Rheinländer 36 August 2011

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Polier und Siedler Heinz Koch aus Bad Hönningen

n: r ne fü in ts e” w e ck ge i ck r ü zu 2 T ie B 5x „D Kunstverein Linz

50 Jahre Sankt-Peter-undPaul-Siedlung

7 Mountains Music Night

Wanderung Maislabyrinth 20 Jahre Weißenfelser Ley Vinxel 3 Nejer un en Bunn


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Editorial

Liebe RHEINLÄNDER, kennen Sie schon unseren Heimatladen? iele der regionalen r e n B ü ch e r, d i e w i r n i ch t Produkte, die wir im führen, können wir Ihnen Heimatmagazin vorstellen, zeis ch n e l l b e ste l l e n . Ne u i m ge n w i r a u ch i n u n s e r e m S o rt i m e n t h a b e n w i r j e t z t RHEINLÄNDER-Heimatladen auch Grußkarten – ob zum Ge in der Unkeler Pützgasse. b u rt s t a g , H o ch z e i t o d e r b handgemachte Natur Geburt, Beileids karten oder seifen, Fruchtaufstriche eine große Auswahl an Bild oder Schmuckstücke. Ob hochpostkarten. Daneben präsenwe r i ge H a n d t a s ch e n vo n tieren wir im Heimatladen Leder waren Wenzel Werke von heimioder Porte monnaies s ch e n K ü n st l e rn Naturseifen Lederwaren u n d D e ko ra t i o n s (aktuell läuft noch Honig st ü cke a u s Fa i rd i e Au s ste l l u n g Tra d e - P r o d u k t i o n , m i t We r ke n vo n ob Unkeler Wein oder Honig – Werner Moritz) und eine Reihe all das finden Sie in unserem von kulturellen und unterhalHeimatladen. tenden Veranstal tungen. Im azu ein breites Sorti August freuen wir uns wieder ment an Literatur aus auf unseren Freund Rolf Palm, und über das Rheinland. Ob der aus seinem Dokumentar Historisches oder Aktuelles, b e r i ch t „ D i e B r ü cke vo n ob Wissenswertes oder Unter Remagen“ lesen wird. haltendes. Bei uns finden Sie eder Kauf in unserem B i l d b ä n d e , Ro m a n e o d e r Heimatladen unterstützt Sachbücher auch von vielen die Herausgabe des Heimat Autoren aus unserer Region magazins. und natürlich die Bücher, die im Verlag Der Rheinländer erschienen sind. Dazu alles zum Thema Wandern: Karten, Führer und R h e i n ste i g Informationen. Alle lieferba-

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e n n S i e s i ch ü b e r u n s e r e A k t i v i t ä te n informieren möchten, schauen Sie auf unsere Internetseite www.rheinlaender-magazin.de und für aktuelle Neuigkeiten a u f u n s e r e fa c e b o o k- S e i te : „Der Rheinländer das Heimat magazin“. eu im Internet ist auch die Seite zum Straßen musikfestival „Ars fontana – Musik in Unkeler Gassen“: www.arsfontana.de, das am 12. Mai 2012 wieder steigen wird. Unter dieser Adresse finden Sie Impres sionen vom Mai dieses Jahres und einen Ausblick auf die Veranstaltung im nächsten Jahr. ir sehen uns!

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Wolfgang Ruland

Herausgeber


inhaltlich! A59

Stieldorf Vinxel

D a s

Oelinghoven Oberpleis Oberdollendorf Niederdollendorf Thomasberg Berghausen Heisterbacherrott

Bonn

Königswinter

Königswinter

Buchholz

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Eudenbach

Ittenbach

Liebe RHEINLÄNDER… …kennen Sie schon unseren Heimatladen?

Asbach Rhöndorf

Aegidienberg

VG Asbach

Bad Honnef

VG Unkel

Rheinbreitbach Bruchhausen

Remagen

KasbachOhlenberg Ockenfels

Linz

Neustadt

Vettelschoß

Sinzig

Fünfzig Jahre St. Peter-und-Paul-Siedlung 4 Fragen an die Siedler

Roßbach Breitscheid

VG Linz

unternehmen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Geckos als Gag Hausen

Bad Hönningen Rhein

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

VG Waldbreitbach

St. Katharinen

Dattenberg Leubsdorf

Ahr

Nachrichten aus der Region

A3

Unkel Erpel

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Windhagen

Bad Honnef

H e i m a t m a g a z i n

Waldbreitbach Niederbreitbach

VG Bad Hönningen B42

Wied

Datzeroth

Rheinbrohl

dramatisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 „ Die Brücke“ damals! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 Get going, boys! Get going!

Hammerstein

künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Förderung der Künste

Leutesdorf Andernach

Neuwied

querbeet! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27 Garten im August

. IMPRESSUM Gründungsjahr 2008 Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach Erscheinungsweise: monatlich Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten) Auflage: 15.000 V ERLAG D ER R HEINLÄNDER Inh. Sandra Peukert Pützgasse 2 · 53572 Unkel Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12 info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de Bankverbindung: Konto: 20006623, SSK Bad Honnef BLZ 38051290 Steuernummer: 32/128/57128, Finanzamt Neuwied Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.) Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

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Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg, Hans Ziegler Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland (falls nicht anders angebeben) Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18 Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.


inhaltlich!

musikalisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 20 Jahre 3 Nejer un en Bunn

unterwegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30 Verirren erwünscht!

ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32

Lasst uns zusammen unsere Häuser bauen!

Veranstaltungen im August

musikalisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 Musik für 7 Berge

unterwegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 Bergrücken – echsengleich

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Geckos als Gag Seite 14

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Förderung der Künste Seite 24

Verirren erwünscht! Seite 30

Musik für 7 Berge Seite 34

Bergrücken – echsengleich Seite 40

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kurz & knapp! Der aktuelle RHEINLÄNDER-Rechtstipp:

Mietrecht: Kündigung aus wichtigem Grund wegen andauernder verspäteter Mietzinszahlung Der Bundesgerichtshof (BGH) hat durch Urteil vom 01. Juni 2011 (Az.: VIII ZR 91/10) entschied e n , d a s s d i e fo rt ge s e t z te u np ü n k t l i ch e M i e t z i n s z a h l u n g d u r ch d e n M i e te r d e n Vermieter zur Kündigung des Mietverhält nisses aus wichtigem Grund gemäß § 543 Abs. 1, Abs. 3 BGB berechtigt. Im zu entscheidenden Fall waren die Beklagten seit 2005 Mieter eines Einfamilienhauses der Vermieterin. Nach dem Mietvertrag war die Miete jeweils zum 3. Werktag eines Monats fällig. Die Mieter zahlten die Miete seit Mai 2007 erst zur Monatsmitte oder noch später und setzte n d i e s a u ch n a ch A b m a h n u n ge n d e r Vermieterin im Oktober und Dezember 2008 fort. Daraufhin erklärte die Vermieterin wiederholt die Kündigung des Mietverhältnisses und erhob Räumungsklage gegen die Mieter. Im Rahmen der von der Vermieterin erhobenen Revision hat der BGH entschieden, dass die

andauernde und trotz wiederholter Abmah nung des Vermieters fortgesetzte verspätete Entrichtung der Mietzinszahlung durch den Mieter eine so gravierende Pflichtverletzung darstellt, dass sie eine Kündigung aus wichtigem Grund nach § 543 Abs. 1, Abs. 3 BGB recht fertigt. Nach Auffassung des BGH gilt d i e s a u ch d a n n , we n n d e m M i e te r n u r Fahrlässigkeit zur Last fällt, weil er aufgrund eines vermeidbaren Irrtums davon ausgeht, dass er den Mietzins erst zur Monatsmitte zahlen müsse. Rechtsanwalt Dr. Markus Heimermann

IJ Einblick in künstlerisches Schaffen

Foto: Andreas Kossmann

Bad Hönningen. Eine großzügige Ausstellungsfläche steht im Rathaus der Verbandsgemeinde noch bis zum 19. August für eine regionale Künstlerin zur Verfügung. Helga Wingen aus Bad Hönningen zeigt hier auf zwei Etagen, jeweils zu den Öffnungszeiten des Rathauses, ihre Werke unter dem Thema „Lichtblicke“. Wingen, Leiterin der VHS Bad Hönningen, ist auch als Dozentin für Malkurse tätig und absolvierte 2004 ein P r i va t st u d i u m bei Siggi M a t h ews im i t a l i e n i s ch e n La Ro g g i a . Die große Beteiligung von Freunden und Bekannten bei ihrer Vernissage erfreute die Künstlerin, welche sich in ihren Werken auslebt und mit expressionistischer Pinselführung a r b e i te t . Au ch Ve r b a n d s b ü rge r m e i ste r M i ch a e l M a h l e rt u n d Stadtbürgermeister Guido Job zeigten sich begeistert von den ausgestellten Werken, einer Mischung aus gegenständlicher und abstrakter Kunst. Helga Wingen selbst sagt zu ihren Arbeiten: „Ich freue mich, dass ich anderen mit meinem Hobby eine so g r o ß e Fr e u d e b e r e i te n ka n n . “ Einzelne Bilder können im Rathaus auch erworben werden. | AK

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kurz & knapp! Kunst trifft Literatur

Gynäkologische Praxis in Bad Honnef Gerne möchte ich Sie in meiner Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe als Patientin willkommen heißen. Fragen Sie nach Ihrem Wunschtermin.

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L i n z . Z u e i n e m a u ß e rgew ö h n l i ch e n Au s stellungs projekt lädt der mit der Stadt Linz seit 20 Jahren eng verbundene Düssel dorfer Lyriker und Essayist A. J. Weigoni in diesem Jahr jeden Monat einmal zu Aktions tagen ins Linzer Rheintor ein. Zeitgenössische Kunst in historischem Ge mäuer: Unter dem Motto „Das Labor im Rheintor“ treffen sich ausgewählte bildende Künstler und Schrift steller zu einer gemeinsamen Aktion – authentisch, spannend und hochprofessionell. Was sie alle verbindet, ist der Rhein, Lebens a d e r e i n e r Re g i o n , d e r e n E n e rg i e u n d At m o s p h ä r e s i ch ka u m e i n K ü n st l e r ve r schließen kann. Am Samstag, 20. August um 19.30 Uhr begegnen sich im Rheintor am Burgplatz unter dem Titel „Denkgitter“ die in der Bunten Stadt ansässige Künstlerin Dr. Denise Steger und die Kölner Lyrikerin und Moderatorin Peggy Neidel. Der Eintritt ist frei.


Titel!

