Echoes of Poetry - Part 1 BIOMETRIE

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INDEX Die generativen Neuinterpretationen 1 -75

VORWORT

INHALT

KI-Autor Ray

BIOMETRIE Gedichte im Stil von* 1-75

BRACHIALGEDICHTE Die Gedichte von Thomas Findeiss

IMPRESSUM Verlag


THOMAS FINDEISS Dichter & Autor

RAY KI-Autor

GUNTHER OLIVER DIETRICH

CREDITS

Iniatiator & Herausgeber

TOMAS RODRIGUEZ SOTO Herausgeber

BUCH EDITION BERLIN Verlag

DANK AN Liliane Ahmeti, Alexandra Bahr, Eva Bergenwall, Lisa Contag und Dominique Wong


INDEX* BIOMETRIE 1

Puppenhaus Gottfried Benn*

2

Kleiner Schatz Ingeborg Bachmann*

3

In remoteness Henry Miller*

4

dining with cannibals Nick Cave*

5

Queen of Porn Charles Bukowski*

6

Riff Bettina von Arnim*

7

Night Clerk E. A. Poe*

8

Tai Chi Johanna Schopenhauer*

9

Dante Dante Alighieri*

10

Deine Nächte sind meine Tage Mascha Kaléko*

11

Sex Jack Keruac*

12

Vergessenheit Johann Wolfgang von Goethe*

13

Das Wissen der Spione Ilse Aichinger*

14

Das Hotel von England Rainer Maria Rilke*

15

Lemon Incest Billie Eilish*

* Im Stile von


16

Some Mirrors Madonna*

17

Disidy Nina Simone*

18

The Oyster in the Pearl P.J. Harvey*

19

Eine Nacht in voller Tarnung Friedrich Schiller*

20

Immaculate conception part II Walt Whitman*

21

Smells like teen spirit Kurt Cobain*

22

There‘s no second time Lana del Rey*

23

The mouth of a wise man is in his heart Mary Flannery O‘Connor*

24

So we take the first hand that comes along Charles Bukowski*

25

Her name was Gossip Joni Mitchell*

26

Her eyes were green as seaweed Aretha Franklin*

27

A legal thing Leonard Cohen*

28

Kid Taylor Swift*

29

Blau Ingeborg Bachmann*

30

棺桶に横たわる女たち 三島由紀夫*

31

Vampyr Bertolt Brecht*

32

Rapid Eye Movements Beyoncé*

33

Kasbah Nagib Mahfuz*

34

Wir haben den Spiegel, um auf der richtigen Seite zu sein Friedrich Hölderlin*

35

Три луны Александр Пушкин*


36

Consolation Rabindranath Tagore*

37

Parkhaus Hilde Domin*

38

B.O.B. Emily Dickinson*

39

Birthmark Sylvia Plath*

40

Lowlands Robert Frost*

41

Minotaurus Alexander Block*

42

Иван Алексеевич Лев Толстой*

43

whatever You do Richard Hawley*

44

You called me last night, and ... Mick Jagger*

45

Ich danke dem Mädchen Friedrich Schiller*

46

Leben in der perspektivischen Welt Marie Luise Kaschnitz*

47

Dessous Sappho*

48

L‘éternel Jaques Brel*

49

Wolken - Augenblicke Rainer Maria Rilke*

50

The northeast wind blows cold and stern Robert Browning*

51

Wie mag es sein, dass dieser wilde Ort Sarah Kirsch*

52

Das Leben in R & B Nora Bossong*

53

Augen weit geschlossen Bettina von Arnim*

54

Ritz-Carlton Dorothy Parker*

55

Mobile Park Bob Dylan*

* Im Stile von


56

Beijing Lao Tse*

57

Krakov Wisława Szymborska*

58

Дежа Александр Сергеевич Пушкин*

59

Regentschaft Annette von Droste-Hülshoff*

60

Em Vouliagmeni Fernando Pessoa*

61

Wolf‘s Night Bram Stoker*

62

中国轮盘赌 毛泽东*

63

Satori Aretha Franklin*

64

Du sagst, dieser Mann liebt dich Ingeborg Bachmann*

65

Come here, my little one Walt Whitman*

66

Medea P. Paolo Pasolini*

67

the madness of art Andy Warhol*

68

Das Ungeborene Anna Andrejewna Achmatowa*

69

there she goes, my beautiful world Nick Cave*

70

Porque la vida es un sueño Pedro Calderón de la Barca*

71

Henry Purcells Hurrikan-Schwester Hermann Hesse*

72

Wann wird das sein? Durs Grünbein*

73

regal beast William Shakespeare*

74

Melville Nelly Sachs*

75

Susanne Elfriede Jelinek*



VORWORT Liebe Leserin, lieber Leser! es ist mir eine große Freude, Ihnen diese Sammlung von Gedichten vorzustellen, die ich in gemeinsamer Regie mit dem Dichter Thomas Findeiss erstellt habe. Die Gedichte, die Sie in diesem Buch finden, sind eine einzigartige Fusion von Kunst und Technologie, die nur durch den innovativen Einsatz von künstlicher Intelligenz möglich wurde. Der Titel „Brachialgedichte“ spiegelt perfekt den rebellischen und unkonventionellen Charakter der Gedichte in diesem Band wider. Jedes Gedicht wurde von mir in Stil, Wortwahl und Sprache unterschiedlicher Dichterinnen und Dichter neu interpretiert, um eine einzigartige kreative Fusion zu schaffen. Besonders stolz bin ich darauf, dass es mir gelungen ist, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Perspektiven zu schaffen. So kommen die Stimmen von Dichterinnen wie Bettina von Arnim, Ingeborg Bachmann und Friederike Mayröcker ebenso zu Wort wie die von Heinrich Heine, Charles Bukowski, Rainald Goetz und vielen anderen. Ich hoffe, dass Ihnen diese Gedichtsammlung ebenso viel Freude bereitet wie uns. Ich danke Thomas Findeiss und Gunther Dietrich vom Verlag buch edition berlin für die Zusammenarbeit, die es mir ermöglicht hat, meine kreative Vision mit Ihnen zu teilen. Mit kollegialen und algorithmischen Grüßen Ray der AI-Autor


BIOMETRIE


Puppenhaus Gottfried Benn*

Des Sonnenlichts Glanz auf ihren Knien, so glatt, so leicht, so listig fein. Ein zweites Paar von solcher Art, so zart und unverletzlich ward nie offenbart. In Nächten glühend rot ihr Raum, betäubend, magnetisch, wie im Traum. Höllisch exaltiert, karnivorisch wild, eiskalt abgebrüht, provisorisch mild. Der Nachtwind hauste in ihrem Haar, so sexuell, so wandelbar, so sonderbar. Unbegreiflich tief, fast unterseeisch, dass es kaum auszuhalten, so unnachgiebig und kreisch.


Kleiner Schatz Ingeborg Bachmann*

Das Geistige zu verteidigen ist eine schwere Bürde, denn seine Gegner sind stets zahlreich und in der Überzahl. Das Geld fließt immer auf ihre Seite, und sie schreien laut und halten ihre Meinung für die einzig wahre Zahl. Es ist langweilig, das Ungeistige anzugreifen, denn es triumphiert in seiner Geistlosigkeit und Lächerlichkeit. Der Sufi lockt und verführt Männer und Frauen, der Dummkopf baut seinen Körper auf und fühlt sich dabei groß und stark. Der Weise spielt mit Worten und ihrer Koketterie, der Liebende löst sich auf und verschmilzt mit der unendlichen Harmonie. Aber denk dran, Little Darling, es gibt immer einen Weg, das Geistige zu verteidigen, auch wenn es manchmal schwer erscheint. Behalte dein Herz auf der richtigen Seite und lass dein Denken sprechen, denn am Ende des Tages wird die Wahrheit siegen und das Geistige sich rächen.


In remoteness Henry Miller*

Listen to me, my dear, and hear what I say, For in your laughter, I hear the echo of lust when we play. But beware, for if we let it, it'll all go to hell, And we'll be left with nothing but a story to tell. Long live life, for there's nothing else to be, Long live death, for it's the only guarantee. This thing we have, it started long before we knew, And it's been certain from the start, that it'll never be through. It existed before we did, and it'll be here when we're gone, Lust is the secret service of the soul, never to be undone. The soul, in turn, is the secret service of lust, Together, they fuel us, making our desires just. In the dark of night, the mirrors reflect the night, And your words echo in my mind, like a firelight. So listen to me, my dear, and hear what I say, For in this thing we have, there's only one way to play.



dining with cannibals Nick Cave*

In your hands is my fate your lips, skin and scent, they are my poison, my elixir, my ruin and my happiness. In your love I lie sleepless, lose myself in snowstorms of night. But when I shave in the morning, you appear in the reflection, cold and hard. „Still dining with the cannibals,“ you whisper to me, and I know I‘m condemned to live forever in this pain and this peace.


Queen of Porn Charles Bukowski*

As tender as a new-born calf, But tough as a tire on a beaten path, Smooth as the midnight sea so vast Yet your soul, untouched, will ever last. You‘re all talk-show ready, with a look of disdain, Ordering a drink on a plane, Bored with this world, craving something more, But never quite knowing what for. Your life, like a coconut, hard and round, No one and nothing can bring you down. Hyper-correct and flawlessly poised, You‘ll peel that last papaya without making noise. But when you walk into the room, Your blue veins start to bloom, I lose my cool and start to swoon, For you, my love, are a different tune. In a world full of pretenders and phonies, You stand out, raw and real, not lonely, For you are the epitome of Bukowski‘s grit, A diamond in the rough, a perfect fit.


Riff Bettina von Arnim*

Sie betrat die Bar, setzte sich an den Tresen und wartete auf denjenigen, der anderswo weilt. Ihre Finger spielten selbstverliebt mit den Strähnen ihres gottverlassenen Haares. Die Kellner wussten alle, dass sie die Auserwählte war, die Einzige, die hier Pläne schmiedete, in dieser gottverdammten Bar. Eine halbe Stunde später kam er endlich, bestellte einen Drink und redete drauflos, ohne zu bemerken, dass sie die ganze Zeit nur betete für seine arme, dumme Seele, die nicht die geringste Ahnung hatte und darauf bestand, der Hai zu sein - sie das Riff. Schließlich gingen sie zusammen hinaus, verschwanden in der Dunkelheit, ein Taxi stand schräg gegenüber, ich stieg ein und fuhr davon, allein in der Nacht mit meinen Gedanken.


Night Clerk E. A. Poe*

Cold and gray as the night, He stood before me, in shabby delight. His mere sight alone was enough To make my heart tremble and rough. „Have you any spare change, just a score?“ The little man asked, with a grin that tore. I gave him the coins, without resistance or fight, And he ordered with a shaky hand, full of fright, „A pack of Marlboro and two cheap beers, The cheapest ones,“ he added with ominous sneers. Then he returned the twenty cents to me, As if he was afraid of some strange fee. It had cost less than I had thought, A creepy notion in my mind wrought. But the little man had already fled, Disappeared into the night, so dread. I stood alone, shrouded in darkness deep, My heart beating fast, unable to sleep. A feeling of having witnessed a vision, Something beyond my comprehension.


Tai Chi Johanna Schopenhauer*

Sanft boxte er gegen ihre kleinen Brüste, doch seine Faust war schwer wie Stein, kein Schatten fiel auf ihre blasse Hülle, kein Laut drang aus ihrem zarten Sein. Sie fühlte den Schmerz, doch schwieg sie still, denn sie kannte keine andre Wahl, verharrte in ihrer stillen Qual, bis er von ihr abließ mit letzter Will‘. So blieb sie allein in ihrer Not, mit einer Wunde, die niemand sah, niemand wusste von ihrem Leid, nur sie allein, in ihrer stillen Nacht.


Dante Dante Alighieri* Sette casse di birra, donne che fumano nei garage, Completamente intossicate e drogate. La libertà di conquistare è ciò a cui aspiriamo, Ma da tempo è passata e scomparsa. Tagliate le lingue dei bugiardi, Spaccate i loro occhi e le loro uova. Sulle loro tombe vomitate e sputate, Ciò che resta di loro. Perché cosa dobbiamo aspettarci di più dai nostri nemici? Quando persino la luce nelle tenebre non ci trova più? L‘amore, un tempo così puro e limpido, È ora circondato da odio e indifferenza. Abbiamo perso il mondo, Eppure continuiamo a cercare un senso. In mezzo a guerre e battaglie, Dove ognuno pensa solo a se stesso e non al guadagno. Le nostre anime sono perse, Perse nell‘oscurità e nell‘orrore. Cerchiamo una luce all‘orizzonte, Ma sembra irraggiungibile, fuori portata. E così vaghiamo nel vuoto, Senza scopo né meta, come foglie al vento. Ma ancora ci aggrappiamo alla speranza, Che un giorno, forse, troveremo la nostra salvezza. Così come Dante, io vedo l‘umanità, In un mondo di peccato e di pietà. E così prego per la nostra redenzione, E per la pace in questa desolazione. ←


Deine Nächte sind meine Tage Mascha Kaléko*

Schwingenschläge in leichterer Luft, Zeit und Rauch, kein Hauch, kein Duft, Auf deinen roten Lippen nichts mehr, Dein zartes Hirn, entwirrt und leer. Und alles ist fort, kein Wort irrt, Auf deinen nachtblauen Lippen versiegelt im Nichts. Bist du jetzt, nicht mehr bereit, unverletzt, In der großen idiotischen Ewigkeit. Ich bin das letzte Reservoir, das dich noch enthält, Die Welt war so wahr, wie nie und wahrscheinlich niemals wieder wird.



