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07/08/09. 2010

Schauspiel Das groĂ&#x;e Welttheater Leonhard-Frank-Preis 2010 Junges Theater Friendly Fire Konzerte Ohren auf Musiktheater: Die andere Seite

Das Magazin des Mainfranken Theaters WĂźrzburg


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Liebes Publikum, wieder geht eine ereignisreiche und erfolgreiche Spielzeit – nicht zuletzt dank Ihnen – zu Ende und wir leiten gleichzeitig die neue ein, am Theater leben wir zwischen den (Spiel-) Zeiten. Und dennoch verbindet diesen Übergang ein Thema: die Apokalypse, die ja selbst ein Übergang sein soll. Die große Veranstaltungsreihe, die in diesem Jahr das Würzburger Kultur- und Geistesleben akzentuiert, ist auch für unseren Spielplan bestimmend. So inszeniert Bernhard Stengele Calderón de la Barcas „Großes Welttheater“ als Freilufttheater an passender Stelle am Dom. Und die Proben für die Uraufführung der Oper „Die andere Seite“ von Michael Obst haben begonnen: Seit Jahren, Jahrzehnten gibt es eine Uraufführung im Musiktheater auf der Bühne des Großen Hauses. Auch dieses Sujet thema­ tisiert die Apokalypse. Unser Ballett nimmt sich derweil der „Sieben Todsünden“ an. Doch keine Angst: Apokalypsen sind Visionen, die nicht eine Realität antizipieren, sondern eine Realität verlassen, um sie so zu überhöhen. Nichts anderes ist ja Theater auch: Vision, vielleicht auch Inspiration, zu einem vielleicht besseren Leben,

das wünscht Ihnen Ihr Hermann Schneider

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Inhalt 06 Leute und News Alles, was die (Theater-) Welt bewegt 10 Schauspiel Premiere: „Das große Welttheater“ 13 Schauspiel Leonhard-Frank-Preis 2010 14 Konzerte Benefizkonzert | 6. Kammerkonzert 17 Konzerte „Ohren auf in concert“ 18 Kinder- und Jugendtheater Premiere: „Friendly Fire“ 23 Rosenkavaliere 24 Spielplan / Impressum 26 Musiktheater Uraufführung: Die andere Seite“

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Maria Vogt in „Die Katze auf dem heißen

Anne Simmering in „Peer Gynt“

Blechdach“

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Kai Markus Brecklinghaus in „Der Diener zweier Herren“

Es heißt Abschied Maria Vogt

Anne Simmering

Kai Markus Brecklinghaus

Maria Vogt erhielt ihre Schauspielausbildung an der Schauspielschule des Theaters der Keller in Köln.

Die gebürtige Emderin studierte Musik an der Hochschule für Musik in Köln und Schauspiel am Rose Bruford College in London. Ihre Schauspielkarriere startete in Köln ebenso wie ihre Gesangskarriere mit der Band „Anne und die zarten Jungs“. Seit Februar 2005 war sie festes Ensemblemitglied des Mainfranken Theaters Würzburg und gab ihr Debüt als Leontine in Marivaux‘ „Triumph der Liebe“. In der Spielzeit 2005/06 sang und spielte sie in der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach legendär die Rolle der Öffentlichen Meinung und brachte mehr als einmal den kompletten Zuschauerraum zum Vibrieren.

Der gebürtige Düsseldorfer absolvierte sein Schauspielstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Er wirkte in verschiedenen Fernsehproduktionen mit, wie z.B. „Partyleichen“ in der Regie von Jojo Ensslin, „Mimikri“, (Regie: Karsten Härle) oder „Unter Brüdern“, (Regie: Patrik Gölz).

Seit der Spielzeit 2005/06 war sie festes Ensemblemitglied des Mainfranken Theaters Würzburg und stellte sich äußerst eindrucksvoll mit der Rolle der Magd in Sophokles „Ödipus, Tyrann“ vor. Als Fatou in „Die Zaubertrommel“ und als Ronja Räubertochter war sie gleich zweimal umjubelte und geliebte Heldin des Weihnachtsmärchens. In der stummen Rolle des Samiel/Sepherl in Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ brachte sie eine ganz neue Dimension in diese urdeutsche Repertoireoper. Als Komödiantin begeisterte sie in der irischen Satire „Der Leutnant von Inishmore“ als Terroristin Mairead genauso wie in Goldonis „Der Diener zweier Herren“ als original stuttgarterisch schwäbelnde Clarice. Als Mimin des ernsthaften und tragischen Faches war sie ebenso überzeugend wie anrührend, beispielsweise als Julie in Büchners „Dantons Tod“, als Margret in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ von Tennessee Williams oder als Léone in „Kampf des Negers und der Hunde“ von Bernard Marie Koltès. Im Dezember 2007 erhielt Maria Vogt den Förderpreis des Theaterfördervereins. Die laufende Spielzeit beschließt sie als Curleys Frau in John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“. Eine nächste Station wird das Staatstheater Nürnberg sein, wo sie in der Uraufführung von Fitzgerald Kusz „Lametta“ (Regie: Frank Behnke) als Nora am 13.11.2010 Premiere haben wird. Dem Würzburger Schauspiel­ ensemble wird sie aber auch künftig verbunden bleiben.

Ein weiterer Höhepunkt ihres Würzburger Engagements war sicherlich die Verkörperung der drei Frauenrollen Aase, die Grüne und Solvejg in Henrik Ibsens „Peer Gynt“. Dafür zeichnete sie der Theaterförderverein im Dezember 2006 mit dem Theaterpreis Würzburg aus. Als singende, glitzerblaue Meerjungfrau in der Komödie „Der Leutnant von Inishmore“ oder als urkomisch und plattdütsch schnackende Smeraldina in Goldonis „Der Diener zweier Herren“ wird sie dem Würzburger Publikum ebenso in Erinnerung bleiben wie als ergreifende Maria Stuart von Friedrich Schiller oder als laszive Rosa Fröhlich in „Professor Unrat“ von Heinrich Mann. Künftig wird sei als freischaffende Künstlerin mit neuen musikalischen Programmen einen Schwerpunkt auf ihre eigene Form des „Schauspiel-Singens“ legen. In dieser Spielzeit begeisterte sie ihr Publikum mit dem Kurt Weill-Abend „Der rauschende Gesang der Sterne“, mit dem sie auch in der nächsten Spielzeit zu Gast am Mainfranken Theater Würzburg sein wird.

Als Theaterschauspieler spielte er am Stadttheater Lübeck, am Wilhelma Theater Stuttgart, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Stuttgart. In der Spielzeit 2005/06 war er in den Rollen des Chorführers in Sophokles „Ödipus, Tyrann“ und als Paul in Marius von Mayenburgs „Feuergesicht“ als Gast auf der Bühne des Mainfranken Theaters zu sehen. Seit der Spielzeit 2006/07 war er festes Ensemblemitglied des Mainfranken Theaters. Als Trommelaffe Monito spielte er sich gleich zweimal im Weihnachtsmärchen „Die Zaubertrommel“ in die Herzen seines jungen Publikums. In der Erfolgskomödie der Spielzeit 06/07 „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni brachte er als Silvio mit seiner Paolo Conte-Imitation in waschechtem Düsseldorferisch das Publikum regelmäßig zum Lachen. Als Sekretär Wurm in Schillers „Kabale und Liebe“ oder als Franz Moor in „Die Räuber“ bediente er auch gleichermaßen das klassische Fach und war als Gott Apollon eindrucksvoll in den Eumeniden als drittem Teil der Würzburger „Orestie“ zu erleben. Die Spielzeit beschließt er in Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“ als Slim.


