IMAGINE 02/13 Volume 10

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amibia ist das Traumland des Fotografen, ein Land der Kontraste und der klaren Farben. Es ist ein Land, in das sich schon viele Menschen verliebt haben. Wer Ruhe sucht und Natur, wer grandiose Landschaften, Wüste und Weite geniesst, den wird Namibia, das zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde zählt, nicht mehr loslassen. Dazu reicht es bereits, nur den weitgehend unbekannten Norden des Landes zu besuchen. Per Propellermaschine in die Wildnis Sobald man Windhoek und seine Vororte hinter sich gelassen hat, ändert sich die Natur schlagartig, plateauartige Hügel wechselen sich mit weiten Ebenen in Braun-, Gelb- oder Rottönen ab. Nach einem zirka 1,5-stündigen Flug erreicht man den felsigen Norden des Damaraland und die «Palmwag Concession Area». In Namibia gibt es insgesamt über zwanzig Konzessionsgebiete, deren Kontrolle und Vergabe der staatlichen Naturschutzbehörde obliegt. Die Ziele dieser Gebiete sind neben dem Schutz der Natur unter anderem die Entwicklung der Regionen durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und anderen Einnahmequellen für die lokalen Kommunen. Tourismusunternehmen können sich um die Nutzung der Konzessionsgebiete bewerben und dort zum Beispiel Lodges und Camps betreiben. Das Desert Rhino Camp ist eins davon. Inmitten einer steinigen, minimalistisch-schönen Hügellandschaft entstand das Camp in Zusammenarbeit mit dem «Save the Rhino Trust», einer Organisation, die zur Aufgabe hat, das Überleben der schwarzen Nashörner zu sichern. In den 80er und 90er Jahren wurde hier sehr viel gewildert, so dass nur noch wenige Exemplare dieser Tiere übrig waren. Heute ist diese Nashorn-Population wieder die grösste in Afrika ausserhalb eines Nationalparks! Eine stabile Population von etwa dreissig Tieren hält sich in der Umgebung des Camps auf. Wird ein Nashorn gesichtet, wird der Weg, zusammen mit einem Guide, immer zu Fuss fortgesetzt, um sich den majestätischen Tieren, die aus einer längst vergangenen Zeit entsprungen zu sein scheinen, möglichst unbemerkt zu nähern. Vor einem Nashorn oder auch Elefanten in freier Wildbahn zu stehen ohne den Schutz des Jeeps ist ein unvergessliches Erlebnis. Das zirka 5 000 Quadratkilometer grosse Palmwag-Konzessionsgebiet liegt zwischen dem Etosha-Nationalpark und der Skelettküste. Dieses Naturschutzgebiet zeichnet sich durch die atemberaubende, von Hügeln und seltenen Pflanzen durchzogene Landschaft sowie die faszinierende Tierwelt aus. Weitab von der Zivilisation, auf der Fahrt durch Täler und Flussbetten, passiert man immer wieder felsige Schluchten und fruchtbare Quellen. Springbock, Oryx, Kudu, Strauss, Schakal, Giraff und Zebra sind dabei ständige Begleiter. Die Wildtiere vor der Kulisse roter Felsen und weiter Flächen bieten ein ganz besonderes Fotomotiv. Ständig wechselt das Landschaftsbild, von satten Flussbetten über Schluchten zu den für Namibia so typischen endlosen Weiten. Und auch wenn sich mal kein Tier sehen lässt, wird es keinen Moment langweilig. Zu überwältigend sind die Landschaften. Etosha-Nationalpark Nur eines unter hunderten von Highlights in Namibia ist der Etosha-Nationalpark im Herzen der Etosha-Pfanne. Er ist Namibias bekanntestes Ziel für Safari, denn er bietet Tierbeobachtungsmöglichkeiten par excellence – vor allem im trockenen Südwinter, wenn sich die Tierherden an den Wasserlöchern drängen. Als der Etosha-Nationalpark 1907 gegründet wurde, war er mit fast 100’000 Quadratkilometern der grösste Nationalpark weltweit und auch heute noch hat der Park einen festen Platz auf der Weltkarte der Nationalparks. Dank seiner Lage und Grösse gehört er zu den schönsten der Welt. Nahezu die gesamte Palette an afrikanischem Grosswild ist im Park vertreten. Mehr als 250 Löwen, 4 000 Gnus, 5 500 Oryx-Antilopen, 300 Nashörner, 3 000 Giraffen, 12’000 Zebras und über 2 500 Elefanten sind im Park anzutreffen. Von den Springböcken gibt es fast 20’000 Exemplare und oft sieht man sie in riesigen Herden von mehreren hundert Tieren in den Weiten der Landschaft grasen. Doch die Anziehungskraft des Nationalparks beruht nicht nur auf der Vielzahl der Tierarten, die hier zu Hause sind, sondern auch auf seiner einzigartigen Landschaft. Der weite, weisse Landstrich mit den schillernden Luftspiegelungen und der vielfältigen Vegetation unterscheidet sich von anderen Parks in Afrika. Die grossen Wildherden von Etosha sind während des grössten Teil des Jahres auf die Wasserlöcher im Park angewiesen – eine ideale Bedingung zum Beobachten und Fotografieren der Tiere. Der Etosha-Nationalpark ist das ganze Jahr über befahrbar.

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