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WERKSTATT IM BLICKPUNKT – DAS MAGAZIN

JUBILÄUM: 25 JAHRE WERKSTATT IN HAAREN Sie sind von Anfang an dabei: Christoph Roebers, Claudia Bindels, Stefan Ackermann, Anja Legewie (v.l.) und Angelika Hüpgens (vorne)

Ausgabe 52 – Mai 2017

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Inhalt

Editorial

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MIT DEM NEUBAU DER WERKSTATT IN HAAREN 1992 WAR DIE ZEIT DER ÜBERGANGSLÖSUNGEN ENDGÜLTIG VORBEI. NORBERT ZIMMERMANN ZUR GESELLSCHAFTLICHEN ANERKENNUNG DER WERKSTÄTTEN ALS WICHTIGER DIENSTLEISTER FÜR DIE MENSCHEN UND DIE WIRTSCHAFT IN DER REGION

Liebe Leserinnen und Leser!

INHALTSVERZEICHNIS 3 4 5 6

Editorial Kurz notiert

Aufnahme in den IHK-Wirtschaftsclub, Empfang bei Pro-Idee, Wilhelm Quarten geht in Rente

Unsere Metaller fräsen für das Institut für Werkstoffanwendungen im Maschinenbau (IWM) an der RWTH Aachen

Werkstattheldin

Regina Schwarz zählt seit fast zwanzig Jahren zu unserer Außenarbeitsgruppe bei Zentis

Rückblick, Interview mit dem Bezirksbürgermeister, Porträt Renate Goroncy

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Café Life

Catering bei der Amtseinführung des neuen Aachener Bischofs

Tag der Bundeswehr

Am 10. Juni stellen wir unsere Arbeit in der benachbarten Körner-Kaserne vor

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Bundesteilhabegesetz

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Freiwilligendienst in der Werkstatt

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Kurz notiert

Kundenporträt

Schwerpunktthema 25 Jahre 8 Haaren

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Welche Veränderungen bringt das neue Gesetz?

Interview mit Max Haberland, Vorsitzender des Werkstattrats

Lidija Ognenoska und Florian Nickel sammeln bei uns wertvolle Erfahrungen

Jubiläen im Aufsichtsrat, Oecher Werke, 50 Jahre Fest im Eurogress

Tipps und Termine, 19 Impressum

20 Bilderalbum Karneval 2017

22 Bilderalbum

Jubilarfeiern 2017

Kurz notiert

Werkstätten-Messe Nürnberg, Nachwuchs gesucht, Präsentation im Cinetower Betriebsausflug

Vor 25 Jahren, im September 1992, haben 220 Menschen mit Behinderung in Haaren ein nagelneues Werk „in Besitz genommen“ und mit einem Tag der Offenen Tür eingeweiht. Heute finden hier 355 Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung, unterstützt von 88 Fachkräften aus den Bereichen Arbeits- und Berufsbetreuung, Sozialer Dienst, Pflege und Verwaltung.

Einblicke in die WfB, so die damals gängige Abkürzung für Werkstatt für Behinderte, gab es für die Bevölkerung in den achtziger und neunziger Jahren eher selten. Heute haben wir fast täglich Besuchergruppen in unserem Haus.

Und so wollen wir es weiter halten: Wir laden Sie herzlich zu unserem Fest am Samstag, den 1. Juli, ein (siehe Seite 8, 9, 10). Kommen Sie einfach vorbei, bringen Sie Familie und Freunde mit und überzeugen Sie sich von der besonderen Atmosphäre in einem modernen und leistungsfähigen Unternehmen.

Nach zweijähriger Bauzeit war die Einweihung 1992 auch ein Schlusspunkt.

In den ersten 20 Jahren unseres Bestehens waren wir in ausgedienten Fabriken untergekommen. Erst mit dem Neubau des Werks in der Neuenhofstraße 1988 und dann vier Jahre später in Haaren war die Zeit der Übergangs­ lösungen vorbei. Werkstätten für behinderte Menschen hatten unter Beweis gestellt, dass sie keine Verwahranstalten sind, sondern für unsere Gesellschaft eine unverzichtbare soziale Funktion erfüllen, und für die regionale Wirtschaft als Zulieferer und Dienstleister wichtig sind. Endlich erkannten Politik und Verwaltung dies auch in der Form an, dass ausreichend Mittel für den Neubau von Betriebsstätten bewilligt wurden, die an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung angepasst sind.

Zu verdanken war und ist dieser Fortschritt, wie eigentlich jeder Fortschritt, einzelnen Menschen, die sich in besonderer Weise engagieren. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen einige dieser Menschen vor. An ihrem jeweiligen Platz haben sie dazu beigetragen, dass wir in Haaren angekommen und ein geschätzter Partner in diesem schönen Stadtteil von Aachen sind.

Ihr Norbert Zimmermann, Geschäftsführer

Hinweis: In unseren Texten sind Frauen und Männer stets gleichermaßen gemeint.

Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir jedoch meist die männliche Form.

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Kurz notiert

Kundenporträt

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WEITER VERNETZT NEU IM IHK-WIRTSCHAFTSCLUB Als eines von rund 60 Mitgliedern ist Geschäftsführer Norbert Zimmermann jetzt in den IHK-Wirtschaftsclub aufgenommen worden. Das Gremium aus Unternehmern und leitenden Angestellten besichtigt drei- bis viermal im Jahr Unternehmen in der Region. Einmal im Jahr findet eine Informationsreise in andere interessante Wirtschaftsregionen statt. Federführend betreut wird der Club von IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer und den Unternehmern Dieter Classen, Eco-Express Waschsalons, und Lothar Steyns, Summit IT Consult. Sie hatten auch den Kontakt zu uns aufgenommen. „Die Lebenshilfe ist natürlich bekannt, aber wir wollten ganz bewusst ein Sozialunternehmen wie die Werkstatt näher kennenlernen“, so Steyns. Im März besichtigte der Wirtschaftsclub unser Werk in der Neuenhofstraße und kam anschließend zu einem ersten Informationsund Meinungsaustausch im Konferenzsaal zusammen.