Lasst uns zusammen unsere Häuser bauen! von Wolfgang Ruland Vor 50 Jahren, im Juli 1961, fand der erste Spatenstich zur Sankt Peter-und-PaulSiedlung in Bad Hönningen statt. 46 Siedler bauten hier, genossenschaftlich organisiert, in gemeinsamer Arbeit ihre Häuser. Das fünfzigste Jubiläum wird am 20 und 21. August gefeiert. eute weckt der Begriff „Siedlung“, nicht immer nur positive Assoziationen. Vor fünfzig Jahren jedoch war die Möglichkeit, in einer Siedlung zu bauen, oft die einzige Chance, in die eigenen vier Wände zu kommen, denn „in unserer Gemeinde bestand noch immer eine große Wohnungs not. Der Krieg mit all seinem Elend und seinem Schrecken hatte große Lücken in die Bausubstanz des Ortes gerissen. Dazu kamen noch Vertreibung und Evakuierung vieler Bürger aus Ostdeutschland und anderen

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Gebieten, die bei uns Aufnahme fanden“, erinnern sich die Bad Hönninger Siedler an die beengten Wohnbedingungen noch Ende der fünf ziger Jahre. Insbesondere junge Familien suchten händeringend Wohnraum und der Wunsch nach dem eigenen, auch selbstgebauten, Häuschen im Grünen war groß. Es fehlte jedoch an Geld und Bauland. unächst trafen sich die Bad Hönninger Bauwilligen in der örtlichen Kolping familie, man nahm Kon takt auf zur „Gemein nützigen Bau- und Sied l u n g s ge n o s s e n s ch a f t “ (GBS) in Engers, die schon viele Sied lungs projekte durchgeführt hatte. Mit einem Vortrag vo n „ S i e d l u n g s va te r “ N i ko l a u s E h l e n a u s Velbert am 18. Februar 1959 in Bad Hönningen gewannen die Ideen an Fahrt und man gründete e i n e S i e d l e rge m e i n s ch a f t . E h l e n e r l a n g te

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Auf eigener Scholle

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Berühmt heit als einflussreicher Pionier des Selbst hilfe-Siedlungsbaus. Tausende von Sied lern, organisiert in dem von ihm gegründeten Ring Deutscher Siedler, verdanken ihm ihr „familiengerechtes Heim auf eigener Scholle“. i e G B S b e s o rg te a m s ü d l i ch e n B a d Hönninger Stadtausgang ein Grundstück, das durch Tausch und Zukauf vor allem mit Un te rst ü t z u n g d e r Ka t h o l i s ch e n K i r ch e n gemeinde der Badestadt in der benötigten Größe

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Die Siedlerpioniere heute zustande kam. So galt der Dank vor allem Pastor Barthen: „Sie werden wohl von den Siedlern die freudige Nachricht erhalten haben, dass wir gestern Abend den Baubeginn freigegeben haben. Die beantragten öffentlichen Mittel sind größtenteils gebilligt, so dass wir glauben, es nunmehr verantworten zu können, dass der erste feierliche Spatenstich im Sied lungs gelände ‘Theisf loss’ stattf inden kann. Die Selbsthilfearbeit soll in vier Gruppen durchgeführt werden. Wir können uns denken, dass diese Siedlungstätigkeit sich auch auf ihre Pfarrgemeinde segensreich auswirken könnte. Wie sagte doch einmal Kardinal Döpfner: `Siedlungsbau ist Dombau`“, heißt es in einem Schreiben der GBS vom 29. Juni 1961 an den Bad Hönninger Seelsorger. Die GBS plante die Einfamilienhäuser mit zwei Bautypen, wobei sich Typ B nur im Anbau einer Garage von Typ A unterschied. Sie stellte die Bauleiter und Polier Heinz Koch, selbst Siedler und mit 25 Jahren der jüngste von ihnen. Unter seiner Anleitung errichteten die 46 Häuslebauer nach dem ersten

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Titel!

Gartenstraße

o f f i z i e l l e n S p a te n st i ch i m J u l i 19 61 i n Eigenleistung und in Zusammenarbeit ihre Häuser. Das Baumaterial und die Maschinen kamen von der GBS und vom Ring Deutscher Siedler. ach Feierabend und an Samstagen trafen sich die Siedler, viele von Ihnen waren bei der angrenzenden Kali-Chemie beschäftigt, z u m ge m e i n s ch a f t l i ch e n A r beiten. Jeweils Zwölfergruppen bauten nach und nach ihre zwölf Häuser. „Natürlich ergaben sich individuelle Talente und jeder machte das, was er am besten konnte“, beobachtete Polier Koch, doch baute nicht jeder für sich an seinem eigenen Heim, sondern jeder Rohbau wurde zusammen in gemeinsamer Arbeit errichtet. In der Schrift

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zum 25. Jubiläum der Siedlung aus dem Jahre 1986 erinnert sich Koch, der bis heute in seinem Haus in der Siedlung lebt: „Für einige Bau plätze l a ge n n o ch n i ch t d i e e n d g ü l t i ge n Ka u f genehmigungen vor. Diese Zeit wurde genutzt. Wir kauften die ersten Betonmischmaschinen, das nötige Baumaterial und Schalholz, sowie die Stützen und die Deckenträger. Eine emsige Tätigkeit brach aus. Viele von uns hatten glänzende Ideen, um besser und preiswerter und vor a l l e m s ch n e l l e r z u b a u e n “ , beschreibt er die Dynamik der gemeinschaftlichen Arbeit, die für einen großen Zusammenhalt unter den Siedlern führte, der bis heute anhält. it viel Mühe und Schweiß wurden alsdann die Keller ausgebaut. Nicht alle

Glücklich trotz schwerer Arbeit

Fotos: privat

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Grundsteinlegung im Juli 1961

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Die ersten Rohbauten sind fertig


Arbeiten gingen schnell von der Hand. Wir mussten auch einige Pannen einstecken, wie bei der Betonierung der mittleren Kellerwand unseres Kollegen Wirks. Die Schalung war dreiviertel voll, als die Stützen brachen. Der f lüssige Betonbrei ergoss sich im gesamten Keller bereich. Das Resultat war, dass die arme Gruppe bis spät in die Nacht schuften musste, um eine ordentliche Arbeit zu erledigen.“ ndere Siedlungspioniere beschreiben den Fortgang der Baumaßnahmen: „Im Frühjahr 1962 begann das Aufmauern der ersten Häuser. Ein Wetteifern innerhalb der Gruppen begann. Jeder von uns, ob Arbeiter,

Foto: privat

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„Als wären wir Profis vom Bau….“ Angestellter, Beamter oder Handwerker wurde jetzt zum perfekten Maurer. Die Arbeiten wurden genauso ausgeführt, als wären wir Profis vom Bau. Unser Polier Koch brachte uns das alles schonungslos bei.“ m vor 25 Jahren erstellten Erinnerungs album sieht man auf den Fotos glückliche G e s i ch te r t r o t z d e r s ch we r e n A r b e i t . D i e Männer wissen, dass mit Hilfe der anderen das eigene Haus gebaut wird und geben ihre Arbeitskraft gerne an die Mitstreiter weiter. in Jahr nach dem ersten Spatenstich erfolgte die feierliche Grundsteinlegung zur „Sankt Peter-und-Paul-Siedlung“, wie man sie nun nannte, in Anwesenheit des rheinlandpfälzischen Ministerpräsidenten Peter Alt meier. Zunächst als Nikolaus-Siedlung (nach Nikolaus Ehlen) projektiert, wählte man den Namen der Bad Hönninger Pfarrei für den neu entstandenen kleinen Stadtteil. Die ersten Richtfeste konnten bald darauf gefeiert werden. „ J e d e r sto l z e H a u s b e s i t z e r, b e i d e m d e r Richtbaum gesetzt wurde, ließ sich nicht lumpen. Im provisorischen Wohnzimmer oder der

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Titel! Kellerbar wurde zünftig Richtfest gefeiert. An Getränken mangelte es nicht. Obwohl wir alle nicht viel auf der hohen Kante liegen hatten, gab jeder sein Bestes. Und viel konnten wir eh nicht vertragen, weil wir ausgelaugt und rechtschaffen müde waren“, erinnert sich Heinz Koch. „Es war wirklich Knochenarbeit, die wir aber gerne machten! Jeder Sack Zement, jeder Sack Kalk, Kamin steine und Dachpfannen – alles wurde von Hand abgeladen.“ m ersten Bauabschnitt wurden 46 Häuser gebaut, in denen aktuell noch 15 ursprüngliche Siedler, wie sie sich bis heute gerne selber nennen, ihr Zuhause haben. Der älteste von Ihnen ist heute 90 Jahre, der damalige Polier Heinz Koch zählt inzwischen 75 Lenze. ie im Laufe der Jahre neu hinzugekomm e n S i e d l u n g s b ewoh n e r w i e Re i n e r Pertzborn, loben vor allem die „grundsolide“ Bauweise der Häuser und den großzügigen Platz. Wie er fühlen sich die Bewohner von Gartenstraße, Am Balzbach und Theißfloss in ruhiger Wohnlage mit ausreichend Platz wohl. Denn nicht nur an Raum für die Bewohner in den Häusern wurde bei der Planung der Klein siedlung gedacht, sondern auch an Grünflächen und Selbstversorgung auf 800 Quadratmeter großen Grundstücken. Dort war Platz genug für Obst- und Gemüsegärten, die für die Siedler verpflichtend waren und auch gerne genutzt wurden. Und wenn heute ein Haus frei wird – „das ist ganz schnell wieder weg“. Die Bad Hönninger Siedlung ist inzwischen ein beliebtes Wohn gebiet.

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FESTPROGRAMM Samstag, 20. August 2011 18 Uhr Fassanstich 20 Uhr Eröffnung durchs Festkomitee, Fest reden von Heike Raab, Staatssekretärin im Ministerium des Innern, für Sport und Infra struktur, Land rat Rainer Kaul und Bürger meister der Stadt Bad Hönningen Guido Job Musikeinlagen von Solvay-Chor und Schloss berg-Musikanten, anschließend Tanzmusik Sonntag, 21. August 2011 10 Uhr Ökumenischer Gottesdienst im Fest zelt 11 Uhr Frühschoppen und Kurkonzert des Musik vereins 1924 Bad Hönningen e.V. 14 bis 17 Uhr Kinderprogramm (u.a. Puppen bühne Rheinland-Pfalz), Kaffee- und Kuchen ab 17 Uhr Ausklang bei Tanzmusik Eintritt an beiden Tagen frei


Titel! gestellt von Wolfgang Ruland

4 Fragen an … … die Bad Hönninger Siedler von 1961 Familien anders bauen sollte, aber letztendlich hatten alle Häuser den gleichen Grund riss und die gleiche Größe. Den Innenausbau hat jeder je nach Zeit und Geldbeutel selbst gestaltet.

1. Wie kann man sich die gemeinschaftliche Arbeit beim Bau der Häuser vorstellen? Die Rohbauten haben alle Männer einer Gruppe tatsächlich gemeinsam errichtet. Dabei wurden die Häuser nach und nach fertiggestellt. Es waren damals nicht gleichzeitig alle Materialien verfügbar, um sämtliche Häuser im Gleichschritt zu bauen. Bei der Arbeit, die ganz ohne die heute selbstverständlichen Hilfsmittel am Bau geleistet wurde, hat man sich gegenseitig geholfen, denn jeder wollte ja selbst so schnell wie möglich ins eigene fertige Haus einziehen.

2. Gab es keine Probleme in der Zusammenarbeit? Nein, die Gemeinschaftsarbeit hat gut geklappt. 300 Arbeits tunden waren verpflichtend.

50 Jahre

4. Aber beim Bau ging doch nicht alles reibungslos vonstatten? Die Stundenleistung wurde von den jeweiligen Gruppen leitern protokolliert und überprüft. Und wenn es einmal Zwistigkeiten gab, so wurde der Verursacher zu einem Kasten Bier verurteilt. Beim gemeinsamen Leeren der Flaschen waren vor dem letzten Tropfen alle Streitfragen geklärt. Der Zusammenhalt war immer prächtig!

3. Wie konnte man denn für eine individuelle Ausstattung seines Hauses sorgen? Wir hatten uns geeinigt, dass die gemeinschaftliche Arbeit am Rohbau nach Feierabend und am Samstag bis 21 Uhr geht. Danach hat man bis Mitternacht den Innenausbau am eigenen Haus in Angriff genommen. Es gab in der Planungsphase Diskussionen, dass man für kinderreiche

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Zum Teil hatten wir keinen Wasseranschluss, der wurde erst Schritt für Schritt installiert. Mancher konnte in sein fertiges Haus nicht gleich einziehen, weil kein Wasser da war. Beim Bauen hat uns die Feuerwehr mit Wasser ausgeholfen, wenn noch keine Leitung lag oder gerade ein Rohr gebrochen war. Auch die Straßen wurden erst nach dem Bau der Häuser angelegt. So haben wir oft knöcheltief im Matsch gestanden. Wollte man in den Ort, ging man in Stie feln bis zur Hauptstraße, ließ sie am Zaun stehen und schlüpfte dann in die mitgenommenen Straßenschuhe. Beim Einzug musste man zuweilen auf geeignetes Wetter warten, damit die Wagen nicht im Morast steckenblieben.


unternehmen! von Wolfgang Ruland

Geckos als Gag

Designer Walter Rams aus Waldbreitbach, Werbefachmann, Einrichtungsberater und Hersteller kunstvoller Kleinmöbel, zeigt noch bis zum 24. August im Bildungs- und Tagungshaus der Franziskanerinnen seine Beistelltische in Glas und mit Keramikmosaiken, auf denen sich tönerne Geckos tummeln.

