VINSCHGER THEMA
Geflügelschlachthof als Chance Ein Novum im Vinschgau: Tiergerechte Geflügelschlachtung in Mals. MALS - Seit einigen Wochen wird in Mals, im einzigen Geflügelschlachthof im Vinschgau, Federvieh geschlachtet. „Trotz kritischer Stimmen im Vorfeld, es macht sich bezahlt. Die Investitionen lohnen sich“, betont Günther Wallnöfer, der das Vorhaben während der vergangenen Amtsperiode als Referent für Landwirtschaft vorangetrieben hat. Rund 80.000 Euro habe die Gemeinde Mals in die Aufrüstung des Schlachthofs bzw. in das Material für die Geflügelschlachtung investiert. Leider hätten sich weitere Gemeinden aus der Bezirksgemeinschaft nicht dazu bereit erklärt, einen finanziellen Beitrag zu leisten, kritisiert Wallnöfer. Noch werden zwar ausschließlich Hühner geschlachtet, aber prinzipiell stehe der
Bis zu 80 Hühner die Stunde können hier momentan geschlachtet werden.
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DER VINSCHGER 34/20
Schlachthof auch für Gänse, Truthähne und Enten zur Verfügung. „Ein solcher Schlachthof war schon lange notwendig. Die tiergerechte Geflügelschlachtung im Vinschgau ist ein Novum und eine Chance“, erklärt Wallnöfer. Bisher mussten die Menschen mit ihrem Geflügel ins Passeiertal oder nach Brixen fahren. In ganz Südtirol gab es bis dato nämlich nur diese zwei Höfe, wo Geflügel regulär und unter Einhaltung aller Bestimmungen geschlachtet werden konnte. „Und für einzelne Tiere machte sich dies natürlich nicht bezahlt“, weiß Wallnöfer. Schon jetzt werde der Schlachthof in Mals gut angenommen. Derzeit können im neu eingerichteten Teil des Schlachthofs rund 80 Hennen die Stunde geschlachtet werden.
Günther Wallnöfer hat das Vorhaben maßgeblich vorangetrieben.
„Gute Erwerbsmöglichkeiten“ „Insbesondere für Bergbauern und bäuerliche Kleinbetriebe bietet die Geflügelzucht gute Erwerbsmöglichkeiten“, betont auch Raimund Prugger, Vinschger Bezirksobmann des Südtiroler Bauerbundes. Der Geflügelschlachthof eröffne neue Möglichkeiten. „Er ist eine Bereicherung für unser Tal“, unterstreicht Prugger. Der Bauernbund habe das Vorhaben stets unterstützt, sowohl auf Bezirks- als auch auf Landesebene. Momentan werden unter anderem die Bio-Hühner von der Bioeigenossenschaft Tschengls sowie Hühner von vielen weiteren Betrieben aus dem ganzen Vinschgau geschlachtet. Die Legehennen
Philipp Thoma vom Psegghof in Tschengls bringt seine Hühner zur tiergerechten Schlachtung.