Zikomo 2/2015

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Rubrik

Zikomo, das halbjährliche Magazin von Play Football Malawi Seite 2 Seite 7–8

ONE LOVE Projekte, Seite 5 Eröffnung des Kindergartens in Lingadzi, Portrait Grey Mwedyo & Tadala Masina, Seite 9 Rückblick Projektreise


Editorial

Der Schlüssel zum Erfolg ist Mut Liebe Leserinnen und Leser Es ist mir eine grosse Freude, ihnen die zweite Ausgabe unseres Magazins «Zikomo» zu überreichen. «Zikomo» gibt Ihnen einen authentischen Einblick in unsere Entwicklungsarbeit, die dank Ihrem Engagement möglich ist. Seit drei Jahren engagieren wir uns erfolgreich in Malawi. Grosszügigkeit ist eine schöne Eigenschaft der Schweizerinnen und Schweizer. Das jährliche Spendenvolumen der Schweizer Bevölkerung ist 350 Mal grösser als das Bruttoinlandprodukt von Malawi. Malawi hat die Unterstützung in der Entwicklungszusammenarbeit dringend nötig. Die Bedürfnisse und Nöte in Malawi sind endlos. So fallen beispielsweise im Schnitt 200 Kinder auf eine Lehrperson, Infrastruktur und Lehrmittel sind kaum vorhanden. Aus den vielen spannenden Beiträgen in diesem Magazin möchte ich einen hervorheben, der unser Anliegen für eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit aufzeigt: In Lingadzi konnten wir unseren ersten Kindergarten für täglich über 150 Kinder eröffnen. Im Alter von 2 – 5 Jahren gibt es in Malawi keine Bildungsangebote. Durch unser Angebot ermöglichen wir eine

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Chance auf Bildung und schenken ihnen damit Hoffnung und Perspektiven. Play Football Malawi hat grosse Visionen und wir konnten in drei Jahren bereits vieles in Bewegung setzten. Dies ist aber erst der Anfang. Der eigentlichen Schlüssel zum Erfolg ist Mut. Unsere Träume und Ziele können wir nur umsetzen, wenn wir aufstehen, unsere Komfortzone verlassen und mutige Schritte tätigen. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung unserer Organisation und unserer Projekte. Gemeinsam schaffen wir es, Hoffnung und eine Zukunft für Kinder zu schaffen. Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre. Herzliche Grüsse

Simon Holdener Präsident, Play Football Malawi


ONE LOVE Projekte

PFM ONE LOVE Unser soziales Engagement mit einem Kindergarten, im Kinderspital, Jugendgefängnis, Waisenheim und mit Hilfspaketen für Bedürftige. Seit seiner Gründung hat Play Football Malawi das soziale Engagement vor Ort in Malawi stetig ausgebaut. Zu dieser Entwicklung trugen unsere Erfahrungen vor Ort bei: Der Kontakt mit den Menschen, die Infrastruktur, die gesellschaftlichen Gegebenheiten, die sozialen Missstände. So haben wir uns neben der Arbeit in den Akademien für ein breites soziales Engagement entschieden. Unter dem Begriff PFM ONE LOVE fassen wir unsere Unterstützung in den folgenden fünf Projekten zusammen:

Frühbildung im Kindergarten Bildung ist in Malawi eine wesentliche Voraussetzung, um der Armut zu entfliehen. In Malawi sitzen im Durchschnitt 200 Kinder in einer Schulklasse. Sie sitzen nicht selten auf dem Boden, Schreibmaterial und Lehrmittel sind nicht vorhanden. Im Oktober 2015 haben wir in Lilongwe ein Frühbildungscenter für über 150 Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren eröffnet. Der sogenannte Kindergarten steht unmittelbar angrenzend zu unserer Akademie in Lingadzi. Durch das Kindergarten-Projekt möchten wir das Leben von Not leidenden Kindern frühzeitig und wirkungsvoll beeinflussen. Dieses Projekt fügt sich in unsere Zielsetzung ein, die Umstände für die Lernenden in Malawi nachhaltig zu verbessern.

