„Der Luis hat sich viel traut“

Page 20

VINSCHGER GESELLSCHAFT

Suche nach Gerechtigkeit SCHLUDERNS - In der Sitzung vom 4. Oktober hatte der Gemeinderat von Schluderns eine „neue Verordnung für den Trinkwasserversorgungsdienst“ zu genehmigen. Der unscheinbare Tagesordnungspunkt zog eine ausführliche und ausgiebige Diskussion nach sich. Sekretär Christian Messmer klärte auf und nannte als Auslöser der „Wasserdebatte“ im Gemeinderat eine Richtlinie des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. Oktober 2000. Die sogenannte „Wasserrahmenrichtlinie“ enthält als Auflage für alle Mitgliedsstaaten, bis zum Jahre 2010 die Wasserversorgung kostendeckend zu gestalten. Laut Sekretär Messmer habe man in Italien diesen Passus

Diskussionsrunde durchlaufen. Die Europäische Union wird immer spürbarer und lässt grüßen. In seiner „Aufklärung“ stellte Messmer den Räten verschiedene Szenarien und Modelle vor. Um sämtliche Vorschläge und Möglichkeiten prägnant auf eine Folie zu bekommen, hatte sich Sekretär Messmer um Übersicht durch ein Abkürzungssystem bemüht. Dies zwang den GemeinBürgermeister Peter Paul Trafoier und Vizebürgermeister Andreas derat mehr als eine Stunde lang, Hauser beendeten die „Wasserdebatte“ mit den Worten: „Wenn etwas sich konzentriert zu überlegen, nicht funktioniert, wird es geändert.“ wie man die Kosten begrenzen und den Wassertarif möglichst aber auf die lange Bank gescho- einzuberechnen. Damit war klar: gerecht anwenden könnte. In ben. Beim Kostendeckungsprin- Das Trinkwasser wird teurer. Die Erwartung weiterer Erläuterunzip gehe es darum, sämtliche Kommunen hatten es zur Kennt- gen von Seiten des Gesetzgebers Aufwände, Investitionen und Ab- nis zu nehmen und haben – wie wurde die neue Verordnung mit schreibungen im Trinkwassertarif in Schluderns – schon mal eine einer Enthaltung genehmigt. S

Länderübergreifende Großübung

Beim Berggasthof Parditsch wurde der „Absprungplatz“ als Drehscheibe für die Hubschrauber-Unterstützung eingerichtet. NAUDERS/GRAUN - Am 6. Oktober organisierte die FF Nauders in Zusammenarbeit mit der Bezirksmannschaft und dem Flugdienst Landeck eine Großübung der besonderen Art. Die Übungsannahme lautete: „Brand auf der Labaunalm mit Drohung auf Waldbrand“. An der der Gemeinschaftsübung beteiligten sich der Abschnitt 1 Bezirk Landeck mit den Wehren Nauders, Pfunds, Spiss, Tösens, Ladis, Fiss und Serfaus, der Abschnitt 3 Bezirk Obervinschgau mit den Wehren Reschen, Graun, St, Valentin und Langtaufers, der Flugdienst des Bezirks Landeck und der Bergrettungsdienst Nauders. Insgesamt waren 153 Frauen und Männer mit dabei, 39 davon aus dem Obervinschgau. Weil sehr viele Re-

20

DER VINSCHGER 37/18

staurants und Almhütten speziell im Winter mit Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr nicht erreichbar sind, wurde der gesamte Personen- und Gerätetransport zum Brandobjekt mit zwei Hubschraubern (Wucher Helikopter und Heli Tirol) abgewickelt. „Für uns ist es außerordentlich wichtig, dass wir die Möglichkeit bekommen, mit Fluggeräten zu üben, damit die Mannschaft im Ernstfall weiß, wie mit Hubschraubern umgegangen wird bzw. welche Materialien geflogen werden können“, so der Bezirksfeuerwehrkommandant Hermann Wolf. Bei 92 Rotationen und ca. 4 Flugstunden pro Heli wurden 120 Einsatzkräfte und ca. 15.000 Kilogramm an Material auf den Berg geflogen. Das Übungsgelände wurde in meh-

rere Abschnitte unterteilt. Beim Berggasthof Parditsch (1.650 m) wurde der „Absprungplatz“ als Drehscheibe für die Hubschrauber-Unterstützung eingerichtet. Die Labaunalm (1.980 m) befindet sich in einem unwegsamen Gelände. Das Löschwasser wurde vom Labaunbach entnommen und mit 8 Relaispumpen, die per Hubschrauber eingeflogen wurden, zum Brandobjekt befördert. Aufgrund der schwachen Funkverbindung wurde auch ein mobiler Funkumsetzer am Bazallerkopf (2.160 m) installiert, damit die Kommunikation auch in nicht abgedeckten Bereichen gewährleistet werden konnte. Dieser Umsetzer war allerdings nur eine Hilfe für das digitale Funksystem der Tiroler Kameraden. Die Funksysteme

Peter Theiner (links) und Hermann Wolf freuen sich über den erfolgreichen Verlauf der länderübergreifenden Gemeinschaftsübung.

aus Nord- und Südtirol sind nämlich nicht kompatibel, was eine weitere logistische Herausforderung darstellte. Zusammenfassend zeigten sich die Verantwortlichen sehr zufrieden mit der Übung. Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Feuerwehrkräften sowie mit den beiden Hubschrauber-Besatzungen, den Flughelfern des Bezirks Landeck und dem Bergrettungsdienst Nauders funktionierte hervorragend. „Die Zusammenarbeit zwischen Süd- und Nordtirol ist für uns sehr wichtig. Wir laden uns bei den Übungen immer gegenseitig ein. Besonders wichtig ist der Zusammenhalt, da wir einfach aufeinander angewiesen sind“, sagte der Bezirksfeuerwehrinspektor aus dem Obervinschgau, Peter Theiner. RED


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.