Ayako Kikuchi in „Medea“

Jorge Yen in „Virtuosi“

Viktor Åslund

nehmen… Ayako Kikuchi

Jorge Yen

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Viktor Åslund

Ayako Kikuchi wurde in Tokio geboren und Jorge Yen wurde in Mexiko-City geboren. der schwedische Dirigent und Pianist stubegann bereits mit acht Jahren eine proEr erhielt seine Ausbildung an der Escuela dierte an der Königlichen Musikhochschule fessionelle Ballettausbildung bei Mitsuyo Nacional del Danza Clásica y ContemporáStockholm bei Professor Jorma Panula. Er Kishibe. Für weiterführende Studien kam sie nea ebenfalls in Mexiko-City und vervollerhielt Unterricht und besuchte Meisterkurse 1998 nach Deutschland und studierte an der ständigte sie in Havanna an der Escuela bei Geoffrey Parsons, Pierre Sancan und Schule des John Neumeier Balletts Hamburg Cubana de Ballet und an der Ballettschule Peter Toperzer in London, Nizza und Prag. unter anderem bei Marianne Kruuse, Ingrid Hamburg bei John Neumeier. Sein erstes Zahlreiche Gastdirigate führten ihn in die Glindemann und Kevin Haigen. Ein erstes Engagement erhielt er in Mexiko-City bei skandinavischen Länder, in die Tschechische Engagement führte sie an die Deutsche Oper der Compagnia Nacional de Danza und war Republik, nach Rumänien und nach Zentral­ Berlin, wo sie in den großen Repertoire-Balunter anderem in „Schwanensee“, „Don asien. letten zu erleben war. Nach ihrer Rückkehr Quixote“ und „Dornröschen“ zu sehen. Operndirigate führten ihn an die Komische nach Japan arbeitete sie in verschiedenen Ein Workshop bei Peter Breuer führte ihn Oper Berlin, ans Confidencen Stockholm und freien Projekten im Bereich des zeitgenös2005 nach Salzburg. ans Musiktheater Malmö. Er war 1. Kapellsischen Tanzes zusammen mit der Tänzerin meister an der Norrlands Oper Umeå und und Choreografin Kimiho Hulbert und 2007 war er Gasttänzer am Theater Magdeproduzierte und dirigierte an der kirgisischen war für eine Produktion von Tschaikowskis burg in der Produktion „Aschenbrödel“ von Nationaloper Bishkek die erste Aufführung „Schwanensee“ am japanischen Nationalthe- Prokofjew. einer „Zauberflöte“ von Mozart. ater engagiert. Für die Spielzeit 2007/08 wurde er von BalEigene Kompositionen sind unter anderem: 1998 gewann sie den 26. Prix de Lausanne. lettdirektorin Anna Vita als Eleve ans Main„The other Marcus Gospel“ für Bariton und franken Theater engagiert. Hier debütierte Seit Dezember 2006 war sie Mitglied der Orchester und „From the old world und er in der Kammerproduktion „Laboratorium Ballettcompagnie des Mainfranken Theaters yet new – eine Orchester-Einführung für Tanz“ in der Choreografie „Forro-mosaico und debütierte in „Romeo und Julia“ alterKinder“. Seine Kompositionen „Entangled“ Brasileiro“ von Vanessa Soares De Souza. nierend mit den Partien der Julia und der und „Dirt Road“ liegen auch als CD-Ein­ In Anna Vitas Choreografie „Der NussknaRosalinde. spielungen vor. cker“ war er solistisch als Lebkuchenmann In der Spielzeit 2006/07 rührte sie ihr Publizu erleben. In „Virtuosi“ war er solistisch Seit der Spielzeit 2007/08 war er Erster kum als Clara in der Erfolgsproduktion „Der in Ralf Rossas Choreografie „Amadeus“ als Kapellmeister am Mainfranken Theater Nussknacker“ von Pjotr I. Tschaikowski. Im Salieri und als Teil der Compagnie in den Würzburg und debütierte hier als MusiJunge Choreografen-Projekt „Körperklänge“ Teilen „Paganini“ von Youri Vámos und kalischer Leiter der Operette „Der Vogelwar sie sowohl in Ivan Alboresis Choreo„Hendrix“ von Anna Vita auf der Bühne des händler“. Einfühlsam und stimmig mit dem grafie „Wo [nie] ein Laut war“ als auch in Mainfranken Theaters zu sehen. Die Spielzeit Regiekonzept studierte er für das Mozartfest Vitali Belikovs Choreografie „Der Raabe“ zu beschloss er in Anna Vitas „Die Rattenfalle“ 2008 „Così fan tutte“ musikalisch ein und erleben und in der vergangenen Spielzeit als Mr. Harmon. saß als Dirigent auch selbst am Hammer­ beeindruckte sie als Sibyl Vane in Anna Vitas flügel. In den vergangenen Spielzeiten war er Seit der Spielzeit 2008/09 war Jorge Yen Uraufführung „Das Bildnis des Dorian Gray“. auch musikalischer Leiter der Operetten „Der festes Ensemblemitglied der BallettcompaAusdrucksstark in Körper, Bewegung und Vetter aus Dingsda“ und „Im weißen Rössl“, gnie des Mainfranken Theaters und stand in Mimik gleichermaßen interpretierte sie zum sowie dem Ballett „Lucidor“. Er gab zahlallen Ballettproduktionen der vergangenen Abschluss ihres Würzburger Engagements in reiche Kinder- und Jugendkonzerte mit dem beiden Spielzeiten auf der Bühne. dieser Spielzeit die divergierenden LeidenPhilharmonischen Orchester Würzburg. schaften der Heroin Medea. Künftig wird Viktor Åslund als Dirigent und Pianist in Stockholm tätig sein.


Victoria Hay

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Marion Baudinaud

Steffi Turre

Petra Paschinger

Abschied, Teil II Victoria Hay

Steffi Turre

Petra Paschinger

Die Norwegerin erhielt ihre Ausbildung an der National Academy of Arts in Oslo. Zunächst war sie für ein Jahr Elevin am Norwegian National Ballet, und zwar in der Eröffnungsspielzeit im neuen Opernhaus der Nationaloper Oslo. Hier tanzte sie unter anderem in Choreografien von Dinna Björn und George Balanchine. In Folge war sie mit Festvertrag für ein Jahr im polnischen Łódz´ , wo sie mit Giorgio Madia arbeitete. Für die Spielzeit 2009/10 wechselte sie als Elevin ans Mainfranken Theater Würzburg, wo sie unter anderem als Arabella in „Lucidor“ das Publikum verzauberte. Für die neue Spielzeit wechselt sie als Solistin in die Ballettcompagnie des Theaters Krefeld-Mönchengladbach.

Die Musikdramaturgin Steffi Turre studierte in Köln zunächst Betriebswirtschaft, anschließend Musikwissenschaft, Germanistik und Italianistik in Köln und Lüttich. Bereits während des Studiums sammelte sie Erfahrungen in den Bereichen Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Regie an diversen Opernhäusern.

Nach fünf erfolgreichen Spielzeiten verlässt die leitende Schauspieldramaturgin Petra Paschinger das Mainfranken Theater Würzburg.

Marion Baudinaud Geboren im französischen LaRochelle studierte Marion Baudinaud vier Jahre Tanz am Conservatoire in Montpellier. Im Anschluss vervollständigte sie ihre Ausbildung im klassischen Ballett sowie im Modern Dance an Privatschulen in Albi. Mit dem European Ballett in London unter der Leitung von Stanislav Tchassov tourte sie mit „Dornröschen“ durch das Vereinigte Königreich. Für die Spielzeit 2009/10 wechselte sie als Elevin ans Mainfranken Theater Würzburg. Für die kommende Spielzeit ist sie als Solistin Teil der Ballettcompagnie des Ballet d’Europe, einer von Jean-Charles Gil gegründeten Compagnie, die ihre fundierte klassische Ausbildung seit Jahren in den zeitgenössischen Tanz einbringt.

Nach einer zweijährigen Dramaturgieassis­ tenz für Schauspiel und Oper an den Kölner Bühnen war sie für drei Jahre als Musikthea­ terdramaturgin an der Oper Köln engagiert und wechselte anschließend in der gleichen Position für drei Jahre an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. In diesen Jahren arbeitete sie mit Regisseuren wie Günter Krämer, Torsten Fischer, Helmuth Lohner, Katharina Thalbach, Christof Nel, Stein Winge und Christopher Alden zusammen. Steffi Turre war Stipendiatin des RichardWagner-Verbandes Köln und ist außerdem als Dramaturgin für diverse Festivals und Chöre tätig. Seit der Spielzeit 2008/09 war Steffi Turre als leitende Musikdramaturgin am Mainfranken Theater Würzburg engagiert. Ab der nächsten Spielzeit wechselt sie als Künstlerische Betriebsdirektorin ans Stadttheater nach Bremerhaven.

Die in Krems an der Donau geborene Öster­ reicherin studierte Germanistik und Theater­ wissenschaft an der Universität Wien. Nach einem postgradualen Studiengang an der Universität Göttingen war sie am Theaterdiscounter in Berlin als Dramaturgin tätig. Seit der Spielzeit 2005/06 war sie als Schauspieldramaturgin am Mainfranken Theater Würzburg engagiert. Petra Paschinger war Leiterin der Autorentheatertage am Mainfranken Theater, im Rahmen derer der Leonhard-Frank-Preis für zeitgenössische Dramatik vergeben wird. Darüber hinaus war sie hauptverantwortlich für die Reihe „SPIELPLATZ im Kulturspeicher“, die in Kooperation mit dem Museum im Kulturspeicher veranstaltet wurde. Sie engagierte sich im Vorstand des Theatervereins EUPHORION, den sie in der Spielzeit 2008/09 auch leitete. 2008 wurde sie zum Internationalen Forum des Theatertreffens in Berlin eingeladen. Seit 2007 hat sie außerdem einen Lehrauftrag am Germanistischen Institut der Universität Würzburg inne. Als Projektleiterin des Afrikaprojektes, „les funerailles du desert“, das das Mainfranken Theater Würzburg in Kooperation mit dem C.I.T.O. in Ouagadougou (Burkina Faso) durchführt, wird sie Würzburg allerdings auch in der nächsten Spielzeit als Gast treu bleiben.


Raimund Grumbach

Bayerische Schultheatertage

Theatersommer 2010 e 9. – 23. Juli 2010

Kammersänger Raimund Grumbach 76-jährig verstorben

3. Bayerische Schultheatertage der Grund-, Haupt- und Förderschulen

Wie in jedem Jahr lässt das Mainfranken Theater die Spielzeit zwei Wochen lang mit dem Theatersommer ausklingen. Bei schönem Wetter gibt es die Möglichkeit, sich auf dem Theatervorplatz in einer extra für den Theatersommer geschaffenen Gastronomie bei einem Glas Sekt auf den Theaterbesuch einzustimmen oder bei kleinen Leckereien den Tag ausklingen zu lassen.

Wer noch das Stadttheater am Wittelsbacher Platz kannte, dem ist er vielleicht noch ein Begriff: der Bariton Raimund Grumbach. 1934 in Eibelstadt geboren, begann Grumbach am Stadttheater Würzburg neben seinem Studium am Bayerischen Staatskonservatorium für Musik in Würzburg als Chorist. 1956 erhielt er vom damaligen Würzburger Intendanten Hans Scherer seine erste Soloaufgabe mit der Partie, die seine Paraderolle werden sollte: dem Figaro aus dem „Barbier von Sevilla“ von Rossini. Bis 1959 war er festes Ensemblemitglied am Würzburger Theater, danach folgten die Städtischen Bühnen Nürnberg und ab 1963 war er Mitglied der Bayerischen Staatsoper in München. Von hier aus gastierte er in Wien, Paris, London, Edinburgh, Madrid und Tokio sowie an den führenden Bühnen der Bundesrepublik. 1966 wurde er zum damals jüngsten Kammersänger der Bayerischen Staatsoper ernannt. 1972 nahm er das Angebot einer Professur an der Münchner Musikhochschule an.

e 5. – 8. Juli 2010 in Würzburg

Folgendes Programm erwartet Sie:

Alle zwei Jahre findet dieses Festival zentral in einem wechselnden Regierungsbezirk statt. Nach Weilheim / Oberbayern und Kallmünz / Oberpfalz treffen sich 12 ausgewählte Schultheatergruppen in diesem Jahr in Würzburg, um das eigene Stück zu präsentieren, aber auch um Neues und Anderes zu sehen, zum Erfahrungsaustausch und um in Workshops unterschiedlichsten Inhalts Anregungen zu erhalten.