Dankeschön: 10 Jahre ZUSAMMENARBEIT MIT PRO-IDEE

„Im September 2006 hat die erste Außenarbeitsgruppe mit 12 Beschäftigten begonnen. Heute arbeiten hier bereits 38 Beschäftigte in zwei Gruppen.“ Mit dieser Erfolgsbilanz bedankte sich Norbert ­Zimmermann Ende Oktober bei den Verantwortlichen des Aachener Versandhauses Pro-Idee. Zu der Feier anlässlich des runden Jubiläums hatten Ulf Bergjohann, Geschäftsführer der Junghans-Gruppe, und Dirk Rohleder, Betriebsleiter Logistik, die Werkstattbeschäftigten ins Café Life eingeladen. Auch aus Sicht von Bergjohann hat die Zusammenarbeit für beide Seiten mehr als nur wirtschaftliche Vorteile. „Nicht zuletzt sind auch Berührungsängste abgebaut worden“, betonte er. Rohleder dankte zum Schluss allen Werkstattbeschäftigten für ihren Einsatz und überreichte jedem eine Urkunde.

KUNDENPORTRÄT JEDE MENGE ZUG UND DRUCK Unsere Metallwerkstatt bearbeitet in diesen Wochen erneut einen Auftrag des Instituts für Werkstoffanwendungen im Maschinenbau (IWM) an der RWTH Aachen. Wir haben nachgefragt, worum es dabei geht.

In Maschinen müssen einzelne Bauteile über Jahre oft große Belastungen aushalten. Daher werden die Werkstoffe vor dem industriellen Einsatz meist an Universitäten ausführlich getestet. An einem solchen Prüfverfahren sind wir jetzt beteiligt. Das Institut für Werkstoffanwendungen im Maschinenbau (IWM) an der RWTH Aachen untersucht die Festigkeit von drei verschiedenen Werkstoffen aus Gusseisen. „Ihr Einsatz zum Beispiel im Bereich der Windenergie ist noch unzureichend erforscht“, erklärt Luisa-Marie Heine vom IWM. Die junge Maschinenbauerin leitet das öffentlich geförderte Forschungsprojekt. Der erste Schritt zur Herstellung von 30 verschiedenen Werkstoffproben erfolgt in unserer Metallwerkstatt. Bereichsleiter Frank Velten: „Wir schneiden und fräsen die gelieferten Metallblöcke zu sogenannten Probenkörpern.“ Am IWM werden die Teile dann abschließend gedreht und poliert und in der Prüfmaschine ausführlich getestet. „Insgesamt umfasst der Auftrag 1.240 Teile“, so Velten weiter. Bis zum Sommer sorgt die Zusammenarbeit mit dem IWM somit für eine gute Beschäftigungslage.

MANN DER ERSTEN STUNDE Mit einem schönen Essen im Restaurant Teuterhof hat der Metallbereich jetzt Wilhelm Quarten in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Der letzte Arbeitstag des 66-Jährigen war am 13. März, sein erster Arbeitstag war vor 51 Jahren in der Anlernwerkstatt der Lebenshilfe im alten Forsthaus Siegel. Ein ganzes Arbeitsleben in der Metallwerkstatt – das verdient höchste Anerkennung. Die Metaller wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.

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In dieser Form kommen die Metallblöcke bei uns an.

Die Probe des Werkstücks wird in der Prüfmaschine millionenfach einer großen Zug- und Druckbelastung ausgesetzt. (Foto: IWM)

DAS INSTITUT Bereits seit der Gründung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) im Jahr 1870 ist die Werkstoffkunde hier ein Lehrfach. Das heutige Institut für Werkstoffanwendungen im Maschinenbau (IWM) konzentriert sich in der Forschung auf anwendungsrelevante Fragestellungen der Werkstofftechnik vor allem metallischer und keramischer Werkstoffe. Für die Industrie bietet das IWM Dienstleistungen in Form von Werkstoffprüfungen oder Gutachten in Schadensfällen an.

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Werkstatthelden

„Ich wollte immer auf eigenen Füßen stehen.“

„Ich bin eine Kämpfernatur.“ SAGT REGINA SCHWARZ. SEIT 19 JAHREN BEHAUPTET SIE SICH AUF EINEM AUSSENARBEITSPLATZ.

Werkstattheldin Regina Schwarz

Eine starke Frau geht ihren Weg In unserem Unternehmen arbeiten viele interessante Persönlichkeiten. Menschen mit sympathischen Macken, Menschen mit ungewöhnlichen Hobbys, Menschen, die still und zuverlässig ihre Arbeit tun, kurz: Menschen, die man einfach mögen muss. Im sechsten Teil der Serie „Unsere Helden“ stellen wir Regina Schwarz vor.

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„Die Urkunde kommt an die Wand.“ Der Stolz steht Regina Schwarz ins Gesicht geschrieben. Seit 35 Jahren arbeitet sie in der Werkstatt. So steht es in der Urkunde. „Der Chef hat sie mir vor kurzem selber überreicht“, sagt sie mit fester Stimme.

