#12 proud magazine Berlin

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BERLIN

Dezember 2009 BERLIN #12

stockholm Parties und Sekten

smash137 Aerosol und Adrenalin ISSUE #12 • STOCKHOLM • SMASH137 • SKINNERBOX

skinnerbox Moogs und andere Eigenleben

WIN!

Urba Abo Boot n Bike Düss eldor Party f Gäste liste &&&

+plus DEZEMBER 2009

strasserauf Mark Napier Blumio Turmspringer DJ Siopis Presque Fini Mayor Mayor Hawthorne






editorial Es gibt ein altes indianisches Sprichwort, das sagt, manchmal man muss anhalten, damit die Seele hinterher kommt. Deswegen lieben wir auch den Dezember: Nix zählt mehr, rien ne va plus und wir genießen es ab Fünf wieder müde zu werden und uns gehen zu lassen. Vielleicht endlich Zeit um zu lernen wie man Plumpudding backt, Braten tranchiert und Weihnachtsbaumstämme anschnitzt. Jetzt Mamas Sachen bei ebay unter *Vintage* verkaufen, sich die Haare wachsen lassen und stundenlang am Telefon die Liebesgeschichten des Sommer durchgehen. Frieden schließen, Liebe gestehen, aus dem Herzen sprechen. Sich von inspirieren lassen, was man Silvester trägt. Überdenken, ob man an dem Tag wirklich in Berlin sein will, oder lieber auf einem Schloss in Brandenburg, ein Altherrengut in der Priegnitz oder auf den Straßen Madrids. Listen machen, was man 2010 erreichen will, neuen Kalender kaufen, die Oma anrufen. gibt es jetzt ein Jahr. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir uns in diesen schwierigen Zeiten, zwischen dem Hype auf Onlinemags und der Weltwirtschaftskrise durchgesetzt haben, dass wir größer geworden sind, von uns als Team sprechen und aus unseren Fehlern lernen. Wir danken Euch für Eure Treue, die lieben Leserbriefe und aufmunternden Worte. Verzeiht uns unseren Zwölfklässlerhumor und unsere zurückgebliebene Rechtschreibung - es gibt wichtigeres im Leben! Lest die Dezember , esst mehr warme Schokokekse und versteht klassische Musik als einzig wahre und noch unerschlossenste überhaupt. Zwischen Weihnachten und Silvester durchtanzen - 2010 wird heiß! Text Sophie Senoner

Publisher Richard Kirschstein Emin Henri Mahrt Advertising Manager Emin Henri Mahrt Richard Kirschstein Editor in Chief Sophie Senoner Senior Fashion Editor Richard Kirschstein Fashion Editor Joceline Teichmann Ida Westheuser Pola Kardum Senior Graphic Designer Vinzent Britz Music Editor Lev Nordstrom Uwe Krass Editorial Staff Moritz Stellmacher Lukas Kampfmann Ronny Schröder Ron Wilson Benjamin Gruber Gesa Hollender Nico Allara Andrej Rüb Graphic Designer Josephine Müller Denise Ankel Event Manager Rico Kramer Christian Wilke Cover Design Mydeadpony www.colagene.com

Rockholm 2009

ist eine freie, monatliche Publikation von Liebhabern und Legenden.

contact

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, Kirschstein & Mahrt GbR Naunynstraße 27 10997 Berlin Kreuzberg T: +49 (0) 30 78 08 80 97 E: vorname@ magazine.de

start

darf nicht ohne das Einverständnis von Richard Kirschstein oder Emin Mahrt, beziehungsweise den Leuten, die deren Unterschriften perfekt fälschen können, verkauft, verliehen oder geknickt werden. respektiert die Unterschiedlichkeit der Menschen und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. liebt Dich doch! Die publizierten Artikel entsprechen dennoch ausschließlich der Meinung der Autoren und nicht zwangsläufig der Redaktion. Diese müssen auch nicht intelligent oder gut durchdacht sein. Dafür machen wir mal wieder eine schöne Seite zum Angucken. Wenn Ihr uns die Grafik klaut, holen wir unsere Freunde und Ihr seid dran. Ansonsten, alles Roger. Verantwortlicher im Sinne des Presserechts ist Emin Mahrt oder Richard.

Contributor Haniball Saliba Marco Floris Aida Baghernejad Tina Thiede Verena Lindauer Yelena Friemer Marietta Auras Ayfer Kaya Karl-Heinz Kirschstein Ariane Kirschstein Nuri Sezer Eva Mahrt Lale Mahrt Sünje von Ahn Oliver Keresztes Klaus Mabel Aschenneller Mack Mckelton Frederik Eichelbaum



intro start

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content

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lifestyle strasserauf report

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sailing and fishing report

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beck‘s urban bike report

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stockholm feature

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fashion trees shoot

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presque fini chat

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fashion flash

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7days

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wardrobe

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siopis chat

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music turmspinger bottled

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skinnerbox chat

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blumio chat

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mayer hawthorne chat

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sounds

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art & style mydeadpony focus artist

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smash137 streets

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mark napier focus artist

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outro sophie senoner last word

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content

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Coverillustration: Mydeadpony colagene.com

employee of the month - sophie senoner Sophie hat immer das letzte Wort. Seit sie in der Redaktion ist, ist vieles anders. Während sie im Jogginganzug Texte über ihre Exfreunde verfasst, halten ihre Männer die Redaktion sauber und träumen von ihren Kochkünsten. Wenn sie mit der Deadlinepeitsche knallt sitzen alle Sklaven wieder auf ihren Plätzen und tippen für den Weltfrieden. Aber alle sind sich einig: seit sie bei uns ist, sind wir ein Team.



strasserauf part 03 strasserauf freut sich über so viele Leute, die den neuen Ökostrom für sich entdeckten und so ein Statement setzen. strasserauf und ne Menge hübscher Mädchen freuen sich gemeinsam, wenn sie die ganze liebe Nacht das Leben feiern können. Und um das beides zu vereinen, sponsorte strasserauf Equipment und DJ Gagen und ließ als Headliner der „Hunting Season“ Party des UDK 1. Semester AKA AKA vom Stil vor Talent Label engagieren. Fleißige UDK Produktdesignstudenten lieferten die fusionartige Spezialanfertigung eines leuchtenden DJ-Polygon Pultes, ganz nach dem Vorbild der von WHITEvoid.com (die machen richtig geile Sachen) designten strasserauf Webseite. Die Filmcrew rund um die Skatermarke 10

report

Radio dokumentierte das ganze mit Foto und Video für die Nachwelt. Weit mehr als 2000 Gäste waren zu Besuch, und ob Bachelorstudent oder nicht, alle feierten energiegeladen zusammen bis in den Morgen hinein. strasserauf wurde in Gesprächen mit den ersten Kunden klar, dass insbesondere die vielen kleinen Features des Stromanbieters dazu beitragen, dass kreative und künstlerisch tätige Menschen neugierig auf sie sind. Woher kommen eigentlich die einzelnen Features von strasserauf, wer denkt sich so was aus? Wir arbeiten intensiv mit einem Künstler zusammen, der oft Gesellschaftsnormen hinterfragt und


sich mit dem Thema „Beeinflussung“ beschäftigt. Also salopp gesagt „was passiert warum, mit wem, weil wer was macht und überhaupt“. Er hat uns viel getriezt, Sachen entlockt und rausgekitzelt, die die Motivation prägte, strasserauf zu konzipieren. So ist jedes Detail etwas persönliches von uns. Deswegen ist strasserauf auch sehr komplex geworden; wir hatten richtig Lust, bei unserer Arbeit endlich persönlich motiviert zu sein, die Welt ein wenig so zu gestalten, wie sie uns gefällt. Und wir bereuen es nicht, denn am Anfang hat er uns - um wohl auszuchecken, wie wir so ticken - vor die Wahl gestellt:

Wir hassen selber alle diese Langzeitverträge von Mobilfunkanbietern und auch anderen Stromfirmen, daher gibts bei uns keine Mindestlaufzeit. Wer es bei uns also nicht mag, kann jederzeit sofort wechseln und das kostet auch nix. Und unsere AGBs sind nicht 60 Seiten lang, sondern in lesbarer Schriftgröße auf einer Seite in wenigen Punkten zusammengefasst - damit haben wir die Anwälte in den Wahnsinn getrieben. Dafür sinds nun aber die ersten AGBs in unserem Leben, die wir komplett gelesen und auch verstanden haben. Kostenpflichtige, anonyme Hotlines sind eines der nervigsten Sachen, die es gibt. Deswegen wollten wir eine kostenlose Rufnummer, E-Mail und Skype. Das ist, was wir uns von

a.) zur Bildzeitung gehen und fragen, ob sie Volksökostrom mit uns machen, Werbung schalten und schon ist die Firma fertig oder b.) all das, was uns immer schon gestört hat oder wir dachten, was eigentlich „besser“ wäre, auszuprobieren, zu machen und schauen, ob es genug Leute gibt, die das genauso sehen wie wir und vielleicht zu uns wechseln. Dann liste doch mal ein paar Basisdinge auf: strasserauf geht gerne ins Detail und möchte nicht nur außen sondern vor allem an den eigenen Kernwerten arbeiten, auch um sich persönlich weiterzuentwickeln.

jedem Dienstleister wünschen und das ist, was strasserauf Kunden von uns bekommen. Das sind nur einige Punkte und auch nur die, die konkret mit dem Produkt zusammenhängen.

Jeder kann sich mittlerweile guten Ökostrom leisten. Wenn man beispielsweise, noch den normalen Stromtarif des Grundversorges hat, bezahlt man in einer normalen 3er WG mit Ökostrom von strasserauf nur ~38 Euro mehr im Jahr, hat dafür aber regenerative Energie anstelle von Kohle & Atom. Das bedeutet nen Euro mehr im Monat pro Person und damit nur ein Bier weniger am Späti. Kein Monat ging so schnell herum

Es ist eine Mischung aus eigenen Visionen und persönlichen Wünschen sowie dem genervt sein von so abervielen undurchdachten, lieblosen Sachen, die man sonst so vorgesetzt bekommt und aus Mangel an Alternativen nehmen muss. Jeder kennt zum Beispiel die Situation: man fährt für ein paar Wochen in die Ferien, taut den Kühlschrank ab, dreht alle Sicherungen raus - zahlt aber trotzdem die Grundgebühr (die es deswegen bei uns nicht gibt) und den monatlichen Abschlag weiter. Warum für Dienstleistungen zahlen, die man nicht beansprucht? Schon war der Bali-Button erfunden, mit dem man den Abschlag für Strom für bis zu zwei Monate aussetzen kann.

wie dieser. Die Kunstverrätselung von strasserauf, bei der als Einstandsgeschenk Kunst im Wert von einem Kleinwagen verrätselt wurde, hat zu Nikolaus ihr Ende gefunden. Wir von hoffen, dass die meisten Gewinne nach Berlin gehen und wir so bei unseren Nachbarn bald nen echten Sandberg durchs Fenster luken sehen. strasserauf.de Layout Vinzent Britz Text Emin Mahrt & Sophie Senoner Images Maxim Rosenbauer

report

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interview with boris herrmann Boris Herrmann gehört zu den Stars der Extremsport-Segelszene. Da proud sich gerne mit Extremsportlern umgibt und der Segelschein auch in Berlin zu machen ist, fragten wir Boris aus was für Rekorde ein Segler aufstellt, wohin seine Träume ihn führen und wo man Leute wie ihn treffen kann. Du bist kein „Inshore-Segler“ (Segeln an der Küste), dein Arbeitsplatz ist rund um die Uhr auf dem Wasser. Kommst du überhaupt noch mal an Land? In 2008 war ich genau einen Tag in meiner Kieler Wohnung. Als Team sind wir im vergangenen Jahr 45.000 Seemeilen gesegelt, das sind umgerechnet ca. 83.340 km. Ich bin aber auch ein Rennen alleine gefahren, das sind dann die sog. Einhand- oder Solorennen wie z.B. das Vendée Globe. Ich bin in Plymouth in England gestartet und in 17 Tagen über den rauen Nordatlantik nach Boston in den USA gesegelt. Zeit fürs Privatleben? Man verpasst schon die meisten Geburtstage und die ersten Hochzeiten, die es im Freundeskreis jetzt gibt. Ich glaube das ist aber ein ganz normales Problem für Leute, die hohe berufliche Ambitionen verfolgen. Solange ich mein Handy und meinen Ipod dabei habe, ist die Welt für mich in Ordnung. Es gibt auf allen Kontinenten segelbegeisterte Menschen, und man lernt viele ganz unterschiedliche tolle Leute kennen. Manchmal ist das Nomadenleben etwas hart, aber unter dem Strich für 12

report

mich besser als zu Hause zu sitzen. Du bist 28 Jahre alt und hast sportlich schon vieles erreicht. Was werden deine nächsten Herausvorderungen? Mein Traum ist das Vendée Globe Rennen. Es geht Einhand, also allein und nonstop, um die Welt. Ich habe mir dieses Projekt für 2012/13 vorgenommen. Das ist ein großer Traum aber auch ein hochgestecktes Ziel, wenn man bedenkt, dass überhaupt erst etwas weniger als 100 Menschen dieses Rennen geschafft haben. Im Vergleich dazu waren bereits mehr als 400 Menschen im All und ganz zu schweigen von den vielen tausend Bergsteigern auf dem Mount Everest. Und wo kann man dich in Deutschland mal treffen? Weihnachten ist mir schon ziemlich wichtig. Das letzte Fest habe ich mit meinem Teampartner Felix im Southern Ocean gefeiert, (ein Video davon gibt’s bei Youtube). Dieses Jahr freu‘ ich mich, bei meinen Eltern in Oldenburg zu sein. Die boot Düsseldorf ist als Branchentreff für berufliches natürlich auch ein fester Termin, den ich nur ungern auslasse. Hier trifft man alle Kollegen aus der Szene und bei einem Bier und der guten Atmosphäre sind schon oftmals Ideen entstanden, die wir dann tatsächlich umgesetzt haben (z.B. steht es noch aus, den alten Rekord der Ucca rund Skagen zu brechen). Vielen Dank

