HARRY LEUPOLD: BÜHNEN- UND SZENENBILDER 1952–1992

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HARRY LEUPOLD BÜHNEN- UND SZENENBILDER 1952 –1992



Harry Leupold Bühnen- und Szenenbilder 1952–1992

Herausgeber Matthias Leupold


Szenenbild Harry Leupold Anlässlich des 80.Geburtstags von Harry Leupold, meinem Vater, werden mit diesem Katalog eine Zusammenschau seines Schaffens publiziert und im Filmtheather Babylon eine Auswahl seiner szenografischen Entwürfe präsentiert. Harry Leupold gestaltete für circa 70 Schauspiel-und Operninszenierungen Bühnenbilder, vor allem an den Theatern in Berlin, Brandenburg, Schwerin sowie Dresden. Seit Mitte der 60er Jahre entwickelte er für mehr als 50 Kino-und Fernsehfilme die Szenenbilder. Einer Malerlehre während der Kriegswirren der vierziger Jahre in Dresden folgte eine längere Gesellenzeit auf der Insel Reichenau Bodensee. Während seiner Tätigkeit im Malsaal der Landesbühnen Sachsen gewann er zunehmend Interesse an künstlerisch-gestaltender Arbeit und nahm ein mehrjähriges Abendstudium an der Kunsthochschule Dresden auf. 1953 begann er ein Bühnenbildstudium bei Professor Heinrich Kilger an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin Weißensee. Im Laufe seiner Studiums, das in eine der Glanzzeiten Berliner Theatergeschichte fiel, besuchte er zahlreiche hervorragende Aufführungen an den Theatern in beiden Teilen der Stadt, so im Deutschen Theater, an Brechts Berliner Ensemble, in der Komischen Oper und der Städtischen Oper. An der Staatsoper und in den Werkstätten des Deutschen Theaters absolvierte er mehrere Praktika und so wurde er Zeuge bei der Entstehung der bis heute geschätzten stilprägenden Inszenierungen jener Zeit. Die Klassiker des neorealistischen Filmes mit ihren lebensnahen Problematiken, wie Fahrraddiebe von Vittorio de Sica oder La Strada von Federico Fellini sollten ihn nachhaltig beeinflussen. Nach dem

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Diplom 1958 arbeitete Harry Leupold als Bühnenbildner am Theater der Stadt Brandenburg und ab 1963 am Staatstheater Schwerin. Das DEFA-Studio für Spielfilme in Potsdam-Babelsberg übertrug ihm nach kurzer Assistenzarbeit beim Chefszenenbildner Alfred Hirschmeier ab 1966 eigene Projekte als Filmszenenbildner. Mit dem Film Jahrgang 45, Regie Jürgen Böttcher, machte er die Erfahrung, dass nicht jeder Film, den das DEFAStudio produzierte, auch in die Kinos gelangte. Gerade Spielfilme zu Gegenwartsthemen waren begleitet von langen und zermürbenden Diskussionen zwischen Filmschaffenden, der Studioleitung und der Hauptverwaltung Film des Ministeriums für Kultur. Erst 1990 wurde Jahrgang 45 in der Akademie der Künste Berlin-Ost uraufgeführt. Harry Leupolds Arbeitsspektrum war in der Folgezeit weit gefächert und reichte von Science FictionFilmen (Der 12. Mann) über historische Filme (Mohr und die Raben von London), Kinder- und Jugendfilmen (Sieben Sommersprossen, Insel der Schwäne) bis zu dokumentarischen Fernsehfilmen mit fiktiven Szenen (Berlin Unter den Linden). Seine Vorliebe galt den in Berlin und Umgebung realisierten Gegenwartsfilmen, wie beispielsweise Das Versteck oder Bis dass der Tod euch scheidet. Der Katalog vereint eine Auswahl von Skizzen, Zeichnungen und Fotografien, die Grundlage für die Bildfindung der Theaterund Filmprojekte waren. Seinen künstlerischen Idealen, die für ihn im didaktischen Anspruch eines Bertolt Brecht, der veristischen Bildsprache des italienischen Neorealismus und dem Duktus seines Mentors Heinrich Kilger liegen dürften, blieb er über die Jahrzehnte treu. Jedem Entwurf ging detaillierte Recherche voraus.


Blickstenogramme und die Fotos, die bei der Suche nach den Schauplätzen entstanden, waren dabei vielfach die ersten Ansätze für die zu entwickelnden Spielräume. Die Ideen und Vorschläge dienten auch dem Regisseur, dem Kameramann und anderen Beteiligten als Inspiration. Harry Leupolds Szenenbilder tendieren zu formaler Strenge und verhaltener Farbigkeit, jedoch vermochte er auch in Abhängigkeit vom Sujet, Bilder für das heiter-Verspielte Genre zu erfinden. Mit vielen namhaften DEFA-Regisseuren hat er zusammmengearbeitet. Es seien stellvertretend genannt: Frank Beyer, Heiner Carow, Helmut Dziuba, Günter Reisch, Günther Rücker, Gunther Scholz, Hermann Zschoche. Mehrere internationale Koproduktionen des DEFA-Studios wurden von ihm szenografisch vorbereitet und verwirklicht, so Peter van Guntens Spielfilm Pestalozzis Berg 1988/89 über den wegweisenden Pädagogen und Masahiro Shinodas Spielfilm Die Tänzerin 1988, beruhend auf der Erzählung des japanischen Schriftstellers Ogai Mori. Eine italienisch-deutsche Produktion Der Reichstagsbrand (Regie Giuliano Montaldo) konnte nach umfangreichen Vorarbeiten nicht realisiert werden. Am Erfolg von Die Legende von Paul und Paula (1973, Regie Heiner Carow, Kamera Jürgen Brauer) hatte mein Vater wesentlichen Anteil. Unvergessen bleibt die poetische Stimmung, die gleichermaßen von Realität und Fiktion durchdrungen zu sein scheint, während der legendären Fahrt auf dem bemalten Spreekahn in der Rummelsburger Bucht in Berlin mit Angelika Domröse und Winfried Glatzeder. Bei der Premiere im Berliner Kino Colosseum wurde dieser Film vom Publikum spontan gefeiert,

