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Ranggeln im Ahrntal: Ein gelungenes Sportfest

ALPENCUP - RANGGELN IM AHRNTAL Ein gelungenes Sportfest

Das Wetter bot schon einen recht kühlen feuchten Vorgeschmack auf den kommenden Herbst, als am 29. August 2021 in St. Jakob der Alpencup der Ranggler ausgetragen wurde. Dieser internationale Wettbewerb ist der prestigeträchtigste im Alpenraum, gewissermaßen das Wimbledon des Ranggelsports.

Die Teilnehmer kamen aus Salzburg, Bayern, Süd- Ost- und Nordtirol, sozusagen aus dem gesamten Alpenraum, wo diese Sportart traditionell ausgeübt wird. Dementsprechend konzentriert und motiviert gingen die Sportler und die einzige weibliche Sportlerin, die sechsjährige Larissa Hollaus aus dem Zillertal an den Start. Die Begeisterung auf Seiten des Publikums und der Siegeswillen der Athleten waren groß, durfte doch nach zwei Jahren endlich wieder ein Wettkampf ausgetragen werden. Die Organisatoren des Rangglver-

Gründungsmitglied Egger Natz Georg Oberarzbacher Nur nicht nachgeben!

eins Tauferer Ahrntal mit ihrem Präsidenten Harald Egger, selbst ein erfolgreicher „Bodenkämpfer“ richteten ein gut geplantes Sportfest aus, mit allen Vorgaben und Vorschriften, Teststation inbegriffen.

SPANNENDE BEWERBE

Den Zuschauerinnen und Zuschauern wurden spannende Kämpfe geboten, viele ehemalige Größen dieses beliebten Sportes schauten sich die Wettbewerbe an. Es wurde diskutiert, gefachsimpelt und in Erinnerungen an eigene Kämpfe geschwelgt. Durch den Einfluss des Judo, das besonders in Österreich betrieben wird, hat sich die Technik im Ranggeln verändert. Viele Judokas sind auch sehr gute Ranggler und nehmen an diesen Wettbewerben teil. Wenn jedoch ein sauberer Kreuzwurf oder ein altbewährter Griff gezeigt wurde, zollten die Experten neidlos Respekt und spendeten anerkennenden Beifall. Die Ahrntaler konnten sich beim Alpencup gar einige Siege in den verschiedenen Klassen er-

Rangglverein kämpfen, nur der begehrte Hagmoar – der höchste Titel im Rangglsport - wurde von Hermann Höllwart aus Taxenbach/Eschenau ins Salzburgerische entführt. Im Rahmen des Turniers wurden auch die Ahrntaler Meister gekürt, noch sind sie alle männlich, doch die junge Lisa Hollaus hat gezeigt, dass sich auch Mädchen in diesem Sport behaupten können. Sie hat in ihrer Klasse einen vielumjubelten dritten Platz erreicht! Die Organisatoren haben ein gelungenes Sportfest auf die Beine gestellt, lediglich das Aufräumen nach dem Wettbewerb war sehr zeitaufwändig und zog sich bis in die frühen Morgenstunden hin. Aber Ordnung muss sein!

EINER FEHLTE…

In den Reihen der Zuschauer und der Jury fehlte bei diesem Wettbewerb ein Mann, der zum Inventar beim Ranggrlsportd im Ahrntal gehörte. Natz Egger, gebürtiger Psairer, doch seit über 50 Jahren der Liebe wegen im Ahrntal beheimatet ist am 16. Februar dieses Jahres verstorben.1962 war er eines der Gründungsmitglieder des örtlichen Ranggelvereins. Er hat diesen traditionellen Sport geprägt wie kein anderer und mit seiner Ruhe und seinem feinen Humor innerhalb des Vereins für Ausgleich und Harmonie gesorgt. Erst als aktiver Kämpfer, später als Funktionär und Betreuer hat Natz seine Spuren hinterlassen. Zahllose Kilometer ist er mit dem Ranggelbus gefahren und hat die Athleten zu den Wettkämpfen chauffiert, und sein Fachwissen und vor allem seine Freizeit in die Ausbildung des Nachwuchses investiert. Der Verein ist nun bei seinem Sohn Harry als Präsident in guten Händen und wird – sicher auch im Sinne von Natz Egger - verantwortungsvoll weitergeführt.

Glückliche Gesichter nach gelungenem Wettkampf. Rangglverein

Zwei Fragen an Harry Egger, dem Präsidenten des Ranggelvereins Tauferer-Ahrntal:

PZ: Was macht den Rangglsport aus?

Harry Egger: Technik, Taktik und Kraft. Es gilt die Technik zu lernen, aber auch den Umgang im sportlichen Kampf miteinander und vor allem ist es wichtig, die eigenen Kräfte einzuschätzen. Das Wort Fairness ist von großer Bedeutung. Ein Grundgesetz des Rangglsports ist auch der Leitsatz: „Geranggelt wird nur im Rangglgewand!“ das heißt, diese Techniken sollen nur im Wettkampf angewandt werden!

Wie sieht es bei euch mit dem Nachwuchs aus?

Unser Tauferer-Ahrntaler Rangglverein betreut zurzeit circa 30 Mitglieder im Alter von vier bis vierzig Jahren, wir sind mit Abstand der größte Rangglverein in Südtirol! Drei Trainer kümmern sich um die Organisation und das Training. Leider verliert in anderen Vereinen unseres Landes dieser traditionelle Sport zunehmend an Beliebtheit, wir im Ahrntal können noch von einer großen Begeisterung sprechen und haben glücklicherweise noch keine Nachwuchssorgen.

// Interview: Monika Gruber

SSV BRUNECK UND RAIFFEISENKASSE BRUNECK DIE PARTNERSCHAFT

Der SSV Bruneck hat vor wenigen Tagen den Sponsoringvertrag mit dem Hauptsponsor Raiffeisenkasse Bruneck für weitere drei Jahre besiegelt. Damit konnte ein solides Fundament für innovative Jugend- und umfassende Vereinsarbeit gelegt werden.

Willy Gandi Marinoni, der Präsident des SSB Bruneck, war richtig happy als er die Zusage von der Chefetage der Raiffeisenkasse Bruneck erhielt. Das Bankinstitut gab nämlich grünes Licht für die Verlängerung des umfassenden Sponsoringvertrages mit dem Brunecker Traditionsverein. Der Dank folgte natürlich postwendend: „Wir danken der Raiffeisenkasse Bruneck und ganz besonders dem Geschäftsführer Georg Oberhollenzer für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf weitere drei Jahre erfolgreiche Partnerschaft“, so Marinoni in einer Stellungnahme anlässlich der feierlichen Vertragsunterzeichnung. Ganz nach dem Motto von Wilhelm Raiffeisen „was einer nicht schafft, das schaffen viele“ will sich der SSV Bruneck darum bemühen, auch zukünftig ein zentraler und solider Ansprechpartner für den Sport in Bruneck zu sein. „Wir werden uns ehrlich bemühen, die umfangreichen Sportprogramme weiterzuentwickeln und für jedermann zugänglich zu machen bzw. zu halten“, so der Präsident. Ein wichtiger und richtiger Grundsatz! // rewe

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