Neueste Trends im Wassersport – auf der boot Düsseldorf Vom 23. – 31.01.2010 dreht sich in Düsseldorf alles ums Wasser. Rund 1600 Aussteller aus der ganzen Welt bieten Wassersport von A wie Angeln bis Z wie Zubehör. Es gibt jede Menge Wassersport zum Anfassen: Ob Kiten, Angeln, Surfen oder Segeln, Wakeboarden und Stand Paddling zum Ausprobieren. Für alle, die nicht bis Januar warten möchten, verlost eine hochwertige Angelausrüstung: 1 Flotation Suit von Penn in Größe XL: Von Nordnorwegen über Island bis nach Alaska – ein absolutes Muss für jeden Meeresangler, der Wind und Wetter trotzen will. Ein hochwertiger Overall in Signalfarben zum Bootsangeln. 1 Penn Senator-Multirolle 112 H: Die legendäre Multirolle, mit der schon Ernest Hemingway vor Kuba und Florida die Riesen der Meere drillte! Die robuste und bewährte Technik ist weltweit auf Big Game-Booten im Einsatz. Ein treuer Begleiter, wenn’s hart auf hart kommt. www.boot.de

win


win

beck‘s gold urban customization: exklusives street art bike Über Mund-zu-Mund Propaganda und durch die Einladung in unserem Email Postfach, standen wir mit knapp 1000 weiteren geladenen Gästen mitten im Beck‘s Gold Workspace zu Besuch. Schon im Vorfeld wurde gemunkelt, wo wohl das geplante Beck‘s Gold Urban Experiences Workspace Berlin stattfinden würde. Nach den wohl am meisten kochenden Technoparties im vergangenen Jahr, fiel die Entscheidung auf die jetzt schon legendäre Parteihochschule am Kölnischen Park. Kein Ort in Berlin hat im vergangen Jahr wohl mehr gezeigt zu was Berliner in der Lage sind, wenn man ihnen Platz bietet. Ganz unter dem Motto des modernen, urbanen Selbstausdruckes

wurde gebastelt und gewerkelt und es war eindrucksvoll. Modedesigner, Street Artists, Filmemacher, Architekten, Pixel-Grafiker und Sounddesigner waren vor Ort und haben in jeder Ecke der Räumlichkeiten ein anderes Projekt visualisiert. Ein Hingucker waren die Jungs von Klub7 mit Ihrer Installation THE CITY. Gleichnamige aus dem 1998 gegründeten Street Art Kollektiv liefern auch das Beck‘s Gold Urban Bike, das Du bei uns gewinnen kannst. Ein Unikat, exklusiv von Klub7 designed. Schreib uns einfach warum gerade Du das Beck‘s Gold Urban Bike brauchst an: win@ .de Fast schon selbstverständlich im Social-Networking-Boom dokumentiert

die Online-Welt für all die vielen, die live keine Zeit hatten oder einfach nicht um die Ecke wohnen, was geht. Beck‘s Gold startet unter www.urban.becks.de den Blog zur Plattform online und durch die Freiheit des World Wide Web verselbständigt sich die Doktrin der Beck’s Gold Urban Experiences: die Vereinigung von Kreativität, Lifestyle und Selbstausdruck – und das auf ehrliche, direkte und authentische Weise. Aus allen Kanonen in allen Kanälen, egal ob live auf der Straße, bei Twitter, Youtube, Flickr oder Facebook - hören wird man davon noch einiges, denn auch die Folgeveranstaltungen in Hamburg und München waren ein voller Erfolg. www.urban.becks.de

report

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Der Wolf und das Lamm Auf der Wiese steht ein Lamm. Da vorne kommt auch schon der Wolf. Er versteckt sich hinter einem Baum, damit das Lamm ihn nicht sieht. Das Lamm hat was gemerkt. Der Wolf denkt, es hat nichts gemerkt. Doch seine Schnauze lugt hervor und auch die Zunge und die Zähne, wie sie fletschen. Das Lamm hat längst verstanden, wem die Schnauze da gehört am Baum. Es kann sich zusammenreimen, dass da Krallen sind und Fell und ganzer Wolf. Der Wolf klebt hinterm Baum. Er denkt, er hat sich gut versteckt. Dann springt er auf die Wiese, doch das Lamm ist weg.

Text Hannes Greve Image Moritz Stellmacher 14

open mic


20ººAUSSTELLUNG • 24ººPARTY

RITTER BUTZKE RITTER ECKE LOBECK • UBHF MORITZPLATZ

SAMSTAG 19.12.

KLANGSUCHT FUCK ME NOW & LOVE ME LATER UNDENK PROUD www.proud.de




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feature


tours presents: stockholm Spanier im Berghain, Briten in der Bar, Australier im Watergate: In Berlin ist die Welt jedes Wochenende zu Gast bei Freunden. Grund genug für die den Spieß rumzudrehen und sich mal bei unseren Besuchern daneben zu benehmen. Wir waren mit Sack und Pack drei Tage in Stockholm – um eine Party zu crashen, einer Sekte beizutreten und einen Spielplatz zu beschenken. Ein Erfahrungsbericht in 9 Kapiteln. Mittwoch, 25.11. – 17:42 Uhr Mein Telefon bimmelt. Die Stimme am anderen Ende sagt nicht mal Hallo. Keine Zeit für Floskeln. Es ist Richi. Richi hat die erfunden. Und Richi braucht Antworten. „Hast du deinen Koffer gepackt?“ „Äh…klaro. Wo geht’s denn hin?“ „Stockholm, morgen früh, halb 7 geht’s los. Ich schick dir ne Mail.“ Stockholm, na gut. Ich glaub, das ist in Schweden. Ich war noch nie in Schweden, aber in meinem Kopf leuchtet der Begriff „Schwedisches Bikini Team“ in grellen Neonfarben auf. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was ein Bikini Team ist oder warum Schweden sich eins leisten würde, oder warum man mit 23 immer noch die Assoziationsketten eines 15 jährigen hat. Donnerstag, 26.11. – 06:53 Uhr U7 Richtung Rudow, auf dem Weg nach Schönefeld. Wir sind acht Leute, und alle sehen so zerknautscht aus, als hätten sie zwischen den Sofapolstern gepennt. Acht Leute? Wieso können diese acht Leute eigentlich alle mal spontan am Donnerstag ihr Leben schwänzen? Egal. Irgendwie fühlt sich alles wie eine Klassenfahrt an, nur das keiner vorher Bong geraucht hat. Glaub ich. Richi klärt uns auf, warum die halbe Redaktion auf dem Weg nach Schweden ist: Ryanair gibt einen aus, und zwar ne Runde Freiflüge plus Spesenkonto. Bei dem Wort Spesenkonto driftet meine Aufmerksamkeit plötzlich

zu Bildern von Zigarren, Whirlpools und wasserstoffblonden BikiniteamMitgliedern, und deshalb kriege ich nur noch am Schluss mit, dass wir 400 kg Dokumentarfilme von Emins Vater suchen müssen. Emin hat ebenfalls die erfunden. Ich habe also keine Ahnung, warum wir nach Schweden fliegen, aber das erscheint auch alles nicht mehr so wichtig. Donnerstag, 26.11. – 11:14 Uhr Wir sitzen im Bus vom Flughafen Richtung Stockholm. Schweden muss das einzige Land der Welt sein, das allen Ernstes Flughäfen aus Holz baut. Im Duty-Free Shop waren die Augen größer als der Magen, und die Horrorgeschichten über groteske schwedische Alkoholpreise hatten eine 200 € Investition in Schnaps klar gerechtfertigt. Nun kuschelt sich jeder an eine Flasche Fusel, während Landschaften wie aus dem IKEA Katalog vorbeiziehen. Birkenwälder, Holzhäuser und Fischerdörfer säumen die Straße, während sich meine Assoziationskette allmählich um die Worte „Elchtest“ und „Pippi Langstrumpf“ erweitert. Klischee Olé. Donnerstag, 26.11. – 15:01 Uhr Sonnenuntergang. Wir haben in ein Hostel auf einem Hausboot eingecheckt, und die Stockbetten in den winzigen Kajüten machen das Jugendherbergs-Feeling perfekt. Noch ist genug kollektiver Anstand vorhanden, sich an einem frühen Donnerstag Nachmittag nicht sofort einen reinzulöten, deshalb laufen wir als Beschäftigungstherapie in die Innenstadt. Stockholm hat fast eine Million Einwohner und ist auf 14 Inseln verteilt, die durch 53 Brücken verbunden sind. Der Kontrast zu Berlin ist hart, es gibt kaum Graffiti, die Spätis heißen Seven-Eleven und man kann sich nicht an der Spree orientieren, da man von Kanälen umzingelt ist.

Donnerstag, 26.11. – 19:27 Uhr Das Problem mit dem hohen Norden lässt sich relativ leicht auf den Punkt bringen: Die Sonne geht Ende November gegen 15:00 Uhr unter. Da es also schon um 4 zappenduster ist, fängt man um 7 an zu saufen, weil man denkt, es sei schon 10. Dementsprechend ist man, wenn es dann mal wirklich 10 ist, so rotzevoll, als wäre es 4. Talk about Zeitverschiebung. Um 10 füllen wir die letzte Buddel Wodka in den Orangensaft, und laufen Richtung Södermalm, einem Stadtteil, der Kreuzberg am nächsten kommt. Von allen Parties in Stockholm schlagen wir ausgerechnet bei einer VICE Party auf. Wir geben uns als VICE Germany aus, und kassieren dadurch den ganzen Abend Freibier, was nicht aufhört, Spaß zu machen. Liebe VICE: Kommt auf unsere Party in der Ritterbutzke am 19.12., und versprochen, wir machen euch betrunken! Gespräche mit Schwedinnen laufen alle nach demselben Muster ab: „Hi, ich bin Lukas, das ist Richi.“ „Ok.“ „Wir kommen aus Berlin.“ „WOW! Habt ihr ne Freundin? Wo wohnt ihr? Wollt ihr unsere Nummer? Gefällt dir mein Lippenstift?“ Das bringt uns auf die zündende Geschäftsidee: Wir stampfen die Berlin ein, und vertreiben das Magazin nur noch im Ausland. Unter dem Namen „prøud“ erzählen wir der Welt einfach, wie affengeil Berlin ist, und werden stinkreich. Easy. Freitag, 27.11. – 11:19 Uhr Oh. Mein. Gott. Diese. Kopf. Schmerzen. Freitag, 27.11. – 16:07 Uhr Wir sitzen zur Ausnüchterung im ersten und einzigen Lichtcafé der Welt. Ein 6-monatiges Lichtdefizit macht erfinderisch, und so hat unser alter Schweden-Kumpel Martin in seinem Lokal namens „Iglu“ einen Raum geschaffen, der absolut weiß ist. Hier strahlt ein gutes Dutzend Neonröhren

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die Decke an und schafft damit eine Umgebung, die die natürliche Vitamin D Produktion anregt, die sonst völlig zum Erliegen kommt. Um die Nummer noch seltsamer zu machen, muss jeder Besucher einen weißen Poncho anziehen, was aus der Redaktion plötzlich eine Space Age Sekte macht. Dazu schlürfen wir Urwald-WurzelSmoothies, die aussehen wie sie sich anhören, aber ganz sicher voll gesund sind. Samstag, 28.11. – 13:33 Uhr Ein bisschen Kultur muss sein. Wir machen uns aus Alibi-Gründen auf den Weg zur Museums-Insel, stolpern aber Schnurrstracks in eine Nazi-Demo. Die fünfzehn Glatzen sind alle 14, genau wie die 30 Gegendemonstranten. Über der Stadt kreist ein Polizeihubschrauber, im Hafen ankert

die Küstenwache und eine Legion Riot-Cops reitet durch die Straßen. In Schweden fühlt man sich selbst auf ner Demo wie in eine Blomört IKEA Decke eingekuschelt. Wahnsinn. Rico hat 30 Minuten vor Abfahrt noch eine Vodka Flasche entdeckt, und da niemand einen Hasselhoff machen will, versuchen wir, sie zu verschenken. Was in Berlin exakt eine U-Bahn Station dauern würde (Will jemand ne Motz? Danke!), wird in Stockholm zur Unmöglichkeit. Ich stelle die Flasche auf einem Spielplatz ab, und steige in den Bus.

mein ich. In Schönefeld ist man in 30 Minuten und Ryanair bringt Dich und Deine Kumpels für n Appel und n Ei in zwei Stunden in das Land von Billy, Ivar und Klippan. Wenn dich also die Berliner Winterdepression jagt, setz Dich in den Flieger und trink auf einem Hausboot Schnaps mit freundlichen Schweden. Denn das ist die Antwort auf die Frage: What would do?

Samstag, 05.12. – 12:04 Uhr In 12 Stunden gehen wir in Druck, und dieser Artikel muss fertig werden. Wie ist die Geschichte aus der Distanz zu bewerten? Stockholm ist n Trip. Wert,

Special Thanks Flughafen Schönefeld

Text Lukas Kampfmann Images Special Thanks Ryanair ryanair.com/de

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shoot


it is good in the forest Production

Richard Kirschstein www.