Das war bei der Jubilarfeier, bei der unsere Beschäftigten geehrt werden. Es war nicht die erste Ehrung für Regina Schwarz. Die Urkunden zum zehnten, zwanzigsten und dreißigsten Jubiläum, die schon an der Wand in ihrer Wohnung hängen, müssen jetzt zusammenrücken. 35 Jahre – dass die jung wirkende, kleine Frau schon so lange bei uns ist, ist auf den ersten Blick kaum zu glauben. Dabei feiert sie bald ihren 53. Geburtstag. Bei einer Sache hat sie jedoch gemerkt, dass sie nicht mehr die Jüngste ist. „Acht Stunden wurden mir zu viel“, sagt sie. „Jetzt arbeite ich nur noch sechs Stunden.“ Ihr Arbeitsplatz ist bei Zentis im Werk Eilendorf.

Hier ist sie seit 19 Jahren in einer sogenannten Außenarbeitsgruppe im Einsatz, also fast von Anfang an.

1996 gingen zum ersten Mal Beschäftigte der Werkstatt durch das Werkstor des traditionsreichen Aachener Konfitüren- und Süßwarenherstellers. Hand in Hand mit den Mitarbeitern von Zentis bauen sie Displays auf und verpacken Waren am Band.

Gruppenleiter Patrik Hött schätzt vor allem Reginas Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit. „Außerdem verbreitet sie durch ihre fröhliche und offene Art stets gute Laune“, so Hött. „Manchmal arbeite ich auch an der Bosch“, sagt Regina und meint eine der Verpackungsmaschinen. Die Arbeit gefällt ihr gut, auch wenn es manchmal anstrengend ist. „Es gibt noch eine Kollegin, aber die anderen sind alle Jungens.“ Zum Verhältnis zu ihren männlichen Kollegen hat sie eine klare Einstellung: „Das ist ein Arbeitsplatz, da darf man nicht aus der Reihe tanzen.“ Verheiratet ist Regina Schwarz einmal gewesen. „Das ist leider in die Brüche gegangen.“ Als sie vom geplatzten Traum von einer eigenen Familie erzählt, mischt sich Wehmut in ihre feste Stimme. Schnell fängt sie sich wieder: „Ich wollte immer auf eigenen Füßen stehen.“ Vor einiger Zeit sei sie von einer Wohngruppe in ihre erste

Regina Schwarz mit ihren Kollegen bei der Arbeit e­ igene Wohnung mit betreutem Wohnen gezogen. „Das klappt ganz toll.“ In ihrer Freizeit schaut sie gern fern. Sie ist ein großer Fan von Vampire Diaries, einer US-amerikanischen Fantasy-­ Serie. Was sie sich für ihre Arbeit in der Werkstatt wünscht? „Ich wüsste nicht was. Ich bin eigentlich zufrieden.“

Lernen Sie Regina noch besser kennen: Auf unserer Internetseite finden Sie ein Video über sie! www.werkstatt-ac.de

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25 Jahre Haaren

Was bekommt denn die Bevölkerung in Haaren von der Werkstatt mit?

JUBILÄUM

Seit 25 Jahren ein Teil von Haaren Am 1. Juli feiern wir ein besonderes Jubiläum: das 25-jährige Bestehen unserer Betriebsstätte in Haaren.

Nach zweijähriger Bauzeit haben wir hier 1992 einen Neubau bezogen. Wir werfen einen Blick zurück in die Geschichte und stellen Menschen vor, die von Anfang an dabei sind.

„Die Lebenshilfe-Werkstatt gehört zu uns“ Es gibt viele Betriebe in dem Gewerbegebiet, das sich von der Alt-Haarener-Straße entlang der Wurm bis zur Krefelder Straße erstreckt. Für Ferdinand Corsten ist unser Betrieb gleichwohl ein besonderer. Wir sprachen mit dem CDU-Ratsherrn, der seit 1999 ­Bezirksvorsteher und seit 2009 Bezirksbürgermeister von HaarenVerlautenheide ist.

Wie sieht Ihr persönlicher Bezug zur Werkstatt aus?

Ich bin oft bei Ihnen im Haus und bringe immer gerne Besucher mit. Und jedes Mal denke ich beim Hinausgehen: Sie hätten das Bundesverdienstkreuz verdient: Die Mitarbeiterinnen und Mit­ arbeiter, die sich so professionell und engagiert für die Menschen mit Behinderung einsetzen. Darüber hinaus unterstütze ich die Werkstatt, so gut es geht, etwa bei der Anbahnung geschäft­ licher Kontakte. Von Ihrer Holzwerkstatt habe ich auch schon mal privat einen Schrank fertigen und von der Gartengruppe meinen Garten machen lassen.

Großes Jubiläums-Fest und Tag der Offenen Tür Juli

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Am Samstag, den 1. Juli, beginnt um 10 Uhr unser Jubiläumsfest im Hergels­mühlenweg 5 in Haaren.

Im großen Zelt auf dem Gelände gibt es bis 16.30 Uhr ein Bühnenprogramm. Gesorgt ist natürlich auch für das leibliche Wohl. Außerdem werden Spiele angeboten. Wir freuen uns auf die Besucherinnen und Besucher, die den Tag der Offenen Tür nutzen und sich die Vielfalt unserer Arbeitsbereiche mit eigenen Augen ansehen möchten.

Können Sie sich an die Einweihung vor 25 Jahren ­erinnern?