Lucidor Ballett von Youri Vàmos 9., 14., 20. Juli 2010, 19.30 Uhr, Großes Haus (EF 19 Uhr)

Der Barbier von Eibelstadt „Theater schlägt Brücken“

Er war der häufigste Bariton-Partner des lyrischen Jahrhunderttenors Fritz Wunderlich. Eine Reihe von Tondokumenten zeugen von Grumbachs kernigem Timbre. Er beendete seine aktive Laufbahn Mitte der 1980er Jahre und widmete sich fortan nur noch der Ausbildung des Nachwuchses. Besonders stolz war er auf seinen Meisterschüler Christian Gerhaher, der am 4. Juli im Rahmen des Benefizkonzertes am Mainfranken Theater Würzburg zu Gast ist.. Am 5. Mai ist Kammersänger Professor Raimund Grumbach nach langer Krankheit in München gestorben.

Die Eröffnungsveranstaltung am 5. Juli 2010 findet um 15 Uhr im Großen Haus des Mainfranken Theaters Würzburg statt. Der spielerische Auftakt steht unter der Moderation des Kabarettisten Mathias Tretter (u.a. Deutscher Kleinkunstpreis 2010). Eingebettet in eine Collage theatraler Szenen unter Mitwirkung von Kindern der Grundschule Arnstein, der Gustav-Walle-Schule Würzburg und der Volksschule Gochsheim, findet die Eröffnung von offizieller Seite durch Intendant Hermann Schneider, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Oberbürgermeister Georg Rosenthal und durch die PAKS-Vorsitzende Beatrice Baier statt. Daran anschließend zeigt die Theatergruppe der Grundschule München Rotbuchenstraße das Eröffnungsstück „38 Grad und Gänsehaut“. Veranstalter der Bayerischen Schultheatertage ist die Regierung von Unterfranken in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Arbeitskreis Schultheater in Bayern e.V. (PAKS)

Goscior – Der Zwischenweltler Musical von Frank Felicetti 10. Juli 2010, 19.30 Uhr, Großes Haus Von Mäusen und Menschen Schauspiel von John Steinbeck 16., 21., 23. Juli 2010, 19.30 Uhr, Großes Haus (EF 19 Uhr) Der Rosenkavalier Oper von Richard Strauss 18. Juli 2010, 17.00 (!) Uhr, Großes Haus (EF 16.30 Uhr) Le nozze di Figaro Oper von Wolfgang Amadé Mozart 11. Juli 2010, 15.00 Uhr, Großes Haus (EF 14.30 Uhr) BRD-Fragmente (UA) Schauspiel von Johanna Kaptein 21. und 23. Juli 2010, 20 Uhr, Kammerspiele Love is all around (UA) Experimental-Street-Musical von Lilith Jordan 9. Juli 2010, 20 Uhr, Treffp. Theatervorplatz Adele Alba / Der Tod und das Mädchen Ballett von Ivan Alboresi / Anna Vita 17. Juli 2010, 20 Uhr, Kammerspiele Körperklänge Ballett von und mit der Ballettcompagnie 10. Juli 2010, 20 Uhr, Kammerspiele


Schauspiel

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Foto: Falk von Traubenberg Konzept / Montage: Uli Spitznagel


Schauspiel

„Das große Welttheater“

Premiere: 18. Juli 2010 | 20.30 Uhr Kiliansplatz (hinter dem Dom)

Text: Petra Paschinger

Die Kunst des Lebens und des Sterbens Calderóns „Großes Welttheater“ auf dem Kiliansplatz Noch vor 1635 verfasste Pedro Calderón de La Barca (1600 – 1681) sein vielleicht bekanntestes Geistliches Spiel. Er galt zu dieser Zeit bereits als größter Dichter Spaniens und legitimer Nachfolger des Dichterfürsten Lope de Vega. Er hatte zahlreiche erfolgreiche Stücke geschrieben, darunter „Das Leben ein Traum“ oder „Die Dame Kobold“. „Das große Welttheater“ greift die Metapher von der Welt als Bühne, auf der die Menschen sich wie Schauspieler bewegen, auf. Eine Metapher, die bereits auf die Antike zurückgeht und bei so unterschiedlichen Autoren wie Cicero oder Boethius auftaucht. Auch Shakespeare bezeichnete die Menschen immer wieder als Spieler und die Welt als Bühne, so etwa in „Wie es euch gefällt“: Die ganze Welt ist Bühne und die Menschen Spieler. Diese Metapher hat etwas Deterministisches: Die Menschen haben ihre Rollen zu spielen, die ihnen Gott als Regisseur zugewiesen hat, komme was da wolle. Eine fatalistische Haltung, gegen die sich besonders Theaterautoren des 20. Jahrhunderts immer wieder aufgelehnt haben. So benutzte Bertolt Brecht die Welttheater-Metapher, um Abhängigkeits- und Machtstrukturen aufzugreifen und zu kritisieren. Dass diese Metapher im 20. und 21. Jahrhundert noch immer von so großer Bedeutung ist, liegt vielleicht an den philosophischen Grundhaltungen, die sie impliziert: Vergänglichkeit des Lebens, Autonomie des Menschen, Beeinflussbarkeit des Lebens, mithin: soziale Strukturen und ihre Veränderbarkeit.

Memento mori und Carpe diem Gerade das Zeitalter des Barock, dem Calderón de la Barca zugerechnet werden kann, ist geprägt vom Bewusstsein der Vergänglichkeit alles Irdischen. Der Leitspruch „Gedenke, dass du sterblich bist“ bringt nur auf den Punkt, was im Leben des barocken Menschen alltäglich war: der Tod. Pestepidemien, Hungersnöte und Krankheiten rafften die Menschen dahin und machten den Tod zu einem alltäglichen Phänomen. Dem Bewusstsein von der eigenen Sterblichkeit, der Fragilität der menschlichen Existenz, begegnete man mit der heute sprichwörtlich gewordenen barocken Lebenslust. Der Horror Vacui – die Angst vor der Leere – ist der architektonische Ausdruck dieses Anlebens gegen die Sterblichkeit. Carpe diem! – Nutze den Tag! – erscheint als einziger Ausweg aus dem fatalen Bewusstsein, dass man bereits morgen – oder noch im Laufe des Tages – sterben könnte. Sinnlichkeit, Üppigkeit und Überfluss werden zum Synonym einer Epoche, die wie keine andere gegen die eigene Auslöschung ankämpft. Die Kirche bietet dabei ihren eigenen Trost: die Hoffnung auf ein Jenseits, in dem alles besser wird. Diese Be­lohnung winkt aber nur demjenigen, der sein irdisches Leben auf gottgefällige Weise hinter sich gebracht hat. Und hier wird die Metapher der Welt als Bühne virulent: Gott teilt jedem Menschen seine genau bestimmte Rolle in dem Spiel des Lebens zu – die er gut zu spielen hat, auch wenn er mit der Rolle selbst nicht zufrieden sein sollte. Ein Aufsteigen, ein Aufbegehren gegen die Rolle ist unmöglich: Bauer bleibt Bauer und Edelmann bleibt Edelmann. Nur im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten ist Veränderung als Perfektionierung möglich: der Bauer

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„Das große Welttheater“

Regie: Bernhard Stengele Bühne / Kostüme: Adrian Basilius Musikalische Leitung: Ulrich Pakusch

Foto: Falk von Traubenberg

Montage: Uli Spitznagel

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HHH kann zwar kein Edelmann werden, aber er kann ein besonders guter heute. Es ist eine überzeitliche Fragestellung, die das Weltthea­ter Bauer werden. Die Rollen sind genau verteilt, wie ungerecht das verhandelt, auch wenn unsere Gesellschaft heute durchlässiger geaus heutiger Sicht auch scheinen mag. Der Bettler wird als Bettler worden ist für Veränderungen, der Mensch nicht mehr nur eine geboren und hat in diesem Leben keine Chance auf einen Aufstieg. Rolle auszufüllen hat, sondern viele. Soziale Rollen, wie schon von Dafür hat er es womöglich leichter, im Jenseits belohnt zu werden Erving Goffman in seinem Klassiker „Wir alle spielen Theater“ beals etwa ein Reicher oder Mächtiger, der im Überfluss schwelgt und schrieben, sind heute nicht auf eine Rolle gebucht, jeder spielt zahlsich permanent moralisch auf die Probe gestellt sieht und möglireiche: den liebevollen Familienvater, den knallharten Businessman, cherweise leichter korrumpierbar ist als jemand, dem die Möglichden loyalen Freund. Die Aufgabe ist dadurch vielleicht noch schwiekeiten dazu fehlen. Denn eines ist klar: für die Belohnung im Jenriger geworden – heute muss man statt nur einer, alle diese Rollen seits, einen Platz im Paradies, müssen die christlichen Forderungen zur Zufriedenheit des höchsten Richters erfüllen. Glaubt man nicht der Demut, der Nächstenliebe und Gottesfurcht erfüllt werden an das Jenseits, so ist die Gesellschaft selbst der beste Richter. Nur – von jedem auf seine Weise, wie es für seine Rolle, seinen gesellwer seine Rollen perfekt spielt, wird mit einem glücklichen, auf sozischaftlichen Status richtig erscheint. aler Anerkennung fußendem Leben belohnt. Belohnung oder Strafe ereilt den Spieler heute allenfalls schneller, noch in diesem Leben, aber ebenso konsequent.

