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Prettau: Bergbaugeschichte zum Angreifen
BERGWERK PRETTAU Bergbaugeschichte zum Angreifen
Vor kurzem gab es im Bergwerk Prettau eine ganz besondere Aktion. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der Regie von Direktor Dr. Christian Terzer und seiner rührigen rechten Hand Sophia Steger präsentierten den Menschen das mittelalterliche Bergwerksleben hautnah. Dazu wurden das gesamte Team und diverse Mithelfer aufgeboten. Die Fachleute des Landesmuseums und der Terlaner Mittelalterverein „Niedertor mit Gefolge“ waren am 11. und 12. September 2021 jedenfalls echt auf Zack. Denn es gab viel zu tun: So wurden eigene Schmelzöfen gebaut, wo Kupfer geschmolzen und die Verarbeitung dieses damals überaus wertvollen Edelmetalls gezeigt wurde. Das Edelmetall, das aus waschechtem Prettauer Zementkupfer gewonnen wurde, konnte am Nikolaus-Stollen dann auch bestaunt werden. Das Experiment gelang. Auf diese Weise entstanden damals Münzen, deren Prägung


Der Andrang war an beiden Veranstaltungstagen erfreulicherweise groß. Kommt die Neuauflage?

Besonders Mutige konnten in den Stollen rein. Mit Reizen soll man keinesfalls geizen...

DIE BLÜTEZEIT DES PRETTAUER BERGWERKES
Seine Blütezeit erlebte das Bergwerk von Prettau vor rund 600 Jahren, als die außergewöhnliche Geschmeidigkeit von Prettauer Kupfer weitum begehrt war. Die damals mit einfachen Werkzeugen Zentimeter um Zentimeter in den Fels vorgetriebenen Stollen sind Meisterwerke bergmännischer Handwerkskunst. Aber noch im 20. Jahrhundert war Prettau der drittgrößte Kupferlieferant Italiens. Heute führt eine Grubenbahn in das Herz des Bergwerks. Und in den Klimastollen, wo die Luft so rein ist, dass Menschen ihren Atem wiederfinden. // rewe

Erläuterungen vor dem Nikolaus-Stollen, der besichtigt werden konnte. Sophia Steger war mit ihrem Team rund um die Uhr im Einsatz.

schließlich gekonnt erläutert wurde. In mittelalterlichen Zelten – mit den entsprechenden historischen Materialien – wurden dann die verschiedenen Tätigkeiten und Aufgaben, die rund um ein derartig großes Bergwerk anfallen, sehr gefällig aufgezeigt und mit viel Geduld und Empathie erklärt. Die verschiedenen Stationen waren stets gut besucht. Vor allem einheimische Familien mit ihren Kindern machten dem Bergwerk ihre Aufwartung. Die Organisatoren waren über den großen Andrang sichtlich erfreut. Es ist daher anzunehmen, dass es eine Neuauflage dieser wichtigen geschichtlichen Zeitreise geben wird. // rewe

Der Kupfer-Schmelzofen wurde auf traditionelle Weise aufgebaut. Der Zahlmeister zeigte die Münzen und das mittelalterliche Rechenspiel.


Gelungenes Experiment: Das rote Gold. Kupfer-Reste nach der Abkühlphase. Der religiöse Part kam natürlich nicht zu kurz.


