GzD #2 - 02.2024 - KV Ostschweiz - GzD_27_5_2024

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Editorial Arbeit der Zukunft

Liebe Mitglieder, geschätzte

Leserinnen und Leser

2019befragtederKaufmännische Verband,zusammenmitdenfünf anderenArbeitnehmer-undBerufsverbändenderDachorganisation Plattform,seineerwerbstätigenMitgliederundwolltevonihnenwissen, wiederUmgangmitdenälteren Arbeitnehmendenwahrgenommen wird.EinezweiteFragewar,wasdie MitgliedervonderletztenKarrierephaseerwarten.EinewichtigeAussage derBefragungwar,dassesein Verbesserungsbedarfbezüglich SensibilisierungvonFührungskräften unddieFörderungvonaltersmässig durchmischtenTeamsgibt.Während sichdiejungenArbeitskräftedurch denbesserenUmgangmitdenneuen TechnologienundgrosserFlexibilität auszeichnen,sopunktendieälteren ArbeitnehmendemitVerlässlichkeit, Loyalitätundgrösserer Sozialkompetenz.Fürden ArbeitsmarktwäreeineMischungder VorzügebeiderGenerationenoptimal.

DurchmischteTeamsindenBetrieben sindwichtigundichbinüberzeugt, dasssowohldiejüngerenalsauchdie älterenMitarbeitendenenormdavon profitieren.

FelixBischofberger Präsident

DieArbeitskräftederverschiedenen GenerationenhabensichimLaufeder Zeitverändert.Einofterwähntes ThemaistdieArbeitsmotivationund derenAusprägung.MartinSchröder vonderUniversitätdesSaarlandes, Deutschland,hatdieseineinerStudie imJahr2023untersucht.Eine ErkenntnisausdieserStudieist,dass dieArbeitsmotivationnichtvonder Generationabhängigist,derman angehört,sondernvonindividuellen persönlichenPräferenzen,Werten undLebensumständen.

UnsereZeitistdurchgrossenWandel geprägt,verschiedeneGenerationen arbeitenzusammenundlernen voneinander.DiesesZusammenspiel darfauchbeimKaufmännischen Verbandgelebtwerden.VielSpass beimDurchlesenderneuenAusgabe desMitgliedermagazins «News&Stories».

FelixBischofberger PräsidentKaufmännischerVerband Ostschweiz

Weiterarbeit nach der Pensionierung oder wie weiter im «Age of Longevity»

Beinaheunbemerktvonunsundim SchattenaktuellerKrisenundKriege greifteinestilleRevolutionumsich: Wirwerdenimmerälterundbleiben leistungsfähigeralsfrüher.

DasAutorenteamLyndaGrattonund AndrewScotthatdiesbereits2016im Bestseller«The100-YearLife»vorweggenommen.Diedamalsbeschriebenen MechanismenundneuenNormen tretennunauseineranfänglichen Utopieherausundnehmenimmer mehrGestaltan.

WennichimHR-AlltagMitarbeitende berate,welchebaldinPensiongehen werden,spüreichdieseTendenzen ebenso.

Als Umweltpionierin setzt CSD auf wirtschaftliche Lösungen für die Lebensqualität und für die Umwelt rund um Energie, Wasser, Strasse und Schiene, Gebäude, Kieswerke und Steinbrüche sowie Altlasten und Kreislaufwirtschaft

InsbesondereimDienstleistungs-und Wissensarbeitssektortreffenwirauf immermehrinteressierteund «fittere»Mitarbeitende,dieauchnach demordentlichenPensionierungsalter etwasbewegenwollen.Die gewünschtenBeschäftigungsgradeund Anstellungsdauernsteigenseitden letztenJahrenmerklichan.Klarist diesauchsehrberufs-und branchenabhängig.Diebeschriebene Tendenzistaberdaundgekommen, umzubleiben.

GemässGrattonundScottsinddie dreiklassischenLebensphasen (Ausbildung,Erwerbsleben,Pension) überholtundwerdendurcheinesehr viellängereLebensspannedes Erwerbslebensdominiertwerden. DieserWechselkannundwird stattfindenmüssendiesaus medizinischen,monetärenund demografischenGründen, insbesondereaberauchumeiner möglichenÜberlastungder Sozialversicherungenvorzugreifen.