Herr Corsten, Sie sind in Haaren geboren und aufgewachsen, schon 1975 wurden Sie erstmals in die Bezirksvertretung gewählt. Den Stadtteil kennt also kaum jemand besser als Sie. Wie ist es hier um die Inklusion bestellt?

Inklusion ist dem Stadtbezirk Haaren seit jeher wichtig. Nicht zuletzt das 1991 umgebaute Gut Knapp in Verlautenheide, die Werkstätten der Lebenshilfe und die in Planung befindliche Wohnanlage Bogenhof im Herzen Haarens spiegeln dies wider.

Ihre Beschäftigten pendeln zur Arbeit rein und raus, von daher ist die Werkstatt ein Betrieb wie jeder andere. Mehr Berührungspunkte gibt es natürlich, wenn demnächst mehr Menschen mit Behinderung auch hier wohnen. Aber wir beziehen die Lebenshilfe immer wieder ein. Ich denke zum Beispiel an den Weihnachtsmarkt oder das Bezirksfest, wo die Werkstatt vertreten ist, oder auch an die Fronleichnamsprozession 2014, deren Abschluss­ gottesdienst auf dem Gelände der Werkstatt stattfand. Außerdem tagt die Bezirksvertretung immer wieder mal bei Ihnen im Hergelsmühlenweg.

Ferdinand Corsten (rechts) mit Geschäftsführer Norbert Zimmermann

Nein, ich glaube, die Bezirksvertretung war damals gar nicht eingeladen, weil die Entscheidungen bei der Stadt und beim Landschaftsverband getroffen worden waren. In den ersten Jahren hat die Werkstatt hier ein Nischendasein geführt. Aber wie gesagt, heute gehört die Lebenshilfe-Werkstatt zu Haaren und als Bezirksvertretung pflegen wir einen sehr engen Kontakt.

Herr Corsten, vielen Dank für das Gespräch.

Dachstuhl der großen Eingangshalle (Foto: Stefan Felder, 1991)

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1964

1966

1968

1976

1988

1992

richtet die Aachener „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“ in der Brabantstraße die sogenannte Anlernwerkstatt ein.

zieht die Anlernwerkstatt mit bereits 65 Plätzen in das alte Forsthaus Siegel.

gründet die Lebenshilfe die „Beschützende Werkstatt“ in einem Gebäude in der Grachtstraße in Aachen-Brand, das zuletzt als Betonfertigteilwerk genutzt worden war.

wird in einer alten Schirmfabrik auf der Jülicher Straße ein zweiter Standort eröffnet.

erfolgt der Neubau der Betriebsstätte Neuenhofstraße. Der Standort Jülicher Straße wird geschlossen.

folgen der Neubau der Betriebsstätte Hergelsmühlenweg und die Schließung des Standorts Grachtstraße.

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25 Jahre Haaren

Café Life

Der Umzug von der Grachtstraße in den Hergelsmühlenweg Was heißt das eigentlich: Ein kompletter Betrieb zieht um? Andrea Plum, seit fast 40 Jahren als Betreuerin und Gruppenleiterin bei uns tätig, und Lothar Heuser, Bereichsleiter Verpackung in Haaren, wissen sehr gut, was es bedeutet. Ende der siebziger und dann Anfang der neunziger Jahre sind sie gleich zweimal mit der Werkstatt umge­ zogen. Zunächst von der Jülicher Straße in die Grachtstraße und später von dort in den Neubau nach Haaren. Für Lothar Heuser war der zweite Umzug sogar eine Heimkehr. Er ist in Haaren geboren, und sein Großonkel war 1945 hier der erste Bürgermeister nach dem Krieg. Für Andrea Plum war der Umzug zweischneidig: „Auf der ­einen Seite haben wir uns über die hellen, sauberen Räume gefreut, andererseits ging der familiäre Charakter des alten Standorts verloren.“ Insgesamt sei der Umzug aber ein Schritt in Richtung Normalität gewesen, weg von der beschützenden Einrichtung hin zu einem Unternehmen mit einem funktionalen Gebäude.

Für die meisten unserer Beschäftigten, sagt Andrea Plum mit ihrer ganzen Erfahrung, war und ist das positiv.

Lothar Heuser (links) und Andrea Plum (mit Mitarbeiter Max Haberland) sind die „Umzugskönige“ der Werkstatt.

Porträt: Renate Goroncy Sie ist eine der vielen Beschäftigten, die seit 1992 bis heute in Haaren gewissenhaft ihrer Arbeit nachgehen. Insgesamt ist sie schon 45 Jahre bei uns. Renate Goroncy wurde 1957 geboren und lebt gemeinsam mit ihren zwei Schwestern unter einem Dach. Wir sprachen mit ihr über alte Geschichten und über Zukunftspläne. „Ich hab´ erlebt, wie das hier Baustelle war.“ Renate Goroncy nickt, während sie das sagt, und blinzelt ihr Gegenüber an. Sie spricht schnell und man merkt sofort: Diese kleine kräftige Frau hat Energie. Viel Energie. „Auf den Umzug hab` ich mich gefreut“, fährt sie fort, „aus der Gracht“. So wurde der alte Standort Grachtstraße damals von allen in der Lebenshilfe genannt. „Ich war früher an der Nähmaschine. Hab´ Arbeitskleidung gemacht.

Und Babytücher.“ Später, sagt sie, ist sie dann in die Gruppe von Andrea Plum gewechselt.