die damals anwesende Nomenklatura schwieg eisig. Die Liebesgeschichte von Paul, dem zunächst eifrigen Staatsdiener, und Paula, die sich mühsam mit ihren beiden Kindern durchs Leben schlägt, zählt inzwischen zu den Filmklassikern und wurde für Millionen Zuschauer zum Kultfilm. Innerhalb der Retrospektive Rebel with a Cause: The Cinema of East Germany im Museum of Modern Art wurden 2005 die beiden Spielfilme Die Legende von Paul und Paula und Jahrgang 45 in New York gezeigt. Andrej Tarkowski beschreibt die Rolle des Szenenbildners in seinen Betrachtungen Die versiegelte Zeit, 1989: „Man kann Berge versetzen, wenn Menschen an der Verwirklichung einer Idee arbeiten, obgleich von verschiedenem Charakter, Temperament und Alter, gleichsam zu einer Familie werden, beseelt von einer gemeinsamen Leidenschaft. Wenn in dieser Gemeinschaft eine echte schöpferische Atmosphäre aufkommt, wird es völlig unwesentlich, wer eigentlich der Urheber dieser oder jener Idee war, wer auf diese Großaufnahme oder jenen hervorragenden Lichteffekt kam oder wem es als Erstem einfiel, einen Gegenstand aus einem besonders günstigen Blickwinkel aufzunehmen. Daher ist es wirklich nicht möglich, von einer dominierenden Rolle des Kameramanns, des Regisseurs oder des Filmarchitekten zu sprechen: Die gefilmte Szene wird einfach zu etwas Organischem, das heißt, hier verschwinden aller Ehrgeiz und Eigenliebe“. Möge der künstlerischen Arbeit Harry Leupolds reges Interesse zuteil werden. Matthias Leupold, Berlin im Juni 2008

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Motiv: Blick aus einem Keller in der Zionskirchstraße am Teutoburger Platz

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Jahrgang 45 Regie Jürgen Böttcher Buch Klaus Poche, Jürgen Böttcher Kamera Roland Gräf Produktionsleitung Dorothea Hildebrand Darsteller Monika Hildebrand, Rolf Römer 94 min s/w Berlin, 1960er Jahre, Gegend im Käthe-Kollwitz-Kiez In seiner optischen Grundauffassung knüpfte dieser Film an frühere DEFA-Filme wie Berlin-Ecke Schönhauser (Regie Gerhard Klein, 1956/57) und andere deutsche Gegenwartsfilme sowie Filme des italienischen Neorealismus an. Er wurde an Originalschauplätzen gedreht. Die Spielräume wurden in Originalwohnungen eingerichtet. Nach erfolgreicher Studioabnahme wurde der Film zurückgezogen und erst am 11.10.1990 in der Akademie der Künste, Berlin-Ost, uraufgeführt. 2005 zeigte das Museum of Modern Art in New York den Film innerhalb der Ausstellung „Rebels with a Cause: The Cinema of East Germany“.

1966/90


Alle Motive auf dieser Doppelseite Berlin-Prenzlauer Berg, Käthe-Kollwitz-Kiez Bild 30 Einstellung 195 (großes Foto ganz links) Zionskirchstraße (kleines Foto links) Bild 1 Motiv Kollwitzstraße (Foto unten)

Die Bild- und Einstellungsnummern in den Bildunterschriften sind den jeweiligen Original-Drehbüchern entnommen.

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Bild 1 Motiv Hinterhof

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Bild 2 Einstellung 16 Zimmer Al und Li (Abb. links oben)

Bild 4 E 33 Zimmer Al und Li (Abb. oben)

Bild 31 E 207 Zimmer der Mutter (Abb. nächste Seite oben links, rechts)

Szenenfoto mit Monika Hildebrand und Rolf Römer

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Bild 14 Einstellung 82 Kellerwerkstatt (Abb. nächste Seite unten links, rechts)


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Bild 24 E 275 Szenenfoto Oxford Street London, Dekoration in der Mittelhalle, DEFA-Studio für Spielfilme, Postdam-Babelsberg

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Mohr und die Raben von London Regie Helmut Dziuba Szenarium Gudrun Rammler, Margot Beichler nach dem Roman von Ilse und Vilmos Korn Kamera Helmut Bergmann Produktionsleitung Manfred Renger Darsteller Alfred Müller, Barbara Adolph, Gerry Wolf, Rolf Hoppe 95 min s/w London, um 1850, Zeit des Exils von Karl Marx Die umfangreichen historischen Außendekorationen baute man im DEFA-Studio in Potsdam-Babelsberg. In der Mittelhalle wurde die Oxford-Street (siehe gegenüberliegende Seite) und im Freigelände die Rabengasse als Spielort konzipiert. Für die Szenen im Spinnsaal benötigte man funktionsfähige Spinnmaschinen aus dem 19. Jahrhundert. Diese Selfaktoren wurden in einer alten Tuchfabrik in Meerane demontiert und ins Atelier gebracht.

1968


Bild 12, 26 E 132, 302 Wackelwal (Abb. oben links und rechts)

Bild 12, 70 E 237, 144 Spinnsaal

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Bild 12 E 237 Spinnsaal Atelier Große-Süd, Studio-Babelsberg mit originalen Selfaktoren (Foto unten)

Rabengasse in London, Dekoration Freigelände Studio-Babelsberg (Fotos links oben und rechts)

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3 Blickstenogramme

Bild 9 E 102 Wohnung Kling

Bild 9 E 104 Wohnung Kling

Bild 14 E 188 Patts Pfandleihe

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Bild 14 E 349 3 Blickstenogramme

Patts Pfandleihe

BAFA-Album466-37a-8.