Creative Director

Moritz Stellmacher

Stylist

Pola Kardum

Photographer

Marco Floris www.marco-floris.com

Assistant

Kirsten Nagel

Make-up

Yelena Friemer Verena Lindauer

Models

Helena Hoppe megamodelagency.com NICO @ izaio MAX @ izaio

Equipment

Rent One LĂźtzowstraĂ&#x;we 68 10785 Berlin Tel.: +49 (0)30 616 29 336 www.rent-one.de

Special Thanks

Garvin Nolte

.de

shoot

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Helena Pullover Lala Berlin Skirt Urban Outfitters Leggins Falke Shoes Scholl

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Nico Trousers ADD Jacket Kilian kerner Shoes Timberland

Max Trousers Benetton Jacket Firetrap Shoes Timberland

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Max

Nico

jacket A.D.DEERTZ T-Shirt Raf simons for fred perry Jeans ACNE Shoes Timberland Decoration Starstyling

T-Shirt Raf simons for fred perry Longsleeve Raf simons for fred perry Trousers ADD Shoes Timberland Decoration Starstyling

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Nico Pullover DUNDRDON T-Shirt all-son for Urban Outfitters Trousers Irie Daily Shoes Timberland

Helena Shorts Benetton T-Shirt Starstyling Socks Burlington Jacket Urban Outfitters Cardigan Urban Outfitters Shoes Scholl Watch Diesel

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Helena Cape starstyling Dress Peter Jensen for Urban Outfitters Leggins Starstyling Shoes Scholl

Nico Max Coat Fred Perry T-Shirt Altru for Urban Outfitters Trousers Irie Daily Watch Diesel

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shoot

Waistcoat Benetton Cardigan DRDDENIM for Urban Outfitters Trousers DUNDRDON Shoes Timberland Watch Diesel


Nico Coat Firetrap Longsleeve Raf Simons for Fred Perry Trousers DUNDERDON Shoes Timberland Watch Diesel

Max Coat Firetrap Longsleeve Raf Simons for Fred Perry Trousers DUNDERDON Shoes Timberland Watch Diesel

Helena Shorts Urban Outfitters Top Sessun Jacke H&M Socks Stylist‘s own Leggins Stylist‘s own Shoes Stylist‘s own

shoot

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Die Arbeitsweise von Paula Immich ist so spannend wie leidenschaftlichmit Haut und Haar. Voll und ganz, aber niemals zuende. Presque fini. Das ist, was sie antreibt, das immer präsente Gefühl noch mehr schaffen, noch mehr kreieren zu wollen. Ob man es Suche nennen mag, oder Weg zur Verwirklichung. proud besucht die Designer in ihrem Atelier in der Brunnenstraße 53. Kommen hier überhaupt Leute vorbei? Noch nicht. Das Stück zwischen Rosenthaler Platz und Bernauer Straße hat sich schon ganz gut gemacht, aber hier dauert das noch. Aber es hat auch riesen Vorteile: als ich noch in der Kastanienallee war und dann nach stundenlanger Arbeit rauskam, habe ich mich immer gefragt was ich falsch mache, wo andere den ganzen Tag in Straßencafés sitzen. Möchtest du Kaffee? Sieh dir mal mein Atelier an! Wow das sind aber tolle Stoffe! Kaufst du einfach Stoffe, die dir gefallen, oder hast du für jede Kollektion ein Konzept nachdem du vorgehst? Ich kaufe auch Stoffe, wenn ich vorher noch nicht weiß, was damit passieren soll. Dann stecke ich Ihn an der Puppe ab um zu erfahren was für einen Charakter der Stoff hat. Ich sehe mir an wie er fällt, drapiere und stecke ihn neu ab, dann kommen mir schon die ersten Ideen. Ich suche zu welchem Stoff er passen könnte und versuche mir Schnitte vorzustellen. Man könnte sagen ich arbeite total experimentell! Das ist ja wie Bildhauerei! Ja, ich modelliere quasi an der Puppe, ganz intuitiv, und da gibt es für mich kein Halten mehr... Und danach, mit ein bisschen Abstand, kommt dann das Reflektieren. Und das Verändern. Wird man mit dem Erfolg mutiger? Echter Mut entsteht eher in den Zeiten, wo sich der Erfolg noch nicht so stark eingestellt hat. Es ist der Moment, indem man trotz aller Schwierigkeiten für sich entscheidet, sein Ding zu machen. Was

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chat

nicht heißt, dass ich vorher genau weiß wie alles aussehen soll, jede neue Kollektion ist sozusagen ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang . Seit den Anfängen sind meine Modelle subtiler geworden und die Farben differenzierter. Ich arbeite gerne mit Farben, die einen Schwarzanteil haben, denn sie drücken für mich eine gewisse Tiefgründigkeit -manchmal auch Abgründigkeit- aus. Du hast auch einige Jahre in Paris gelebt. Wie hast du die Unterschiede zu Berlin erlebt? Der Unterschied zu Berlin ist, dass es dort Geld gibt. Das merkt man an der Mode auf den Straßen, den Modeschauen und dem ganzen Modemarkt. Die Berliner können zwar ihre Humana-Teile gut kombinieren, aber Geld gibt keiner aus. Das macht es nicht wirklich einfach hier zu arbeiten. Warum machst du es dann? Auch ich spüre diese kreative Energie! Hier passiert was und es sind schon tolle Zusammenarbeiten entstanden, zum Beispiel das Shooting für die aktuelle Winterkollektion „Mit Haut und Haaren“. Ich mag diese StandartModeshootings nicht und meine Ideen haben sehr gut mit denen der Fotografin harmoniert. Für die Kollektion „Schwebend werden“ (SS/10) haben wir ein Video gemacht, was eine tolle Möglichkeit ist, da man so Menschen auf der ganzen Welt erreichen kann. (www.paulaimmich.de) Wie kam es denn zu dem Namen der Kollektion? Als erstes war die Idee, dass ich in Richtung Rokoko gehen möchte. Während des Recherchierens bin ich auf einen Text gestoßen, der den Übergang von Barock zu Rokoko mit den Worten „ein schwebender werden der Formen“ beschrieben hat. Ich finde es sehr lustig, was mit Sprache alles möglich ist. Ja, das stimmt! Aber dieser Stoff sieht wirklich aus als könne er schweben, superschick! Text & Layout Ida Westheuser


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fashion flash

night violet Mein neuer Schatz im Make-Up Beutel: M.A.C. Lippenstift in Night Violet. Für einen blutigen Schminkanfänger wie mich nicht gerade das Einstiegsprodukt schlechthin, aber man sieht mit diesen dunkel-lila-fast-schwarzen Lippen definitiv aus wie eine Göttin. Oder ein Alien. Aber nicht wie ein Mensch. Gewöhnungsbedüftig, aber wunderschön. Tipp: Statt Lipliner die Lippen dünn mit schwarzem Kajal oder Augenbrauenstift umranden. maccosmetics.de Text Aida Baghernejad

urban elegance Schnörkellose Form, stille Eleganz. Seit dieser Mantel aus der Premium Kollektion von Strellson meinen Kleiderschrank ziert atme ich vor dem Einschlafen tief durch, freue mich auf den nächsten Morgen und schlafe befriedigt und glücklich ein. Ein Produkt, das zeigt, wie innovativ und stilbewusst die Traditionsmarke Strellson ist. strellson.com Text Cai Ganier

think of a canvas Den Schuh als Leinwand zu verstehen ist auch ein Ansatz. Wieso Details, Nähte und Farbe nicht einfach aufmalen? In der Serie DRAWINGS PACK von Adidas werden verschiedene künstlerische Stile verwendet um die klassischen Sneaker-Modelle neu zu interpretieren. Es muss also nicht immer Comme des Garcons oder Margiela sein! adidas.com

party winter Die Party Winter Kollektion schreit förmlich ein Statement: Mut! Eine Linie für die zauberhaften, unsterblichen Winternächte der Generation: jung. Chic. Auffällig. hm.com Text Cai Richards

Text Marietta Auras

another check blouse Endlich mal eine etwas andere Interpretation der Karobluse! Mit weiten Ärmeln und einer großen Schleife zum Binden ist dieses Teil definitiv ein Hingucker und hebt somit sich von dem Brei der karierten Hemdblusen ab, die sämtliche Stadtbilder zu überfluten scheinen. Dabei lässt sie sich mindestens genau so, wenn nicht sogar vielseitiger tragen und kombinieren. Finden kannst du sie in der aktuellen Kollektion von Drykorn. drykorn.com Text Marietta Auras

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fashion flash


modern embroidery

friendly and stylish

Das etwas andere T-Shirt von Fenchurch: eng geschnitten mit breitem Bund und halben Ärmeln, bringt‘s durch seinen bunten, sommerlichen Print Farbe in den grauen Alltag. Der Print fällt besonders auf durch den Mix aus Stickerei und Druck.

Das environmentally friendly und stylish zusammen funktionieren beweist Adidas in der Linie Adigreen. Diese College-Jacke ist bequeme Fashion aus 100% recycelten Rohstoffen und so ein klares Statement für mehr Nachhaltigkeit. Besonders schön, wenn solch eine Aussage mit so viel Liebe zum Detail gestaltet wird!

fenchurch.com Text Pola Kardum

adidas.com Text Marietta Auras

some times Es gibt Zeiten, da friert die Zeit ein. Es schüttelt einen und der einzige Gedanke, der einem bleibt ist: das da will ich haben! Beim Anblick dieses wunder, wunder schönen Kleids von Fenchurch wurde mir schon wirklich kalt. Dann wieder heiß und ich wusste, das einzige, was dagegen hilft, ist kaufen! fenchurch.com Text Cat Richards

lala berlin

eddings on fabric

Wickel-Cardigan im Bambus Camouflage Look- Darauf muss man erst einmal kommen. Die neue Kollektion von lala Berlin verbindet Berliner SecondHand-Chic mit Pariser Rafinesse und Londoner Melancholie. Weltweit zum Lieben!

Eastpak - das ist schon lange nicht mehr nur der mit Sonnenblumen und Edding verzierte Rucksack, der gegen die Kniekehlen pubertierender Problemkinder schlägt. Im Gegenteil- er ist jetzt richtig praktisch, sieht super aus und immer passend. Die kreativen Köpfe haben sich allerlei Muster und Schnitte ausgedacht. Schnappt sie Euch. Für alle, die die Einschnitte in der Schulter der Stoffbeutel satt haben!

lalaberlin.de Text Sophie Senoner

short it up, please

eastpak.de Text Ida Westheuser

Der großkragige Mohairmantel von Matthew Williamson mag nicht der wärmste im Winterwunderberlin sein. Dafür sieht er gut aus und gibt Gevatter Frost einen bunten Arschtritt. Mit ein paar extralangen Handschuhen, die in der überhitzten U-Bahn abgelegt werden können, hat sich das mit der mit der Kälte sowieso erledigt.. matthewwilliamson.com Text Tina Thiede

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Images Manuel Mittelpunkt manuelmittelpunkt.com Styling Pascal Flamme Models Anka & Samuel 7days

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armedangels.de

hubbabubba.de

cosstores.com

americanapparel.net

tamaris.de

marcotozzi.com

vintage / secondhand

zara.com

cosstores.com

veromoda.com

adidas.com

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im Skype-Chat mit Silversurfer. Raider heisst jetzt Twix und Siversurfer eben Siopis. Das ist keine Frage des Geschmacks, es ist eine Frage des weiterentwickelten Stils und der stilsicheren Namensgebung. Vor einem guten Jahr feierte Get Physical Music seinen 100sten Release. Wem der darauf enthaltene Track von Dakar vs. Siopis „Dubai“ entgangen ist, der hat dringenden Nachholbedarf. Siopis ist gerade in Mexiko und führt Gutes im Schilde. Wir sind wie immer in Berlin und freuen uns auf Gutes. GPM122 hockt in den Startlöchern. Zieht Euch ja warm an. All you need is love and a warm coat! Wow, bei dir sieht es ja toll aus! Ja, ein bisschen wie so ein TVHintergrund. Ist es aber nicht. Es ist Natur. Und am Montag geht’s ab in den Dschungel. Und was machst Du in Mexiko und im Dschungel? Trekking oder was? Naja, ich mache hier gerade meine Mexiko-Tour, also ich lege jedes Wochenende in verschiedenen Clubs auf, und dann habe ich meine Basis in Tulum. Dort habe ich mein Häuschen vor‘m Dschungel mit meinem Studio und dann mache ich unter der Woche Musik. Momentan arbeite ich an einer EP für Front Room Recordings und an einer weiteren für Get Physical. Nächste Woche gehe ich etwas tiefer in den Dschungel und dann nehme ich auch Tiere auf und Naturgeräusche halt. Wie stellt man sich so ein mobiles Studio vor? Man hat seinen Laptop, eine Soundkarte, einen Midi-Controller und eine Drum-Machine. Mittlerweile ist es wirklich total easy sein eigenes Studio mitzubringen. Du bist jetzt weniger als Silversurfer, dafür mehr als Siopis unterwegs? Ja richtig. Letztes Jahr hatte ich meinen ersten Release auf Get Physical und jetzt kommt die nächste

Veröfentlichung am 15. Dezember Really Love Ya. Ich hatte auch keine Lust mehr immer als aka Silversurfer dazustehen. Und außerdem hat sich mein Sound auch weiterentwickelt, also habe ich dann auch meinen Namen geändert. Kennen dich die Leute in Mexiko? Hier habe ich eher einen gewissen Bekanntheitsgrad als Siversurfer. Die Musikindustrie ist hier halt nicht so schnell wie in Europa. Nächste Woche lege ich in einem ganz bekannten Club hier in Mexiko auf, im Hardpop. Für die mache ich auch eine Mix-CD. Unterscheidet sich die Feierkultur in Mexiko von der in Berlin? Die unterscheidet sich extrem. Die Leute hier sind wilder und haben mehr Temperament. Ich muss auch sagen, die sind irgendwie netter und feiern halt zusammen. In Berlin feiert man schon, aber auch ein bisschen egoistischer, ein bisschen misstrauischer. Hier ist die ganze Atmosphäre anders. Es ist heißer, ein tropisches Klima. Alles ist familiärer. Kurz zum Fotoshooting. Bist du selbst ein modebewusster Mensch? Ich habe auch früher eine Zeit lang Fotoshootings gemacht, aber das ist nicht so mein Ding. Dann kam Haniball an und wollte mit mir ein paar Fotos machen. Und ich muss sagen ich fand‘s cool. Hast du das Gefühl das Modebewusstsein in Mexiko ist anders? Man hat hier zum Beispiel nicht die Frage, was ziehe ich heute an? Man lebt mit der Natur zusammen. In Mexiko ist halt eine komplett andere Energie und das zieht mich auch an. Ich habe schon eine spirituelle Ader. Wo findest du in einer Stadt wie Berlin deine Spiritualität? Das ist zum Beispiel das, was mir in Berlin fehlt. Ich finde meine Spiritualität auch in Berlin wenn ich zum Beispiel in meinem Studio sitze und Musik höre.