Wir alle spielen Theater

Der Mensch hat also durchaus eine Eigenverantwortung in dem Spiel Gottes, aber nur begrenzte Wahlmöglichkeiten. Die Ungerechtigkeiten der Welt sind in dieses Spiel eingewoben und als Regieidee Gottes vermarktet. Jedes Handeln, dessen muss sich der Mensch bewusst sein, hat Folgen für seine Existenz in der Ewigkeit. Und was ist ein bescheidenes irdisches Leben mit einer Dauer von 40, 50 Jahren gegen die Ewigkeit? Überfluss und Todesdrohung, das sind die Pole zwischen denen der Mensch sich bewegt: im Barock wie auch

Das barocke „Welttheater“ am Kiliansplatz, von Bernhard Stengele im Rahmen des Würzburger Apokalypse-Projektes 2010 inszeniert, erinnert an den Zwiespalt, den schmalen Grat, den es zu meistern gilt, zwischen Genuss und Vergänglichkeit, zwischen Memento mori und Carpe diem, zwischen Spaß, sinnlichem Vergnügen und Unterhaltung und dem Ernst des Lebens und dem Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit. Letztlich zwischen der Kunst, zu leben und zu sterben.


Leonhard-Frank-Preis 2010

Die lange Nacht der Autoren

Fotos: photocase, privat

Text: Petra Paschinger, Christine Arnold

Warum läuft da keiner Amok? Julia Kandzora gewinnt mit „In Neon“ den Leonhard-Frank-Preis 2010

„Amok“ lautete das Thema der diesjährigen Ausschreibung zum Leonhard-Frank-Preis, der bereits zum 4. Mal vom Mainfranken Theater in Zusammen­ arbeit mit der LeonhardFrank-Gesellschaft ver­ geben wurde. Am Ende der Langen Nacht der Autoren am 11. Juni, bei der die drei Finalisten in Szenischen Lesungen präsentiert wurden – neben „In Neon“ auch „burn motherfucker“ von Jeanne Dark und „Frau Koma kommt“ von Valentin Werner –, entschied sich die 5-köpfige Jury für Julia Kandzora und ihr Stück „In Neon“. Der LeonhardFrank-Preis ist mit 4000,– Euro dotiert. Besonders überzeugte die Jury die sprachliche Präzision des Stückes und die psychologisch tiefgehende Gestaltung der Figuren. Amok ist in diesem Stück ein (Dauer-)Zustand der Gesellschaft, die Figuren stehen unter Hochdruck, man wartet nur darauf, dass sie endlich explodieren – aber das wäre vermutlich schon zuviel an Emotion in dieser von Einsamkeit und Orientierungslosigkeit geprägten Welt. „Ungeborgenheit“ nennt DER MANN im Stück diesen Zustand und fragt sich, wieder einmal vergebens auf dem Arbeitsamt wartend (Abteilung Akademiker und Schwerbehinderte), warum denn da keiner AMOK läuft. Und tut es auch selbst nicht. Hin und her ge­ rissen zwischen seinem Freund, der sich längst in einen aus Selbsthilferatgebern und Zeitgeistbibeln gespeisten Zweckoptimismus gerettet hat, der Frau, die eine Art Näheverhältnis (Beziehung) aufzubauen versucht, aber an der Überwindung der Distanz scheitert, und einer körperlosen Stimme, die mit ihren existentiellen Fragen die Einsamkeit und Verlorenheit des Mannes nur noch deutlicher sichtbar macht.

Im Hintergrund erscheinen Bilder, die man aus dem Alltag kennt: ein Mädchen vor dem Joghurtregal in absoluter Überforderung, sich für eine Sorte zu entscheiden und schließlich vor dem Obstregal daran scheitert, die Plastiktüte zu öffnen, um dann an der Kasse zu erkennen, dass das Gerät ihre Geldkarte nicht akzeptiert. Wie der einsame Hund, der immer wieder durch das Bild schleicht, werden diese kleinen Alltagsszenen symptomatisch für die Gesellschaft: eine Gesellschaft unter Hochdruck, die nur darauf wartet, zu explodieren.

Die Autorin Die 27-jährige Julia Kandzora stammt ursprünglich aus der Hansestadt Hamburg. Am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studierte sie ‚Literarisches Schreiben‘ mit dem Hauptfach ‚Prosa’ auf Diplom. Kandzora schreibt Dramen, Lyrik und Prosa und veröffentlichte bereits das Kinderbuch „Sternenbrüder“ und einen Gedichtband sowie einige Aufsätze in Zeitschriften und Anthologien. Heute lebt und arbeitet Julia Kandzora in Berlin. 2008 gewann sie den Kurzdramenwettbewerb am Schauspielhaus Hamburg und nahm 2009/10 an Drama Pool, einem Projekt des Verlags Proscript, mit dem Stück „Zweite Haut“ teil. Mit ihrem Stück „In Neon“ war sie in diesem Jahr bereits zu den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin eingeladen, wo ihr Stück in einer Werkstattinszenierung präsentiert wurde.

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Benefizkonzert „Stadt für Kinder“ mit Christian Gerhaher und Anne Luisa Kramb

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4. Juli 2010 | 11.30 Uhr Hochschule für Musik Würzburg

6. Kammerkonzert

18. Juli 2010 | 11 Uhr Residenz, Toscanasaal

Von Amadé bis Romantik Benefizkonzert „Stadt für Kinder“: Wer ist Amadé?

Das 6. Kammerkonzert: Romantik in der Musik

Jedem Menschen wird bei seiner Geburt ein Name gegeben, den er mag oder eben nicht, aber den er höchstwahrscheinlich ein Leben lang behält. Gelegentlich ist es mehr als nur ein Name, vielleicht ein Doppelname, oder in der Geburtsurkunde werden noch die Namen der Paten genannt. Wenn ein Mensch besonders künstlerisch begabt ist und sein besonderes Talent zum Beruf erheben möchte, so steht es ihm frei, sich einen Künstlernamen zu ersinnen, der einprägsamer oder spektakulärer ist.

Wenn man heute den Begriff „romantische Musik“ benutzt, dann verbirgt sich dahinter zweierlei Wortsinn. Einerseits die Musik, die man für ein ‚romantisches’ Rendezvous wählen würde, eine Musik, die Romantik zum Pseudonym für Sentimentalität, Trivialität und Verkäuflichkeit degradiert. Auf der anderen Seite subsumiert man mit dem Begriff eine Epoche der Musikgeschichte, die Zeit ab etwa 1910 bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Als Kennzeichen einer Ära, die weit mehr als 100 Jahre umfasste, muss es allerdings noch mehr geben als die Aufzählung von kompositorischen Neuerungen wie beispielsweise die Auflösung der klassischen Form, die Überschreitung der traditionellen Harmonik oder die Verbindung der Musik mit außermusikalischen Sujets. Betrachtet man die Romantik nicht als Epoche, sondern als Weltanschauung, so kann man das ‚romantische Ideal’ als Symptom im Schaffen der Komponisten des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts diagnostizieren.

Einer der beliebtesten Komponisten ist Mozart. Er wurde am 28. Januar 1756 auf den Namen Joannes Chrysostomus Wolfgang Theophilus Mozart getauft. Von dieser umfangreichen Auflistung an Vornamen machte der Komponist nur selten Gebrauch – und wenn, dann nur im Scherz. Dann aber fügte er noch seinen Firm­ namen Sigismundus hinzu. Als Rufname galt ihm immer Wolfgang, Wolfgangerl oder Wolferl u.ä. Seinen Zweitnamen Theophilus benutzte Mozart in der deutschen Form „Gottlieb“ nur selten. Die lateinische Variante „Ama­ deus“ liest man lediglich in den Briefen vom 16. Dezember 1774 und vom 10. Mai 1779. Überdies verwendet er seinen Zweit­namen erst seit den 1770er Jahren regelmäßig und dann zumeist in der französischen Form Amadé (Amade, Amadée, Amadè).

Eines der zentralen Motive oder Symbole der Romantik ist die Sehnsucht nach Unendlichkeit. Es gründete wohl in der schmerzlichen Erfahrung der eigenen, nur zu menschlichen Endlichkeit, die jene Sehnsucht nach Unendlichkeit erzeugt, jenes Verlangen nach einer schöneren Welt, die im Traum zu schauen und nur als Kunstwerk erschaffen werden kann. Doch das wohl romantischste Symbol ist die Musik selbst. Sie ist die Kunst, die nur flüchtig mit der Realität Jugendliche Spielereien mit seinem Namen, vor allem die Schreibverbunden ist, die sich in Raum und Zeit entfaltet und eine begriffsweise von hinten nach vorn, Gangflow Trazom, oder als Anagramm, lose Sprache spricht. Musik ist fähig, jene Sehnsucht nach VerganRomatz, finden sich häufig und bis in die Wiener Jahre hinein. genheit hervorzurufen, das Unbehagen an der Gegenwart zu mildern und eine Utopie der Zukunft zu beschwören. Georg Wilhelm Im Totenbuch ist die posthum geläufig gewordene Namensfassung Friedrich Hegel kategorisierte die Kunst in drei Stufen: die symboWolfgang Amadeus eingetragen, die aber der Komponist selbst so lische, klassische und romantische. Die romantische Kunst, zu der nur einige wenige Male verwendete. Ob nun Wolfgang Amadeus Hegel die Musik zählt, überschreitet das Ideal der Idee des wahoder Amadé: in der Musik dieses Komponisten ist der Mensch und ren Schönen. Dass die Musik als die romantischste Kunst unter den das Genie verewigt, über dessen Einzigartigkeit – trotz verschiede­ Künsten bezeichnete wurde, verwundert nicht, führt sie doch – in ner Namen – keinerlei Zweifel besteht. E.T.A. Hoffmanns Worten – „Ins Land der unendlichen Sehnsucht.“ Neben Werken von Mozart erklingen im Benefizkonzert am 4. Juli Das wunderbare Klangspektrum von romantischer bis postromanauch Georges Bizet und Gustav Mahler. Als Solisten präsentiert das tischer Sehnsucht und Melancholie, Behagen und Euphorie wird in Mainfranken Theater Würzburg die Nachwuchsgeigerin Anne Luisa Werken von Robert Schumann, Edvard Grieg, Maurice Ravel, Sergei Kramb und den Bariton-Star Christian Gerhaher. Prokofjew und William Hurlstone im 6. Kammerkonzert der Spielzeit präsentiert.