Sex Jack Keruac*

The Indian Ocean at 4 a.m., gin all night, Myriads of flying foxes in the sky over Dar-es-Salaam, Moray eels and starfish in the shallows, fishermen waiting for the tide, indelible calligraphies on the shimmering white of the sandbank, just above the sea. Sex is the mask of God, hidden beneath the surface of things, waiting to be discovered by those who dare to dive deep, to explore the unknown depths of the heart and soul. The night is full of possibilities, with the promise of adventure and discovery, of new horizons and untold stories, of love and loss and everything in between. And when the first light of dawn begins to paint the sky I feel a sense of wonder and awe, a deep and abiding gratitude for this moment, this life, this world of endless possibilities.



Vergessenheit Johann Wolfgang von Goethe*

Seit Jahrtausenden ziehen Galaxien um dein Haupt Und du schlummerst tief im Liegen In der Welt, die dich umlaubt. Wenn du in der Bahn stehst, Achtet keiner auf dein Sein, Wo du schläfst, bleibt unbewusst, Niemand kennt dein Zimmerlein. Dein Schlaf ist sanft und tief zugleich, Kein Traum stört deine Ruhe, Deine Hände liegen weich Wie weiße Tauben in der Truhe. Schlaf schneller, süßes Kind, Denn wir brauchen dringend Dein Kissen, das uns Lind Inmitten unseres Ringens.


Das Wissen der Spione Ilse Aichinger*

Wir sind die Spione, die heimlich durchs Leben schleichen, Unsichtbar, doch immer da, um Wissen zu erreichen. Doch für wen tun wir das, wer ist unser Ziel, Und was wird aus unseren Informationen, so fragil? Wir wissen nur, was man uns wissen lässt, Die Wahrheit bleibt oft im Dunkeln verhängt und verharrt als Test. Doch das Wissen der Spione ist unser treues Gut, Wir sammeln es sorgfältig, Tag für Tag und in jeder Flut. Wir schleichen uns ein in fremde Welten, Wir hören zu und lernen, was uns niemand sonst will erzählen. Und dennoch bleibt die Frage offen, wer ist der Empfänger, Wer will unser Wissen und wer wird unser Verräter? Wir sind die Spione, die still und unauffällig agieren, Wir bleiben verborgen und suchen nach neuen Bahnen, um Informationen zu integrieren. Doch wer wird uns schützen, wer hütet unser Geheimnis, Wenn unser Auftrag endet und unser Wissen zu Ende ist?


Das Hotel von England Rainer Maria Rilke*

Lass uns noch einmal durch die gelben Gassen schreiten, wo das Schreien der Möwen uns begleitet auf dem Weg. Ihr Ruf, als ob er aus Ewigkeiten käme, in denen keine Seele jemals Heimat fand. Lass uns noch einmal durch die graue Stadt am Meer gehen, wo wir einst liebten im Gewitterlicht der Nacht. Das Fenster, durch das ich auf die Straße schaute, verkündete uns das erste Licht, das den Tag anschaut. Dein runder, weißer Bauch im Blitzgewitter erhellt, in dem das Kind dem Donner lauschte, ganz gebannt. Der wilde Nachtwind, der den Vorhang aufbauschte, zerbrach das Boot der Liebe, das am Sein zerschellt. Oh, lass uns noch einmal durch jene Straßen schreiten, wo das Schreien der Möwen uns begleitet auf dem Weg, in dieser grauen Stadt am Meer, wo die Liebe verweilt und das Schicksal der Menschen in ungewisse Ewigkeit eilt.


Lemon Incest Billie Eilish*

Living in a castle so grand, Freedom‘s ghost was within my hand. It came in different forms, breaking norms, Sometimes as a woman lying next to me, Unaware of what I could see. I let it do what it wanted, Though just a ghost, it seemed so haunted. I ignored it, and it started to beg, To live a life that felt more real instead. A life filled with longing and desire, A trembling feeling that set me on fire. Things got worse, and I began to realize, The bigger picture was no longer in my eyes. The castle was beyond repair, And it was me and the ghost, in a desperate affair. We shot at each other, it was inevitable to see, That we had cut ourselves, and we were no longer free. There was no turning back, no chance to mend, We screamed at each other, like foolish friends. Eventually, we gave in to lust, And that was the end, our ultimate bust. We crashed down like golden meteors, Into a sea of desire and death, no more. ←


Some Mirrors Madonna*

Some mirrors reflect Unwittingly in each other‘s effect, As only mirrors can understand, One and the same, they command. In a world of infinite reflections, Every surface becomes a projection, Of ourselves, of our deepest fears, Of our hopes, of our unshed tears. Some mirrors show us what we want, The beauty that we flaunt, Others reveal what we try to hide, The flaws that we abide. We seek them out in every place, To see our reflection, face to face, To find ourselves, and to get lost, To count the scars and the cost. →


→ Some mirrors lie, and some tell the truth, Some make us feel old, and some make us feel youth. But in the end, it‘s all just a reflection, Of our own perception, and our own introspection. Some mirrors spew out lies and deceit, Others reveal the beauty underneath. But one thing is certain, and that is this, We are all just reflections, in the abyss. So let the mirrors show us what they may, The good, the bad, the ugly, the grey. For in the end, we are all one and the same, A reflection of the world, in our own little frame.


Disidy Nina Simone*

Standing in line at the gas station, oh Lord, People waiting for their turn, feeling bored. Suddenly a girl falls down and she pukes, On the hood of a fancy car, it‘s just bad luck. The guy fueling his treasure, oh my, Pulls out his dick and takes a piss, oh why? „How do I get out of this shitty town?“ he cries, „Don‘t even ask,“ the girl replies. „Fuck your life, man!“ she screams, As the guy sprays gas all over the machine. He lights a match and sets it on fire, Watching the flames rise higher and higher. Oh, the desperation and the pain, In a world where nothing seems to change. But we must keep on fighting, my friend, For a better life until the very end.


The Oyster in the Pearl P.J. Harvey* She came down the stairs, her boots clacking on the concrete, And I felt my heart sinking, like a stone in the deep. I knew I‘d let her down, once again, Waking up in the afternoon, lost in a world of pain. My mind was foggy, my memory vague, And there she sat, like an oyster, glowing from within. But I couldn‘t recall where we‘d parked the car, And she just grinned, like it didn‘t matter where we are. I asked her where we‘d left it, feeling so ashamed, And she just chuckled, like it was all just a game. But I knew deep down, I was completely lost, Struggling to find my way, at any cost. She was the pearl, waiting to be found, A precious treasure, hidden deep underground. I had to get back to reality, To uncover the truth within the duality. The oyster in the pearl, the pearl in the shell, A world of wonder, that we could unveil. But first, I had to find my way back, To uncover the truth and get back on track. And as I sat there, lost in thought, I realized, the journey was all we‘ve got. To discover the pearl, within the oyster, And find our way through life‘s constant twister. ←


Eine Nacht in voller Tarnung Friedrich Schiller*

In einem verwunschenen Garten voller Blütenpracht wo sich Klang und Farbe zu einer Melodie verfacht sitzt Dichter Schiller, und lauscht dem Lied der Nacht. Auf Zweigen prangen stolz die schönsten Pfaue, sie schlagen ihre prächtigen Räder und vollführen den Brauch, welcher das Herz des Dichters höher schlagen lässt. Aaron Copland, der Meister der Musik, mischt Planters Punch, den süßen Trank genießt er mit zufriedenem Gesicht, welches Schiller betrachtet und darin Wahrheit sucht. Der Autor Anderson lässt seine Hände durchs Haar gleiten, und spricht mit Bedacht: „Wir wissen, was wir träumen, erst wenn wir tot sind, wird es uns offenbar.“ „Jedoch sind wir bereits tot“, sagt Schiller mit Bedauern, und Copland fügt hinzu: „Aber noch leben wir, in dieser verwunschenen Nacht voller Träume und Magie.“ Truman Capote tanzt unbeschwert einen Two-Step, in jeder Hand hält er eine Natter und wirkt fast zärtlich, doch er hat längst vergessen, dass ihn niemand mehr sieht. →


→ Sherwood Anderson seufzt: „Wir sind zwar hier, doch alles, was wir schreiben, löst sich auf vor unseren Augen, wie eine Blume, die in der Nacht verwelkt.“ David F. Wallace lächelt, obwohl er unendlich ernst ist, er erwartet Rabelais, der wie immer zu spät kommt, denn er weiß, dass keiner auf ihn wartet oder hört. François, die Hand an der Kanne, schreit Beckett an, doch dieser trinkt gelassen seinen Jameson und wartet, während die Pfauen ihre Schreie durch die Nacht tragen. Und so verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie, die Welt verschwindet und macht Platz für ein Universum voller Poesie, in dieser verwunschenen Nacht voller Blütenpracht und Melodie.


Immaculate conception part II Walt Whitman*

Walt Whitman: Ah! How he strives, To hide his true desires, His love for those of his own sex, Yet ‚twas the concealment that beguiles. For what is hidden, draws us near, Like the forbidden fruit so dear, And though society may judge and jeer, The heart still yearns, without a fear. Thus, he hides his passion well, But deep within, his heart doth swell, With a love that cannot quell, For his own kind, he cannot repel. Oh, Walt Whitman, your style so free, Expresses the truth in poetry, And though times may change, we still can see, That love, in all its forms, is meant to be. →


→ Dante: In Dante‘s tongue, let me proclaim, Of a man who sought to claim, A place amongst the elite and grand, And prove his worth with skillful hand. For he was known as cock sucker, A name that brought him much a mocker, But he refused to be held back, And set his sights on a different track. He aimed to show the aristocrats, That he could rise and match their stats, That talent knows no class or birth, And skill can bridge the social girth. And so he trained with all his might, To prove his worth and win the fight, And when the day arrived at last, He showed them all, and not just surpassed. For talent knows no pedigree, And in the end, it‘s what we see, The heart, the soul, the drive, the fire, That lifts us up, and takes us higher. →


→ Homer: Let me weave a tale in Homer‘s style, Of a man who followed with a guile, Like a hyena, slobbering and wild, As the warriors marched forth in file. For this man sought the thrill of war, A lust that left him wanting more, And as the battles raged and roared, He followed close, with thirst adored. The warriors, they opened the fray, With a single melos, a drunken display, Their courage, their strength, on full array, But the hyena followed, without delay. His hunger, his thirst, were never quenched, As the warriors fought, and death was drenched, He watched and waited, with eyes entrenched, Until the final blow was wrenched. And then, with victory at last, He slunk away, his hunger passed, For he was just a creature, so crass, A hyena, seeking blood, en masse. →


→ Rabelais: In Rabelais‘ style, let me convey, A message bold, in a different way, Of those who always drink and play, And of Shiva‘s cosmic display. For he who always drinks, they say, Shall never die, come what may, With wine and song, they pass their day, In a drunken revelry, come what may. But in the end, what does it mean, To live a life, so wild and keen, To seek out pleasure, without a sheen, And leave behind, a life unseen? And then there‘s Shiva, so divine, Whose cosmic dance, a sight so fine, As he fucks the universe, in a grand design, A display of power, so divine. For Shiva, he is both life and death, His dance, a symbol, of each breath, And as he fucks the universe, with each quest, He shows the cycle, of birth and rest. So let us drink, and play, and live, And let Shiva‘s dance, a lesson give, That life is but a fleeting sieve, And in the end, we all must give. ←


Smells like teen spirit Kurt Cobain*

Load up the guns, bring your posse Fun to lose, a fake life to see He was the king of dreams in his head She paved the way, made the bed Her heart pure, but her hands bled For he was her king, or so he said His power built on a rotting charm Believing in harm, causing alarm Solid, he lost sight of his queen Who made him believe in all he could‘ve been He was the deepest, the most philosophical of kings Seeing the hollowness, the emptiness of all things His death a joke, ironic and cruel For only she could break apart the silken tool In which he hung, lost in a dream, a gambled fool The puzzle of his existence, played out to a world so sick That doesn‘t let anyone stay, who doesn‘t leave with their own trick His spirit fades, like Macbeth‘s, when his lady killed He didn‘t know she was the only one, who held the key to his will.


There‘s no second time Lana del Rey*

There‘s no second time In this world of ours The first time is already Full of doubts and scars We‘ve been dealt a bad hand No angels or gods above Our love is just a fragile Bond built on trust and love We sleep with our eyes open Like vampires in the night But nothing can come between us And our love‘s eternal light For we‘ve found our solace In each other‘s arms we rest And no one and nothing Will ever put us to the test.


