CitroĂŤn Sonderausstellung 13. April bis 12. Oktober 2014 Pantheon Basel, Forum fĂźr Oldtimer
Citroën war Avantgarde von Stephan Musfeld
„Ein Auto soll seinen Besitzer überall hinbringen, nur nicht auf den Jahrmarkt der Eitelkeit.“ André Citroën. Citroën, 1878-1935, geboren und gestorben in Paris, gehörte zu den Pionieren der Automobilindustrie der ersten Stunde. Der Sohn einer Polin und eines Belgiers mit holländischen Wurzeln. Die Vorfahren waren Zitronenhändler und hiessen Lemoneman, Citroën – absolvierte in Paris die „Ecole polytechnique“ und beschäftigte sich fortan mit Automobilen. Zuerst mit Getrieben, zwischenzeitlich, kriegsbedingt, auch mit der Herstellung von Munition. Er liess ein Doppelwinkel-Getriebe patentieren – das heutige Firmenlogo erinnert daran –, sanierte den Pariser Autohersteller Mors, besuchte die Fabrik von Henry Ford in den USA und produzierte schliesslich ab 1919 den innovativen Citroën Typ A oder 10HP in Serie. Es war das erste europäische Fahrzeug ab Fliessband. Ende 1919 wurden täglich 30 Autos produziert. 1921 erschien das erste Citroën Taxi und der 5-PS-Typ C2, ein „Volksautomobil“ mit 856 ccm und einer Geschwindigkeit von 60 km/h – es sollte sich bis 1926 rund 80'000 Mal verkaufen. Weltweit grosse Aufmerksamkeit und Anerkennung zog Citroën mit seinen Expeditionen mit Halbkettenfahrzeugen auf sich. Die „Croisière noire“ führte 1925 quer durch die Sahara, die „Croisière jaune“ 1932 über das Himalaya-Gebirge und die „Croisière blanche“ 1934 quer durch Alaska. Vor 80 Jahren, 1934, lancierte Citroën mit dem „Traction Avant“ ein für damalige Verhältnisse revolutionäres Auto: Vorderradantrieb, selbsttragende Karosserie, beispiellose Bodenhaftung. Der „TA“ wurde bis 1957 gebaut. Trotzdem, der Börsencrash an der Wall Street im Jahr 1929 und die darauf folgende Weltwirtschaftskrise machten Citroën schwer zu schaffen, die Gebrüder Michelin beteiligen sich finanziell. Citroën musste Ende 1934 liquidieren, André Citroën starb ein halbes Jahr später an den Folgen eines Krebsleidens. Unter der Führung von Michelin schrieb Citroën nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin Autogeschichte. Am Pariser Autosalon 1948 trat der 2CV, Döschwo, seinen Siegeszug um die ganze Welt an, und 1955 setzte eine „Déesse“, eine „Göttin“, neue Massstäbe in der Automobilbranche – Citroën war Avantgarde. Heute gehört Citroën zur Pariser „PSA Peugeot Citroën“, dem, hinter der Volkswagen AG, zweitgrössten Automobilhersteller Europas.
Das Pantheon Basel, Forum für Oldtimer, zeigt vom 13. April bis zum 12. Oktober 2014 mit gut dreissig Veteranenfahrzeugen und verschiedenen Schauvitrinen die bewegte Geschichte der Marke Citroën. Der Ausstellungskatalog vermittelt die Details zu den Exponaten und Hintergrundinformationen. Diese Sonderausstellung wäre ohne die grosszügigen Leihgeber, die ihre Fahrzeuge für ein halbes Jahr entbehren, nicht zustande gekommen. Dafür bedanke ich mich bei ihnen. Namentlich auch bei Hans Berchtold, der mich bei der Organisation untersützt hat. Mein Dank richtet sich auch an die Sponsoren, den Fotografen Urs Gautschi und alle Helferinnen und Helfer, die bei der Ausstellung Hand angelegt haben.
Der Traction Avant von Citroën machte den Anfang: Kultfahrzeuge en suite ... von Hans Berchtold
Seit Jahren bearbeite ich Stephan Musfeld, im Pantheon Basel doch neben den grossen Marken wie Ferrari, Rolls-Royce oder Porsche auch einmal das Auto des „kleinen Mannes“ zu präsentieren. Nachdem dann die Citroën-Ausstellung konkreter wurde, stiess ich bei den Clubvorständen vorerst auf wenig Freude. Denn schliesslich, so der Tenor, sollten gerade im 80. Jubiläumsjahr von Citroën die Autos gefahren werden und nicht in einer Ausstellung stehen. Nach diversen Schreiben und Treffen mit den Meinungsmachern aber sprang der Funke und so können wir in der Citroën-Ausstellung im Pantheon 34 Fahrzeuge präsentieren, die Hälfte davon aus der Romandie – ein Beweis dafür, dass es in der Oldtimerszene keinen Röstigraben gibt. – Als mich Stephan Musfeld um meine Meinung zum Plakat für die Ausstellung fragte – es zeigt den Kühlergrill einer Traction Avant 15/6 –, war ich spontan begeistert. Denn wie Stephan Musfeld im geschichtlichen Abriss über Citroën selbst festhält, verkörpert der TA eines der markantesten Kultfahrzeuge der Marke. Mit dem Traction Avant schrieb Citroën Automobilgeschichte und festigte sich damit das Renommé als avantgardistischer Autobauer. Mit den späteren Typen wie dem 2CV, dem Döschwo bzw. der Ente, dem DS oder DéeSse oder Sa Majestée, dem SM, gelang es Citroën immer wieder kultige Fahrzeuge zu lancieren und dem Ruf gerecht zu werden, Kultfahrzuge en suite ... Der TA jedoch bleibt ein Meisterwerk aus den Händen von André Lefèbvre, Autoingenieur, und Flaminio Bertoni, Designer. Es umhüllt ihn bis heute eine besondere Aura. Er ist zur Legende geworden, zum Mythos. Aus heutiger Sicht betrachtet war der TA bei seiner Vorstellung im Jahr 1934 seiner Zeit wohl etwa um 20 Jahre voraus. Er wurde als Revolution gefeiert. Warum? – Im Autobau jener Jahre dominierten die schweren Chassis, die schweren Motoren und die schweren Karosserien. Das Fahrverhalten der Autos war entsprechend träge, ihre Leistung und der Komfort eben schwerfällig. Und dann kam dieser Traction Avant: Vorderradantrieb, selbsttragende Karosserie ohne Chassis, hydraulische Bremsen an allen vier Rädern, Einzelradaufhängung mit Drehstabfederung, schwimmend gelagerter Motor mit hängenden