Tisch-Welten hoch über dem Wiedtal

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aut Online-Lexikon „Wikipedia“ gehören Geckos zur Familie der Schuppen kriech tiere und bevölkern die Erde seit etwa 50 Millionen Jahren. Dank ihrer in dieser Zeit entwickelten hohen Anpassungsfähigkeit haben sie d i e ve rs ch i e d e n ste n Lebensräume erobert und es zu einer unübersehbaren Arten vielfalt gebracht. Die Geckos sind bekannt als flinke Kletterer, deren Haftfähigkeit an Untergründen unübertroffen ist. Die sogenannten Lamellen geckos sind durch Milliarden feinster Härchen an ihren Füßen sogar in der Lage, kopfüber auf Glasscheiben zu laufen. ei uns sind Geckos nicht heimisch, Walter Rams sind sie jedoch aus seiner geliebten Ferienregion im spanischen Katalonien bestens vertraut. Dort verbringt er seit vierzig Jahren seinen Urlaub und hat festgestellt, dass die Geckos bei den Einheimischen gern gesehene Gäste in Haus und Hof sind, denn sie vertilgen störende Insekten und anderes Ungeziefer.

o sah sich Rams von den faszinierenden Tieren inspiriert und schuf Geckos, in dem er sie in Ton modellierte und eine Negativ form in Gips herstellte. Jedes Exemplar wird individuell mehrfarbig gla-

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Urlaubsstimmung

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siert, in Wände eingearbeitet – oder auf Tische gesetzt. „Sie haben sich von Form und Größe f ü r d i e s e n Z we ck z u r O b e r flächen gestaltung angeboten. Für mich stehen sie für Licht, Wärme, mediterranes Flair u n d U r l a u b s st i m m u n g “ , erklärt Rams. n Handarbeit erstellt der Diplom-Designer seine Beistelltische der Gecko-Linie mit glasierter Bruchkeramik, die er vom Unternehmen Ebinger-Schnaß Keramik in Bad

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E m s b e z i e h t , wo a u ch s ch o n K ü n st l e r Friedensreich Hundertwasser fertigen ließ. Die Keramik-Teile verarbeitet Rams zu einem Mosaik, das durch die Komposition der Farben und Formen nicht nur zum Unikat wird, sondern auch eine eigene Stilsprache ausdrückt: „Ich möchte Akzente in der Farbdarstellung setzen zwischen intensiven und zurückgenommenen Tönen.“ as gilt auch für seine Entwürfe für Glastische- und Türen, die im keramischen Digitaldruck hergestellt werden und in Farb- und Formgestaltung von Gaudí und Miró angeregt sind, die ebenfalls aus Katalonien stammen. Dabei versteht sich Walter Rams selbst nicht als Künstler, sondern als Designer von kunstvollen Gebrauchgegenständen, die, in Kleinserien hergestellt, gleichzeitig ästhetisch und funktional sein sollen. eine Bestelltisch-Krea tionen zeigt der 57J ä h r i ge a k t u e l l i m B i l d u n g s - u n d Tagungshaus der Wald breitbacher Franzis kanerinnen unter dem Motto: „Wär’ der Tisch nicht begrenzt, er wär’ die Erdoberf läche“, einem Zitat von Dr. Phil. Manfred Hinrich. Und wirklich wirkt ein runder Tisch des Designers wie ein leuchtend strahlender, lebensbejahender Globus. alter Rams, Freund von „besonders farbenfrohem Wohn ambiente“, wird nach d e r Wa l d b r e i t b a ch e r Au s ste l l u n g a u f d e r Frankfurter Messe „tendence“, wo es ums Einrichten, Dekorieren und Schen ken geht, mit seinen De sig nerstücken vertreten sein und auch dort „die kleinen, sympathischen Geckos“ präsentieren.

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Foto: Veranstalter

dramatisch!

„Die Brücke“ als Theaterstück und Lesung

Aufgrund der großen Nach frage wird das Theaterstück „Die Brücke“ bereits im fünften Jahr im Erpeler Eisen bahntunnel aufgeführt. Seit 2006 haben in über 50 Auf füh run gen über 10000 Theaterbesucher das Stück „Die Brücke“ am historischen Originalschau platz gesehen. Journalist und Buchautor Rolf Palm, auf dessen Dokumentarbericht „Die Brücke von Rema gen“ das Stück basiert, ist gleichzeitig zu Lesungen vor Ort. Die Theater vorstellun gen beginnen ab dem 13. August. Der RHEINLÄNDER verlost 5 x 2 Karten für die Aufführung am Donnerstag, 25. August.

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m 7. März 1945 erreich e n d i e a m e r i ka n i s ch e n Tr u p p e n a u f i h r e m Vormarsch von Mecken heim kommend die Rhein höhen bei Re m a ge n . S i e f i n d e n d i e Ludendorffbrücke, eine z we i gl e i s i ge Eisenbahnbrücke, die Rema gen mit dem rechtsrheinischen Ort Erpel verbindet, unzerstört vor. Der Spreng versuch durch die deutsche Wehrmacht war gescheitert. Obwohl ursprünglich vorgeseh e n wa r, st a r ke a l l i i e rte Truppenverbände auf der linken Rheinseite zu konzentrie-

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ren und dann in breiter Front den Rhein zu überschreiten, entschließen sich die amerikanischen Soldaten, noch an diesem Nachmittag den Fluss zu überqueren. Sie beschießen

Dramatische Szenen spielen sich ab, bis einige mutige Frauen und der Eisenbahner Wi l l i Fe l d e n s m i t we i ß e n T ü ch e rn w i n ke n d a u s d e m T u n n e l l a u fe n . D e r E i s e n bahner bricht von einer Kugel getroffen zusammen, er stirbt in der folge n d e n Na ch t im Tunnel. Die Amerikaner entwaffnen die deutschen Solda ten und führen sie über die Brücke in die Kriegs gefangen schaft. Die Erpeler Bürgerin nen und Bürger verlassen den T u n n e l u n d s u ch e n i h r e schwer zerstörten Häuser auf.

Entscheidung am Rhein den sich an die Rheinbrücke anschließenden Tunnel unter der Erpeler Ley, in dem sich n o ch z a h l r e i ch e d e u t s ch e S o l d a te n u n d e t wa 15 0 Zivilisten befinden, die hier S ch u t z vo r d e n B o m b e n a n g r i f fe n ge s u ch t h a t te n .


ie vier Offiziere des Brückenkommandos we r d e n vo n e i n e m St a n d gericht wegen Sabotage zum Tode verurteilt, obwohl ihnen keine Schuld an der misslungenen Spren gung zugeschrieben werden kann. Drei von ihnen werden in dem kleinen Westerwaldort Rimbach er schossen. Der vierte, Haupt mann Bratke überlebt, da er in amerikanische Kriegs gefan genschaft geraten war. a m h a f te H i sto r i ke r schreiben den Ereig n i s s e n a n d e r Lu d e n d o rf f brücke eine große Bedeutung für ein schnelleres Ende des Zweiten Weltkrieges zu. So wurden durch die Entschei d u n g d e r a m e r i ka n i s ch e n Soldaten, am 7. März 1945 die B r ü cke z u e r o b e rn , s i ch e r Tausende von Menschen vor d e m To d d u r ch we i te r e Bomben angriffe auf deutsche Städte und Dörfer bewahrt. as Theaterstück, vom Intendanten der Lan d e s b ü h n e R h e i n l a n d - P fa l z , Wa l te r U l l r i ch , i n s z e n i e rt , bringt die historischen Ereig nisse am Originalschauplatz in der Kunstform des Theaters wieder in Erinnerung. Hiermit soll laut des veranstaltenden Kunst- und Kulturkreises „ad

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Erpelle“ ein Beitrag geleistet werden, deutsche Ge schichte lebendig zu halten und die S ch r e cke n vo n K r i e g u n d

Zerstörung nicht zu vergessen, um so Impulse für eine friedliche Zukunft zu setzen. | WR

DIE BRÜCKE VON REMAGEN Theateraufführungen Vom 13. August bis 4. September 2011 mittwochs, donnerstags, freitags und samstags 19.30 Uhr, sonntags 15.30 Uhr D e r T u n n e l i st n i ch t b e h e i z t u n d h a t e i n e ko n st a n te Temperatur von etwa 13 Grad. Die Aufführung ist ohne Pause und dauert etwa 75 Minuten. Eintrittspreise: Plätze 1 bis 105: 18,50 Euro, Plätze 106 bis 200: 15,50 Euro, Ermäßigung 3 Euro für Schwerbehinderte, Schüler, Studenten, Auszubildende. Vorverkauf: Kleines Theater Bonn, Tel. 0228 - 36 28 39, täglich 16 bis 19 Uhr und Post & Lotto Shop Sieberz, Kölner Str. 8, 53579 Erpel, Tel. 02644 - 80 98 85 Autorenlesungen mit Rolf Palm: Freitag, 12. August, 19 Uhr, Ratskeller, Remagen Samstag, 13. August, 17 Uhr, Gaststätte Om Maat, Marktplatz, Erpel Sonntag, 14. August, 17 Uhr, Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel Eintritt ist jeweils frei! „Die Brücke von Remagen“ - der Dokumentarbericht von Rolf Palm ist tatsachengenau und detailliert recherchiert – dabei spannend wie ein Thriller. Das Buch ist im vergangenen Jahr in einer stark überarbeiteten Neuausgabe erschienen. Verlosung von 5 x 2 Eintrittskarten für die Aufführung am Donnerstag, 25. August, 19.30 Uhr. Senden Sie per Post eine Karte mit dem Stichwort: „Brücke“ an: Verlag Der Rheinländer, Pützgasse 2, 53572 Unkel oder eine E-Mail an: info@rheinlaender-magazin.de. Einsendeschluss: 13. August.

Sommerzeit – Grillzeit Ob Rind, Schwein, Lamm oder Pute, bei uns gibt’s für jeden Grillgeschmack das Richtige. Wir beraten Sie gerne!

Fleischerei & Party-Service Berg Rheinstraße 14 53545 Linz Fon 0 26 44 - 96 27 0 Fax 0 26 44 - 96 27 13 Öffnungszeiten: montags bis freitags durchgehend von 8 bis 18:30 Uhr samstags von 7 bis 13 Uhr


damals!

„Get going, boys! Get going” Ab dem 13. August wird wieder das Theaterstück „Die Brücke“ nach dem Dokumentarbericht von Rolf Palm am Originalschauplatz im Erpeler Eisenbahntunnel aufgeführt. Im Schauspiel wird die Situation in Szene gesetzt, als die Wehrmacht den letzten Versuch unternimmt, die Brücke zu sprengen. Gleichzeitig macht sich der deutschstämmige amerikanische Offizier Karl Heinz Timmermann auf der anderen Rheinseite daran, mit seinen Leuten die Brücke von Remagen zu erobern.

