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Damen 1
from Tribüne#253
by Paul
In Großsachsen führte er die HG Saase an die Spitze der Baden- und die A-Mädchen in die Baden-Württemberg-Oberliga, jetzt wird Carsten Sender neuer Trainer der Birkenauer Handballerinnen (wir haben berichtet). Nach einer Saison in der A-Jugend-Bundesliga bei den Ketscher Kurpfalz Bären zieht es den Hirschberger wieder zurück in unsere Region. Wir fragten den Nachfolger des scheidenden Trainers Armin Merz, warum seine Entscheidung für den TSV fiel.
Carsten, der TSV Birkenau setzt traditionell auf ein junges Team, Sie arbeiten gern mit jungen Spielerinnen zusammen. Scheint die perfekte Kombination zu sein.
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Carsten Sender: Das stimmt, wir scheinen uns gefunden zu haben. Bei der Zoom-Konferenz mit dem Leitungsteam der weiblichen Handballabteilung hat die Chemie sofort gestimmt. Ich freue mich sehr darauf.
In der am Sonntagabend verschickten Pressemitteilung wurde eine Neuausrichtung angekündigt. Wie sieht die denn aus?
Sender: Das bezieht sich vor allem darauf, dass es in den vergangenen Jahren eine recht hohe Fluktuation gab. Uns geht es darum, die Birkenauer DNA wiederherzustellen. Wir wollen nicht mehr so viele Wechsel, sondern Kontinuität und Zugänge mit geografischem Bezug aus der Region.
Das legt die Vermutung nah, dass auch Ihre Tochter und Torfrau Johanna Mayer, die bereits aus Saase nach Ketsch mitgewechselt sind, demnächst das Birkenauer Trikot tragen.
Sender (lacht): Ja, stimmt. Und zudem kommen mit Chiara Helfert und Annalena Mayer, die zuletzt in Viernheim spielten, sowie Lenya Müller weitere ehemalige Spielerinnen zum TSV.
Klingt nach einem großen Kader.
Sender: Die Personalgespräche am Wochenende verliefen ausnahmslos positiv. Von den bisherigen Spielerinnen wird uns nur Danijela Rajic verlassen, hinter einer Personalie steht noch ein Fragezeichen. Ansonsten haben wir zehn Zusagen und einen Kader von derzeit 15 Spielerinnen. Aber aufgrund der langen Pause und der erhöhten Verletzungsgefahr, wenn es dann mal wieder losgeht, hätten wir schon gern einen Kader von 17, 18 Spielerinnen.
„Wir“ heißt vor allem Ihr Co-Trainer Emil Hoffmann.
Sender: Genau. Wir hatten schon immer Bock, mal was zusammen zu machen, am liebsten ein Jugend-Bundesligateam aufzubauen. Jetzt ist es eben Birkenau, da ist die älteste Spielerin gerade mal 25.
Sie kommen ja gerade zurück aus der Jugend-Bundesliga in Ketsch. Das hat nicht so gepasst?
Sender: Leider nein. Und dann kam ja auch noch Corona dazwischen. Vier Spiele konnten wir machen, das waren tolle Erfahrungen, beispielsweise in Dortmund zu spielen. Aber im Prinzip wurden auch die Talente, die sich irgendwann im Leistungsbereich wiederfinden sollen, gleichgestellt mit Hobbyspielern. Letztlich war Training, auch aufgrund der Organisation und Testungen, nur für die Erstliga-Frauen möglich.
Wir hatten uns zuletzt vor genau einem Jahr unterhalten, als Ihr Wechsel aus Saase nach Ketsch feststand. Damals schon rechneten Sie damit, dass es 2020 keinen Handball-Spielbetrieb geben würde. Orakeln Sie mal für 2021. Sender: Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich nicht recht behalten hätte. Sobald was geht, machen wir es, da wird kein Tag verschenkt. Egal, ob ein Dach drüber ist oder nicht. Die Mädels haben alle Bock, sie hätten am liebsten gleich in Jeans trainiert. Und da ich ja auch Fitnesstrainer bin, liegt da schon einiges in der Schublade. Joggen allein bringt uns fürs Handball nichts.
Und die Prognose?
Sender: Ich bin mir sicher, dass im Herbst Bälle in der Halle fliegen und wir eine Saison haben werden, die dann eventuell noch ein-, zweimal unterbrochen wird. Allerdings brauchen wir dazu sowohl die Impfungen als auch Tests. AT
Bericht WN/OZ vom Birkenau, 23.03.2021