WirwerdenkünftigdieMöglichkeit haben,nochälterzuwerdenunddies aufqualitativhohemgesundheitlichemNiveau.Jedochimmermitder Prämisse,unsereEndlichkeitnichtzu verleugnen. csd.ch

DieserGewinnanLebensdauerund Lebensqualitätwillallerdingsfinanziertsein,wobeidieserBeitrag zwingendausderErwerbslebensphase stammenwird.Interessantistdabei, dassderBegriff«Erwerbsleben» künftigbreitergefasstwerdenmuss: EspassierteineVerlagerungwegvon derreinen«Brot-Erwerbsarbeit»in Richtungparalleler(Arbeits-)Projekte, Care-Einsätze,Freiwilligenarbeitund weitererFormenvonArbeit.Esist möglich,dassindiesemZusammenhangdasKonzepteinesbedingungslosenGrundeinkommensneu andiskutiertwerdenwird.

Nützliche Links: rentarentner ch seniorsatwork.ch

ZudemwirdsichderBegriff«Arbeit» (imAlthochdeutschenals«Mühsal, Plage,Leid»umschrieben)unddie UmsetzungderArbeitweiterstark wandelnmüssen.Diemorgendlichen, eherdumpfenPendlerströmeauf SchweizerBahnhöfenundAutobahnenscheinendienegativealthochdeutscheAuslegungaktuellnochzu bestätigen.DochArbeitistwesentlich mehr,wirktaufverschiedensteWeise aufunsereLebenundwirverbringen schlichtzuvielLebenszeitam Arbeitsplatz,alsdasswirunsstetig darangrämensollten.

Wirsindalleeingeladen,dieArbeitsweltinRichtungeinerpositiven Umgebungzuverändern.

Der Arbeitsmarkt im Wandel: Wie Generationen die Unternehmen prägen

Text:MichaelBrecht,VorstandHROstschweiz,LeiterJugend&Bildung, StellvertretenderGeschäftsführerKaufmännischerVerbandOstschweiz

IneinerÄra,inderdertechnologische FortschrittdenArbeitsmarkttransformiert,erobernjungeTalenteder GenerationZzunehmendden

ArbeitsmarktwährendsichdieBoomerGenerationindenRuhestand verabschiedet.

DieGenZ,dieineineWeltder Digitalisierungundständiger Innovationhineingeborenwurde,zeigt einebemerkenswerteAgilitätund Anpassungsfähigkeit.Siebringtfrische Ideen,digitaleKompetenzenundeine hoheAffinitätzurTechnologiemitsich.

UnternehmenerkennendenWert dieserjungenArbeitskräfteund suchenverstärktnachihnen,umsich ineinemdynamischenMarktumfeld zubehaupten.

AufderanderenSeitestehendie Boomer,diejahrzehntelangeErfahrung undFachwissenmitbringen.Diese GenerationhatinvielenBranchenden Wandelmiterlebtundverfügtüber wertvolleErfahrungenundWissen,die unersetzlichsind.

DerArbeitsmarktbefindetsichdaherin einemSpannungsfeldzwischender SuchenachfrischemWindundder WertschätzungvonErfahrungund Kontinuität.UmdieVielfaltder Generationenoptimalzunutzen, müssenUnternehmenStrategien entwickeln.Mentoring-Programme,die denWissenstransferzwischenden Generationenfördern,könnendabei eineentscheidendeRollespielen.

Esistwichtigzubetonen,dassder UnterschiedzwischendenGenerationen alsChancefürgegenseitigesLernenund Wachstumbetrachtetwerdenkann.

DieGenZkannvonderErfahrungund WeisheitderBoomerprofitieren, währenddiesewiederumvonder EnergieundInnovationskraftder jüngerenGenerationlernenkönnen.

IneinerZeit,inderderdemografische WandelunddieDigitalisierungdie Arbeitsweltprägen,istesvon entscheidenderBedeutung,diese Herausforderungzumeisternundeine integrativeArbeitskulturzufördern.

IndemUnternehmendieStärkenund PotenzialeallerGenerationenerkennen undschätzen,könnensienichtnurihre Wettbewerbsfähigkeitsteigern,sondern aucheineArbeitsumgebungschaffen, dievonVielfaltundgegenseitigem Respektgeprägtist.

MichaelBrecht VorstandHROstschweiz

Michael Brecht

Vorstand HR Ostschweiz

Leiter Jugend & Bildung

Stellvertretender Geschäftsführer

Kaufmännischer Verband Ostschweiz

AlsMitgliedprofitiereich vonRechtsberatung, Lohnberatung,LaufbahnundKarriereberatung,und vielenWeiterbildungsangeboten.

Seminarebuchen: kfmv-seminare.ch

Infos & Beratung: info@kvost.ch

T +41 71 274 36 50 kvostschweiz.ch

UnsereexklusivenSeminarebieten Ihnennichtnuraktuelles Fachwissen,sondernauchpraxisnaheAnwendungen,umIhre beruflichenFähigkeitenzuschärfen undIhreKarriereaufdasnächste Levelzuheben.

