Aufschütten statt sanieren

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VINSCHGER THEMA

Mehrere Fliegen auf einen Streich Noggler: Sicherheit, Aufwertung der Landschaft und touristischer Mehrwert GRAUN - Handlungsbedarf ist bei den so-

genannten Galerien zwischen St. Valentin auf der Haide und Graun dringend gegeben. Immer wieder kam es in diesem Bereich zu Lawinenabgängen und Steinschlägen, vor allem in den vergangenen Jahren. Auch Straßensperren mit allen unliebsamen Folgen waren notwendig. Bürgermeister Heinrich Noggler erinnerte bei der Gemeinderatssitzung am 6. Februar mehrfach daran, dass die Behebung dieser Gefahrenquelle nach dem Problembereich in der „Latschander“ zwischen Latsch und Kastelbell die zweite Priorität auf der Liste der im Vinschgau notwendigen Eingriffe einnimmt. Die sogenannten Galerien zwischen St. Valentin a.d.H. und Graun könnten verschwinden. Verlegung von Straße und Radweg

sei, die Alperia vom Vorschlag der Aufschüttung zu überzeugen. Noggler: „Die Anstelle einer Sanierung der Galerien mit Alperia ist bereit, auf Ersatzzahlungen in einem geschätzten Kostenaufwand in Höhe Millionenhöhe zu verzichten.“ Diese Anvon 8 Millionen Euro, wie sie vom Land sprüche waren vor allem deshalb erhoben ins Auge gefasst worden war, hat sich das worden, weil im Zuge der Umsetzung des Blatt nun laut Heinrich Noggler zugunsten Aufschüttungs-Vorschlages der See wäheines anderen Vorschlages gewendet, „von rend der Bauphase abgesenkt werden muss, dem nun auch Landesrat Daniel Alfreider was natürlich für eine bestimmte Zeit eine überzeugt ist.“ Der Vorschlag, ausgearbeitet verminderte Stromproduktion nach sich in Form einer Machbarkeitsstudie vom zieht. Die Absenkung ist unerlässlich, denn Ingenieurbüro Pohl+Partner, sieht im We- das Aufschüttungsmaterial soll an anderen sentlichen vor, im Bereich zwischen dem Stellen des Sees entnommen werden. Es derzeitigen Holzablagerungsplatz und der ist von einem Aufschüttungsvolumen im „Stampferkurve“ den Stausee entlang des Ausmaß von über 2,5 Millionen Kubikmeter Ufers aufzuschütten, und zwar auf einer die Rede. Das Stauvolumen würde am Ende Strecke von ca. 1,4 Kilometern. Ziel ist nicht kleiner, sondern sogar etwas größer. es, Flächen zu gewinnen, um die Straße sowie auch den Radweg in Richtung See Zwei Arbeitsphasen zu verlegen. Auch eine Grünzone zwischen dem Hangfuß und der Straße bzw. Als mögliche Bauzeiten für die Umdem geplanten Aufschüttungsdamm soll setzung der Aufschüttungsmaßnahmen geschaffen werden. Und die Galerien, die und weiterer Arbeiten nannte der Bürseit der Seestauung mit buchstäblich ge- germeister zwei Perioden, und zwar den waltiger Wucht an dunkle Zeiten erinnern, Zweitraum von April bis Anfang Mai zwei könnten abgebaut werden. Die erste Voll- aufeinanderfolgender Jahre. Wie Noggler stauung des Sees begann bekanntlich im weiter informierte, wird Landesrat Daniel Spätsommer 1950. Alfreider die Aufschüttungs-Variante, die im Vergleich zum Sanierungsvorschlag allerdings um Einiges teurer ist, der Landes„Auch Alperia ist dafür“ regierung zur Beschlussfassung vorlegen. Erfreut zeigte sich der Bürgermeister, Der Aufschüttungs-Vorschlag bringt laut dass es dem Landesrat Alfreider gelungen dem Bürgermeister gleich mehrere Vorteile. 4

DER VINSCHGER 05/20

Es könne einerseits die Sicherheit entlang dieses Straßenabschnittes gewährleistet werden. Zudem würden die Aufschüttung, die Verlegung der Straße und des Radweges sowie das Verschwinden der Galerien zu einer Aufwertung des Landschaftsbildes führen. Insofern sei auch mit einer touristischen Aufwertung zu rechnen. „Druck machen“ Noggler hofft, dass der AufschüttungsVorschlag sowohl auf politischer Ebene als auch bei allen anderen beteiligten Stellen auf Zustimmung stößt und möglichst bald umgesetzt werden kann. Die Gemeindeverwaltung werde jedenfalls Druck machen. Noggler wörtlich: „Wenn wieder etwas passiert, werden wir die Straße einfach zusperren und auch die Fahrt über die Straße auf dem Damm nur mehr Einsatzfahrzeugen erlauben.“ Leitungs-Bau wird konkret Das grenzübergreifende Projekt zur Verbindung der Hochspannungsleitung zwischen Tirol und Südtirol über den Reschenpass wird konkret. Wie der Gemeindereferent Tobias Folie informierte, dürfte der italienische Stromnetzbetreiber Terna, der die unterirdische 220 Kilovolt-Leitung mit Gesamtausgaben in Höhe von ca. 70


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