Ich glaube Spiritualität bedeutet aber auch sich selber sein, also du sein. Das ist für mich spirituell. In Berlin verstellen sich die meisten Leute, oder versuchen anders zu sein als sie sind. Das ist eben nicht spirituell. Bist du jemand der seine Umwelt eher klanglich als bildlich wahrnimmt? Ja, schon immer. Auch als Kind war ich schon ein Freak. Ich habe alles ganz anders wahrgenommen, hatte andere Interessen und so weiter. Hattest du auch im Elternhaus schon Musik? Meine Mutter hat schon immer auch sehr gerne getanzt zu griechischer oder orientalischer Musik. Von klein auf habe ich viele Trommeln mitbekommen. Mit neun Jahren habe ich dann von meinem Vater das erste Instrument in die Hand gedrückt bekommen, eine Klarinette. Später habe ich dann Trompete gespielt. Danach Saxophon. Ich wollte halt alles. Und irgendwann bin ich an die MK2 Plattenspieler gelangt und an Grandmaster Flash und an Beat Street den Film und habe Breakdance gesehen. Das hat mich alles so begeistert. Dann kamen auch schon bald die ersten Platten. Wie bist du zur elektronischen Musik gekommen? Mit 15-16 war ich zum ersten Mal im Club. Ich hatte dort aufgelegt und dann hörte ich zum ersten Mal den Track von Lil‘ Louis „French Kiss“. Der Track und die ganze Atmosphäre – weil das ja alles neu für mich war – haben mich total fasziniert und mitgerissen. Was war deine erste Platte? Meine allererste Platte war von Rick James „Superfreak“. Einen aktuellen Siopis Mix gibt’s auf myspace.com/siopis GPM122 Siopis – Really Love Ya erscheint Mitte Dezember Interview Lev Nordstrom

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Concept, Styling, Production Haniball Saliba www.haniballsaliba.de Photographer Felix Krüger www.felixkrueger.com Photographer‘s assistance Kathia Ohlde Vielen Dank an Dj Siopis! chat

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a bottle of held vodka with turmspringer Ab in die Butzke-Werke AG in der Kreuzberger Ritterstraße. Ein Trinktreff mit einer Flasche Vodka und zwei Turmspringern steht auf dem Programm. Erst während des Interviews wird uns klar, dass dieses Gespräch um Haaresbreite nicht mehr zustande gekommen wäre. Ein heimtückisches Teppichmesser war uns und Tims Fingern einige Stunden vorher in die Quere gekommen. Lediert, wieder zusammengeflickt und glücklich über den bevorstehenden Alkoholgenuss springen wir allesamt vom 10er. Cheeeeeeeeeeers!

oder Ideen, aber wir ziehen den direkten Kontakt vor und der braucht seine Zeit. Der Punkt ist, man braucht sich da jetzt noch keine Gedanken machen, also über einen Style den man haben muss oder über einen Sound den man finden soll. Wir haben drei Release in drei Jahren. Die sind für uns erstmal stimmig. Wichtig ist uns authentisch zu bleiben. Wir wollen unser persönliches Blld und Gefühl für Mensch und Party so gut wie möglich lebendig halten und uns nicht von Zwängen und Hypes dominieren lassen.

Du bist jetzt Edgar Peng (Robert) und du bist Didier De La Boutique (Tim). Wir kommt ihr zu den Namen? Wir haben auch noch andere Namen. Momentan bin ich Didier mit den Scherenhänden. Nein, bei uns ist halt klar, wenn etwas neues entsteht, dann muss auch ein neuer Name her, vor allem wenn die Musik sich auch so arg ändert.

Cheers! Ihr werdet ja in Berlin weiterhin als Underground-Act gehandelt. Immernoch? Kommt man da nicht auch mal raus? Nein, am liebsten würden wir uns natürlich beide Kronen aufsetzen.

Und wieso Turmspringer? Turmspringer hat sich bei uns eigentlich über einen Comic...ach forget it. Habe ich morgen sowieso, aber ok. Eigentlich ist es ja Turm und Springer. Das Standhafte und das Bewegende. Dieses Beispiel von Dualität beschreibt uns ganz gut, sowohl unsere Arbeit im Team als auch unsere Schizophrenie. Wie war das Kennenlernen? Wir haben uns über einen gemeinsamen Freund kennengelernt, so nach dem Motto er macht Musik, er hat Samples, passt. Aber die erste Begegnung war auf einer Party in Berlin hinter den Turntables. Musikalisch war es Liebe auf den ersten Scheiben backto-back. Auf die Liebe und auf die Scheiben. Cheers! Und dann kamen schon recht schnell die ersten gemeinsamen Produktionen? Du wirst lachen, aber wir haben schon gemeinsam produziert bevor wir zum Dj Team wurden. Ihr seid auf Tonkind, Doxa und auch auf Get Physical vertreten. Ist es euch egal, auf welchem Label ihr veröffentlicht? Nein. Natürlich existieren Wünsche,

Habt ihr beim produzieren eine bestimmte Rollenaufteilung, dass ihr zum Beispiel sagt okay Robert macht jetzt die Bassline. Robert: Auf jeden Fall bin ich für die Bassline zuständig. (lacht) Tim: Ich habe Robert gerade gebeten einen Handclap einzuspielen. Robert: Den habe ich im Moment auch besser drauf! Tim: Ja, ich kann gerade gar nicht clappen. (siehe Teppichmesser) Wen würdet ihr gerne mal remixen? Robert: Lemos seine Produktionen kicken mich zur Zeit unheimlich. die könnte ich mir gut vorstellen, weiter zu interpretieren. Tim: Quincy Jones! Cheers! Aber da hätte ich auch gerne das Studio, das alte Ostfunk Radiostudio und die Techniker, und dann noch ein paar Leute die sich in Komposition auskennen und sozusagen das was ich will umsetzen können. Was würdet ihr machen, wenn ihr nicht Musik machen würdet? Musik konsumieren. Oder surfen. Robert: Also Tim wäre wahrscheinlich Tennispro geworden und ich Fussballpro. Tim: Auf jeden Fall. Wenn nicht Bob Marley und das Marijuana gekommen wären. Und wer hat dich korrumpiert? Robert: Mein Knie. Cheers!

Bei mir wars der Vodka. Macht ihr jetzt Sport? Tim: Ich schwimme seit einer Woche. (lacht) Aber jetzt habe ich mir ja meine Hand verletzt. Naja, mit Plastiktüte drüber geht’s vielleicht auch noch. Cheers auf Plastiktüten! Was ist denn einzigartig an euch? Robert: Meine Nase....seine Frisuren! Weis nicht, das sollen am besten die sagen, die uns kennen und spielen hören. Ich komme rhythmisch aus Charlottenburg. Cheers! Welche Location bespielt ihr in Berlin am liebsten? Golden Gate. Warum? Als ich das letzte mal da war, war neben dem DJ-Pult jemand in einem großen blauen KoboldmakiKostüm. Auch wenn man jetzt sagt, dass der Laden populärer geworden ist, ist er nach wie vor von der Stimmung her sehr eigen und grundsätzlich heiß, nass und hypnotisch. Es ist ein übersichtlicher kleiner Laden. Das macht alles viel intimer. Der Laden ist inzwischen angekommen. Neulich kam in Lissabon ein Mädel auf uns zu und meinte, „Ey! Ihr seid doch die DJs aus dem Golden Gate. Geht ihr auch selbst noch feiern? Weniger. Also das Bedürfnis rauszugehen besteht aus Menschen sehen, unter Menschen sein und mit Menschen zu sprechen. Wenn wir auflegen passiert das ja alles. Von daher, wenn dann mal ein freies Wochenende dabei ist, dann sagen wir dankeschön. Also viel ist nicht mehr da. Bringen wir das zu einem würdigen Abschluss. Wir sagen auch dankeschön! Cheers! Wer fährt mich denn eigentlich nach Hause von euch?

Interview Lev Nordstrom & Ida Westheuter Images Richard Kirschstein turmspringer.dizzi.biz myspace.com/turmspringer tonkind.com

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Das Berliner Duo Skinnerbox hat seit kurzem ihr erstes Album auf dem Markt. traf sie vor ihrer Record Release Party in der Villa. Wie habt ihr euch kennengelernt? Das war auf einer Geburtstagsparty 1993 bei einem Kumpel zu Hause. Es gab ein winziges Yamaha Keyboard und eine Gitarre auf der wir gejamt haben. Damals also noch kein Techno. Wie lange habt ihr dann so gebraucht bis ihr wusstet in welche Richtung eure Musik geht? Vieleicht zwei Jahre. Davor haben wir einfach nur improvisierte Musik gemacht und langsam kam der Beat rein. Wann hattet ihr dann so die ersten richtigen Auftritte? Das erste Konzert als Duo war 2004 im Cafe Atlantik in Neukölln. Wir hatten jede Menge Instrumente und haben einfach nur Musik gemacht. Es war geil! Inzwischen habt ihr ja ein festes Setup aus Minimoog Syntheszer und Ableton. Wie lange habt ihr gebraucht, um euch darauf zu reduzieren? Damals waren es ein Plugin und drei Synthesizer und eine Menge Percussions. Mit der Zeit haben wir das dann reduziert. Minimalistischer als jetzt geht es ja eigentlich nicht mehr.

skinnerbox

Ihr seid auch viel auf Open Airs unterwegs gewesen und nicht zuletzt auch dadurch schnell ein fester Bestandteil der Berliner Szene geworden. Wie seht ihr das? Wir spielen halt seit ein paar Jahren regelmäßig auf der Fusion. Dann gab es noch die Aktionen im Görlitzer Park und einmal haben wir in der Hasenheide gespielt. Also es ist nicht so, dass wir wahnsinnig oft außerhalb auf Open Airs spielen. Leider noch nicht. Aber es stimmt schon, die Draußen-Aktionen haben immer ziemlich viel an Aufmerksamkeit gebracht. Und vor allem auch Spaß! Wie seid ihr eigentlich zu dem Namen gekommen?

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Das war irgendwann 2005. Wir sind durch ein brasilianisches Sambastück darauf gekommen. Wir wussten natürlich schon was das bedeutet und fanden das ganz passend. Ihr seid ja auch mittlerweile in Deutschland und Europa weit ganz gut unterwegs. Wie hat sich das so entwickelt? Das hängt alles mit unserem Label Doxa zusammen, die auch das Booking für uns machen. Wir haben zwar vorher auch ab und zu außerhalb gespielt, aber die Regelmäßigkeit kam erst mit Doxa. Berlin ist ja schon etwas speziell. Wie nehmt ihr als Musiker so die Unterschiede zwischen den Städten wahr? Wenn man aus Berlin kommt, hat man sich schon an etwas Gewisses gewöhnt, das man außerhalb nicht so oft sieht. Unsere Basis sind die Bachstelzen, das setzt bestimmte Maßstäbe. Man kann die Gigs wirklich in Kategorien „Berlin“ und „NichtBerlin“ unterteilen. Wir wollen das jetzt auch nicht auf gut oder schlecht übertragen. Es ist einfach anders. Aber es ist auch interessant wie unterschiedlich Orte sein können. Manchmal haben wir in Kleinstädten gespielt und vorher gedacht da geht bestimmt nicht so viel und dann ist der Abend total spitze geworden. Dafür wollte dann in anderen größeren und bekannteren Clubs keine rechtige Stimmung aufkommen. Ein Stadt, die uns sehr positiv in Erinnerung geblieben ist, ist auf jeden Fall Augsburg gewesen. Wir haben da in zwei verschiedenen Clubs gespielt und in beiden ging richtig die Post ab. Ist es auch mal passiert, dass ihr in total verständnislose Gesichter schauen musstet? Ganz so krass war es zum Glück nie. Also eine handvoll Leute, die es ganz großartig finden, gibt es immer. Aber manche Leute bekommen immer noch nicht mit, dass wir ein Liveact sind. Das ist dann besonders bitter. Da kann es auch mal vorkommen, dass sich jemand „Paul Kalkbrenner“ wünscht. Eure Produktionen unterscheiden sich

ja ziemlich stark von euren Livesets. Die Breaks und Holperstellen machen es für DJs nicht so richtig attraktiv zu spielen. Trennt ihr das bewusst? Irgendwie schon. Wenn wir Live spielen wollen wir Raven und wenn wir Stücke produzieren wollen wir uns und die Leute interessieren. Unsere Produktionen sind keine DJ Tools, wir denken da gibt es genug Produzenten die das machen. Es würde uns vielleicht zu schnell langweilen.

würde. Jeder von uns hat sein eigenes Setup und ich weiß nicht, ob Olaf mit meinen Einstellungen überhaupt zurecht käme. Olaf: Ja, ich weiß an sich nur, dass ich die Fader hoch und runter ziehen kann und dann passiert irgendwas. Wenn er mal auf Klo ist, dann probier ich manchmal mal was. Iftah: Und ich höre dann vom Klo, wie auf einmal die Bassline weg ist. Ich liebe das!