Auszug aus dem Buch von Rolf Palm: „Die Brücke von Remagen“ immermann stand auf dem linksrheinischen Ufer im linken Brückenturm und beobachtete durchs Fern glas, soweit es die Stahl strukturen der Brücke und die Nebel s ch wa d e n z u l i e ß e n , über den Rhein hinweg das ihm rätselhafte Hin und Her vor dem jenseitigen Tunnel eingang. Er jagte die Turm treppen hinunter. «Burrows!», schrie er auf der Rampe. «DeLisio! Chinchar!» Die Zugführer kamen heran, die Gruppenführer

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mit ihnen. «Wir gehen jetzt rüber», sagte Timmermann heiser. «Chinchar: der erste Zug vorneweg. Dann DeLisio, dann Burrows.» Die Zugführer starrten ihn an. «Los, Kinder! Befehl ist Befehl!», drängte Timmermann. «Je schneller wir drüben sind, um so eher haben wir’s hinter uns! » Die A-Kompanie kletterte in der vorgegebenen Marschordnung, geduckt unter dem Beschuss aus Erpel, die Rampe hoch. Karabiner wurden durchgeladen, MGs und MPis entsichert. Timmermann mahnte: «Laufschritt durchhalten!

Sprung gegen die Angst

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Unsere Chance liegt in der Schnelligkeit!» E r s a h n o ch , w i e h i n te r i h m M o t t s e i n e Sergeants einteilte und jedem einen Brücken sektor zum Entschärfen von Sprengladungen zuwies. «Let’s go!», schrie Timmermann in den Lärm der Panzerkanonen und des ratternden Gegen feuers. Er setzte zum Spurt an. I n d i e s e n M i n u t e n , a m 7. M ä r z 19 4 5 u m 15.40 Uhr, erfolgt der Sprengversuch auf deutscher Seite. Der Mittelbogen löste sich an einem Ende von den Brückenpfeilern, und hob sich in die Höhe, hielt sich den Bruchteil einer Sekunde lang in der Schwebe. So langsam und unaufhaltsam sich der Mittelbogen erhoben hatte, so selbstverständlich fiel er auch wieder abwärts, auf die Stützpfeiler zurück. Nur die Staubwolke darüber bezeugte, dass tatsächlich eine Sprengung stattgefunden hatte. Zuerst zog es Timmermann den Boden unter den Stiefeln weg. Dann kam ein Gefühl, als wäre er unglücklich von irgendwo heruntergesprungen so hart schlug die Vibration der Brücke ihm bis in die Kniekehlen durch. Er sah noch wie die Explosionswolke zwischen den Brückenbogen hochstieg, wie der Brückenbogen in die Höhe schwebte. Dann warf er sich auf den bebenden Boden und barg sein Gesicht in den Armen. Vorsichtig hob Timmermann den Kopf, lugte zwischen Armbeuge und Stahlhelmrand in die Gitterkäfigflucht der Brücke. Was er sah, ließ ihn seinen eigenen Augen misstrauen. Er richtete sich auf, starrte durch das Glas. Aber es blieb dabei: Die Brücke stand genau so da wie zuvor. Als Timmermann nicht mehr zweifelte, dass die Brücke tatsächlich noch existierte, riss er die GIs, die in seiner Nähe lagen, vom Boden hoch. «Los! Rüber jetzt!», trieb er seine Leute voran. «Jim!», rief Timmermann zu Burrows hinüber. «Es bleibt bei der Marschordnung: dein Zug am Schluss. Ich will einen Offizier als Führer der Nachhut!» Karl wusste, manche würden versuchen zurückzubleiben. Denn auch in seinem Inneren hämmerte ihm alles, was am Leben hing, ins Hirn: Bleib zurück, du rennst in den sicheren Tod – 325 Meter gegen MG- und Karabinerfeuer anrennen, das überlebt niemand. Trotzdem wusste er, was er zu tun hatte. Seine Schritte trommelten über die Planken; ein Stakkato, das sich mit dem Keuchen seiner Lungen zu einem Rhythmus verband, der ihn


damals! gleichsam hypnotisierte, ihm das Rattern der MGs aus dem Bewusstsein trieb ... «Timmy!», schrie es hinter ihm. «Timmy! Stop!» Karl Heinz warf sich seitlich auf den Brücken boden, zwängte sich zwischen die stählernen Verstrebungen, um rückwärts zu schauen. DeLisio stürmte heran, im Laufschritt aus der Hüfte auf Gestalten am Brückenende feuernd; warf sich neben ihn.

«Get going, boys! Get going!», schrie Timmer mann über das MG-Feuer aus den Brücken türmen hinweg. «Weiter! Stürmt weiter! Ehe die nächste Sprengung kommt, sind wir drüben!» Das half. Vor dem In-die-Luft-gesprengt-werden hatten sie mehr Angst als vor dem Kugelregen. Während Chinchar sich weiter vorarbeitete, lief Timmermann zurück, zog hier einen zwischen den Verstrebungen untergeschlüpften Mann

Die Ludendorff-Brücke unter Feuer DeLisio japste: «Wir sind zu weit auseinander gezogen. Einzeln knallen sie uns ab wie die Hasen.» «Auseinander gezogen bieten wir schlechtere Ziele!», keuchte Timmermann, wusste aber, dass es für den Kampfgeist besser war, wenn die Kompanie zusammenblieb. «Ein paar sind nicht gut zu Fuß», sagte DeLisio, «legen sich in Deckung und stehen nicht mehr auf. Da musst du ran.» Chinchar, zwischen den Stahlverstrebungen von Deckung zu Deckung springend, kam mit seinen Leuten näher. Auch für sie war jeder Sprung ein Sprung gegen die Angst.

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hervor, riss dort einen hoch, der sich an die Gleise klammerte, ermutigte umsichtige ZickZack-Läufer mit seinem drängenden «Get going! Get going!» Manche, denen er die Todesangst ins Gesicht geschrieben sah, begleitete er ein Stück, brachte sie auf Trab. Karl stürmte schon wieder nach vorn, als dort, wo die Sprengung den Boden aus der Brücke gehauen hatte, eine Stockung auftrat. Die einzige Umgehungsmöglichkeit lag im Schussfeld der Türme. Mit einigen Männern zog Timmer mann herumliegende Balken heran, aber es blieb eine schwindelerregende Kletterpartie fast zwanzig Meter über dem grau und schnell


dahinströmenden Rhein. Manche sprangen da lieber durch MG-Feuer. Durch die Schießscharten im dritten Stock des südlichen Turms sahen die wenigen Verteidiger die Amis als Schemen im Nebel. Im Zick-Zack, in Sätzen und Sprüngen, tauchten sie mal auf, mal weg, aber jedes Mal näher. Die Schützen – meist ältere Jahrgänge mit noch nicht ausgeheilten Beinverwundungen oder Erfrierungen, an der Ostfront erlitten, doch kampferfahren - zeigten Stehvermögen, trotz des Gefühls, einer ganzen Division standhalten zu müssen. Die amerikanischen Panzer in Remagen, von der Erpeler Flak ka u m e rn st h a f t b e h e l l i g t , p f l a n z te n i h r e Ne b e l g r a n a te n i m m e r p r ä z i s e r vo r d i e vorrückenden GIs. So gezielt sie auch die bei ihren Sprüngen im Nebel immer nur kurz erkennbaren Schemen aufs Korn nahmen – die kamen näher und näher wie ein Gespenster schwarm. Ohrenbetäubend krachten die panzerbrechenden Granaten in die Türme. Die Landser wussten sich zwar hinter den meterdicken Mauern fast unverwundbar, dennoch: Der pfeifende, singende, scheppernde, sirrende Splitterregen im Brückengestänge riss an den Nerven. Erst als ein amerikanisches MG aus unmittelbarer Nähe, gut gedeckt hinter einem Stahlmast, die Scharteneinfassungen bespritzte, als Quer schläger und Mauerstücke durch die Turm räume fetzten, kauerten sie sich mit gebuckeltem Rücken hinter der schützenden Wand nieder. In einem solchen Augenblick hechteten DeLisio und Sabia aus dem Nebel heraus in den toten Winkel unter dem Turm. DeLisio sprang die Wendeltreppe hoch, riss die Tür zum Turmraum auf. Er sah drei Mann, die ein MG zur Scharte hinaushielten und einen neuen Gurt einlegten. DeLisio schrie die einzigen Worte Deutsch, die er kannte: «Hände hoch! » Zugleich feuerte er eine MPi-Garbe gegen die Wand. Er sprang in den Kalkstaub, stieß das MG zur Schießscharte hinaus und jagte die Landser die Treppen hinab. Er rannte in den nächsten Stock hoch, ballerte a u ch i m o b e r e n T u rm ra u m P u t z vo n d e n Wänden, nahm einem Landser die WaltherPistole – dessen einzige Waffe – als Souvenir ab, s ch e u ch te d a n n a u ch d i e s e n G e fa n ge n e n abwärts. Aus den Schießlöchern des anderen Turms flogen fast um die gleiche Zeit ein paar Waffen auf die Brücke. Die letzte Bastion vor dem rechten Rheinufer war gefallen. Alex Drabik, der bohnenstangenlange, schlaksi-


damals! ge Metzger aus Ohio Timmer mann entgegen. mit dem ew i ge n Damit war Alex Drabik schüchternen Lächeln, d e r « e r ste a l l i i e rte wurde vor den Türmen Soldat jenseits des vo n d e r E x p l o s i o n s Rheins» geworden, und w u ch t e i n e r G ra n a te Ka r l H e i n z T i m m e r auf die Planken gewormann der erste Offizier. fen. Er verlor dabei seiEs war 16 Uhr. nen Stahlhelm. Als er «Wo ist dein Helm?», wieder aufstand, sah er s ch n a u z te Timmeri m Ne b e l s e i n e S e r mann. geants Chinchar und Der lange Alex grinste DeLisio nicht mehr vor breit sein verlegenes Timmermann wird ausgezeichnet sich. Im Glauben, sie Lächeln und zuckte mit seien weitergestürmt, den Schultern. packte er seinen Karabiner — den Helm fand er «Was ist mit dem Tunnel?», fragte Timmermann. nicht mehr — und rannte, weiter, um das «Leer», sagte Drabik. «Ich war drin, und nieSchussfeld vor den Türmen zu überwinden. Vor mand hat auf mich geschossen.» sich her feuernd, eher zur eigenen Beruhigung, «Mann, hast du ein Schwein!», stöhnte Timmer denn einen Gegner m a n n . « S u ch d e i n e n machte er nicht aus, verdammten Helm! Der st ü rm te e r ü b e r d a s Tunnel ist fast vierhunletzte Stück Brücke, das dert Meter lang, und Uferstraße und Rhein nur der Teufel weiß, taleisenbahn überwa s d a d r i n n e n vo r spannte. geht...» Aus dem Nebel wuchs Die Kompanie sammelte vo r i h m r i e s i g u n d sich vor dem Tunnel. s ch wa r z d e r T u n n e B i s a u f d i e fe rn e leingang hervor. Immer Erpeler Flak, die sie n o ch fe u e rn d , d ra n g nun nicht mehr erreiÜber den Rhein mit trockenen Füßen Drabik in die lichtlose chen konnte, war jeder Felsenhöhle ein. Als er Widerstand erloschen. endlich stehenblieb, hörte er fernes Rauschen Als die letzten Nach zügler angekommen waren, oder Sum men, das er nicht deuten konnte, aber ließ Timmer mann die Züge durchzählen. Die wohl vom Stimmen gewirr der zum hinteren Männer sahen sich an, angstvoll, zweifelnd, Tunnel ausgang zurückgewichenen deutschen staunend, ungläubig, jubelnd, sie lachten, sie Soldaten und Zivilisten herrührte. Er knallte ein grölten. Sie fielen sich um den Hals, schlugen paar Schüsse in die Finsternis, dann zog er sich, sich auf die Schultern. Sie hatten die Brücke behutsam sichernd, wieder zurück. So kam er erobert, sie waren auf der östlichen Rheinseite — und sie lebten noch. Alle. Aber keiner wollte je wieder im Leben eine solche Viertel stunde durchmachen ...

