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Auf der Luchsspur: mitten drin im Biosphärenreservat
Hundefreundlichkeit: Kurz hinter dem Johanniskreuz soll künftig der Urwald beginnen. Eine Kernzone, in der sich der Wald selbst überlassen bleibt. Eine Zone, in der sich Luchs und Wildkatze wohl fühlen. Der Mensch soll nicht eingreifen in die Natur: eine spannende Gegend für das Hund-Mensch-Team. Schon jetzt gibt es hier ein bisschen mehr Wildnis als sonst wo im Pfälzer Wald. Querliegende Bäume werden nicht mehr weggeräumt. Bachtäler und Wiesen wachsen zu. Und mit etwas Glück sehen und riechen wir hier jede Menge Wildtiere. Jagdlich motivierte Hunde deshalb unbedingt anleinen.
Tour-Info
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Start–Ziel:
23 km 6:30 Std. schwer
Auf der Luchsspur: mitten drin im Biosphärenreservat
GPS: 49°20‘10.2“N 7°49‘31.6“E
Markierung:
Blaues Kreuz, gelb-blaues Kreuz, gelb-blauer Balken, gelber Balken, blau-gelber Balken, gelb-roter Balken, gelb-grünes Kreuz
Wegecharakteristik:
Vom Parkplatz Johanniskreuz laufen wir Richtung Haus der Nachhaltigkeit. Hier gibt es einen kleinen Shop mit witzigen Sachen rund um das Thema Wald, Ausstellungen sowie Veranstaltungen mit dem
Schwerpunkt auf nachhaltigem Leben. Hinter dem Haus treffen wir auf das blaue Kreuz, dem wir fast bis zum Antonihof folgen. Der Hof ist ein Zentrum zum Erhalt von Genen unserer heimischen Bäume und

Sträucher. Unser Weg führt kurz vorm Erreichen des Hofs Achtung rechts über die Bundesstraße 48, und wir folgen dem gelb-blauen Balken. Nach rund 3 Kilometern Achtung Hunde anleinen! ganz in der Nähe der Lichtung rund um den Stüterhof überqueren wir nochmals die Bundesstraße 48. Nun geht’s bergab in das Große Scheidtal (gelber Balken). Das Tal bringt uns bis in die Ortschaft Speyerbrunn, wo wir im Restaurant Waldschlössel einkehren können.
An der Quelle des Speyerbachs mit einer schönen Bank setzen wir unseren Weg fort ins wild-romantische Erlenbachtal (blau-gelber Balken). Der Erlenbach bietet immer wieder mal die Gelegenheit für die Hunde, zu planschen.
Tipp: Wandermarathon
Immer am letzten Sonntag im Oktober findet rund um das Haus der Nachhaltigkeit sowie rund um das Biosphärenhaus ein Halbwandermarathon (rund 22 km) statt. Hunde sind gern gesehen. Die Strecken sind gut ausgeschildert, und zum Schluss gibt’s eine Verlosung. Startgeld: 13 Euro (Stand 2022), Hunde kostenlos. Für trainierte Hund-Mensch-Teams gibt es natürlich auch einen Wandermarathon (rund 42 km), der führt vom Haus der Nachhaltigkeit quer durch den Pfälzer Wald, durch einige Kernzonen, bis zum Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn. www.wandermarathon-pfalz.de
Vor der Waldsiedlung Erlenbach steigt der Weg (blau-gelber Balken) rund 2,5 Kilometer an. Achtung Hunde anleinen! Dann trifft der Weg auf eine Kreisstraße, die wir überqueren, wir halten uns links und wechseln auf die Markierung gelbroter Balken. Der gelb-rote Balken führt – ein Stück parallel an der Kreisstraße – unterhalb des hölzernen Schindhübelturms vorbei. Ein Abstecher lohnt sich, der Ausblick ist gigantisch. Aber die offenen Holztreppen könnten für einige Hunde eine echte Herausforderung sein. Weiter geht’s auf dem rot-gelben Balken bis zum Parkplatz Mitteleiche, wo auch das Naturdenkmal Mitteleiche, eine wunderschöne alte Eiche, steht. Achtung Dort überqueren wir erneut die Straße, wechseln die Markierung zum gelb-grünen Kreuz und laufen einen schönen Waldpfad hinab, zurück ins Erlenbachtal. Rund 500 Meter nach der Mitteleiche können wir noch einen kleinen Umweg zum Schüllermannsbrunnen machen, der ein bisschen versteckt im Wald vor sich hinplätschert.
In Erlenbach und oberhalb der Ortschaft gibt es einige Triftanlagen. Früher wurde das Holz über sogenannte Triftanlagen talabwärts getrieben. Die Triftanlagen sorgten für den entsprechenden Wasserstand, damit das Holz auch schwimmen
Hintergrund: Kernzone im Biosphärenreservat
Insgesamt rund 5.400 Hektar – also rund 3 Prozent der Gesamtfläche des Biosphärenreservats – bilden die sogenannte Kernzone. Dabei handelt es sich um 20 Teilflächen, in denen sich die Natur ohne menschliche Eingriffe entwickeln soll und sich letztendlich eine regelrechte Wildnis herausbilden wird. Dieser künftige Urwald soll dann vom Menschen möglichst nicht mehr betreten werden und die Teilflächen dürfen nur auf eigens ausgewiesenen Wegen durchquert werden. Das Reservat bietet hervorragende Lebensbedingungen für den Luchs. Er findet hier genug Platz, ausreichend Wild, viele Felsen und einsame Waldbereiche, die ihm Rückzugsmöglichkeiten geben. In einem Wiederansiedlungsprojekt wurden 20 Tiere zwischen 2016 und 2020 ausgesetzt. Bleibt die Frage, wieviel Luchse im Pfälzer Wald wohnen? Das ist trotz Wildkameras und GPS-Halsband schwierig zu sagen. Bis zum Jahr 2021 konnten mindestens 18 Jungtiere, die im deutsch-französischen Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen geboren wurden, nachgewiesen werden. Aktuell wird geschätzt, dass zwischen neun und 22 Luchse unterwegs sind. Ob das Projekt damit erfolgreich ist oder nicht, sorgt immer wieder für kontroverse Diskussionen.
www.snu.rlp.de/de/projekte/luchs/ www.fawf.wald.rlp.de/de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/ koordinationszentrum-luchs-und-wolf/