Auf eurem Album ist ja ein enormes Klangspektrum weit jenseits des Minimoog zu hören. Wieviele Synthesizer habt ihr denn? Es müssten acht Stück sein.

Aber wenn Olaf auf‘s Klo geht? Der Moog ist ja schon eine ganz eigenes Lebewesen. Iftah: Ich habe eine Reihe von Clips, die heißen „Olaf geht aufs Klo“. Das ist normalerweise kurdische Hochzeitsmusik oder so. Oder was loungiges. Wenn Olaf zurück ist, ziehe ich den Fader hoch und es gibt wieder Ballermann.

Was macht ihr denn lieber, produzieren oder live spielen? Schwierig sich da festzulegen. Beim Produzieren schließt man sich in seinem Studio ein und fummelt sich einen zurecht und beim live spielen kann man so richtig die Sau rauslassen. Beides sind Sachen, die unbedingt sein müssen. Es gehört zusammen, damit es komplett ist. Die bleibenden Ideen brütet man letztendlich im Studio aus. Wenn man die ganze Zeit Rock‘n‘Roll macht, kann man sich nicht weiterentwickeln. Wieviel eurer Livesets ist eigentlich improvisiert? Ihr arbeitet ja live auch mit Ableton, da kann man ja viel vorbereiten. Olaf: Ich würde sagen, es ist der Umgang mit dem Material. Was er (Iftah) mit dem Ableton tun wird weiß ich eigentlich nie. Ich spiel selber erstmal drauf los. Bei dem analogen Synthesizer kann ich nie genau wissen wie er klingt, wenn ich ihn auspacke. Die sonstigen Loops sind halt da, aber wie man die miteinander verknöpert ist immer wieder einzigartig. Iftah: Wir sind da überhaupt nicht linear. Es ist eine große Datenbank und ich kombiniere das wie es gerade passt.

Könntet ihr euch denn vorstellen den Moog mal durch einen anderen Synthesizer zu ersetzen? Der Moog wurde uns mal auf einem Festival geklaut und wir haben dann einen Gig mit dem Juno spielen müssen. Es ist aber nicht so nach vorne gegangen wie sonst immer. Den Moog habe ich aber wieder bekommen, weil der Idiot das Teil bei Ebay reingestellt hat. Es gibt ja ganz humorvolle Clips von euch auf Youtube. Lasst ihr den Humor auch in die Gigs mit einfließen? Auf jeden Fall, aber die wenigsten bekommen das leider mit. Wenn man irgendwo auf‘m Land spielt und dann doubletime „Tequilla“ spielt, wissen viele Leute einfach nicht, ob wir das jetzt ernst meinen? Die kennen uns ja nicht. Ich danke euch für das Interview und hoffe es wird einen lustiger Abend. Interview Uwe Krass Graphic Vinzent Britz

Könntet ihr eigentlich die Rollen auch tauschen? Also Iftah steht am Moog und Olaf kümmert sich um die Pattern? Iftah: Das wäre schon möglich, ich weiß bloß nicht wieviel Spaß es machen

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BLUMIO

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Im Netz rockt er die Videoportale hoch und runter. Im Video rockt es seinen Hund aus dem Fenster und im Interview erzählt uns Blumio, warum er es einigen reinrocken musste. Mit seinem neuen Album „Yellow“ zieht der 24-jährige Hiphopper durch Deutschland. traf ihn und fragte nach den japanischen Insidertipps für Etchi-Mangas. Okay Leute, let‘s go, let‘s go, let‘s go! Darf ich mir die erste Frage selber stellen? (schaut kopfüber auf das Interviewmanuskript, dort steht „yellow“) Blumio, warum immer dieses Yellow? Ist das wirklich nur auf deine asiatische Herkunft bezogen? Nee, gar nicht. Warum hast du dein Album „Yellow Album“ genannt? Nee, auch nicht. Warum… Was hat ein Asiat mit der Müllabfuhr gemeinsam? – Den gelben Sack! (Stille, dann Lachen) Nee, wir wollen eigentlich mit deiner Prollo-Vergangenheit anfangen. So nett wie jetzt warst du doch nicht immer. Ich war voll kein nettes Kind. Ich war echt ein Scheißkind. So wie Rafael, der Atze aus dem Antigewaltsong? Denkst du dir solche Charaktere aus? Jeder hat den persönlichen Rafael in seiner Gegend, aber die Realität ist meistens nicht so spannend. Ich übertreibe das, ich überspitze das. Es sollen Comiccharaktere daraus werden. Hast du denn viele Comics gelesen? Ich habe früher immer Mangas gelesen, die wir aus Japan geschickt bekamen: Dragon Ball und so. Aber es gab natürlich noch ganz andere Sachen, wie Sailor Moon – nackt und mit Möse. Und, magst du lieber Alien- oder Roboter-Sex? Ich mag Menschen! Ich bin brustfixiert, deshalb gibt es auch den Song „Ich liebe deinen Busen“. Ich bin wirklich sehr brustfixiert. Da habe ich natürlich immer die Mangas genommen, in denen schöne große Busen waren – ich war Nächte damit beschäftigt (lacht). Es gibt in Japan dicke Comicbücher aus ganz vielen Fortsetzungsgeschichten. Natürlich auch für Porno-Mangas. Ziemlich jung bin ich in so einen Laden reinmarschiert, habe mich da mit Herzklopfen hingestellt und hatte echt

Angst, dass der Verkäufer mich nach meinem Alter fragen würde. Hat er aber nicht und ich bin schnell abgehauen. Dann auf die Toilette und alles war cool (lacht laut). Das war halt als kleiner Junge voll geil. Musstest du dir mit dem Busenlied eine Hiphop-Nische offenhalten? Ich bin einfach ein extremer Busenfetischist und jeder andere Hiphopper macht sowas mit „asses on fire“. Ich wollte diesem Körperteil einfach eine Hommage widmen. Ich meine es ist doch cool, wenn eine Frau einen Song über Schwänze oder Knackärsche macht. Da fühle ich mich doch auch nicht auf meinen Arsch reduziert! Ich rappe doch nichts Frauenfeindliches – also in meinen Augen. Hattest du als Kind viele Konfrontationen mit Feindlichkeit? De-fi-ni-tiv! Die Leute auf der Straße, sahen nur die Schlitzaugen in mir, den Jackie Chan oder was sie damals kannten. Mittlerweile ist‘s ja ein bisschen offener. Da gibt‘s dann ein bisschen Tokio, Manga, Sushi, hi, ha, hu, bisschen interessante Welt. Damals waren es nur Wok, chinesisches Essen und Kung Fu. Wirklich, jeden Tag gab es auf der Straße blöde Kommentare von irgendwelchen lustigen Kindern. Anfangs fragte ich meine Mama, warum die das immer sagten und ich nicht auch ein Deutscher sein konnte, später kam die Phase, in der ich jedem auf die Fresse hauen wollte, der irgendeinen kleinen Spruch machte. Hast du es auch gemacht? Ja. Es wurde mir irgendwann zu doof. Aber ich bin einfach kein gewalttätiger Mensch und hatte danach immer ein schlechtes Gewissen. Es war vielleicht auch etwas übertrieben, aber durch die Masse wurde ich schnell gereizt. Mittlerweile bin ich 24, da macht mich keiner mehr mit Schlitzauge an Was macht dir heutzutage noch Angst? Meine größte Angst ist unterzugehen, in der Masse zu versinken. Dass mein neues Album gar nicht erst gehört wird. Wir hatten eben keine PromotionMaschinerie und nur ein Null-EuroBudget. Die Kameras liehen wir uns von Freunden und haben irgendwelche Sachen versucht. Aber die Ideen waren gut und dadurch haben wir es irgendwie geschafft. Auf YouTube ging es dann los. Wo du auch in letzter Zeit bisschen Graphic Vinzent Britz

Beef hattest… Ja, das stimmt. Aber was heißt Beef? Ich wurde gedizzt! Wegen deinen Inhalten oder deinen Skills? Nein, einfach als Mensch. Weil ich existiere. Nur selten steckt ja ein echter Grund dahinter. Dann fände ich es ja noch okay. Aber nicht, damit du berühmter wirst. Greift es dich dennoch an? Nein. Ich finde es nur traurig, weil die sich ja dadurch etwas erhoffen, anstatt sich mal hinzusetzen, sich wirklich mit der Materie befassen und versuchen besser zu werden. Das war mein Wunsch. Ich wollte besser werden, als die anderen. Ich wollte, dass mein Album geiler ist, als deren Album. Die versuchen einfach Leute zu beleidigen und denken, das hat denselben Effekt. Das ist traurig, das ist dumm. Denen ist nicht zu helfen. Die tun mir leid. Und du bist da anders? Ich bin nicht der Typ der besonders laut immer und überall seine Meinung sagen muss. Wenn ich keine Ahnung habe halte ich schön meine Klappe. Wenn es aber um meine Musik geht, stehe ich 100-prozentig dahinter. Ich habe mir über jede Zeile einen verfickten Gedanken gemacht und wer dann etwas dazu zu sagen hat, hat es einfach schwer gegen mich argumentativ zu bestehen. Könntest du auf japanisch argumentativ bestehen? Aber sicher. Hast du einen deutschen Akzent? Nein. Hä, warum das nicht? Wie kann man keinen Akzent haben, wenn man in Deutschland groß wird? Weil ich mit meinen Eltern immer japanisch redete. Ich war zwar in einem deutschen Kindergarten, ging dann aber auf die japanische und später auf eine deutsche Schule. Samstags lernte ich die japanischen Schriftzeichen und hing mit meinen Japanerkumpels ab. Ich kann zwar immer noch fließend sprechen, aber nur ein wenig lesen und schreiben. Für die Mangapornohefte reicht es! (lacht) Ich schau eh nur auf die Titten. Blumio spielt am 7. Dezember mit seiner Band im Cassiopeia. www.blumio.net

Interview Miron Tenenberg und Lev Nordstrom

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short but sweet trifft Mayer Hawthorne im Bohannon

Er sieht so aus, hört sich so an und ist es wahrscheinlich auch: Muttis Liebling, Schwiegermamas Traum und Tochters Flamme zugleich. Auch als DJ Haircut unterwegs ist er nun von seiner Heimat Detroit nach Los Angeles gezogen, um dort vor einem knappen Jahr bei Stones Throw Records als Mayer Hawthorne zu unterschreiben. Es folgten eine erste herzförmige EP, ein phenomenales Debütalbum A Strange Arrangement, ein Treffen mit Snoop Dogg, zahlreiche Tourtermine und ein Interview mit dem magazine in neuer Bestzeit: 12m59s! How many tweed suits do you own? And did that dress style start with the Mayer Hawthorne character? I‘ve always been wearing collared shirts and ties and argyle sweaters. I‘ve always kept my dress classy, even as a Hiphop DJ and producer. Do you even know where you are at right now? The days definitely start to just blend together after a while, but we try to stay pretty conscious of where we‘re at and Berlin is one of my favorite cities in Europe. I was here performing with my HipHop group Now On. We got to spend a few days here. This place is so full of life right now, it‘s just a young and poppin‘ city. I wish we had some more time here, but we are off again tomorrow morning. Then you won‘t be able to buy any records here this time. Is that one of the first things you look for in a new city, a record shop? Yeah. Records and food. I pretend that these tours are about the shows, but really it‘s all about the records and food for me. Is there one record that you‘ve been pursuing for years, but have not been able to get your hands on? There‘s a lot of ‚em. There‘s always a million records that I‘m looking for. I just found out about a new record. One of my DJ homies in Belgium played me this record. It was called King Kong or something like that. I can‘t remember the name of the group, but you know,

now I‘m looking for that one. A lot of them are tough to find. That‘s part of the game.

earth has more soul than the D. I go back as often as I can. Nowhere else has better records or food either.

You‘re primarily a DJ, but now as Mayer Hawthorne you‘ve become a singer. That must have really changed your lifestyle. Absolutely. It‘s been a serious change in every aspect of my life. I really had to learn a lot. When I came flying out the gate I was still very naive about the whole singing thing. I thought I would come out and just have fun with it, but you have to take it very seriously. I‘ve had to learn quickly about how to take care of my voice and to really treat it as an instrument because it is.

Food? What food is there in Detroit that you can‘t find elsewhere? You can‘t get a Coney Dog like that anywhere else in the world.

