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VORWORT

3 VORWORT

Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender.

6 MOBILITÄTSFLUSS

Wie wachsende Städte mit neuen Ideen den Verkehr in Fluss halten. Und wo Elektromobilität wirklich sinnvoll ist.

10 SMARTE PARKPLATZLÖSUNG

Ein Start-up kämpft gegen die Parkplatznot: Mit Parkstory hat die Sorge um Abstellmöglichkeiten für Auto oder Fahrrad ein smartes Ende gefunden.

12 WIE STÄDTE GRÜNER WERDEN

Begrünte Dächer, Bäume und Sträucher, die auf Hausfassaden wachsen – wie neue Ideen für mehr Lebensqualität sorgen.

16 DIGITALES ENERGIEMANAGEMENT

Gerd Pollhammer leitet die Einheit Smart Infrastructure in der Siemens AG. Im Interview spricht er über die Herausforderungen durch Urbanisierung.

18 SMART CITIES

Die Zukunft der Stadt braucht intelligente Lösungen. Digitalisierung bietet dabei echten Mehrwert, wie Beispiele aus Linz und Ulm zeigen.

20 DIE RAIFFEISEN ARENA

Die neue Heimstätte des LASK ist viel mehr als nur ein Stadion: Die Raiffeisen Arena ist auch abseits der Matchtage eine Erlebniswelt.

24 NEUER KNOTENPUNKT

Das Vio Plaza im Wiener Bezirk Meidling beherbergt eine ganze Kleinstadt. Moderne Energielösungen halten den ökologischen Fußabdruck klein.

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28 KLEINE STADT UND GROSSE FIRMA

Viele österreichische Unternehmen mit Weltruf sind in kleinen Städten zu Hause. Eine Symbiose, die hervorragend funktioniert.

32 FÜR SIE GELESEN

Buchempfehlungen für den Businessalltag.

Impressum/Offenlegung

Medieninhaber und Herausgeber: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft, Europaplatz 1a, 4020 Linz. Aktionäre der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft sind zu rund 98,92 Prozent die RLB Verbund registrierte Genossenschaft und zu rund 1,08 Prozent die RLB Holding registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung OÖ. Nähere Details sind im Internet unter www.rlbooe.at/impressum abrufbar. • Vorstand: Dr. Heinrich Schaller, Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner, Dr. Michael Glaser, Mag. Stefan Sandberger, Mag. Reinhard Schwendtbauer • Konzept und Produktion: PG The Corporate Publishing Group GmbH (CPG), Lavaterstraße 1, RH 3, 1220 Wien, Tel.: +43/1/405 46 40-762, s.wagner@cpg.at • Für den Inhalt verantwortlich/Chefredaktion: Wolfgang Aschenwald (Corporates) und Johannes Grüner (Public Relations) • Bestellung oder Abbestellung des Magazins: business@rlbooe.at • Beratung: Mag. Stefan Schatz/CPG • Autoren dieser Ausgabe: Christof Binder, Rosi Dorudi, Markus Mittermüller, Christian Prenger, Leo Szemeliker • Layoutkonzept: CPG • Artdirection: Gerald Fröhlich/CPG • Lektorat: Mag. Charlotte Babits • Redaktionsmanagement: Silvia Wagner/CPG • Geschäftsführung CPG: Markus Wagner, Tel.: +43/1/405 46 40-768, m.wagner@cpg.at; Stefan Schatz, Tel.: +43/1/405 46 40-760, s.schatz@cpg.at • Coverbild: Getty Images/kynny • Druck: Gutenberg, 4020 Linz • gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des österreichischen Umweltzeichens, Gutenberg-Werbering GmbH, UW-Nr. 844

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz:

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft, Europaplatz 1a, 4020 Linz. Grundlegende Richtung und Blattlinie: business ist das Finanzmagazin der Raiffeisenlandesbank OÖ und beleuchtet wichtige Finanz- und Wirtschaftsthemen. Das Magazin informiert über interessante Chancen und Entwicklungen, nützliche Services und zahlreiche Best-Practice-Beispiele. Es ist politisch unabhängig und bekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft und zur Integration in Europa. Im Sinne leichterer Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen meist nur in ihrer männlichen Form angeführt. Satz- und Druckfehler vorbehalten.