Übrigens:MitgliederdesKaufmännischenVerbandsprofitieren vonVorzugspreisenaufdas ganzeSeminarangebot!

Patrick Wüthrich, caturix.app

Vom Quereinsteiger zum Experten: Meine Karriere im Handwerk

Neun Jahre Schule in Bönigen und ständiger Ärger an allen Ecken. Mein Credo: «Ich lerne, wenn ich muss!»

Das sorgte für einige Verstimmung, besonders bei meinen Eltern.

Ich war wirklich kein Musterschüler, nur im Ausgang und sonst nicht viel. Mir war klar, dass eine Handwerkerlehre die richtige Wahl für mich war. Das Büro war nichts für mich, und meine Noten bestätigten das.

Also wurde ich Landschaftsgärtner, mit bescheidenem Einkommen im ersten Lehrjahr. Mein Traumberuf war Forstwart, aber es gab keine offenen Stellen. Ich suchte scheinbar nach mir selbst und machte einige sehr lehrreiche Erfahrungen.

Dann kam die Armee, die mich formte und in die richtige Richtung lenkte, wenn auch nicht ohne gelegentliche Ausreisser Ich musste mich entscheiden: Berufsarmee oder Handwerk?

Ich wählte das Handwerk, machte eine zweite Lehre als Gerüstbauer und setzte mir das Ziel, Fachkompetenzen zu erlangen und mich nicht in Theorien zu verlieren.

Weiterbildungen erweiterten meinen Horizont, zeigten mir die Bedeutung unternehmerischen Denkens. Mir wurde klar, dass die Baubranche bei der Digitalisierung hinterherhinkt.

Durch weitere Weiterbildungen und Praxiserfahrung entwickelte ich Caturix, ein Werkzeug, das meine Arbeit automatisierte und das ich ständig verbesserte. Heute basiert es auf Praxiserfahrung und Nutzerfeedback.

Die Botschaft Egal in welcher Lebenssituation oder Branche, mit Leidenschaft ist alles möglich.

Patrick Wüthrich ist Gründer und Geschäftsführer von Caturix, die digitale Lösungen für die Baubranche entwickeln.

caturix.app

Generation Z in der Schule

UnsereHauptanspruchsgruppe,die Lernenden,gehörenzurzeitder «GenerationZ»an.Etwasunschönan diesemBegriffistwiebeijeder Pauschalisierung,dassvieleheterogene StrömungenbegrifflichineinenTopf geworfenwerden.Esgibtnicht«den» einenGeneration-Z-Jugendlichen.

Gemeinsamistihnenvorallemdie ZeitspanneihrerJahrgänge.Eine weitereÜbereinstimmungistinder Tatsachezusehen,dasssie«digital natives»sind.DasAufwachsenund Lebenrundumdiedigitalen Kommunikationsmittellässtdiejunge GenerationversiertimUmgangmit diesenTechnologienerscheinen.Im Arbeitslebenwerdensieaberauch künftigzwischenmenschliche Kommunikationsfähigkeitenbrauchen.

EsdrohteindigitalerGraben zwischendenGenerationenim künftigenArbeitsalltag,demdie Berufsschule,insbesonderedie kaufmännische,begegnenkannund soll.InderHandlungskompetenzorientierungnachderReformder kaufmännischenGrundbildung findendieLehrpersonennachwievor MöglichkeitenfürSoftSkills-EntwicklungwieKommunikation, Teamarbeit,Problemlösungund Zeitmanagement.Fähigkeiten,diefür daskünftigeArbeitslebenimmernoch entscheidendseinwerden.

AnderHKVHandelsschuleKV Schaffhausenwirdjedenfallstrotz DigitalisierungundBYODWert daraufgelegt,«analog»mitden Lernendenzusprechen.

VonRaphaelKräuchi

RektorHKVSchaffhausen

Die HKV Handelsschule KV Schaffhausen ist ein zentraler Bildungspartner im Kanton Schaffhausen, der eine breite Palette an kaufmännischen und DetailhandelsGrundbildungen anbietet.

hkv-sh.ch

RaphaelKräuchi

Generation Z und der Arbeitsmarkt

WiesolleineGeneration,dieals GenerationPauseodersogarFeierabendbekanntist,produktivarbeiten? Ganzeinfach:Wirhabenunsere Work-Life-Balance!Nein,diesemacht unsnichtfauler,vielleichtetwas träger.