How long have you existed as Mayer Hawthorne? Not even a year. Did you have any previous experience with singing? Not necessarily on stage, but in the shower or someplace you realized that you had talent? Everybody sings in the shower. But I never sang in a school or church choir, or in any of the previous bands I was in. And honestly, the only reason I sang on the first couple of songs that I did was because I never thought anybody would hear it. For the first two demo tracks you recorded you played all the instruments involved. Now you have the County on tour with you as your live band. Are they now involved in all the recording processes as well, or do you still play every instrument? I play as much of it myself as I can. I really enjoy the challenge of it. First of all I‘m an indie-artist on an indie-label and I can‘t afford to just be paying musicians to play stuff for me all the time, so I gotta do it myself. Still, I had a lot of help from some incredible musicians on the album. What was it like leaving Detroit and moving to Los Angeles? I love both places. I love living in Los Angeles. There‘s so much oppotunity out there. But Detroit is my home. I love the city of Detroit. Nowhere on

What was it like meeting Gilles Peterson. I assume, you being an avid record collector, that is someone you had been aware of a lot sooner? Yeah, I knew about Gilles Peterson. He‘s a legend. It was an incredible experience. He came and picked me up himself from my show in London on the Stones Throw tour. And Gilles came and scooped me up in his car and drove me around his neighborhood. We went to the infamous Brownswood Basement and recorded a podcast for his show. He‘s a gentleman. What was the worst job you ever had, outside of music? I had every kind of job there is. Growing up I did everything. But I think the absolute worst job that I had was shingling roofs. That was during the summer and in Detroit during the summer it gets really hot and humid. It would be about a 100°F and I‘d be sitting on top of a black, tar roof shoveling the old shingles off. And then you gotta carry these 70 pound bags of shingles back up a ladder, onto the roof and nail gun them down. I mean it‘s shit work, but it makes a man out of you. Upcoming Releases: Mayer Hawthorne “Green Eyed Love” EP(green vinyl) Now On “Tomorrow Already” (asideworldwide.com) Snoop Dogg “Gangsta Luv” (Mayer Hawthorne Remix) James Pants “Thin Moon” (Mayer Hawthorne Remix) Text Lev Nordstrom Graphic Vinzent Britz

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DJ Devastate Movement/Silence BBE

Al Kent Secret Sounds BBE

Lucio Aquilina Black Elf EP Hideout

Zugegeben, DJ Devastate kann nur HipHop sein. Geht man nach dem Namen, erwartet man hier wohl eher einen chromfarbenen HipHopBattlemix, derbes gepöble am Mic und fieses gekratze am Plattenpult. Beim reinhören kriegt man aber nicht auf die Fresse. Im Gegenteil. Auf HipHop, Jazz, Funk und jede Menge Soul gebettet, nickt man durch ein 100% instrumentales Blumenbeet über wahnsinnige Loops, Cuts und Scratches hinweg zum Groove und zum Ursprung der Bewegung, dem Sound. Und hier der philosophische Part des Diskurses: Music is all about catching a moment in time. This could be a single frame, a mental picture, a moment of clarity that fuels the mind to create. To create music is to give birth to movement and to break the silence. So beschreibt der schwedische DJ Devastate sein Werk. Und das passt ganz gut. Diese Musik passt wirklich in jede Lebenslage. Unser Leben basiert einfach, ob wir nun wollen oder nicht, auf Bewegung. Nur manchmal brauchen wir dafür eben den geeigneten Soundtrack. Raus aus dem Fahrstuhl Kenny G! Hier kommt Devastate und wir wollen hoch hinaus. Could you play that again please, Sir? I can‘t stand the silence. I need to move.

Ein Schotte produziert eine der fettesten Diskoscheiben, dich ich seit Dimitri From Paris mit seiner Playboy Mansion Reihe, mein nennen durfte. Eine unfassbare Scheibe und ein Stück Gegenwartskunst, denn Al Kent hat alle Tracks selbst geschrieben und aufgenommen, eine Hinterzimmerproduktion true to the game und back to the good old roots of disco-stepping. Jeder Track beginnt mit einem Vorlauf sorgfältig zusammengeschnittener Soundproben und der Rest ist Diskosound in den besten Jahren, das Million Dollar Orchester in der Krisenzeit, eine Bereicherung für Seele, Geist und Ohren. Come Back Home ist der Tanzflächenknüller, Balsam für das Parkett, die Fußbutter nach der Pediküre. So fresh and so clean, clean! Wie schön es doch ist, auch im Winter tanzen zu wollen. Siehst Du die Lichter, wie sie funkeln?

In diesen kalten Tagen beneiden wir hin und wieder auch mal unsere Berliner Freunde die Bären. Fernab von Diskussionen um Hartz IV und Arbeitssuche rollen sie sich in ihre Höhlen ein und schlafen, schlafen, schlafen bis wieder Frühling ist. Träge und müde vom Feiern möchten wir uns auch einfach mal verkriechen. Verkaufsoffener Sonntag, na und? Bei mir ist geschlossen, und warm. Doch ganz so einfach ist das nicht. Wir haben kein dickes Fell. Bei uns bleibt es nicht für immer warm. Wir müssen uns auf die Suche nach Feuerholz begeben, ab in den Wald, ab zu den schwarzen Elfen, rein in den Plattenladen. Etwas mystisches hat die Dunkelheit, der eisige Wind, die schattigen Bäume, die leuchtenden Kerzen und diese unheimlich fette EP in meinen Ohren. Dezember ist jetzt wie Kinderstube auf Acid, fehlt nur noch der Schnee. Und was machst du diesen Winter? Ich höre Lucio Aquilina und feiere meine Jugend. Das peitscht mich gerade richtig. Na Bären, neidisch?! Ich bleib zuhouse. Schlaft ruhig, ich träume lieber. Klingelingeling!

Text Lev Nordstrom

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Text Lev Nordstrom

Text Lev Nordstrom


Pilocka Krach Delusions Of Grandeur Save To Disc

Skinnerbox King of Spades And Marmalades Doxa Records

Ed Davenport Regalia EP District of Corruption

Do you have a bubblegum, bubblegum, bubblegum? Selten ist eine EP vollkommen und eine Veröffentlichung als vollkommen zu bezeichnen ist höchstens vollkommen subjektiv oder kommt voll größenwahnsinnig rüber. Na toll, und nu? Diesmal tue ich‘s. Diesmal wage ich den Lauf auf Messers Schneide. Immerhin hat Fräulein Krach mit dem Titel „Delusions Of Grandeur“ diesen Anflug von Hybris bereits eigens heraufbeschwört. Don‘t shoot the messenger. Ich bin nunmal ein großer Fan von künstlerischer Vielfalt und persönlicher Einfalt. Beides plus zwei Schuss Humor sind auf dieser EP enthalten. Was wir da hören geht ab wie ein Farbfernseher. Eingängig und verzückend absurd zugleich. Tanzflächenpotente Punkattitüde trifft auf Dirty Dancing. Weniger Patrick mehr Time Of My Life. Wenig Sinn, viel drin. Ich nicke. Bob Dylan freuts. All is love.

Wer die Sommer der vergangenen Jahre auf begrünten Tanzwiesen oder hinter den heiligen Holzbrettern der Bar 25 verbracht hat, dem sollte der Name Skinnerbox schon zu Ohren gekommen sein. Mein erstes Mal mit Skinnerbox war im Görli, als dieser sich noch zum Feiern eignete. Der edle Holzkasten, den sie auf ihrer Sackkarre vor sich herschoben und anschließend auf einem provisorischen Tischlein aufbarrten, erweckte sofort meine Aufmerksamkeit. Neugierig umschlich ich den Synthesizer – es bestand kein Zweifel, vor mir stand ein Exemplar des legendären monophonen Minimoog-Synthesizers. Sich der Show der beiden Musiknerds zu entziehen ist quasi unmöglich. Im Vier-ViertelWippen modulieren sie, was das Zeug hält und sorgen dafür, dass keiner ihrer Auftritte dem anderen gleicht und das, obwohl alles von einer scheinbar gleichbleibenden MinimalBassline zusammengehalten wird. Ihr Debutalbum „King Of Spades And Marmalades“ ist – anders als nach den treibenden Liveauftritten erwartet – etwas für zuhause. Etwas zum analysieren, zum genauer hinhören. Jazz statt Minitech. Intelligent Dance Music statt The Kids Want Techno. Skinnerbox transportieren Klangwelten der späten Siebziger und frühen Achtziger ins Hier und Jetzt zwischen Glitches und IDM-Breakbeat. Jean Michel Jarre trifft Autechre. „King Of Spades And Marmalades“ bringt so viele Stile unter einen Hut, das einem Hören und Sehen vergeht. Musikalische Grundladen von Vorteil, aber nicht dringend erforderlich!

Die „My Paramour“ EP von Ed Davenport ist wahrlich frischer Wind für District Of Corruption, um das es 2009 ziemlich ruhig gewesen ist. Seit langer Zeit tummelt sich Ed Davenport in der Szene und beschenkt uns mit interessanten Remixen und eigenen Releases auf Plattformen wie Liebe*Detail, Poker Flat, Cocoon und mehr. Die erste Seite „Regalia“ beginnt mit solidem Tech-House Groove und einer klassischen Detroit-Fläche. Mit der Zeit addieren sich schiebende Leads und verspulte Sounds bis zum beruhigenden Break einer Orgel, die melodisch sich im Gehör verfängt. Aus dem Hintergrund kommen die räumlichen Sounds wieder und weiter geht es mit der Reise. Gefällt mir ausserordentlich gut die Nummer. Auch nach den zehn Minuten Spielzeit ist sie nicht langweilig. „Paramour“ bewegt sich mit viel Raum und Effekten auf dem Rücken eines soliden Bassgrooves nach vorne mit Griff auf die Ohren rhytmischer Analogsounds. Wieder ein toller Track der niemanden zum Einschlafen bringt, sondern den Tanzverstand fordert. Für manch einen klingt die Platte wohl zu stereotyp detroitig oder dubbig. Wer genau hinhört wird jedoch das gute Sound-Design erkennen. Ich bin gespannt ob sich das Label wieder aufrafft, denn es gab Gerüchte, dass Chef Aaron Hedges das Handtuch schmeissen will. Doch ich protestiere da stark und erhoffe mir weitere Veröffentlichungen. Dass man von Ed Davenport noch einiges hören wird ist jedenfalls klar, zumal er neu in die Poker Flat Familie aufgenommen wurde.

Text Lev Nordstrom

Text Uwe Krass

Text Ron Wilson sounds

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retreat label review Durch einen winzigen Sticker an einem Laternenmast irgendwo in Kreuzberg kommt Retreat das erste Mal in mein Blickfeld. Das Logo, ein gefaltetes „R“ in Origami-Ästhetik, ist ein puristisches Prachtstück. Als mir kurz danach ein Freund die Retreat 01 vorspielt, läuft mir die Euphorie warm den Rücken runter. Die „Contribute“ von Session Victim drückt bei mir alle Knöpfe. Über das Label muss ich mehr erfahren. An einem regnerischen Donnerstag im Oktober besuche ich Hauke Freer, einem Teil von Session Victim, in der Kellerlounge des Edelweiss, wo Retreat seit einigen Monaten ihre Labelparties feiern. Gemeinsam betreibt er mit Yanneck Salvo alias Quarion das junge Label, das ausschließlich auf Vinyl veröffentlich und die Herzen der Houselover im Sturm eroberte. Vielleicht kannst du mir kurz etwas zur Idee hinter Retreat erzählen? Hinter Retreat stehen Quarion und ich. Die Idee zu dem Label hatten wir im letzten Jahr. Einfach aus dem Grund, dass es bei uns so viel Musik gab, die wir auch veröffentlichen wollten und für die wir eigentlich unser eigenes Zuhause gesucht haben. Wir wollten die Sachen nicht durch die Gegend schicken. Außerdem wollten wir ein Gegengewicht zu dem ganzen Digitalkram setzen weil wir daran glauben, dass man selber etwas dafür tun muss, wenn man die Vinylsache erhalten will. Retreat wird also niemals digital veröffentlicht werden?

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sounds

Nein, wird es garnicht geben. Find ich gut. Habt ihr irgendwelche Vorbilder für das Label gehabt? Bei mir hat es angefangen mit einem Praktikum für Kanzleramt. Danach habe ich für das australische Label Future Classic gearbeitet und war eine Zeit lang Labelmanager bei Resopal Schallware. Ich habe eigentlich schon immer durchgehend etwas mit Schallplattenlabels zu tun gehabt. Für mich ist es super befriedigend wenn man am Ende eine Schallplatte rauskriegt, die nicht nur gut klingt, sondern auch gut aussieht. Deswegen ist uns auch das Artwork sehr wichtig. Es soll halt etwas bleibendes sein und nichts was zwischen den Fingern zerrinnt.

Schallplatten gekauft habe und die sich einfach melden ohne dass wir ihnen selber eine Promo geschickt haben. Das ist eigentlich der größte Lohn. Aber wir haben das Glück, dass wir genug Platten verkaufen, dass wir damit die nächste Platte planen können und auch am Mastering nicht sparen müssen. Aber wir stehen ja auch noch ganz am Anfang damit.

Nichts was verloren geht, wenn man es aus versehen von der Festplatte löscht. Genau das ist es. Zu vielen Schallplatten hat man einfach eine persönliche Beziehung. Eine Platte, die man anfasst und genau weiß: die habe ich in dem und dem Plattenladen in London aus der Kiste gezogen. Das ist uns wichtig. Geld werden und wollen wir damit nicht verdienen, bei einer schwarzen Null sind wir zufrieden.