Bild 14 E 347 Szenenfoto Patts Pfandleihe

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Bild 108 E 539 Schlafzimmer Paul Schlussbild – Neubauwohnung (Original)

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Die Legende von Paul und Paula Regie Heiner Carow Buch Ulrich Plenzdorf, Heiner Carow Kamera Jürgen Brauer Musik Peter Gotthardt Musikausführung Die Puhdys Produktionsleitung Erich Albrecht Darsteller Angelica Domröse, Winfried Glatzeder 105 min Farbe Berlin–Friedrichshain, 1970er Jahre Nach den Vorstellungen des Autors und des Regieteams wurden die Drehorte um den Ostbahnhof herum festgelegt. Für das Szenenbild wurde eine Farbkonzeption entwickelt, die auch die Details einschloss. Eine besondere Rolle spielte die Form und Farbe des Bettes der Paula. Für die Traumszenen waren mehrere Fassungen im Gespräch. Fiktion und Realität waren in einigen Szenen eng verwoben und waren bestimmend für das Szenenbild. 2005 zeigte das Museum of Modern Art in New York den Film innerhalb der Ausstellung „Rebels with a Cause: The Cinema of East Germany“.

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Bild 3 E 5 Motiv Berlin, Singerstraße. Winter - Schnee E.5 Halbtotale – Totale Ein drittes verlassenes Haus. Die Kamera schwenkt herab. Leere Fensterhöhlen, dahinter abgerissene Tapeten. Vor dem Haus Berge von Schutt und Gerümpel. Die Kamera schwenkt. Die ganze Häuserzeile scheint verlassen. Nur vor dem letzten der Häuser steht ein Möbelwagen. Schwenk halt: Totale Hier wird noch ausgezogen...

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Bild 40 E 136 Paulas Schlafzimmer E.136 – Halbnah Paula lässt sich auf den Bettrand fallen, so wie sie aus dem Bad kommt. Sie ist k.o., aber nicht so sehr physisch. Eigentlich müsste sie jetzt in ihr großes leeres Doppelbett. Paula: Um neun schlafen! – Es muss doch noch etwas anderes geben als: schlafen. Arbeiten. Schlafen und wieder arbeiten! Mit 23 Lenzen. (Aus dem Drehbuch „Die Legende von Paul und Paula, Plenzdorf/Carow)


Bild 68 E 365 Wohnung Paula (Atelier)

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Bild 37 E 113 Hausflur Paula, Singerstraße Berlin-Friedrichshain, übermaltes Foto (Abb. oben) Hausflur Paula und Kino, Originaleinbau, übermaltes Foto (Abb. unten)

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Bild 10 E 10 Szenenfoto Hausflur Paula, Kinoeingang, Singerstraße Berlin-Friedrichshain (Foto oben) B 37 E 113 Szenenfoto Singerstraße (Foto unten)


Bild 59 E 294 Standfoto auf Spreekahn

Bild 59 E 292, 293 Motiv Spreekahn in der Rummelsburger Bucht (Abb. oben und unten). Der Uferweg ist später nach dem Film benannt worden: Paul&Paula-Ufer

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Szenenfoto mit Angelica Domröse, Winfried Glatzeder (Foto oben)

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Drei Entwürfe Das Bett von Paula


Bild 46, 52, 96 E 174 Motiv Wellblechgarage, Dekoration am Originalschauplatz Singerstraße, Berlin-Friedrichshain

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58. Bild E.286- Halbnah – Sehr nah Sie flogen auf dem Bett. Pauls Hände streicheln sie, ihre Haut, ihr Haar. ... 59. Bild Pauls Traum – Eine Straße Original – Außen – Tag E. 291 – Halbnah Die Kamera fährt mit. Und Paul hat recht. Das Bett rollt wirklich. Es ist sehr hell und farbig überall. Sie fahren mitten im Verkehr. Paula meint: Hab ich mir schon immer gewünscht, mit dem Bett unterwegs. ... E.292 Am Straßenrand klatschen Leute in die Hände. ... E. 294 Auf der anderen Straßenseite sind Männer in diesen konventionellen Anzügen. Sie haben Nylonhemden und Hüte; und unter den Hüten sind keine Gesichter...

(aus Drehbuch „Die Legende von Paul und Paula“ Plenzdorf/Carow)

Bild 41 E 141 Kellerbar, Original, Berlin, Chausseestraße „Ballhaus“

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Bild 58/59 ab E 290 Pauls Traum I – Eine Straße Motiv Singerstraße, Berlin-Friedrichshain (nicht realisiert)

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2 1 Motiv Puppentheater in einer Messehalle 2 Glasscheibe 8 (Vorsatz) mit gemalter Dachkonstruktion 3 Szenenfoto 4 Puppentheater 1

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Nelken in Aspik Regie Günter Reisch Buch Günter Reisch, Kurt Belicke Kamera Günter Haubold Produktionsleitung Martin Sonnabend Darsteller Armin Müller-Stahl, Helga Sasse 94 min Farbe Berlin, 1970er Jahre Die zeitgenössische Komödie war eine Persiflage über Emporkömmlinge der Werbebranche in der DDR. Die szenografischen Vorschläge sollten die komödienhaften Werbekampagnen karikieren. Eine Reihe von Werbegags wurden über Vorsatzglasmalerei und Trickkamera realisiert und unterstützten die ironisch-komischen Aspekte des Films.

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Motiv Berlin, Schönhauser Allee

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Szenenfoto mit Armin Müller-Stahl Originaldrehort Berlin-Mitte, Rathausstraße, Dachgarten

Motiv Sitzungszimmer

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BAFA-Album645-Bild33a-3

Bild 29 E 161 Skatspieler

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Bild 29 E 161 Szenenfoto

Bild 29 E 161 Ehewohnung


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Das Versteck Regie und Buch Frank Beyer Szenarium Jurek Becker Kamera Jürgen Brauer Produktionsleitung Rolf Martius Darsteller Jutta Hoffmann, Manfred Krug 104 min Farbe Berlin, 1970er Jahre Verschiedene Teile der Altbauwohnungen wurden im DEFA-Studio Bali in Köpenick aufgebaut. Optische Höhepunkte bei den Außenaufnahmen waren ein freistehender alter Baum und ein Findling für die Unfallszene auf einer Straße in der Nähe von Beelitz.