Texte: Beate Knauer

Caspar David Friedrich: „Kreidefelsen auf Rügen“

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Konzerte

„Ohren auf in concert“

17. Juli 2010 | 19.30 Uhr Großes Haus

Text: Beate Knauer

Von Schuhen und Poesie Es gibt sie in allen Farben und Ausführungen, ob Turnschuhe, Sneakers, Ballerinas oder elegante Pumps. Für jeden Anlass gibt es den passenden Schuh. Sie sollen bequem sein und natürlich gut aussehen.

derte diese Tätigkeit nicht seine schöpferische Kraft in Gänze. Das Sprichwort „Schus­ ter, bleib bei deinen Leis­ten“ gilt wohl im Falle Hans Sachs nicht. Und so erlernte der junge Mann nicht nur dieses Handwerk, sondern ließ sich auch in die Grundregeln des Meistersanges einführen.

Der Schuh soll aber an und für sich zuerst einmal eine Schutz­funktion für den Fuß erfüllen. Aber seien wir doch bitte mal kurz ehrlich mit uns selbst: Viele Frauen haben Schuhe, meist unzählige Paare, und beim Kauf war die Schutzfunktion und der Tragekomfort kein zwingendes Argument. Es sind Schuhe, die die Füße vor den Widrigkeiten des Alltags schützen, aber ganz im Vertrauen: Mit dem richtigen Absatz sind wir vielleicht wirklich vor einigen Widrigkeiten des Alltags geschützt, aber sie machen die Trägerin nicht unbedingt geländegängig. Der Schuh ist also mehr als nur Fußbekleidung!

Nach beendeter Lehrzeit trat Sachs 1511 die für einen Handwerksgesellen vorgeschriebene Wanderung an. Während dieser Wanderjahre vervollkommnete er sich auch in der Kunst des Meistersangs, er erfand seine ersten eige­nen Töne, dichtete in München sein erstes Meisterlied und durfte in Frankfurt wohl seine erste Singschule abhalten. Erst nach fünf Jahren kehrte er von dieser Reise zurück nach Nürnberg, fertigte dort sein Meis­ terstück, heiratete und ließ sich als selbständiger Schuhmachermeis­ ter nieder.

Heute erfreuen die Kreationen von Schuhdesignern wie Manolo Blahnik und Christian Louboutin die Damenwelt mit ihren 12 cm Stilettos. Kinoerfolge wie „Sex and the City“ machen diese Designer zu Stars und ganze Filme drehen sich mehr oder weniger um das nächste Paar Schuhe. Natürlich gelten diese Schuhe als Kunstwerke, doch ist das Schuhhandwerk zunächst ein Handwerk und erst das einzigartige Produkt macht den Schuster zum Künstler. Offensichtlich gibt es da aber eine Verbindung vom Schuhhandwerk zur hehren Kunst, denn schon im 16. Jahrhundert lebte ein Mann, der neben seiner Schusterprofession seine Liebe zur Kunst pflegte und damit Geschichte schrieb.

Die Meistersinger waren im Hauptberuf zunächst einmal Handwerker, so wie Hans Sachs. Das klingt auch sehr vernünftig, denn welche fürsorglichen Eltern würden ihrem Kind nicht einen solchen, sicheren Weg empfehlen. Ein bodenständiger Beruf und alles Weitere in der Freizeit. Wer also neben seinem Gelderwerb noch seine Krea­tivität sprechen lässt und darin besonders gut ist, der kann es zu etwas bringen. Im Falle Hans Sachs geht dieser Erfolg so weit, dass selbst Jahrzehnte und Jahrhunderte später andere Künstler darauf aufmerksam wurden und das Phänomen Hans Sachs in ihrer Kunst thematisieren. Sie komponierten Opern oder wie im Falle Richard Wagners Gesamtkunstwerke.

Folgen Sie mir auf eine Reise nach Nürnberg zu Hans Sachs! Dieser Schuster hat es weit gebracht – allerdings nicht mit seinen Schuhkreationen – sondern mit seiner Poesie. In der Brunnengasse, die parallel der Karolinenstraße zur St. Lorenzkirche hinführt, wurde Hans Sachs am 5. November 1494 geboren. Nach der Lateinschule schloss sich eine zweijährige Schusterlehre an. Welche Modelle der Maestro anfertigte, ist nicht überliefert, aber wahrscheinlich for-

Also ziehen Sie sich ihre schönsten oder bequemsten Schuhe an und kommen Sie am 17. Juli 2010 zu „Ohren auf in concert“, lauschen Sie dem Vorspiel zu Wagners „Meistersingern“ und huldigen Sie so dem Schustermeister Hans Sachs. Außerdem werden beim 5-jährigen „Ohren auf“-Jubiläum noch Beethovens Violinkonzert in D-Dur op. 61 und die 8. Sinfonie Antonín Dvorˇáks erklingen.

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Junges Theater: „Friendly Fire“

Premiere: 16. Juli 2010 | 20 Uhr | Kammerspiele

Text: Daniela Scheuren

Fotos: Gabriela Knoch

Friendly Fire Ein Stück zum Thema AMOK von und mit dem Euphorion-Club

„friendly fire“ ist ein Ausdruck aus dem US-amerikanischen Militärjargon, der den irrtümlichen Beschuss eigener oder verbündeter Streitkräfte in einer kriegerischen Auseinandersetzung bezeichnet.

Schule ist Krieg! Wir befinden uns im Krieg, im Kampf um bessere Noten, um die hübschere Freundin, das coolere Outfit, die Gunst der Stärkeren, um Anerkennung, um Ansprache und einen Platz in der Gesellschaft. Wir stehen im Kampf mit uns selbst, sind verfolgt von unseren Alpträumen, Zukunftsängsten, manchmal von den Anderen und unserem Anspruch auf Gerechtigkeit.

Der Prozess und die Stückfindung Zu probieren begann ich mit 14 Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jahren. Wir sind zur Stückfindung an zwei Wochenenden in die Natur gefahren: in ein altes Pfarrhaus in Steinbach, gelegen neben einer kleinen Kirche und in ein Jugendhaus in Michelried am Waldrand. Wir hatten Zeit, uns aufeinander, auf das Thema „Amok“, die Natur und uns selbst einzulassen. Wir haben im Wald, auf dem Speicher, in Nischen und Kellern und in der Sonne gespielt. Wer miteinander kochen kann, hat den ersten Schritt gemacht, um auch miteinander und nicht bloß nebeneinander spielen zu können.

Die jungen Darstellerinnen und Darsteller waren und sind das Projekt, sie und ihre Fähigkeiten, Geschichten, Fragen und Visionen beSind unsere Probleme Luxus einer Wohlstandsgesellschaft, die keine wirklichen Sorgen mehr kennt, oder haben wir ein Recht auf unseren stimmten maßgeblich den Prozess und letztlich das Stück. Das Stück „friendly fire“ ist weitgehend nach der Methode des „AutobiograKampf? Was ist, wenn die Sicherung springt und die Lösung, die ja überall auf Bildschirmen und Plakaten, in Filmen und Comics propa- fischen Theaters“ entstanden. Das Autobiografische Theater beruht auf der Feststellung, dass der größte Reichtum eines Spielers, also giert wird, nämlich zu töten, zum Greifen nahe liegt? Einmal Rache eines jeden Menschen, seine eigene Biografie, seine Erfahrungen, nehmen, wie die Großen es tun in Kill Bill, wie der Terminator oder auch Könige und Präsidenten… Waffen liegen auf der Straße und in seine Geschichte ist. Es ist selbstverständlich, dass sich diese Biografie in einem gesellschaftspolitischen Kontext spiegelt. Die Methode der Schublade, oder wir bauen sie nach Anleitung aus dem Internet des „Autobiografischen Theaters“ privatisiert ein Thema oder einen selbst. Text, ohne den gesellschaftlichen Zusammenhang außer Acht zu lasTöten oder getötet werden, es ist das alte Prinzip, das immer wieder sen. Sie zielt auf ein wahrhaftiges, ehrliches, durchlässiges greift auf Schlachtfeldern und letzten Endes sogar in der Schule. Oder sind wir vielleicht doch einen Schritt weiter gekommen?

