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BILDUNG

Vom Beruf zur Berufung

SCHWERPUNKT | NZZ AM SONNTAG, 21 SEPTEMBER 2025

Wie wir Arbeit neu denken, Sinn finden und Zukunft gestalten. (Illustration: Sara Sparascio mit ChatGPT)

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EDITORIAL

Das halbe Leben vor Dir

Kürzlich sass ich abends im Tram auf dem Nachhauseweg. Hinter mir ereiferten sich zwei Jugendliche über die Unmengen an Hausaufgaben, die sie bekommen hatten. Irgendwann kamen sie auf einen Schulkameraden zu sprechen, der sich offenbar für eine Auszeit entschieden und seine gymnasiale Laufbahn abgebrochen hatte. Er wolle lieber eine Lehre machen und danach die Berufsmatur

Weder der junge Mann noch die junge Frau zeigten Verständnis für diese Entscheidung. Sie sahen ihn weniger als jemanden, der einen passenden Weg für sich findet, sondern eher als jemanden, der sich nicht aufgerafft und durchgebissen hat – so wie sie es gerade tun Der junge Mann rechnete dann vor, dass ihr ehemaliger Klassenkamerad die Berufsmatur im besten Fall mit 24 oder 25 habe. Seine Kollegin darauf: «Ja eben, da ist schon das halbe Leben vorbei.»

Da ging mir, ich gebe es zu, ein Zucken durch den Körper Nach ihrer Rechnung müsste ich jetzt schliesslich bald tot sein. Aber ich verstehe dass es sich so anfühlt gerade als junger Mensch, wo Zeit eine beschleunigte Komponente hat, angetrieben von der allgegenwärtigen FOMO («Fear of Missing Out»).

Und ja, für einen kompletten beruflichenNeuanfangmagesfürmichtatsächlich eher spät sein: Den Traum vom Veterinärmediziner habe ich mir jedenfalls abgeschminkt, auch wenn sich das Wort «Veteran» irgendwo darin versteckt. Die Werbekampagnen im öffentlichen Raum predigen es mantraartig: Es ist nie zu spät sich neu zu orientieren Die Realität zeigt: Vieles ist möglich – solange es sich rechnet. In dieser Beilage stellen wir fest: Wenn es aber darum geht, Arbeit, Leben und Ziele in Einklang zu bringen, gibt es kein Ablaufdatum. Ist es mitunter schwierig? Ja Erfolgsgarantie? Gibt es nicht. Lohnend? Immer Auf der Suche nach der Berufung gibt es immer Hindernisse und Momente, in denen man zweifelt und von Idealvorstellungen Abschied nehmen muss HandkehrumeröffnensichPerspektiven, man entdeckt versteckte Talente, fördert andereundeignetsicheinpaarvolkswirtschaftliche Basics an – so wie die Unternehmer auf Seite 6 –, damit der Weg zum eigenen Startup nicht allzu verfrüht daran scheitert, dass die Investoren nicht überzeugt werden konnten.

Um zurück auf den Anfang zu kommen: Als Elternteil wäre ich wohl auch nicht sofort in Jubel ausgebrochen über die Entscheidung des jungen Mannes, den Bettel hinzuschmeissen. Aber wenn es sich in dem Moment richtig anfühlt, einen anderen Weg einzuschlagen – was ist falsch daran? Er hat sein ganzes Leben noch vor sich. Ich wünsche ihm viel Erfolg und Ihnen viel Spass beim Lesen!

Alexander Vitolić, verantwortlich für diese Beilage

Wie

wir finden, was uns wirklich erfüllt

Berufung klingt nach grosser Bestimmung Doch oft verbirgt sie sich im Kleinen: In Fähigkeiten, die Freude machen, und Chancen, die ergriffen werden. Von Corinne Päper

Der Weg in die Berufung beginnt oftmals dort, wo die eigene Komfortzone aufhört.