© PX, Getty Images/iStockphoto, xxxx

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ALLES FLIESST

Mobilität ist ein ganz wesentlicher Faktor für das Wirtschaftswachstum. In den rasant wachsenden Städten wird sie aber zur Herausforderung. Um Verkehrsinfarkte und Luftverschmutzung zu vermeiden, braucht es neue Lösungen.

Text: Christof Binder • Foto: Getty Images / iStockphoto / seamartini

WENN JEMAND 5.000 KILOMETER IM JAHR FÄHRT, IST EIN KLEINER BENZINER ÖKOLOGISCH SINNVOLLER ALS EIN E-AUTO.

GREGOR STRASSL, CEO WOLFGANG DENZEL AUTO AG

UM EINTRITTSBARRIEREN IN DIE E-MOBILITÄT ABZUBAUEN, HABEN WIR EINE ANLAUFSTELLE RUND UM DAS THEMA LADEN ERÖFFNET.

CHRISTOPH KNOGLER, CEO KEBA ENERGY AUTOMATION

Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. Die Bedürfnisse der urbanen Bevölkerung haben sich aber nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Pandemie und des Klimawandels stark verändert. Vor allem die Mobilität in der Stadt wird immer öfter zum Streitpunkt. Diese Entwicklung verlangt komplett neue Konzepte und Ideen für den städtischen Raum, Dutzende Projekte mit unterschiedlichem Erfolg wurden bereits gestartet. In Linz können die Bürger beispielsweise bereits seit 2019 das multimodale Mobilitätsangebot von tim (täglich. intelligent. mobil.) der LINZ AG nutzen. Es soll die Verwendung eines eigenen Autos überflüssig machen. An den multimodalen Verkehrspunkten stehen dazu neben Bus und Straßenbahn auch (E-)Carsharing-Angebote für individuelle Fahrten zur Verfügung. Damit kann man auch jene Ziele bequem und ohne Fußmarsch erreichen, die nicht an das Öffi-Netz angeschlossen sind. Im Stadtgebiet von Linz stehen dazu bereits neun Standorte zur Verfügung, in der Nachbarstadt Leonding gibt es einen weiteren Platz für den Umstieg. Die Sharing-Idee bietet aber nicht nur Privatpersonen eine Alternative zum eigenen Pkw. Mit einem eigenen Businessangebot ist es auch für Unternehmen eine interessante Alternative, um Mitarbeiter im beruflichen Alltag mobil zu halten – ohne dass diese private Fahrzeuge nutzen müssen oder das Unternehmen einen eigenen Fuhrpark braucht. 80 Unternehmen haben sich bereits für die Businesslösung von tim entschieden. „Hier erkennen wir einen wachsenden Trend. Immer mehr Unternehmen nutzen und schätzen das flexible tim-Angebot. Das Sharingkonzept ist für den Businesssektor sehr attraktiv und gleichzeitig der Schritt in Richtung nachhaltige Mobilitätsnutzung und Klimaschutz. Ideal ist das Modell für Pendlerinnen und Pendler, die öffentlich zum Arbeitsplatz fahren und tagsüber Geschäftstermine wahrnehmen müssen. Diese können bequem und günstig mit einem tim-Auto erledigt werden“, erklärt LINZAG-Vorstandsdirektorin Jutta Rinner die wesentlichen Vorteile.