1976

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Bild 3 E 18/24 Wandas Wohnung (Abb. oben links)

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Schaukastenfoto Szene mit Jutta Hoffmann

Bad und Flur Wanda (Abb. oben Mitte und rechts)


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Bild 71 E 450/451/452 Landstraße mit Findling 3 Blickstenogramme und Standfoto

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Bild 6 E 62–66 Ladenwohnung, Skizzen und Farbvorschläge

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Bild 3 E 18/24 Wandas Wohnung, Zimmer (Abb. links oben) Flur (Abb. rechts) Grundriss (große Abb. rechts)

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Bild 1 E 1 Entwurf für Titel Motiv Vor dem Standesamt Alte Buche vor dem Naturkundemuseum, Berlin-Mitte, Chausseestraße


Bis daß der Tod euch scheidet Regie und Buch Heiner Carow Szenarium Günter Rücker Kamera Jürgen Brauer Produktionsleitung Erich Albrecht Darsteller Katrin Saß, Martin Seifert 104 min Farbe Berlin-Prenzlauer Berg, 1970er Jahre Dieser Gegenwartsfilm behandelte Probleme einer jungen Ehe auf dramatische Weise. Hauptdrehort war ein ehemaliger Eckladen in der Dimitroff-Straße (heute Danziger Straße)/Lychener Straße, um die optisch-spieltechnische Verbindung zum Straßenverkehr herzustellen.

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E 319 2 Szizzen Ladenwohnung (Abb. links und oben)

B 78 E 293 Ladenwohnung Tilli

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Bild 2 Hochzeitspaar Entwurf (Abb. oben) Szenenfoto mit Katrin Saß und Martin Seifert

Bild 2 Hochzeitstafel, Ladenwohnung Sonja (Abb. rechts unten)

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Bild 3 Hochzeitstafel Wohnzimmer (ehemaliger Laden) (Abb. rechts oben)

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E 235 Weg zum Arbeitsamt Gasometer, Berlin-Ostkreuz, Wiesenweg/Pfarrstraße

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Original, Berlin-Friedrichshain, Pfarrstraße

Schaukastenfoto


Als Unku Edes Freundin war ... Regie und Buch Helmut Dziuba Szenarium Hans Albert Pederzani nach Motiven der Erzählung „Ede und Unku“ von Alex Wedding Kamera Helmut Bergmann Produktionsleitung Walther Kronenthal 72 min Farbe Berlin, 1920er Jahre, Zeit der Weimarer Republik Der Jugendfilm schildert das Leben der Arbeiterjugend an Hand einer Freundschaft zwischen einem Zeitungsjungen und einer Zigeunerfamilie. In Berlin eigneten sich nur noch wenige Straßen in Ostkreuz für die Filmaufnahmen. Mit geringfügigen Umbauten und einigen zeitgemäßen Ergänzungen wirkte die Pfarrstaße wie eine Straße um 1920. Ein ursprünglich geplanter Trick für den Background (auf Vorsatzglasscheibe gemalte Häusergiebel) wurde aus ökonomischen und kameraoptischen Gründen verworfen.

1980


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Motiv Rummel. Entwurf (Abb. Seite 44) Die Mietskasernen für den Background sollten auf eine Glasscheibe gemalt werden.(Abb. oben links) Schematische Skizze (Abb. unten) Szenenfoto (oben rechts) Die Geschäfte des Rummels wurden angemietet bzw. als Fassaden aufgebaut. Die Vorsatzglasscheibe wurde nicht realisiert.

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Szenenfoto Nicki

Skizze zu Trickaufnahmen Königsee/Thüringen

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Bild 52 E 240 Skizze mit Varianten zu Ballonformen

Bild 52 E 239, 240, 241 Ballonentwurf Modell nicht mehr vorhanden Ausführung Modell Regina Fritzsche


Nicki Regie und Buch Gunther Scholz Kamera Siegfried Mogel Kostüm Ingrid Mogel Produktionsleitung Walther Kronenthal 72 min Farbe 1980er Jahre Das Szenenbild dieses Kinderfilms hatte seine optischen Höhepunkte in Träumen der Nicki (Königssaal und Ballonfahrt). Der Königssaal wurde nach historischen Vorlagen im Atelier gebaut. Die Ballonfahrt des Modells drehte man mit Hilfe einer Trick-Kamera in realer Thüringer Landschaft.

1980

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E 50-60 Schloss-Traum

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E 50, 52, 55 Königinnentraum Studiodekoration Atelier Große-Nord

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Zimmer von Hilde (Atelier)

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Hilde, das Dienstmädchen Regie Günther Rücker, Jürgen Brauer Drehbuch Jürgen Brauer nach einer Erzählung von Günther Rücker Kamera Jürgen Brauer Produktionsleitung Hans-Erich Busch Darsteller Jana Krausová-Pehrová, Peter Kunev Farbe Zeit des Widerstandes während der Besatzung in Böhmen in den 1930er Jahren Die Interieurs „Dachkammer“ und „Hildes Wohnung“ wurden im Studio-Babelsberg entwickelt und eingerichtet. Erdene Farbigkeit und karge Ausstattung unterstrichen den Status der Protagonisten. Die Skizzen auf den folgenden Seiten dienten unter anderem als Anregung für die Lichtgestaltung. Die wesentlichen Außenaufnahmen wurden in der CSSR gedreht.

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16 Bildstenogramme Bild 41 E 226 Totale. Das volle Licht des Tages durchs Fenster.

Bild 41 E 223 Hilde wirft sich Erich in die Arme. Er hält sie beschützend an sich.

Bild 41 E 231 Hilde sitzt auf dem Stuhl. Sie schläft.

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Bild 49 E 383 Hilde steht am Bügelbrett, besprengt die Wäsche ...

Bild 43, 49, 68, 98 Hildes Stube-Atelier. Requisiten: Armeleutemöbel, Nähmaschine, Petroleumfunzel, erblindeter Spiegel

Bild 49 E 282 Netschasek steigt aus dem Bett.

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Bild 13 Kloster St. Clara, Küche (Atelier)

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BAFA-1997

Pestalozzis Berg Regie Peter von Gunten Buch Peter von Gunten, Peter Schneider, Lukas Hartmann Kamera Jürgen Lenz Darsteller Gian Maria Volonté, Rolf Hoppe, Heidi Züger, Christian Grashof, Michael Gwisdek, Corinna Harfouch Produktion Praesens Film AG (Zürich), Stella-Film GmbH (München), Ellepi Films S.r.I. (Rom), DEFA-Studio für Spielfilme, KAG »Babelsberg« 119 min Farbe Schweiz, am Ende des 18. Jahrhunderts Der Film zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben von Johann Heinrich Pestalozzi und sein soziales Engagement für die Einführung eines Bildungsystems. Im Mittelpunkt stehen seine Wirkungsstätten im Kloster St. Clara und Gurnigelbad. Nach historischen Dokumenten wurden eine Reihe seiner Aufenthaltsorte im DEFA-Studio nachgebaut. Alle Außenaufnahmen fanden in der Schweiz statt. Zum Teil wurden für die Drehorte umfangreiche zeithistorische Ergänzungen angefertigt, beispielsweise die Silhouette eines Dorfes.

