Werkbericht | Mensa Wilhelmshaven

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WERK BERICHT

Planungsbeginn

Baubeginn

1.632 m2

2.943 m2

Auftraggeber

Staatliches Baumanagement Region Nord-Ost

Fertigstellung

BRI

Gesamtbausumme (brutto)

Leistungen pbr

Objektplanung, Technische Ausrüstung

PRO J EKTTEAM

Friedemann Jung

Projektleitung

Ludger Schulte Bauleitung

Weitere Mitarbeitende

Technische Ausrüstung: Horst Bünemann, Andre Poppe, Helmut Wiebe, Dennis Steffens

Bestandteil studentischen Lebens

Mit leerem Magen studiert es sich nicht gut, weshalb täglich tausende Studierende an unterschiedlichen Hochschulstandorten in Deutschland Mensen aufsuchen. Jedoch sind Mensen inzwischen mehr als bloße Essensausgaben, sind unverzichtbarer Bestandteil des studentischen Lebens. Sie dienen als Ort der Kommunikation, der Kontemplation, als Treffpunkt und auf dem Campus der Jade Hochschule in Wilhelmshaven auch als Beratungszentrum für Studierende.

Denn mit dem jüngst fertiggestellten Neubau, der Mensa und Studierendenberatungszentrum enthält, hat das Land Niedersachsen direkt zwei wichtige Infrastruktureinrichtungen für die rund 3.500 Studierenden in Wilhelmshaven geschaffen.

Auf dem Campus der Jade Hochschule befindet sich bereits eine Mensa, die mit Fertigstellung des Neubaus allerdings umgenutzt wurde. Die neue Mensa versorgt sowohl Mitarbeitende als auch Studierende der Jade Hochschule wie auch der Universität Oldenburg und ermöglicht mit ca. 225 Sitzplätzen die Herausgabe von 900 Essen. Der Neubau ist in der Nähe eines Bachlaufes, der Bäke, entstanden, so dass das Umfeld der Mensa dazu einlädt, hier nicht nur zu speisen, sondern auch die Pausenzeiten zu verbringen, um zu entspannen.

Der Campus der Jade-Hochschule besteht aus fünf Solitären, die über die orthogonale Ausrichtung und Nähe zueinander in Beziehung stehen. Hier fügt sich die neue Mensa mit Beratungszentrum gut in das Umfeld ein. Der Eingang grenzt an die Haupterschließungsachse, so dass eine einfache Auffindbarkeit gewährleistet ist und schon früh eine Blickbeziehung zum Haupteingang der Mensa mit Beratungszentrum hergestellt werden kann.

Vom Hauptgebäude aus führt eine kleine Brücke über ein Flies zur neuen Mensa. Direkt hinter der Brücke führt ein Vorplatz zum Haupteingang des Gebäudes. Die Verkehrsflächen am Vorplatz sind reduziert und ordnen sich der Funktion als Platzfläche unter. Der Weg in Richtung Stadtpark ist wahrnehmbar, dominiert aber nicht die Gestaltung. Nah am Eingang finden sich Fahrradanlehnbügel. Die Anlieferung für die Mensa erfolgt nördlich vom Gebäude.

Typisch norddeutsch Der monolithische Baukörper wurde mit zwei Geschossen als Massivkonstruktion realisiert und kommt – typisch norddeutsch – im robusten Klinkergewand daher. Die Farbe der Fassaden changiert je nach Blickwinkel und Sonnenstand von dunklem Rot bis hin zu kräftigem Anthrazit. Die Brennspuren aus dem Produktionsvorgang sind sichtund spürbar, so dass eine sehr haptische und handwerkliche Fassade entstanden ist, die Wind und Wetter trotzt und durch Langlebigkeit und Nachhaltigkeit überzeugt. Im Obergeschoss erfährt der stringente Baukörper durch die Profilierung der Fassade eine Auflockerung, die Auskragung über dem Haupteingang wird auf diese Weise betont und ein einladendes Entree geschaffen. Und auch auf der zur Bläke gerichteten Rückseite, die in Teilen ohne Fenster auskommt, wird dem Baukörper auf diese Weise eine gewisse Leichtigkeit verliehen.