Viele DJs haben die Tendenz lieber weniger Platten zu kaufen, diese dann aber doppelt. Geht es dir privat auch so? Ich persönlich bin eigentlich kein Sammler der sich die Platten zum Bestaunen ins Regal stellt. Ob jetzt den Funk und Soul als Reissue kaufe oder als Original, dass ich mir eigentlich nicht leisten kann ist mir ziemlich egal. Es gibt immer Zeiten in denen man mal weniger findet, aber eigentlich gab es noch nie den Moment, dass ich gar nichts gefunden habe. Zur Zeit kaufe ich eigentlich keine Clubtools, davon habe ich schon genug im Schrank stehen. Bei Clubplatten wird man mit der Zeit immer wählerischer. Aber wenn ein Track überzeugt sollte man ihn kaufen, auch wenn man den dann vielleicht dann nur viermal insgesamt mitnimmt.

In solchen Zeiten wahrscheinlich auch nicht immer ganz einfach. Die Resonanz ist aber bisher sehr gut oder? Ja, das Feedback ist super. Vor allen Dingen auch von Leuten, die uns wirklich was bedeuten. Leute von denen ich selber schon jahrelang

Berlin ist ja immer noch ziemlich Minimal infiziert, auch wenn in letzter Zeit ein Umschwung in Richtung Deephouse zu erkennen war. Findest du es ist soundtechnisch ein guter Standort für euer Label? Die Frage haben wir uns noch nie gestellt. Yanneck und ich wohnen


Hunee Barrio Payment Retreat

schon seit einer Weile in Kreuzberg. Wir haben hier einen Platz gefunden in dem wir uns wohl fühlen. Wir haben hier ein kleines angenehmes Netzwerk, das ganz natürlich gewachsen ist. Das hätte aber in jeder anderen Stadt auch passieren können, wenn wir uns dort wohl gefühlt hätten. Wir machen uns überhaupt keine Gedanken darum, was in Berlin ankommt oder nicht. Ich bin gerade sehr beeindruckt von der guten Stimmung hier auf eurer Party. Der Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Auch, dass am Anfang Hip Hop kam. Wie stark ist eurer Hip Hop Einfluss? Yanneck war früher Hip Hop DJ und Produzent. Ich bin auch mit Hip Hop, Trip Hop und Drum`n`Bass konfrontiert worden, als ich in der zehnten Klasse im Plattenladen die Schule geschwänzt habe. Die guten alten Zeiten. Ich treffe immer noch House Produzenten, die total überrascht sind, dass man so viel von Hip Hop hält, aber eigentlich ist für mich die Verbindung total klar. Es gibt ja schon viele Parallelen. Hip Hop war auf jeden Fall sofort einer der gemeinsamen Nenner, auf die Yanneck und ich uns einigen konnten. Auch was Soul, Funk und Drum`n`Bass angeht haben wir sofort gemerkt, wir sind schwer auf einer Wellenlänge. Ich bedauere, dass ich es bisher nie zu euren Parties geschafft hatte. Ich muss leider immer zu früh raus. Findet

die immer an einem Donnertag statt? Bisher schon. Wir wollen nicht in Konkurrenz stehen zu den ganzen Wochenendparties. Das ist natürlich blöd für viele unserer Freunde, die Freitags arbeiten müssen. Die schauen aber meistens trotzdem kurz rum. Das will ich auch in Zukunft versuchen. Du, wir müssen jetzt eigentlich mal wieder auf‘n Dancefloor. Sehr gute Idee! Vielen Dank für das Interview.

Bisher dachte ich ja immer ich sei im Büro der einzige auf weiter Flur, aber nach der sensationellen Party vor zwei Wochen ist mir klar: auch der Rest von uns fühlt sich manchmal Disco. Das Zickenplatzpanorama vor Augen ließen Hunee und Finn Johannsen den Schweiß von der Decke tropfen. Ein breites Grinsen lag über der Tanzfläche, die Luft zum Schneiden und voll von Liebe. Kürzlich erschien Hunees „Barrio Payment“ EP auf Retreat. Drei sehr unterschiedliche Tracks, die in ihrer Deepnees perfekt zu Retreat passen. „Foundation“ ist das kompatibelste Stück der Platte. Genügsam intergrierte es sich perfekt in jedes House Set und hält die Füße da wo sie hingehören: on the dancefloor. Und ein Bad in dieser Bassline löst garantiert jede Verspannung. Der namensgebliche Track „Barrio Payment“ reminisziert nigerianischen Afrobeat mit Xylophon und selbstgebauten Holzinstrumenten. Afrikanische Einflüsse sind leider aufgrund von diversen Ich-möchteauch-etwas-vom-House-KuchenTrittbrettproduktionen in Verruf geraten. Da es sich bei Hunee aber nicht um irgenjemand handelt, sondern um einen ausgesprochenen Kenner der Materie, braucht man sich um den respektvollen Umgang mit dem Sound keine Sorgen zu machen. Wäre wohl auch etwas für Innervisions. Nach dem ganzen House sorgt „Amiadar“ dann noch für den Discoeffekt. Slow it down, let us come together, baby. Praise the foundation of love!

Text Uwe Krass sounds

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mydeadpony

Unser Cover wurde diesen Monat von einem toten Pony aus Belgien gestaltet. Bevor uns jetzt aber Greenpeace in die Bude galoppiert, müssen wir hinzufügen, dass es sich hier um eine laienhafte Übersetzung handelt, dass keine lebendigen Tiere im Laufe des Gestaltungsprozesses zu Schaden gekommen sind und dass uns das Titelbild auf eigenartige Weise animalisch erregt. Seine Inspiration zieht Mydeadpony aus Mode, Street Art und Grafitti. Seine Bilder sind eine detaillierte Kombination aus Malerei, Zeichnungen und digitaler Bearbeitung. Seine Handschrift ist zugleich sauber und präzise sowie ätherisch. Die

Zusammenführung und Mischung dieser Elemente in einem Werk ließ uns auf den von colagene vertreten aufmerksam werden. Seine Antwort auf die Frage, welche Materialien er im Schaffungsprozess benutzt, lässt mich aufatmen. Es ist wirklich Wasserfarbe. Es sind wirklich Flecken auf dem Bild. Er hat wirklich mit reellen Stiften gearbeitet. Lediglich die High Lights wurden digital zugesetzt. Ich freue mich, wenn ich erfahre, dass ein Künstler seine Werke physisch konzipiert. Wenn ein Bild eine Basis besitzt der man vertrauen kann. Und obwohl viele verschiedene Elemente und Techniken in

den Designs von Mydeadpony zu finden sind, fühlt man beim Anblick Ruhe und Gelassenheit. Eine eigene Stärke. Eine Anstoß für eine mögliche Assoziationskette bieten die Begriffte Liebe, Schönheit, Dunkelheit, Tot und Liebe. Die eigene, persönliche Verarbeitung dieser abstrakten Begriffe verleiht Mydeadpony oft Inspiration. Eine neue Sichtweise wird erforscht, ein anderer Standpunkt gesucht. Neben der Ästhetik steht der Wille des Künstlers seine Ideen mit anderen Menschen zu teilen. Text Cai Garnier

Images Mydeadpony

colagene.com

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on the run with smash137 Smash 137 gilt als einer der aktivsten und bekanntesten Writer der Welt. Seine nunmehr 20 Jahre dauernde Odyssee zum perfekten „Style“ hat die internationale Graffiti-Szene stark beeinflusst, und dem Schweizer Künstler neben Fame & Fortune auch eine saftige Verurteilung eingebracht. hat Smash 137 eine Berliner Nacht lang begleitet – und eine Verwandlung durch Aerosol und Adrenalin beobachtet.

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Graffiti ist ein Oxymoron, ein Widerspruch in sich. Eine Subkultur, die ihren Anspruch auf Anonymität und Unzugänglichkeit mit Haut und Haaren verteidigt – und das ausgerechnet im öffentlichen Raum. Grafittis Faszination ist so stark, dass es die am meisten ausgeübte illegale Tätigkeit der Welt ist – und dennoch so schwer zu fassen, dass selbst die Protagonisten sie nicht auf eine prägnante Formel bringen können. Einer dieser Protagonisten ist Smash 137. Smash hat im Alter von 10 Jahren angefangen, zu sprayen. Mit 12 hat er seinen ersten Zug bemalt, was als Tatsache so abenteuerlich klingt, dass es zwangsläufig Assoziationen zu asiatischen Klavier-Wunderkindern weckt. Mit 21 wurde er Mitglied des illustren „Montana Writer Teams“, das als eine Art Ocean’s Eleven des Graffiti um die Welt jettet. Mit dem Unterschied, dass hier nur fünf Künstler mitmachen dürfen – und jeder einzelne eine Szene-Legende ist. Mit 29 wurde er in seiner Heimatstadt Basel an einer Wand einkassiert. Drei Jahre später eröffnet er seine Ausstellung in Berlin. In der Nacht davor treffen wir ihn am Ostbahnhof. In seiner Tasche klackern ein paar Dosen. Bei diesem Interview spekulieren wir darauf, dass sein Bild mehr als 1000 Worte sagen wird. Es ist kurz nach Eins. Smash und JUST, der heute unser Fotograf sein würde, machen sich bekannt, und geben dabei unwillkürlich Einblick in die Funktion der Graffiti Szene: Beide haben schon vorher voneinander gehört und begegnen sich deshalb als Künstler auf Augenhöhe, die eine Leidenschaft teilen. Sie finden in einer Subkultur, die auf Grund ihrer illegalen Identität von Vorsicht, Misstrauen und Einzelgängertum geprägt ist, ihre gemeinsame Basis. Schon wieder ein Widerspruch. Das Gespräch verstummt kurz, als zwei Bundespolizisten an uns vorbeilaufen. Wir machen uns auf den Weg. Das Areal rund ums Berghain bietet einige Wände, doch sie alle wären ein Kompromiss. Die freien Stellen würde niemand sehen, und alle, die gesehen werden, sind belegt. Das Gespräch dreht sich ums Gebustet werden. JUST erzählt, wie sie vor kurzem bei einer streets

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Aktion erwischt wurden, und in den Lauf einer Pistole geblickt hätten. Smash hat viele Freunde, die sich durchs Sprayen ruiniert haben. Gerade als der Gedanke auftauchen will, ob es den ganzen Stress wert ist, fragt Smash in seinem Baseler Akzent, der sich für Ungeübte kaum vom Wienerischen unterscheiden lässt: „Hast du nie mal einen deiner Züge in den Bahnhof einfahren sehen? Hast du da nichts gespürt, nicht so eine kleine Flamme?“ Rational lässt sich diese Kultur wirklich nicht erklären. Wir steigen in eine große Baustelle an der Rüdersdorfer Straße ein. Als sich die Plane über dem Gerüst hinter uns wieder schließt, passiert etwas.

und wir stapfen in einer Reihe an der Mauer des Bahndamms entlang. Hier wächst das Gestrüpp meterhoch; Niemandsland, mitten in Berlin, keine 500 Meter vom Kanzleramt. Ein weiterer, letzter Zaun wartet, doppelt so hoch wie der erste, mit Stacheldraht, an dem jeder von uns mindestens einmal hängen bleibt. Wir sind am Spot angekommen. Hier vereinigen sich alle vier Elemente, die aus dem netten Kerl aus Basel plötzlich Smash 137 machen: Wand, Dose, Nacht und Adrenalin. Was ich hier erlebe, ist tatsächlich eine Verwandlung. In der Sekunde, in

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Jeder Schritt wird nun bedacht, jedes Geräusch mit den Augen verfolgt. Die Stimmung schlägt um, in Konzentration. Wir entdecken einige Neonröhren, die eine Wand mit grellem Licht überfluten, und sind unentschlossen, wie wir das jetzt verstehen sollen. Beleuchtung für einen Sicherheitsdienst? Abschreckung für Vandalen? Arbeitslicht für Smash 137? Wir folgen den Verlängerungskabeln in den ersten Stock, dann in den zweiten. Kein Schäferhund zu sehen. Wir klettern auf einer Leiter auf den Dachboden des Gebäudes, vielleicht kommen wir ja auf‘s Dach. Doch der Weg endet hier, und nur für‘s Foto zu malen ist Smash zu langweilig.