Berufung ist ein Wort, das viel Interpretationsspielraum lässt. Für die einen ist es eine Mischung aus Aufgabe, Talent und Leidenschaft. Für andere bedeutet es schlicht, abends zufrieden ins Bett zu fallen und morgens gerne wieder aufzustehen. Wieder andere spüren die Berufung tief im eigenen Innern – als etwas, das sie unbedingt tun wollen oder sogar zu müssen glauben. Karriere- und Jobcoaches, Beraterinnen und Weiterbildungsexperten sind sich indes einig: Berufung hat viele Gesichter In der Arbeitswelt scheinen viele ihre Berufung jedoch nicht zu leben. Darauf deuten die ernüchternden Ergebnisse der Gallup-Umfragen hin: In der Schweiz fühlen sich gerade einmal 9 bis 10 Prozent der Beschäftigten mit ihrem Arbeitgeber verbunden. Ganze 81 Prozent machen lediglich Dienst nach Vorschrift – und 10 Prozent haben innerlich längst gekündigt. Die Frage liegt auf der Hand: Woran liegt das? Haben tatsächlich so viele Menschen ihre Berufung «verfehlt»? Jein, meint Christoph Stelzhammer Leiter des Berufszentrums Zürich. «Viele erlernen einen Beruf, um Anerkennung zu bekommen oder Geld zu

verdienen. Sie jagen fremden Idealen nach, verraten sich selbst und werden unzufrieden.» Seine Berufung zu finden, bedeute aber nicht, den Job sofort zu kündigen. «Selbst wer sich am falschen Ort fühlt, entdeckt vielleicht, dass das aktuelle Arbeitsumfeld als Übergang für die nächsten Entwicklungsschritte wertvoll ist. Das ist ein Prozess, der Selbstreflexion und Zeit erfordert und selten mit der perfekten Stelle zusammenfällt.»

Innehalten,um vorwärtszukommen

Wer sich auf die Suche nach seiner Berufung macht, sollte sich zunächst mit sich auseinandersetzen, sagt Edgar Spieler, Managing Director bei Von Rundstedt, einem Unternehmen für Outplacement und Karriereberatung. «Menschen sollten ihre Fähigkeiten, Stärken, Werte und Wünsche kennen und sich mit den Anforderungen des Arbeitsmarkts beschäftigen. Das zeigt, welche Optionen realistisch sind.»

Einen Schritt zurückzutreten, um die eigene Ausgangslage zu analysieren, empfiehlt auch eine Vertreterin des Amts für Jugend- und Berufsberatung des Kantons Zürich. Dazu gehöre,

finanzielle sowie zeitliche Ressourcen abzuschätzen. Eine Laufbahnanalyse könne zudem helfen, die Chancen am Arbeitsmarkt zu evaluieren, künftige Anforderungen und notwendige Weiterbildungen zu identifizieren und konkrete Schritte festzulegen. Der Schlüssel zur Berufung liegt für Christoph Stelzhammer vor allem im Sammeln von Erfahrungen. «Nur so findet man heraus, was einem wirklich Freude bereitet.» Oft zeige sich das schon in der Kindheit. Ein Blick in die Vergangenheit könne helfen, verborgene Wünsche freizulegen. Um neue Erfahrungen in einer anderen Arbeitsumgebung zu sammeln, empfiehlt Bernadette Höller, Gründerin des Kompetenzzentrums Loopings und Leiterin von Inszenio, einem Beratungsunternehmen für Laufbahn- und Karriereentwicklung Praktika für Erwachsene Diese bieten die Chance Kompetenzen in einem anderen Umfeld zu testen, Kontakte zu knüpfen und neue Perspektiven kennenzulernen Wer seine Komfortzone verlässt, lernt viel über sich selbst und entdeckt häufig neue berufliche Möglichkeiten. «Noch sind solche Angebote rar», räumt HR-Experte Marcus Fischer von der Personalberatung

Time4Hires. «Firmen werden wegen des demografischen Wandels aber umdenken müssen.»

Nicht im goldenen Käfig landen

Sinnstiftende Tätigkeiten sind nicht immer spektakulär oder mit viel Prestige verbunden. Ein Beispiel: Die Müllabfuhr, die auf den ersten Blick eine unangenehme Tätigkeit darstellt, Menschen aber auch erfüllen kann. Bernadette Höller sagt: «Wer gerne draussen arbeitet, wenig sitzen mag, nicht ständig reden möchte und zudem einen sicheren Job schätzt, findet in diesem Beruf vieles von dem, was er sucht.» Ein Nachteil sei wohl das eher tiefe Gehalt. Das betrifft nicht nur Mitarbeitende bei der Müllabfuhr Auch andere sinnstiftende Tätigkeiten würden eher schlecht entlohnt. «Es ist wichtig, sich nicht durch einen hohen Lebensstandard in einen goldenen Käfig zu sperren und sich die Chance zur Weiterentwicklung zum Ausprobieren oder um Neues zu wagen, zu verbauen.» Wer sich neu orientiert braucht dafür Zeit. Das ist nicht immer nebenbei

