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Christliche Sambiahilfe e.V
Ahnatal - ein Tor zur Welt
Es war im Mai 2001. Meine Frau und ich betreuten ein Gästehaus in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia. Dabei lernten wir einen Wasserbauingenieur aus Ahnatal kennen. Der arbeitete schon seit Jahren als Entwicklungshelfer in Sambia. Diese Begegnung sollte weitreichende Folgen haben. Denn nach seiner Rückkehr aus Afrika hat dieser Mann sich entschlossen, weiterhin mit den Menschen in Sambia in Verbindung zu bleiben und sie in ihrem Kampf gegen Armut und Krankheit zu begleiten.
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Der Gründer des Vereins Ulrich Schlottmann (rechts) bei der Übergabe eines Schlaftrakts der höheren Schule Chipembi.
Also hat er in seiner Heimatgemeinde und darüber hinaus Gleichgesinnte angesprochen und einen Kreis von Unterstützer*innen aufgebaut. Daraus ist in Gestalt des Vereins „Christliche Sambiahilfe“ ein kleines Hilfswerk erwachsen, das in den vergangenen zwanzig Jahren Erstaunliches geleistet hat. Und seitdem reisen wir mindestens einmal im Jahr nach Ahnatal, dieser hübschen Ortschaft am Rande des Habichtswaldes, zur Jahresversammlung der „Christliche Sambiahilfe“.
Die zurzeit 62 Mitglieder dieses Vereins und über 200 Spender*innen legen Geld zusammen, um damit den Gemeinden der Vereinigten (evangelischen) Kirche in Sambia beim Bau ihrer notwendigen Räume unter die Arme zu greifen. Das Verfahren ist sehr einfach. Unsere Partner in der United Church of Zambia teilen uns mit, wo der Bedarf an einem Gebäude am dringlichsten ist. Wir machen uns persönlich ein Bild von der Lage und schließen einen Vertrag mit der jeweiligen Gemeinde, Schule oder Klinik. Wenn die Pläne überzeugen, übernehmen wir die Kosten für das Baumaterial, während der Träger des Projekts die Bauleistung mit eigenen Mitteln durchführt. Unser Beauftragter in Sambia begleitet und dokumentiert den Baufortschritt. Einmal im Jahr unternimmt eine Delegation des Vereins eine Besuchsreise, macht sich ein Bild vor Ort und hält persönliche Verbindungen aufrecht.
Aus dieser Partnerschaftsarbeit sind inzwischen immerhin insgesamt 45 Bauvorhaben verschiedener Art hervorgegangen: Klassenzimmer, Waschräume, Schlafsäle, Wohnungen, Geburtsstationen - überwiegend in entlegenen ländlichen Gebieten. Für ein Wohnhaus oder einen Schlafsaal in einfacher Ausstattung, aber mit Wasser und Strom, muss der Verein zurzeit etwa 25.000 Euro aufbringen. Es ist bisher fast immer gelungen, jährlich mindestens zwei Objekte dieser Art aus Spenden zu finanzieren. Wir halten die Investition in Gebäude für eine nachhaltige Form von Entwicklungshilfe, auch deshalb, weil am Ende etwas Bleibendes dasteht, das den Menschen in der Region dient. Wir haben vor, solche Bauten in Zukunft auch mit Solartechnik auszustatten.
Im vergangenen Jahr wurde der Verein zwanzig Jahre alt. Der Mensch, der diesen Verein im Geist der Nächstenliebe gegründet und lange Jahre geleitet hat, heißt Ulrich Schlottmann und wohnt immer noch in der Leipziger Straße und viele Leser werden ihn kennen. Er hat aus Altersgründen das Amt des Vorsitzenden abgegeben. Als neuer Vorsitzender wurde im Februar 2021 Wolfgang Pfeifer aus Weingarten (Baden) in Baden-Württemberg gewählt. Von seiner ersten Projektreise schickte der neue Vorsitzende ein Bild von den Verhandlungen über den Bau einer neuen Geburtsklinik in der

Ein Drei-Klassen-Gebäude, das der Grundschule der Lubwa-Mission im Nord-Westen von Sambia nach nur einem Jahr Bauzeitübergeben werden konnte.

Das Verhandlungsteam nach Abschluss des Vertrages für eine neue Geburtsklinik an der Lubwa-Mission im Oktober 2021. In der Mitte der neue Vereinsvorsitzender Wolfgang Pfeifer.
Muchingo-Provinz im Nordosten des Landes. Die Klinik, zu der die Geburtsstation gehören wird, hat einen Einzugsbereich von etwa 10.000 Menschen. Der Klinikleiter, das Klinikkomitee sowie der zuständige Bischof sind zusammengekommen, um das Projekt zu erörtern. Wer mehr wissen, spenden oder mitmachen möchte, findet die Christliche Sambiahilfe im Internet unter www. sambiahilfe.de. Abschließend grüßen Berlin und Baden-Württemberg die Gemeinde Ahnatal als Tor zur Welt.
&Reinhart Kraft / Wolfgang Pfeifer
INFORMATIONEN
,Ansprechpartner: Wolfgang Pfeifer % Burgunderweg 4, 76356 Weingarten ! Tel.: 07244/8388 / E-Mail: vorstand@sambiahilfe.de
K www.sambiahilfe.de

Fortgeschrittene Bauarbeiten für die neue Geburtsklinik an der Lubwa-Mission.

Besta ungshaus Christoph Keil
Rat und Hilfe in Trauerangelegenheiten