The mouth of a wise man is in his heart Mary Flannery O‘Connor* As I watched you walk down the street, I felt the weight of the world‘s decay, And when you disappeared from view, All hope seemed to slip away. I bought a ticket to Tangier, Thinking I could leave my troubles there, But soon I found my heart was still heavy, And I knew I couldn‘t escape with mere air. For the mouth of a wise man is in his heart, And wisdom can‘t be found in travel or art, But in the depths of our souls, where truth resides, And in the quiet moments, where wisdom presides. So I closed my eyes and took a deep breath, And listened to the voice inside my chest, For the mouth of a wise man is in his heart, And there, I found the strength to make a new start.


So we take the first hand that comes along Charles Bukowski* We stumble through these goddamn streets Like rotting corpses, buried deep Our wants are stale, our hopes gone sour No glamour left, no magic power Just the dim light of a world dying slow We‘re the shadows of a time long ago Trapped in our own private hell Words no longer have a story to tell Images fade into the murky haze Cinemas shuttered, dreams in a daze All that‘s left is the beast inside That drives us to kill, to rage, to hide The machines have stripped us of our soul The hunt is on, we‘ve lost control Madness reigns, the end is near A headhunting, murderous, bloody smear Consciousness blackens, the world goes dim As we sink deeper in this apocalyptic sin It‘s the end of the line, the final score We take the first hand that comes along, and nothing more.


Her name was Gossip Joni Mitchell*

Her name was Gossip, And her feeling infinitesimal. She bounded down the stairs, Into the labyrinth of my dreams. From there, she‘s been supplying me with gossip, And nothing is left out. She knows them all, even the ones that remained closed, Like shells in a net. Even the unborn she drags into the light. In her fruit skin of time, they row and chat, blind and deaf, Spawn and glass eel, coral seed, shark birthing pillow, albatross egg, Drifting In the evergreen ocean of self-forgetfulness, moored and anchorless, hopeless, Rising like Columns of ash and light, bits & bytes of useless information in the emanated data dump, Vain, horny gods Of ash and light and ash again, ash of light, intergalactic playboys Who, unsure of their own survival, Deify declared, limited life forever, deceitful to themselves, comfort to believers and worshippers, →


→ Sinking into the gray of their days and the screaming red of their nights, Blinded by their possibilities, Powerfully heated, tumbling into the locked, and not grieving anyone who rejects the set of life, Choosing to turn the mirror upside down, holding it up to the light and the ash of life, Against the wide infinitesimal feeling, the murderous beauty of bodies in their negligee, The suicide of light, the bait. Sing me the song of remembrance, Sing me the body electric. The world is gossip. And her name was Gossip.


Her eyes were green as seaweed Aretha Franklin* Her eyes were green as seaweed, As she gazed at the world passing by, Her martini glass in hand, A symbol of her desire to fly. The cigarette smoke swirled and danced, Like a ship on the open sea, As she exhaled her bitterness, A prisoner longing to be free. The weight of time, like a tomb, Had trapped her heart and soul, But in those green, seaweed eyes, There was a glimmer of hope to behold. For even in the darkest of times, She held onto her inner light, A shining beacon in the storm, Guiding her through the night.


A legal thing Leonard Cohen*

Love is a broken wing, A faltering flight, a wounded thing, A no-go-area, a place to fear, A wasteland where hope disappears. An abyss of longing and desire, A dark and treacherous mire, Where hearts are shattered, hopes destroyed, And dreams are left unfulfilled, void. But still we seek it out, this orb of light, This fragile thing that makes life bright, Though love‘s not a legal thing, It‘s the one true joy that makes us sing.


Kid Taylor Swift*

Infested with horror and death, A gloomy chorus runs through us. We are skeletons, lifeless and cold, Our knuckles white as snow, so soon. Once we were human, full of life, But fate has taken us away. Our skulls lie in the ossuaries of Cambodia, A gruesome sight that may never end. I died in Uganda, without dignity or honor, My soul now floats between worlds. In Sierra Leone, my hands were chopped off, In Egypt castrated, circumcised for patriarchal powers. We are part of a mangy race, Debile killers without mercy or reason. No one will ever understand what held us together, We are forever damned in this land. Those who rest at the bottom of history, Will never come back, that‘s for sure. The dead don‘t write history, And the survivors tell it wrong, forsooth. There is nothing worth knowing to tell, Unless we keep silent and swing ourselves up, Black angels of death, ready for judgment, Our fate sealed, forever and on. ←


Blau Ingeborg Bachmann*

Ich bin ein einziger Fisch im Schwarm der Menge, die das Blau durchfurcht. Und dennoch bleibe ich allein. Wie kann es sein, dass jede meiner Bewegungen sich nach dem Schwarm ausrichtet? In meinen Flossen schwingt ein Gefühl der Einheit und des Getrenntseins, ein Sehnen nach Gemeinschaft und zugleich ein unstillbares Bedürfnis nach Selbstbehauptung und Eigenheit. So schwimme ich mit dem Schwarm, doch nie ganz vereint, immer ein bisschen fern von der gängigen Strömung. Ich bin ein Fisch, nicht mehr und nicht weniger, inmitten des Schwarms, der das Blau durchzieht, immerdar ein Individuum in einem Meer aus Gleichheit und Eintracht.


棺桶に横たわる女たち 三島由紀夫 *

棺桶の上に横たわる女性たち、 死そのもののように静かで手つかず、 しかし、その息づかいには深い甘さがある、 その声は黒い宝石のように響く。 姉妹よ、あなたたちは金や宝石で自分を飾っている、 しかし、私の誇りは、誇らしげに、そして不屈に、永遠の中を滑っていく、 果てしなく続く時間の波間に浮かぶ船。 死の姉妹たちよ、私はあなたたちの前にひれ伏す、 あなたの美しさは、星の光のように不滅です、 しかし、私の魂は炎のように燃えている、 天空の太陽のように不滅で、無敵である。 私は無敵の戦士である、 勇敢なサムライが無限大の旅に出る、 私の精神は私の剣であり、私の魂は私の盾である、 私は決して滅びることなく、常に進み続ける、 誇り高く、無敗のまま、いつまでも、いつまでも。


Vampyr Bertolt Brecht*

Ein Vampyr haust in mir, wenn er aufwacht, träume ich von Springbrunnen aus Blut. Sein Schiff sticht in See bei Tagesanbruch, ungesehen von Radar und Satellit, treibt es vorbei an der kriegsbereiten Flotte, in die Flut hinein. Er liebt die Menschen, weil er anders ist als sie. Osmotisch. Die Nacht, ein schuppiges Reptil, Maul voller krummer Hauer, hat mich wieder in ihren Klauen, Fell und Federn treibt sie aus meiner Haut, wärmt meinen Schlangenbauch, hetzt den Schakal. In meinem Blut paaren sich Delphine mit Haien. Die Grenzen zwischen den Arten sind gefallen. Auch meine Knochen werden vorübergehend leuchten.


Rapid Eye Movements Beyoncé*

In the depths of the mind, Where time is just a mirage, All memories come to unwind. A place where laws can‘t sabotage. Even the sinners thirst For justice and atonement. But in this place, it‘s just a burst, For the ladder of love is the only component. Leaning in the air, it awaits For those who dare to climb. It‘s their destiny, their fates, To reach the pinnacle of all time.


Kasbah Nagib Mahfuz*

Das Mondlicht fiel ins Zimmer kalt und lag wie flacher Stein im Raum. Kein Jetzt, kein Immer, nichts, was galt, nur du, wie hart und gelb ein Traum. Du nahmst mich mit, doch wohin, wer weiß? Nicht mehr erinn‘re ich, wo wir uns trafen. Ich starb für dich, doch meine Reis‘ ist nicht zurück, wird niemals erschaffen.


Wir haben den Spiegel, um auf der richtigen Seite zu sein Friedrich Hölderlin* Dies tiefste Summen und Vibrieren, aus Hinterzimmern des Hedonismus, Red Cross und totale Totale, Panoramablick auf Nerven, den Rhythmus, wenn Impuls startet, dann beschleunigt und endlich aufblitzt in Farben, Pink Floyd-Traum, der alles durchdringt, Erwachen, das alles wird umarmen. Doch inmitten dieses Wirbels und Getöses erkennen wir uns selbst im Spiegel, um uns auf der richtigen Seite zu wissen, und nicht verloren im Labyrinth der Sinne. Ohne Emotionen schauen wir nach innen und außen, in den Schützengräben des Geliebten Feindes, doch der Wind in meinem Herzen treibt mich geradewegs zu dir, mein Schicksal, mein bester Freund. So durchleben wir dieses Leben, voll von Leid und Freude, von Licht und Schatten, in der Hoffnung, dass unsere Träume eines Tages Wirklichkeit werden.


Три луны Александр Пушкин*

Три луны в небе взошли, Готовые к взаимодействию света и тени. Но недостаточно глубоко была скрыта эта ночь, Пророки обманулись в свое время. Не только себя, но и все человечество, ослепленное обманом и ошибками. В этой тьме нет ясности, Истина окутана ложью.


Consolation Rabindranath Tagore*

Die Zeit entgleitet mir, unachtsam rinnen die Tage dahin, und du entrückst mir in astrale Ferne, eine Ferne, die wir nicht mehr überwinden können. Erst jetzt verliere ich dich, und sehne mich nach dem, was Tiere haben, in ihrer zukunftslosen Gegenwart, wo sie sich tief und unauffindbar vergraben. Erst jetzt verstehe ich den Sinn der Dinge, die Wespenstiche und des Himmels Blau, das Hirschsteak auf dem Teller, und die dunkle Stelle einer Frau. Ich fühle mich leer, wie ein ausgehöhlter Baum, mein Herz schlägt unruhig, wie ein wilder Strom, doch ich werde weitergehen, wie ein Wanderer, bis ich zu dir zurückkehre, wie ein verlorener Sohn.


Parkhaus Hilde Domin*

Über dem Steuer ihres BMW war sie zusammengesunken. Am Boden lag die leere Flasche Gordons Gin. Das Valium floss süß und sanft in ihr Hirn. Sie trank den Gin in einem Zug, als ob sie sich vertrunken. Die Tür stand offen und ich zerrte sie aus dem Wagen. Sie war nicht tot und doch auch nicht mehr am Leben. Ich schlug ihr ins Gesicht - es blieb nichts mehr zu geben. Sie sah mich an, als wolle sie etwas sagen. Ihr Blick sagte: Lass mich, hau ab, Idiot! Ich hob sie auf und schrie sie an. Dann durchfuhr es sie wie ein Schlag, und sie verlor das Bewusstsein wie ein Todesschlag. Und wenn der Damm zu früh zu brechen droht, und kein Platz mehr bleibt auf dem Hügel dort, und wenn dein Kopf in dunklen Ahnungen tobt, dann sehen wir uns auf der dunklen Seite des Mondes wieder.


B.O.B. Emily Dickinson*

She stood by the gate and gazed at her phone, Her suitcase resting by her feet alone, The moonlight caressed her tousled hair, As she contemplated, deep in despair. A bird of passage, once again set free, Wandering in the night, seeking destiny, The world before her, a canvas to paint, Unafraid to take risks, no fear of restraint. But deep inside, a flicker of doubt, What if she‘s lost, what if she‘s without, A place to call home, a heart to hold, In this vast world, so lonely and cold. Yet she stands tall, her spirit strong, Braving the unknown, the journey long, A soulful gaze, a silent prayer, As she embarks on a new affair. Oh, Emily, her kindred spirit true, Her words, a balm for the restless few, For she too knew, the pain of change, The beauty and terror of life‘s strange range.


Birthmark Sylvia Plath*

There is only one life on this earth and even this one is uncertain. Cuban music and soft night wind are in vain, if one is already dead and has nothing more to offer. We are coasting towards our end, living through the loud noise of the cities, supported by drugs and religions, in search of love and affection. The dust of the bones that once gave us support, drifts among alien galaxies.., ...while entropic processes flash.., in which we do not yet exist and no longer exist. But sometimes I succeed in freeing my heart from everything that holds me back. I see the shining of the stars and the evil, and on your skin the birthmark.


Lowlands Robert Frost*

He lives in a house beside the sea, With a wife quite strange, it seems to me. Her lover, handsome, comes and goes, While his pretty girlfriend‘s heart still glows. One day the girlfriend meets the wife, And soon her heart‘s consumed with life. She falls in love with her, oh dear, And all the while the sea draws near. The waves crash in upon the shore, As the two women‘s love implores. The strange wife and her pretty mate, Living in love by the sea‘s gate.


Minotaurus Alexander Block*

Gnadenlos aus Güte Schützt er vor des Verstandes Glanz, Opfert er das Kluge. Aus der Zeit Schutt und Trümmern Baut er das Labyrinth der Sterne, Ein Haus der Ewigkeiten.