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Spiel, sie will welthaltiges Theater kreieren und nimmt jeden Spieler und jede Spielerin ernst, dort wo sie/er gerade steht, was sie/ihn bewegt. Die Jugendlichen waren Autoren ihrer eigenen Figuren, die mit ihnen verwandt sind, die sich innerhalb des Probenprozesses im Spiel mit den anderen Figuren entwickelt und geformt haben, die aber doch auch Dinge tun, die sie vielleicht nie tun würden, aber immer schon mal tun wollten. Jeder Spieler hat eine subtile Funktion in der Gruppe und das spiegelt sich letztendlich auch in der Klassenhierarchie im Stück wider. Wir sind auf eine Entdeckungsreise in die Kindheit, den Schulalltag, und in die persönlichen Mobbing-Geschichten aus unserer Vergangenheit gegangen. Wir haben mit Alpträumen und Schlafliedern der Kindheit gearbeitet und haben den Bühnenfiguren eine Seele gefunden. Dann wiederum wurden Szenen entwickelt, die einen angenehmen Abstand zur persönlichen Biografie hatten. Wir haben uns Geheimnisse und Geschichten anvertraut, die zum Spielmaterial wurden. Persönliche Comic-Helden, wie Spiderman oder Catwoman, die wir schon als Kind in Comics oder im Vorabendprogramm verehrt haben, wurden zur zweiten Identität der Figuren. Eine junge Spielerin sagte: „Ich kenne euch nach einem Wochenende schon besser, als meine Mitschüler nach fünf Jahren!“ Die erzählten Geschichten wurden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, gespielt, weitergegeben, verändert, verknüpft und weitergesponnen. Viel Material wird nie auf der Bühne zu sehen sein,

denn einiges bleibt unser Geheimnis, anderes taugte nicht zur Veröffentlichung, aber alles diente der Findung einer gemeinsamen Haltung. 14 Jugendliche haben gemeinsam gearbeitet und sieben Spielerinnen und Spieler bringen das Stück auf die Bühne. Einige Jugendliche entschieden den Probenprozess im Umfeld zu betreuen und die Gruppe in praktischen Arbeiten zu unterstützen.

Recherche Parallel zu dieser sehr persönlichen Arbeit haben die Jugendlichen recherchiert, wie sich unterschiedlichste Amokläufe in Deutschland, den USA, Holland, Frankreich und anderen Ländern im Detail abgespielt haben, in welchem gesellschaftspolitischen Kontext sie standen, was mögliche Gründe waren, welche Typen von Amokläufern es gab, wie es den Überlebenden ging und welche Rolle die Medien spielten. Wir haben Stücke gelesen wie „Amoklauf, mein Kinderspiel“ von Thomas Freyer und Filme angeschaut wie „Klass“ oder „bowling for columbine“. Ganz besonders hat uns der jüngste Amoklauf in Ansbach und dessen Prozess beschäftigt. Einige Elemente sind durch die intensive Beschäftigung damit auch ins Stück eingeflossen. Allmachtsfantasien der Täter ebenso wie deren Isolation haben uns interessiert. Je mehr wir geforscht haben, desto mehr stellten wir fest: Es gibt ihn nicht, den typischen Amokläufer. Es könnte unter gewissen Bedingungen jeder von uns sein! Das hat uns geholfen, ihn weder zu dämonisieren, noch ihn zu entschuldigen. Er tritt aus der Gruppe

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heraus, trifft in einem Moment eine falsche Entscheidung, deren Folgen unermesslich sind.

Als Edmund S. in einem Wutausbruch Pascal den Arm bricht, soll die Klasse zu dem Vorfall eine Aussage machen. Sie finden mit der Klassensprecherin eine demokratische Lösung, die Konsequenzen hat.

Das Stück

Das Stück ist eine Collage aus Schulszenen, Monologen, Texten der Jugendlichen, Projektionen und Liedern. Es zeigt Mechanismen und Spielarten der Gewalt.

Die Aufgabe der Regie war es nun, aus dem gesammelten Material ein Stück zu formen, die Schichten und Geschichten zu verweben und eine Form zu finden, die alles zusammen hält. Sieben Jugendliche zeigen in dem Stück „friendly fire“ den wilden Alltag einer typischen Schulklasse, die irgendwann aufs Glatteis gerät. Während der Philosoph der Klasse, Edmund S., täglich das Sprechen übt, um einer Karriere als Schauspieler nachzugehen, ist seine Schwester Sonja S. um gute Noten und Anschluss in der Klasse bemüht. Die Mitschüler sagen ihr überdies Magersucht nach. Elisa M. leidet unter der Trennung ihrer Eltern und der coole Joachim M., der große Mädchenschwarm der Klasse, liebt es, auf Kosten anderer seine Späße zu machen. Seine größte Leidenschaft ist die Waffensammlung seines Vaters. Carla B. ist neu in der Klasse und träumt von einem Leben im Dschungel und Amélie S. weiß nicht recht, wohin mit sich. Jeder hat sein Paket zu tragen. Die Klasse ist bei den Lehrern wegen des guten Klassenklimas beliebt, denn Klassensprecherin Irina M. sorgt stets für Harmonie und gute Stimmung. Die Erwachsenen, die Eltern und Lehrer sind Statisten im Leben der Schüler. Die Schüler scheinen sich selbst überlassen und nehmen ihr Leben, agierend nach großen Vorbildern aus Film und Fernsehen, selbst in die Hand. Realität und Fiktion scheinen zu verschwimmen.

Danken möchte Euphorion besonders Marcus Rehberger für Film und Projektionen und Karl-Friedrich Diele für sein Kampfsporttraining.

Regie und Spielleitung: Daniela Scheuren Assistenz und Dramaturgie: Susanne Birkefeld Bühne: Julian Menninger Film und Projektionen: Marcus Rehberger, Julian Menninger Spiel: Aylin Saglam, Christine Borsch-Supan, Edmund Schreiber, Eva Matzke, Isabelle von Maltzan, Julian Menninger, Simone Steibach Premiere: 16. Juli 2010, 20 Uhr, Kammerspiele Weitere Termine: 18./19./20. Juli, 20 Uhr, Kammerspiele

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2009 / 2010

Die Rosenkavaliere Im Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters Würzburg e.V.