Unterstützung im Kinderspital Die Regierung von Malawi kann den Bedürfnissen der Spitäler bei weitem nicht gerecht werden. Den Patienten, meist Kinder und Bedürftige, mangelt es an grundlegenden Dingen wie Hygieneartikel und Nahrung. Aus diesem Grund unterstützen wir die Kings Pantry Organisation monatlich mit einem Spendenbeitrag. Der Betrag fliesst direkt in das Kamuzu Central Hospital, ein Projekt, in welchem Kinder und bedürftige Menschen mit Seifen und Nahrung beliefert werden. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Möglichkeiten für die Kinder im Kamuzu Spital nachhaltig zu verbessern. Zikomo 2/15

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ONE LOVE Projekte

Unterstützung im Waisenheim In Malawi gibt es aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung sehr viele Waisenkinder. Das Waisenheim Crisis Nursery bietet ein Zuhause für diese Waisenkinder. Die Kleinkinder, die Heim betreut werden, haben ihre Mutter verloren und sind voll- oder halbwaise. So kümmert sich die Crisis Nursery so lange um die Babys, bis sie einen Platz für eine Adoption finden oder wieder in Familien aufgenommen werden. Die Zustände sind nicht optimal, es mangelt im Bereich der Hygiene, der Medizin und Nahrung.

Hilfsprogramm im Jugendgefängnis 300 jugendliche Gefangene im Alter von 12 bis 18 Jahren sitzen im überfüllten Kachere Gefängnis in Lilongwe ihre Strafen ab. Die Bedingungen im maroden Jugendgefängnis sind menschenunwürdig. Einmal am Tag erhalten die Insassen Maisbrei. Geschlafen wird auf dem harten Steinboden. Die einseitige Ernährung sowie die miserablen sanitären Einrichtungen führen oft zu schweren Krankheiten und Tod. Unser Hilfsprogramm im Jugendgefängnis besteht aus einem Zugang zu Bildung, der Bereitstellung von medizinischer Grundversorgung und natürlich aus dem Banana-Cup, ein während der Trockenzeit wöchentlich ausgetragenes Fussballturnier, das im Innenhof des Gefängnisses stattfindet. Die bisherigen Austragungen des Turniers haben gezeigt, dass mit dem Anlass positive Emotionen und Unterhaltung in die Strafanstalt gebracht werden können.

Die Tätigkeiten der Aufnahmestation für Kinder in Not erfordern laufend Unterstützung. Wir stellen dem Waisenheim Crisis Nursery finanzielle Unterstützung, Nahrungsmittel und Spielzeuge zur Verfügung. Unsere monatliche Unterstützung ermöglicht dem Waisenhaus, den Kleinkindern eine medizinische Grundversorgung, aber auch Kleider und Nahrung anbieten zu können. Vor kurzem konnte das Waisenhaus sogar ein Feld mieten, auf dem Soja und Mais angepflanzt werden können.

Hilfspakete für Bedürftige Altersarmut ist in Malawi ein bekanntes und verbreitetes Problem. Der Staat kann diesem Problem nicht nachkommen, weil es keine geregelte Altersvorsorge gibt. Gleichzeitig sehen wir es als unsere Pflicht an, die Umgebung unserer Akademie zu respektieren und die Menschen an unserer Entwicklung teilhaben zu lassen. Darum ist das Bereitstellen von Hilfspaketen in der Region Likuni Teil unserer ONE LOVE Projekten. Mit Hilfspaketen, die wir monatlich verteilen, ermöglichen wir älteren, hilfsbedürftigen Menschen, ihre Grundbedürfnisse zu stillen.

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Ihre Spende

Ihre Unterstützung macht den Unterschied Dank Ihrer Spenden können wir nachhaltig unsere Projekte finanzieren. Helfen Sie mit, in Malawi die Armut zu bekämpfen. Bereits im Januar 2016 werden wir ein nächstes Bildungsprojekt lancieren. Wir eröffnen eine Primarschule. In Malawi sitzen im Durchschnitt 200 Kinder in einer Schulklasse auf dem Boden. Schreibmaterial und Lehrmittel sind nicht vorhanden. Mit Ihrer Hilfe ändern wir für die Kinder in Malawi diese Umstände – Schritt für Schritt. Für Ihre Spenden danken wir herzlich! Postfinance IBAN: CH48 0900 0000 8513 3248 9 PC 85-133248-9 Kontoinhaber: Play Football Malawi Haus des Sports Talgut-Zentrum 27 3063 Ittigen Spenden per SMS: An 339, Text: PFM (Leerzeichen) Betrag Bereits über 150 Kinder erhalten gratis Frühbildung

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Aktuell

T-Shirt Sponsor für die Kider: wir-machen-druck.de

Eröffnung des Kindergartens in Lingadzi (Early Childhood Center)

Text: Eliane Kipfer

Endlich ist es soweit: der grosse Tag der Eröffnung des Kindergartens! Schon der Empfang, als wir mit dem Auto ankommen, drückt etwas von der Freude und Dankbarkeit aus, welche die Leute vom Dorf empfinden. Mit Gesang und Tanz werden wir willkommen geheissen von mehreren Hundert Frauen des Dorfes. «The warm heart of Africa», wie die Malawer ihr Land bezeichnen, ist an diesem Tag so stark spürbar, dass wir total überwältigt sind. Auch etliche Journalisten von Fernsehen und Radio sind vor Ort und dokumentieren das Geschehen.