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Ein zerstörter Gruß aus der Heimat Karl Korf, Seniorchef der „Traube" in Unkel, ist Sammler von heimatkundlichen Dokumenten und Gegenständen. Dem RHEINLÄNDER zeigte er eine OriginalAusgabe der amerikanischen Zeitung „Stars and Stripes“ aus dem März 1945 und erzählt die Geschichte, wie er zu diesem Exemplar kam: „Einer unserer Stammgäste war Wilhelm Ockenfels, der in Remagen geboren wurde. Willi geriet zum Ende des Zweiten Weltkrieges

in amerikanische Gefangenschaft und stieß dort auf die Ausgabe der Zeitung, die ein GI wohl weggeworfen hatte. Er erkannte mit einem Blick das Bild der eingestürzten Brücke von Remagen und wurde so über die neuesten Nachrichten aus der Heimat informiert." Ockenfels verwahrte die Zeitung und überließ sie später Sammler Karl Korf, der Sie dem RHEINLÄNDER zum Abdruck zum Verfügung stellte.


künstlerisch!

Förderung der Künste

Auch Vereinsmitglied Sarah Thomsen zeigt eigene Werke

Der vor gut einem Jahr gegründete Kunstverein Linz am Rhein e.V. hat bereits durch Ausstellungen mit auswärtigen Künstlern auf sich aufmerksam gemacht. Im August präsentieren die Künstler des Vereins eigene Arbeiten und laden zu einem Kunst-Sommerfest ein. von Wolfgang Ruland

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n dem als Molti-Gebäude bekannten Haus an der Asbacher Straße hat der Linzer Kunstverein zunächst eine Unterkunft mit Ausstellungsräumen gefunden. Das markante Klinker-Gebäude wurde 1905 als Mädchen schule erbaut, später für die namensgebende Schaumstof f-Fabrik genutzt und war auch z w i s ch e n z e i t l i ch a l s Ausweichq uartier für das Martinus-Gymna sium im Einsatz. Das im Besitz der Stadt Linz befindliche historische Gebäude steht zwar auf der Denkmalliste des Kreises Neuwied, darf und soll aber abgerissen werden, sobald sich ein Investor für das Parkdeck und die angrenzenden Flächen findet. Der Kunstverein kann bis dahin, wie andere Nutzer des Gebäudes auch, mietfrei agieren – die Nebenkosten werden aufgeteilt. „Leider wird das Gebäude nicht erhalten“, bedauert Thomas Görden vom Kunstverein und meint damit nicht n u r d i e g r u n d s ä t z l i ch e E n t s ch e i d u n g d e r Stadtoberen, sondern auch den gegenwärtigen

Z u st a n d u n d ve r we i st a u f d e n u n d i ch te n Dachstuhl. Die Mitglieder des Linzer Vereins, Kunstschaffende und Kunstinteressierte, ließen sich davon aber nicht abschrecken und renovierten ihre beiden Ausstellungsräume im Parterre selbsttätig. Die erste öffentliche Präsentation im letzten Jahr galt den We r ke n d e r L i n z e r Künstlerfamilie Oellers, darauf folgte ein „vielseitiges und facettenreiches“ Programm mit zeitgenössischer Kunst. Auch ab September 2011 folgen Ausstellungen mit Künstlern, die in erster Linie vom Vereinsvorsitzenden Lars Ulrich Schnackenberg, Professor für Bild hauerei an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, vermittelt werden. er Kunstverein hat sich zum Ziel gesetzt, Kunst zu fördern und diese d u r ch Au s ste l l u n ge n u n d a n d e r e Ve ra n staltungen der Öffentlichkeit nahe zu bringen. Regelmäßig präsentiert der Verein Bilder,

Kunstverständnis wecken

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Skulpturen, Installationen, Film- und Medien k u n st s ow i e Pe rfo rm a n c e s , D e s i g n u n d Architektur. Der Kunstverein fördert außerdem den künstlerischen Nachwuchs und ist bemüht, das Verständnis der Bevölkerung für die Kunst z u we cke n u n d z u f ö r d e rn “ , l ä s st s i ch Pressesprecher Görden vernehmen und ergänzt: „Wir verstehen uns als Kunstförderverein.“ Au ch E k ke h a r d H ö fe r, ste l lve rt r e te n d e r Vorsitzender, betont, dass man Kunst nach Linz bringen wolle und dazu bisher viele Besucher sogar von weiter her gewinnen konnte. m August will man das Kunstverständnis der heimischen Bevölkerung mit einer Ausstellung von Werken der vereinseigenen Künstler befördern, die etwa ein Drittel der Mitglieder stellen. Im Mittelpunkt stehen dabei Bilder von Waltraud Markmann-Kawinski, der man zu Ehren ihres 80. Geburtstages im August u n d i h r e s L e b e n s we r ke s e i n e d e r b e i d e n Ausstellungsräume in Gänze zur Verfügung stellt. Die bekannte Künstlerin, die seit 1946 in ihrem Atelier Haus Hegarda am Ziegenbusch arbeitet, zeigt Gemälde von ihren zahlreichen Malreisen in den Orient und nach Afrika. Für die Ausstellung hat sie Bilder aus der Sahara ausgesucht, „weil sie gut zum medidativen Charakter des Raumes passen“, für den eine

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Skulptur von Günther Oellers

August Angebot: Tu Dir Gutes! Aroma-Rückenmassage 30 min. im 5er-Block nur 110E (statt 125E) Termine nach tel. Vereinbarung Auch Abendtermine möglich Tel: 0 26 44 - 60 13 10 In der Au 27 · 53545 Linz www.aroma-atelier.de


künstlerisch! Waltraud Markmann-Kawinski

Installation von Klaus Hann aus der vo ra n ge ga n ge n Au s ste l l u n g ge s o rg t h a t . Waltraud Markmann-Kawinski hat ihre Arbeiten seit Ende der 50er Jahre in über dreihundert Au s ste l l u n ge n i m I n - u n d Ausland bekannt gemacht. In ihrer Galerie Haus Hegarda

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Kunst bei uns zi

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30. Juli bis 28. August, donnerstags und freitags 18 bis 20 Uhr, samstags und sonntags 14 bis 18 Uhr, Vernissage mit einer Lyriklesung von Waltraud Markmann-Kawinski: Samstag. 30. Juli, 19 Uhr Kunst-Sommerfest am Samstag, 13. August ab 14 Uhr, unter anderem mit einer Lesung von Schriftsteller und Vereinsmitglied Thomas Görden. Kunstverein Linz am Rhein e.V., Asbacher Str. 2, 53545 Linz www.kunst-verein-linz.de

z e i g te s i e i n d e n l e t z te n Jahrzehnten zudem in über e i n h u n d e rt Au s ste l l u n ge n eigene Arbeiten und die von Künstlerkollegen.

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AUSSTELLUNG: INTERN UND KUNST-SOMMERFEST

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querbeet! von Heidemarie Liebetrau

Garten im August

Sie waren schon oft in Mode, als Topf pflan zen, als Sträucher, als Dekorelement an Wän den, auf Porzellan und Stoffen. Im Augenblick erleben sie eine richtige Renaissance in unseren Gärten: Die dicken großen Blüten bälle der Hortensien, die uns im Spätsommer mit Ihrer Farbenpracht erfreuen. ngefangen von den bunten Ballons der Bauernhortensien über die flachen Blüten der Tellerhortensien bis hin zu Kletterhortensien, die an Wänden, auf Mauern oder in Bäumen emporsteigen, gibt es eine große Anzahl verschiedener Arten. lle Hortensien wollen frische, feuchte, leicht saure Bö den. Gegen andauernde Tr o cke n h e i t s i n d s i e e mp f i n d l i ch , a u ch d i r e k te M i t t a g s s o n n e wollen Sie nicht haben. ie Samthortensie mit Ihren etwa z wa n z i g Z e n t i m e te r breiten, flachen, zartlila Blüten zieht sogar den dunklen Schatten vor, um zu gedeihen. Eine Pracht sind aber auch Ihre großen samtigen Blätter.

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esonders auffallend sind die wirklich riesigen rahmweißen Blüten der Sorte arborescens „Annabelle“. Diese Blüten vergrünen im Verblühen und sind auch getrocknet noch eine Zier in der Vase. Oft sind die Blüten so groß und schwer, dass sie gestäbt werden müssen, um nicht umzubrechen. Eine besondere Schönheit i st d i e E i ch e n b l a t t hortensie, deren weiße B l ü te n s i ch i m Ve r blühen rosa verfärben und deren fünf lappige große Blätter im Herbst eine orange-rote Färbung annehmen. Bei dies e m St r a u ch s o l l te m a n i m Wi n te r e i n e Laubdecke auf die Wurzel aufbringen. twas Besonderes ist die Kletter hor tensie: Mit ihren Haft wurzeln geht sie in Bäu men oder an Mauern zehn bis fünfzehn Meter hoch, sie blüht mit winzigen Blüten, die von großen flachen Schein blüten umgeben sind. Die lang gestielten Blätter bekommen eine s ch ö n e g o l d ge l b e Herbst färbung.

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Blütenpracht

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musikalisch! von Andreas Kossmann

Seit 20 Johre jeiht dat Trömmelche …

Am 6. August feiert die Rheinbrohler/Bad Hönninger Musikgruppe „Drei Nejer un en Bunn“ ihr 20-jähriges Jubiläum – traditionell am „Hünnijer Bunnetor“. Der Name der Gruppe steht für rheinische Fröhlichkeit. übernahm „et Tröm m e l ch e “ , te i l we i s e a u ch Pa u ke u n d Percus sion und vor allem den Gesang. in G e b u rt s tags ständchen f ü r Na rr e n b r u d e r Re i n e r B u h r 19 91 wurde zum Auftakt einer langen musikalischen Epoche, stets in gleichbleibender Besetzung. e r d a m a l i ge Sitzungspräsi dent Günther Thier mann, bat zu einem Vo rs p i e l e n und musterte die Herren, ob auch alles auft r i t t t a u gl i ch s e i – das Ergebnis teilte er fortan mit vielen Bad Hönninger und Rhein brohler Narren – er war schlichtweg be geistert. Dabei gab es 1991 nur einige Auf tritte, da wegen des Golf krieges die karnevalistischen Sessions höhepunkte abgesagt wurden. ür die Gruppe, die aus Jux entstand und sich dann stetig fortentwickelte, häuften sich die Anfragen – neben den Karnevals sitzungen auch für andere Feste. Und als das neu geschaffene Stadttor in Bad Hönnin gen zum „Bunnetor“ umfunktioniert wurde, ließ auch das erste „Bunnefest“ nicht lange auf sich warten. as 1994 mit einer Biergarnitur, einem Fässchen Bier und einer „Bunnesupp“ begann, ist mittlerweile für viele ein großer Gewinn geworden. Bis 2010 kamen beim Fest 40000 Euro für karitative und gemeinnützige Zwecke in Bad Hönningen und Rheinbrohl zusammen.