Rosenkavaliere Platinkreis (15.000 bis 23.999 Euro): Robert Krick Verlag, GmbH + Co. KG, Eibelstadt | Goldkreis (8.000 bis 14.999 Euro): Dr.-Ing. Hans-B. und Renate Bolza-Schünemann, Würzburg | Deutsche Bank AG, Firmenkunden Mainfranken | Dr. Kurt und Nina Eckernkamp, Vogel-Stiftung, Würzburg| s.Oliver, Bernd Freier GmbH & Co.KG, Rottendorf; | KBA-Metronic AG, Veitshöchheim | Baldwin Knauf, Iphofen | Koenig & Bauer AG, Würzburg | Robert und Margret Krick, Würzburg | WVV, Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH | Silberkreis (3.000 bis 7.999 Euro): Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Nürnberg und Würzburg | Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG, Würzburg | Daimler AG, Mercedes-Benz, Niederlassung Mainfranken, Würzburg | E.ON Bayern AG, Regensburg | Ebert + Jacobi, Pharmazeutische Großhandlung GmbH u. Co.KG, Würzburg | Dr. Leonhard und Gertrud Haaf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Kurt und Ursula Kochsiek, Würzburg | Fam. Kratz, Würzburg | Mediengruppe Main-Post GmbH, Würzburg | PKF Issing Faulhaber Wozar Altenbeck GmbH & Co.KG, Würzburg; | Prof. Dr. Klaus und Christa Roosen, Reichenberg | Carl Schünemann, Bremen | Schaeffler KG, Schweinfurt | J.E. Schum GmbH & Co.KG, Würzburg | Siemens AG, Regionalorganisation Deutschland, Michael Gauschinski, Würzburg | SpardaBank Nürnberg e.V. | Dr. Hagen und Elke Stock, Ochsenfurt; | Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt | Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG | MIWE, Michael Wenz GmbH, Arnstein | Ano­nym: 1 | Bronzekreis (500 bis 2.999 Euro): Artisant Lederladen, Würzburg | AXIMA Deutschland GmbH, Niederlassung Freiburg | Stephan Peter, Babcock Noell GmbH, Würzburg | Peter und Gila Back, Würzburg | Firma Baier+Köppel GmbH+Co., Präzisionsapparatefabrik, Pegnitz | BHT Stahlrohrlager GmbH, Kornwestheim | Rosemarie Bienek-Pfeiffer, Papier Pfeiffer, Würzburg | Dr. Edgar und Hannelore Bihler, Güntersleben | BMW Autohaus Rhein, Würzburg | Dr. Werner und Gisela Böhm, Wertheim | Albrecht und Angelika Bolza-Schünemann, Radebeul | Bosch Rexroth AG, Lohr am Main | Prof. Dr. Ludwig und Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker, Würzburg | Architekturbüro Bruno Bruckner, Würzburg | Eva Christa Bushe | Arwed und Brigitte Driehaus, Zell | Jochen und Kerstin Düll, Würzburg | Gisela Duttenhofer, Würzburg | Hanns und Renate Egenberger, Würzburg | Karl Heinz und Maria Eger, Würzburg | Bruno und Jutta Forster, Würzburg | Herbert und Charlotte Friederich, Würzburg | Dr. Wolfgang und Antje Friederich, Veitshöchheim | Dipl. Betriebswirt Willi Fuhren, Steuerberater, Würzburg | Dr. Bernd und Dr. Winfried Gärtner, Würzburg | Dr. Rudolf Gärtner, Höchberg | Gerhard Geißel GmbH, Maschinenbau, Eibelstadt | Albrecht Germann, Würzburg | GÖPFERT Maschinen GmbH, Wiesentheid | Graf Karl, Würzburg | Dr. Jörg und Daniela Groß, Würzburg | HAGA Stahlbau Engineering GmbH, Fuchsstadt | Helge und Claudia Hansen, Würzburg | Prof. Dr. Dietrich Henschler, Würzburg | Georg C. Herbst GmbH + Co.KG, Eibelstadt | Dr. Ursula Heupel, Würzburg | Helga Hoepffner, Mitglied des Stadtrats, Würzburg | J.A. Hofmann Nachf. Maintal-Bürofachmarkt GmbH, Würzburg | Balthasar Höhn, Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Würzburg | Prof. Dr. Siegfried und Annemarie Hünig, Würzburg | Dr. Bernd Huke, Würzburg | Bertold Hummel Gemeinnützige Stiftung GmbH, Würzburg-Hamburg | Ingrid Hunger, Veitshöchheim | Hunger DFE GmbH, Würzburg | HYDAC International GmbH, Sulzbach/Saar | Dr. Frank und Anne Issing, Würzburg | Prof. Dr. Otmar und Sieglinde Issing, Würzburg | Prof. Dr. Ralf Jahn, IHK Würzburg-Schweinfurt | Dr. Wolfgang Jehmüller, Würzburg | Dr. Elmar und Rose-Marie Jostes, Würzburg | Heide Kaufer, Würzburg | Lieselotte Keidel, Würzburg | Peter und Barbara Keil, Würzburg | Keipp elektro-bau-technik GmbH, Ludwigshafen | Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg | Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH, Würzburg | Fritz Kohl GmbH & Co.KG, Karlstadt | Hans-Werner und Julia Kraft, Würzburg | Werner und Helga Kraft, Würzburg | Max und Charlotte Lamb, Würzburg | Norbert Lang, Würzburg | Hiltrud Leingang, Würzburg | C.A. Leuze GmbH + Co.KG., Owen/T. | LKS Kronenberger GmbH, Metallveredlungswerk, Seligenstadt | Prof. Dr. Martin und Dr. Friederike Lohse, Würzburg | Dr. Lando und Marisa Lotter, Würzburg | Lübcke Versicherungsmakler München GmbH, München | Dr. Hartwich und Sigrid Lüßmann, Würzburg | Prof. Dr. Kurt und Ruth Magar, Würzburg | Maria Mantel und Dr. Rainer Schräpler, Würzburg | Rudi May, Unternehmer, Würzburg | RA Holger und Ulrike Mellin, Waldbüttelbrunn | Urda Menna, Würzburg | Frank Menna, Gebäudereinigung GmbH, Würzburg | Wolfgang und Elfriede Metzler, Würzburg | Barbara Meyer-Marroth und Hans-Ulrich Mühlschlegel, Würzburg | Dr. Eckhard und Doris Möller, Würzburg | MR-Datentechnik Vertriebs- und Service GmbH, Nürnberg | Christoph Müller und Dr. Christine Bötsch, Würzburg | Helmut und Elke Müller, Rottendorf | Prof. Dr. H.-K. und Ulrike Müller-Hermelink, Würzburg | Rainer Naebers, Karlstadt | Dr. Ursula Nienaber, Würzburg | Gunther Oschmann, Telefonbuch Verlag Hans Müller GmbH & Co.KG, Nürnberg | Thomas Petsch und Ursula Basler-Petsch, Würzburg | Elektro-Pixis GmbH, Gerbrunn | Raben Logistics Germany GmbH, Würzburg | Raiffeisenbank Karlstadt-Gemünden eG | Hotel Rebstock zu Würzburg GmbH; | Ruth Reinfurt, Würzburg | Gebr. Reinhard GmbH & Co.KG, Würzburg | Reishauer GmbH, Leinfelden-Echterdingen | Richter + Frenzel GmbH + Co.KG, Würzburg | Dr. Helma Röckl, Würzburg | Burkard und Elfriede Roos, Waldbüttelbrunn | Rosengarth u. Partner GbR, Wirtschaftsprüfer – Steuerberater – Rechtsanwälte, Würzburg | Georg Rosenthal, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg | Rotary Club, Würzburg | Günter Rothenberger Industries GmbH, Frankfurt | Dr. Chris­ tian und Dr. Heidrun Ru­dolph, Burgsinn | Stefan Rühling, Würzburg | Johannes und Beatrice Schaede, Würzburg | Fritz und Hannelore Schäfer, Schweinfurt | Klaus Schinagl, Grafik-Designer BDG, Veitshöchheim | Bernd und Ulrike Schmidtchen, Höchberg | Familie Schmincke, Heidingsfeld | Heribert und Dr. Ingeborg Schneider, Würzburg | Hans Schöbel, Direktor Zentrum für Körperbehinderte, Würzburg | Dr. Rainer und Dr. Christine Schöbel, Würzburg | Dr. Georg Schön, Würzburg | Jochen Schrul, Zell am Main | Prof. Dr. Helmuth und Christiane SchulzeFielitz, Würzburg | Familie Schweizer, Würzburg | Sebald Maschinenbau GmbH, Salz | Hannemarie Siebert, Würzburg | Reinhart und Ursula Siewert, Würzburg | Prof. Dr. Stefan und Dr. Heidi Silbernagl, Margetshöchheim | Prof. Dr. Ulrich und Dr. Friederike Sinn, Würzburg | Rudolf Söder und Gertraud Söder-Knorr, Würzburg | Prof. Dr. László Solymosi, Würzburg | Prof. Dr. Christian P. Speer, Höchberg | Hans und Irmgard Stößel, Würzburg | Dr. Stumpf und Partner, Rechtsanwälte, Würzburg | Dr. Thomas und Dr. Kathrin Tatschner, Gerbrunn | Prof. Dr. Wolfgang und Dr. Ulla Tittor, Bad Mergentheim | TNT Express GmbH, Niederlassung Würzburg, Eibelstadt | Horst Vollhardt und Barbara Wagenpfahl, Waldbüttelbrunn | Prof. Dr. Klaus und Dr. Ute Wilms, Würzburg | Bernhard und Rosemarie Withopf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Emil Witt, Würzburg | Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, Höchberg | Prof. Dr. Karl-Heinrich und Jutta Wulf, Würzburg | Dr. Jan-Peter und Jutta Zugelder, Künzelsau | Anonym: 2

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Von Mäusen und Menschen

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Das Maß der Dinge

Der unglaubliche Spotz

07/08/09.2010 Schauspiel / Musical Love is all around Experimental-Street-Musical von Lilith Jordan I Theatervorplatz 20.00 Uhr: 01.07./04.07./08.07./09.07.

Eröffnung der Bayerischen Schul­ theatertage 05.07.2010 I 15.00 Uhr I Großes Haus Friendly Fire Ein Theaterprojekt zum Thema Amok von und mit dem Euphorion-Ensemble Premiere: 16.07.2010 I 20.00 Uhr Kammerspiele 20.00 Uhr: 18.07./19.07./20.07.

Von Mäusen und Menschen Schauspiel von John Steinbeck Großes Haus 19.30 Uhr (EF 19.00): 03.07./16.07./21.07./ Pippi kommt in den Kindergarten 23.07. Erzähltheater mit Musik nach Astrid LindGoscior – Der Zwischenweltler gren Musical von Frank Felicetti I Großes Haus Uraufführung: 18.09.2010 I 15.00 Uhr 19.30 Uhr: 04.07./10.07. Oberes Foyer BRD-Fragmente Schauspiel von Johanna Kaptein Kammerspiele Lucidor 20.00 Uhr: 07.07./21.07./23.07. Ballett von Youri Vàmos I Großes Haus Das Maß der Dinge 19.30 Uhr (EF 19.00): Schauspiel von Neil LaBute I Kammerspiele 08.07./09.07./14.07./20.07. 20.00 Uhr: 08.07. Körperklänge Das Große Welttheater Von und mit der Ballettcompagnie Schauspiel von Pedro Calderón de la Barca Kammerspiele Premiere: 18.07.2010 I 20.30 Uhr 20.00 Uhr: 10.07. Kiliansplatz Adele Alba / Der Tod und das 20.30 Uhr: 19.07./20.07./22.07./24.07./ Mädchen 25.07./27.07./29.07./30.07./31.07. Ballett von Ivan Alboresi / Anna Vita The first cut is the deepest Kammerspiele Musikalische Betrachtungen eines Phäno20.00 Uhr: 17.07.2010 mens Premiere: 18.09.2010 I 22.30 Uhr I Kammerspiele 20.00 Uhr: 26.09./29.09./30.09. Der Rosenkavalier Oper von Richard Strauss I Großes Haus 17.00 Uhr (!) (EF 16.30): 18.07. 18.30 Uhr (!) (EF 18.00): 02.07. Schultheatertage Le nozze di Figaro „Auf die Bretter fertig los!“ (Die Hochzeit des Figaro) 28.06.2010 – 03.07.2010 Oper von Wolfgang Amadé Mozart Eröffnung: 28.06.2010 I 18.00 Uhr Großes Haus Oberes Foyer 15.00 Uhr (!) (EF 14:30) 11.07. Der unglaubliche Spotz Die andere Seite Kinder-Oper von Mike Svoboda Musiktheater von Michael Obst Kammerspiele Großes Haus 15.00 Uhr: 04.07. Uraufführung: 25.09. 2010 I 19.30 Uhr (EF 19.00)

Ballett

Musiktheater

Kinder und Jugendtheater

Konzerte Benefizkonzert 04.07.2010 I 11.30 Uhr I Hochschule für Musik Würzburg Ein Konzertprojekt in Verbindung mit dem Würzburger Verein „Stadt für Kinder“ Werke von Georges Bizet, Wolfgang Amadé Mozart und Gustav Mahler Violine: Anne Luisa Kramb Bariton: Christian Gerhaher Dirigent: Jonathan Seers Philharmonisches Orchester Würzburg 7. Jugendkonzert „Ohren auf in concert“ 17.07.2010 I 19.30 Uhr I Großes Haus Werke von Richard Wagner, Ludwig van Beethoven und Antonín Dvorˇák Violine: Tobias Feldmann Dirigent: Jonathan Seers Schülerinnen / Schüler Würzburger Schulen Philharmonisches Orchester Würzburg 6. Kammerkonzert 18.07.2010 I 11.00 Uhr I Toscanasaal Werke von Robert Schumann, Edvard Grieg, Sergei Prokofjew und William Hurlstone Flöte: Stefan Albers Fagott: Christian Jackel Violine: Sara Birringer Violoncello: Matthias Steinkrauß Klavier: Viktor Åslund Down by the riverside 23.07.2010 I 19.30 Uhr I Alter Hafen Eröffnungskonzert zum 4. Hafensommer Sopran: Karen Leiber Bass: Patrick Simper Klarinette und Tenorsaxophon: Thomas Lampert Dirigent: Jonathan Seers Philharmonisches Orchester Würzburg