Smarte Ampeln für ein sicheres Miteinander

Was Nutzer von tim-Autos mit allen anderen Fahrzeuglenkern gemeinsam haben: Sie stoßen sehr rasch auf Produkte von SWARCO. Tatsächlich gibt es weltweit kaum ein anderes Unternehmen mit einer vergleichbar breiten Palette an Verkehrstechnologien. Die innovativen Tiroler färben Straßenabschnitte mit Hightechmaterialien, um die Nutzung für bestimmte Verkehrsteilnehmer wie Fahrradfahrer zu verdeutlichen, sie entwickeln smarte Parkleitsysteme, Lösungen für vernetztes Fahren und den öffentlichen Verkehr ebenso wie komplette VerkehrsmanagementSysteme. Größere mediale Aufmerksamkeit erzielte SWARCO mit innovativen Ampeln, sogenannten SafeLights. „Wir statten unsere Ampeln immer häufiger mit intelligenten Zusatzfunktionen aus, die ihre Wirkung

SWARCO bietet viele Lösungen für sicheren Verkehr. Die Beschichtung von Fahrradwegen ist eine davon.

© Chrisitian Houdek, Florian Stöllinger, Andreas Nagel, LINZ AG / Bayer direkt an der Kreuzung zeigen“, erklärt Konzernsprecher Richard Neumann. „SafeLight projiziert das rote Licht der Ampel auch senkrecht nach unten auf den Gehsteig. Dieser zusätzliche Lichtimpuls soll abgelenkte Verkehrsteilnehmer ,aufwecken‘ und so vor einer gefährlichen Situation an einer roten Ampel bewahren. Das rote Licht spiegelt sich nämlich unter anderem auch im Display des Smartphones“, erklärt Neumann. Neu im Programm ist auch AirDec, eine in die Ampel integrierte Halbkammer, die direkt an der Kreuzung Umweltparameter wie CO2, NOx, Ozon, Feuchtigkeit, Temperatur und Feinstaubbelastung misst. Diese Informationen können in Echtzeit über die Verkehrsleitzentrale einer Stadt verarbeitet werden und Basis für Strategien sein, das Verkehrsgeschehen im Sinne der Luftqualitätsverbesserung zu beeinflussen. Im bayerischen Dachau wiederum erkennen Wärmebildkameras von SWARCO Fußgänger, die die Straße überqueren möchten. Ohne Anforderung über Drucktaster wird berührungslos die Grünphase für Fußgänger eingeleitet. In Pandemiezeiten auch ein hygienischer Vorteil.

Software für urbane Mobilität

Nur ein kleiner Auszug aus Ideen für den besseren Verkehr von morgen. Sie werden bei SWARCO in ein Gesamtsystem eingebettet. Um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten, die Luftqualität zu verbessern und die diversen Verkehrsträger intelligent zu managen, bietet SWARCO nun kleinen, mittleren und großen Städten eine praktische Lösung: die urbane Mobilitätsmanagement-Software-Suite MyCity aus der eigenen Cloud. „Man könnte MyCity als eine Art Microsoft-Office-Paket für das Verkehrsmanagement betrachten“, weist Neumann auf die modulare und skalierbare Software hin, die über eine benutzerfreundliche Oberfläche, sei es am PC, am Smartphone oder am Tablet, bedienbar ist. „Die städtischen Verkehrsverantwortlichen möchten einen klaren Überblick darüber haben, was in ihrem Straßennetz und mit ihrer Straßeninfrastruktur tatsächlich passiert. Sie wollen flexibel Strategien umsetzen können, wenn die Performance des gesamten Mobilitätsökosystems nicht so reibungslos funktioniert wie gewünscht“, nennt Neumann Erkenntnisse aus Diskussionen mit Magistraten. Hier setzt MyCity mit Lösungen für Infrastrukturüberwachung, adaptives Verkehrsmanagement, Cooperative, Connected and Automated Mobility (CCAM), Luftqualitätsüberwachung, Beschilderungsmanagement und Parkleitmanagement an.

