Rheinländer 30 Februar 2011

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unternehmen!

Von alten Uhren und einem ihrer Meister von Hans Ziegler Uhrmachermeister sind selten geworden. Zu den wenigen verbliebenen der alten Zunft gehört Jürgen Fröschner, Inhaber des „UhrenCabinetts“ in Linz am Rhein

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hren sind heute in der Regel batteriebetrieben, es gibt aber auch Aus nahmen: Eine kleine Solarzelle kann den Zeitmesser antreiben, bei A rm b a n d u h r e n l ä s st s i ch z u d e m d i e B ewe g u n g d e s Handgelenks über einen kleinen Rotor in An triebs energie umsetzen. Schließlich gibt es noch die klassische mechanische U h r, a n ge t r i e b e n u n d i n Schwung gehalten durch eine Fe d e r i m I n n e r e n d e s G e häuses. n den 70er Jahren schien mit dem Siegeszug der Quarz-Technik das Ende dieser Uhren gekommen, inzwischen erlebt die Mechanik in der Zeitmessung aber wieder eine echte Renaissance. Für komplizierte mechanische Uhren renommierter Marken werden teils astronomisch hohe Sum men im vier- oder sogar fünfste l l i ge n B e r e i ch ge z a h l t . Diejenigen, die solche Uhren reparieren und warten können, sind allerdings rar geworden. Uhrmacher gibt es in Deutschland – bedingt auch d u r ch d i e Ve r b r e i t u n g d e r Quarz-Technik nur noch ganz we n i ge . Z u i h n e n ge h ö rt Jürgen Fröschner, Inhaber des „UhrenCabinetts“ in der Linzer Altstadt, Am Halborn 9.

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Jürgen Fröschner und seine astronomische Uhr

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Der Rheinländer · Februar 2011

m „UhrenCabinett“, das Fröschner zusammen mit seiner Frau Christa betreibt, we r d e n Tra u r i n ge und S ch m u ck a n ge b o te n s ow i e moderne und klassische Uhren in allen Preislagen. Spezialität

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In die Wiege gelegt b l e i b t a b e r d i e k l a s s i s ch e Uhrmacherkunst, die Repa ratur und Wartung auch historischer Uhren. Das älteste von Fröschner wieder zum Leben erweckte Uhrwerk, stammt aus dem Jahr 1630. Ersatzteile lassen sich für einen solchen Zeitmesser nicht einfach nachb e ste l l e n , S i e m ü s s e n p e r Hand angefertigt werden und dabei geht es um millimetergenaue Arbeit mit winzig kleinen Teilen. Zum Beweis dafür prä-

sentiert Fröschner in seiner We r kst a t t L a ge rste i n e f ü r Uhrwerke, sogenannte Rubine. „Die sind so klein, dass in einen Fingerhut eine Million d avo n h i n e i np a s s e n “ , s a g t Fröschner und holt noch ein Döschen mit kaum sichtbaren Schrauben hervor. „Gewinde stärke, so etwa 0 , 2 0 M i l l i m e te r “ , s a g t Fröschner und lacht. e i n Va te r wa r G o l d schmied und hatte in Koblenz und Neuwied zwei Juwelier geschäfte betrieben. Die Liebe zu filigraner Hand arbeit war Fröschner also in die Wiege gelegt. Schon mit 21 Jahren hatte er seinen Meister brief als Uhr macher in der Tasche, obwohl das Mindest alter für die Aufnahme prüfung damals bei 24 Jahren lag. „In Hamburg habe ich trotzdem

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