Ventilen – der Motor ist hinter, das Getriebe vor der Vorderachse eingebaut, der Schwerpunkt des Autos liegt vergleichsweise sehr tief. Das ergibt in der Summe: hervorragende Strassenlage, ausgezeichneter Fahrkomfort, Geschwindigkeit, Wendigkeit. La Traction Avant dompte la force centrifuge war einer der Werbeslogans für den TA. Diese Attribute haben dazu geführt, dass der TA, er wurde auch la traction oder l’attraction genannt, fast ein Vierteljahrhundert erfolgreich gebaut und verkauft werden konnte, von 1934 bis 1957, in rund 760’000 Exemplaren. Zu Beginn war er mit Reihenvierzylindermotoren ausgerüstet, später war er auch mit sechs Zylindern in Reihe zu haben. Mit der Einführung des 2CV im Jahr 1948 sorgte Citroën erneut für Furore. Mit dem Döschwo oder der Ente gesellte sich die Volksklasse zur TA-Oberklasse und bescherte der Marke grosse kommerzielle Erfolge. Der Traction Avant verliess die automobile Weltbühne 1955 mit einem Paukenschlag, er wurde von einer Göttin, dem Citroën DS oder eben der Déesse abgelöst, die ähnlich wie er selbst gut zwei Jahrzehnte zuvor mit technischen Revolutionen aufwartete. So blicke ich heute mit einiger nostalgischer Wehmut in die Vergangenheit von Citroën und auf die revolutionären Kultfahrzeuge, die Firmen- und Kulturgeschichte geschrieben haben. Und ich blicke freudig vorwärts in die Zukunft und freue mich über eine lebhafte Oldtimerszene mit ihren Events, Ausstellungen, den Benzingesprächen unter Freunden – und natürlich auf die nächste Ausfahrt mit meiner Attraction. Ich bedanke mich bei Stephan Musfeld für sein unermüdliches Engagement zugunsten der Automobilkultur, dafür, dass im Pantheon und seinen Ausstellungen das interessierte Publikum immer wieder wertvolle Exponate aus der Geschichte der Mobilität bestaunen kann. Ebenfalls bedanke ich mich bei den Club-Präsidenten, Louis Burnens, Club 34-57 und Fritz Mueller, Citroën Traction Avant Club, CTAC, sowie ihren Vorstandsmitgliedern, die mir halfen, die Trouvaillen zu finden und die Club-Mitglieder für diese Ausstellung zu begeistern. Dank gebührt allen Leihgebern, die für sechs Monate auf ihr Auto verzichten. Allen voran José Dula, der gleich acht seiner schönsten Citroëns zur Verfügung stellte.
© Editions Pantheon Basel, 2014 Hofackerstrasse 72 CH-4132 Muttenz +41 61 466 40 77 www.pantheonbasel.ch Idee und Konzept: Stephan Musfeld Farbfotos: Urs Gautschi Texte und Gestaltung: Niggi Starck ISBN 978-3-952-3682-9-9
Quellen: Dokumentationen der Fahrzeugbesitzer Collignon Jérome, Traction 1934-1942, ETAI, F-Antony, 2010 Duval Thierry, La Traction, 1945-1957, ETAI, F-Boulogne-Billancourt, 2010 Vielliard Philippe, De la 2CV pure à la 2CV suréquipée www.citroen.ch www.wikipedia.ch
Inhaltsverzeichnis
A Camionette, 1921 ...............................................................10 A Berline, 1921.......................................................................12 André Citroën war seiner Zeit voraus ......................................14 C3 Trèfle, 1923 ......................................................................16 B2 Torpedo, 1924...................................................................18 B2, 1924 ................................................................................20 B2 10CV, Normande, 1925.....................................................22 B 14F, Auto-Traktor, 1927 ......................................................26 C4 Berline, 1928.....................................................................30 C4 Autochenille Kégresse P17, 1929 ......................................32 C6 Gazogène, 1931 ...............................................................34 C4 IX Berline, 1932.................................................................36 10 CV Rosalie, 1932 ...............................................................40 TA C7, 1934...........................................................................42 TA C7, 1935...........................................................................44 TA 11BN Cabriolet large, 1938 ...............................................46 Die Citroën-Modelle, 1919-1955 ............................................48 TA 11BL Cabriolet, 1940.........................................................50 TA Liam Torpedo, 1948 ..........................................................52 TA 15/6, 1949 ........................................................................56 TA 15/6 H Berline, 1952 .........................................................58 TA 11B Familiale-Berline, 1954 ...............................................60 TA Light 15 Slough, 1954 .......................................................62 TA 11BN Commerciale, 1956..................................................64 2CV AZ, 1956.........................................................................66 DS 19, 1957 ...........................................................................70 2CV Sahara 4x4, 1963............................................................72 DS Pallas, 1967.......................................................................74 DS 21 Cabriolet, 1968 ............................................................78 Monoplace MEP X2, 1970 ......................................................80 SM, 1970 ...............................................................................82 M35 Prototype, 1971 .............................................................84 DS 19 Break, 1971..................................................................88 HY, 1977................................................................................90 Méhari 4x4, 1980 ...................................................................92 BX 4TC, 1981 .........................................................................94 2CV Charleston, 1987 ............................................................96
A Camionette, 1921
Zylinder: 4 Hubraum: 1327 ccm Leistung: 18 PS Geschwindigkeit: 62 km/h Besitzer: Jacques Bovey, Chavornay Das ausgestellte Fahrzeug wurde in den 1950er-Jahren von der Limousine zur Camionette umgebaut.