WirgehengenaunachachtStunden

Arbeitoderteilweisesogarschonnach sechsStundennachHauseoderins Fitnessstudio.Alsobwirmehr arbeitenwürden,alswirmüssten. Zumindestdenkenvielevonunsso. DassunsunserErfolgauchwichtigist oderwirsehrflexibelsindundauch nichtsdagegenhaben,einmalmehr einzuspringen,sehenvielenicht. Wobei,dieskönnteauchdamit zusammenhängen,dasswirunsere Meinungnichtgernemitteilen.

WirhättenschonbeimVorstellungsgesprächzuvielErwartungen:hoher Lohn,niemals100%arbeitennur Homeoffice.AlldieseVorwürfesind nichtgerechtfertigt,dieGenerationY istübrigensimmerimHomeoffice, nichtdieGenZ!Gut,teilweisestimmt esschon,abersindwirmalehrlich:Es gibtinjederGenerationFaule,aber auchArbeitstiere.

Wirwärenverantwortungsscheuund verweichlicht.Dasswirdieerste GenerationseitdenBabyboomern sind,dieamwenigstenArbeitslose hervorbringt,wirdnichtzurKenntnis genommen.Nunja,dieskönntejetzt entwederdaranliegen,dasswirgerne arbeiten,oderauch,dasswirgeldgeil sind.WirwärenständigamHandy undwürdennurnochdamit kommunizieren.Gut,diesmag vordergründigstimmen,aberdafür sindwirtechnischbegabtundkönnen beivielenIT-Problemhelfen.

ZuguterLetzt:Genauso,wiedie Gesellschaftsichrasantentwickelt, passensichalleGenerationenandie jeweiligeSituationan,welchedie Vorgenerationmassgeblich beeinflussthat.DieGenerationZzu kritisieren,istabsolutlegitim.Sieals faulundeigennützigabzustempeln, abernicht.

SvenjaZweifel,b2,Schülerinkbsglarus

Ehemalige Lernende BerufsLab (2019 – 2022) Verantwortlich für das Marketing und die Administration beim KVOst

Fürmichpersönlichwaresein wichtigerMoment,alsichmeinen Lehrvertragunterschriebenhabe.

Ichfindeesinteressant,wiesichdie ErwartungenderJugendlichen veränderthaben.Esistschönzu sehen,wieselbstbewusstsieauftreten undihreneigenenWerterkennen. Aberdasbringtauchneue Herausforderungenmitsich.Manche Jugendlichefindenesschwer,einen Betriebzufinden,derihren Ansprüchenentspricht.

IndenletztenJahrenhabeich bemerkt,dasssichdieErwartungen vonJugendlichenanBewerbungsgesprächeunddieSuchenach Lehrstellenstarkveränderthaben. Früherhabensiesichbesonders gefreut,zueinemGespräch eingeladenzuwerden.Heuteerwarten sieeher,dassArbeitgebersie überzeugen.Daszeigtsichauchdaran, dasssiebesondersauf«Benefits»und Rabatteachten.Unternehmenohne attraktiveZusatzleistungengeltenoft alsuninteressant.

Unternehmen,diesichandie BedürfnissederJugendlichen anpassen,habenbessereChancen, talentierteNachwuchskräfte anzuziehen.Esistwichtig,die PerspektivenundWünscheder JugendlichenimBlickzubehalten. WennwiraufihreBedürfnisse eingehenundsiealsaktiveGestalter ihrerberuflichenZukunft anerkennen,könnenwireine Arbeitsweltschaffen,diesiemotiviert. DurchdieZusammenarbeitzwischen UnternehmenundSchulenkönnen wirsicherstellen,dassjunge MenschendienötigenFähigkeitenfür dieZukunfterlernen.

UnserZielistes,eineZukunftzu gestalten,inderJugendlicheihrvolles Potenzialentfaltenkönnenund Unternehmenvonihrerfrischen Perspektiveprofitieren.

Leonie Wartberger

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Fachgruppe wbp – Wir Berufsund Praxisbildner:innen

Die Fachgruppe wbp bietet Berufs- und Praxisbildner:innen von kaufmännischen Lernenden und Praktikantinnen und Praktikanten gezielte und praxisnahe Unterstützung für ihren betrieblichen Alltag und sorgt für inspirierende Vernetzung von Wissen und Menschen.

wbp-Mitglieder profitieren unter anderem von:

Kompetente On- und Offline-Beratung für die betriebliche Ausbildung im kaufmännischen Bereich

Praktische Supporttools wie z. B. Funktionsbeschreibungen-Merkblätter

Kostenlose Teilnahme an wbp-Abendveranstaltungen und Vorzugspreise auf die wbp-Herbsthalbtagung

Vorzugspreise auf Publikationen aus dem Themengebiet u. v. m.

