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Marianne und Josef Arnold-Huber Mit dem Velo einander davongefahren

Marianne und Josef Arnold-Huber

Mit dem Velo einander davongefahren

Marianne und Josef Arnold-Huber

Kennengelernt haben sich Josef und Marianne Arnold-Huber im Jahr 1951 auf einer Skitour auf der Bälmeten ob Schattdorf. Sie, zurückgekehrt von einem einjährigen Aufenthalt als Haushaltshilfe in einem Landhaus in Weybridge in England, führte einen Kiosk auf der Klausenpasshöhe. Er arbeitete als Postaspirant in Neuenburg. Auf der von seiner Cousine organisierten Skitour entdeckten beide das Interesse füreinander. Zurück in Neuenburg fasste er sich ein Herz und schrieb ihr eine Postkarte mit einem persönlichen Gedicht als Dank für die gemeinsam erlebte Zeit auf dem Berg. Marianne Arnold-Huber erinnert sich: «Ich war schon ein bisschen nervös, als ich seine schönen Worte in meinen Händen hielt.»

Ihre Antwort in Form eines Gedichtbandes mit persönlicher Widmung erfreute ihn so sehr, dass er noch am selben Tag den Nachtzug in Neuenburg bestieg und einen Freund organisierte, der ihn von Flüelen auf den Klausenpass fuhr. Josef Arnold-Huber erzählt: «Ich war sehr verliebt und wollte Marianne unbedingt wiedersehen, so setzte ich alle Hebel in Bewegung und freute mich, als sie mich mit einem strahlenden Lächeln spätabends auf dem Klausenpass empfing.»

Als sie sich des Segens ihrer beiden Familien sicher waren, heirateten sie am 11. Mai 1953 in der St. Michaelskirche in Zug, um kurz darauf in Zürich-Wollishofen die erste gemeinsame Wohnung zu beziehen. Josef Arnold-Huber sagt: «Das waren noch andere Zeiten. Als Postangestellter habe ich 490 Franken Lohn gehabt, davon gingen 107 Franken für die Miete für die Zweizimmerwohnung weg, und als Kühlschrank diente uns ein Loch in der Küchenwand.»

Als Posthalter in der damaligen Zeit erlebten sie zusammen viele Ortswechsel, die sie von Zürich-Wollishofen nach Erstfeld, Zug, Oberwil, Amsteg bis nach Obergesteln im Wallis führten. Oftmals war nebst dem normalen Postbetrieb auch die Betreuung einer Bankfiliale Teil der Arbeit, da es zur damaligen Zeit noch keine Bankomaten gab. Marianne Arnold-Huber sagt heute darüber: «Wir waren sozusagen das Dreh- und Angelkreuz in der Ortschaft, und ich half, nebst dem Führen des Haushalts, meinem Mann, wenn es mal streng wurde. Aber ich bewundere heute noch, wie sorgfältig und akkurat er den Postbetrieb leitete. Im Privaten hatten wir für jeden Ausgabenposten ein eigenes Kuvert, das wir

«Wir haben schon früh in unserer Ehe abgemacht, dass wir Probleme nicht mit ins Bett nehmen. Das bedeutet, dass wir immer nach Lösungen suchten und ehrlich zueinander waren.»

Marianne Arnold-Huber

immer Anfang Monat mit dem dafür vorgesehenen Geldbetrag füllten.» Ihre vier Söhne konnten dank dem sparsamen Umgang mit dem Geld später ihre gewünschte Ausbildung machen.

Als Josef Arnold-Huber pensioniert wurde, haben sie die 1. AHV-Rente zusammen mit ihren Kindern für ein feines Essen ausgegeben. Die Gestaltung ihres Lebensabends brachte auch Veränderungen im Alltag mit sich. Aktiv begegneten sie den Problemen, indem sie sich bewusst dafür entschieden, den anderen so zu akzeptieren, wie er ist, einander Freiraum zu lassen und dankbar zu sein für die gemeinsame Liebe und gegenseitige Grosszügigkeit. «Für mich war auch mein Glaube von grosser Wichtigke. So fand ich eine persönliche Kraftquelle in einem Wallfahrtsort, den ich möglichst jeden Freitag besuchte, ergänzt Josef Arnold-Huber. Über 65 Jahre gemeinsam durch das Leben zu gehen, ist eine lange Zeit. Darauf angesprochen, meint Marianne Arnold-Huber: «Wir haben schon früh in unserer Ehe abgemacht, dass wir Probleme nicht mit ins Bett nehmen. Dies bedeutete, dass wir immer nach Lösungen suchten und ehrlich zueinander waren, auch wenn das nicht immer einfach war.» Josef Arnold-Huber ergänzt lachend: «Anfangs, als wir in Zürich-Wollishofen wohnten, war das nicht immer einfach umzusetzen. Gab es am Sonntagmorgen einen Streit, so setzte sich Marianne auf ihr Velo und fuhr Richtung Sihltal und ich auf meinem Velo Richtung Oerlikon. Doch am Mittag waren wir beide wieder zuhause und lachten über das Geschehene und suchten nach einer Lösung.» •

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