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A Berline, 1921
Zylinder: 4 Hubraum: 1327 ccm Leistung: 18 PS Geschwindigkeit: 65 km/h Gewicht: 800 kg Besitzer: Jacques Piot, Thierrens Dieser erste Citroën kostete im Einführungsjahr 1919 in der Normalausführung 7’950 francs français, nur ein Jahr später war er ab 12’500 francs zu haben.
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André Citroën war seiner Zeit voraus
„Das Automobil soll ein Instrument sein, das die Völker in aller Welt dazu bringt, einander kennen und schätzen zu lernen.“ André Gustave Citroën. Citroën galt als brillanter Unternehmer, genialer Marktstratege und als Verfechter sozialer Ideen. Als erster Europäer übernahm er die in den USA praktizierte Fliessbandproduktion, denn er wollte erschwingliche Autos für jedermann bauen. Ein Jahr nach Auslieferung des ersten Citroën Typ A lieferte er Ersatzteile an rund 300 Vertragshändler in Frankreich, 1921 bot Citroën Leasingwagen an und stiftete im gleichen Jahr 165'000 Strassenschilder in ganz Frankreich, „Don de Citroën“. Von 1925 bis 1936 leuchteten am Eiffelturm 250'000 Glühbirnen, die sich zum vertikal angebrachten Schriftzug „Citroën“ zusammenfügten. Das konnte noch aus 40 Kilometern Entfernung gelesen werden – die erste Werbung dieser Art, eine Idee von André Citroën. Es war Citroën, der 1927 in Europa das 13. Monatsgehalt einführte, und er stellte seinen Mitarbeitenden Kinderkrippen zur Verfügung. Aber nicht nur das, er führte die Krankenversicherung und die Pension ein – und gründete ein Betriebsorchester. Ab 1929 wurde jeder Citroën mit einer einjährigen Garantie verkauft. – Das alles klingt nach heutiger Leseart wenig spektakulär, doch seinerzeit war es das sehr wohl. Das Jahr 1933 wurde für André Citroën zu einem Schicksalsjahr. Um Kapazitäten für sein neues Modell zu schaffen, liess er die Fabrik am Quai de Javel am SeineUfer mit beträchtlichem finanziellem Aufwand komplett neu bauen, der Fahrzeugverkauf im Ausland brach aus Gründen von Protektionismus ein – das Naziregime hatte in Deutschland soeben die Macht übernommen – und die Citroën-Fabrik Javel wurde im Rahmen sozialer Spannungen bestreikt. Die Folge: Citroën musste 1934 aus finanziellen Gründen kurzfristig die Produktion einstellen, um die Inventur für die rechtliche Reorganisation durchführen zu können. Die Gebrüder Michelin hatten Citroën übernommen. Das war das Aus für André Citroën, er hatte ein Industrie-Imperium aufgebaut – und es verloren. Er starb im Jahr 1935. André Citroën war seit 1914 mit der Bankierstochter aus Genua, Giorgina Bingen, verheiratet, mit der er vier Kinder hatte. Er war Mitglied der Pariser Freimaurerloge „La Philosophie Positive“. Das Familiengrab der Citroëns befindet sich auf dem Pariser Friedhof
„Montparnasse“. In diversen französischen Städten sind Strassen nach ihm benannt, im 15. Arrondissement von Paris macht die Metro-Linie 10 an der Station „Javel – André Citroën“, dem ehemaligen Fabrikationsstandort, Halt. Heute befindet sich dort der grosse öffentliche „Parc André Citroën“. Eine Citroën-Werksammlung kann auf Voranmeldung im „Conservatoire de patrimoine de Citroën“ in Aulnay-sous-Bois, nordöstlich von Paris, besichtigt werden.
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C3 Trèfle, 1923
Zylinder: 4 Hubraum: 856 ccm Leistung: 11 PS Geschwindigkeit: 60 km/h Besitzer: Pantheon Basel Der Typ C, auch 5CV genannt, gilt als erfolgreichster Kleinwagen der 1920er-Jahre, als erster Volkswagen. Aufgrund seiner einfachen Handhabung und den Ăźbersichtlichen Abmessungen fand er bei den Damen jener Zeit grosse Beliebtheit.
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B2 Torpedo, 1924
Zylinder: 4 Hubraum: 1452 ccm Leistung: 20 PS Geschwindigkeit: 72 km/h Verbrauch: 8 l auf 100 km Besitzer: Andreas Ernst, Muttenz Der Typ B, die zweite Citroën Modellreihe war nur mit einem nicht synchronisierten Dreiganggetriebe erhältlich. Ab 1924 wurde der B2 mit „carrosserie toute acier“ in 25 verschiedenen Aufbauvarianten produziert. Er etablierte sich als robustes Automobil mit geringen Unterhaltskosten.
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B2, 1924
Zylinder: 4 Hubraum: 1500 ccm Besitzer: Peter Hürlimann, Freidorf Das ausgestellte Modell war als Citroën-Werksfahrzeug an Langstreckenfahrten von über 100’000 Kilometern am Stück beteiligt, die Citroën als Marketing-Massnahme organisierte, um die Zuverlässigkeit der Marke zu demonstrieren. Der heutige Besitzer erwarb das Fahrzeug in schlechtem Zustand und liess es vollständig restaurieren.