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Bild Arbeitszimmer Pestalozzi

Bild 60 Pestalozzis Kammer

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Bild 17 Kloster St. Clara – Kirchgang (Atelier) Mittelhalle Studio-Babelsberg

Alle Entwürfe dieser Doppelseite sind für Atelierbauten konzipiert.


Bild 17 St. Clara – Kirchgang

Bild 21 Schlafsaal der Kinder

Bild 104 Badehaus im Gurnigelbad

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Bild 12 Weg vom Dorf zum Kloster St. Clara, Schweiz

Bild 12 Weg vom Dorf zum Kloster, St. Clara Schweiz, Entwurf für den Bau eines Modells für das Dorfpanorama im Hintergrund, Maßstab ca. 1:10, Breite ca. 80–100 m

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Bild 21 Erster Entwurf Schlafsaal der Kinder (siehe auch vorherige Seite)

E 234 Schaukastenfoto mit Gian Maria Volonté als Pestalozzi

BAFA-1997

Bild 12 Weg vom Dorf zum Kloster, St. Clara, Schweiz

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Bild 44 Skizze für Treppenhaus um 1880, Berlin, Marienburger Straße

Bild 45 Schlafzimmer Weigelt

Bild 66 Küche Weigelt

Bild 112 Wohnung Weigelt Schlafzimmer


Die Tänzerin

Regie Masahiro Shinoda Buch Hans Borgelt, Takeshi Tamura, Masahiro Shinoda nach der Erzählung von Ogai Mori Kamera Jürgen Jürges Darsteller Hiromi Go, Lisa Wolf, Brigitte Grothum, Mareike Carrière, Christoph Eichhorn, Rolf Hoppe, Tsumoto Yamazaki Produktion Manfred Durniok Produktion für Film und Fernsehen (Berlin), Harald Ace Inc. (Tokio), in Zusammenarbeit mit Asahi TV (Tokio), Asahi Shimbun (Tokio), Agfa Gevaert Japan (Tokio), DEFA-Studio für Spielfilme, Hessischer Rundfunk (Frankfurt am Main) 124 min Farbe Japan, Meiji-Zeit und Berlin, ca. 1885

Der Film beschreibt die Begegnung zwischen einem japanischem Medizinstudenten, der bei Robert Koch studierte, und einer Berliner Tänzerin. Die in Japan populäre Erzählung ist stark autobiographisch gefärbt. In ihr fand und verwendete Ogai Mori (1862-1922) zum ersten Mal einen japanischen Begriff für die Emotion ‚Liebe‘, für die es bisher im Japanischen kein Wort gab. Der Film gewann zwei Hauptpreise beim Internationalen Fernsehfestival in Monte Carlo.

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Bild 60, 79, 86 Atelierwohnung Krüger

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Für die Innenaufnahmen entstanden zahlreiche Entwürfe für Studiodekorationen, die dann im DEFA-Studio umgesetzt wurden. Die Außenaufnahmen konnten in West- und Ostberlin an historischen Plätzen realisiert werden, zum Beispiel auf dem Gendarmenmarkt, auf der Pfaueninsel und im Stadtteil Prenzlauer Berg.

Bild 60, 79, 80 Szenenfotos mit Lisa Wolf, Atelierwohnung Krüger

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Bild 56 Victoria-Theater, Bühnenbild

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Bild 80 Szenefoto , Realisierung im Berliner Ensemble

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Entwurf „Oase“ auf einer Müllhalde, Bauwagen

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Tanz auf der Kippe Regie und Kamera Jürgen Brauer Buch Jurij Koch Darsteller Dagmar Manzel, Frank Stieren, Winfried Glatzeder Produktionsleitung Horst Hartwig 97 min Farbe Berlin, Ende der 1980er Jahre Die Handlung spielte auf einer Müllkippe am Rande Berlins. Große Teile des Films wurden in einem aufgestellten Bauwagen gedreht, der den jugendlichen Protagonisten als Rückzugsgebiet diente.

1990

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Bild 9 Landung auf einem fremden Planeten

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Der 12. Mann Koproduktion DEFA-Mafilm, Budapest (nicht realisiert) Der Science Fiction-Film hatte seinen Handlungsmittelpunkt in einer außerirdischen Stadt und bot die Möglichkeit, umfangreiche fantastische Vorstellungen optisch umzusetzen. In den Motiven der Stadt wurde das Wabenmuster thematisiert. Eine Überlegung bestand darin, das Elbsandsteingebirge in Analogie der Gesteinsformationen zu den Formen der Fluggeräte als Drehort vorzuschlagen. Die vorgegebenen aufwändigen Trick- und Modellaufnahmen hätten eine große Anzahl von Studiobauten erforderlich gemacht und übertrafen damit die Studiokapazität der DEFA. Nach langer Vorbereitungszeit wurden die Arbeiten abgebrochen.

1976


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2 1 Bild 13, 15, 17, 18, 19, 21, 39, 41, 44 In der fliegenden Untertasse

2 Bild 52 Untertassen-Abschussbasis

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3 Bild 5, 7 Plattform auf dem Turm

4 Bild 11, 29, 30, 31, 43, 47

Im Faustus Parlament

5 Bild 22 Weltraummetropole

6 Modell Weltraummetropole Gisela Schulze


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Bild 14 Marktplatz (Abb. oben) Bild 7 August-Bebel-Platz, Berlin-Mitte, Aufmarsch (mit Blick vom Gebäude Kommode, Abb. unten)

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Präsidentengebäude, Weg zum Balkon (Abb. oben) Bild 3 Wilhelmstrasse, Aufmarsch (Abb. unten)


Der Reichstagsbrand Regie Giuliano Montaldo Buch Cecilia Mangini, Lino del Fra Koproduktion DEFA/FILMALPHA S.p.A., Roma (nicht realisiert) Deutschland 1933 Reichstagsbrandprozess gegen Dimitroff Der Regisseur Montaldo beabsichtigte, möglichst viele Szenen an Original-Schauplätzen zu drehen. Das Projekt scheiterte unter anderem aus finanziellen Gründen.