Renate Goroncy will noch ihr 50. „Verpackung. Aber hat sich nix verändert. Alle Arbeit mach´ ich gern hier.“ Sprecht Ihr auch Jubiläum feiern. schon mal über die alten Zeiten? „Nö!“ Renate Goroncy hat früher auch am Standort Jülicher Straße gearbeitet. „Ist ja ein Museum geworden“, weiß sie. „Ich war da mal beim Tag der Offenen Tür. Das war interessant.“ Im Oktober wird sie 60. Wird sie den runden Geburtstag feiern? „Nö, wir sind ja im Urlaub.“ Auf Gran Canaria war sie schon öfter. „Tropenheiß da“. Und wie lange will sie noch arbeiten? „Jetzt arbeite ich halbtags von acht bis 12.

Um eins werde ich abgeholt. Ich arbeite weiter, solange ich mich gut fühle. Ich will noch mein 50. Jubiläum hier feiern.“

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Zahlen zum Neubau 1992 Grundstücksgröße:

19.200 m2 Bebaute Fläche:

6.214 m2 Baukosten:

13,3 Mio. Mark Beschäftigte Menschen mit Behinderung:

300 Fachpersonal (Betreuung und Verwaltung):

60 Eröffnung mit Tag der Offenen Tür:

19. September 1992

Catering für den neuen Bischof Seit November hat das Bistum Aachen einen neuen Bischof. Zur Amtseinführung von Bischof Dr. Helmut Dieser gab es eine Reihe von festlichen Veranstaltungen. Neben dem Pontifikalamt im Hohen Dom zu Aachen mit rund 1.000 geladenen Gästen fanden verschiedene Empfänge statt. Beim Mitarbeiter­ empfang im Jakobus­ haus durfte unser Café-Life-Team die Bewirtung und den Service übernehmen. Unseren Beschäftigten hat dieser nicht alltägliche Auftrag viel Freude gemacht. Im Auftrag des Bistums übernehmen wir schon seit einigen Jahren das Catering für das Generalvikariat am Klosterplatz und für das August-Pieper-Haus, die Tagungsstätte der Bischöflichen Akademie in der Leonhardstraße.

Das Foto wurde beim Neujahrs­ empfang für die Mitarbeiter des Bistums Aachen aufgenommen.

Bischof Dr. Helmut Dieser (Foto: Bistum Aachen/Andreas Schmitter)

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Kurz notiert

Tag der Bundeswehr

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BESUCH DER WERKSTÄTTENMESSE Ende März fand die Werkstätten-Messe, eine Leistungsschau der Werkstätten für behinderte Menschen und Fachmesse für berufliche Bildung, in Nürnberg statt. Mit rund 180 Ausstellern und über 17.000 Besuchern ist sie Deutschlands meistbesuchte Sozial- und Bildungsmesse. Auch Max Haberland und Jaqueline Wagner, Mitglieder unseres Werkstattrates, reisten nach Nürnberg, um sich über aktuelle Themen zu informieren. Ein interessantes Produkt war ein Montage-Assistenz-System, das genaue Anweisungen für einzelne Arbeitsschritte auf den Arbeitstisch projiziert.

Daneben besuchten sie zahlreiche Fachvorträge, unter anderem zum neuen Bundesteilhabegesetz. „Es war sehr interessant, dazu die verschiedenen Meinungen und Sichtweisen zu hören“, so Jaqueline Wagner.

Max Haberland mit Betreuer Udo Schumacher

NACHWUCHS GESUCHT Als anerkannter Ausbildungsbetrieb und als Unternehmen mit rund 170 Fachleuten in den Bereichen Arbeitsförderung, Handwerk, IT, Catering, Verwaltung oder Pflege suchen wir ständig Nachwuchs. So haben wir zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. August Stellen in fünf verschiedenen Berufen ausgeschrieben. Insgesamt bilden wir zurzeit 26 junge Menschen aus. Um auch schon Schülerinnen und Schüler auf uns aufmerksam zu machen, beteiligen wir uns in diesem Jahr erneut bei CHECK IN, dem Tag der Offenen Unternehmen in Aachen. Am Dienstag, den 13. Juni, zwischen 12 und 17 Uhr können sich interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 13 bei uns umschauen.

Mehr Infos unter www.checkin-aachen.de

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FÜHRUNGSKONZEPT IM KINO PRÄSENTIERT Im vergangenen Jahr haben Geschäftsführung und Betriebsrat mit der Einführung eines neuen Führungskonzepts begonnen (s. Mehrwerk Mai 2016). Es baut auf dem Grundsatz der situativen Führung auf, nach dem ein Vorgesetzter je nach Reifegrad des Mitarbeiters unterschiedliche Führungsstile wählt. In den neu entwickelten Feedback-Gesprächen können nun die Mitarbeiter unmittelbar ihrem Vorgesetzten Rückmeldung geben. Sie lösen die bisherigen Personalbeurteilungsgespräche ab. Mit Unterstützung des Beratungsunternehmens „deutsche training“ haben unsere Führungskräfte in den letzten Monaten bereits verschiedene Seminare und Workshops durchlaufen. Für alle rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es nun an einem Vormittag Anfang April eine ausführliche Präsentation des Konzepts im Alsdorfer Cinetower durch den Führungs- und Kommunikationstrainer Michael Hein (Foto).

Nach einem gemeinsamen Mittagessen schloss sich am Nachmittag der Betriebsausflug auf die Bowlingbahn an.

Gelände der Lützow-Kaserne

LebenshilfeWerkstätten

WIR SIND DABEI: TAG DER BUNDESWEHR AM 10. JUNI Seit einigen Jahren präsentiert sich die Bundeswehr mit ihren Fähigkeiten, Soldaten und zivilen Mitarbeitern bundesweit bei einem „Tag der Bundeswehr“.