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„Röntgenaufnahme“
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B2 10CV, Normande, 1925
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 1452 ccm Leistung: 20 PS Geschwindigkeit: 70 km/h Gewicht: 810 kg Besitzer: Mathias Herzog, Laufen Das ausgestellte Modell verf체gt 체ber eine Dreigangschaltung, an den Vorderr채dern befinden sich keine Bremsen.
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B 14F, Auto-Traktor, 1927
Zylinder: 4 Hubraum: 1538 ccm Gewicht: 1200 kg Besitzer: Gerd Moser, Ziefen Der ausgestellte Citroën ist während des Zweiten Weltkriegs von einem Dorfschmied im Berner Seeland zum Auto-Traktor umgebaut worden. Als Marktfahrzeug war das Auto regelmässig am Lysser Markt zu sehen. Der heutige Besitzer kaufte den B 14F im Jahr 2003 von einem Baueren in Ettiswil BE und restaurierte ihn in den Jahren 2008-2009.
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Edouard Michelin, links, AndrĂŠ CitroĂŤn, Mitte, 1934 28
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C4 Berline, 1928
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 1628 ccm Geschwindigkeit: 90 km/h Gewicht: 1200 kg Besitzer: Ed Roesti, Frenkendorf Vorgängermodell des C4 war der Typ B, Nachfolger der Citroën Rosalie. Der C4 wurde am Pariser Autosalon von 1928 präsentiert und bis 1930 gebaut.
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C4 Autochenille Kégresse P17, 1929
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 1628 ccm Leistung: 30 PS Geschwindigkeit mit Reduktionsgetriebe: 5 km/h Geschwindigkeit ohne Reduktionsgetriebe: 23 km/h Gewicht: 1000 kg Verbrauch: 20 l auf100 km Besitzer: Philippe Etter, Vuadens Das ausgestellte Fahrzeug produzierte Citroën für die „croisière jaune“, die in den Jahren 1931 bis 1932 von Beirut im Libanon über Afghanistan, den Himalaya und die Mongolei nach Peking führte. Das Auto ist für den Transport auf den Rücken von Trägern voll zerlegbar. Es wurde vom Besitzer als Wrak erworben und in den Originalzustand restauriert. Weltweit existieren weniger als zehn Exemplare dieses Modells.
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C6 Gazogène, 1931
rung der 2CV auf nur sechs Exemplare pro Händler und Jahr limitierte. Erst ab 1962 seien Neuwagen in genügender Anzahl zur Verfügung gestanden. Der C6 Gazogène gehört seit 2014 dem Pantheon Basel. Zum Funktionsprinzip des Holzvergasers: Die Generatoren wurden ausserhalb der Karosserie angebaut oder in einem Anhänger mitgeführt. Durch Erhitzen von meist präpariertem Buchenholz im Vergaser entweicht aus dem Holz ein brennbares Gasgemisch, das Holzgas, das sich, in den Motor geleitet, entzündet und so für den Antrieb sorgt. Unter der Motorhaube des Gazogène befindet sich das „Torchère“ genannte Rohr, an dem mit einer Flamme die Gasqualität überprüft wird, bevor der Motor in Gang gesetzt wird. Die wörtliche Übersetzung von „Torchère“ wird mit „Hochfackel“ angegeben. Der Volksmund in Frankreich sprach hingegen von „langues de femmes“, warum auch immer.
Zylinder: 6 in Reihe Hubraum: 2442 ccm Geschwindigkeit: 105 km/h Besitzer: Pantheon Basel Der C6 wurde am Pariser Autosalon von 1929 als erster Citroën6-Zylinder-Motor präsentiert. In elf verschiedenen Karosserien ist er rund 11’000 Mal gebaut worden. Den ausgestellten Wagen mit der Chassisnummer 3222 erwarb 1929 eine Alice Berthélemot aus Mont-Saint-Aignan bei Rouen. Nach einer Handänderung kam der C6 1932 nach Paris. 1938 erwarb ihn der Citroën und De Dion-Bouton-Händler Robert Chouard in Neuvy Sautour, zwischen Auxerre und Troyes gelegen. Chouard liess wegen der Rationierung des Benzins während des Zweiten Weltkriegs den Gazogène installieren. Dafür benötigte er die Bewilligung der Préfecture und einen „Ausweis“ der „Kommandantur allemande“, der Nazi-Besatzungsmacht. Dieser „Ausweis“ wurde ausschliesslich an Besitzer von Wald abgegeben und war meist Ärzten, Taxifahrern und Kleingewerbetreibenden vorbehalten, er musste gut sichtbar an der Windschutzscheibe befestigt werden. In der Bewilligung war der Bezug von monatlich 40 Liter Benzin inbegriffen, denn der Motor kann nur mit Benzin in Gang gesetzt werden. Die rund 300 Kilogramm Roheisen, die für den Bau des Gazogène nötig waren, mussten ebenfalls durch die Besatzer bewilligt werden. – Die Konstruktion von Holzvergasern entwickelte sich in den Kriegsjahren fast industriell. Allein in Deutschland waren um 1945 rund eine halbe Million Holzgaswagen unterwegs. – Gebaut wurde das Teil durch die Firma Aldom in Auxerre, die Bezahlung erfolgte, wie im Krieg üblich, in Form von Lebensmitteln. Zwischen 1940 und 1948 fuhr der C6, mit einem Anhänger mit 500 Kilo Nutzlast ausgestattet, als Marktfahrzeug jeden Dienstag nach Paris, jeden Donnerstag nach Troyes und jeden Freitag nach Auxerre zum Markt. Auf den Hinfahrten waren jeweils Schinken, Eier, Butter und Gemüse geladen, auf den Rückfahrten Kleider, Stoffe und Schuhe. Als 1950 in Frankreich die Rationierung des Benzins aufgehoben wurde, wartete in einer Scheune des Garagenbetriebs von Robert Chouard das Gnadenbrot auf den C6. Nach dem Tod von Chouard 1987 übernahm seine sechzigjährige Tochter den Betrieb, sie verkaufte den C6 im Jahr 2009 an den befreundeten ehemaligen Citroën-Händler Robert Lucas in Chablis, östlich von Auxerre. Gemäss Robert Lucas war es im Frankreich der Nachkriegsjahre für Händler schwierig, die Nachfrage der Kunden zu befriedigen, weil Citroën zum Beispiel die Liefe34
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C4 IX Berline, 1932
Zylinder: 4 Hubraum: 1628 ccm Besitzer: Jean Gabriel Kolly, Le Mouret Der ausgestellte C4 ist in Frankreich immatrikuliert worden. Nachdem er 1983 in die Schweiz importiert wurde, hat ihn der heutige Besitzer im Jahr 2011 erworben und anschliessend restauriert.