1977


Bild 4 Bülowplatz, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, Berlin

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Bild 40 Platz vor einer Fabrik in Berlin 1939, Werktor Glühlampenfabrik an der Warschauer Straße

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Bild 35 Amilanischer Schwimmclub

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Die Iden des März Regie, Produktion und Drehbuch Franz Seitz nach dem Roman von Thorton Wilder (nicht realisiert) Antikes Rom, Zeit des Feldherrn Cäsar Die historische Grundlage schloss jedes Originalmotiv von vornherein aus, da nur noch Ruinen aus dieser Zeit existierten. Wesentliche Spielorte waren die Straßen von Rom und komplette Interieurs der römischen Gesellschaft. Den Entwurfsskizzen gingen umfangreiche Studien voraus. Die Via Sacra, der Palazzo von Cäsar und der Garten von Kleopatra sollten im Atelier Grosse-Süd und im angrenzenden Freigelände in Babelsberg nachgebaut werden. Unter anderem war eine besonders lange Kamerafahrt beabsichtigt, die Cäsar auf der Via Sacra begleiten und ihn bis in seinen Palazzo verfolgen sollte. Aus technischen Gründen wurde die Realisierung des Films nicht begonnen.

1990


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„Thornton Wilder schreibt, historische Rekonstruktion sei nicht eine der Hauptabsichten seines Werkes; man könnte es vielleicht eine Fantasie über gewisse Ereignisse und Personen aus den letzten Tagen der Römischen Republik nennen. Dies gilt auch für den Film.“ (aus Drehbuch Frank Seitz, Die Iden des März)

Drei Blickstenogramme und Grundriss Cleopatras Gartenfest auf dem Gianicolo


Bild 3 Motiv An der Via Sacra und Eingang zum Palazzo des Cäsar Dekorationsbau im Studio-Babelsberg, Große-Süd mit Straßenbebauung

Blickstenogramm: Blickwinkel auf Palast Cäsar vom Kamerastandpunkt aus dem nebenstehenden Grundriss

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Bild 52 E 58 Außen – Tag VIA SACRA Nachmittag. Die neunte Stunde. Hinter einer halbhohen Mauer, die einen Ziergarten einfriedet, kauern vermummte Gestalten, Mordgesellen in Erwartung ihres Opfers. Julius Caesar. Er geht neben der Sänfte her, in der seine Frau und die Herrin Julia Marcia getragen werden. In gebührendem Abstand folgen drei Soldaten der Leibwache. Es sind nur wenige Passanten auf der Straße, Bürger auf dem Nachhauseweg von den öffentlichen Bädern. Ehrerbietig grüßen sie den Dictator, der die Grüße leichthin und freundlich erwidert. Der Hinterhalt ist erreicht. Die Mordgesellen springen mit gezückten Dolchen über die Mauer. Bevor noch die überrumpelte Wache eingreifen kann, dringen sie auf Caesar ein, verwunden ihn. Handgemenge. Einige Mordgesellen werden von der Wache niedergemacht, die anderen suchen das Weite. In weniger als einer Minute ist der Spuk vorbei. Caesar liegt blutend auf dem Pflaster. Seine Frau, in äußerster Besorgnis, beugt sich weinend über ihn.

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Caesar (lächelnd): Eine hübsche Überraschung, Calpurnia, was meinst du? Man gönnt uns offenbar Clodias Gastmahl nicht. (aus Drehbuch Franz Seitz: Die Iden des März, 1990 S. 18)


Bild 1, 75 Augurenkollegium

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Brecht, Die heilige Johanna der Schlachthöfe, In der Kantine, Schaupiel, Studienarbeit 1956

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1956–1965 Bühnenbilder

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Um dem Jammer der Schlachthöfe Trost zu spenden, verlassen die Schwarzen Strohhüte ihr Missionshaus. Johannas erster Gang in die Tiefe. Vor dem Haus der Schwarzen Strohhüte JOHANNA an der Spitze eines Stoßtrupps der Schwarzen Strohhüte In finsterer Zeit blutiger Verwirrung Verordneter Unordnung Planmäßiger Willkür Entmenschter Menschheit Wo nicht mehr aufhören wollen in unseren Städten die Unruhen: In solche Welt, gleichend einem Schachthaus Herbeigerufen durch das Gerücht drohender Gewalttat Damit nicht rohe Gewalt des kurzsichtigen Volkes Zerschlag das eigene Handwerkszeug und Zertrample den eigenen Brotkorb Wollen wir wieder einführen Gott.

Wenig berühmt nur mehr Fast schon berüchtigt Nicht mehr zugelassen An den Stätten des wirklichen Lebens: Aber der Untersten einzige Rettung! Drum haben wir uns entschlossen Für ihn die Trommel zu rühren Auf daß er Fuß fasse in den Quartieren des Elends Und seine Stimme erschalle auf den Schlachthöfen. Zu den Schwarzen Strohhüten Und dies unser Unternehmen ist sicher Das letzte seiner Art. Letzter Versuch also Ihn noch einmal aufzurichten in zerfallender Welt, und zwar Durch die Untersten. Sie marschieren mit Getrommel weiter.