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ass die 1991 gegründete Gruppe bestehend aus „Drei Nejern“ (= drei Rheinbrohlern, die Hönninger nennen den Limesort despektierlich „das Nejerdorf am Römerwall“) und einer „Bunn“ (= einem Bad Hönninger, die von den R h e i n b r o h l e rn n a ch d e n Fe l d b o h n e n b e nannt werden) so lange Bestand haben würde, hätte da mals niemand gedacht. r e g i e rte d e r h e u t i ge E rste Vo r s i t z e n d e d e r Ka rn eva l s gesell schaft 1891 Bad Hönningen e.V., Konrad Hecken, als Prinz Konrad II. in der Badestadt und sprach mit Günter Labonde, späterer langjähriger zweiter Vorsitzender und Prinzen führer, über seine Idee, einen musikalischen Sitzungs beitrag zu planen. Daraufhin gewannen die beiden Friedel Labonde (anfangs mit dem Akkordeon, seit 1996 mit dem Keyboard) und als Gitarristen Arno Rick hinzu. Konrad Hecken

Neger und Feldbohnen

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indet das „Bunne-Fest“ traditionell am ersten Donnerstag im August statt, so wird es in diesem Jahr wegen des BandJubiläums ausnahmsweise und einmalig am Samstag, 6. August durchgeführt. Weitere jährliche Termine der Gruppe sind Besuche in den A l te n h e i m e n s ow i e ve r s ch i e d e n e Au f t r i t te b e i Ka rn eva l s s i t z u n ge n im gesamten Landkreis Neu wied. i t e i ge n e n Fe s t wa ge n e rfo l g t d i e Teilnahme am Hönninger Veilchen dienstagzug und beim Winzerzug in Rheinbrohl. Auch bei CD-Produktionen der beiden Orte war man aktiv, stellte sich in den Dienst der guten Sache beim Benefizkonzert nach dem Bad Hönninger Kirchenbrand und gestaltet hier ebenso seit vielen Jahren die karnevalistische Messe mit wie auch in Rheinbrohl die beiden bisherigen Kirchenkonzerte „Rheinbrohler musizieren für Rheinbrohler“ – so sind „Drei Nejer un en Bunn“ in unserer Region nicht nur im Karneval ein fester Bestandteil geworden.

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Starbesuch im CINE 5 „Resturlaub“ – Der Bestseller von Tommy Jaud kommt auf die große Leinwand. Und die Hauptdarsteller Mira Bartuschek und Dave Davis werden live auf dem roten Teppich im CINE 5 in Asbach erwartet. Am Montag, 15. August, dreht sich in der Abendvorstellung um 18.30 Uhr alles um die perfekte Komödie. C o ck t a i l b a r, L o u n ge O a s e , We l l n e s u n d Urlaub stimmen auf die Ankunft der Stars im Cadillac ein. Mira Bartuschek, die im Film die Freundin von Pitschi Greulich spielt, und Dave Davis ( P fa rr e r B o u b a ) we r d e n s i ch vo r d e r Vorstellung im Kinosaal den Fragen der Besucher stellen. Auf der Bühne im Foyer gibt es neben vielen Geschichten von den Dreh a r b e i te n a u ch die Chance auf ein signierte s B u ch o d e r Au to gramme. Das Cine5 verlost nach der An moderation der Darsteller im K i n o s a a l z e h n „ Re st u r l a u b “ - B ü ch e r und weitere tolle Preise.

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unterwegs! von Wolfgang Ruland

Verirren erwünscht! Das Gut Heiderhof bei Vinxel in der Königswinterer Berg region kurz vor der Bonner Stadtgrenze präsentiert zum fünften Mal ein riesiges Maislabyrinth – ein Spaß für die ganze Familie. i t s e i n e n z we i e i n h a l b Hektar ist das Maisfeld, in das Hella Töllner vom Gut H e i d e r h o f e i n e n I rrga rte n geschnitten hat, so groß wie etwa drei Fußballfelder. Die Stängel haben inzwischen eine H ö h e vo n m e h r a l s z we i Metern erreicht, so dass der schmale Eingang wie ein Pfad in einen verwunschenen Wald wirkt. Betritt man das Maislabyrinth, fühlt man sich mit dem ersten Schritt in einer anderen Welt.

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chon nach wenigen Ab zweigungen scheint die O r i e n t i e r u n g ve r l o r e n , a u f

Foto: privat

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Wo geht’s lang?

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Grüne Wand

engen Wegen ist man von einer u n d u r ch s i ch t i ge n grünen Wa n d u m ge b e n . A l l e p a a r Meter hat Hella Töllner Abzweigungen und Kreu z u n ge n vo rge s e h e n , d i e schnell in die Irre führen. Dazu sieht jede Ecke nahezu gleich aus und zu allem Überf l u s s ka n n m a n a u ch i n Sackgassen stecken bleiben. Mich be schleicht bald eine beklemmende Stimmung, als ich eingestehen muss, dass meine vermeintliche Orien tierungs stärke eine Illusion i st . „ D a s i st n o rm a l b e i M ä n n e rn “ , b e r u h i g t m i ch Hella Töllner später, „sie empf i n d e n d e n Ve r l u st vo n Kontrolle als sehr unangenehmes Gefühl.“ So hat sie beoba ch te t , d a s s Fa m i l i e n v ä te r gerne ihre Frauen und Kinder ins M a i s fe l d s ch i cke n , w ä h r e n d s i e s e l b e r u n te r einem Vorwand lieber im Zelt


auf dem Vorplatz bleiben, wo man sich es gemütlich machen kann. „Insbesondere Kinder finden es aber spannend, im mer wieder neue Wege auszup r o b i e r e n “ , e r k l ä rt H e l l a Töllner. Durch das Angebot i h r e s s e l b st e n t wo rfe n e n Maislabyrint hs, für dessen I n st a l l a t i o n s i e v i e r Ta ge benötigt, möchte sie erreichen, dass „sich Kinder wieder mehr bewegen und die Natur erfahren.“ Das sei heute nicht mehr selbstverständlich, wo viele Kinder doch die meiste Zeit vor dem C o mp u te r b i l d s ch i rm säßen. An insgesamt sechs Stationen in Sackgassen hat Hella Töllner, ausgebildete Pädagogin, Fühl- und Wissens stationen aufgebaut. So kann man e t wa ve r s ch i e d e n e Getreidekörner erfühlen oder benennen. Verbunden hat sie dieses Erlebnis mit einem Quiz, das vollständig gelöst, mit attraktiven Preisen lockt. m engen Sinne handelt es sich bei den Wegen im Mais nicht um ein Labyrinth, sondern um einen Irrgarten. „Ein Labyrinth führt in Kreisen zur Mitte und wieder hinaus. Es dient zu ritualen Zwecken und man kann sich nicht verirren. Bei einem Irrgarten ist das anders – aber keine Angst, es hat bei uns noch jeder wieder herausgefunden“, beruhigt Töllner. Sie vergleicht ihren Irrgarten, insgesamt etwa vier Kilometer Wegelänge, mit dem wahren Leben: „Auch da muss man sich dauernd entscheiden, welchen Weg man einschlagen will. Und manchmal geht es eben in die Irre und man muss sich korrigieren.“ Und ein mulmiges Gefühl ist durchaus erwünscht: „Der Reiz des Irrgartens besteht in dem Gefühl des zeitweisen Gefan gen seins in den Sackgassen, Kreuzungen und Abzwei gun gen.“

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MAISLABYRINTH Gut Heiderhof Heiderhofring, Vinxel, an der Holtdorfer Straße Rich tung Hoholz Öffnungszeiten bis Oktober: mittwochs und freitags von 14 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 20 Uhr, in den NRWSommerferien auch dienstags und donnerstags von 14 bis 19 Uhr Eintritt: unter 1 Meter und über 2 Meter Körpergröße: frei, von 1 Meter bis 1,40: 2,50 Euro, über 1,40: 3 Euro Besuche von Gruppen, Schul- und Kinder garten klassen nach Absprache auch außerhalb der genannten Öffnungszeiten Tel. 0228-483527, www.gut-heiderhof.de

an sollte sich auf jeden Fall etwas Zeit mitbringen, um das Maislabyrinth z u e rfo rs ch e n . E i n p a a r St u n d e n ka n n m a n s ch o n damit verbringen, die richtigen Wege zu finden. Um den

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Familienausflug komplett zu machen, hat Hella Toellner neben dem Zelt, wo sich die Eltern bei Kaffe und Erdbeerk u ch e n e rf r i s ch e n k ö n n e n , S p i e l - u n d K l e t te rm ö gl i ch keiten für Kinder aufgebaut.

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ausgewählt!

Veranstaltungen im

11 und 14 Uhr

17 Uhr

August

Sonntag, 7. August Bad Honnef-Rhöndorf | Adenauer-Haus Thementag: Konrad Adenauers Erfindungen Jeweils einstündige Führungen, die zum einen die allgemeine Biographie Adenauers als Staats- und Privatmann schildern und zum anderen vertiefend einen Aspekt seiner Vita hervorheben. Gabriele Grupe führt auf den Spuren des Tüftlers Konrad Adenauer: Zum Patent gebracht haben es lediglich zwei Schöp fungen Adenauers. In der Notzeit des Ersten Weltkriegs war Adenauer als Erster Beigeordneter der Stadt Köln zuständig für die Lebensmittel versor gung und hatte ein „Schrotbrot“ aus gedörrtem Maismehl und eine „Soja wurst“ entwickelt. Jahre später, im er zwungenen Ruhestand während des Nationalsozialismus, versuchte sich Adenauer abermals an Erfindungen. Der große Durchbruch blieb jedoch aus. Entweder waren vermeintliche Neu heiten in ähnlicher Form bereits patentiert worden, oder die Idee erwies sich als nicht durchführbar oder zu riskant – so beim „elektrischen Insektentöter“. Der Eintritt ist frei. Da die Teilnehmer zahl begrenzt ist, wird eine Anmeldung Tel. 02224/921-234 oder unter besucherdienst@adenauerhaus.de erbeten Samstag, 13. August Erpel | Gaststätte „Om Maat“ Autorenlesung mit Rolf Palm: „Die Brücke von Remagen“ auch Sonntag, 14. August, 17 Uhr, Unkel, Heimatladen, Pützgasse 2

13 bis 16.30 Uhr

11 bis 18 Uhr

Samstag, 20. August Bad Honnef | Bahnhof Wanderung des KVV Bad Honnef über 8,5 km zur Erpeler Ley mit herrlichen Ausblicken, durch das idyllische Hähnerbachtal, über Orsberg und Stuxhöhe. Gehzeit: ca. 2,5 Std., Rucksackverpflegung, Beitrag: 3 Euro Treffpunkt: 13.10 Uhr Bahnhof Bad Honnef, Anmeldung bei Jutta Oberbillig: 02224-961841 Veranstalter: Kultur-und VerkehrsVerein Bad Honnef e.V. Sonntag, 21. August Dattenberg | Backesbürgerverein Dattenberg e.V. Tag der offenen Tür: Besichtigung des Backes mit einigen Museumsstücken, Brotherstellung nach alter Handwerkskunst, kostenlose Probierhäppchen der Backwaren, sowie Kaffee, Kuchen, Schmalz- und Käsebrote. Info-Tel.: 02644-3342


ausgewählt! 11 und 14 Uhr

ab 12.30 Uhr

ab 10 Uhr

Sonntag, 21. August Bad Honnef-Rhöndorf | Adenauer-Haus Thementag: Private und politische Krisen im Leben Adenauers Adenauers private Vita war von persönlichen Schicksalsschlägen geprägt – so traf ihn der frühe Verlust der beiden Ehefrauen schwer. Und auch seine Karriere erfuhr mit der Macht über nahme der Nationalsozialisten ein jähes Ende: Eben noch Oberbürgermeister der pulsierenden Metropole Köln, musste er sich von 1933 bis 1945 komplett ins Private zurückziehen. Wieder zurückgekehrt auf das politische Parkett als Bundeskanzler der jungen Bundes republik, musste er durch den Mauerbau erfahren, dass die Deutsche Einheit definitiv in weite Ferne rücken sollte. In solchen Augenblicken, die Adenauer pessimistisch stimmten, halfen ihm die von der Familie vermittelten Tugenden wie Disziplin und Durch haltevermögen und seine Verwurzelung im christlichen Glauben. Führung mit Carsten Sick. Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung unter Tel. 02224/921-234 oder unter besucherdienst@adenauerhaus.de wird empfohlen. Unkel | Bootshaus KC-Unkel, Auf dem Rheinbüchel 32 A 18. Unkeler Rheinschwimmen ab 12.30 Uhr Pendelbus zum Start in Erpel (13.30 und 15.30 Uhr) ab 15.30 Uhr Rheinischer Nachmittag mit Musik („Die Barhocker“), Kindervergnügungen, Kaffe und Kuchen, Grillspezialitäten und Tombola Anmeldung bis 21. August 12 Uhr möglich, Gebühr: bis 14 Jahre: 3 Euro, ab 14 Jahre: 7,50 Euro Info-Tel.: 02224-78915 www.kc-unkel.de

Sonntag, 28. August Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Ausstellung: Uwe Langnickel Venedig-Impressionen und Unkeler Architekt(o)uren , Eintritt frei! Ausstellung bis 16. September

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musikalisch!

