Die Lebensqualität im Stadtl steigt

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Können die Bauern mit der Qualität der Ware zufrieden sein? Grundsätzlich ja, aber maßgebend ist natürlich die Haltbarkeit, also der Zustand der Ware nach der Auslagerung im Laufe eines Jahres. Hat der Anbau von roten Sorten in den vergangenen Jahren zugenommen? Wir haben mittlerweile einen recht marktgerechten Mix aus alten und neuen Sorten. Mit dem Anteil an Golden bewegen wir uns in Richtung 50% unserer Anbauflächen und werden somit bereits in wenigen Jahren den Geschmacksvorstellungen der neuen Konsumentengenerationen noch besser gerecht werden können. Wie entwickelt sich der Anbau von Clubsorten? Dank eines gut funktionierenden Sortenerneuerungskonsortiums, das von VOG und VI.P ins Leben gerufen wurde, können die Vernetzungen zu den verschiedensten Züchtungsstationen weltweit hergestellt werden und somit wird auch der Zugang zu verschiedensten Clubsorten überhaupt erst ermöglicht. Die Bauern stehen der Sortimentserneuerung durch die Clubsorten positiv gegenüber und somit werden die Clubsorten schon in wenigen Jahren ca. 20% unserer Ernte ausmachen. Wie stark ist derzeit der Bio-Anteil in Bezug auf die Anbauflächen und die Menge? Auch die biologische Anbauweise nimmt weiterhin rasant zu. Wir haben bereits knapp 1.000 ha, also 18% unserer gesamten Obstbaufläche, auf biologische Produktion umgestellt. Die Produktion beläuft sich in etwa je nach Jahr auf 25.000 bis 30.000 Tonnen. Sehen Sie im Bio-Anbau noch Luft nach oben? Ich denke schon, dass die Grenze noch nicht erreicht ist und der Bio-Trend tendeziell steigen wird. Was hat die sogenannte Pestizid-Debatte aus Ihrer Sicht gebracht bzw. bewirkt? Laut meinen Dafürhalten war das eher eine teils nicht fundierte Nebenerscheinung ohne wesentliche Auswirkungen. Das „Können

„Gute Nachbarschaft hat Erfolg im Obstbau“

und das Wollen“ hängt einzig und allein von der Einstellung der Produzenten ab und nicht von den vielen Populisten, die sich gerne in den Vordergrund stellen, ohne große Verantwortung tragen VINSCHGAU - „In einem kleinen zu müssen. Land wie Südtirol müssen die Landwirte auf engstem Raum ihr Obst produzieren, deshalb ist ein Sind zusätzlich zum Hochregallager, gutes Mit- und Nebeneinander das die Obstgenossenschaft JUVAL der Anbauweisen ganz besonders derzeit in Kastelbell errichtet und wichtig. Zudem gelten in Italdas wegen der Höhe nicht ganz ien äußerst strenge Grenzwerte. unumstritten ist, noch weitere Lager Bio-Produkte oder biologische dieser Art im Einzugsgebiet der VI.P Futtermittel dürfen nicht mehr geplant? Jede fortschrittliche Genos- als 0,01 mg/kg an Rückständen senschaft im In- und Ausland von konventionellen Betriebsmitwird sich früher oder später ge- teln aufweisen“, heißt es in einer zwungen sehen, ein voll auto- Pressemitteilung des Landesrates matisiertes Hochregallager zu Arnold Schuler. Das Verhältnis errichten, denn der Faktor Spesen- zwischen biologisch und inteersparnis und Waren- Manage- griert wirtschaftenden Landwirment wird sicher einen immer ten sei aber viel besser, „als es höheren Stellenwert einnehmen. in der Öffentlichkeit oft dargeIch bin überzeugt, dass sich auch stellt wird. Die Bauern bemühen Landesrat Arnold Schuler das Hochregallager in Kastelbell sich seit Jahren, die Abdrift mit nach dem Abschluss sämtlicher geeigneten Maßnahmen zu reArbeiten gut in die Landschaft duzieren. In den letzten Jahren führend. So sind im Vinschgau einfügen wird, und zwar so, wie hat sich viel in dieser Hinsicht selbst die Randreihen biologisch das bei allen restlichen Lagern getan und die beiden Anbauwei- bewirtschafteter Anlagen, die an im Vinschgau der Fall ist. Dass sen passen sich ständig neuen integriert bewirtschaftete Obstsolche Hochregallager dem einen Erkenntnissen an. Durch geeig- anlagen angrenzen, zu über 90 oder anderen anfangs als etwas nete Maßnahmen, die zwischen Prozent biokonform.“ Das sei ein ungewoht erscheinen, ist klar. den biologisch- und integriert klares Zeichen, „dass unseren wirtschaftenden Landwirten ver- Bauern das Thema Abdrift ein einbart werden, wird das Überwe- großes Anliegen ist und wir das Können die Bauern mit den Preisen hungsrisiko auf die benachbarten Problem im Griff haben.“ Für Aufder Ernte 2017 zufrieden sein? Die Preise der letztjährigen Ern- Kulturen minimiert.“ Auch die regung hat kürzlich der Fall Ägite sind sehr gut ausgefallen, auch moderne Technik ermögliche es, dius Wellenzohn gesorgt, wobei wenn das nicht für alle einen Trost die Abdrift auf ein Minimum zu laut Schuler jetzt bekannt wurde, darstellt, weil Hagel und Frost ei- reduzieren. „Bei dem integrierten „dass die gezogenen Fruchtproben nigen Bauern nahezu die gesamte und biologischen Obstbau haben des Biobauern Ägidius WellenErnte zu Nichte gemacht hatten. wir mittlerweile ein sehr hohes zohn biokonform sind, weil alle Qualitäts- und Sicherheitsniveau Proben unter der Nachweisgrenze erreicht“, so Landesrat Arnold liegen.“ RED Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung der Apfelvermarktung ein? Schuler. Im Vinschgau werde Um darauf zu antworten, bereits seit vielen Jahren ein Ranbräuchte ich einen Zauberstab, dreihenmanagement durchgedenn es kann schon über Nacht führt: „Hier sind wir europaweit in unseren Abnahmeländern etwas Unvorhergesehenes eintreten, das den „Daumen“ nach oben oder nach unten richten kann. am Samstag, 29.09.2018 um 12 Uhr Ich bin aber zuversichtlich, dass wir zumindest einen normalen Treffpunkt am Prader Hauptplatz wo 10-Jahres-Durchschnitt erleben wir, gemeinsam mit den Ziegen, zu den werden.

Prodr Goaßobtrieb Herbstweiden der Prader Sand wandern.

INTERVIEW: SEPP LANER

Dort erwartet euch beim Festbetrieb Speis, Trank, Musik & ein spannendes Schätzspiel. Auf euer Kommen freut sich der Kleintierzuchtverein Prad am Stilfserjoch

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Das Fest findet bei jeder Witterung statt!

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