Über anthrazite Fenster- und PfostenRiegel-Konstruktionen wurden die dunklen Nuancen der Fassade wieder aufgenommen. Blindfelder in den Farbtönen Anthrazit und Gold-/Senfgelb gewährleisten insbesondere in den Bereichen, in denen im Inneren Brüstungen und abgehängte Decken funktional erforderlich sind, dass das äußere Erscheinungsbild einer einheitlichen Sprache folgt. Dies ist insbesondere in der Produktionsküche und im Bereich des Free Flows der Fall. Im Obergeschoss finden Blindfelder Einsatz, weil hier im Bereich der Büros des Beratungszentrums ebenfalls Brüstungen erforderlich waren, die optische Wirkung der tiefergehenden Fenster jedoch für die Proportionen zwischen großteiliger Mensa und kleinteiligem Beratungszentrum wesentlich ist.

Kurze Wege, optimale Erschließung Über den Windfang gelangen Besucherinnen und Besucher barrierefrei in das Foyer oder auf direktem Weg über das Haupttreppenhaus oder den Aufzug in das Beratungszentrum im Obergeschoss. Auch wird der Speisesaal der Mensa direkt aus dem Foyer heraus erschlossen. Von hier kann die Essensausgabe bzw. der Free Flow Bereich betreten werden. Dem Speisesaal ist eine Terrasse vorgelagert, so dass Studierende die Mahlzeiten auch im Freien zu sich nehmen können. Dem Speisesaal rückwärtig angegliedert wurden die Geschirrrückgabe sowie ein Stillund Wickelraum und der Erste-HilfeRaum. Am Ausgang des Speisesaals gelangen Besucherinnen und Besucher zu weiteren Rückgabemöglichkeiten sowie zu den sanitären Anlagen.

Unmittelbar neben Free Flow und Speisesaal befinden sich Produktions- und Spülküche, so dass eine optimale Versorgung auf kurzen Wegen erfolgen kann. Über einen internen Flur für Küchen- und Produktionspersonal sind diese untereinander sowie mit den dienenden Räumen wie Lagern, Kühlräumen und Müllräumen verbunden.

Des Weiteren sind hier Personal-WCs untergebracht. Umkleiden und eine zusätzliche größere Sanitäreinheit für Personal befindet sich im Obergeschoss und werden in erster Linie über ein Nebentreppenhaus erschlossen.

Über das Haupttreppenhaus am Foyer wird das Obergeschoss für Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeitende des Beratungszentrums erschlossen. Unmittelbar am Austritt des Treppenhauses wurde ein Warte-/Aufenthaltsbereich geschaffen, von der aus eine direkte Verbindung zum Front Office des Beratungszentrums besteht. Alle weiteren Beratungsbüros sowie zwei großzügige Gruppenarbeitsräume werden über die zwei Hauptflure erreicht.

Mit dem Neubau der Mensa und des Beratungszentrums auf dem Campus der Jade Hochschule wurde ein wichtiger Baustein zur Komplettierung der Anlage realisiert, der das Areal aufwertet, die Versorgung der Studierenden gewährleistet und zu einem lebendigen studentischen Leben beiträgt.

LAGEPLAN

Friedrich-Paffrath-Straße

Emil-Lueken-Straße

1 Hauptgebäude

2 Lehr- und Lernzentrum

3 Ostgebäude

4 Neubau Mensa und Beratungszentrum

GRUNDRISS

Sanitäre Anlagen

Foyer

Geschirrrückgabe

Kühllager

Tiefkühllager

Küche (Vor- und Zubereitung)

Geschirr (Rücknahme und Reinigung)

1. Obergeschoss

1 Gruppenarbeitsraum

2 Büro (2 Arbeitsplätze)

3 Büro (1 Arbeitsplatz)

4 Sanitäre Anlagen

5 Beratungsraum

6 Lichthof

7 Umkleide

8 Lüftungszentrale

9 Technik

10 Aufzug

11 Front Office

12 Teeküche

ÜBER UNS

Kolleginnen und Kollegen

Gesamtplanung — Architektur — Technische Ausrüstung — Tragwerksplanung — Sustainability — BIM — Projektmanagement

Standorte

Berlin — Braunschweig — Düsseldorf — Frankfurt a. M. — Hamburg — Hannover — Jena — Karlsruhe — Magdeburg — Osnabrück

Jahre Erfahrung

Bildung — Forschung — Verwaltung — Gesundheit — Kultur — Freizeit — Industrie

Kontakt: pbr Planungsbüro Rohling AG — Architekten Ingenieure — Albert-Einstein-Straße 2 — 49076 Osnabrück — 0541 9412 0 — www.pbr.de

Fotografen: Ulrich Hoppe (Architektur) — Christian Bierwagen (Portraits)

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