Musik für Sieben Berge von Gaia Born

Der Rhöndorfer Musiker Helge Kirscht veranstaltet die am 26. August in Bad Honnef und Königswinter stattfindende „7Mountains Music Night“ (Musiknacht der Sieben Berge).

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e l ge K i rs ch t o r d e rt b e i A l e s s a n d r o n o ch e i n e n Espresso. „Dieses Eiscafé ist für mich das inoffizielle Zentrum Rhöndorfs – hier bin ich fast jeden Tag. Natürlich nur zum Arbeiten, es ist quasi mein Büro!“, schmunz e l t d e r Wa h l - R h ö n dorfer, den viele vor allem vom Kultur treff in Bad Honnef kennen. ei all den Projekten, die der Musiker momentan betreut, mag man gar nicht glauben, dass für geruhsames Espresso-Trinken Zeit bleibt. Denn Helge Kirscht ist ein m u s i ka l i s ch e r A l l r o u n d e r. Angefangen hat er als Sänger und Mädchen für alles in einer Band, schnell kamen eigene Lieder und Texte dazu. Der We g z u m e i ge n e n S o l o -

Programm als Liedermacher war da nicht mehr weit. Bei einem Festival in Bad Salz u f f l e n ka m u n ve r h o f f t d i e Chance: Der wie Kirscht ebenfa l l s a u s Un n a sta m m e n d e Bernd Stelter bat bei seinem

Egoismus, der Gutes tut

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e i ge n e n Au f t r i t t o h n e v i e l Federlesens seinen Musiker kollegen aus der Heimatstadt auf die Bühne. Das Publikum wa r b e ge i ste rt , d i e Ve ra n stalter auch. och die nun folgenden Solo-Konzerte brachten nicht die Erfüllung: „Oft hat man anderthalb Stunden vor fünf Leuten gespielt – mit den eigenen Texten erreicht man eben nicht unbedingt ein brei-

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tes Publikum.“ Dass es auch anders geht, erfuhr der 49Jährige, als er empört 2007 einen Protestsong gegen die umstrittene KiBiz-Gesetzes vorlage schrieb und damit an die Öffentlichkeit ging. „Die Resonanz darauf hat mich völlig unerwartet überrollt“, erinnert er sich. „Alle wollten ‘Das Kibiz-Lied’ hören und singen. Die Dynamik war unglaublich.“ Mit seinem Song wandte er sich gegen die geplanten Einsparungen durch das NRWKinderbildungsgesetz (KiBiZ) vor allem in Kindergärten und -tagesstätten. ll das Ausprobieren sei aber nur möglich gewesen, weil er von einer finanziell gesicherten Basis operieren konnte, sagt der Beamte, der in

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Grafik-Design einem Bonner Ministerium arbeitet. Ob sich das Bild des Liedermachers oder Musikers nicht beiße mit dem trockenen Beamtentum? Nein, sagt er, der Job, den er mache, sei sinnvoll und erfülle ihn. „Und er lässt genügend Zeit und Raum für die Musik. Das ist wichtig!“ ass man nicht unbedingt eigene Lieder braucht, um seine Botschaft unter die Leute zu bringen, erfuhr der Rhöndorfer erst vor zwei Jahren. Nach einer familiär bedingten musikalischen Pause stieg Kirscht 2009 in ein neues Band-Projekt ein: „The Bonnsters“ haben sich dem Covern von Songs verschrieben. „Die Sängerin hat mich aber einfach an die Wand gesungen – und das nach 25 Jahren Bühnen erfahrung!“ Kirscht schüttelt den Kopf. „Da habe ich mich dann entschieden, Gesangsunterricht zu nehmen.“ ie Erfahrungen, die die Ausbildung seiner Stimme mitsichbrachten, prägen Kirscht heute. Er habe entdeckt, dass man allein mit dem Ausdruck der Stimme Menschen faszinieren und berühren kann, es sei eine fast schon spirituelle Erfahrung gewesen und bestätige sich bei jedem Auftritt. „Bei einem Konzert ist immer eine ganz besondere Atmosphäre“, sagt er. „Das ist wie ein Kurzurlaub, man fällt irgendwie aus dem Alltag raus.“ Dieses Erlebnis möchte er mit so vielen Menschen wie möglich teilen. nd dafür setzt Kirscht sich auch aktiv und mit Herzblut ein. Er, der selbst auf vielen Bühnen der Region gespielt hatte, vermisste eine lebendige Live-Musik-Kultur in seinem jetzigen Heimatort. Zwar gestaltet er dort auch aktiv den Bad Honnefer Kulturtreff mit, aber das war ihm noch nicht genug. Nach langen Tüfteleien und Hintergrundrecherchen wagte er 2009 das Abenteuer einer selbst organisierten Veranstaltung, nutzte seine bisherigen Erfah rungen in der Organisation von Konzerten und der Vermittlung von Musikerkollegen und schuf eine neue Plattform für Musiker, Konzertgänger und Kneipenliebhaber: die „7Mountains Music Night“. as Projekt lehnt sich an ähnliche Ver anstaltungen der Region, wie in Eus kirchen, an. „Ich habe mit den jeweiligen Verantwortlichen gesprochen und mir viele Ratschläge geben lassen. Dann habe ich einfach die besten Aspekte aus allen Veranstaltungen kombiniert“, sagt Kirscht. Ganz so einfach wird es wohl nicht gewesen sein, doch der Musiker ging tatkräftig ans Werk, organisierte, überzeugte, gewann Partner und realisierte. Und nach fast dreimonatiger Vorbereitungszeit feierte die „7Mountains Music Night“ im Rahmen der

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für Logo · Flyer · Homepage · Geschäftspapiere … Dieter Ruland | Werbung & Grafik t : 0 26 44 - 80 78 80 | www.ruland-grafik.de


musikalisch! 7 MOUNTAIN MUSIC NIGHT Freitag, 26. August 2011 Live-Musik von 20 bis 24 Uhr in fünfzehn Kneipen, Cafés, Bars, Hotels und Restaurants in Bad Honnef und Königswinter. Der einmalige Eintritt beträgt 5 Euro inklusive Bus-Shuttle-Nutzung und Zugang zur A f te r- S h ow - Pa rt y a b 0 0 . 3 0 U h r i n d e r Großdisco „Rheinsubstanz“. Vorverkauf zum Preis von 4 Euro (1 Euro geht an die Musikschulen) bei den beteiligten Spielstätten sowie den Tourismus-Infor mationen in Bad Honnef und Königswinter. www. 7MMN.de

Bernd Lier Swing Ensemble Nightingale

Krysmah Kraske/Arens

Papa Tom’s Jazz GmbH

Ausziehn

Latingo

Manteca

Die Musiker und ihre Spielstätten: Bad Honnef: Bernd Lier Swing Ensemble Lindy Hop Swing -, Haus im Turm Boogie Wonderstars Earth, Wind & Fire Tribute -, Kursaal Nightingale Swingjazz -, Café Nottebrock Deephonia Electronic meets Classic -, La Dee Da 2nd Hand Duo Rock und Pop Cover -, Zum Küfer Jupp Robert Clark Band Acoustic Soul -, Im Krug Papa Tom’s Jazz GmbH New Orleans Jazz -, Club Pseudonym Latingo Afro Cuban Style -, Neon Bar Krysmah Rockballads -, Buena Vista Cuba Club Crescenti Brazil Funk -, Restaurant Rheingold Königswinter: Ausziehn Deutschrock Cover -, Rheinhotel Loreley Manteca Latin grooves -, Im Tubak Drops & Friends Rockklassiker -, Altes Kelterhaus Kraske/Arens Jazzduo -, Jesuiterhof Coincidence Acoustic Rock -, Rhein’sche Stuff

Robert Carl Blank

Coincidence


langen Einkaufsnacht im August 2009 ihre Premiere. ür viele Honnefer kam der durchschlagende Erfolg der Kneipenmusiknacht völlig unerwartet. Während 15000 Menschen die Stadt besuchten und die lange Einkaufs nacht genossen, zählte die veranstaltende Gastro nomie 1100 Konzert-Besucher – so mancher Gastwirt war auf diesen Ansturm gar nicht vorbereitet, es soll sogar an einigen Orten zu vorgerückter Stunde das Bier ausgegangen sein. un geht das Kneipenfestival in die zweite Runde: am Freitag, 26. August 2011 bieten zehn Lokalitäten in Bad Honnef wieder ausgesuchte Live-Events an. Neu dazugekommen sind fünf Veranstaltungsorte in Königswinter. Der Eintritt kostet einmalig fünf Euro, der kostenlose Shuttle-Bus verbindet alle Bühnen miteinander, so dass mehrere Veranstaltungen besucht werden können. ür Organisator Helge Kirscht, der auch als M u s i ke r, I d e e n ge b e r u n d K ü n st l e r vermittler am Programm von „Ars fontana Musik in Unkeler Gassen“ mitgewirkt hat, ist diese Erweiterung des Festivals nur der erste gelungene Schritt auf dem Weg zum überregionalen Touristen-Magnet. „Erster Ansatz war und bleibt die Belebung der Region“, sagt Kirscht, d e r d a s Fe st i va l fa st a u s s ch l i e ß l i ch i n Eigenregie organisiert und privat vorfinanziert. „Ich mache aus der Organisation kein Geheim nis, wahrscheinlich klappt es deshalb so gut. Alle Künstler bekommen eine einheitliche Gage, d i e h a u p t s ä ch l i ch e i n t r i t t s f i n a n z i e rt i st . Außerdem haben sich viele Menschen, sogar unsere ortsansässigen fünf politischen Parteien entschlossen, Musikerpatenschaften zu übernehmen“, erzählt Kirscht stolz. Neben Unter n e h m e n u n d G e s ch ä f t s l e u te n h a b e n a u ch Privatpersonen diese Möglichkeit genutzt, das Festival zu unterstützen und zahlen mit der Patenschaft die Gage für einen Musiker direkt. achdem man gesehen habe, dass das Projekt in Bad Honnef gut funktioniert, sei die Stadt Königswinter auf ihn zugekommen und habe Unterstützung angeboten. „Toll wäre natürlich, wenn die „7Mountains Music Night“ eine feste, jährliche Institution werden könnte, die auch überregional Wochenend-Touristen lockt“, wünscht sich Kirscht. in Ziel, das auch die Bürgermeister beider Orte unterstützen: Wally Feiden, Bad Honnef und Peter Witz, Königswinter haben beide die Schirmherrschaft über das Festival übernommen und dem Veranstalter damit viele Türen geöffnet. „Dieses Jahr kamen viele Gast -

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musikalisch! wirte schon von selbst auf mich zu, das war natürlich angenehmer als 2009, als viele noch nicht an das Konzept geglaubt haben.“ och Kirscht, der selbst als Musiker Kneipennächte in anderen Orten mit der eigenen Band als lebendige Plattform erlebt hatte, machte sich auch aus persönlichen Gründen stark für das durchdachte Projekt. „Ich möchte natürlich meine eigene Kreativität ausleben. Ich glaube, ich bin da ziemlich egoistisch: Den meisten Spaß habe ich selber! Aber ich möchte diesen Spaß auch an so viele Menschen wie möglich weitergeben.“ ieses Jahr steigt das Festival auch musikalisch in eine andere Liga auf. Neben den vielen regionalen Bands und Künstlern hat Kirscht auch einige musikalische Hochkaräter für die Kneipennacht gewinnen können. „Besonders freue ich mich, dass „Deephonia“ spielen wird. Mit Markus Schinkel am Keyboard wird die Mischung aus Electronic, Jazz und Klassik zum absoluten Erlebnis.“ Auch der momentan auf Deutschland-Tournee befindliche Robert Carl Blank kommt eigens von Hamburg nach Bad Honnef: „Tolle Melodien für alle Acoustic-Soul-Fans“, empfiehlt Kirscht. Und ein letzter Tipp für RHEINLÄNDER-Leser? „Kommen Sie einfach und haben Sie Spaß!“, sagt Kirscht und lacht.

