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Schlemmerferien alla Piemontese

Wo geniesst man am besten eine Woche lang leckeres Essen und guten Wein? Wir sind in Norditalien voll auf unsere Kosten gekommen.

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Wie allgemein in Italien wissen auch die Gastgeberinnen und Gastgeber im Piemont bestens, wie man traumhafte hausgemachte Pasta zubereitet.

Meine Schwiegereltern hatten vor nicht allzu langer Zeit ihren 40. Hochzeitstag. Um dies zu feiern, beschloss die ganze Familie, zusammen in die Ferien zu fahren. Wir nannten alle unsere Wünsche und stiessen auf zwei gemeinsame Nenner: leckeres Essen und guter Wein. Gemäss diesen Kriterien entschieden wir uns für eine Reise ins italienische Piemont.

Das Piemont liegt im Nordwesten des stiefelförmigen Landes. Ganz besonders, was Wein anbelangt, ist das Piemont ein Paradies: Es gibt hier 18 000 landwirtschaftliche Betriebe mit Weinbau, 280 Industrieunternehmen im Bereich «Wein und Spirituosen» plus 54 Genossenschaftskellereien mit rund 12 000 Genossenschaftern. Somit war alles angerichtet für einen genussreichen Aufenthalt in Bella Italia.

Alba – eine gute Wahl

Auf eine Empfehlung eines Bekannten hin entschieden wir uns für ein kleines HotelRestaurant namens La Crota in der Nähe der Stadt Alba, etwa 60 Kilometer südlich von Turin. Von dort aus lassen sich verschiedene interessante Ausflugsziele gut erreichen. Auch Alba selbst ist ein spannender Ort: Die Stadt wurde von der UNESCO als gastronomische Kreativstadt ausgezeichnet und ist berühmt für weissen Trüffel (Tartufo bianco di Alba).

Unsere Gastgeber machten dem Ruf der italienischen Gastfreundschaft alle Ehre und waren äusserst herzlich. Der Hotelleiter war zugleich der Küchenchef, während seine Frau als Chef de Service arbeitete und seine Tochter ihr Know­how als Weinexpertin zur Verfügung stellte. Der Sternekoch bereitete für uns unter anderem selbstgemachte Trüffelravioli zu, die uns ganz ausgezeichnet schmeckten. In altehrwürdiger Tradition des Piemont war das Hotel mit einem beachtlichen Weinkeller ausgestattet, in den man durch einen gläsernen Boden hineinsehen konnte. Unter der fachkundigen Beratung der Expertin durften wir zahlreiche exquisite Tropfen kosten – so exquisit, dass wir uns bremsen mussten, wenn wir es ohne zu torkeln ins Bett schaffen wollten.

Freuden für alle Sinne

Betreffend Weinkultur gab es in der Region noch mehr zu entdecken: In zehn Autominuten gelangten wir nach Barolo. Dieses Örtchen hat einem der renommiertesten italienischen Weine seinen Namen gegeben. Wir besuchten dort das Museo del vino, das uns einen originellen Mix aus moderner Kunst und einer Reise durch die Geschichte des Weins bot.

Inspirierend war auch der Abstecher zur farbenfrohen Cappella del Barolo, die durch die Arbeiten der Künstler David Tremlett und Sol LeWitt zu einem modernen Symbol für die Region wurde. Ein wei­

Unverkennbar: terer lohnenswerter Ausflug führte uns zu den beeindruckenden Kunstbauten und spannenden Museen Turins. Bei alldem war uns mein italienischstämmiger Schwager eine grosse Hilfe: Er brachte uns zum Beispiel bei, ein «Gelato» (Einzahl) und kein «Gelati» (Mehrzahl) zu bestellen. Bereichert von vielen bezaubernden Eindrücken für alle fünf Sinne kehrten wir nach einer Woche in die Schweiz zurück. Mamma mia – das waren tatsächlich die Genussferien, die wir uns erträumt hatten. ▪

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