In diesem Jahr findet er am Samstag, den 10. Juni 2017 bundesweit an 16 Standorten statt: Von Plön im Norden bis Füssen im Süden, von Aachen im Westen bis Storkow im Osten. Der Veranstaltungsort in Aachen ist die Lützow-Kaserne, die im Südwesten unmittelbar an unser Betriebsgelände grenzt. Wir haben einen guten und regelmäßigen Austausch mit der Bundeswehr.

Daher freuen wir uns besonders über die Einladung, den Gästen der Bundeswehr unsere Arbeit vorstellen zu dürfen.

Unser Team vom Sozialen Dienst ist am 10. Juni von 10 bis 17 Uhr vor Ort. Die Lützow-­Kaserne ist eine von drei Kasernen im Stadtgebiet und beherbergt seit 1964 das Ausbildungszentrum Technik Landsysteme. Ausgebildet werden hier Instandsetzungssoldaten an der gesamten Palette von Landsystemen der Bundeswehr.

Ein Schweißer bei der Arbeit (Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke)

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§

Bundesteilhabegesetz

BUNDESTEILHABEGESETZ

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VON DER MITWIRKUNG ZUR MITBESTIMMUNG

Als Vertretung der beschäftigten Mitarbeiter mit Behinderung spielt der Werkstattrat eine wichtige Rolle in unserem Unternehmen. Das neue Bundesteilhabegesetz (BTHG) hat seine Position weiter gestärkt.

Was ändert sich?

Teil des BTHG ist auch die Neuregelung der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung (WMVO). Hatten Werkstatträte bisher oft lediglich ein Informationsrecht, so haben sie nun das Recht, in einzelnen Angelegenheiten mitzubestimmen. Dazu zählen zum Beispiel Regelungen zur täglichen Beschäftigungszeit und zum Entgelt oder Vereinbarungen im Bereich Verpflegung. Gibt es hier unterschiedliche Auffassungen zwischen Werkstattrat und Geschäftsleitung, kann eine sogenannte Vermittlungsstelle einberufen werden. Diese Stelle gab es bisher auch, nun sind ihre Entscheidungen – ­außer in Personalfragen – für beide Seiten bindend.

PROBIEREN SIE ES AUS!

Über die neue Verordnung sprachen wir mit Max Haberland, Vorsitzender des Werkstattrats in unserem Unternehmen.

Eine weitere zentrale Neuregelung ist die verpflichtende Einführung von Frauenbeauftragten: Sie vertreten die Interessen der weiblichen Beschäftigten. In unserem Haus gibt es bereits seit 2010 eine Frauenbeauftragte.

Durch Gesprächsangebote, Selbstverteidigungskurse oder die Zusammenarbeit mit externen Beratungsstellen sollen beschäftigte Frauen gestärkt und nicht zuletzt vor Gewalt geschützt werden. An den Sitzungen des Werkstattrats kann die Frauenbeauftragte zukünftig teilnehmen. Sie hat jedoch kein Stimmrecht.

Max Haberland, Vorsitzender des Werkstattrats

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Herr Haberland, können Sie schon sagen, ob Ihre Aufgabe nun einfacher wird?

Inwieweit die geänderte WMVO unsere Mitbestimmung tatsächlich stärkt, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. In anderen Werkstätten müssen die Werkstatträte in ihren neuen Rechten sicher noch geschult und ermutigt werden. Bei uns läuft das schon ganz gut, denke ich.

Sie waren im März auf einer Fortbildung für Werkstatträte bei der Bundesvereinigung Lebenshilfe in Marburg. Wie war die Stimmung dort?

Unter den 150 Teilnehmern in Marburg herrschte eine gute Stimmung. Denn wir sind stolz, dass im Bundesteil­

habegesetz viele unserer Forderungen umgesetzt wurden. Auf konkrete Fragen, wie bestimmte Dinge denn praktisch laufen sollen, blieben die Verantwortlichen aus der Politik aber noch sehr unkonkret. Da ist noch viel Wischiwaschi. Oft hieß es: Wir wissen es auch nicht. Probieren Sie es aus!

Was brauchen Werkstatträte vor allem?

Am wichtigsten ist das Engagement der Werkstattverantwort­ lichen. Sie müssen selbst davon überzeugt sein, dass eine starke Selbstvertretung von Werkstattbeschäftigten, insbesondere in Zeiten der Inklusion, sinnvoll für jede Werkstatt ist. Das ist aber hier in Aachen zum Glück schon lange so. Wir haben zum Beispiel seit vielen Jahren eine externe Vertrauensperson, die uns hervorragend unterstützt.

Auch beim Thema Frauenbeauftragte war Aachen der Zeit voraus.

Richtig, diese Aufgabe nimmt eine Kollegin bereits seit sechs Jahren wahr. Damals hatte sie sich im Rahmen eines Pilotprojekts beworben. Nun wird sie aus der Belegschaft heraus gewählt. Die Wahl ist im September und findet zusammen mit der Wahl des nächsten Werkstattrats statt.

Hat das BTHG für die Beschäftigten der Werkstätten sonst Vorteile gebracht?

Mehr als 4.000 Menschen mit und ohne Behin­ derung demonstrierten Anfang Oktober 2016 vor dem Landtag in Düsseldorf für ein besseres Bundesteilhabegesetz.

