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Lokales direkt vom Bauern zum Kunden
25 JAHRE BAUERNMARKT BRUNECK Lokales direkt vom Bauern zum Kunden
Freitag ist… Brunecker Bauernmarkt! Wer das bis jetzt noch nicht auf dem Plan hatte, der sollte ruhig mal vorbeischauen in der Rienzstadt. Eine Vielfalt an köstlichen Naturprodukten aus nächster Umgebung, feilgeboten von der Hand heimischer Erzeuger*innen – authentischer kann regionales Einkaufen nicht sein!
von Judith Steinmair
Saisonalität, Null Kilometer, lokaler Anbau gepaart mit einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur… Das Konsumverhalten hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr Richtung heimische Qualitätsprodukte entwickelt. Die verstärkte Nachfrage nach lokalen Erzeugnissen haben schlussendlich auch den Grundstein für das Entstehen von Bauernmärkten gelegt – und das im Fall von Bruneck schon vor 25 Jahren! Im Jahre 1995 hat sich nämlich eine Handvoll Landwirte mit Idealismus zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengefunden, um fortan erntefrische und liebevoll veredelte Produkte direkt vom Bauern zum Verkauf anzubieten. Rund um die Initiatorin, die heutige Landesrätin Maria Kuenzer, leisteten engagierte Bäuerinnen und Bauern vom Bärenthalhof, Winkler, Auenfischer, Unterschöpfer, Brandlechner und dem Schottenhof dabei wert

Feierliche Geschenkkorbübergabe am Graben anlässlich 25 Jahre Bauernmarkt Bruneck.
volle Pionierarbeit. Ein entsprechendes Statut wurde erarbeitet und eine Bauernmarktordnung, deren strenge Kriterien jeder teilnehmende Betrieb bis heute noch erfüllen muss, wie etwa die ausschließliche Produktion an eigenen Hof oder die Kontinuität sprich die möglichst lückenlose Anwesenheit am Markt. Zunächst noch sporadisch, kürzer und mit weniger Produzenten hat sich der Brunecker Bauernmarkt seitdem zu einem beliebten Fixpunkt im Jahresprogramm gemausert. Von Mai bis Oktober findet sich freitags von 8 bis 12.30 Uhr eine große Auswahl an bäuerlichen Spezialitäten am Brunecker Graben. Frische Eier, verschiedenste Kräuter, Marmeladen, Schnaps und Wein, Getreide, Nudeln, Fruchtsirupe, Honig sowie schmackhaftes Gebäck, saisonales Obst und Gemüse, aromatische Käsesorten und kräftige Bauernbutter, Frischfleisch, Wurst- und Räucherwaren, kurzum: alles, was schmeckt und gesund ist, hergestellt aus hervorragenden Ausgangsprodukten mit bewährten Verarbeitungsmethoden.
QUALITÄT, TRADITION UND KULTUR
Wer denkt, dass es dabei lediglich um den reinen Verkauf geht, wird bei einem Besuch auf dem Bauernmarkt des Besseren belehrt. Die Freude und der Stolz über die „Frisch vom Bauern“ dargebotenen Erzeugnisse sind unverkennbar und springen im Plausch zwischen Verkäufer und Kunden auch über. Wer hier seine Zelte aufgeschlagen hat, der sucht und genießt den unmittelbaren Austausch mit den Kunden, wie auch die Obfrau des Bauernmarkts, Marianna Kiebacher vom Huberhof in Vierschach und Ausschussmitglied Hannes Tschurtschenthaler vom Steinmetzhof in Sexten bestätigen. Die Direktvermarktung sei ein enormer Aufwand, so die einhellige Meinung, und wenn nicht die ganze
Obfrau Marianne Kiebacher hält die große Schar gekonnt zusammen.