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10 CV Rosalie, 1932
Zylinder: 4 Hubraum: 1768 ccm Leistung: 10 CV, 36 PS Besitzerin: H. Schaub, Diepflingen Das ausgestellte, 1932 produzierte Fahrzeug ist 1933 erstmals in Verkehr gesetzt worden. Während des Produktionszyklus’ der Rosalie von 1932 bis 1938 standen diverse Motorisierungen und Karosserieaufbauten wie Limousine, Tourenwagen, Coupé, Cabriolet, Kastenwagen oder Pickup im Angebot.
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TA C7, 1934
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 1628 ccm Leistung: 36 PS Geschwindigkeit: 100 km/h Verbrauch: 9,5 l Besitzer: Familie Junod, B채retswil Das ausgestellte Fahrzeug hat keinen Kofferraumdeckel, es muss von innen beladen werden.
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TA C7, 1935
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 1628 ccm Geschwindigkeit: 115 km/h Privatbesitz Der Erstbesitzer des ausgestellten Fahrzeuges, es wurde in Paris gebaut, war ein schottischer Hochzeitsfotograf. Dieser verkaufte es an einen französischen Händler im Burgund weiter. Weil der Wagen in Frankreich unverkäuflich war, erwarb es der heutige Schweizer Besitzer mittels Tausch gegen ein unrestauriertes Coupé.
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TA 11BN Cabriolet large, 1938
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 1911 ccm Leistung: 46 PS Geschwindigkeit: 115 km/h Privatbesitz Der ausgestellte 11BN ist das einzige in der Schweiz noch erhaltene Large Cabriolet. Im Gegensatz zur französischen Version mit drei Plätzen vorn und zwei hinten, verfügt dieses Modell über je zwei Plätze vorn und hinten. Das Cabriolet wurde in der Schweiz eingelöst, verbrachte die Kriegsjahre in Österreich und fand im Jahr 1982 seinen Weg zurück in die Schweiz, wo es restauriert worden ist.
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Die Citroën-Modelle, 1919-1955
Citroën A, 1919-1921 Der Typ A, auch 10HP genannt, war das erste in der Citroën-Fabrik am Quai de Javel in Paris am Fliessband gebaute Automobil in Europa. Ende des ersten Produktionsjahrs, 1919, verliessen täglich 30 fertige Autos die Fabrik. Der Typ A galt als modernes und günstiges Auto. Er hob sich mit elektrischem Licht, elektrischem Anlasser und Reserverad von seinen damaligen Konkurrenten ab und war zudem das erste französische Auto mit Linkslenkung. Die Basismotorisierung war ein wassergekühlter 1,3-Liter-4-ZylinderMotor mit 18 PS. Die Sportversion wurde von einem 1,5-LiterMotor mit 22 PS angetrieben. Es sind knapp 25'000 Typ A produziert worden. Citroën B2, 1921-1926 Der Nachfolger des Typ A wurde etwa 90’000 Mal gebaut, die Tageskapazität der Fabrik betrug bereits 300 Fahrzeuge. Der Exportanteil lag bei rund 3'000 Autos. Der Wagen mit nicht synchronisiertem Dreiganggetriebe war mit einem 4-Zylinder-Motor mit 1452ccm ausgerüstet, der 20 PS und eine Geschwindigkeit von 72 km/h auf die Strasse brachte. Sein Gewicht betrug 850 kg. Citroën Kégresse, 1921-1937 Der erste Citroën mit Kettenantrieb des Ingenieurs Alphonse Kégresse bewährte sich auf zahlreichen Expeditionen und begründete den späteren Erfolg dieser Fahrzeugkategorie. Die erste führte in den Jahren 1921-1922 über 7'000 Kilometer quer durch die Sahara und wieder zurück, fünf Citroën Kégresse waren daran beteiligt. Citroën C, C2-C3 „Trèfle", 1922-1926 Auch 5CV genannt, entwickelte sich der Typ C vom Torpedo mit nur einer Tür zum dreisitzigen „Trèfle“, „Kleeblatt“, zu einem sehr beliebten Kleinwagen. Er verfügte über einen 856ccm 4-Zylinder-Motor mit 11 PS und einer Geschwindigkeit von rund 60 km/h. Er wurde rund 80'000 Mal verkauft und zwar ausschliesslich in gelber Farbe. Der vom Deutschen Adam Opel gebaute Opel 4 PS „Laubfrosch“ – er wurde nur in grüner Farbe produziert – gilt als Plagiat des Typ C. Citroën B10, B12, B14, 1924-1928 Der B10, gebaut von 1924-1925, war das erste Auto mit Ganzstahlkarosserie. Er verfügte über die Motorisierung seines Vorgängers B2. Der B10 wurde bei einer Tageskapazität von nunmehr 400 Wagen insgesamt rund 17'000 Mal produziert. Der Citroën B12, Baujahre 1925-1927, war eigentlich ein B10 mit zusätzlichen Bremsen an den Vorderrädern. Er wurde in knapp 40'000 Exemplaren gebaut. Der Citroën B14, Baujahre 1926-1928, wurde am Pariser Salon im Oktober 1926 präsentiert. Er wartete mit deutlichen Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger B12 auf. Sein