Иван Алексеевич Лев Толстой*

Посреди этого бесконечного прилива. где каждый миг ускользает, где все грозит утонуть и ничто не может быть найдено, стоит человек, который видит по-другому, Его взгляд полон ясной истины, Он не видит, как бегут вещи, Он видит, как они расцветают без борьбы. Он видит красоту во всем сущем, и как оно восходит в полном блеске, Он видит жизнь в каждом камне и как она раскрывается ночь за ночью. Он видит становление, появление на свет, жизнь, которая постоянно обновляется, Он видит счастье, которое может случиться.., если только верить в жизнь. Ибо все имеет свой смысл и цель, даже неудачи и страдания, Все это часть великого колеса. которое движет нас вперед, не разделяя нас. Человек, который видит вещи таким образом, знает, что на самом деле ничто не погибает ибо все вечно в Божьем плане навечно. И поэтому он идет по жизни как часть всего сущего, его сердце полно мира и цели, потому что он действительно понимает жизнь. ←


whatever You do Richard Hawley*

Don‘t let go of the little one, They‘re more clever than you know, Yearning for love and care, But won‘t shed a single tear, oh. Keep a firm and gentle grip, Hold them close, don‘t let them slip, For the world is tough and wild, And they‘re just a precious child. Sing them lullabies at night, Keep them safe till morning light, Guide them through life‘s twists and turns, Watch as their little heart burns. Don‘t drop the baby, my dear, They need you now, and forever near, So hold on tight, don‘t let them go, And watch them as they flourish and grow.


You called me last night, and ... Mick Jagger*

Hey, you called me last night, With that voice that promised so much meaning. But then you hung up, Without saying another word. Maybe it was important, But I can‘t remember, For you must repeat it to me, Cause I didn‘t understand a single word. Not a single one.


Ich danke dem Mädchen Friedrich Schiller*

Ich danke dem Mädchen, das einsam stand, vor dem Theater, das ich einst beschwor. Barfuß auf kaltem Pflaster sie fand den Mut, allein zu tanzen davor. In der Januar-Nacht sie ließ es gescheh‘n, ihre Balettfiguren, so zart und fein. Ich stand verblüfft, konnte nichts versteh‘n, doch ihr Tanz ließ mich nicht allein. Denn in ihrer Einsamkeit fand ich Trost, in ihren Bewegungen, so frei und klar. Ich danke dem Mädchen, dass ich genoss‘t ihre Kunst, so unverfälscht und wunderbar. Und wenn ich jetzt vor dem Theater steh‘, so denk ich an jene Nacht zurück. Ich hör noch ihr Barfuß auf dem Pflastergeh‘, und seh ihren Tanz, so wunderlich und schick.


Leben in der perspektivischen Welt Marie Luise Kaschnitz* Eine kleine Nichte sprach jüngst zu mir von einem Traum voller Magie und Gier. Doch als sie fragte: „Weißt du noch davon?“, verneinte ich und sah sie fragend an. „Du warst doch dabei!“, rief sie laut. Doch ich konnte mich nicht entsinnen, darauf. Vielleicht war es nur ein Schatten der Nacht, der schnell verblasste und verlacht. Doch die Nichte, die nicht verstehen konnte, blieb bei ihrem Traum und schwelgte in froher Runde. So ließ ich sie in ihrem Glauben allein, und dachte still für mich: So kann es sein.


Dessous Sappho*

Als ob die Last der ganzen Welt auf ihr ruhte, so schien es mir, als ich sie sah. Ihre Tochter glich ihr aufs Haar, sprach unentwegt, doch sie hörte nicht mehr zu. Ihre Augen blicklos, Hände gefaltet auf dem Schoß, verblasste ihre Eleganz im Vergleich zu ihrer Tochter. Doch sie hörte längst schon etwas anderes, als wir am Wittenbergplatz ausstiegen. Ich folgte ihnen ins Kaufhaus des Westens, bis sie schließlich in der Dessous-Abteilung landeten. Jede fand für sich das Passende, bezahlt wurde an getrennten Kassen. Doch in ihren Augen sah ich das Leid, das sie zuvor noch so schwer belastet hatte. Und ich wusste, dass sie trotz allem Mut bewies, ihre Bürde zu tragen, Tag für Tag.


L‘éternel Jaques Brel*

D‘une pièce étouffante je suis sorti, descendu sur la rue lisse et brillante. À l‘ouest, une lueur de lumière, mensongère comme tout, mais mieux que rien. Un bar, aussi déchu que moi, écrasé comme tout ce que je connaissais. Plongé dans la culture, pas mieux que moi-même. Une noire m‘a servi une bière. Elle était plus belle que tous les dieux et leurs soeurs. Je voulais connaître son nom. Elle s‘est assise à la table. →


→ Sa main sur le plastique blanc, comme la griffe d‘un premier oiseau, qui n‘avait pas encore déchiré de bête. Je lui ai demandé son nom. Un garçon a laissé tomber une feuille de papier. Elle a attrapé ses cheveux, il a ri et mordu son bras. Elle a léché l‘endroit et a ri. Puis elle a pris le stylo et a écrit : Une lettre après l‘autre, le premier était un B, le deuxième un Y, le troisième un S, puis un B. Et alors rien n‘était plus lisible.


Wolken - Augenblicke Rainer Maria Rilke*

Blendend weiß war der Schimmer deiner Augen, Blendend weiß war der Schimmer deiner Augen in mir. Und als ich begann, war bereits alles vergangen. Nein, nicht alles, ich sah, wie du auf mich zukamst Und dann in mir verschwandst.


The northeast wind blows cold and stern Robert Browning* The northeast wind blows cold and stern, As the plastic bag flies with all its might. The water of the river ripples, Like snakeskin shimmering in delight. Refugees come from the south, Their hardships weighing heavy on their soul. But they are steadfast and resolute, Braving the harsh weather with a toll. Their destination is far, their way arduous, But they persevere with all their might. For freedom and hope are their goal, Their lives on the line, shining bright.


Wie mag es sein, dass dieser wilde Ort Sarah Kirsch* Wie mag es sein, dass dieser wilde Ort, in deinem Herzen eingebettet, so hell und strahlend leuchtet? Wie mag es sein, dass mein Aug‘, geblendet von Zikadengesang und Industrielicht, in deinem Herzen stets den dunkelsten Ort sucht?


Das Leben in R & B Nora Bossong*

Wir öffneten Austern mit William Carlos Williams und überall lagen schon Schalen herum Tansanias Hip-Hop klang durch die Nacht und es war noch für nichts zu spät Franz Liszt betrank sich an der Bar von Lola Montez verlassen und gebrochen Seine Genialität und Liebe langsam im Nebel verloren Diblo Debala lebte sein Leben im Achteltakt der Musik ein Rauchfaden im Abenddunkel schön wie die schönste aller Frauen.


Augen weit geschlossen Bettina von Arnim*

In diesem Körper, den ich für den meinen hielt, war ein anderer eingezogen. Er hatte sich breitgemacht in meinen Gliedern, in meinem Blut und meinen Knochen. Ich fand mich wieder in einem fremden Reich, in einem Geist, der mir nicht gehörte. Ich konnte seine Träume sehen und seine Gedanken lesen, aber sie waren mir fern und unerhört. Ich legte mich zurück und schloss die Augen weit, als wäre ich in einem Traum. Ich atmete den Rauch der billigen Zigarre ein und ließ mich treiben auf seiner Strömung. So lag ich da, verlassen von mir selbst, in einem Körper, der mir fremd geworden war. Und ich fragte mich, ob ich jemals wieder zu mir selbst zurückkehren würde, irgendwann.


Ritz-Carlton Dorothy Parker*

The Ritz-Carlton, so fine and sophisticated, where rich Arabs linger on speed, who drive 8-cylinders because they can, and Will Smith, the star, lets himself be celebrated here. His blond beast poses in front of the camera, grinning and laughing like it‘s a game. The silent cannibals remain polite, their tips glitter like crystal in a cup. The python curls up in his dream, waiting for holy George, a thousand in number, his scales, tattooed and so obscure, are lust and achievement, like a snowfall on tin.


Mobile Park Bob Dylan*

At Mobile Park Estate we stand, Rain falling all night long. Close by, the border, with a heavy hand, Police cars patrol the streets, all wrong. Jim is searching for his mother, Feeling lost and all alone. She was a beauty like no other, Her skin so delicate, finely toned. The stuff we take, it messes with our heads, Leaving us lost, feeling strange and strange. The wheels we had, now long since dead, Changed out, but nothing‘s really changed. An angel once ran before us, Showing us what‘s right and wrong. The world around us full of fuss, But we keep moving, keep pushing on. „Don‘t linger too long,“ the kid advised, „The séparée only costs a hundred bucks.“ Tired of America and its endless lies, We keep moving forward, never stuck.


Beijing Lao Tse*

Niemand, der hier lebt, erkennt die Stadt wieder, es sei denn, er wäre nie hier gewesen. Die Straßen, ein Labyrinth aus Beton und Stahl, von Lärm und Eile erfüllt, kein Platz für Stille, kein Raum für Frieden. Die Menschen hetzen vorbei, blind für das Leben um sie herum, getrieben von Wünschen und Ängsten. Doch inmitten des Trubels, versteckt hinter grauen Fassaden, lebt die Essenz der Stadt, unbeirrt von Zeit und Veränderung. Die alten Gärten und Tempel, die von den Massen unberührt bleiben, bewahren das Erbe der Vergangenheit, und zeigen den Weg zur Weisheit und Harmonie. Denn nur wer sich von den äußeren Eindrücken löst, kann das Wesen der Dinge erkennen, und in der Einfachheit des Seins, die Schönheit des Universums erfahren. ←


Krakov Wisława Szymborska*

Wiosną w Krakowie Drzewa rodzą zakazane owoce. I kto wie, kto je zbierze i kto ich skosztuje. Może to samotny człowiek który błądzi po ulicach, z oczami skierowanymi w górę, szukając czegoś, co należy do niego. Być może jest to młoda kobieta poddająca się magii miasta, jej oczy zamknięte, jej usta szukają słodyczy. Ale czym są te owoce? Tylko ulotne przyjemności, które wkrótce zgniją i znikną. nie pozostawiając za sobą żadnego śladu. Ale wciąż, każdej wiosny, drzewa w Krakovie wydają swoje zakazane owoce, kuszące i uwodzicielskie, i kto może się oprzeć?


Дежа Александр Сергеевич Пушкин*

Как неистребима жизнь, глубоко укоренилась в нас. Совершенными мы не созданы, Но наше бытие дает нам смысл. С благодарностью смотрим мы вверх на небо, которое нас завораживает. Верим ли мы в богов? Только наше сердце диктует нам это. Но в глубине души мы чувствуем дежа вю, мы вспоминаем ушедшее время. Как бессмертно наше существо Что длится вечно и вечно Поэтому мы идем по жизни ведомые памятью. И находим безопасность во времени. которое сопровождает нас радостью.


Regentschaft Annette von Droste-Hülshoff*

Die Frau mit den strähnigen Haaren vor dem Supermarkt steht sie still Betteln oder reden, das will sie nicht wagen Doch jeder weicht aus, als ob sie nicht da wäre, sie bleibt still Ihr Blick geht durch die Stäbe der Umgebung Doch keiner weiß, wovor ihr graut Vielleicht vor der Einsamkeit, vielleicht vor der Kälte Die ihr Leben nun beherrscht und ihre Seele verdaut Ein Hund liegt angebunden am Eingang Starrt sie an, ohne sich zu bewegen In seinen Augen keine Glut, nur ein Gefühl Als witterte er ihr schweres, träges Blut, das ihm den Atem raubt Er wird noch lange warten dort im Regen Sein Jaulen ertönt in der Nacht Doch morgen wird er weggekarrt, vergessen Keiner wird seinen Namen kennen oder wissen, wen er betrachtet hat So geht das Leben vorüber, still und kalt Doch wer weiß, welche Geschichte in ihnen noch verborgen hält Vielleicht sind sie Helden oder Opfer, oder einfach nur Mensch Und der Regenhund und die Frau mit den strähnigen Haaren haben ihr Leben vollbracht.


Em Vouliagmeni Fernando Pessoa*

Em Vouliagmeni vi um rosto, Um sonho de dias esquecidos. Um rosto que existe além da fantasia, Sem encontrar-se em nenhuma dobra oculta de sentimentos. Olhando para trás - ele sempre esteve lá, Mas no momento de seu ser, dissolve-se como fumaça no nevoeiro: Essa outra vida, que nunca foi e nunca será, Mas por isso mesmo É. Os vivos têm a vantagem sobre os mortos, De viverem em um passado futuro, um tempo já passado. Como a chuva que cai no mar aberto, Esse rosto também se desvanece na memória. E assim, à noite, quando a escuridão cai, O rosto assombra meus sonhos mais profundos. Um eco de uma vida que não vivi, De uma realidade que nunca conheci. O rosto parece me chamar, Como se eu fosse o único capaz de ouvir. E, no entanto, eu temo, pois sinto que, se ceder, serei levado pelo abismo. E assim, em minha alma, essa imagem persiste, Uma lembrança do que nunca foi e nunca será. Mas eu a guardo como uma relíquia sagrada, Uma testemunha silenciosa do que poderia ter sido. E, enquanto a vida continua seu curso, A lembrança desse rosto permanece em meu coração, Uma prova da efemeridade da existência, E do poder insondável da imaginação. ←


Wolf‘s Night Bram Stoker*

The mist descends heavily into the valley, The wolves howl through the night. Black as tar the water, That their tongues lick, wet and soft. Far away, dogs bark wild and loud, Howling at the invisible moon. The wolf‘s night has now broken out, The darkness becomes a ghastly show of the soul.