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Immo-News Wohnimmobilienmarkt NRW 2011: Mietpreise in den Großstädten gestiegen, Eigen tumswohnungen in kleineren Gemein den günstiger Der nordrhein-westfälische Wohn immobilien markt zeigte sich im vergangenen Jahr im Zeichen des Aufschwungs. Die Preise für Wohnun gen und Häuser bei Verkauf und Vermietung sind vielerorts leicht gestiegen. Die Preise für Eigentumswohnungen sanken lediglich in einigen kleineren Gemeinden, in den Großstädten stiegen hingegen vor allem die Wohnungsmieten an. Dies geht aus dem Preisspiegel NRW-Wohnimmobilienmarkt 2011 des Immobilienverbands IVD-West hervor. Die Immobiliennachfrage der privaten Käufer ist zum Vorjahr merklich gestiegen. Ursachen liegen in der Attraktivität und Wert beständigkeit des „Betongoldes”, die gerade in einer wirtschaftlich angespannten Zeit Anleger anzieht. Der Trend steigender Wohnungs mietpreise in den größeren Zentren des Landes lässt sich bereits über mehrere Jahre feststellen und bildet einen wichtigen Faktor, der den Immobilienerwerb beziehungsweise den Umzug in die “eigenen vier Wände” fördert. Die monatlichen Kosten bei einer gekauf ten Immobilie sind in vielen Lebenssituationen attraktiver als die Option zu mieten. Freistehende Eigenheime sind in NRW wertbeständig und eine sichere Vermögensanlage geblieben. Im Durchschnitt kam es lediglich zu geringen Preisveränderungen. Vereinzelt waren Anstiege und Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich erkennbar. In ländlichen Regionen, besonders in Orten mit weniger vorteilhafter Anbindung an größere Zentren, gaben Immobilien mit einfacher Ausstattung preislich nach.


Kaffee-Kunst

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Nicht der Kaffee-Hype, sondern das Material reizte den Schmuckdesigner Carlo Zanoni aus Neustadt an der Aisch, mit den braunen Bohnen zu arbeiten. Damit die gewünschten Farbnuancen erzielt werden, röstet der Designer die Bohnen selbst. Nur die formschönsten und stabilsten Bohnen werden verwendet. Jedes Schmuckstück wird von Hand gefertigt und mit Gold, Silber oder Edel steinen ergänzt. Dabei legt er Wert auf Schmuckobjekte, die klar, zeitlos, schlicht, ästhetisch und individuell sind. Diese besond e r e n S ch m u ckst ü cke s o l l e n vo r a l l e m Menschen ansprechen, die sich von der breiten Masse abheben wollen. Gerne werden auch besondere Kundenwünsche erfüllt. Firlefanz exklusiv in Bad Honnef hat seit Ende Juli diese extravaganten Schmuckstücke in die Designer Kollektion aufgenommen.

Kunst in Unkeler Höfen Seit nunmehr zehn Jahren können Besucher am ersten Wochenende im September eine Kunstreise im romantischen Rheinort Unkel antreten. Idyllische Höfe, Gärten und historische Gebäude laden in der besonderen Atmosphäre um den historischen Stadtkern mit 56 teilnehmenden Künstlern ein. Im zehnten Jahr der Veranstaltung „Kunst in Unkeler Höfen” beteiligen sich auch Künstler aus Nachbarländern wie etwa: Manuela Marchal aus Frankreich, die tschechische Malerin Renata Dvorakova, Gosia Richter aus Polen sowie Arwed Angerer aus Österreich. An insgesamt 13 Stationen präsentieren die Teilnehmer ihre Werke: Malerei, Illustration, Kalligraphie, Keramik, Skulptur, Objekte, Installation und Bild hauerei. In diesem Jahr startet erstmals das Projekt NATURKUNST, das von sieben Natur künstlern gestaltet wird. Zum ersten Mal öffnet sich der Innenhof des e h e m a l i ge n H o s p i t a l s vo n Un ke l , e i n Fachwerkhaus in der Frankfurter Straße Nr. 9, in dem der Künstler Id N i cke l s aus B r e m e r h ave n s e i n e We r ke p r ä s e n t i e r e n wird. www.unkeler-hoefe.de

Rolf Palm:

Die Brücke von Remagen Der dokumentarische Bericht über die dramatischen Ereignisse am Rhein im Fühjahr 1945 gebundene Ausgabe: h 19,90 kartonierte Ausgabe: h 15,90 erhältlich in allen Buchhandlungen und im Heimatladen, Unkel, Pützgasse 2 signierte Exemplare im Heimatladen vorrätig


unterwegs!

Bergrücken – echsengleich von Wolfgang Ruland

Abwechslungsreiche und anspruchsvolle Wanderung zu einem der spektakulärsten Aussichtspunkte im Wiedtal: der Weißenfelser Ley – reine Gehzeit etwa 2 Stunden.

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ir starten an der Ostseite der Bushaltestelle Als-Au an der L255 im Wiedtal zwischen Roßbach und Wiedmühle und wenden uns Richtung Wochenend häuser, eine Holz planken brücke über die Wied ist der erste Höhepunkt unseres Aus flugs. Vorbei geht es an herausgeputzten Häuschen „Unter der Ley“, wie es treffend heißt, denn erste Schieferfelsen begleiten den Weg. Am letzten Haus steigen wir nach links in den Berghang. Der Weg sieht zunächst zugewachsen aus, nach ein paar Schritten öffnet sich aber ein gut zu begehender, bergauf führender Pfad, der nun dem Bachtal folgt, bald nach rechts abbiegt, um in Windungen die Berghöhe zu erreichen. Unser Weg wird allmählich flacher, wir treten aus dem Wald heraus in eine Wiesenlandschaft,

an deren Ende die Häuser von Weißen fels zu s e h e n s i n d . Wi r fo l ge n n a ch l i n ks d e r Ausschilderung Richtung Weißen felser Ley, wandern an groß gewachsenen Platanen vorbei, in denen der Wind mächtig rauscht und kommen wieder in ein Wald stück. Hier folgen wir dem Anstieg, der nun steil in die Höhe führt, bis ein Hinweis auf den Aussichts punkt der Ley hinweist. ine Bank lädt zur Rast ein – der Ausblick zum Genießen. Tief unter uns schlängelt sich die Wied, die Brücke in der Wochen endhaussiedlung ist gut zu erkennen. Auch die t i e f e i n ge s ch n i t te n S e i te n t ä l e r d e r Wi e d zuflüsse beeindrucken und lassen die dazwischen liegenden herausragenden Bergrücken

Den Ausblick genießen

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wie das Rückgrat von Riesenechsen aussehen oder erinnern an geduckte Panther, kurz vor dem Sprung. Wir müssen unseren Blick doch losreißen – es soll weitergehen. Etwas oberhalb vom Aussichtspunkt ist eine neu eingerichtete Rasthütte entstanden, von der jedoch kein Blick ins Wiedtal möglich ist. Wir wandern weiter berg auf und erreichen Weißenfelser Häuser. Hier wenden wir uns nach links in den schmalen Pfad Richtung Strauscheid. Auch dieser Weg scheint einmalig. Im großen Bogen führt der Weg waagerecht am Hang entlang und verströmt eine ganz besondere Atmosphäre unter dem Blätterdach. Dann geht es wieder bergauf und n a ch e i n e r Wi n d u n g m i t e i n e m we i te r e n Aussichtspunkt erreichen wir einen breiteren Weg, dem wir nach links folgen. Unser Weg ist h i e r i d e n t i s ch m i t Wi e d we g u n d We ste r -

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unterwegs!

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Wi e s e n , Fe l d e r u n d Äcke r. Zuletzt biegen wir halblinks in den Weg ein, der nach Weißen fels führt, dessen Dächer hinter dem Hügel hervorschauen. An der Dorfstraße angekommen, gehen wir rechts und erreichen die Stelle oberhalb der Weißenfelser Ley, die wir schon kennen. Nun folgen wir unserem Hinweg zurück zum

Au s s i ch t s p l a t z , l a s s e n u n s noch einmal von dem Blick in die Wiedtalschlucht begeistern und kehren auf dem uns schon bekannten Weg in die Wochen endhaussiedlung an der Wied zurück. Von der Brücke über d a s F l ü s s ch e n k ö n n e n w i r noch einmal die Weießenfelser Ley ausmachen, die nun hoch über uns liegt.

WEGSTRECKE K78

Strauscheid

Rahms

Wied

K79

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Start und Ziel Als Au

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Hinreißende Aussichten ins Wiedtal

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waldsteig, dessen Markie run gen wir folgen. An der nächsten Weggabelung geht es nach links, diesmal etwas steiler hangabwärts. Wieder öffnen sich hinreißende Aussichts punkte hinunter ins Wiedtal. Als es nicht mehr weiter berg ab geht, halten wir uns rechts u n d fo l ge n e i n e m b r e i te n Wa l d we g . Au ß e r u n s e r e n Schritten hören wir nur Vögel zwitschern und Insekten summ e n , A l l e r L ä rm d e r We l t bleibt außen vor. An der folgenden Weggabelung halten wir uns weiter an Wiedweg und Westerwaldsteig, es geht nach rechts in den Hang auf einem schmalen Pfad Richtung Strauscheid. Wir könnten nun a u ch d e m P fa d n a ch l i n ks R i ch t u n g Wi e d t a l fo l ge n , müss ten uns dann aber auf der engen L255 den Platz mit den Autos teilen. Wir beschließen, u n s e r e n R ü ck we g i n e i n e r Runde auf der Wiedhöhe fortzuführen. Als sich nach einem Anstieg durch den Wald der Blick wieder öffnet, verlassen wir den Wiedweg, der nach links führt, wir bleiben auf dem Westerwaldsteig rechter Hand. Der breite Weg führt zunächst bergauf, wird dann eben und geleitet uns nach Strauscheid. Wir überqueren die K78 und wenden uns vor d e n e rste n St ra u s ch e i d e r Häusern nach rechts, immer noch dem Westerwaldsteig folgend, der nach einer kurzen Weile nach links abbiegt und uns auf dem mit N4 bezeichneten Weg Richtung Rahms überlässt. Der Blick nach Norden geht zum Bertenauer Kopf und zur Burgruine Altenwied. Es geht weiter bergauf, bis wir wieder auf die Kreisstraße kommen, die links nach Rahms führt. Dort wählen wir die zweite Straße rechts („Füllen heck“) und folgen der schnurgeraden Wegführung durch

Weißenfels

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Niederbuchenau

Roßbach


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