Weitere Infos zur Fachgruppe und Beitritt: kfmv.ch/wbp

So schreibt man heute

Motivationsschreiben

Motivationsschreiben sind im Wandel. Was früher gang und gäbe war, funktioniert heute nicht mehr. Die Frage ist: Wie sieht ein

modernes Anschreiben aus? Im Interview gibt Korrespondenzund Bewerbungsexpertin Andrea Kern konkrete Tipps.

AndreaKern,weshalbsagenSie,dass MotivationsschreibeninderklassischenBriefformpassésind.

FrüherhabenwirBewerbungenper Postversendet.Dawaresnaheliegend, dasAnschreibeninBriefformzu gestalten.Heutehingegenerfolgtalles digitalunddieBewerbungenwerden meistamBildschirmgelesen.Daher istdasklassischeAnschreibenin BriefformmitEmpfängeradressenicht mehrsinnvoll.Vielbesseristes,dem LesenamBildschirmRechnungzu tragenunddenTextlesefreundlichin Häppchenzugliedern.Dabeikönnen wichtigePunktemitBulletPoints, ZwischentitelnodersogarmitIcons oderPiktogrammenhervorgehoben werden.

WelcheTippsgebenSieBewerbenden zumInhaltundStildesAnschreibens?

ZieldesAnschreibensistes,die MotivationunddieEignungfürdie Stelledarzulegen.Alsomöglichst einen«Match»aufzuzeigen.Dabei hilftesnicht,dengesamten Lebenslaufzuwiederholen.Vielmehr solltenBewerbendeaufzeigen,wassie besondersanderStelleoderdem Unternehmenanspricht–undwelche QualifikationenoderFähigkeitensie konkretdafürmitbringenodersich aneignenwollen.Dabeilohntessich, dasAnschreibenmöglichst authentischzuformulierenundkeine abgehobenenPhrasenoderFloskeln zuverwenden.

VieleBewerbendehabenAngst,dass sievoneinemAlgorithmusaussortiert werden.WasmeinenSiedazu?

Tatsächlichsindesheutevielweniger Unternehmenalsgedacht,dieeinen Algorithmusnutzen.Allerdingswird derEinsatzvonKIinderRekrutierung sicherrasantzunehmen.

Nichtsdestotrotz:WerdasAnschreibenkonkretaufdieStellenausschreibungformuliert,hatallerelevanten Schlüsselbegriffeberücksichtigt–und wirdauchvonKIbeachtet.Ich empfehledahergenerell,das AnschreibenfüreinenMenschenund nichtfüreineMaschinezuverfassen.

Buchtipp

DasneueBuch-DuovonAndreaKern enthältvieleneueIdeenund SchreibtippsfürdieKorrespondenz. MitgliedererhaltenmitdemCode KVOSTSCHWEIZ10%Rabattaufdie Bestellung:www.wortundstil.ch

Andrea Kern sorgt für frischen Wind in E-Mails, Briefen und Bewerbungen Die ehemalige HRLeiterin ist heute Schreib-Trainerin und Bewerbungscoachin sowie Buchautorin: www wortundstil ch

Ist der Lebenslauf noch gefragt? Braucht es den traditionellen Lebenslauf noch?

InderdynamischenWeltder ArbeitssucheundBerufseinstiegewird derLebenslaufoftalsdas

Schlüsseldokumentbetrachtet,dasden erstenEindruckeinesBewerbers vermittelt.DochinderJugendberatungstellensichzunehmend Fragendarüber,obdertraditionelle Lebenslaufnochzeitgemässistundob ertatsächlichdasvollePotenzialvon Jugendlichenwiderspiegelt.

DieDebatteumdenLebenslauf

DieFrage,obderLebenslaufinder heutigenZeitnochrelevantist,hat einebreiteDiskussionunter

FachleuteninderJugendberatung ausgelöst.

Währendeinigeargumentieren,dass erweiterhineinwichtigesInstrument fürdieBewertungvonBewerbernist, behauptenandere,dasserangesichts dersichschnellverändernden ArbeitsweltundderneuenWegeder Selbstpräsentationüberholtist.

Ratgeber «KV-Lehre: Alles klar!»

EinigeBeraterplädierendafür,den Lebenslaufnichtgänzlichabzuschaffen,sondernihnneuzugestaltenund anzupassen,umdenBedürfnissenund AnforderungenderheutigenZeit gerechtzuwerden.

EinzeitgemässerLebenslaufkönnte beispielsweisemultimedialeElemente wieVideosoderOnline-Portfolios enthalten,diedastraditionelleTextformatergänzenundeinumfassenderesBildvondenFähigkeitenund ErfahrungeneinesBewerbersvermitteln.Darüberhinausgewinntdie RekrutierungüberOnline-PlattformenanBedeutung.

