Schritt für Schritt

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Die Instandhaltung der Waale ist mit viel Arbeit verbunden, die auf immer weniger Schultern lastet.

Ingeborg Vonderstrass und Christian Leibundgut bei der Buchvorstellung in Schlanders.

Die Waale sind ein Kulturerbe SCHLANDERS - Über viele Jahre hinweg hatten sich der Schweizer Hydrologe Christian Leibundgut und dessen Frau Ingeborg Vonderstrass mit der traditionellen Bewässerung in Europa befasst. Das Ergebnis der Arbeiten ist das zweibändige Werk „Traditionelle Bewässerung in Europa – ein Kulturerbe“. Am 8. November stellten die Autoren das im Herbst 2016 erschienene Werk in der Bibliothek in Schlanders vor. Wie sie ausführten, ist die traditionelle Bewässerung so alt wie die Ansiedlung von Menschen und war über ganz Europa verbreitet. Die Bewässerungssysteme waren Grundlage ländlicher Entwicklung und schuf über Jahrhunderte eine arten- und strukturreiche Kulturlandschaft, die nach Auflassung der Bewässerungssysteme zu verschwinden droht. „Wir wollen mit unserer Arbeit dazu beitragen, zumindest Teile der alten Bewässerungslandschaften mit ihrer Kulturtechnik als Kulturerbe zu bewahren“, stimmten

die Autoren überein. Im ersten Band werden die Grundlagen traditioneller Bewässerung in Europa beleuchtet. Der zweite Band dokumentiert die frühere und jetzige Situation in den Regionen. Unter diesen ist natürlich auch der Vinschgau zu finden, speziell der Obervinschgau. Das Potential für ein Kulturerbe wird vor allem noch bestehenden Waalen auf der Malser Haide zugesprochen, sowie Waalen im Matscher Tal und in Schluderns. Auch mögliche Erhaltungsszenarien traditioneller Bewässerungssysteme zeigen die Autoren auf. Die Palette reicht von einer ganzheitlichen bis hin zur eine touristischen und ökologischen Nutzung. Laut Christian Leibundgut solle in einem ersten Schritt versucht werden, die Bewässerungssysteme über die einzelnen Staaten als Immaterielles Kulturerbe auszuweisen, um in einem zweiten Schritt bei der UNESCO die Anerkennung als Weltkulturerbe zu beantragen. Was den Erhalt der Waale betrifft,

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so fehle leider oft ein ganzheitliches Denken: „Es geht um viel mehr als nur um Wasser im Waal.“ Wie Gottfried Niedermair, der Geschäftsführer des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau, bei der Diskussion zu bedenken gab, ist die Wasserrahmenrichtlinie der EU auf rationelle Bewässerungssysteme ausgerichtet. Es werde darauf abgezielt, Wasser zu sparen bzw. Wasserverluste zu vermeiden. Bei offenen Waalen ist der Verlust bekanntlich relativ groß. Niedermair: „Wir haben also das Problem Waale versus

Mals: 75-Jährige feiern

MALS - Den Auftakt zur gemeinsamen Feier des halbrunden Geburtstages des Jahrgangs 1942 der Gemeinde Mals machte eine heilige Messe mit Dekan Stefan Hainz und Diakon Luigi Piergentili in der Pfarrkirche von Mals. Anschließend begaben sich die rüstigen Senioren zum gemeinsamen, leckeren Frühstück in das Gasthaus „Iris“. Die Vinschger Bahn brachte sie dann von Mals nach Kastelbell. Nach einem kurzen Spaziergang erreichten sie dort den Hofschank „Angerguter

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Fließgewässer“. Im Obervinschgau gebe es derzeit Tragwaale mit einer Gesamtlänge von ca. 60 Kilometern. Es gebe kein Interesse, diese Waale zu verrohren. Niedermair wies auch darauf hin, dass das Konsortium jährlich ca. 100.000 Euro für die Erhaltung der Waale ausgibt. Zusätzlich werden freiwillige Stunden geleistet. S EPP

10.11.17 12:32

Keller“. Inzwischen war es Mittag geworden. Eine deftige Schlachtplatte wurde serviert, mit einem guten Tropfen Wein dazu. Später gab es noch Krapfen und Kastanien. Es wurden in fröhlicher Runde viele Erinnerungen ausgetauscht. Gut gelaunt fuhren alle am Abend wieder nach Hause. Dem Organisationskomitee gebührt großer Dank, besonders Annelies und Lorenz Waldner. DANY


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