Murmeltier Lehrpfad Frutiglänger Oktober 2017

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Nr. 79 Dienstag, 3. Oktober 2017

www.frutiglaender.ch Seite 4

Auf Jost folgt Jost K ANDERSTEG Anders als in Frutigen ist für Kanderstegs Gemeindepräsidium nur eine Kandidatur eingegangen. Die ehemalige Gemeinderatspräsidentin Barbara Jost wird voraussichtlich still gewählt.

eder und bei Bruno Jost. Nun vervollständigt Barbara Jost-Schrepfer die Liste. Letztes Jahr legte sie ihr Amt als Gemeinderatspräsidentin vorzeitig nieder. Nun kandidiert sie fürs Gemeindepräsidium als Nachfolgerin von Bruno Jost, der per Ende Jahr – ebenBIANCA HÜSING falls vorzeitig – zurücktritt. Es ist in den letzten Jahren fast zu «Mich hat das Präsidium immer faseiner Art Gesetz geworden: Wer in ziniert und ich wusste schon lange, Kandersteg Obmann oder Obfrau war, dass ich mich eines Tages darum bewurde anschliessend Gemeindepräsi- werben würde», begründet Barbara dentIn. So war es zuletzt bei René Ma- Jost gegenüber dem «Frutigländer»

POLITISCHES PARKETT

Sessionsrückblick

ihre Kandidatur. Ausserdem sei es sehr nützlich, wenn ein Gemeindepräsident oder eine Gemeindepräsidentin Ahnung von der Materie hätte und wisse, was in der Lokalpolitik laufe. «Also war die Kandidatur für mich ein logischer Schritt. Aus­serdem brenne ich noch immer für die Gemeindepolitik», so Jost. An der Gemeindeversammlung vom 11. Oktober wird sie voraussichtlich in stiller Wahl für die restliche Amtszeit ihres Vorgängers (bis Ende 2018) bestätigt.

Ein Lehrpfad zum Jubiläum

Die liebevoll aufgebaute Murmeli-Ausstellung in Frutigen liefert viele Infos.

FRUTIGEN Die Murmeli-Kräutersalbe der Puralpina AG feiert Geburtstag. Doch wie entsteht sie? Und woher stammt das dabei verwendete Nagetierfett? Aufschluss gibt ein Besuch im ersten Stock des Geschäfts. MONYA SCHNEIDER

1992 entwickelte Andreas Schmid gemeinsam mit einem Kräuterprofi die wärmende Murmeli-Kräutersalbe und legte somit den Grundstein für die Puralpina AG. 2012 haben seine Söhne Silvan und Reto die Geschäftsführung übernommen.

Damals wie heute ist dem Betrieb wichtig, dass das für die Salben benötigte Murmeltierfett von freilebenden Tieren stammt und ausschliesslich von Schweizer Jägern bezogen wird. Zum 25-Jahre-Jubiläum wurde im ersten Stock ihres Geschäfts nun ein Murmeli-Lehrpfad eingerichtet. Es gibt viel zu entdecken auf dem Murmeli-Lehrpfad. Liebevoll wird die Geschichte der Kräutersalbe präsentiert. Kurze, aufschlussreiche Texte auf Holztafeln liefern Informationen über deren Herstellung und das Leben der Murmeltiere. So erfahren Besucher, dass man in der Jä-

BILD MONYA SCHNEIDER

gersprache das männliche Murmeltier «Bär», das weibliche «Katze» und das junge «Affe» nennt. Nebst vielen Murmeltier-Präparaten zieren auch noch ausgestopfte Exemplare von Bär, Fuchs, Luchs, Wolf und Adler den Lehrpfad. Neben einem «Murmeli-Bau» steht ein «JagdHüsi», von dem aus man mit einem Fernglas die Tiere «spiegeln» kann. Murmeli-Lehrpfad: Puralpina AG, Vorderhasli 1, Frutigen. Mo.–Fr. 9–18 Uhr / Sa. 9–16 Uhr. Ausstelllung voraussichtlich noch bis Ende Jahr begehbar. Anmeldung nicht erforderlich, Eintritt frei.

Mit der Herbstsession 2017 ist die erste Hälfte der 50. Legislatur des Schweizer Parlamentes bereits wieder Geschichte. Was die Bedeutung der Geschäfte betrifft, wird sie sicher nicht als bedeutendste Session in die Annalen eingehen, auch wenn Bunderatswahlen stattfanden. Das Tessin hat nach längerem Unterbruch wieder einen Bundesrat und ich glaube, das ist für den Zusammenhalt in unserem Land gut und wichtig. Ich möchte aber nicht über die Bundesratswahlen schreiben, nicht über die doch recht angeregte Diskussion betreffend die Kuhhorninitiative und auch nicht über die Wölfe, die immer wieder für hitzige Debatten sorgen, sondern über ein Thema, das mit Sicherheit zu tun hat. Dem ganz und gar unspektakulären Rüstungsprogramm 2018. Haben Sie irgendwo gelesen oder gehört, dass ein Rüstungsprogramm 2018 im Umfang von 900 Millionen Franken beschlossen wurde? Frieden und Sicherheit sind (glücklicherweise) in unserer Zeit und unserer Region so selbstverständlich geworden, dass sie in der Öffentlichkeit respektive in der veröffentlichten Meinung kaum mehr ein Thema sind. Dies, obwohl die benötigte Summe für das Jahr 2018 ja nicht gerade eine Kleinigkeit ist! Exakt die Hälfte dieses Geldes soll für die Verlängerung der Nutzungsdauer der Kampfflugzeuge F / A-18 ausgegeben werden. Warum um Himmels willen das? Die Kampfflugzeuge F / A-18C / D Hornet wurden mit dem Rüstungsprogramm 1992 beschafft und in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre bei der Luftwaffe eingeführt. Nachdem das Schweizer Stimmvolk im Jahr 2014 die Beschaffung von 22 neuen Gripen-Kampfflugzeugen abgelehnt hatte, kündigte der Bundesrat an, dass mit dem Rüstungsprogramm 2022 neue Kampfflugzeuge beschafft werden sollen. Zum gleichen Schluss kommt der Zwischenbericht vom 21. November 2016 der Expertengruppe neues Kampfflugzeug. Die neuen Maschinen sollen ab Mitte der 2020er-Jahre schrittweise ausgeliefert werden. Die Flotte wird etwa im Jahr 2030 einsatzbereit sein. Die genaue Zahl der zu beschaffenden Flugzeuge ist noch offen. Damit beim Schutz des Luftraums keine Lücke entsteht, sollen die F / A-18 bis zum Abschluss der Einführung der neuen Kampfflugzeuge im Einsatz bleiben. Dies ist länger als ursprünglich geplant. Entsprechend ist