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Die 153 Kindergartenkinder sind bereit in ihren einheitlichen T-Shirts und warten mit leuchtenden Augen darauf, den neuen Kindergarten in Beschlag zu nehmen. Als das Band vor der Tür durchgeschnitten wird, ist die Freude riesig und die Dorfbewohner kaum zu bremsen. Die Räume sind liebevoll und für afrikanische Verhältnisse bis ins Detail hergerichtet. Die Wände sind mit hellen Farben bemalt und mit bunten Zeichnungen verziert.

Die Frauen vom Dorf haben im Vorfeld Darbietungen vorbereitet, die sie nun mit voller Hingabe präsentieren. Mit Tänzen und Liedern besingen sie die Eröffnung des Kindergartens und bringen ihre grosse Freude und Dankbarkeit darüber zum Ausdruck. Sogar ein Theater wurde einstudiert, welches viel Anlass zum Lachen gibt, jedoch eine tiefe Bedeutung hat. Die Kinder spielen die ganze Entwicklung des Kindergartens nach, angefangen von der Skepsis einiger Dorfbewohner, dem Tag, an dem die Eltern ihre Kinder zur Anmeldung brachten bis hin zur grossen Eröffnungsfeier. Simon Holdener, der Präsident von Play Football Malawi, macht den Dorfbewohnern klar, dass die Kinder die Zukunft der Nation sind und ermutigt sie, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Der Kindergarten in Lingadzi ist erst der Anfang. Das Ziel ist, dass noch viel mehr Kinder in Malawi die Chance auf eine gute Bildung bekommen. Simon träumt davon, in naher Zukunft noch mehr Kindergärten und Schulen zu eröffnen, um in die Kinder und damit in die Zukunft Malawis zu investieren.


Partnerschaften

Prima Familia, Sponsor Early Childhood Center

«Ich bin überwältig zu sehen, was durch unser Geld in Malawi alles entstehen darf! Wir können einen Unterschied ausmachen. Ich bin froh, in Simon Holdener einen zuverlässigen und kompetenten Partner gefunden zu haben, welcher gezielt unser Geld vor Ort investiert. Wie kann man Geld besser investieren als in Menschen? Schon John F. Kennedy sagte: ‚Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.’» (Zitat: Thomas Kipfer, Leiter Prima Familia)

Text: Eliane Kipfer

Wir von Prima Familia sind ein Beratungsund Dienstleitungsunternehmen. Wir investieren in Menschen in schwierigen Lebenssituationen und unterstützen sie in ihrem Entwicklungsprozess. Wir arbeiten eng mit dem Herkunftssystem zusammen. Angemessen an die jeweilige Lebenssituation suchen wir die optimale Begleitung: ein Familiencoaching, eine Pflegefamilie oder eine andere Betreuungsform. Wir betreuen zudem unbegleitete minderjährige Asylsuchende, die bei ihren Verwandten oder Pflegefamilien untergebracht sind. Schon lange haben wir den Wunsch, uns über unsere Grenze hinaus dort zu investieren, wo die Not am grössten ist. Es ist uns eine grosse Ehre, dieses Projekt sponsern zu dürfen. Wir sind froh, in Simon und Play Football Malawi einen Partner gefunden zu haben, der sich direkt in die Menschen vor Ort investiert. Die Menschen hier sind uns schnell ans Herz gewachsen und wir freuen uns, den Kindergarten sowie die Entwicklung der Projekte weiterhin zu unterstützen und zu sehen, wie Menschen neue Hoffnung bekommen.

Elian & Thomas Kipfer und Simon Holdener v.l.n.r.

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Portrait Gray Mwedyo Malikebu

Gray Mwedyo Malikebu einst Talent, heute Trainer

Text: Kennedy Zakochera

Gray Mwedyo Malikebu wurde als sechstes von zehn Kindern geboren als seine Eltern in gerade in Simbabwe arbeiteten. Gray kommt ursprünglich aus Zomba, der im Süden gelegenen, alten Hauptstadt von Malawi.

