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«Falsches Schönheitsideal vom Garten»
from dorfblitz März 2023
by dorfblitz
Spannende Projekte bereichern den NBN-Alltag
von Susanne Gutknecht
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90-Jahre alt ist der Naturschutzverein Bassersdorf-Nürensdorf (NBN) bereits und hat noch nichts von seiner aktiven Unterstützung für naturnahe Themen eingebüsst. Einzig die fehlenden Vorstandsmitglieder bereiten Kopfzerbrechen.
Das 90-jährige Jubiläum des Naturschutzverein Bassersdorf-Nürensdorf (NBN) geht still über die Bühne, auch wenn nur wenige Vereine so alt werden. Präsidentin Beatrice Tschirky erzählt, dass es schön sei, aber nicht im Vordergrund stehe.
Der vierköpfige Vorstand ist aktiv, organisiert mit Mitgliedern die naturnahen Exkursionen und nimmt auch aktiv neue Projekte in Angriff. Es fehlen noch Vorstandsmitglieder, wie bei vielen Vereinen. «Unser Vorstand besteht aus jüngeren Mitgliedern, die berufstätig sind. Daher wäre eine breitere Basis sehr wichtig, um die Vorstandsarbeit zu verteilen.»
Die NBN-Exkursionen sind zwar aufwendig bekanntzumachen, aber am Ende beliebt und gut besucht. Auch bei der Nistkastenpflege und beim Neophytenausreissen sind Mitglieder des NBN tatkräftig aktiv. «Wir arbeiten hier gut mit der Gemeinde Bassersdorf zusammen und übernehmen einen Teil der Arbeit», erklärt Tschirky.
Fachlicher Austausch wichtig Zwei Vorstandsmitglieder haben Einsitz in die Fachkommission Landwirtschaft + Naturschutz der Gemeinde Bassersdorf und können so aktiv Themen einbringen und im Fachgremium diskutieren. «Eine wichtige Zusammenarbeit, die wir sehr schätzen und bei der wir auch viel lernen.» Ein Thema, welches die NBN-Vertreter umtreibt, ist die Wildbienen im Siedlungsraum zu fördern. «Es wurde letztes Jahr in Brütten bereits ein Projekt lanciert, jetzt haben wir uns darauf geeinigt, dass wir gemeinsam ein Projekt zur Förderung der Wildbienen angehen möchten nächstes Jahr», stellt Tschirky in Aussicht.
Dieses Jahr wird eine Fachperson von April bis September die Wildbienenarten im Bassersdorfer Siedlungsraum bestimmen. «Es ist wichtig zu wissen, welche Arten bisher in Bassersdorf vorhanden sind. Wildbienen haben sehr spezifische Ansprüche. Kennen wir die vorkommenden Wildbienen-Arten, können wir sie auch gezielt fördern und das richtige Pflanzenangebot setzen». Ein Projekt, auf das sich der NBN-Vorstand sehr freut.
Teppich aus Trittsteinen
Das Trittstein-Garten-Projekt wurde letztes Jahr gestartet und hat die Vernetzung naturnaher Gärten von Einfamilienhäusern oder Balkonen zum Ziel. «Auf den Aufruf haben sich 32 Naturgartenbesitzer aus den drei dorfblitz-Gemeinden gemeldet. Jeder Garten – Balkone haben wir leider noch nicht – stellt ein kleines Biotop dar, bietet aber nur einem kleinen Teil unserer Fauna Lebensraum und Nahrung. Erst durch die Vernetzung dieser Gärten entsteht ein Teppich verschiedener Trittsteine und fördert so die Biodiversität.» Beatrice Tschirky kämpft für mehr naturnahe Gärten als Trittsteine: «Wir haben heute ein falsches Schönheitsideal vom Garten und sollten mehr Wildnis zulassen, die eben durch farbige Blumen, Schmetterlinge und verschiedene Insekten sehr schön sein kann.»
Bild Des Monats
Jeder freut sich an ihrer Farbenpracht und Formenvielfalt, wenn sie in voller Blüte stehen. Im März ist Tulpen-Hochsaison – so auch in der Gärtnerei Zweerus in Bassersdorf, welche dafür bekannt ist. Ungefähr 60 000 Tulpenzwiebeln wurden direkt aus den Niederlanden importiert. Etwa 45 000 davon werden im Gewächshaus zur Blüte herangezogen, der Rest wartet im Freiland, bis die Blütenstängel geschnitten werden können. Bleibt es zu kalt, findet der Umzug in das Gewächshaus statt. «Die Nachfrage ist gross, das wird bis Ende März, Anfang April so bleiben», so die Auskunft des Zweerus-Teams. Für Sträusse sind hauptsächlich die langstieligen Arten gefragt. Ist die Saison vorbei, müssen die Tulpen im Gewächshaus Platz machen. Es kann nicht gewartet werden, bis die Blätter gelb werden und die Kraft zurück in die Knolle geht. (um)