Lucidor

Der Rosenkavalier

Impressum: Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg Intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Klaus Heuberger Kartentelefon: 0931 / 3908 -124 Projektleitung: Christine Johner Gestaltung: Uli Spitznagel Titelbild: Falk von Traubenberg (Szene aus „Von Mäusen und Menschen“ mit Klaus Müller-Beck) Gesamtherstellung / Anzeigen: Werbepartner Koob-Sans GbR kosa.werbepartner@t-online.de Mindestauflage: 10.000 Exemplare

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Theaterfest-Konzert Auszüge aus den Produktionen der neuen Spielzeit 18.09.2010 I 19.00 Uhr I Großes Haus Dirigenten: Jonathan Seers, Enrico Calesso, Ulrich Pakusch Ensemblemitglieder des Mainfranken Theaters Würzburg Philharmonisches Orchester Würzburg

Außerdem

21.07.2010 MATHIAS TRETTER – Freilichtbühne Kiliansplatz 28.07.2010 URBAN PRIOL – Bockshorn Festival in Aub 29.07.2010 URBAN PRIOL – Bockshorn Festival in Aub 30.07.2010 ERSTES DEUTSCHES ZWANGSENSEMBLE Bockshorn Festival in Aub

Matinée: Das Große Welttheater 11.07.2010 I 11.00 Uhr I Oberes Foyer I Eintritt frei

31.07.2010 PIPPO POLLINA & Piccola Orchestra Altamarea Bockshorn Festival in Aub

Musiklehrerstammtisch 12.07.2010 I 18.00 Uhr I Oberes Foyer

01.08.2010 MICHL MÜLLER – Bockshorn Festival in Aub

Treffpunkt Schauspiel: Von Mäusen und Menschen 12.07.2010 I 19.00 Uhr I PB 4 I Eintritt frei Spaziergang hinter den Kulissen 17.07.2010 I 15.00 Uhr I Bühneneingang 25.09.2010 I 15.00 Uhr I Bühneneingang Verleihung des Friedenspreises 18.07.2010 I 11.00 Uhr I Oberes Foyer

10.09.2010 KAI-MAGNUS STING – „Theaterschlachten“ 11.09.2010 PETRA PRINZ & Band – „The Taste of Swing“ 13.09.2010 URBAN PRIOL – „Wie im Film“ 14.09.2010 URBAN PRIOL – „Wie im Film“ 15.09.2010 URBAN PRIOL – „Wie im Film“ 17.09.2010 DJANGO ASÜL – „Fragil“

Theaterfest 18.09.2010 ab 12.00 Uhr in und ums Mainfranken Theater

18.09.2010 KLAUS BIRK – „Liebe Dich!“

Matinée: Die andere Seite 19.09.2010 I 11.00 Uhr I Oberes Foyer I Eintritt frei

22.09.2010 JOCHEN MALMSHEIMER – „Flieg Fisch, lies und gesunde!“

Wegmarke I 1940: Euthanasie 23.09.2010 I 20.00 Uhr I Kammerspiele

25.09.2010 FRANK FISCHER – „Deutsh als Fremdsprache“

Poetry Slam – Dead or Alive 24.09.2010 I 20.00 Uhr I Großes Haus Tagung: Die andere Seite 25.09.2010 I 10.30 Uhr I Kammerspiele Gastspiel Bockshorn: Rolf Miller 26.09.2010 I 19.30 Uhr I Großes Haus Gesamtlehrerstammtisch 28.09.2010 I 18.00 Uhr I Oberes Foyer I Eintritt frei

26.09.2010 ROLF MILLER – Gastspiel im MainfrankenTheater 26.09.2010 HANS KLAFFL – „Restlaufzeit“ 29.09.2010 VOLKER PISPERS – „Bis neulich“


Musiktheater: „Die andere Seite“

Uraufführung: 25. September 2010 | Großes Haus

Team: Seers, Suschke, Röhrbein, Bünte, Bohnerwitz

Foto: Uli Spitznagel

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Am Ende der Zeit Die Uraufführung der Oper „Die andere Seite“ von Michael Obst

Gleich zu Beginn der neuen Spielzeit wartet das Musiktheater mit Des Zeichners Not nimmt mehr und mehr existentiellere Ausmaße an, einer ganz besonderen Attraktion auf. So wird am 25. Septem­ber vor allem als seine Frau tödlich erkrankt. Als er endlich auf Patera trifft, 2010 im Großen Haus mit der Oper „Die andere Seite“ ein vom muss er aber erkennen, dass auch er ihm nicht helfen kann. Der BoMainfranken Theater selbst in Auftrag gegebenes Werk seine Uraufden im Traumreich wird immer schwankender. Die scheinbar feststeführung erleben. Die Musik stammt aus der Feder von Michael Obst, hende Gesellschaftsordnung schlägt ins Chaos um, als Patera in dem der als Pianist eng mit Karlheinz Stockhausen zusammenarbeitete Amerikaner Herkules Bell ein Konkurrent um die Herrschaft erwächst. und auf Aufführungen seiner Werke unter anderem bei den Donau­ Der Untergang ist nicht mehr aufzuhalten, die Tiere erobern das eheeschinger Musiktagen, bei der Münchner Biennale, am Theater Bremalige Traumreich und die Zeit scheint einzustürzen. men oder am Leipziger Gewandhaus zurückblicken kann. Das Libretto „Die andere Seite“ ist großes Weltuntergangs­theater: Voller unerwar­ verfasste Intendant Hermann Schneider nach dem gleichnamigen teter Wendungen und Überraschungen, nicht frei von feinen ironi­ Roman des visionären Grafikers und Zeichners Alfred Kubin. schen Spitzen, dabei stets von ungeheurer visionärer Kraft. Kubins Erzählt wird hier das Abenteuer einer Reise: Eingeladen von seinem Roman, der unter anderem Franz Kafka stark beeinflusst hat, stellt Jugendfreund Patera begibt sich ein Zeichner zusammen mit seiner dabei existentielle Fragen nach der Wirksamkeit oder dem Scheitern Frau in die rätselhafte Traumstadt Perle, die Patera am anderen Engesellschaftlicher Utopien; nach der Vereinbarkeit – oder eben der de der Welt geschaffen hat. Doch die Hoffnung auf ein faszinierend, Unvereinbarkeit – der Gegensätze oder nach den von der menschneues Leben weicht mehr und mehr verstörenden Erfahrungen. Da lichen Zivilisation ausgehenden Bedrohungen. Unnötig zu erwähnen, ist der Umstand, dass Wert und Ansehen des Geldes in der Stadt Perle dass damit dieses Buch über hundert Jahre nach seinem Erscheinen extremen Schwankungen unterworfen sind, und ein und dieselbe nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Wie in seinen Zeichnungen Sache plötzlich ein Vielfaches von dem kosten kann, was man noch und Grafiken entwirft Kubin auch in seinem Roman eine fortwährenvor wenigen Augenblicken für sie bezahlen musste, nur das geringste de Grenzerfahrung an der Schwelle zwischen Traum und Realität, Problem. Der Zeichner und seine Frau stoßen auf eine Irritation nach die in ihrer beeindruckenden Bildhaftigkeit geradezu nach einer Thea­ der anderen. Um die Rätsel zu lösen, bemüht sich der Mann wiedertralisierung verlangt. Und so kann man nun am Mainfranken Thea­ter holt doch stets vergeblich, bei seinem Freund Patera eine Audienz Zeuge werden, wie sich dieses Schlüsselwerk der Moderne endlich zu bekommen. Doch auch hier scheitert er an den absurden Gewohn- auch die Bühne er­obert. Mit Stephan Suschke als Regisseur und heiten, die in diesem Reich herrschen. Denn wer hat schon das Schul- Momme Röhrbein als Bühnenbildner wird sich dabei dasselbe Team austrittzeugnis seines Vaters und die Impfbestätigung seiner Mutter der Uraufführung dieser Oper annehmen, das in den vergangenen bei sich? Genau diese Dokumente muss man aber angeblich vorlegen, Spielzeiten unter anderem Bertolt Brechts und Kurt Weills „Die Dreium bei Patera vorgelassen zu werden. groschenoper“, Heinrich Marschners „Der Vampyr“, Friedrich Schillers „Maria Stuart“, Hans Pfitzners „Das Herz“ oder Sophokles‘ „Ödipus, Tyrann“ zum Erfolg geführt hat.


Der Marienberg im Wandel Wie kein anderes Bauwerk prägt die Festung Marienberg das Stadtbild Würzburgs. Dieser verdankt die Stadt aber nicht nur ihr unverwechselbares Erscheinungsbild, sondern auch ihren Ursprung als Siedlung und ihre Entwicklung zum Bischofssitz, zur Stadt und zu einem bedeutenden Herrschaftszentrum Frankens.

Flachenecker Götschmann Kummer (Hg.) Burg – Schloss – Festung Der Marienberg im Wandel 324 Seiten mit teils farbigen Abbildungen, gebunden ISBN 978-3-429-03178-7 20,– Euro (D) Das Buch erhalten Sie bei Ihrem Buchhändler.

www.echter-verlag.de


Mehr Infos unter: www.wuerzburger-hofbraeu.de


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