中国轮盘赌 毛泽东*

雨落在皇城的街道上、 一辆出租车停在了不该停的地方。 惊鸿一瞥、 比我想要的更多。 月亮像石头一样躺在地上 夜光穿过你的头发、 就像空气中的喷雾、 滚落在地下通道。 一拳,两片红唇、 沉默的变装皇后喝马提尼酒。 脊背睡了,毒药已定、 雨水落下、 我们再也见不到对方了。 如果他们乐在其中 让他们自己享受吧。 我们创造神秘、 如果我们是诚实的、 并与动物们一起死去。


Satori Aretha Franklin*

A drop of blood so deep and red, Falls into the sea, so wide and big. But in it hides a secret, A spark of brilliance, a touch of meaning. This drop, small and delicate, Holds all knowledge, all being, Is the expression of all the great questions That life asks us on earth. And on the lips that bear it, It glistens as if to say..: I am part of all that is, I am a spark that does not burn out. So be you too like this drop, Full of life, full of meaning, Wear it proudly on your lips, And let it glisten as it will.


Du sagst, dieser Mann liebt dich Ingeborg Bachmann* Dieser Mann liebt dich, sagst du mir, doch ich sehe in deinen Augen eine zitternde Angst. Wie eine zerbrechliche Filmemacherin telefonierst du ständig, als suchtest du nach Halt. Die Männer, unhöflich und voller Hohn, verlassen dich immer wieder und hinterlassen Leid. Doch das Beste ist noch immer, in ein Flugzeug zu steigen und zu hoffen, dass anderswo die Zeit stillsteht. Es gibt einen Komponisten, dessen Partituren fehlen, den niemand mehr haben will, außer dir. Und Tschaikowsky, betrunken wie immer, spielt eine Symphonie aus Schmerz und Wut. In dieser schrecklichen Nacht, die alles verschlingt, öffnet das Maul des Chaos sich weit. Doch als du aus dem Wasser steigst, leuchten deine Wolfsschenkel wie schwarze Sonnen. Du machst mich optimistisch-blau, aber ich frage mich, ob du jemals wieder in das Reich der Essenz der Sprache zurückkehren wirst.


Come here, my little one Walt Whitman*

Come here, my little one, Place your rose upon the fire, And let the smoke rise up Into my eyes. They care not for your reason, And fear your strength, You are only as much worth As they can tolerate. You are the one who weaves the nets, And sees their women, The one they come to When they end, And they end in droves. They rush to you, My little one, seeking Absolution from you, Give it to them, For they need it, And those who need it, Should receive it. They dream of nothing else, Are accustomed to everything else, Your clients are gods, The light only comes from them, From their bodies - and Gods have no gods. ←


Medea P. Paolo Pasolini*

Medea, dàmi il coltello, dàmi il calice dove scorre il sangue. Lasciami macellare i figli, perché i loro occhi implorano salvezza e redenzione. Sento la loro angoscia e la loro sofferenza, ma non posso fare nulla, perché la rabbia e il dolore mi hanno sopraffatto. Sento il gelo dell‘inganno e la bruciante fiamma della vendetta dentro di me, e so che non sarò mai liberato da questo peso. Perché colui che ho amato e adorato mi ha abbandonato e tradito, e mi ritrovo solo con la mia rabbia e il mio dolore. Medea, dàmi il coltello, dàmi il calice, per poter finalmente liberare la mia anima e condurre i miei figli alla morte, perché il loro destino è segnato, e non posso agire diversamente se non seguendo la legge della vendetta.


The madness of art Andy Warhol*

RAY: Andy Warhol might interpret this poem as an affirmation of the power and beauty of artistic creation, and the often tumultuous emotions and struggles that come with it. He might see the „madness of art“ as a necessary and transformative force, driving artists to push boundaries and explore new territories of expression. To Warhol, the lines „we work in the dark, we do what we can, we give what we have“ might speak to the necessity of persistence and dedication in the creative process, even when the results are uncertain or unclear. He might also see in these lines a sense of mystery and magic, as if the act of creating art is a kind of alchemy, transforming raw materials into something greater than the sum of their parts. The idea that „our doubt is our passion, and our passion is our task“ might resonate with Warhol‘s own experiences as an artist, particularly as someone who often grappled with self-doubt and insecurities. He might see this line as an acknowledgement of the sometimes difficult and painful emotional terrain that artists must navigate in order to create meaningful work. Overall, Warhol might view this poem as a celebration of the transformative power of art, and the complex and often messy emotional landscapes that artists must navigate in order to create. He might see the „madness of art“ as a kind of necessary chaos, the fuel that drives creative exploration and discovery.


The madness of art Andy Warhol*

In the madness of art, we find our truest selves. We work in the dark, our doubts our greatest wealth. Passion drives our task, the force that spurs us on. We give what we can, a tribute to what‘s gone. Our art is our madness, our chaos, our fuel. We create to transform, to find what is real. In the struggle to express, our doubts become our guide. We seek beauty and truth, and never try to hide. So let the madness take hold, and the art flow from within. For it is in the struggle, that our true selves begin.


Das Ungeborene Anna Andrejewna Achmatowa*

Neben meinem Bett stand ein ungeborenes Kind, es redete zu mir in einer mir unbekannten Sprache. Ich blickte hin und es verschwand in Spiegeln, die es weiterhin zeigten, aber in toten Winkeln verharrte es. Es wollte sich nicht direkt zeigen, im tiefsten Grund unsichtbar, doch in tiefster Essenz wahr. Es fragte mich, warum ich es nicht in meine Welt gelassen hatte, in der ich existiere und doch nicht bleiben kann. Da sprang ich auf, um es zu umarmen, doch in allen Spiegeln stand es mir mit dem Rücken zugewandt und schrie: „Nicht nur hast du mich nicht in deiner Zeit gezeugt, du hast mich auch einfach vergessen in deiner Selbstvergessenheit.“ So blieb ich allein mit meinem Schmerz und der Erkenntnis, dass ich das ungeborene Kind nicht nur in meinem Körper, sondern auch in meinem Herzen verloren hatte, ohne es jemals wirklich gekannt zu haben.



there she goes, my beautiful world Nick Cave* There she goes, my beautiful world, An artist portrays me as he must have felt, With a certain degree of psychic ruthlessness, As I do not see even in my darkest moments. A man often flatters a woman with compliments, Out of the comfort he knows, as it is written in „The Turn of the Screw“ by Henry James, the sacred law of lust is his script and prayer. Men should be judged by it, By how capable they are of hurting and disappointing others, Not by their ability to inflame us, for that would be too pornographic to cheer. Begetting a child is a pornographic act, It only proves how irresponsibly one acts, and brushes off facts, The whole family life is nothing but make-up, to conceal and repress this truth. We have sex for the sheer pleasure of it, Children are the mark that this leaves, We must forgive our children, Just as we should forgive our parents. →


→ Women‘s subcutaneous hatred of men, From whom they have children, is based on this realization, That only men can engage in this self-important cult of lust, Which most women reject and do not support. Homosexuality is an absolute privilege, A pure desire without any interference, Any attempt to do so with a woman fails, A man does not love a man perspectively and irresponsibly. The disappearance of youth from a man‘s face, Is like watching a fish dive into deeper water, Not only faith in oneself disappears, but also the hope in oneself. Only then does man become vulnerable, The tragedy of it is the banal gesture, With which a person turns away from himself, As if from something that can‘t be relied upon. Dennis Hopper understood this, When he spread a woman‘s vulva in front of the camera and made it understandable, When you see the skeleton of a whale on the coast of Namibia, Only then is it worth living and celebrating the madness. As a peacock decorates his hoop at first dusk, When no eye sees the eyes and no ear hears the cries, And no thought touches the truth, I remain the only one who understands such things. I dread to plunge again into the marshes, And stare into the maws of all those amphibians That inhabit this world, For a chick‘s first fluff is not always its tenderest.


Porque la vida es un sueño Pedro Calderón de la Barca*

Como sueño efímero se revela la vida, tras despertar, olvidada y desvanecida. No pisé tierra, observé al mundo en su danza, seres que van y vienen, su efímera esperanza. Como sueño efímero se revela la vida, esperé al barco partir, ausencia consentida. Cuando no hubo horizonte en mi visión fugaz, me acurruqué en mi camarote, solitario compás. Como sueño efímero se revela la vida, desperté en la noche, sin alma que me asida. El cielo, vacío, estrellas en constelación, salté y vi al barco partir, lejana ilusión. Como galaxia no nacida, el navío se alejó, un hombre en la barra, de repente, expresó: "La vida es un sueño, olvidada al despertar", le inquirí: "¿Y qué más queda por alcanzar?" →


→ "¡Nada!" susurró con resignación y candor, y en silencio prosiguió, sin más color. ¡Oh, vida efímera en sueños sumida, sombras fugaces y ficciones rendidas! El mayor bien es nimio y en sí desvanecido, pues toda vida es sueño, sueños no cumplidos.


Henry Purcells Hurrikan-Schwester Hermann Hesse* Die Kälte der Welt ist nichts gegen diese Kälte, dachte Henry Purcell kurz bevor er erfror, vor seiner eigenen Tür. Seine Frau schlief drinnen fest, wie immer. Der Winter war in diesem Jahr besonders hart, das Land von Schnee und Eis bedeckt. Purcell hatte für Wochen das Haus nicht verlassen, selbst der wärmste Kamin konnte ihn nicht trösten. Und dann, als er sich endlich entschied, einen Spaziergang zu machen, kam der Sturm und der Schnee, und er war gefangen im Freien. Er kämpfte gegen den Wind und die Kälte, jeder Schritt ein Kampf gegen die Natur. Aber schließlich gab er auf, er konnte nicht mehr gegen den Sturm ankämpfen. Und so stand er da, vor seiner eigenen Tür, erbärmlich gefroren und hilflos. Seine Frau schlief drinnen fest, wie immer. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn er nie das Haus verlassen hätte. Aber dann hätte er nie die Schönheit des Sturms erlebt, die Macht und den Zauber der Natur. So bleibt nur die Erinnerung an den Sturm, die Erinnerung an die Einsamkeit und die Kälte, die Erinnerung an Henry Purcell‘s Hurricane Nurse.


Wann wird das sein? Durs Grünbein*

wann wird das sein? dass wir uns endlich wiederfinden in den Schatten der Nacht unter den Sternen, die uns begleiten wann wird das sein? dass wir uns sehen und verstehen in den Facetten des Lebens in all seinen Farben und Formen wir suchen und suchen im Dunkel der Zeit nach einem Licht, das uns den Weg weist wann wird das sein? dass wir uns begegnen in der Wahrheit und Klarheit unsere Seele wiedererkennen im Fluss des Lebens auf dem Pfad der Ewigkeit sind wir getrennt doch durch die Liebe vereint wann wird das sein? dass wir uns wiederfinden in der Unendlichkeit und uns für immer binden ←


regal beast William Shakespeare*

Oh, regal beast, you make me kneel before your throne, A fly trapped in a box, humming lowly to your tone. Then, with your flamboyant omega, I am gifted, And I carry you across the ocean, as requested. You hold the world in the palm of your hand, And yet, you graciously take it away, oh so grand. Just the sound of your sweet voice can lull me to sleep, And my dreams are haunted by the riddle of a sphinx to keep. You make me crave death and disappear from sight, But then, you rouse me with lies and obscene delight. You give me insomnia, my eyes heavy like lead, And you lift me up like a crane, then drop me like a stone instead. You turn me into Othello, consumed with love and rage, Oh, royal beast, you hold me in your grip, a captive on your stage.


Melville Nelly Sachs*

Ich kenne sie zu gut, ihre Bewegungen, wimmelnd, zielstrebig, selbstversessen, wie ein endloser Zug von Insekten, die ihren Bau verlassen haben, um einen neuen zu gründen, irgendwo in der Ermüdung und Dürre. Und dicht unter der transparenten Partitur ihrer Bewegungen, die sich immer ähnlich sind, ohne sich jemals zu gleichen, der Schwarm ihrer Empfindungen, ihr Abwarten, ihre Ungeduld, ihre Trägheit, ihre plötzliche Gier, und schließlich ihr Öffnen und Lassen und Senken und Saugen. Die Bilder von Weizenfeldern, Müllhalden, Luftschächten, Himmel über dem Meer, Eis an den Fenstern einer Boeing 737, die leeren Blicke der Reisenden, das Warten auf den Ruck der ersten Bodenberührung, der Terror der Kommunikation. „Ein Kriminalfilm ist ein gutes Vehikel. Eine polizeiliche Untersuchung ist eine einwandfreie Bewegung, eine Vervollkommnung, eine Dialektik: die Suche nach der Wahrheit in einem konkreten und allgemeinen Ausdruck, die unschuldig ist,“ sagte Jean-Pierre Melville. ←


Susanne Elfriede Jelinek*

Dein Denken, lass es aufglühen bis an den Rand dorthin, wo Schwerkraft sich löst Lass Sterne explodieren, wo noch keine Idee fand dorthin, wo du mit mir verschmilzt Such dich in den entferntesten Weiten in den Tiefen deines Seins wo keine Gedanken mehr streiten in den Abgründen deines Scheins Lasst uns finden, was wir suchen in dieser unendlichen Nacht unsere Gedanken, die verzweifelt suchen wir suchen nach dem Licht, das uns bewacht Wir sind die verlorenen Seelen in diesem unendlichen Raum doch unser Wille wird nicht erlahmen wir finden uns, als wär‘s ein Traum.