Engagiert: Ausschussmitgl. Hannes Tschurtschenthaler.

alle Fotos: jst
Familie dahintersteht, sei es nicht zu schaffen. „Groß und klein, da wird alles eingespannt, aber wir machen das gerne, denn am Bauernmarkt spürt man eine Wertschätzung, die man ansonsten nicht bekommt, wenn die Produkte in einem Geschäft im Regal stehen“, so die Obfrau. Der direkte Kontakt mit den Besuchern, das gute und heimelige Verhältnis unter den Ausstellern, das ehrliche Interesse und die positiven Rückmeldungen Reger Zulauf unter Einhaltung der Corona-Sicherheitsbestimmungen. von Seiten der Käufer*innen und, ja, auch die Freundschaften die mischen besteht, trotz Covid-19 treu ergesich mittlerweile entwickelt haben, das al ben ist. Und Covid-19 sind schlussendlich les trägt zur Motivation der Bäuerinnen auch die eigentlich geplanten Jubiläumsfeiund Bauern bei, Woche für Woche, notfalls erlichkeiten zum Opfer gefallen, zum Leidauch bei Wind und Wetter, hinter ihren Ver wesen der Mitgliedsbetriebe, die aber denkaufsständen zu stehen. Wobei das heurige noch kurzerhand als kleines Dankeschön an Jahr bekanntlich ein ganz besonderes und ihre Kund*innen Sonnenblumen - zur Verschwieriges war. Nach dem Lockdown zu fügung gestellt von Sabine Schrott – verteilt nächst am Brunecker Rathausplatz ange haben. Und einen Geschenkkorb an Kathi siedelt, sind die Aussteller nun froh, wieder Kosta vom Schrottenhof für ihre 25jährige an ihren angestammten Plätzen am Graben (und somit von der ersten Stunde an) Teilzu sein, dankbar, dass die Kundschaft, die nahme am Brunecker Bauernmarkt gab es im Übrigen zu etwa 90 Prozent aus Einhei im Rahmen einer kleinen feierlichen Über

Seit 25 Jahren mit Freude mit im Boot: Kathi Kosta.

gabe dann doch. 25 Jahre und immer noch voller Schwung und Elan dabei? „Selbstverständlich“, so Kathi, „das Gespräch mit den Kunden und ihre Wertschätzung unserer Arbeit gegenüber, das ist einfach toll und macht immer noch Lust und Freude!“ In diesem Sinne: Einfach mal vorbeischauen – frischer vom Bauern auf den Teller als hier geht’s nicht… //
DIE TEILNEHMENDEN BÄUERLICHEN BETRIEBE
Felderhof, Uttenheim: Gemüse, Jungpflanzen, Blumen, Getreide und Frischkräuter Hackerhof, Toblach: Speck, Salami, Geselchtes und Würste Kräuterhof Hauser, Percha: Ätherische Öle, Kräutermischungen, Kräuterkosmetik und Kräuterschnäpse Huberhof, Vierschach: Bäuerliche Spezialitäten (Tirtlan, Niggilan und süße Krapfen) Knollhof, Lappach: Graukäse, Butter, Jogurt, Buttermilch und Käsepressknödel Lechnerhof, Prags: Rohmilchkäse aus Kuh- und Ziegenmilch (Schnittkäse, Frischkäse und Topfen) Lerchnhof, Olang: Gemüse, Obst, Beeren, Essig, Fruchtsäfte, Konfitüren, Liköre Mühlhäuslhof, Kiens: Gemüse, Beeren und Honig Schrottenhof, St. Lorenzen: Freilandeier, Eierteigwaren, Honig und Frischblumen von Bauerngarten Steffelehof/Luggin, Kaltern: Rot- und Weißweine, biologische Äpfel und Apfelsaft, Tafeltrauben und Beeren Steinmetzhof, Sexten: Frischfleisch von Kalb, Rind und Lamm, verschiedene Wurst- und Räucherwaren, Speck und Südtiroler Spezialitäten Tschogglerhof, Reischach: Jungpflanzen, Gemüse, Salate, Obst und Getreide Brotklee von Bernhard Feichter, Toblach: Bio-Holzofenbrot, Cräckers, Kekse, Getreide, Mehle und Zigainerkraut //