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Heute ist Gray mit Ruth verheiratet. Gemeinsam haben sie fünf Kinder. Seine aktive Fussballerkarriere startete er in der High School, wie er mit einer Schulmannschaft an der Coca-Cola Trophy teilnahm. Später durfte Gray im Kamuzu Stadion aufspielen. Das Stadion gehört zu den grössten im Land und bietet Platz für 40’000 Zuschauer. Im Jahr 2002 trug Gray erstmals die Farben Malawis, als er bei einem U17-Turnier gegen Angola und Nigeria aufspielte. Im gleichen Jahr wechselte er in die Reihen eines Super League Teams, der Civo Service United.

Die Super League ist die Elite-Liga in Malawi. Doch noch bevor die Meisterschaft startete, zog sich Gray in einem Training eine schwere Verletzung zu, die ihn an der Fortsetzung seiner vielversprechenden Karriere hinderte. Als vor zwei Jahren die Play Football Malawi Akademie in Likuni gegründet wurde, war Gray einer der ersten Trainer, die an Bord kamen. Er war der erste Trainer der Akululu-Mannschaft, dem U8-Team von Play Football Malawi.


Portrait Tadala Masina

Tadala Masina - der Traum von der Bundesliga Tadala Masina wurde am 30. September 2001 als erstes von zwölf Kindern in Likuni, Lilongwe, zur Welt gebracht. Er ist mit sechs Schwestern und fünf Brüdern aufgewachsen und kommt aus einer sportlichen Familie.

Text: Kennedy Zakochera

Tadala war einer der ersten registrierten Spieler in der Play Football Malawi Akademie. Seine Trainer bescheinigen ihm grosses Talent und eine sehr schnelle Auffassungsgabe. Wie viele Kinder in der Fussballakademie bewundert Tadala die Fussballkünste von Argentiniens Star Lionel Messi. Wie einst Lionel Messi hat auch Tadala seine Ziele hoch gesteckt: Er möchte für das malawische Fussball Nationalteam und in der deutschen Bundesliga spielen. Tadala ist im Vergleich zu seinen gleichaltrigen Freunden zwar kleiner gewachsen, dafür glänzt er mit einem schnellem, direkten und technisch versiertem Spielstil. Seine enorme Schnelligkeit stellt er gerne im Laufduell mit den gegnerischen Verteidigern unter Beweis. Das Zusammenspiel seiner Schnelligkeit und Fertigkeit am Ball macht den U14-Flügel zu einem regelmässigen Skorer. Tadala Masina durfte sein Talent beim ersten Zusammenzug der regionalen Auswahl unter Beweis stellen.

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Rückblick auf eine gelungene Projektreise Im erstmals durchgeführten Kombi-Einsatz von Play Football Malawi und „Unihockey für Strassenkinder“ ist im Juli ist eine zwölfköpfige Delegation von Volunteers nach Malawi gereist. Ziel der Projektreise war es, Trainer in beiden Sportarten auszubilden.

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Erfahrungsbericht

Die Projektreise wurde von Simon Holdener (Play Football Malawi) und Philippe Burkhard (Unihockey für Strassenkinder) geleitet. Für das Programm war der Staff von Play Football Malawi zuständig. Am Kombi-Einsatz nahmen zwölf Volunteers aus der Schweiz teil, die jeweils in einer der beiden Sportarten spezialisiert waren. Der Verein „Unihockey für Strassenkinder“ nahm aus der Schweiz Unihockey-Ausrüstungen mit. Erster Kontakt mit Afrika Für viele Teilnehmer war es der erste Aufenthalt in Afrika, so auch für Volunteer Samira Meier. Für sie war schon die Ankunft unvergesslich: „Bereits die Busfahrt vom Flughafen bis zu unserer Unterkunft war ein Erlebnis. Staubige Strassen, viele Leute, die am Strassenrand unterwegs waren, Dinge verkauften. Besonders sind mir die Mäusespiesse in Erinnerung geblieben, was ich zuvor noch nie gesehen hatte.“ Unihockeytraining auf Sand Während einer Woche wurden auf dem Boden der Lingadzi Akademie in der Hauptstadt Likuni Trainerkurse in Fussball und Unihockey durchgeführt. In den Kursen nahmen je über 20 einheimische Coaches teil. Unihockey wurde ganz im Sinne von Unihockey für Strassenkinder auf Sandplätzen durchgeführt. Das Team fertigte aus Eisenstangen vier Tore an. Für die afrikanischen Kursteilnehmer war es die erste Berührung mit dem Unihockeysport, derweil die Volunteers sich mit dem holprigen Boden anzufreunden hatten. Begeisterung in den Trainerkursen Trotz knapper Zeit, relativ vielen Kursteilnehmern sowie dem tückischen Terrain, zieht Philippe Burkhard ein positives Fazit: "Alle Teilnehmer waren sehr motiviert und begeistert vom Unihockey. Der Unihockey-Funken sprang bei vielen Kursteilnehmern über." Die Kursteilnehmer waren mehrheitlich Lehrerinnen und Lehrer aus Likuni, einem Vorort von Lilongwe. Die Unihockey-Ausrüstung wurde danach an insgesamt acht Schulen verteilt. Lernfreudige Kursteilnehmer Bei den Fussball-Einheiten ging es vor allem darum, die bestehenden Trainer von den Akademien von Play Football Malawi weiterzubilden. Im Gegensatz zu den Unihockey-Kursen konnten die Volunteers hier auf einem fortgeschrittenen Niveau arbeiten. Volunteer Nicolà Bezzola blickt auf die Kurstage zurück: "Wir hatten den Eindruck, dass wir mit unseren Kursen durchaus eine nachhaltige Wirkung haben erzielen können. So wandten die Trainer unsere Inputs meist

