bauRUNDSCHAU 03/2017

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ARCHITEKTUR

SNBS VERSION 2.0 Die private und öffentliche Hand entwickelten gemeinschaftlich den SNBS 2.0. Aktiv an seiner Entwicklung mitgewirkt und ihr Wissen und ihre Erfahrung eingebracht haben das Bundesamt für Energie (BFE) als Inhaber des Standards sowie Vertreter der wesentlichen Verbände, unter anderem der Schweizerische Ingenieurund Architektenverein (SIA), der Bund Schweizer Architekten (BSA), die usic-Stiftung, die Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände (KGTV), die International Facility Management Association (IFMA) und Eco-Bau. Bei der Entwicklung des Standards bezogen sie alle wesentlichen normativen und regulativen Grundlagen in der Schweiz zum Thema Bauen und Nachhaltigkeit ein.

WAS DER SNBS BEWIRKT In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, was ein Standard zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann. Tatsächlich kann der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS Version 2.0 die plane­ rischen Rahmenbedingungen nicht verändern. Mit dem SNBS erzielen Hochhäuser keinen nachhaltigeren Effekt in Bezug auf die Möglichkeiten zur baulichen Verdichtung oder auf eine bessere Wirtschaftlichkeit. Bauherren, die ein Hochhaus mit dem Standard planen, können ihr Projekt allerdings in Bezug auf die Nutzungen sowie die Einbettung in das Umfeld optimieren. Bauherren erhalten innerhalb des gesteckten Rahmens Anreize für eine stärkere Nutzungsmischung hinsichtlich Zielgruppen und Angebote. Zudem ermuntert der Standard dazu, das Hochhaus über gut zugängliche und attrak-

tive Freiräume sowie über Strassen- und Wegenetze in das Quartierumfeld einzubinden. Das soll die Bauherren motivieren, für eine diversifizierte Mobilität zu sorgen und gute Rahmenbedingungen für alternative Fortbewegungsmittel zum Auto zu schaffen. Ausserdem fordert der SNBS sie dazu auf, die Interessen der Quartierbevölkerung und Öffentlichkeit frühzeitig einzubinden, transparent zu informieren sowie Nutzerbedürfnisse in die Planung einzubeziehen. All diese Aspekte tragen dazu bei, dass sich die Akzeptanz vergrössert und dass das Hochhaus nicht als isolierter Solitär steht, sondern als ein Teil der Stadt und des Umfelds. Damit sich jedoch ebenfalls die plane­ rischen Rahmenbedingungen zugunsten nachhaltigerer Projekte verändern, müssen städtische und kantonale Planungsämter Initiative zeigen. 

Hoch, höher, am höchsten: Der Roche-Turm (Bau 1) ist mit 278 Metern das höchste Gebäude der Schweiz.

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