Den Wählern das Wort

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VINSCHGER ThEMa

in den bildern (v.l.): karl Zeller, albrecht plangger, karl Trojer, pius Leitner, Sigmar Stocker, cristina kury und florian kronbichler.

Kandidaten stehen Rede und Antwort Von Politikverdrossenheit war bei der parteiübergreifenden Podiumsdiskussion am Aschermittwoch in Schlanders wenig zu spüren. SchLanDErS - Rund 280 Personen aus dem ganzen Tal waren auf Einladung der Bezirkszeitung der Vinschger in das Kulturhaus gekommen, um sich die Statements von Parlamentskandidaten der Freiheitlichen (Pius Leintner und Sigmar Stocker), der SVP (Albrecht Plangger und Karl Zeller), der Demokratischen Partei PD (Karl Trojer) und der Grünen/Sinistra Ecologia Libertà (Cristina Kury und Florian Kronbichler) anzuhören und mit ihnen zu diskutieren.

Laut Cristina Kury, die im Senatswahlkreis BurggrafenamtVinschgau antritt, sollten die Südtiroler nicht vergessen, was sich in Südtirol in den vergangenen 5 Jahren abgespielt hat. Sie erinnerte an den SEL-Skandal und an den Fall „Kaufleute Aktiv“. Die Verdienste der SVP in früheren Zeiten wolle sie damit nicht in Frage stellen. Verwunderlich sei, dass die SVP jetzt vor den Wahlen zum Zusammenhalt aufrufe, „gerade jene Partei, die ihre eigenen Kollegen austrickst, wie uns der Fall Arnold Schuler gezeigt hat.“ Dank des Bündnisses SEL-Grüne hätten die Grünen dieses Mal eine echte Chance, mit Florian Kronbichler einen Vertreter in die

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DER VINSCHGER 06/13

Kammer zu entsenden, der nicht der SVP angehört. Die SVP habe offensichtlich Angst, die Wahlhürde von 40% auf Landesebene nicht zu schaffen und somit in der Kammer nicht mehr vertreten zu sein. Komme es tatsächlich soweit, „kann es trotzdem einen Südtiroler Vertreter in der Kammer geben, nämlich Florian Kronbichler.“ „Ich wurde nicht von oben eingesetzt, sondern von unten, von der Basis“, sagte Albrecht Plangger, der SVP-Spitzenkandidat für die Kammer. Er wolle den großen Vertrauensvorschuss, den er bei den Vorwahlen bekommen hat, nicht enttäuschen. Wie schon als Bürgermeister von Graun, wolle er auch in Rom als „gerader Michl“ arbeiten, „der nicht nachtragend ist, in der Sache aber immer knallhart.“ Der wichtigste Punkt sei der Schutz und Ausbau der Autonomie. Plangger verteidigte das Abkommen SVP-PD-PATT. Pier Luigi Bersani, der Premierkandidat des Mitte-Links-Bündnisses, sei ein Freund der Autonomie, des Landes Südtirol und der Gemeinden. „Er hat das schon mehrfach bewiesen und uns zum Beispiel bei der Reschensee-Konzession geholfen,“ so Plangger. Im Gegensatz zu anderen Parteien „werden

wir in Zukunft von den Wählern zur Rechenschaft gezogen.“ „Wir sind die zweitstärkste Partei Südtirols und die einzige, die blockfrei ist und kein Bündnis mit staatlichen Parteien eingegangen ist,“ betonte Pius Leitner, der Spitzenkandidat der Freiheitlichen für die Kammer. Italien stehe am Rande des Bankrotts. Der scheidende Ministerpräsident Mario Monti habe die Südtiroler Autonomie wiederholt verletzt. „Ich sah in Monti immer einen kommissarischen Verwalter der EU,“ so Leitner. In Südtirol gehe es darum, „ob überhaupt und welche Zukunft Südtirol im Staat Italien hat.“ Einen Ausbau der Autonomie begrüße er, „aber für uns ist die Autonomie nicht das Ende der Geschichte.“ Es gebe auch ein Nachher und in diesem Sinne sei die Freistaat-Vision zu sehen. Äußerungen, wonach die Freiheitlichen als Schuldige dastehen würden, falls die SVP die 40%-Hürde in Südtirol nicht schafft, wies Leitner zurück: „Wir leben in einer Demokratie. Die Menschen sollen eine Auswahl haben und wir sind eine Alternative.“ Karl Zeller, SVP-Senatskandidat im Wahlkreis Burggrafenamt-Vinschgau, meinte, dass es für andere Parteien leicht sei zu


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