(Quelle: Lebenshilfe NRW / Foto: Verena Weiße)

PROTESTE HATTEN ERFOLG Nach einem langen, teilweise beschwerlichen Weg hat das Bundesteilhabegesetz (BTHG) im ­Dezember 2016 den Bundestag passiert: Die Lebenshilfe hat das Vorhaben fachlich kritisch begleitet und die ­Öffentlichkeit mit der Kampagne #TeilhabeStattAusgrenzung mobilisert. Mit Erfolg: Zahlreiche Forder­ ungen der Lebenshilfe, die als Verbesserungen für Menschen mit geistiger Behinderung angemahnt wurden, finden sich im Gesetz wieder, z. B. für die Beschäftigten in den Werkstätten oder Klarstellungen zur gemeinschaftlichen Leistungserbringung. Die Bundesver­einigung Lebenshilfe hat die Kampagnen-­ Internetseite nun zu einer Informations-Plattform umgestaltet, die auch in der Umsetzungsphase der neuen G ­ esetze immer gut und kritisch informiert.

Unter www.TeilhabeStattAusgrenzung.de findet man nun gebündelt viele Materialien.

Ja, das Arbeitsfördergeld ist angehoben worden und wir dürfen künftig bis zu 5.000 Euro an Vermögen sparen.

Herr Haberland, vielen Dank für das Gespräch.

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Freiwilligendienst in der Werkstatt

Freiwilligendienst: Gut und wertvoll Jahr für Jahr machen sie sich und andere reicher: die meist jungen Menschen, die einen Freiwilligendienst bei uns leisten. Ihr Einsatz ist ein Gewinn für alle. Stellvertretend für die aktuell rund 20 Freiwilligen bedanken wir uns an dieser Stelle bei Lidija Ognenoska und Florian Nickel.

Lidija Ognenoska war von Oktober 2015 bis Ende März als „Bufdi“ im Heilpädagogischen Arbeitsbereich tätig. Seit wenigen Wochen lebt sie in Siegen, wo sie sich auf ein weiteres Studium vorbereiten will. Dabei hat die 29-Jährige bereits zwei Ausbildungen in ihrer Heimat M ­ azedonien abgeschlossen: Hotelfachfrau und Straßenverkehrsingenieurin. Doch sie wollte nach Deutschland. „Deutschland war schon als Kind mein Traumland“, schwärmt sie. Als Au-pair-Mädchen kam Lidija ­Ognenoska zunächst zu einer Familie nach ­Aachen. „Nach dem Jahr als Au pair wollte ich mich weiterentwickeln, mehr lernen und mich um andere

„ICH HABE LIEBENSWERTE MENSCHEN KENNEN GELERNT.“ LIDIJA OGNENOSKA

Menschen kümmern.“ So erfuhr sie von der Möglichkeit des BunLidija Ognenoska desfreiwilligendienstes und der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Statt für eine Kita entschied sie sich schließlich für einen Einsatz in der Werkstatt. Hier habe sie viel gelernt, vor allem im Kontakt mit den besonderen Menschen. Ihre Kollegen hätten ihr geholfen, Verantwortung zu übernehmen und auf eigenen Beinen zu stehen. Dafür ist Lidija Ognenoska sehr dankbar: „Ich habe hier liebenswerte Menschen kennengelernt und sie in mein Herz geschlossen.“

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Florian Nickel in der Werkstatt Florian Nickel ist 19 Jahre alt und kommt aus Roetgen.

Nach dem Abitur auf dem Inda-Gymnasium in Kornelimünster hatte er zunächst vor, ein Lehramtsstudium aufzunehmen. „In der Werkstatt bin ich dann zufällig gelandet“, sagt er. Ein Bekannter seiner Eltern ist hier Gruppenleiter und der habe ihm einen Freiwilligendienst empfohlen. Nach dem Vorstellungsgespräch und zwei Hospitationstagen war Florian Nickel klar, dass er das soziale Jahr machen will. Eingesetzt wird er in einer Gruppe im Bereich Verpackung. An der Arbeit mit den Menschen mit Behinderung beeindruckt ihn vor allem, wie herzlich und offen alle sind. „Allein die Freude der Menschen, dass man da ist, hat

„JETZT WEISS ICH, WAS ICH WILL.“ mir sehr geholFLORIAN NICKEL fen, durch die ersten Wochen zu kommen. Sie freuen sich auch über kleinste Kleinigkeiten, da kann man sehr viel von lernen“, sagt Florian Nickel.

Er habe nicht gewusst, was auf ihn zukommt, aber jetzt wisse er, dass er nicht Lehrer werden, sondern soziale Arbeit studieren will. „Das FSJ ist zwar anstrengend, aber sehr lehrreich“, lautet sein Fazit nach dem ersten halben Jahr.

Freiwilligendienst in der Werkstatt Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ist bis zum Alter von 26 Jahren als Vollzeittätigkeit möglich. Freiwillige über 27 Jahre können einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) leisten, auch in Teilzeit. Die FSJler und BFDler (bzw. Bufdis) kommen meist zu uns, um Erfahrungen im sozialen Bereich zu sammeln und sich beruflich zu orientieren. Die Bedingungen sind bei beiden Diensten gleich. Das monatliche Entgelt beträgt 350 Euro. Außerdem sind die Freiwilligen gesetzlich kranken-, sozial- und rentenversichert. Begleitet wird der Einsatz durch Seminare und Fortbildungen.