(aus Bertolt Brecht, Die heilige Johanna der Schlachthöfe, 1955)

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Brecht, Die heilige Johanna der Schlachthöfe, Schauspiel Studienarbeit 1956, Bühnenbild mit mehreren variablen Versatzstücken: Kleines Lokal in der Gegend der Schlachthöfe (Abb. links unten)

weitere Dekorationen: Fleischfabriken (zwei Abb. oben) Vor dem Haus der Schwarzen Strohhüte (Abb. rechts unten)

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Wiede/Hacks Das Untier von Samarkand, Schaupiel, Theater der Freundschaft Berlin, 1956 (Abb. diese Doppelseite)

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Dessau, Die Verurteilung des Lukullus, Oper, Diplomarbeit 1957/58

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Bauer/Kawan/Weindich, Sensation in London, Operette, Theater der Stadt Brandenburg 1958

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Schiller, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, Schaupiel, Regie Karl Gassauer, Theater der Stadt Brandenburg 1960

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Gerhardt Hauptmann, Der rote Hahn, Schauspiel, Theater der Stadt Brandenburg 1960/61

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Gerhardt Hauptmann, Der rote Hahn, Schauspiel, Theater der Stadt Brandenburg 1960/61

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Joachim Fernau, Arnigo Pedrollo, Der Frühling in Florenz, Oper, Theater der Stadt Brandenburg 1962/63

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Bild 1, 4, 12

Bild 2

Bild 9

Bild 5

Schiller, Die Räuber, Schauspiel, Regie Karl Gassauer, Theater der Stadt Brandenburg 1964 (Abb. diese Doppelseite)

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Bild 5

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Mozart, Figaros Hochzeit, Oper, Staatstheater Schwerin, 1965

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Schiller, Don Carlos, Schauspiel, Staatstheater Schwerin, 1964/65

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Schiller, Don Carlos, Schauspiel, Staatstheater Schwerin, 1964/65

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Rehfisch, Oberst Chabert, Schauspiel, Theater der Stadt Brandenburg 1961/62

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Kleist, Der zerbrochene Krug, Schauspiel, Theater der Stadt Brandenburg 1966

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Seeger, Unter dem Wind der Jahre, Schauspiel, Staatstheater Schwerin, 1965/1966

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Katajew, Avantgarde,Schauspiel, Theater der Stadt Brandenburg 1960

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Plakatentwurf Theater der Stadt Brandenburg 1960


Filmographie 1966/90 Jahrgang 45 Regie Jürgen Böttcher 1967 Wir lassen uns scheiden Regie Ingrid Reschke 1968 Mohr und die Raben von London Regie Helmut Dziuba 1970 Die Regimentstochter Oper von Donizetti, Koproduktion mit der Mailänder Scala für den Deutschen Fernsehfunk 1970 Wir kaufen eine Feuerwehr Regie Hans Kratzert 1970 Berlin Unter den Linden Regie Annelie und Andrew Thorndike, Deutscher Fernsehfunk 1972/73 Die Legende von Paul und Paul Regie Heiner Carow 1973 Rotfuchs Regie Manfred Mosblech, DFF 1975/76 Nelken in Aspik Regie Günter Reisch 1976/77 Das Versteck Regie Frank Beyer 1977/78 Sieben Sommersprossen Regie Hermann Zschoche 1977/78 Bis daß der Tod euch scheidet Regie Heiner Carow 1977 Der Reichstagsbrand Regie Giuliano Montaldo Koproduktion FILMALPHA S.p.A., Roma (nicht realisiert) 1978 Der 12. Mann Koproduktion mit Mafilm, Budapest (nicht realisiert) 1979 Lachtauben weinen nicht Regie Ralf Kirsten 1979/80 Dach überm Kopf Regie Ulrich Thein 1980 Als Unku Edes Freundin war ... Regie Helmut Dziuba 1980 Nicki Regie Gunther Scholz

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1981 1981/82 1982/83 1983

Romanze mit Amélie Regie Ulrich Thein Insel der Schwäne Regie Hermann Zschoche Verzeihung, sehen Sie Fußball? Regie Gunther Scholz Die ewigen Gefühle Regie Peter Beauvais Koproduktion Allianz Film Produktion, Berlin 1985/86 Hilde, das Dienstmädchen Regie Günther Rücker 1985/86 Ab heute erwachsen Regie Gunther Scholz 1988/89 Pestalozzis Berg Regie Peter von Gunten, Koproduktion Praesens Film AG (Zürich); Stella-Film GmbH (München); Ellepi Films S.r.I. 1988/89 Die Tänzerin Regie Masahiro Shinoda, Harald Ace Inc. (Tokio), Manfred Durniok Produktion für Film und Fernsehen (Berlin) 1990 Die Iden des März Regie Frank Seitz, Seitz-Produktion München (nicht realisiert) 1990/91 Tanz auf der Kippe Regie Jürgen Brauer 1991/93 Die Lügnerin Regie Siegfried Kühn 1992 Die Bertinis Regie Egon Monk, Buch Ralph Giordano, Produktion: Die Zeit TV GmbH, Objektiv Film GmbH, Studio Hamburg, Realisierung in Babelsberg/Leipzig/Leuna: H. L.

Alle Produktionen sind, wenn nicht anders angegeben, DEFA-Produktionen bzw. -Koproduktionen.


Reisen Moskau – Prag – Budapest – Sofia Rom – Neapel – Maputo – Beira – Havanna Salzburg – Warschau – Lodz Bern – Zürich – Schweizer Alpen

Harry Leupold (Mitte) während der Dreharbeiten „Die Tänzerin“, Berlin-Charlottenburg 1989

Harry Leupold in seinem Arbeitszimmer im DEFA-Studio für Spielfilme 1991

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Bühnenbilder 1952 1956

Brecht Die Gewehre der Frau Carrar Landesschaupiel Sachsen Wiede/Hacks Das Untier von Samarkand Theater der Freundschaft, Berlin THEATER DER STADT BRANDENBURG

1958 1960 1960 1960/61 1961/62 1962/63

1965/66 1966

Bauer/Kawan/Weindich Sensation in London Schiller Die Verschwörung des Fiesco zu Genua Regie Karl Gassauer Katajew Avantgarde Hauptmann Der rote Hahn Regie Kurt Veth Rehfisch Oberst Chabert Fernau Der Frühling in Florenz Brecht Der gute Mensch von Sezuan Regie Karl Gassauer Schiller Die Räuber Regie Karl Gassauer Kleist Der zerbrochene Krug STAATSTHEATER SCHWERIN

1964 1964/65 1965 1965/66

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Smetana Die verkaufte Braut Goethe Iphigenie auf Tauris Schiller Don Carlos Mozart Die Hochzeit des Figaro Seeger Unter dem Wind der Jahre