ProfilinformationenundNetzwerkaktivitätenkönneneinenumfassenderenEinblickindieFähigkeiten undberuflichenInteresseneines Bewerbersbietenalseinstatischer Lebenslauf.

Waskanngefordertwerdenundwas nicht?

InderJugendberatungwirdoft diskutiert,welcheInformationenin einemLebenslauferforderlichsind undwelcheoptionalseinsollten.

WährendbestimmteGrundinformationenwieKontaktinformationen,Ausbildungshintergrundundrelevante BerufserfahrunginderRegel obligatorischsind,könnenandere AbschnittewiepersönlicheInteressen oderReferenzenalsoptional betrachtetwerden.DiePräsenzauf beruflichenOnline-Plattformen gewinntzunehmendanBedeutung undsolltedaherebenfalls miteinbezogenwerden.

DieFrage,obderLebenslaufnoch relevantist,bleibtkontrovers.

WährendeinigedieNotwendigkeit einestraditionellenLebenslaufs betonen,plädierenanderefüreine Anpassungandiesichwandelnden AnforderungenderArbeitswelt.

LetztendlichsolltederLebenslauf jedochalseinInstrumentbetrachtet werden,dasdabeihilft,Fähigkeiten undErfahrungeneffektivzu präsentieren,unabhängigdavon,in welcherFormdiesgeschieht.

Kleine Pausen für grosse Effekte

Text: Niklaus Jud, Head of UNIK Sports Management

PausenbraucheneinenImagewechsel! Richtigeingesetztsindsienichtdas MittelzurArbeitsvermeidung,sondern einesfürHighPerformance.Weröfter kurzandiefrischeLuftgeht,bewusst seineGedankenschweifenlässtoder einfachnurdieAugenschliesstschafft wertvolleAuszeiten,umklarere Gedanken,klügereEntscheidungen undkreativereIdeenzufördern.

Mach sie zur Gewohnheit

WielangeeineMikropausedauert,ist nichtgenaudefiniert.Siedauertvon einpaarSekundenbishinzumehreren Minutenundfindeteherindividuell, spontanundamArbeitsrhythmus ausgerichtetstatt.DamitMikropausen nichtvergessengehen,gutinden Alltagintegrierbarsindundzur Routinewerden,empfiehltessich, immernachkleinerenArbeitspaketen füreinekurzeAblenkungzusorgen.

Weniger, dafür mehr

DieKürzemachtsienichtweniger wertvoll.Bereits1989zeigtensichin einerStudie(Henningetal.,1989) positiveEffektebeiTeilnehmenden, diewährendderArbeitalle40Min. eineMikropausevondurchschnittlich 27,4Sekundenmachten.Reduziertes Stressempfinden,tiefereHerzfrequenz undwenigerarbeitsbezogeneFehler wareneinigeResultate.Kurzunterbrücheersetzennichtdieformalen, längerenPausen.InStudienzuunterschiedlichenPausensettings(Balci& Aghazadeh,2004)wiesenForschende nach,dassdieKombinationaus aktivenMikropausenvon30Sekunden bis3Minutenalle15Minutenundeine 14-minütigePausenachzweiStunden diebestenEffekteaufBeschwerdenim Bewegungsapparataufweisen.

Minibreaksmüssennichtimmeraktiv sein.Eswirdzwischenverschiedenen Mikropausenunterschieden(Kimet al.,2018).

sozialanregend:Gesprächeander Kaffeemaschine,Telefonate,Dart kognitivstimulierend: DenkaufgabenabseitsderArbeit, koordinativeBewegungsaufgaben entspannend:Atemübungen, Dehnungsübungen,Gedankenreise aktivierend:Treppenstufengehen, SpaziergangimFreien,Pingpong

Integration und Vorbildfunktion

Washilft,umsichzwecksmentaler Entspannungkurzweiligvonder Arbeitzulösen,istvonMenschzu MenschundvonSituationzuSituation unterschiedlich.Herauszufinden,was imjeweiligenMomenthilft,braucht etwasÜbungundZeit.

FürFirmenundFührungskräfte bedeutendieForschungsresultate,dass Pausennichtverpöntseindürfen,die Vorbildfunktionwichtigist, Mitarbeitendeinformiertwerden müssenundZonenfürAuszeiten notwendigsind.