Info
ab Kaiserslautern Hbf. sonntags mit dem „Luchsbus“ nach Trippstadt von dort per Ruftaxi nach Johanniskreuz
Tel.: 0631-366777
(Saisonverkehr ab Ostersonntag bis Ende der Herbstferien)
Johanniskreuz, Parkplatz
Johanniskreuz
LVermGeo Naturpark Pfälzerwald Blatt 5 „Vom Johanniskreuz bis Pirmasens“
(1:25.000)
Hotel-Restaurant
Waldschlössel
Ortsstraße 24
67471 Speyerbrunn
Tel.: 06328-280 www.speyerbrunn.de
Mo, Di + Do-Sa ab 17.30 Uhr
So ab 11 Uhr durchgehend
Mi Ruhetag
Tourist Information Luftkurort
Trippstadt
Hauptstraße 57
67705 Trippstadt
Tel.: 06306-341 www.trippstadt.de
Tierarztpraxis Dr. Manfred
Stephan
Hohenecker Mühle 9
67661 Kaiserslautern
Tel.: 0631-98458 www.tierarztpraxis-drmanfred-stephan.de konnte. Heute sind die meisten Triftanlagen verwildert, leider auch die in Erlenbach.
In Erlenbach laufen wir kurz durchs Wohngebiet und folgen weiter dem gelb-grünen Kreuz. Danach erwartet uns das Zwickental – nochmal mit einem kräftigen, langgezogenen Anstieg bis zum Johanniskreuz.
Kurz vor dem Parkplatz sieht man links am Albrechtshain von Oktober bis Mai die riesigen, wertvollen Baumstämme, die hier auf ihre Versteigerung warten. Es lohnt sich, vorbeizugehen, um die Stämme zu bestaunen. Von dort aus geht’s in wenigen Gehminuten zum Parkplatz zurück.

Baden in der Moosalbe – stiller Wald –super Sommerrunde Wasserspaß