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Editorial #wirsindjubla Vision & Strategien

wirsindjubla

Liebe Leserin, lieber Leser

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Im Jahr 2017 zeigte die Jubla der Schweiz, was sie ist, macht und bietet. Selbstbewusst und stolz lebten ihre Mitglieder ihr Engagement für die Gesellschaft. Vision, Strategien, Grundsätze und Haltungen leiteten sie dabei.

Höhepunkt des Jahres war der nationale Jubla-Tag, der in einer noch nie da gewesenen Grösse zelebriert wurde. Über 300 lokale Gruppen gestalteten ein individuelles Programm vor Ort. Im Vorfeld wurde der Jubla-Tag schweizweit beworben.

anerkennung kreativsein

Als Dankeschön für die unzähligen Stunden ehrenamtliches Engagement schenkte die Jubla ihren Leitungspersonen am Kulti17 eine wohlverdiente Auszeit. Umgeben von guter Musik und Jubla-Aktivitäten nutzten über 2’000 Leitungspersonen die Gelegenheit, Jubla-Freunde aus der ganzen Schweiz zu treffen.

vernetzung zusammensein naturerleben

Nach dreijähriger Überarbeitung mit anschliessender Vernehmlassung im Verband hat sich die Jubla 2017 ein neues Leitbild mit überarbeiteten Grundsätzen geschenkt.

identifikation mitbestimmen Das 40 Jahr Jubiläum des Ranfttreffens stellte schliesslich den besinnlichen Abschluss eines erlebnisreichen JublaJahres dar.

entwicklung glaubenleben

Wir bedanken uns bei allen, die Jungwacht Blauring zu dem machen, was wir sind. Konkret geht dieser Dank an:

\ Alle ehrenamtlichen Leitenden vor Ort, die durchstarten, um den Kindern und Jugendlichen einen jublastischen Alltag zu bieten; \ Alle ehrenamtlichen Regional- und Kantonsleitenden,

Ausbildenden, Scharbegleitenden, Arbeits- und

Fachgruppenmitgliedern, die die Scharen unterstützen und die Jubla zusammenhalten; \ Unsere Gönnerinnen und Gönner, unsere Sympathisantinnen und Sympathisanten. Sie ermöglichen, dass Jungwacht Blauring Lebensfreu(n)de verbreitet und wir Jubla sein können.

wirsindjubla

Alice Stierli und Silvio Foscan

Identifikation – Jungwacht Blauring hat ein neues, zeitgemässes Leitbild

Zusammen lachen, unvergessliche Augenblicke erleben, singen und geniessen am Lagerfeuer, in abenteuerliche Geländespiele eintauchen, wandern und unter dem Sternenhimmel übernachten, Zelte bauen und über dem Feuer kochen, eine Schatzkarte zeichnen, sich verkleiden, die Köpfe zusammenstecken und Ideen entwickeln, Verantwortung übernehmen und gemeinsam weiterkommen, besondere Momente feiern, Freundinnen und Freunde fürs Leben finden – das alles und vieles mehr bietet Jungwacht Blauring.

Mit diesen Worten beginnt das neue Leitbild von Jungwacht Blauring. Gefolgt von den fünf Grundsätzen «zusammen sein», «mitbestimmen», «Glauben leben», «kreativ sein» und «Natur erleben» sowie einer Vision und vier Strategien für die Zukunft bildet das neue Leitbild die Grundlage für ein gemeinsames Identitätsverständnis.

Auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren

«Wer sind wir?» und «Wo wollen wir hin?» – diese Fragen beschäftigen Jungwacht Blauring. Mit dem Ziel, offen auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren und gleichzeitig auch altbewährten Traditionen Platz zu lassen, formuliert das neue Leitbild beispielhaft, wie sich Kinder und Jugendliche in Jungwacht Blauring einbringen und entfalten, wie sie ohne Leistungsdruck für eine gemeinsame Sache wirken und wie sie die Werte in unserer Gesellschaft von klein auf kennenlernen und mitgestalten. Das neue Leitbild führt unter anderem auch eine neue, zukunftsorientierte Formulierung des Grundsatzes «Glauben leben» ein, mit der sich wieder eine Mehrheit der Mitglieder identifizieren kann. Als Haltung bestärkt die Jubla ihre gelebte Offenheit bezüglich Konfession ihrer Mitglieder, ohne dabei ihre Verbundenheit mit der katholischen Kirche aufzugeben.