eine Verlängerung der Nutzungsdauer bis 2030 erforderlich. Die F / A-18 der Schweizer Luftwaffe wurden auf 5000 Flugstunden pro Flugzeug ausgelegt. Werden keine Massnahmen ergriffen, so werden sie spätestens 2025 die zertifizierten 5000 Flugstunden pro Flugzeug und damit das Ende ihrer technischen Nutzungsdauer erreichen. Die vorgesehenen Massnahmen werden durch die Alterung notwendig. Sie betreffen nebst der Flugzeugstruktur auch Subsysteme und Komponenten, deren Betrieb und Wartung vermehrt zu Schwierigkeiten führen. Ziel der Nutzungsdauerverlängerung ist, den F / A-18 auf 6000 Flugstunden pro Flugzeug zu zertifizieren und bis 2030 einzusetzen. Damit das Flugzeug bis 2030 fliegen kann, ist unter anderem eine Verstärkung der Flugzeugstruktur vorgesehen. Ferner sollen Teilsysteme erneuert werden, deren Betrieb nicht auf 2030 ausgelegt ist. Dazu zählen Simulatoren und Ausbildungssysteme sowie das Missionsplanungs- und Debriefing-System. Zur Verlängerung der operationellen Wirksamkeit werden Radarlenkwaffen nachbeschafft. Die Sicht in der Nacht soll durch die Integration von Nachtsichtgeräten in den Helm verbessert werden. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, warum ich Ihnen das alles erzähle! Wie erwähnt hat das Schweizer Volk im Jahr 2014 die Beschaffung von 22 neuen Kampfflugzeugen des Fabrikats Gripen abgelehnt. Selbstverständlich steht es den Bürgerinnen und Bürgern frei, zu einem solchen Vorhaben Nein zu sagen (der Wahlkreis Frutigen-Niesersimmental hat übrigens im Verhältnis 3:2 Ja gesagt). Allerdings wäre es falsch zu glauben, dass dadurch das Problem gelöst ist. Sicherheit ist nie gratis zu haben. Man kann sie höchstens in grös­s eren oder kleineren Raten bezahlen, wie das Rüstungsprogramm 2018 zeigt.

WERNER LUGINBÜHL, STÄNDERAT BDP

Das ArWo-Fest: 30 Jahre betreutes Arbeiten und Wohnen im Frutigland

IM BILD FRUTIGEN Das ArWo-Fest wurde am vergangenen Samstag am Grassiweg in Szene gesetzt. Das Festzelt war zu einer Disco umfunktioniert worden, und die Bewohner und Besucher tanzten zu flotter Discomusik, die DJ Reto Grossen auflegte. Es gab Spiele für drinnen und draussen, dazu gehörte unter anderem das Torwandschies­sen als Attraktion. Der Schminkstand hatte volle Arbeit geleistet, denn so manches Gesicht war kunstvoll bemalt worden. Ein Pizza-Wagen und eine gemütliche Kaffeestube mit gluschtigen Kuchen verwöhnten die Besucher auch kulinarisch. Ernst Mühlheim, der Begründer des Wohnheimes, berichtete, wie sich dieses in den 30 Jahren vergrössert hat und immer mehr Platz für das betreute Arbeiten geschaffen wurde. Dadurch entstanden auch zusätzliche Arbeitsplätze.

Esther Bärtschi aus dem Wohnheim und Silvia Schärz DJ Reto Grossen legte Elvis auf. Moise Pehnke lauschte Emil Hofer aus Frutigen betreut mit grosser Fürsorge (mit Tochter Anina) erfreuten sich am Fest. versonnen und Daniel Holenberger sang spontan mit. Tochter Melanie, die die Musik genoss.

IRENE HEBER

BILDERGALERIE Mehr Bilder vom ArWo-Jubiläum finden Sie unter

www.frutiglaender.ch Bilder: Irene Heber

Beat und Colette Kiener sowie Madeleine Schmo- Gute Stimmung herrschte am Tisch von Joel Rindlis- Herrliche Kuchen standen für Esther von Känel, Bricker präsentierten bunte Filzfinken im ArWo-Lädeli. bacher, Ruth Pieren und Fritz Pieren. gitte, Daniela und Lena Märki bereit.


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