MAKING MOVIES WITHOUT MAKING A MESS Die Journalistin Birgit Heidsiek widmet einen Großteil ihrer Arbeit der Vernachhaltigung der Filmindustrie.
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rnold Schwarzenegger tut es, Darren Aronofsky oder Helen Hunt tun es, Nadeshda Brennicke oder Hannes Jaenicke tun es, Dieter Kosslick tat es und eine ganze Reihe junger Schauspieler und Produzentinnen wird es fortan immer tun: Sich Gedanken darüber machen, wie notwendig „grünes Filmen“ mittlerweile ist und wie man das effizient und verantwortungsvoll umsetzen kann. Zitate der genannten und einiger anderer prominenter Personen hat die Journalistin Birgit Heidsiek über die Jahre für ihren Blog „Green Film Shooting“ zusammengetragen. In enger Kooperation mit der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH), welche mit dem „Grünen Drehpass“ schon vor acht Jahren ein Qualitätssiegel für ein ökologisches Umdenken in der Filmbranche eingeführt hat, gibt Heidsiek das Magazin „Green Film Shooting“ heraus (im Rahmen der Berlinale wird Ausgabe 8 präsentiert) und produziert den „Cine Regio Green Report“. Bereits Heidsieks Großvater Wilhelm war Zeitungsherausgeber, als SPD-Mitglied und politisch aktiver Widerstandskämpfer wurde er im Juli 1944 von den Nazis ermordet. Heidsiek führt nun gewissermaßen die Familientradition im grünen Bereich fort. Als Tech-Aficionada auch Dozentin für Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, vermittelt sie seit Jahren Know-how im Bereich Broadcast-Produktion. International ist sie mit Vorträgen zum umweltbewussten Produzieren von Barcelona über Kopenhagen bis Moskau an Universitäten und Filmschulen wie dem renommierten GerassimowInstitut für Kinematographie zu Gast. Auf der Plattform „Green Film Shooting“ kann man sich umfassend über alle sinnvollen Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften informieren – das reicht von grüner Produktion über smartes IT-Management oder Broadcast-Technologien bis hin zu umweltschonenden Verpackungs-
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lösungen im Filmbereich. Nicht zuletzt ist die Plattform auch als Erfahrungs-Austauschbörse für engagierte Medienschaffende gedacht. Und über allem steht das Motto der 2013 in Brooklyn gegründeten, beispielhaften und erfolgreichen Nachhaltigkeits-Service-Agentur Earth Angel: „Making movies without a mess!“ Um nachhaltige Produktionserfahrungen breit in die Branche zu tragen, veranstaltet Green Film Shooting auf internationalen Filmfestivals wie Cannes und der Berlinale seit Jahren regelmäßig Podiumsdiskussionen. Aus dieser Initiative ist ein weltweites Netzwerk entstanden, das immer mehr Film- und Medienschaffende inspiriert. Grüne Filmproduktion ist auch Thema bei dem Event auf der Berlinale 2020, das Green Film Shooting gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium sowie der Heinz Sielmann Stiftung veranstaltet. Einen weiteren Schwerpunkt stellt seit 2017 die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien im Kinobetrieb dar. Als Grüne Kino-Beauftragte der Filmförderungsanstalt (FFA) hat Birgit Heidsiek das „Grüne Kinohandbuch“ produziert, das über gesetzliche Anforderungen, umweltfreundliche Lösungen und Best Practice-Beispiele von Kinobetreibern in den Bereichen Energieeffizienz, Ökostrom, Concession und Abfallmanagement informiert. Das „Grüne Kinohandbuch“ wird durch die FFA-Website Grünes Kino ergänzt. Wer etwa kennt nicht die Plastikmüllberge nach Multiplex-Vorführungen? Wenn nun Schluss ist mit Plastiksackerln in Supermärkten, warum nicht auch damit?
greenfilmshooting.net/blog/de/ grüneskino.de/blog/ueber-das-buch/
ray Special – Green Filming LAFC EVERGREEN PRISMA