Die Lebensqualität im Stadtl steigt

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VINSCHGER KULTUR

Italo Bressan (links) mit Gerold Tappeiner am Einladungsmotiv „Blu“, 2010, Öl auf Holz und Hinterglasmalerei.

„Wir sind Form und bewegen uns in der Zeit“ Mit der Herbstausstellung 2018 „Die Zeit Die Formen“ wird Schloss Kastelbell zur Brücke zwischen Tirol, Südtirol und dem Trentino. KASTELBELL - Die diesjährige Herbstausstellung im Schloss Kastelbell ist einem der derzeit bedeutendsten und begehrtesten Künstlern des Trentino gewidmet. „Es wurde Zeit für das Trentino“, erklärte Gerold Tappeiner, Präsident des Kuratoriums Schloss Kastelbell. Überzeugt und überrascht war man über den internationalen Bekanntheitsgrad des Malers Italo Bressan, der seit seinem 12. Lebensjahr in Mailand lebt und an der Kunstakademie Brera studierte und lehrte. Bereits 1988 wurde ihm eine persönliche Ausstellung in Frankfurt am Main gewidmet. Ein Jahr zuvor war er zusammen mit dem Vinschger Bildhauer

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Eduard Habicher an Ausstellungen in Genua und Imperia beteiligt. Erst 21 Jahre später kam es zum ersten Auftreten in Südtirol, zu einer „Personale“ in der Bozner Goethe-Galerie. Der Vinschgau empfing und beeindruckte Italo Bressan mit einer stimmungsvollen Ausstellungseröffnung im Innenhof von Schloss Kastelbell. Das Kuratorium hatte sich dazu ein neues Konzept ausgedacht, ein sehr publikumsfreundliches. Die vielen Besucher, darunter eine kompakte Anhängerschaft aus dem Trentino, durften bequem auf Stühlen Platz nehmen. „Den Klangkörper“ mit Sängerin Anna Weithaler, der Gitarristin und Sängerin Theresa Putzer und dem

Perkussionisten Jakob Geier am peruanischen Cajón hatte man erhöht und auf die Kapellen-Brücke versetzt. Von allen Seiten einsehund hörbar begrüßte Obmann Tappeiner die vielen Besucher, darunter Bürgermeister Gustav Tappeiner, seine Stellvertreterin Rita Gstrein Kaserer, Kulturreferentin Monika Pichler Rechenmacher und die Mitglieder des Kuratoriums. Kunsthistoriker Gabriele Lorenzoni führte in den „tiefen Sinn unter der bildlichen Oberfläche“ von Italo Bressan ein. Er setzte die etwa 50 ausgestellten Werke in Beziehung zu einem „posto meraviglioso“, zu Schloss Kastelbell. Im Katalog zur Ausstellung nannte er das Schloss

„eine gigantische Skulptur“, in der das Gewicht der Mauern ebenso einen Wert darstelle, wie die in ihnen ausgestellten abstrakten Kunstwerke. „Im Dialog zwischen Architektur und ausgestellten Werken entsteht etwas Neues, eine neue Lesart der ausgestellten Werke“, meinte der Mitarbeiter im Museum für zeitgenössische Kunst "MART" in Rovereto. Der Künstler selbst sah im Ausstellungsort eine Möglichkeit, über die Malerei eine Reise anzutreten. Italo Bressan selbst erklärte den Titel der Ausstellung „Die Zeit Die Formen“: „Wir selbst sind Form, aber wir bewegen uns in der Zeit.“

Bequemes Warten auf die Eröffnung mit Gustav Tappeiner, Monika Rechenmacher, Italo Bressan (5.v.l.), Gabriele Lorenzoni, Eduard Habicher (v.l.) und Franco Bonora (rechts).

Gabriele Lorenzoni versuchte, Raum, Licht und Gemälde ins Bild zu bringen.

GÜNTHER SCHÖPF


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