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Kurz notiert

Tipps und Termine

TIPPS UND

Termine

Jubiläen im Aufsichtsrat Annlen Hahn und Rainer Handlos (Foto, rechts) wurden jetzt für ihr langjähriges Engagement im Aufsichtsrat unseres Unternehmens geehrt. Professor Gerd Ascheid, Vorsitzender des Aufsichtsrats, betonte, dass Annlen Hahn die „Stimme der Eltern und die Stimme der Menschen ist, für die wir unsere Einrichtungen aufgebaut haben“. Sie ist seit 30 Jahren im Aufsichtsrat und zusätzlich im Elternbeirat der Werkstatt. Außerdem leitet sie das Flohmarkt-Team der Lebenshilfe. Rainer Handlos ist Rechtsanwalt und seit 25 Jahren im Aufsichtsrat. Ihm dankte Professor Ascheid insbesondere für den juristischen Rat, den er bei der Überwachung und Lenkung der Gesellschaft einbringe. Besonders hervorzuheben sei, dass er sein Engagement ohne persönliche Betroffenheit und aus altruistischen Motiven ausübe.

LEBENSHILFE-TERMINE Mai

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Tag der Begegnung Europas größtes Fest für Menschen mit und ohne Behinderung, von 10 bis 18 Uhr im Kölner Rheinpark

CAFÉ LIFE-TERMINE Jul

09 Sep

Juni

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Öcher Werke aus der Kunstwerkstatt Den „Verbrauchertest“ hatten sie beim Aachener Weihnachtsmarkt. Und man kann nur sagen, unsere neuen Eigenprodukte haben den Test bestanden. Unter dem Markennamen „Öcher Werke“ hatten wir Schmuckbücher, Frühstücksbrettchen, Trinkbecher aus Porzellan, Postkarten und Kunstkalender im Angebot – alle mit Motiven von Künstlerinnen und Künstlern aus unserem Atelier „willsosein“. Viele Besucher des Weihnachtsmarkts kauften bei uns ein Geschenk oder Souvenir und lobten die kreative und ansprechende Aufmachung der Produkte. Wegen des großen Zuspruchs wollen wir diesen Bereich weiter ausbauen. Und wenn es nach uns geht, sind wir beim nächsten Aachener Weihnachtsmarkt wieder dabei.

2018 wird mit den 4 Amigos groß gefeiert

Juli

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CHECK IN Tag der Offenen Tür für interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 13

Jubiläumsfest 25 Jahre Werk Haaren

Juli

Landesspiele von Special 10­–12 Olympics NRW In Neuss mit rund 1.000 Athletinnen und Athleten in zwölf Sportarten. Wir sind mit neun Sportlerinnen und Sportlern dabei.

03 Okt

15 Aug

19 Nov

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Lese-Frühstück Danke Afrika II

Lese-Frühstück Die Pralinen des Ferdinand Mending

Lese-Frühstück Frau mit Hut

Themenabend Laurentius

Themenabend Hubertus

Es sind noch einige wenige Plätze frei. Bitte reservieren Sie per E-Mail an Günter Weidknecht: Weidknecht@werkstatt-ac.de

Schauspieler gesucht Wir machen richtig Theater – und das im besten Sinne. Wir suchen ehrenamtliche ­theaterbegeisterte (Früh-)Rentner für ein inklusives Theaterprojekt. Es werden Menschen mit und ohne Behinderung mitspielen. Zum ersten Mal wagen wir uns an ein Stück, das eine Autorin geschrieben hat, das aber noch nie aufgeführt wurde. In der Geschichte spielen hauptsächlich ältere Menschen ab 50. Die Proben finden einmal wöchentlich in der Neuenhofstraße 170 statt. Schauspielerische Vorkenntnisse sind nicht nötig. Interessierte können sich gerne melden bei Heike Eich, Telefon 0241/ 92 811-115.

Im kommenden Jahr wird unser Unternehmen 50 Jahre alt. 1968 legte die Lebenshilfe Aachen den Grundstein mit der „Beschützenden Werkstatt“ in der Grachtstraße. Das Jubiläum wollen wir gebührend feiern, und zwar am 30. Juni 2018 mit einem großen Fest im Eurogress, dem größten Veranstaltungszentrum, das Aachen zu bieten hat. Das Festkomitee hat die Arbeit aufgenommen, und der Höhepunkt des Programms steht bereits fest: Die 4 Amigos, beliebte Boygroup und Stimmungskanonen aus dem Öcher Karneval, lassen es sich nicht nehmen, ein halbes Jahrhundert Lebenshilfe-Werkstatt mit uns zu feiern.

Die 4 Amigos (Foto: Andreas Steindl)

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Impressum Herausgeber: Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH, Neuenhofstr. 170, 52078 Aachen Tel. 02 41 / 92 81 10, info@werkstatt-ac.de, www.werkstatt-ac.de V.i.S.d.P.: Norbert Zimmermann, Geschäftsführer

Konzeption, Text, Redaktion: gossen-kommunikation.de Gestaltung: POWER+RADACH werbeagentur, power-radach.de Fotos: Werkstätten & Service GmbH, Stefan Felder Druck: mtb, Maastricht, Auflage: 2.000

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Jubilarfeier 2017

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UNSER CATERINGSERVICE:

FRISCH. GUT. INKLUSIV. Ob Firmenjubiläum, Hochzeit oder runder Geburtstag – wir verwöhnen Ihre Festgäste mit einem individuellen und außergewöhnlichen Catering.

Zu jedem Anlass und Geschmack – wir erfüllen gerne Ihre Wünsche und Vorstellungen für festliche Buffets. Oder Sie lassen sich von unserem erfahrenen Küchenchef professionell beraten.

Ansprechpartner: Günter Weidknecht, Bereichsleiter Gastronomie & Catering, 0241/92811-170, weidknecht@werkstatt-ac.de