Plakat unter Verwendung des Bühnenbildes 1952


Biographie 1928 1942–45 1945 1945–48 1948–50

geboren in Dresden Lehre als Dekorationsmaler 13/14. Februar, in Dresden ausgebombt Malergeselle in Dresden Landesoper Dresden, Theatermaler, Wanderschaft zum Bodensee, Malergeselle auf der Insel Reichenau 1950–53 Landesschauspiel Sachsen, Theatermaler, Malsaalvorstand, Bühnenbildassistent Abendstudium an der Hochschule für Bildende Künste, Dresden 1953–58 Hochschule für bildende und angewandte Kunst, Berlin-Weißensee, Fachrichtung Bühnenbild bei Professor Heinrich Kilger 1958–63 Bühnenbildner Theater der Stadt Brandenburg 1963–65 Bühnenbildner Staatstheater Schwerin unter der Intendanz von Prof. Martin Hellberg 1965–90 Filmszenenbildner DEFA-Studio für Spielfilme Babelsberg 1990–93 Freier Filmszenenbildner in Berlin

Harry Leupold 1958

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Trickaufnahme im Freigelände DEFA-Studio für Spielfilme „Die Firma“, 1971 von links nach rechts: H. Leupold, Bühnenmeister Werner Mai und Architekt Willy Schäfer am Vorsatzmodell

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Rechte / Quellenangaben Copyright alle Entwürfe Harry Leupold Copyright Textauszüge S. 24, 25, 32 Auszüge aus Drehbuch Die Legende von Paul und Paula Copyright Ulrich Plenzdorf und Heiner Carow, Fassung vom 31.1.1972 S. 76 aus Drehbuch Die Iden des März Copyright Frank Seitz 1990 S. 84 Die heilige Johanna der Schlachthöfe Aufbau-Verlag 1955, Copyright by Bertolt Brecht S. 4, 5 Szenenbild Harry Leupold, Copyright Matthias Leupold, 2008 Copyright Szenenfotos Mit freundlicher Genehmigung der DEFA-Stiftung und Waltraut Pathenheimer und Wolfgang Ebert Nachweis Szenenfotos: Waltraut Pathenheimer S. 7, 30, 31, 32, 33, 37, 39, 49 Wolfgang Ebert S. 53, 57 Norbert Kuhröber S. 17, 20, 21, 22, 23 Siegfried Skoluda S. 40, 41, 43 DEFA-Hoeftmann S. 46, 47, 48, 49 Heinz Wenzel/ Detlef Hertelt S. 10, 13, 15 Rudolf Meister S. 26, 27, 29 Quelle für die Szenenfotos auf S. 27, 29, 30, 31, 32, 33, 39, 40 (beide Fotos), 43, 53, 57: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin (Signatur DR 117 für Negativscans; Kennzeichnung BAFA)

Portraitfotografien Matthias Leupold S.63, 104, 105 Quelle für die Entwürfe von Harry Leupold: Filmmuseum Postdam, mit freundlicher Genehmigung des Filmmuseums Potsdam für zahlreiche Entwürfe und Fotos aus dem Archiv und Privatbesitz Harry Leupold Nach allen Urhebern wurde sorgfältig recherchiert, einige konnten jedoch leider nicht ermittelt werden. Wir bitten im konkreten Fall um Mitteilung an Matthias Leupold, Erdener Straße 8, 14193 Berlin, damit diese Angaben in der nächsten Ausgabe aktualisiert werden können. Hinweis zu den Bildunterschriften Die Bild- und Einstellungsnummern in den Bildunterschriften sind den jeweiligen Original-Drehbüchern aus dem Besitz Harry Leupolds entnommen.

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Danksagung Dieses Ausstellungs- und Katalogprojekt wurde 2007/08 mit Mitteln der DEFA-Stiftung gefördert. Helmut Morsbach (Vorstand), Sabine Söhner Filmmuseum Potsdam: Dr. Bärbel Dalichow (Leitung), Ines Belger (Archiv) Timothy Grossman, Babylon Berlin Helmut Dziuba Gunther Scholz Bundesfilmarchiv, Ute Klawitter Manfred Durniok - Produktion für Film und Fernsehen: Michiko Teramoto Waltraut Pathenheimer Wolfgang Ebert Stefanie Ketzscher Jean-Pierre Knecht Marie-Luise Leupold Corinna Ogrissek Thomas Keller

Impressum Katalog zur Ausstellung Harry Leupold Bühnen- und Szenenbilder 1952-1992 Babylon Berlin www.babylonberlin.de Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 4. Juli bis 1. August 2008 Forschungsprojekt der Berliner Technischen Kunsthochschule Projektleitung: Prof. Matthias Leupold Recherche und Beratung: Harry Leupold Reproduktionen und Layout: Laura Weber, Anh Nguyen Druck: Frick Digitaldruck, Brühlstraße 6, D-86381 Krumbach E-Mail: info@online-druck.biz

1 Bild 13,15,17,18,19,21,39,41,44 In der fliegenden Untertasse

2 Bild52 Untertassen-Abschussbasis

3 Bild 5,7 Plattform auf dem Turm

4 Bild 11,29,30,31,43,47 Im Faustus Parlament

5 Bild 22 Weltraummetropole

6 Modell Weltraummetropole Gisela Schulze


Harry Leupold, Jahrgang 1928, war von 1965 bis 1990 als DEFA-Szenenbildner an über fünfzig Film- und Fernsehproduktionen beteiligt. Nach einem Bühnenbildstudium bei Heinrich Kilger in Berlin nahm er seine künstlerische Tätigkeit zunächst an verschiedenen Theatern auf. Ab 1965 arbeitete Harry Leupold mit Regisseuren wie Frank Beyer, Helmut Dziuba, Gunther Scholz und Günter Reisch zusammen und war an mehreren Auftrags- und DEFA-Koproduktionen z.B. Pestalozzis Berg Regie Peter von Gunten, beteiligt. Besonders bekannt wurde der 1973 gedrehte Film Die Legende von Paul und Paula, Regie Heiner Carow. Diese und weitere Entwürfe aus 12 DEFA-Filmprojekten sowie Leupolds Bühnenbilder aus den Jahren 1952-1966 werden anlässlich des achtzigsten Geburtstages des Filmkünstlers herausgegeben.


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