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In der Schweiz gefragt

„Wir suchen wieder Kuh mit Kalb für die Schweiz“ - so der Tenor, wenn Christian Sölzer und Maximilian Seim ihre Fleischrinderbetriebe nach Mutterkühen anfragen. Jedes Jahr werden zwischen 70 und 80 Fleischrassekühe an die VIANCO AG mit Sitz im schweizerischen Brugg vermarktet.

Die Rasse Hereford ist aufgrund der Milchleistung in der Aufzuchtphase gefragt.

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Eine Fleckvieh-Simmental-Kuh mit Kuhkalb wie sie dem Idealbild der Schweiz entspricht.

Gefragt sind Kühe der Rassen Hereford, Limousin, Fleckvieh-Simmental und Angus, da sich diese Rassen sowie deren gezielte Kreuzungen für das Programmfleisch „Natura Beef“ optimal eignen. Hierbei handelt es sich um Fleisch aus Mutterkuhkälber, die zehn Monate alt sind und festgelegte Haltungs- und Fütterungsbedingungen vorweisen. Dazu zählt eine vorwiegende Fütterung mit Grundfutter wie Heu und Gras sowie MutUm die Qualitäts- termilch. Der Einsatz von wachstumsföransprüche des Natura- dernden Zusatzstoffen ist verboten. Für die Beef-Fleisches Haltung ist Weidegang im Sommer und ein zu erfüllen, ist eine Stallauslauf im Winter verpflichtend. Dafür passende Genetik werden die Betriebe durch eine KontrollGrundvoraussetzung. organisation regelmäßig überwacht. Die Auswahl der Kühe liegt in verantwortungsvoller Hand der Fleischrinderabteilung bei Qnetics. Sie werden nach Fundament, Euterqualität, Milchleistung, Charakter und passender Größe ausgewählt, zudem ist die Anzahl der Kalbungen und das Alter des Kalbes ein Hauptkriterium. Kühe im mittleren Rahmen und mit guten Fundamenten werden den Herausforderungen der Almweiden am besten gerecht. Um das frühe Schlachtalter der Natura-Beef-Tiere zu erreichen, ist eine gute Milchleistung mit guter Grundfutterverwertung entscheidend. Dadurch erreichen die Kälber rein aus

Junge Limousin-Kuh mit gut entwickeltem Kalb, die die Kundenwünsche voll erfüllt.

der Muttermilch und dem Grundfutter in der Jugendentwicklung hohe Zunahmen mit prima Muskelansatz. Nicht umsonst werden oftmals milchreiche Rassen mit fleischbetonten Rassen gekreuzt, um diesen Anforderungen gerecht zu werden (z. B. Angus x Limousin oder Fleckvieh-Simmental x Limousin).

WARUM KUH MIT KALB?

In der Schweiz ist die Einfuhr eines Rindes aus einem anderen Land durch Kontingente fest geregelt. Zweimal im Jahr besteht die Möglichkeit, sogenannte „Einfuhrkontingente“ zu ersteigern. Pro eingekaufter Großvieheinheit ist ein Kontingent nötig. Ist das Kalb jünger als sechs Monate, fällt es unter das Kontingent der Kuh. Dadurch lassen sich mit einem Kontingent zwei Tiere einführen.

ABLAUF

Die Auswahl, der Einkauf und das Sammeln der Kühe liegen in der Hand von Qnetics. Christian Sölzer, Maximilian Seim und Harald Krausmüller fragen für die gesuchten Tiere die Betriebe an. Werden von den Betrieben Kühe mit Kälbern angeboten, werden diese vom Außendienst vor Ort besichtigt und die benötigten Informationen abgefragt. Ist man sich über Qualität und Preis einig, werden die Tiere mit Ohrmarke in der Abteilung Exportabwicklung angemeldet. Da nur Tiere mit Herdbuchstatus in Frage kommen, wird die Vollständigkeit des Pedigrees und der Leistungsdaten überprüft. Nach Erfassung und Rücksprache mit dem Kunden werden zum Tierseuchenschutz Blutproben von Kuh und Kalb gezogen und auf verschiedene Krankheiten und Tierseuchen untersucht.

Sind die Blutergebnisse in Ordnung, werden die Kühe mit Kälbern im Exportstall in Alsfeld gesammelt und für die Verladung vorbereitet. Der Transport nach Alsfeld kann durch den Landwirt selbst erfolgen oder die Mitarbeiter der Qnetics holen die Tiere im Betrieb ab. Im Exportstall angekommen, werden die Gruppen für die Verladung zusammengestellt. In einem Abteil des TransportLKWs finden drei bis fünf Kühe mit Kälbern Platz. Dabei wird darauf geachtet, dass die Kühe mit ihren Kälbern in einer homogenen Gruppe gleicher Größe und Gewicht untergebracht sind. Pro LKW können 14 oder 19 Kühe mit Kalb bei Fuß verladen werden.

In der Schweiz angekommen, durchlaufen die Tiere eine vierwöchige Quarantänezeit. Ist diese abgeschlossen, vermarktet VIANCO die Kühe über Auktionen oder im Ab-Hof-Geschäft an die schweizerischen Kunden weiter.

→ MAXIMILIAN SEIM

Wenn wir mit unserem Artikel Ihr Interesse an diesem Vermarktungsweg geweckt haben, kontaktieren Sie uns gerne:

Maximilian Seim: 0 170 / 63 28 492  Christian Sölzer: 0 170 / 63 28 499

Immer bestens gerüstet geht es auf die Reise in die neue Heimat. (Die Abteile lassen sich variabel auf die Gruppengrößen anpassen.)

Zufriedene Angusgruppe im Quarantänestall mit Auslauf in der Schweiz.

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