Herausforderung angenommen und erfolgreich gemeistert

Ein Leitbild partizipativ zu überarbeiten und anzunehmen, ist eine Herausforderung. Die Vernehmlassung auf allen Ebenen im Jahr 2017 war mit ihren über 1’000 Rückmeldungen aus einer Online-Umfrage und Workshops in fast allen Kantonen nicht nur ein Erfolg, sie hat wesentlich zur Stärkung der gemeinsamen Identität beigetragen. Seit der Bundesversammlung 2/17 dürfen wir mit Stolz verlauten lassen: «Jungwacht Blauring hat ein neues, zeitgemässes Leitbild!»

\ Mehr Informationen unter jubla.ch/leitbild

Vernetzung – bedürfnisorientierte Netzwerkpflege

Kontakte knüpfen und sich vernetzen – das war auch 2017 ein wichtiges Anliegen auf allen Ebenen. Um die Kontakte zu Eltern, Sponsoren, Behörden und Fachpartnern längerfristig zu festigen und auszuweiten, legt die Jubla grossen Wert auf eine bedürfnisorientierte Netzwerkpflege. Dies ist unter anderem auch Inhalt der Aus- und Weiterbildung der Leitenden.

Netzwerke überprüfen

Der Grundstein für die bedürfnisorientierte Netzwerkarbeit wurde 2016 mit der Broschüre schub.netzwerk gelegt. 2017 nahmen sich die nationale und kantonale Ebenen selbst das Ziel, die eigenen Netzwerke anhand konkreter Beispiele zu analysieren. Ob Kantonslager, Dankesapéros oder PR-Aktivitäten: Im Rahmen solcher Projekte und Anlässe nahmen die zuständigen Gremien jeweils ihr eigenes Netzwerk genauer unter die Lupe. Dadurch konnten neue Netzwerkpartner hinzugewonnen und allfälliger Handlungsbedarf für die Netzwerkpflege bei bestehenden Partnern erkannt werden.

Elternarbeit als Schwerpunkt

Auch in der Aus- und Weiterbildung der Leitenden ist die Netzwerkarbeit ein wichtiges Thema. Speziell die Zielgruppe «Eltern» spielt in der Jubla eine zentrale Rolle. Wie dieses Netzwerk positiv angekurbelt werden kann, wo allfällige Herausforderungen liegen und was für Vorteile es bringt, die Zielgruppe genau zu kennen und anhand ihrer Bedürfnisse anzugehen, wird in diversen Kursen sowie an kantonalen und regionalen Ausbildungsgefässen behandelt.

\ Mehr Informationen unter jubla.ch/netzwerk

Anerkennung – Jungwacht Blauring macht sich sichtbar

Anerkennung, Präsenz, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Positionierung, mehr Mitglieder, Gehör in der Gesellschaft: Das alles wünscht sich Jungwacht Blauring. Deshalb setzte sich die Jubla im Jahr 2017 schweizweit in Szene! Neu kreiertes Jubla-Werbematerial wurde im öffentlichen Verkehr, im Kino und auf der Strasse überall perfekt in Szene gesetzt. Und so sah die Schweiz für einmal plötzlich nur noch blau.