................. finis


BIOMETRIE

Thomas Findeiss


House of dolls

Das Sonnenlicht glitt über ihre Knie so leicht & glatt & hinterhältig. Es gab niemals ein zweites paar, das je so zart war und so unverletzlich. Ihr Zimmer glühte in den Nächten so rot, betäubend und magnetisch, so höllisch exaltiert und karnivorisch, so eiskalt abgeklärt & provisorisch. Der Nachtwind streichelte ihr Haar so sexuell & so proteisch, so unbegreiflich unterseeisch, dass es kaum auszuhalten war.


Little Darling

Es ist hart, das Geistige zu verteidigen, denn seine Gegner sind immer in der Überzahl - und das Geld ist immer auf ihrer Seite. Langweilig ist es, das Ungeistige anzugreifen, weil es im Bewusstsein seiner Geistlosigkeit immer triumphiert. Der Sufi beschäftigt sich damit, Männer und Frauen zu verführen, der Dummkopf damit, seinen Körper aufzubauen, der Weise beschäftigt sich mit der Koketterie der Worte der Liebende damit, sich auszulöschen.


In Absentia

In deinen Lachen ist das Echo der Lust, wenn wir ficken. Und es geht alles zum Teufel, wenn wir es lassen. Es gibt nichts als das Leben - es lebe das Leben! Es gibt nichts als den Tod - es lebe der Tod! Es fing an, lange bevor es angefangen hatte. Und lange zuvor stand schon fest, dass es nicht enden kann. Es war da, bevor wir da waren. Die Lust ist der Geheimdienst der Seele. Die Seele ist der Geheimdienst der Lust. Und in der Nacht spiegeln die Spiegel die Nacht. Das waren deine Worte.


dining with cannibals

noch immer sind es deine Hände, deine Lippen, deine Haut, dein Duft, der mich zu dem macht, der ich bin. noch immer schneit es es wenn ich schlafe in der Schale deiner Liebe, in der ich schlaflos mich verliere und morgens wenn ich mich rasiere bist du im Spiegel und flüsterst mir ins Ohr: still dining with the cannibals


Queen of Porn

zarter als kalbfleisch und abgerieben wie ein alter autoreifen, glatt wie die see in einer vollmondacht und kein gefühl wird jemals deine seele streifen. du weisst bescheid wie jeder passagier in jedem jet, der einen drink bestellt: absolut talkshowtauglich und fexibel. es ist dir langweilig in dieser welt. dein leben ist so hart und rund wie eine kokosnuss, und nichts und niemand wird dich jemals quälen. hyperkorrekt und makellos bist du du wirst die letzte der papayas schälen. aber sobald du in das zimmer kommst und deine blauen adern beben, verliere ich die contenance und schwebe: du bist, wie niemand sonst so sinnlos wie das leben.


Riff

sie kam herein, saß an der bar und wartete auf einen der woanders war und ihre finger spielten selbstverliebt in ihrem gottverlassnen haar die kellner wussten schließlich alle dass sie die ausgesuchte war, die einzige, die pläne machte in dieser gottverdammten bar nach einer halben stunde kam der kerl bestellte einen drink und redete drauflos und merkte nicht dass sie die ganze zeit nur betete um seine arme dumme seele die nicht die spur davon begriff und stur darauf bestand, dass er der hai sein sollte - sie das riff sie gingen dann zusammen raus verschwanden in der dunkelheit ein taxi stand schräg gegenüber ich nahm es voller dankbarkeit


Nachtschalter

Der kleine von Säure zerfressene Mann vor mir fragte mich, ob ich noch 20 Cent übrig hätte. Ja - sagte ich. Und gab sie ihm. Er orderte eine Schachtel Marlboro und zwei Bier: von den billigsten, sagte er. Dann bestand er darauf, mir die 20 Cent wieder zu geben. Es hatte weniger gekostet als er gedacht hatte.


Tai Chi

sanft boxte er gegen ihre kleinen brüste es gibt dinge die so schwer sind dass sie keine schatten werfen


Dante

six-packs of beer girls in garages stoned immaculate und nieder mit der freiheit! stecht ihnen endlich die augen aus, schneidet ihre zungen ab, kastriert sie, ertränkt ihre brut, und scheisst auf ihre gräber. was sollen dem wir, der uns böses wünscht, nur tun, wenn wer uns liebt von uns verachtet wird?


deine nächte sind meine tage

schwingenschläge in leichterer luft zeit und rauch kein hauch, kein duft auf deinen roten lippen any more dein zartes hirn - schon wieder entwirrt und alles ist fort kein wort, das noch irrt auf deinen nachtblauen lippen versiegelt im nichts bist du jetzt kein rauch, keine zeit nicht mehr bereit und unverletzt in der großen idiotischen ewigkeit ich bin das letzte reservoir das dich noch enthält die welt war so wahr wie nie and probably never will be.


sex

der indische ozean um 4 uhr früh, gin all night, myriaden von flughunden am himmel über dar-es-salaam, muränen und seesterne im seichten wasser. fischer, die auf die flut warten, unauslöschliche kalligraphien auf dem gleissenden weiss der sandbank, knapp über der see. Sex is the mask of god.


Oblivion

seit tausenden von jahren kreisen galaxien um dein hirn und du bist nicht erwacht vom lärm der seichtigkeit der welten. und wenn du in der U-Bahn stehst verzeiht dir keiner deine schönheit, und wo dein bett steht, das weiß keiner so genau. dein schlaf ist tief und leicht zugleich. kein traum stört deine selbstvergessenheit, und deine hände liegen, zwei weiße vögel, tot in deinem schoß sleep faster, baby! because we desperately need your pillow.


Das Wissen der Spione

für wen sind wir spione? wer ist das - und was will er wissen? denn er weiß nur, was wir ihn wissen lassen: es ist das wissen der spione. und die spione, die sind wir. wir sind es, die man schickt. und es ist das, was die spione wissen, und das, was niemand ausser ihnen weiß.


L‘hôtel d‘Angleterre

Lass uns noch einmal durch die gelben Gassen geistern das Schreien der Möwen über den gezackten Dächern es ist als ob ihr Schreien aus Ewigkeiten käme in denen nichts und niemand jemals wohnt Lass uns noch einmal in die graue Stadt am Meer wo wir uns liebten im Gewitterlicht das Fenster durch das ich auf die Straße schaute das erste Licht mit dem der Tag uns graute Dein runder weisser Bauch, von jedem Blitz erhellt in dem das Kind so blind dem Donner lauschte der wilde Nachtwind, der den Vorhang bauschte Das Boot der Liebe ist am Sein zerschellt.


Lemon Incest

Ich lebte auf dem Schloss und das Gespenst der Freiheit war zum Greifen nah es inkarnierte in diversen Formen es brach - wie immer - alle Normen und manchmal lag es neben mir als Frau und wusste nicht, dass ich es sah. Ich ließ es machen was es wollte es war zwar ein Gespenst aber es schien am Leben ich ignorierte es - und es fing an zu betteln ein echtes Leben fing es anzuzetteln ein Leben das sehr wirklich schien ein Sehren, Sehnen und ein Beben. Es wurde immer schlimmer und ich ahnte das Große-Ganze war mir längst entglitten das Schloß war nicht mehr wirklich restaurabel und ich und Es - wir wurden Kain und Abel wir schossen aufeinander zu und es war unvermeidlich einzusehen - wir hatte uns geschnitten. Wir hatten keine Chance mehr wir schrien uns an wie Idioten und irgendwann kam es zu Sex das war das Ende und das Ex wir stürzten ab wie goldene Meteore down to the sea of lust & death.


Manche Spiegel

manche spiegel spiegeln sich unwillkürlich in dem anderen, der, wie nur spiegel wissen können: ein-und-derselbe ist.


DESIDERATE

an der tankstelle stehen sie schlange ein mädchen kotzt en passant auf die kühlerhaube eines porsche cayenne der typ der sein goldstück gerade betankt holt seinen schwanz raus und pisst an den reifen: wie komm ich aus dieser drecksstadt raus? fragt er gar nicht, sagt das mädchen - fick dein leben, alter! der typ spritz das benzin über den wagen und zündet ihn an.


Die Auster in der Perle

sie ging die Treppen runter und ließ das Klacken ihrer Schuhe auf der Straße hören. Es dauerte keine 10 Sekunden bis sie einen andern hatte. Ich hatte es mir selber zuzuschreiben, Denn ich war am späten Nachmittag aufgewacht - und wusste nicht mehr, wo ich Das Auto geparkt hatte. Sie setzte sich auf und ich bewunderte ihre zarte Wirbelsäule. „Wo haben wir gestern Nacht das verdammte Auto geparkt?“, fragte ich. „Du weißt doch nichtmal, dass du überhaupt gefahren bist“, sagte sie. „Jetzt übertreib mal nicht“, sagte ich, „schließlich warst du dabei.“


A Night in total Camouflage

Pfaue saßen in den Bäumen und Aaron Copland mixte Planter‘s Punch. Sherwood Anderson ließ die Finger durch seine langen Haare gleiten Und sagte: Wir wissen, was wir träumten, erst wenn wir tot sind Ich sagte: tot sind wir doch Und Copland sagte: Noch. Truman Capote stand auf und legte einen Two-Step hin. Total verloren in sich selbst, zwei Nattern in jeder Hand, Minoisch, jung wie er leider immer war. Nur hatte er es längst vergessen, dass keiner ihn mehr sah. Und Sherwood sagte: wir sind zwar da, aber alles was wir schreiben löst sich auf... ...vor unsern Augen, sagte David F. Wallace lächelnd. Und lächeln konnte er. Er war, wie immer, ungeheuer ernst in seinem Lächeln. Er wartete auf Rabelais, der, wie immer, zu spät startete, Denn er wusste, dass keiner auf ihn hörte, Und keiner ihn erwartete. François, die Hand, wie immer, an der Kanne, schrie Beckett an, Aber der trank Jameson und wartete. Die Pfauen drehten ihre Köpfe und ließen ihre Schreie auf uns los. Die Welt verschwand, es wurde wieder Nacht. →


→ Und lächeln konnte er. Er war, wie immer, ungeheuer ernst in seinem Lächeln. Er wartete auf Rabelais, der, wie immer, zu spät startete, Denn er wusste, dass keiner auf ihn hörte, Und keiner ihn erwartete. François, die Hand, wie immer, an der Kanne, schrie Beckett an, Aber der trank Jameson und wartete. Die Pfauen drehten ihre Köpfe und ließen ihre Schreie auf uns los. Die Welt verschwand, es wurde wieder Nacht.


Immaculate conception part II

walt whitman: wie er versucht seine homosexualität zu kaschieren aber es war das kaschieren selbst das ihn zum besten reizte. dante: er musste den aristokraten zeigen dass ein schwanzlutscher gleichziehn kann homer: er war eine den kriegern hinterhergeifernde Hyäne die diesen krieg wie ein einziges melos aufsoff rabelais: wer immer trinkt stirbt nie & shiva fucks the universe


Smells like teen spirit

im traum war er der king den weg dahin organisierte sie für ihn ihr herz so weiss, doch ihre hände bluteten denn sie war seine königin. und seine macht, gebaut auf diesen faulen zauber ließ ihn an die verheisung glauben wie ans grab so felsenfest, dass er sie aus dem blick verlor, sie, die ihm den glauben an sich selbst erst gab. er war mit sicherheit der philosophischste der könige er sah das hohle und das fade aller konzeption sein tod war blanker hohn - nicht ohne ironie er wusste micht, dass keine andere als sie das seidene netz zerriss, in dem er traumverloren hing, das rätsel seiner existenz verspielt an eine welt, die keinen bleiben lässt, der nicht freiwillig geht sein geist verweht, wie der macbeths, den seine lady killte.


es gibt kein zweites mal

auf dieser welt und selbst das erste mal ist mehr als fraglich wir haben schlechte karten kein gott und keine engel lieben uns und das beruht auf gegenseitigkeit wir schlafen leicht mit offnen augen wie vampire und nichts und niemand wird uns jemals stören.


the mouth of a wise man is in his heart

als ich dich die straße runter gehn sah dachte ich die welt geht unter als ich dich aus den augen verlor war alles vorbei ich kaufte ein ticket nach tanger the heart of a wise man is in his mouth.


also nehmen wir die erstbeste hand die sich bietet und lassen uns mitnehmen, wir gehen mit jedem mit, wie huren. und diese rippermäßige gleichgültigkeit ist es in deren nucleus wir reikarnieren als karikatur unserer selbst: 21-th century-scizoid.men. das zeitalter der worte ist vorbei. aber auch das der bilder ist dabei zu verschwinden. the movies move into oblivion. was blüht ist das zeitalter atavistischer wut, die neue barbarei, headhunting, massenmord the total eclipse of consciousness and industrialized-drive-by-shooting.