Chassis war leichter, der neue Motor geschmeidiger und er war mit 80 km/h Spitzengeschwindigkeit schneller. Der Erfolg liess nicht auf sich warten, der B14 wurde knapp 130'000 Mal verkauft. Citroën C4, 1928-1932 Die Weiterentwicklung des B14 ist am Pariser Salon von 1928 vorgestellt worden. Seine Charakteristika waren: Die grosse, modernisierte Karosserie des C4 wurde tiefer gelegt und sein 1628ccm-4-Zylindermotor brachte es auf über 90 km/h. Er wurde in 121'000 Exemplaren gebaut. Citroën C6, 1929-1932 Wie sein Schwestermodell C4 wurde auch Citroëns erster 6-Zylinder am Pariser Salon von 1928 vorgestellt. Sein 2442ccm-Motor erreichte Spitzengeschwindigkeiten von über 100 km/h. Der C6 wurde in diversen Varianten rund 60'000 Mal gebaut. Citroën Rosalie, 1932-1938 Ursprünglich als leichtes Rennauto gebaut, entstand aus der Rosalie der Nachfolger der Typen C4 und C6. Er stand in den Varianten 8CV, 10CV und 15CV als 4- und 6-Zylindermotor zum Kauf, die Leistungen schwankten zwischen 36 und 56 PS bzw. 90 und 120 km/h. Es wurden knapp 100’000 Fahrzeuge des Typs Rosalie verkauft. Citroën Traction Avant, 1934-1957 Der Traction Avant war die erste Limousine mit selbsttragender Stahlkarosserie, Frontantrieb und tiefem Schwerpunkt. Das galt 1934 als automobile Revolution. Diese Elemente sorgten für hervorragende Fahreigenschaften, weshalb „La traction“ aufgrund ihrer aufregenden „Fluchteigenschaften“ auch den Übernamen „Gangster-Limousine“ trug. In verschiedenen Ausführungen wurde sie während der 23 Produktionsjahre als 4- und 6-ZylinderModell insgesamt rund 760'000 Mal produziert. Motoren zwischen 1303 und 2867ccm Hubraum leisteten 32 bis 77 PS und brachten Geschwindigkeiten zwischen 95 und 135 km/h. Citroën 2CV, Döschwo, 1949-1990 Mit über fünf Millionen verkauften Fahrzeugen war der 2CV das populärste Citroën-Modell. Der Anforderungskatalog an die Ingenieure soll gelautet haben: „Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 km/h schnell ist und dabei nur drei Liter Benzin auf 100 km verbraucht. Ausserdem soll es selbst schlechteste Wegstrecken bewältigen können und so einfach zu bedienen sein, dass selbst eine ungeübte Fahrerin problemlos mit ihm zurechtkommt. Es muss ausgesprochen gut gefedert sein, sodass ein Korb voll mit Eiern eine Fahrt über holprige Feldwege unbeschadet übersteht. Und schliesslich muss das neue Auto wesentlich billiger sein als un48
sere Traction Avant. Auf das Aussehen des Wagens kommt es dabei überhaupt nicht an.“ Der Döschwo wurde 1948 mit einem luftgekühlten 2-Zylindermotor mit 375ccm Hubraum, 9 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h vorgestellt. Citroën DS, 1955-1975 Nach dem Modell TA im Jahr 1934 sorgte die „Déesse“, zu Deutsch „Göttin“, bei ihrer Präsentation am Pariser Autosalon im Oktober 1955 für Staunen und Bewunderung – und für Bestellungen. Am Abend des ersten Salontages sollen es 12'000 gewesen sein. Die Stromlinienform, die hydropneumatische Federung, innenliegende Scheibenbremsen, das halbautomatische Getriebe und die neuen Michelin-Gürtelreifen setzten neue Massstäbe. Die „Déesse“ wurde in 1,33 Millionen Exemplaren gebaut. In der Folge machte Citroën mit weiteren avantgardistischen Konstruktionen auf sich aufmerksam, so zum Beispiel mit dem Freizeitmobil Dyane 6 Méhari, 1968-1987, oder mit dem SM, 1970-1975, „Sa Majesté“, einem extravaganten Luxusmobil mit Maserati-Motor, „das schnellste frontgetriebene Serienfahrzeug der Welt“ oder mit dem Nachfolger der DS, dem CX, 1974-1991, mit futuristischem Design und moderner Technik.
1926-1966 1926-1980 1926-1940 1919-1974
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Citroën-Werke 49
TA 11BL Cabriolet, 1940
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 1911 ccm Geschwindigkeit: 120 km/h Privatbesitz Der Erstkäufer des ausgestellten Cabriolets versteckte den Wagen in einer Scheune, um es vor der militärischen Requisition zu schützen. Nach Kriegsende wurde es mit 9’000 gefahrenen Kilometern verkauft. 1972 wechselte es mit rund 50’000 gefahrenen Kilometern erneut die Hand und gelangte schliesslich im Jahr 2008 mit Kilometerstand 52’000 zum heutigen Besitzer.
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TA Liam Torpedo, 1948
Motor: Typ 11, perfo Zylinder: 4 Hubraum: 1991 ccm Besitzer: Christian Billerey
und Alexander und Walter Lienhard den Rohstoff für ihren Traum. Sie brachten das Fahrzeug nach Herzogenbuchsee und bauten in den Jahren 1947 und 1948 ihren Liam Torpedo – Liam setzt sich aus den beiden Nachnamen zusammen. Ihr Produkt ist zum veritablen Roadster für hartgesottene und wetterfeste Fahrer geworden. Nach der Restaurierung im Jahr 1979 durch Rudolf Ammon jun. gelangte der Liam Torpedo ins ehemalige Musée de l’Automobile Muriaux bei Saignelégier, wo er während mehrerer Jahre zu sehen war. Der heutige Besitzer hat mit dem Liam weite Reisen unternommen, die diversen Aufschriften auf der Karosserie erzählen davon.
Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg soll ein Vorarbeiter der Carrosserie Langenthal mit dem Aufbau auf ein 1937er-Chassis der Traction Avant 11BL – L steht für légère – begonnen haben. Während der Kriegsjahre soll er sein Vorhaben aufgegeben haben und das Chassis samt Teilen landete auf einem Autofriedhof bei Solothurn. Dort fanden die Brüderpaare Rudolf und Werner Ammon
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TA 15/6, 1949
Zylinder: 6 Hubraum: 2700 ccm Besitzerin: Vilma Scheibli, Wagerswil Das ausgestellte Fahrzeug ist mit einer Splendilux-Karosserie eingekleidet, es gehรถrt ihrer Besitzerin seit 1976.
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TA 15/6 H Berline, 1952
Zylinder: 6 Hubraum: 2867 ccm Leistung: 76 PS Geschwindigkeit: 140 km/h Privatbesitz Der heutige Besitzer des ausgestellten Fahrzeugs ist der dritte Basler in Folge. Er erwarb es bei der seinerzeit bestens bekannten Grossgarage Schlotterbeck, an der Ecke Viaduktstrasse - Innere Margarethenstrasse, siehe unten. Der Wagen ist seither immer wieder renoviert worden. Er hat die Ralley Basel-Paris-MoskauBasel problemlos bew채ltigt.
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TA 11B Familiale-Berline, 1954
Zylinder: 4 Hubraum: 1911 ccm Besitzer: Beda Bugmann, Nunningen Das ausgestellte Modell mit acht Sitzplätzen war seinerzeit auch als Taxi oder als Krankenwagen zu sehen. Die Typen Familiale und Commerciale wurden ausschliesslich auf Bestellung mit 4- oder 6-Zylindermotoren produziert. Der Erstbesitzer, ein Basler Unternehmer, liess den Wagen 1954 in Genf importieren. Der heutige Besitzer erwarb den CitroÍn 1994 und restaurierte ihn anschliessend.
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TA Light 15 Slough, 1954
Zylinder: 4 Hubraum: 1911 ccm Produktionsort: Slough UK Besitzer: Fritz Müller, Diepflingen Das ausgestellte Fahrzeug mit Holzarmaturenbrett und Kunstledersitzen ist 1954 von England nach Pretroria in Südafrika ausgeliefert worden, wo es 1990 an den Zweitbesitzer verkauft wurde. Dieser überführte die Traction 1992 nach Holland, dann nach Belgien und 1994 schliesslich in die Schweiz. Der heutige Besitzer erwarb den Wagen 1999 und löste ihn erstmals in der Schweiz ein.
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TA 11BN Commerciale, 1956
Zylinder: 4 Hubraum: 1911 ccm Besitzer: Josef Mehri, Grosswangen
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2CV AZ, 1956
Zylinder: 2 Hubraum: 425 ccm Produktionsort: B-Forest Besitzer: Laurent Missbauer, Pont-la-Ville Erste Besitzerin des ausgestellten Fahrzeugs war eine Krankenschwester des Roten Kreuzes in Genf. Dieser Dรถschwo war immer in der Schweiz und wurde nie restauriert. Im Jahr 2007 hatte er einen Auftritt am Tim und Stuppi Festival in Lausanne.
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DS 19, 1957
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 1898 ccm Besitzer: José Dula, Courtepin Nachdem die Traction avant über 23 Jahre Citroëns Gesicht prägte, gelang ihren Schöpfern André Lefèbvre, Konstrukteur, und Flaminio Bertoni, Designer, mit der DS ein zweiter, legendärer Wurf. Auch die Déesse, wie sie bald genannt wurde, die Göttin, war ihrer Konkurrenz technisch weit voraus und auch sie wurde in diversen Varianten über zwei Jahrzehnte, von 1955 bis 1975, erfolgreich verkauft. Hydropneumatsiche Federung, innenliegende Scheibenbremsen, Zweikreisbremsanlage, halbautomatisches Getriebe und die neuen Michelin-Gürtelreifen machten die DS zum automobilen Leckerbissen. Die ausgestellte DS 19 gehört zur ersten Modell-Generation, sie entwickelte sich über die Jahre bis zur DS 23.
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2CV Sahara 4x4, 1963
Zylinder: 4, Boxermotor mit Luftkühlung Hubraum: 850 ccm Leistung: 25 PS Besitzer: Max Mettler, La Punt Der ausgestellte Döschwo-Typ wurde von unterschiedlichen Institutionen als Nutzfahrzeug geordert und tat seinen Dienst zum Beispiel in der französischen Armee in Algerien, bei der israelischen Nationalparkverwaltung, bei der spanischen Guardia Civil oder bei der Schweizer Post. Zwischen 1960 und 1968 wurden knapp 700 Exemplare des Typs Sahara gebaut.
„Röntgenaufnahme“
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DS Pallas, 1967
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 2175 ccm Besitzer: José Dula, Courtepin Pallas ist der Name der Luxusausführung der DS. Man erkennt sie an den Jod-Zusatzscheinwerfern und den Zierleisten. Die Pallas kam 1964 ins Modellprogramm der DS. In ihrer Bezeichnung steckt erneut das Wortspiel um die Göttin, die Déesse, denn Pallas ist der Name der griechischen Göttin der Klugheit und Weisheit.
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DS 21 Cabriolet, 1968
Zylinder: 4 Hubraum: 2175 ccm Leistung: 104 PS Besitzer: Familie Grell, Magden Die DS 21 ist von 1965 bis 1972 produziert worden. Im Jahr 1968 wurden neue DX2-Motoren mit 104 PS eingebaut. Ein Jahr sp채ter folgte mit dem DX3-Motor eine weitere Leistungssteigerung auf 120 PS. Die Carrosserie des ausgestellten Modells wurde in den Ateliers Henri Chapron in Levallois-Perret bei Paris gefertigt. Henri Chapron, 1886-1987, wurde vor allem durch seine Sonderaufbauten f체r die DS bekannt.