EsbrauchtBereicheundZugängefür entspannendeAktivitätenwie Meditationen,Power-Naps, Musikhören sozialeInteraktionenwie PlaudereienunterMitarbeitenden kognitiv-geprägteAktivitätenin Internet,BüchernundZeitschriften aktivierendeMikro-Pausenmit Bewegungsinseln,SportprogrammenoderBewegungstools

Lesen Sie diesen Text online:

Quellen

Balci,R,&Aghazadeh,F (2004) Effectsofexercisebreaksonperformance,muscularload,andperceiveddiscomfortindata entryandcognitivetasks Computers&IndustrialEngineering,46(3),399–411 https://doiorg/101016/jcie200401003

Henning, RA et Al (1989) Microbreak length, performance, and stress in a data entry task https://pubmedncbinlmnihgov/2806221/ Kim,S,Park,Y,&Headrick,L (2018) Dailymicro-breaksandjobperformance:Generalworkengagementasacross-level moderator.JournalofAppliedPsychology,103(7),772–786.https://doi.org/10.1037/apl0000308

Kleine Pausen für grosse Effekte, Niklaus Jud, UNIK Sports Management

Der Karriereboost

Der Jobmarkt –

Persönlichkeit

Jobmarkt Thurgau11.10.2024 Schaffhausen22.102024

trifft Potenzial

DerJobmarktbieteteineerfrischende AlternativeineinerWelt,dieoftvon unpersönlichenBewerbungsverfahren geprägtist.AmJobmarktkommen potenzielleArbeitgeberundArbeitssuchendezusammen,umsichnicht nuraufdemPapier,sondern persönlichkennenzulernen.Der besondereMehrwertdieser Veranstaltungliegtdarin,dassnicht Bewerbungsunter-lagendenersten Eindruckprägen,sonderndie PersönlichkeitderArbeitssuchenden imVordergrundsteht.

EinHöhepunktdesJobmarktsist zweifellosderWorkshop«Verblüffend guterAuftritt».Indiesemintensiven TrainingwerdendieTeilnehmenden füreineVielzahlentscheidender Aspektesensibilisiert.ZumBeispiel fürdenKommunikationsfluss:Die Fähigkeit,sichklarundüberzeugend auszudrücken,istvonunschätzbarem WertinjedemberuflichenKontext. DieserWorkshopvermittelt Techniken,umdenKommunikationsflusszuverbessernund sicherzustellen,dassdieBotschaftklar undverständlichankommt.Auch Selbst-undFremdwahrnehmung werdenbehandelt:

EintieferesVerständnissowohlder eigenenStärkenalsauchderBereiche, dieEntwicklungspotenzialbieten,ist entscheidendfüreineerfolgreiche beruflicheLaufbahn.Durchpraktische ÜbungenwerdendieTeilnehmerdazu angeregt,sichselbstundihre Interaktionenmitanderengenauerzu betrachten.

EbensowichtigistderElevatorPitch: Inderheutigenschnelllebigen Arbeitsweltisteswichtig,sichkurz undprägnantpräsentierenzukönnen. DerWorkshophilftdenTeilnehmendendabei,einenüberzeugenden ElevatorPitchzuentwickeln,der potenzielleArbeitgebersofortansprichtundihrInteresseweckt.Auch derersteEindruckzählt:Dieser WorkshopbietetpraktischeTippsund Techniken,umsicherzustellen,dass derersterEindruckpositivund bleibendist.

DesWeiterenlernendieTeilnehmer undTeilnehmerinnendieErfolgsfaktoreneinesBewerbungsgesprächs kennen.VorbereitungistderSchlüssel zumErfolg.

VonderRechercheüberdasUnternehmenbishinzurBeantwortungvon Interviewfragenwirdallesbehandelt.

UndschliesslichderUmgangmit Stress:Bewerbungsgesprächekönnen stressigsein,abersiemüssenesnicht sein.DieserWorkshopbietetEinblicke indieTheoriedesStressessowie praktischeStrategienzurSteigerung derResilienzundzurBewältigungvon Stresssituationenwährenddes Bewerbungsprozesses.

InsgesamtbietenderJobmarktundder begleitendeWorkshop«Verblüffend guterAuftritt»eineunschätzbare GelegenheitfürJobsuchende,sich persönlichzupräsentierenund wertvolleFähigkeitenzuentwickeln, uminderheutigenwettbewerbsintensivenArbeitswelterfolgreichzu sein.–dereindeutigeKarriereboost!

RosmarieObermayer-Marra Geschäftsleiterin

KaufmännischerVerbandOstschweiz

Was heisst das für mich?

Know-how zum Arbeitsrecht

Wie lange erhalte ich meinen Lohn, wenn ich wegen Krankheit oder Unfall ausfalle?