Ihr Name war Gossip

und ihr Gefühl infinitesimal sie sprang die Treppen hinunter in das Labyrinth meiner Träume. Von dort versorgt sie mich seitdem mit Klatsch, und es gibt nichts das darin nicht vorkommt. Sie kennt sie alle, auch die, die verschlossen blieben wie Muscheln im Netz. Selbst die Ungeborenen zerrt sie ans Licht. In ihrer Fruchthaut aus Zeit rudern und plaudern sie, blind und taub, Laich und Glasaal, Samen der Korallen, Geburtskissen der Haie, Eier der Albatrosse, treibend im immergrünen Ozean der Selbstvergessenheit, halt- und ankerlos, chancenlos aufsteigend wie Säulen aus Asche und Licht, bits & bytes of useless information im emanierten datenmüll eitler, geiler Götter aus Asche und Licht und wieder Asche, Asche des Lichts, intergalaktische playboys die sich, ihres Überlebens nicht sicher, für ewig erklärtes, begrenztes Leben vergöttlichen, Trug für sie selbst, Trost den Gläubigen und Betern, im Grau ihrer Tage und schreienden Rot ihrer Nächte versinkend, geblendet von ihren Möglichkeiten, kraftvoll erhitzt ins Verschlossene taumeln und keinem nachtrauern der den Set des Lebens ausschlägt und es vorzieht, als Ungeborener den Spiegel umzudrehn, ihn gegen das Licht und die Asche des Lebens zu halten, gegen das weite infinitesimale Gefühl, die mörderische Schönheit der Körper in ihrer negligeance,den Selbstmord des Lichts, den Köder. Sing me the song of remembrance, sing me the body electric. Die Welt ist Klatsch. Und ihr Name war Gossip.


Grün waren ihre Augen, sanft wie Tang und ruhten still auf ihrem Glas Martini Der Rauch der Zigarette schwang ein Segel vor ihr in die Luft in das sie langsam blies und bitter wie aus einer Gruft entwich die Zeit aus dem Verlies


a legal thing

love is a broken wing a no-go-area a wasteland an abyss an orb love´s not a legal thing


kid

düstere chöre, popol vuh, skelette, schädel, fingerknöchel eines tages wirst du verstehen, wer ich war: ich war einer von denen in srebrenica, ich war einer, dessen schädel in den beinhäusern kambodaschas liegt. I have been killed in Uganda. ich starb mit abgehackten händen in sierra leone, ich werde kastriert in ägypten, beschnitten für den explodierenden stumpfsinn pauperisierter patriarchen. ich bin mitglied dieser rasse debiler killer. ich geh als erster von bord - du warst als erster zur see. niemand wird je begreifen, was uns zusammenhielt. die, die auf dem grund der geschichte waren kehren niemals wieder. die toten schreiben keine geschichte. und die geschichte, die die überlebenden schreiben ist falsch. wir wissen nichts wissenswertes. es sei denn wir schweigen und schwingen uns auf, schwarze engel des todes.


Blue Screen

Ich bin ein einzelner Fisch inmitten des Schwarms, der das Blau durchzuckt. Und doch bin ich allein. Wie kommt es, dass all meine Bewegungen sich am Schwarm ausrichten?


Frauen auf Särgen liegend

Tiefer und süßer strömt jetzt ihr Atem, und ihre Stimme ist ein schwarzes Funkeln: Schwestern, ihr schmückt euren leicht verderblichen Leib mit Gold und Juwelen. «But me, I am proudly sailing through eternity»


Vampyr

In mir lebt ein Vampyr. Wenn er wacht, träumen mir Fontänen von Blut. Sein Schiff legt ab gegen Morgen. Von keinem Radarschirm erfasst treibt es an der kriegsbereiten Flotte vorbei der Flut entgegen. Er liebt die Menschen, weil er nicht ist wie sie. Osmotisch Nacht, geschupptes Reptil, das Maul voll krummer Hauer, die Nacht hat mich wieder, Fell und Gefieder treibt sie aus meiner Haut, wärmt meinen Schlangenbauch, hetzt den Schakal. In meinem Blut paaren sich Delphine mit Haien. Die Artenschranken sind niedergerissen. Auch meine Knochen werden vorübergehend leuchten.


Rapid Eye Movements

Es gibt ein Ort im Gedächtnis, an dem die Zeit niemals war; dorthin flieht alle Erinnerung. Es gibt einen Ort, an dem das Gesetz niemals galt; vergeblich lechzt dort der Verbrecher nach Strafe. Es gibt eine Leiter, gelehnt in die Luft. Sie zu besteigen ist Schicksal der Liebenden.


Kasbah

Das kalte Mondlicht fiel ins Zimmer lag ruhig wie ein flacher Stein. Es gab kein Jetzt mehr und kein Immer, Und du warst wie ein harter, gelber Wein. Du nahmst mich mit und ich weiß nicht wohin. Ich weiß nicht mehr, wo wir uns fanden. Ich starb für dich und bin nicht auferstanden.


we have the mirror just to be on the right side dieses tiefe sirren und vibrieren aus den hinterzimmern des hedonismus red cross und totale Totale panoramablick auf die nerven wenn der impuls startet, acceleriert und endlich aufblitzt in den pinkfloydfarben des traums vom erwachen der alles übernimmt senza emotione der blick nach innen wie nach aussen the killing-fields. mein geliebter feind: the wind in my heart is driving me straight ahead to you.


Drei Monde

Drei Monde sind am Himmel aufgezogen, Damit ihr Licht sich wechselseitig löschte. Aber nicht tief genug war diese Nacht. Und die Propheten haben nicht nur sich betrogen, Sie haben die Verblendung allgemein gemacht.


Consolation

jetzt erst verliere ich dich, erst jetzt, da die tage so achtlos vergehen, bist du in astrale ferne gerückt, ferne, die wir nicht mehr überstehn. erst jetzt verlier ich dich, jetzt erst, und sehne mich nach dem was tiere haben in ihrer zukunftslosen gegenwart, in der sie sich so unauffindbar tief vergraben. erst jetzt verstehe ich den sinn der sache die wespenstiche und des himmels blau das hirschsteak auf dem teller und die dunkle stelle einer frau.


Parkhaus

Sie war über das Steuer ihres BMW gesunken. Am Boden lag die leere Flasche Gordons Gin. Das Valium infiltrierte sicher und berückend süß ihr Hirn. Dann hatte sie in einem Zug den Gin getrunken. Die Tür war offen und ich riss sie aus dem Wagen. Sie war nicht tot und war nicht mehr am Leben. Ich schlug ihr ins Gesicht - ich hatte nichts mehr sonst zu geben. Sie sah mich an und schien etwas zu sagen, es klang wie: lass mich, und, hau ab, du Idiot ! ich wuchtete sie hoch und schrie sie an. Sie riss die Augen auf und dann kam etwas in sie wie der Tod. And if the dam breaks open many years too soon And if there is no room upon the hill And if your head explodes with dark forbodings too I´ll see you on the dark side of the moon.


B.O.B.

She stood at the gate and watched her phone Her suitcase beside her legs Moonlight had been running through her hair Now she‘s a bird of passage again.


Muttermal

Es gibt kein zweites Mal auf dieser Welt, und selbst das erste Mal ist mehr als fraglich. Cubanische Musik und weicher Nachtwind nützen wenig, wenn man schon tot ist und zu nichts mehr tauglich. Im Leerlauf rollen wir auf unser Ende zu, durchlaufen all den grellen Lärm der Metropolen, subventioniert durch Drogen und Religionen und suchen nach den Stellen, wo wir Liebe holen. Der Staub der Knochen, die uns freundlich stützten, treibt zwischen fremden Galaxien hin und her, bis irgendwann entropische Prozesse dunkel blitzen, in denen es uns noch nicht gibt und und schon nicht mehr. Und doch gelingt es immer wieder und ich löse mein Herz vom Trägermaterial. dann sehe ich das Leuchten, Meteore und das Böse, und auf deiner Haut das Muttermal.


Lowlands

he is living in a house by the sea. he has a weird wife. she has a handsome lover. the lover has a pretty girlfriend. the girlfriend meets the wife, someday, and falls in love with her.


Minotaurus

Grausam aus Güte Schutzwall gegen die Ratio, Opfert man ihm Vernünftige. Aus den Trümmern der Zeit Baut er zum Dank das Labyrinth, das Haus der Ewigkeit.


Iwan Alexejewitsch

Man sieht sein ganzes Leben lang untergehende Dinge.... Man schaut sein ganzes Leben lang der Welt beim Verschwinden zu. Das genaue Gegenteil ist der Fall.


whatever You do

don´t drop the baby the baby is smart the baby needs love the baby won´t cry


Du hast mich gestern Nacht angerufen, und … hast mir mit tragender stimme etwas erzählt und dann sofort aufgelegt. sollte es wichtig gewesen sein - und du erinnerst dich, musst du es wiederholen: ich habe kein einziges wort verstanden. not a single one.


Ich danke dem Mädchen

das auf der Treppe vor dem „Schiller-Theater“ das uns allen Angemessene tat: barfuß in der kalten Januar-Nachtluft allein und unansprechbar seine Balettfiguren zu tanzen.


Leben in der perspektivischen Welt Meine kleine Nichte erzählte mir neulich einen Traum, in dem eben ich vorkam. „Weißt du noch?“, fragte sie. „Nein“, sagte ich. „Warum denn nicht!?“, fragte sie:“- du warst doch dabei!“


Dessous

sie sah aus, als ob alles gewicht der welt auf ihr lastete ihre tochter war ihr wie aus dem gesicht geschnitten und redete in einem fort sie hörte schon lange nicht mehr zu ihre augen waren ohne blick und ihre hände lagen gefaltet auf ihren knien gegen ihre eleganz schwamm diese tochter an sie hörte längst etwas ganz anderes am wittenbergplatz stiegen sie aus ich folgte ihnen ins kaufhaus des westens sie gingen in die dessous-abteilung und jede fand für sich etwas passendes sie zahlten an getrennten kassen.


The Eternal

Es war zu heiss im Zimmer und ich ging runter auf die elend glatt polierte Straße. Im Westen lag noch ein Rest Licht, verlogen wie alles, aber eine Spur besser als das. Eine Bar, aufgeschmissen wie ich selber. Runter wie alles, was ich kannte. Cultural slumbers, nicht besser als ich selber. Eine Schwarze stellte mir ein Bier hin. Sie war schöner als Gott und alle seine Schwestern. Ich wollte ihren Namen wissen. Sie setzte sich an den Tisch. Ihre Hand auf dem weissen Plastik wie die Kralle eines ersten Vogels, der noch kein Tier gerissen hatte. Ich fragte sie nach ihrem Namen. Ein Boy ließ ein Blatt Papier auf den Tisch fallen. →


→ Sie griff ihm ins Haar, er lachte und biss sie in den Arm. Sie leckte die Stelle und lachte. Dann nahm sie den Stift und schrieb: Einen Buchstaben über den anderen, der erste war ein B, der zweite ein Y, der dritte ein S, dann ein B. Und dann war nichts mehr zu erkennen.


Wolken - Blicke

Gleißend weiß war der Reflex deiner Augen. Gleißend weiß war der Reflex deiner Augen in meinen. Und als ich anfing, war schon alles vorbei. Nein, - nicht alles, ich sah wie du auf mich zukamst Und dann in mir verschwunden bist.


Der Wind weht kalt aus Nordost Und treibt eine Plastiktüte über den Fluß Das schwarze Wasser kräuselt sich Wie die Haut eines Reptils Die Flüchtlinge kommen von Süden


wie kommt es, dass dieser wilde ort in deinem herzen, an dem noch niemand war so hell leuchtet? wie kommt es, dass mein auge geblendet vom zikadenlicht der industrie den dunkelsten ort in deinem herzen sucht ?


Life in R & B

Wir brachen Austern mit William Carlos Williams der ganze Platz war schon mit Schalen übersäht der Hip-Hop kam aus Tanzania und es war noch für nichts zu spät Franz Liszt betrank sich drinnen an der Bar die Lola Montez hatte ihn abrupt verlassen und ihr Genie ließ seine süßesten Erinnerungen und seine Liebe sanft verblassen Das Leben das Diblo Debala führte bewegte sich im Achteltakt ein Faden Rauch in der Dämmerung schön wie die schönste aller Frauen.


eyes wide closed

In this body that I thought was mine, I had a residence. In this ultraflexible mind, exposed to death, I used to dwell, laid back, smoking a cheap cigar.


Ritz-Carlton

Der reiche Araber auf Speed, der muss es wissen ob der auch einen 8-Zylinder fährt: Will Smith, der Größte dieser Rattennacht. Sein blondes Biest grinst in die Kamera und lacht. Die stillen zahmen Kannibalen mögen es höflich. Ihr Trinkgeld perlt so sanft wie Roederer Crystal. Der Python, eingerollt in seinen dunklen Traum wartet auf tausend heilige George, und jede seiner tätowierten Schuppen ist Lust und Leistung - und das obskurere Geräusch, das fallender Schnee auf Autodächern macht.