Es ist kurz nach Zwei. JUST ist eine Wand eingefallen, die unseren Ansprüchen entspricht, und wir fahren in einem abgerockten Volvo mit Schweizer Kennzeichen durch die Berliner Nacht, vorbei am Alex, vorbei an den Nutten auf der O’Burger, mitten ins Regierungsviertel. Smash wundert sich über den Anti-Style der Berliner Graffiti, für den es viele Erklärungen gibt, der aber eigentlich keine braucht. Denn in der schönsten, hässlichsten Stadt der Welt sind schön-hässliche Bilder nur konsequent.

der er sich die Handschuhe und eine Jogginghose überstreift, um sich vor der Farbe zu schützen, und die Dosen gegen seine Ferse schlägt, um die Pigmente vom Boden zu lösen, sinkt Smash 137 in einen scheinbar Trance-artigen Zustand der Konzentration. Er spricht kein Wort mehr; er dreht sich nicht mehr um – er malt einfach. Mit mühelosen Bewegungen, deren Sicherheit an die eleganten Bewegungen einer Katze beim Klettern erinnern, zieht er in breiten, satten Linien seinen Namen an die Wand. Er scheint keine Ecken, keine Kanten, keine Winkel zu produzieren, sondern organische, runde Formen, die miteinander kommunizieren. Man

sieht mit eigenen Augen, was dort an der Wand passiert, man versteht den technischen Ablauf, das Zusammenspiel von First-Outline, Fill-In, Outline und Highlights, und doch begreift man trotzdem nicht, wie dort entsteht, was dort entsteht. Wer einmal eine Dose in der Hand hatte, verzweifelt schnell an den vielen Faktoren, die bestimmen, wie die Farbe auf die Wand trifft: Die Geschwindigkeit der Bewegung, die Distanz zur Mauer, der Winkel der Dose, der Druck auf den Sprühkopf. Für Smash 137 scheint nichts davon zu existieren, seine Kontrolle, sein Flow ist derart selbstverständlich, die Dose scheint eine natürliche Verlängerung

Wir parken an der Spree, und passieren wenig später den ersten Zaun. Auf den Gleisen über uns wird gearbeitet,


seines Arms zu sein. Es ist nicht so, als würde er jede Linie auf Anhieb perfekt malen, im Gegenteil, er korrigiert sich fortlaufend. Aber das Wort „Korrektur“ ist hier fehl am Platz, denn wenn er einen Strich nachzieht, wirkt es, als wolle er schlicht seinem Perfektionismus, seinem Anspruch an das Bild einen Schritt näher kommen. Sein Arbeiten lässt sich nicht durch pure Routine erklären, durch die tausenden Pieces, die Smash 137 in den letzten 20 Jahren gemalt haben muss. Wer ihm zusieht, bemerkt die lebensnotwendige Leidenschaft, die seinem Bild die faszinierende Leichtigkeit verschafft. Diese seltsame Symbiose aus Künstler und Kunst wird durch das eine Geräusch unterbrochen, auf das jeder konditioniert ist, der Unfug im Kopf hat: Eine Sirene heult auf. Smash 137 lässt sich auch von dieser Störung nicht aus seiner Konzentration reißen. Er sinkt zusammen, und kauert vor seinem Piece, wie der Terminator, der gerade durch die Zeit gereist ist, nur mit mehr Kleidung und ohne Blitze. Spätestens in diesem Moment erinnert Smash mehr an einen Mönch im Gebet als an einen Künstler bei der Arbeit. Die Sirene verschwindet, und mit ihr die Aufregung. Smash malt weiter, er malt zu Ende, und das duftende Gemisch aus Treibgas und Farbe wabert von der glänzenden, nassen Wand zu mir herüber. Es erstickt jede alberne Frage nach dem Warum. Darum. Dieses Bild sagt wirklich mehr als 1000 Worte.

Smash 137 & Ruedione Fotoausstellung Carhartt Shop Berlin 06. November - 10. Januar 2009 Smash 137 – Smash Proof von Amber Grünhäuser On The Run Verlag, 2009 128 Seiten ISBN – 978-3-937946-56-6 smash137.net just.ekosystem.org Text: Lukas Kampfmann Photos: All photos by JUST except title picture and car picture by Lukas Kampfmann Layout: Vinzent Britz streets

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mark napier

Mark Napier, net.flag, 2002, Software, Internet, 2002, Courtesy Guggenheim Museum (s. netflag.guggenheim.org)

Mark Napier, Shredder potatoland.org/shredder/shredder.html

Mark Napier, RIOT potatoland.org/riot/

How did you get started with net art? Well I programmed for a living and i was mostly working as a painter. A friend introduced me to the web. He was a writer.

that would change over time.

I really like the flag piece Yes, and with the flags a lot of the time you see the same sort of themes that are fairly generic. and then you see every 50ths flag as this amazingly creative gem that somebody creates. I love that because as the artist i could make the work and leave it to have a life of its own.

At what time was this? This was early ‚95 late ‚94, he had been involved since ‚93. He created a site called „literary kicks“. He showed me the web and said: „You like to programme and you like to make art. You should really be involved in this“. And i loved it. I was really excited about the possibilities in that environment, to make art that will change over time and could react to the visitor. The viewer of the artwork could actually participate in the art and you could distribute the art. All of that in this one form in the web browser. And the idea that art could be global, that you could make something and then put it on the web and the next day it could be in japan, anywhere a person could get to a computer. I did my last painting in May of ‚95 and the first website in June actually. A year later i went back into my studio and everything was exactly like i left it, brushes where still in what used to be water and it was dryed up. I realized i shifted. I couldn‘t go back at that point to making still, static art objects. What are the connections between the paintings you did and your net art? One thing that connected the two world conceptually was, that before i started painting, i was working with materials that could age. I was embedding metal and nails into paintings. Things that would oxidize and change colour. Things

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Where they abstract? Yes, abstract. What are your influences? Painting is my biggest influence. I mostly go back to painters from all ages. The history of painting is so intense. There are so many ideas there and so many experiments with different ways to represent reality and how we describe reality through images. One piece, that i thought of when i got involved in the Internet, was from Walter De Maria. Walter De Maria is an earthworks artist and he did a piece called „the lightning field“. It‘s an installation in New Mexico and it is actually a large field with this metal pulls about ten feet high and Steel rots embedded in cement. And a huge grid of them! The whole idea of the artwork is to attract lightning. The artwork is so much about waiting and knowing there are so much possibilities that can happen in this space. Most of the time there is no lightning, you are just thinking what it would be like, if lightning strikes. When i started working on the Internet I thought of this piece a lot, because i thought of the Internet as a space that has an environment like that. I was making an artwork that‘s deliberately attracting lightning, but in this case the lightning is people. People that are coming into the piece, doing something with the work to make it activate and come alive in a way that‘s totally spontaneous and surprising even to me as the artist.

How about the works that aren‘t interactive? What are the opportunities of the Internet there? Those pieces like Pam don‘t work on the Internet. They are more common on the influence of that technology. They are not so directly using the technology. Like the melting empire state building. What i was interested in with that was to dematerialize this structure. This symbol which is a symbol of power. The empire state building is all about getting steel and stone as high as you can into the air. The monumental quality of it is that it‘s so heavy and yet still so tall. But it‘s a triumph of this material. It‘s a way of expressing power. After the Internet it has become clear that power is much more encoded in power of information. So the structures are obsolete. Impressive but obsolete. The melting and dematerializing of that building was really about saying what seemed so solid, timeless and concrete is really now eclipsed by this fluid and organic energy-based form. And of course everybody who sees it thinks about terrorism. To me it‘s not about terrorism. It‘s about something that‘s much more powerful than terrorism: media. Media can change our culture far more powerful than some external


Mark Napier, Solid potatoland.org/solid/kingkong/index. html

Mark Napier, Cyclops Birth I, 2007, digital print, 109 x 142 x 5 cm, Courtesy Gallery [DAM]Berlin

Mark Napier, Dissolve in Light, 2007, Software, Computer, Screen, Screenshot, Courtesy Gallery [DAM]

people trying to destroy this or that building. But people don‘t notice the media and so they don‘t worry about it. I‘m not saying they should worry. I‘m not saying it‘s about fear, but people don‘t react to media in the same way as they project their fears to these concrete, specific events that often are not as powerful as they think.

When it came together to me was to think: „How can i create a body, a single person?“ And it can‘t be any person! It has to be a person who is really famous, that is really visible. I decided on Pamela Anderson because she is incredibly visible. She is one of the most mentioned women on the web.

you to touch the site. You can annotate the article and say: „These facts are wrong! Here are the actual facts so go over to this website and you will find the real story!“. I was kind of surprised when i met Mushon who was working at this project and he said: „Oh yeah, I saw your piece „riot“ and i got this idea how the web could be used by taking apart other websites.“ I was shocked because i really didn‘t expect that.

Is the Pamela Anderson piece is also about media? That is drawing more visibly from the web, because the source of the images is the web. I wanted to go back to the way I worked in earlier pieces, which is to appropriate contend of the internet itself. Again the piece is really a comment on power and how power is encoded in the world. And in this case the power is of the human body itself, which is if you think about it really the most powerful structure in the universe as far as we know. That humans can do more good or more damage to an entire planet than any other life form or technology. So it‘s an interesting structure to look at and mastering the human body is the goal of so many martial-arts forms and religions. Being able to overcome the limitations of your body or to control and direct your own mind and body. Sexuality is power. Any guy knows that women are the most powerful things around. The image of sexuality and the power of sexuality in art, through the venus the embodiment of a perfect woman in art over the years. To me that‘s an interesting field to explore. And then again how is that effected by the Internet or by changes in media, that are going on right now?

What are the ideas of shredder and feed? Shredder was an alternative web browser. It was one of the first web pieces I made. The idea there was that I wanted to create a browser that completely altered the appearance of the web by just filtering the web through this alternative way of seeing. I actually was thinking about representing reality. Shredder is actually kind of a filter that is filtering the reality of the web. Something that changed on the web is, as more people got involved, that it became more standardized like facebook, myspace and twitter. All these different kinds of services, that channel people in really specific ways of using the web. And in my point of view it becomes less interesting for art. It becomes interesting in other ways. I don‘t know if the average person will get what Shredder was about. But I know that other artists have presumed other projects based on those pieces. One of them is called „shift space“. It‘s a plug-in for firefox that allows you to get into web pages and edit them. You can change pages. So if you read an article for example on the suns homepage it could be a news article where you have absolute no control over the content of this site and obviously they don‘t want

Ausstellung: 5. Dezember 09 – 27. Januar 2010 Gallery [DAM]Berlin Tucholskystr. 37 10117 Berlin Germany Fon: +49 30 280 98 135

Digital Art von Wolf Lieser Ullmann /Tandem Verlag Einführung in die Digitale Kunst, von den Anfängen bis zur Gegenwart. Mit Texten von Kuratoren und Künstlern. Mit einigen Seite über Mark Napier. Interview Moritz Stellmacher focus artist

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Mark Napier, Venus 2.0 No. 003233, 2009, digital print, 76 x 120 cm, Courtesy [DAM]Berlin

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Mark Napier, Venus 2.0, 2009, Software, Computer, Screen, Screenshot, Courtesy Gallery [DAM]Berlin

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Aus Generation X wird Generation Y, wir denken über Buyology nach und die Barmer zahlt meinen Yogakurs. Wir fragen, warum wir keine Beziehung haben und wenn ich alleine zurückbleibe von uns Dreien, dann mache ich den Enke, sagt eine. (Wir sind ein bisschen wie die Winterversion der Mädchen aus der Julesmumm Werbung, nur ohne wartende Jungs und Sekt). Ein erfolgreiches Jahr ist um, ich habe gelernt den Klang von einer neuen Mail bei Google von einer neuen Nachricht beim Facebookchat zu unterscheiden. Mädchen haben Sex wie fiese Männer und setzen sich unerschrocken über dessen Abgeneigtheit hinweg und schreiten weiter zu ihrem Ziel. Ich bin so erwachsen geworden, dass ich an den Geschichten anderer Menschen interessiert bin und verstehe langsam, wie ähnlich doch alle sind. Es gilt immer noch: schöne Jungs sind nicht gut für Mädchen und eine Flasche Club Mate hat nur 105 kcal. Sonntags ist der neue Ditoxtag und die Ex von meinem Neusten ist sein Mantrax. Meine Ehemaligen sind mein Emotionalkapital. Pelz ist wieder politisch korrekt, denn in Berlin regiert die Mode. Und politische Unkorrektheit ist der neue Punk. Pilates ist das neue Fernsehen. Sex mit Gefühlen ist der neue One Night Stand. (Neue Moralfragen: Sollte man den Kerl der letzten Nacht als Freund bei Facebook adden). Stundenlang alleine vor dem Rechner sitzen und visuelle Kommunikation lernen, Füllen meiner Vitae mit Daten und dann vergesse ich den Geburtstag meinen Großvaters. Ich gehe auf Parties und knüpfe neue KontakteMein Leben als Projekt. Ich habe es schon wieder nicht geschafft, mir meinen Pony raus wachsen lassen oder nicht mehr einer der Urban Loft living Yuppies seien zu wollen, dafür kann ich endlich nach 22 Jahren Berlin jeden Ausgang am Kottbusser Tor unterscheiden.

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2010: Facebookfreunde für‘s Fengshui auf 65 reduzieren. Nie wieder Dates haben, weil man das verdammte Dateschema in- und auswendig kennt, sondern sofort alles ablehnen, was die falschen Hosen trägt oder einen laschen Händedruck hat (Wegen Hinblick zur Vorstellung meines Vaters). Vielleicht auch überdenken, dass ich mich morgens darum sorge, dass meine Wimpern an Volumen zunehmen, oder dass ich mittlerweile beidhändig meine Lidstriche nachziehen kann. Nicht mehr Zigaretten in meinen Pflanzen ausdrücken, aufhören auf den Boden zu aschen, meinen Raucherhusten als einen Teil von mir zu akzeptieren. Mir gar nicht erst vornehmen, einmal pro Woche die Unisstunden nachzuarbeiten. (Es ist genauso, wie dass man weiß, wie viel einfacher es ist, den Teller sofort nach dem Essen abzuspülen). Weiterhin nicht lernen mit Photoshop umzugehen, weil es so täuschend ist wie 13 cm Absätze. (Das Foto ist gut/ die Party war es nicht.) Streichhölzer als letzte Retter/ romantisches Überbleibsel sehen. Streichhölzer nie wieder in meinen Papierkorb schmeißen. Kritischer sein, sagen, wenn etwas nicht gut ist. Zum Beispiel, dass man das Kopfhörerkabel raus ziehen muss, will man das Ladekabel vom ipod Nano rausnehmen. Vielleicht sollte wir Maschinen langsam Rechte zu schreiben? Kein Mensch sollte mehr mit guten Gewissen Bayernfan seien- und ich muss endlich mit Lotto, Fußball Internet Wetten, Fußball live Wetten, Poker im Casino, Partypoker, etc, aufhören. Exzessiver Sport ist die neue Zwangshandlung, Fußball wird der neue Tatort. Alleine auf Parties gehen ist das neue alleine-trinken. Und ich weiß, ich werde auch dieses Jahr keine p professionelle Espressomaschine haben. Text Sophie Senoner


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