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Monoplace MEP X2, 1970
Zylinder: 4 Hubraum: 1015 ccm Leistung: 78 PS Geschwindigkeit: 210 km/h Gewicht: 392 kg Besitzer: José Dula, Courtepin In den 1960er-Jahren beschäftigte sich der Ingenieur und CitroënKonzessionär Maurice Emile Pezous, MEP genannt, mit dem Bau von Rennwagen. Der X1 wurde 1965 lanciert und, weil mit dem Ami 6 Motor zu schwach motorisiert, durch den X2, ausgerüstet mit einem Panhard-24-Motor, ersetzt. Der X2 fuhr das 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1966. Die Rennwagen fuhren bis Mitte der 1970er-Jahre in der französischen „formule bleue“.
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SM, 1970
Zylinder: V6, Maserati-Motor Hubraum: 2674 ccm Leistung: 113 PS Besitzer: José Dula, Courtepin Der SM, auch „sa majesté“ genannt, hatte seinen ersten Auftritt am Autosalon in Genf im Jahr 1970. Trotz Problemen mit dem Maserati-Motor ging der SM als geniales Fahrzeug und Stilikone in die Autogeschichte ein. Die Absatzziele konnten nicht erreicht werden, der grosse kommerzielle Erfolg blieb aus. Die Produktion ist 1975 eingestellt worden. Citroën hielt seinerzeit einen 60%igen Anteil an Maserati. Das ausgestellte Fahrzeug ist das 39. von insgesamt 12’000 produzierten Exemplaren.
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M35 Prototype, 1971
Einscheiben Wankelmotor Hubraum: 497,5 ccm Leistung: 49 PS Geschwindigkeit: 145 km/h Gewicht: 815 kg Besitzer: José Dula, Courtepin Citoën baute zwischen 1969 und 1971 267 Exemplare des M35 als Coupé und verkaufte diese zu Testzwecken an seine Kunden. Die Basis des M35 ist der Ami 8, der Wankelmotor wurde bei Comotor, einer Tochtergesellschaft von Citroën und NSU gebaut; NSU baute in Deutschland von 1967 bis 1977 den bekannten Ro 80, ebenfalls mit Wankelmotor ausgerüstet. Es sind nur ganz wenige Exemplare des Wankel-Citroëns übrig geblieben.
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DS 19 Break, 1971
Zylinder: 4 in Reihe Hubraum: 2175 ccm Besitzer: José Dula, Courtepin Die Break-Variante ist von 1967 bis zum Produktionsende der DS im Jahr 1975 gebaut worden. Das Kombimodell weist denselben Radstand wie die Limousine auf, der hintere Überhang wurde jedoch verlängert. Damit vergrösserte sich der Laderaum bei umgeleter hinterer Sitzbank auf rund zwei Meter, genug, um den Break zum Beispiel auch als Krankenwagen zu nutzen.
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HY, 1977
Zylinder: 4 Hubraum: 1997 Besitzer: Pantheon Basel Der mit Wellblech beplankte Citroën Typ H wurde mit frontgetriebenem Motor aus der Traction Avant am Pariser Autosalon 1947 präsentiert. Später mit dem DS-Motor ausgerüstet, wurde er bis ins Jahr 1981 in insgesamt rund 475’000 Exemplaren gebaut. Sein gängiger Name war HY, es wurden jedoch diverse Varianten mit unterschiedlicher zulässiger Nutzlast gebaut, so der H, HY, HX, HZ oder der 1600.
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Méhari 4x4, 1980
Zylinder: 2, Boxermotor Hubraum: 602 ccm Leistung: 28 PS Geschwindigkeit: 100 km/h Gewicht: 475-555 kg Besitzer: José Dula, Courtepin Das Freizeitfahrzeug mit Kunststoffkarosserie ist von 1968 bis 1987 in knapp 150’000 Exemplaren gebaut worden, rund 1’200 davon mit Allradantrieb. Die französische Armee orderte 20’000 Sonderanfertigungen mit stärkeren Motoren, 5’000 davon mit 4x4-Antrieb. Die Basis des Méhari war der 2CV bzw. der Dyane. Méhari heisst auf Französisch „Renndromedar“.
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BX 4TC, 1981
Zylinder: 4, mit Turbolader Hubraum: 2141 ccm Leistung: 200 PS Geschwindigkeit: 220 km/h Besitzer: José Dula, Courtepin Das BX-Modell wurde von 1962 bis 1994 im bretonischen Rennes gefertigt. Es war eines der ersten Fahrzeuge, die mit Hilfe von CAD entwickelt wurde. Um Gewicht einsparen zu können, sind Motorhaube und Heckklappe in Kunststoff ausgeführt. Der ausgestellte BX ist einer der 200 im Jahr 1985 für die Ralley-Weltmeisterschaft homologierten Fahrzeuge. Seine Front wurde verlängert und verbreitert, auch die hinteren Radhäuser sind wuchtig vergrössert worden. Die Karriere dieses Rennwagentyps verleif allerdings unrühmlich, meist blieben die Wagen auf der Strecke liegen.
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2CV Charleston, 1987
Zylinder: 2 Hubraum: 602 ccm Leistung: 29 PS Geschwindigkeit: 115 km/h Gewicht: 560 kg Besitzer: Pantheon Basel Den Charleston Döschwo hat Citroën im Jahr 1980 ins Programm aufgenommen. Seine schwarz-bordeauxrote Lackierung, später wurde sie auch schwarz-gelb, die Chrom-Applikationen im RetroStil und innenliegende Scheibenbremsen an den Vorderrädern unterschieden ihn vom Serienmodell.
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