Die Jubla-Welt als Plakat und Film

Für Präsenz nach aussen lancierte die Jubla Schweiz im Jahr 2017 neues Werbematerial. Dieses präsentiert die Jubla in all ihren Facetten: lebendig, verspielt, abenteuerlich, aktiv, kreativ, naturverbunden, vielfältig, solidarisch, gemeinschaftlich, engagiert, kindergerecht, qualitativ. Sich überlappende Ebenen in verschiedenen Blautönen kombiniert mit Jubla-typischen Alltagssituationen verdeutlichen: spielen, wandern, basteln, bauen, springen, hüpfen, Musik machen, lachen, träumen, Fahrrad fahren, zelten, Ball spielen – nichts und niemanden soll die Jubla-Welt missen! Das Sujet der Jubla-Welt findet sich neu auf Plakaten, Flyern, Infobroschüren und kann für weitere Produkte vielfältig verwendet und ausgebaut werden. Auch in animierter Form kann die Jubla-Welt bestaunt werden – inklusive Gelächter, Gesang und Klatschspielen.

Kampagne rund um den Jubla-Tag

Zum Einsatz kam das neue Werbematerial insbesondere rund um den Jubla-Tag 2017. In Zusammenarbeit mit den 15 Jubla-Kantonalverbänden lancierte die Jubla Schweiz im Vorfeld zum Jubla-Tag eine nationale Werbekampagne. Von Mitte Juli bis Mitte September erhielt Jungwacht Blauring dadurch in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Kino und auf der Strasse für alle ein Gesicht. Gestärkt wurde diese Werbung durch lokale Aktionen der Basis. Dafür standen Hilfsmittel und Vorlagen zur Verfügung. Auch namhafte Persönlichkeiten wie Alt-Bundesrätin Ruth Metzler, Kabarettist Emil Steinberger, Sängerin Eliane Müller oder Marathonläufer Viktor Röthlin engagierten sich für den Jubla-Tag und machten Jungwacht Blauring mit ihrer Unterstützung sichtbar.

\ Mehr Informationen unter jubla.ch/jublatag

Entwicklung – Kindersport: Jubla für die Kleinsten

Kinder sind der Ausgangspunkt und das Ziel aller Entwicklungen in der Jubla. Seit einigen Jahren zieht es auch die 5 bis 7-Jährigen vermehrt in die abenteuerlichen Gruppenstunden und an die vielseitigen Scharanlässe. Dies wirft neue Fragen im Verband auf und es gilt sich für die Kleinsten in der Jubla weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund wurden im Jahr 2017 die Projektidee «Kindersport in den Jugendverbänden» aufgegleist und erste verbandsinterne Diskussionen angeregt.

Projektidee «Kindersport in den Jugendverbänden»

Gemeinsam mit der Pfadibewegung Schweiz und dem Cevi Schweiz arbeitet Jungwacht Blauring Schweiz für fünf Jahre am J+S-Projekt «Kindersport in den Jugendverbänden». Das gemeinsame Ziel ist es, den Kindersport für die Zielgruppe der 5 bis 10-Jährigen weiterzuentwickeln. Für Jungwacht Blauring Schweiz liegt der Fokus einerseits auf der Integration von Kindern zwischen 5 bis 10 Jahren in den Jubla-Alltag und andererseits auf der spezifischen Entwicklung von Jubla-Angeboten für 5 bis 7-jährige Kinder.

Die Kleinen in der Jubla

Aktuell gründen einzelne lokale Gruppen spezifische Angebote für die Kleinsten. So zum Beispiel Gruppenstunden oder Kindersport-Pfingstlager. An einem Workshop an der Bundesversammlung 1/17 tauschten sich die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Kantone zu ebendiesen Angeboten für 5 bis 7-Jährige aus. Sie diskutierten Chancen und Risiken der Angebote und berieten sich, ob und inwiefern der Verband darauf reagieren soll. Parallel dazu beschäftigt sich die nationale Projektgruppe Kindersport mit Anliegen und Anregungen von Leitenden solcher Angebote und lässt entsprechende Erkenntnisse und Inputs in die Überarbeitung der Ausbildungsbroschüre «Die Kleinen in der Jubla» einfliessen. Künftig will sich die Jubla Schweiz verstärkt damit auseinandersetzen, wie es dem Verband gelingt, Angebote für die Kleinen so zu unterstützen, dass sie als Teil von Jungwacht Blauring wahrgenommen werden.