Individuelle Nachhaltigkeit an erster Stelle

Luftqualität und Klimaschutz sind auch die Gründe, dass immer mehr private Personen die Anschaffung eines E-Autos in Erwägung ziehen. „Aber das reine E-Auto wird nicht die alleinige Lösung sein“, gibt Gregor Strassl, Vorsitzender des Vorstandes der Wolfgang Denzel Auto AG, zu bedenken. So sei trotz Förderungen für viele Menschen ein E-Auto nur schwer leistbar. „Wenn jemand 5.000 Kilometer Autobahn im Jahr fährt, ist ein kleiner Benziner insgesamt ökologisch und ökonomisch sinnvoller als ein E-Auto. Wer meist in der Stadt oder am Land fährt, ist mit einem Plug-in-Hybrid gut beraten. Für jemanden, der daheim oder im Betrieb laden kann, kann das E-Auto sinnvoll sein“, führt Strassl aus. Auf der Langstrecke ist der Diesel nach wie vor die beste Wahl. Denzel investiert derzeit rund drei Millionen Euro in die Unternehmensstandorte, um diese mit Fotovoltaik(PV)-Anlagen und Ladeinfrastruktur auszurüsten. Mit der Firma Strombox wurde zudem ein Unternehmen mitgegründet, das sich

Der Chef der LIMAK Austrian Business School Gerhard Leitner und Linz-AG-Vorstandsdirektorin Jutta Rinner setzen auf „tim“. österreichweit auf die Einrichtung von Ladeinfrastruktur und nachhaltigen Technologien wie PV-Anlagen oder Speichersystemen spezialisiert hat. Im Mittelpunkt, so Strassl, müsse stets der echte Mehrwert für den Kunden stehen – insbesondere im Sinne der Nachhaltigkeit. Großen Wert legt Denzel daher auf persönliche und markenunabhängige Beratung auf Basis einer profunden Bedarfserhebung. Dabei werden Kunden auch in Bezug auf Fördermöglichkeiten, Vorsteuerabzugsfähigkeit, Vorteile bei der motorbezogenen Versicherungssteuer sowie beim Sachbezug und bei der Errichtung von Ladestationen, Fotovoltaikanlagen und Energiespeichern unterstützt. „Das verstehen wir unter 360-Grad-Sichtweise: unsere Kunden niemals allein lassen und sie umfassend beraten und betreuen“, so Strassl. Schließlich sind Mobilitätslösungen nur dann gut, wenn die Nutzer damit auch zufrieden sind.

Umfassende Beratung rund ums Laden

Als europaweit führender Hersteller von Ladeinfrastruktur entwickelt und produziert KEBA seit 2009 Ladestationen in Linz. Mit September dieses Jahres wurde die 500.000 Wallbox ausgeliefert. Trotz dieses Erfolgs stellt KEBA fest, dass es noch viele Fragen gibt, die E-Auto-Interessenten den Abschied von Benzin und Diesel erschweren. Um diese Eintrittsbarrieren in Linz abzubauen, hat KEBA einen eMobility Store eröffnet, in dem Experten fachkundig Auskunft zu allen Fragen zum Laden von E-Fahrzeugen geben. „Wir haben in Gesprächen mit unseren Kunden erkannt, dass rund um das Thema Laden ein zusätzliches Beratungsangebot sinnvoll wäre, und uns deshalb entschieden, in Linz mit unserem eMobility Store ein solches Angebot zu schaffen. Vom direkten Austausch mit unseren Endkunden profitieren wir auch selbst, lernen spezifische Anforderungen kennen und können dieses Wissen in die laufende Weiterentwicklung unseres Produktportfolios einfließen lassen“, so Christoph Knogler, CEO von KEBA Energy Automation, dem KEBA-Geschäftsfeld mit Fokus auf Elektromobilität. Im KEBA eMobility Store kann jeder aktiv in das Thema Aufladen eines E-Autos eintauchen, das Zusammenspiel mit PV-Anlagen kennenlernen und alle weiteren Fragen von Experten im Bereich E-Mobilität beantworten lassen: Welche Ladestation brauche ich? Wer installiert die Wallbox? Wie kann ich den eigenen Solarstrom „tanken“? Aber auch: Wie lade ich unterwegs? KEBA setzt ausschließlich auf klimaneutrale Wallboxen. Neben fabriksneuen gibt es im eMobility Store auch aufbereitete Ladestationen – sogenannte „Refurbished Wallboxen“. Diese werden im Sinne der Kreislaufwirtschaft von KEBA-Spezialisten auf den neuesten Stand gebracht und durchlaufen die gleichen Testprozesse wie Neugeräte. ••