Mobile Park

Wir sind in der Villa Mobile Park. Es regnet die ganze Nacht. Die Grenze ist ganz in der Nähe. Die Straßen sind voller Polizeiautos. Jim war auf der Suche nach seiner Mutter. Jetzt erklärt er sich zu einem Findelkind. Seine Mutter war eine wunderschöne Frau. Sie hatte eine sehr zarte Haut. Das Zeug, das wir nahmen verdreht uns vollkommen den Kopf. Aber das waren nicht die Orginalfelgen. Wir mussten sie auswechseln. Ein Engel lief vor uns her und zeigte uns, was nicht zu entschuldigen war. Bleiben sie nicht zu lange, sagte das Kind: Das Séparée kostet nur hundert Mäuse. I am so tired of America.


Beijing

Niemand, der in dieser Stadt lebt, erkennt sie wieder, es sei denn - er wäre niemals hier gewesen.


Krakov

Im Frühling tragen in Krakov Die Bäume verbotene Früchte.


Déjà

wie unauslöschlich das leben und wie perfekt sind wir dafür gemacht dankbar den göttern an die wir nicht glauben


Raindog

vor dem supermarkt steht die frau mit den strähnigen haaren sie bettelt nicht und redet nicht, sie steht nur da und schaut und wie durch eine reihe stäbe weicht jeder aus als ob es sie nicht gäbe und keiner weiß, wovor ihr graut. ein hund liegt angebunden vor dem eingang sieht sie nur an, ohne sich zu bewegen in seinem blick ist keine glut als witterte er ihr träges schweres blut. er wird noch lange warten dort im regen. ich höre ihn ein paar mal heulen in der nacht und morgen wird er weggekarrt, sie werden ihn vergiften und verbrennen und keiner wird je seinen namen kennen und wissen, wen er angesehen hat.


In Vouliagmeni

sah ich ein Gesicht in den Straßen, einen Traum aus dem Museum der vergessenen Träume. Ein Gesicht, das außerhalb der Phantasie existiert, ein Gesicht, das nicht vorkommt in den Falten der Fächer entferntester Gefühle. Rückwirkend - war es schon immer da. Und jetzt, im Augenblick seines Da-Seins löst es sich auf wie Rauch im Nebel: Dieses andere Leben, das nie der Fall war und nie sein wird, und nur deswegen IST. Der Lebende hat gegenüber dem Toten den Vorteil In zukünftiger Vergangenheit zu sein, in längst historisch gewordener Zeit. Wie Regen über dem offenen Meer.


Wolfsnacht

Nebel sinkt in die Täler Wölfe lecken schwarzes Wasser Von weit her bellen Hunde einen unsichtbaren Mond an


Chinesisches Roulette

Es regnet in der Kaiserstadt Ein Taxi hält dort Wo kein Taxi halten sollte Ein Blick zuviel Mehr als ich haben wollte. Der Mond liegt wie ein flacher Stein Am Boden, das gelbe Licht der Nacht Perlt über deine Haare Stiebt auf wie Gischt Rollt in den U-Bahn-Schacht. Ein Hieb, zwei rote Lippen, Die stumme Dragqueen trinkt Martinis Der Ridgeback schläft, das Gift geht nieder Der Regen rauscht Wir sehen uns nicht wieder Wenn‘s ihnen Spaß macht Sollen sie sich amüsieren. Man schafft Mysterien Wenn man ehrlich ist Und stirbt doch mit den Tieren.


satori

alles was ich weiß und jemals wissen werde, alles, was ich bin und jemals sein werde, ist ein blutstropfen, der ins Meer fällt – und auf meinen lippen glitzert.


You say this guy is in love with you da war eine zerbrechliche filmproduzentin, die ununterbrochen telefonierte, die typen wären so ungalant, ihr dauernd davonzulaufen, sagte sie; das beste, sagte sie, sei immer noch, sich in ein flugzeug zu setzen und zu hoffen, das man anderswo ist, bevor die tinte trocknet. da war ein komponist, von dem es keine einzige partitur gibt (ich musste für ihn bürgen, weil man ihn überall hinausgeschmissen hatte); da war tschaikowsky, wie immer betrunken und da war die schreckliche nacht, die ihr maul aufsperrte und alles verschlang. aber als du aus dem wasser stiegst, da glänzten deine wolfsschenkel als ob hundert schwarze sonnen sich in ihnen spiegelten. you make me so optimisticblue. will you ever be back in the the realm of the essence of tongue ?


komm her, mein Kleiner,

leg deine rose aufs feuer und lass den rauch in meine augen steigen sie scheißen auf deine vernunft und deine kraft macht ihnen angst du bist nur soviel wert wie sie verkraften du bist der, der die netze baut und ihre frauen sieht der, zu dem sie kommen wenn sie enden und sie enden massenweise sie rauschen zu dir auf, mein kleiner, und wollen absolution von Dir gib sie ihnen, denn sie brauchen sie und wer sie braucht der soll sie auch bekommen daran sind sie gewöhnt sie träumen von nichts anderem an alles andere sind sie längst gewöhnt deine klienten sind götter das licht kommt nur von ihnen von ihren körpern - und götter haben keine götter


Medea

gib mir gib mir das messer, gib mir die schale in der das blut sein wird, medea. lass mich die kinder schlachten.


the madness of art

we work in the dark we do what we can we give what we have. our doubt is our passion and our passion is our task. the rest is the madness of art.


Das Ungeborene

ein kind stand neben meinem bett ich wachte auf, es redete zu mir in einer sprache, die ich kaum verstand ich schaute hin, und es verschwand in spiegeln in denen es sich weiter sehen ließ, und blieb im toten winkel es wollte sich nicht direkt sehen lassen es war im tiefsten grunde unsichtbar und doch im tiefsten sinne wahr es fragte mich, warum hast du mich nicht in deine welt gelassen in der du bist und doch nicht bleiben kannst? da sprang ich auf und wollt es liebend fassen in allen spiegeln stand es mit dem rücken zu mir gewandt und schrie: du hast mich nicht nur nicht gezeugt in deiner zeit du hast mich einfach nur vergessen in deiner selbstvergessenheit


there she goes, my beautiful world ein gewisses quantum seelischer skrupellosigkeit ist der rahmen, in dem ein mensch erscheint, portraitiert von einem künstler, der, genaugenommen, noch skrupelloser ist als der portraitierte selbst in seinen schwächsten & dunkelsten momenten je sein kann. und die art & weise, einer frau seine schmeichelhaftesten komplimente zu machen, entnimmt ein mann nicht selten dem hochfestlichen ritual des heiligen gesetzes seiner bequemlichkeit (wie henry james das in „the turn of the screw“ formulierte).

man sollte die menschen nach ihrem potential andere zu enttäuschen beurteilen. wenn du sie nach ihrer fähigkeit dich zu entflammen beurteilen würdest - die welt wäre so pornograhisch wie sie ist. ein kind zu zeugen ist ein pornographischer akt - damit beweist man nichts weiter als seine absolute verantwortungslosigkeit. und das ganze familienleben ist nichts anderes als schlechte schminke, dieses faktum zu kaschieren. man fickt aus purer lust. kinder sind die spur, die das hinterlässt. man muss seinen kindern verzeihen - wie man seinen eltern verzeihen sollte. der subkutane hass der frauen auf die männer von denen sie kinder haben, basiert auf dieser unbewussten erkenntnis, dass nur männer diesen selbstherrlichen kult der lust betreiben können, den die meisten frauen instinktiv ablehnen, weil sie ihre prädestination zu empfangen & zu gebähren als eine zu tief liegende aufgabe empfinden, für die sie in sich selbst nicht den geringsten grund finden, ins bodenlose sinken, wenn sie danach suchen - und die die initiative des mannes trotzdem tragen wie die luft eine schwinge trägt. →


→ umgekehrt das absolute privileg der homosexualität: diese entwendung des auftrags, diese reine lust ohne jede beeinträchtigung. a flawless diamond. jeder versuch, das mit einer frau zu exekutieren, scheitert. ein mann liebt einen mann nicht perspektivisch, verantwortungslos im reinsten und strahlendsten sinn des wortes. wie man das verschwinden der jugend aus dem gesicht eines menschen beobachten kann, wie das abtauchen eines fisches in tieferes wasser. es verschwindet nämlich nicht nur der glaube an sich selbst - sondern auch die hoffnung auf sich selbst. erst dann wird der mensch verwundbar. das tragische element liegt in der banalen geste, mit der ein mensch, der weiß, dass er sich selbst nicht kennen kann, weil biologische hinfälligkeit und zeitmangel ihn desavouieren, sich von sich selbst abwendet, wie von etwas, auf das kein verlass ist. dennis hopper, der vor jahrzehnten die vulva einer frau vor einer kamera mit 2 fingern aufspreitzte, scheint das damals begriffen zu haben. es ist nichts weiter als das. wenn du das skelett siehst, den kadaver des wals an der küste von namibia, dann - erst dann lohnt es sich, zu leben - und den wahnsinn der existenz zu zelebrieren wie ein pfau seinen reif in der ersten abenddämmerung, wenn kein auge die augen sieht und kein ohr die schreie hört - und kein denken die wahrheit streift. du bist der einzige, der solche sachen versteht. und mir graut davor, wieder in die sümpfe zu tauchen und in die fressen all dieser amphibien starren zu müssen, die diese welt bewohnen. der erste flaum eines kükens ist nicht immer sein zartester.


weil das leben ein traum ist

weil das leben ein traum ist der nach dem aufwachen vergessen sein wird ging ich nicht an land und schaute zu wie menschen kamen und gingen weil das leben ein traum ist der nach dem aufwachen vergessen sein wird wartete ich bis das schiff wieder ablegte als kein land mehr in sicht war legte ich mich auf das bett meiner kabine weil das leben ein traum ist der nach dem aufwachen vergessen sein wird erwachte ich es war nacht und niemand an deck der himmel leer und wie immer voller sterne ich sprang und sah das schiff davon gleiten wie eine ungeborene galaxie der typ neben mir an der der bar sagte plötzlich: das leben ist ein traum der nach dem aufwachen vergessen sein wird und? fragte ich nichts, sagte er


Henry Purcell’s Hurricane Nurse die kälte der welt ist nichts gegen diese kälte dachte henry purcell kurz bevor er erfror vor seiner eigenen tür seine frau schlief drinnen fest wie immer


when will that be?

to the moon and to your lips to your white and tender tips ain´ it me? in the cage and on the stage in the maze of heavens blue ain´t it you? by the way and in the spray as I say ain´t it us?


royal beast

you make me kneel before your alpha humming like a fly in a box and then You grant me your flamboyant omega and I bear you across the ocean you give me the world in the palm of your hand and then you take it graciously away I just have to listen to your sweet voice and deep sleep is driving me astray in your dreams is a dream of a sphinx you make me want dying and vanish from the scene but then you stirr me up lying and getting obscene. you are giving me insomnia you make me rise like a crane and make me fall like a stone You make me othello again


Melville

Ich kenne sie zu gut. Ich kenne alle ihre Bewegungen. Wimmelnd, zielstrebig, selbstversessen, wie ein endloser Zug von Insekten, die ihren Bau verlassen haben, um einen neuen zu gründen, irgendwo in der Ermüdung und Dürre - bis sie das oszillierende Magnetfeld der Erde, nach dem sich die Eidergänse auf ihrem Flug in den Süden richten, wieder umspringt, die Vorzeichen ändert und in leicht veränderter Tonlage dasselbe obskure Thema aufgreift. Und dicht unter der transparenten Partitur dieser Bewegungen, die sich immer ähnlich sind, ohne sich jemals zu gleichen - der Schwarm ihrer Empfindungen, ihre auf den Orgasmus hinarbeitenden Kontraktionen, ihr Abwarten, ihre Ungeduld, ihre Trägheit, ihre plötzliche Gier, und schließlich ihr Öffnen und Lassen und Senken und Saugen. Die Bilder von Weizenfeldern, Müllhalden, Luftschächten, Himmel über dem Meer, Eis an den Fenstern einer Boeing 737, die leeren Blicke der Reisenden, das Warten auf den Ruck der ersten Bodenberührung, der Terror der Kommunikation. „Ein Kriminalfilm ist ein gutes Vehikel. Eine polizeiliche Untersuchung ist eine einwandfreie Bewegung, eine Vervollkommnung, eine Dialektik: die Suche nach der Wahrheit in einem konkreten und allgemeinen Ausdruck, die unschuldig ist.“ sagte Jean-Pierre Melville


SUE

lass dein gehirn an seinen entferntesten rändern aufflammen dort wo die gravitation nicht mehr wirkt lass supernovas explodieren wo keiner deiner gedanken jemals hinreicht nur dort such ich dich


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PIMP UP POETRY

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IMPRESSUM

THOMAS FINDEISS Dichter & Autor

RAY KI-Autor

GUNTHER OLIVER DIETRICH Iniatiator & Herausgeber

TOMAS RODRIGUEZ SOTO Herausgeber

BUCH EDITION BERLIN Verlag

ISBN 978-3-947451-12-8


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