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„Psairer Kraxler“ national und international
from Passeirer Blatt
Schon seit längerem sind einige unserer älteren Athleten nicht mehr nur im Juniorcup aktiv, sondern beteiligen sich an weiteren nationalen und internationalen Wettkämpfen. Vanessa Kofler, Leonie Hofer, Hannes Grasl und David Grasl trainieren zwar vorrangig im AVS Passeier, aber auch in Südtirols Landeskader und in der italienischen Nationalmannschaft. Sie nehmen an zahlreichen Wettbewerben teil, an den Italiencups und international an den JugendEuropacups bzw. den JugendWeltmeisterschaften. Auch hier verzeichnen sie gute Erfolge.
Paula Gufler hat für uns ein kurzes Interview mit Leonie Hofer gemacht:
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Paula: Herzlichen Glückwunsch zum Italienmeistertitel im Bouldern!
Wie fühlt sich das an?
Leonie: Es fühlt sich gut an nach dem Wettkampf, weil es einfach ein Erfolgserlebnis ist und einem mal gezeigt wird, dass sich das viele Training gelohnt hat.
Du hast dich ja intensiv auf die Wettkämpfe vorbereitet, wie sieht so eine „gewöhnliche“ Trainingswoche bei dir aus?
So eine Trainingswoche ist eigentlich recht anstrengend, aber durch die Routine gewöhnt man sich daran. Wir trainieren fast jeden Tag, meistens am Nachmittag. In der Woche trainieren wir vier Mal und am Wochenende gehen wir auch zum Klettern, entweder es findet ein Landeskadertraining oder ein Wettkampf statt. Jedenfalls ist am Wochenende auch immer was los.
Du kletterst für den AVS Passeier und den Landeskader, aber damit nicht genug. Seit einigen Jahren bist du auch ein
Mitglied des italienischen Kaders. Wie oft trainierst du mit der Nationalmannschaft und wo?
Mit der Nationalmannschaft hatten wir heuer schon drei Trainings, mehr geht sich nicht aus, weil immer auch Wettkämpfe stattfinden. Die beiden Bouldertrainings waren in Prato und das Seiltraining (Lead) war in Bergamo. Schon seit längerem bist du nicht mehr nur in Südtirol und Italien unterwegs, sondern nimmst auch an internationalen Bewerben teil. Wo und bei welchen Veranstaltungen warst du im letzten Jahr?
Heuer war ich im Bouldern schon recht viel unterwegs, ich war bei den drei Jugendeuropacups in Soure in Portugal, in Litauen und in Graz. Das war für mich ein sehr schönes Erlebnis und ich habe dabei viel lernen und für mich mitnehmen können. (Leonie wurde in Portugal 7.!!)
Laut meinen Recherchen hast du seit September 2022 an 24 nationalen und internationalen Wettbewerben teilgenommen. Wie schaffst du das?
Dadurch, dass man an so vielen Wettkämpfen teilnimmt, wird man schon etwas müde und dann versucht man auch mal für ein Wochenende Pause zu machen. Leider bedeutet das dann aber, auf einen anderen Wettkampf zu verzichten. Es gibt nämlich fast kein Wochenende, an dem kein Wettkampf stattfindet. Nicht immer kann man einen Wettkampf erfolgreich bestehen. Wie gehst du damit um, wenn es mal nicht so klappt, wie es sollte? Was hilft dir dabei?
Es kann nicht jeder Wettkampf gut gehen, man ist ja keine Maschine, aber trotzdem erhofft man sich immer das Beste. Und wenn es einmal nicht so klappt, ich weiß nicht, einfach Kopf hoch und weiter geht’s. Ich glaube, das ist so die beste Einstellung, die ich haben kann.
Wie schaffst du es, Schule, Freunde, Familie und Klettern unter einen Hut zu bekommen?
Mit Schule und Klettern und auch mit Familie und Freunden ist es schon ein bisschen stressig, das alles zu schaffen und unter einen Hut zu bringen. Ich bemühe mich, die Beziehungen zu halten, trotzdem müssen Freundschaften oft hinten anstehen.
Und auch was die Schule angeht, man muss oft spät abends die Hausaufgaben machen oder auch einmal akzeptieren, dass etwas nicht so perfekt ist, wie man es sonst gerne gemacht hätte. Deshalb ist es schon etwas stressig, aber ich versuche, das alles so gut wie möglich hinzukriegen.
Wo trainierst du am liebsten?
Eigentlich gefällt es mir richtig gut in unserer Halle zu klettern, es ist aber halt nicht so leicht mit den Wettkampfboulder und -routen mitzuhalten, weil die ganz anders beschaffen sind, z.B. in der Steilheit. Deswegen trainiere ich auch gerne in Brixen, weil es dort einfach andere Möglichkeiten gibt.
Was ist Klettern für dich?
Klettern ist für mich einfach alles. Klettern bereitet mir Freude, da habe ich Spaß dran, ich kann meine Energie rauslassen und ich mache beim Klettern das, was ich am liebsten mache. Ich muss sagen, ich bin immer zufrieden nach dem Klettern, egal wie es mir gegangen ist, einfach weil ich etwas getan habe, was mir Spaß macht.
Liebe Leonie, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Freude und Erfolg beim Kraxln.
Paula Gufler