schon in ihren neuen Trainingseinheiten an." Am Schlusstag der ersten Woche coachten die neu ausgebildeten Trainer die Kinder von Play Football Malawi beim Unihockey- und Fussballturnier. Besuch der ONE LOVE Projekte Die Schweizer Delegation besuchte ausserdem zwei der ONE LOVE Projekte von Play Football Malawi, das Waisenheim sowie das Kachere Jugendgefängnis. Zusammen mit James Phiri, Leiter der ONE LOVE Projekte von Play Football Malawi, führten die Teilnehmer im Innenhof des Gefängnisses ein Fussball- und ein Unihockeyspiel durch. Philippe Burkhard erzählt, dass die Insassen begeistert waren von diesem für sie exotischen Spiel. Gefängnisaufenthalt als prägendes Erlebnis Der Aufenthalt im Jugendgefängnis war für die Volunteers eine besonders prägende Erfahrung. Für Samira Meier war es sogar der eindrücklichste Moment der ganzen Projektreise: „Als wir in den Innenhof des Gefängnisses eintraten, sassen rund 180 Insassen am Boden. Plötzlich standen alle auf und sangen ein mehrstimmiges Lied. Ich hatte wirklich Gänsehaut!“ Die Konfrontation mit den unmenschlichen Umständen im Gefängnis, mussten aber erst mal verarbeitet werden. "Vielen aus dem Schweizer Team hat das Erlebnis im Gefängnis zugesetzt, so das am Abend versucht wurde, das Erlebte mit James und Simon gezielt zu verarbeiten," erzählt der Leiter Philippe Burkhard. Weit über den Fussball hinaus Volunteer Nicolà Bezzola stellt nach den Besuchen im Waisenheim und im Gefängnis fest, „dass beide Erlebnisse sehr prägend waren und zeigen, dass die positive Wirkungen des Engagements von Play Football Malawi weit über den Fussball hinaus reicht." In der zweiten Projektwoche organisierte Play Football Malawi eine Reise durch das Land. So fanden Ausflüge an den Malawisee und nach Livingstonia statt, ein Ort, der 2000 Meter über Meer liegt. Die Reise war ein richtiger Erfolg, auch weil die Schweizer Delegation noch einmal in „the warm heart of Africa“, wie Malawi auch genannt wird, eintauchen konnte. „Die Menschen sind freundlich, man fühlt sich sehr wohl bei ihnen und sie haben eine Lebensfreude, die hier in Europa nicht anzutreffen ist“, beschreibt Samira Meier ihre Eindrücke.

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Die Bildungsknappheit in Malawi Die malawischen Lehrerinnen und Lehrer müssen im Schnitt 80 lernhungrige Kinder unterrichten. In ländlichen Gebieten kommen bis zu 200 SchülerInnen auf eine Lehrkraft. Das malawische Erziehungssystem leidet unter Bildungsknappheit und einem Mangel an qualifizierten Lehrkräften. Ausserdem mangelt es den Schulen an einer angemessenen Infrastruktur.

Die Sprache Chichewa Chichewa ist neben Englisch die zweite Amtssprache des Landes. Ein Schnellkurs:

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