\ Mehr Informationen unter jubla.ch/kindersport

Solidaritätsaktion jubla.infanta – mehr als jeder Rappen zählt

2017 hat die nationale Solidaritätsaktion der Jubla erneut zugelegt: 4’000 Kinder und Jugendliche aus über 60 lokalen Gruppen sammelten rund CHF 40’000 für philippinische Kinder. Doch genauso wichtig wie diese Spendenhöhe ist der Wandel in den Köpfen: Die Erkenntnis, dass Wohlstand nicht selbstverständlich und globale Ungerechtigkeit nicht unabänderlich ist.

Zahnbürstenverkauf von Tür zu Tür, am Marktstand oder im Gottesdienst

Jede lokale Gruppe gestaltete ihre Sammelaktion individuell. So legten sich Kinder und Jugendliche auf vielfältige und kreative Art und Weise ins Zeug, um die symbolischen jubla.infanta-Zahnbürsten und den dazugehörigen Solidaritätsgedanken in der Öffentlichkeit an den Mann und die Frau zu bringen.

Verbindung zwischen guter Tat und Sensibilisierung

Die Sammelaktionen sind in der Regel an ein spielerisches Programm geknüpft. Dieses Programm führt den Kindern und Jugendlichen das gemeinsame Unterstützungsziel – eine Vorschule in der armen philippinischen Fischerregion Infanta – und die armutserzeugenden Zusammenhänge vor Augen. Sich von Kindsbeinen an solidarisch zu engagieren – das bedeutet Zukunftshoffnung schenken, Lebensfreu(n)de ans andere Ende der Welt verbreiten und «Glauben leben» in die Tat umzusetzen.

\ Mehr Informationen unter jubla.ch/jublainfanta

Internationale Vernetzung – Blick über den europäischen Tellerrand hinaus

Trotz Leitbildüberarbeitung hat die Jubla im Jahr 2017 nicht nur Nabelschau betrieben. Mit zwei spezialisierten Gremien pflegt sie weltweite Partnerschaften. Die Fachgruppe Philippinen tut dies konkret mit einem Austauschprogramm und Sensibilisierungsarbeit für globale Gerechtigkeit. Die Fachgruppe International setzt sich strategisch für die weltweite Stärkung der Rechte von Kindern ein.

Fachgruppe Philippinen: Dem anderen Ende der Welt ein Gesicht geben

Jahreshöhepunkt war die Reise von sechs Jubla-Leitenden in die Philippinen. Neben dem Besuch von Fastenopfer-Projekten, inklusive der durch die Solidaritätsaktion jubla.infanta unterstützte Vorschule, lag der Schwerpunkt im Austausch mit dem philippinischen Partnerverband «Chiro». Dem anderen Ende der Welt ein Gesicht geben, seinen Alltag miterleben und neben offensichtlichen Unterschieden Gemeinsamkeiten schätzen – darin besteht der Wert dieses Austauschs. Über die Sozialen Medien und Kurshilfsmittel profitiert die ganze Jubla von dieser horizonterweiternden Erfahrung. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Entwicklung des Brettspiels «Blick über den Tellerrand» zur Sensibilisierung der Themen Nachhaltigkeit und gerechter Handel.

Fachgruppe International: strategisches Wirken auf Basis der UN-Charta 2030

FIMCAP – die weltweite Vernetzung katholischer Kinder- und Jugendverbände – bildet für die Fachgruppe International die Plattform, um sich gemeinsam mit Jugendverbänden aus der ganzen Welt für die Nachhaltigkeitsziele der UN-Charta 2030 zu engagieren. Dabei liegt der thematische Fokus insbesondere auf den Rechten von Kindern. Die Aufgabe der Fachgruppe ist es, Erfahrungen aus der Schweiz einzubringen und diejenigen anderer Länder für die Schweiz nutzbar zu machen.

\ Mehr Informationen unter jubla.ch/philippinen und jubla.ch/international

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