DieRegelungensindunterschiedlich, jenachdem,obichnachprivatem Recht(Obligationenrecht-OR)oder öffentlichemRecht(Personalrechtdes BundesoderdereinzelnenKantone) angestelltbin.

BestehtkeinebesondereRegelung, bestimmtdasOR,dassderLohnim erstenDienstjahrfürdreiWochen unddanachfüreineangemessene längereZeitbezahltwerdenmuss.Was heisstdas?Arbeitsgerichtehabendazu verbindlicheFristenentwickelt,die gesamtschweizerischangewendet werden:dieBerner,dieBaslerunddie ZürcherSkala.

NachdiesenwirdderLohnvom zweitenbiszum25.Dienstjahr unterschiedlichlangeweiterbezahlt.

Wichtigzuwissen:danacherhalteich keinenLohnmehr!

VieleArbeitgeber:innenhabendas RisikoeineslängerenAusfallsaufeine Versicherungausgelagert,wobeider LohnindiesemFallmeistrundzwei Jahrelang(720oder730Tage) weiterbezahltwird.Spätestensdann mussdieweitereErwerbsfähigkeit, Wiedereingliederung,Umschulung oderRentenberechtigungmitder Invalidenversicherungabgeklärt werden.

Was heisst das für mich?

Ich informiere mich, wie lange ich meinen Lohn erhalte, wenn ich längere Zeit krank bin, wie lange ich 100% meines Lohns erhalte Meist wird der Lohn nach einiger Zeit auf 80% gekürzt, ob ich auch nach erfolgter Kündigung bei weiterbestehender Arbeitsunfähigkeit meinen Lohn erhalte.

Für Fragen melde ich mich bei info@kvost.ch oder unter 071 274 36 50. Für mich als Mitglied ist die Beratung gratis.

Text:AndreaFrost-Hirschi,lic.iur.

Text:AndreaFrost-Hirschi,lic iur

Wie lange erhalte ich meinen Lohn nach der Berner, der Basler oder der Zürcher Skala, wenn ich wegen Krankheit oder Unfall längere Zeit ausfalle?

BernerSkala

1.Dienstjahr

2.Dienstjahr

3.-4.Dienstjahr

5.-9.Dienstjahr

10.-14.Dienstjahr

15.-19.Dienstjahr

20.-25.Dienstjahr

ZürcherSkala

1.Dienstjahr

2.Dienstjahr

3.Dienstjahr

4.Dienstjahr

5.Dienstjahr

Im25.Dienstjahr

3Wochen

1Monat

2Monate

3Monate 4Monate

5Monate

6Monate

BaslerSkala

1.Dienstjahr

2.-3.Dienstjahr

4.-10.Dienstjahr 11.-15.Dienstjahr

16.-20.Dienstjahr

Abdem21.Dienstjahr

3Wochen

2Monate

3Monate

4Monate

5Monate

6Monate

3Wochen 8Wochen 9Wochen 10Wochen

11Wochen,danach+1WocheproDienstjahr,bis 31Wochen

Washeisstdasfürmich?

Ichinformieremich, obeinederSkalenfürmeinArbeitsverhältnisgilt, wielangeich100%meinesLohnserhalte,bevordieKürzungauf80% erfolgt, obderbzw.dieArbeitgeber:ineineVersicherungabschliessenkönnte,um daseigeneRisikozubeschränkenundgleichzeitigdenMitarbeitenden bessereLohnfortzahlungsleistungenzusichern(Stichwort: Arbeitgeber:innen-Attraktivität).

Rechtsberatung

Für Fragen melde ich mich bei info@kvost.ch oder unter 071 274 36 50 Für mich als Mitglied ist die Beratung gratis

071 274 36 50 info@kvost.ch

Kontakt

Kaufmännischer Verband Ostschweiz

Teufenerstrasse 25

9000 St. Gallen

kvostschweiz.ch info@kvost.ch kfmv.ost

kfmvostschweiz kfmvostschweiz

Herausgeber:

Kaufmännischer Verband Ostschweiz

Teufenerstrasse 25

9000 St. Gallen

Auflage:

2613 Exemplare. Wird kostenlos an alle Mitglieder per Post versendet

Bilder: zur Verfügung gestellt

Redaktionsteam: Patricia Bühler, Olivia Schütt info@kvost ch

Inseratenverwaltung: Kaufmännischer Verband Ostschweiz info@kvost ch

Gestaltung: Olivia Schütt

Druck: Rickli+Wyss AG, Eymattstrasse 5 3027 Bern

Erscheinungsweise: Digital: März, September Per Post: Juni, Dezember

Redaktionsschluss: am 1 des Vormonats

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