möglich. Für eine erfolgreiche Neuorientierung empfiehlt Edgar Spieler deshalb, den bisherigen Job zunächst zu behalten und das Pensum nur so weit zu reduzieren, dass die Fixkosten gedeckt sind. «Die freie Zeit kann man dann in Weiterbildungen, Praktika oder Schnuppertage investieren.» Auch ein Nebenjob sei eine Option, ergänzt HR-Experte Marcus Fischer «sofern es mit dem Arbeitgebenden abgesprochen ist.»

Eine Hürde bei der Neuausrichtung sind laut Edgar Spieler die gesetzlichen Vorgaben wie auch die Ausbildungsdauer Einiges sei zudem wenig realistisch: «Wer Anfang 50 ohne Studium noch Neurologe werden will, kann das in seinem Leben kaum mehr tun.»

Das sieht Christoph Stelzhammer ähnlich: «Fehlen grundlegende Fähigkeiten, wird es schwierig. Sowohl die Firmen wie auch die Arbeitnehmenden müssen viel Zeit und Geld investieren damit der Übergang gelingt.» Noch seien viele Arbeitgebende dafür nicht bereit, sagt Edgar Spieler «Sie klagen zwar über einen Fachkräftemangel, verlangen von Bewerbenden aber dennoch, ihre Anforderungen lückenlos zu erfüllen Der Druck ist offenbar nicht gross genug, um mehr Quereinstiege zu ermöglichen.»

Dank des dualen Bildungssystems gehe jedoch vieles, betont Reto Hunziker Kommunikationsverantwortlicher beim Schweizerischen Verband für Weiterbildung (SVEB). «Wo Personalnotstand herrscht, machen Arbeitgebende eher Zugeständnisse.» Möglichkeiten für Fachfremde sieht Hunziker vor allem dort, wo der Personalmangel besonders hoch ist, etwa bei Lehrpersonen oder im Gastgewerbe, wo es für Quereinsteigende bereits spezielle Programme gibt

«GrundsätzlichfördernalleBestrebungen in die persönliche Entwicklung einen Berufswechsel oder Quereinstieg.»

Von der Praxis in die Theorie

Ein Berufswechsel gelinge manchmal auch mit wenig Aufwand, wie «wenn man durcheinHobbyindieBerufungrutscht», sagt Marcus Fischer Er hält das für einen guten Weg: «So wissen Berufssuchende, wasauf sie zukommt, und brauchen nur noch den Mut zum Wechseln.»

Ein anschauliches Beispiel für den Schritt von der Freizeitbeschäftigung zum Beruf liefert das Zweiradgewerbe: «Ins Velogeschäft einzusteigen, erfordert im Vergleich zu anderen Branchen wenig Know-how», erklärt Urs Rosenbaum, Velo-Fachexperte und Inhaber der Kommunikationsagentur Dynamot. Die kurze Einarbeitungszeit der Fachkräfte

erweist sich als Vorteil, um den weit grassierenden Fachkräftemangel zu mildern, den fast jedes dritte Velofachgeschäft betrifft. 2021 lanciert Urs Rosenbaum deshalb einen einwöchigen Werkstattkurs, der Teilnehmenden vermittelt, wie sie Defekte am Velo erkennen, einfache Reparaturen durchführen und Verschleissteile ersetzen können. Der niederschwellige Kurs ermöglicht ihnen, in der Werkstatt einfache Aufgaben zu übernehmen und sich, darauf aufbauend, weiteres Wissen anzueignen.

Das Angebot stösst bei Arbeitgebenden wie auch Arbeitnehmenden auf Anklang: Erste Vertiefungskurse sind dieses Jahr geplant. Eine, der nach dem Basis-Velokurs ein Neuanfang gelang ist Priska Götte. Früher arbeitete sie bei der kantonalen Verwaltung heute ist sie im Velo-Fachgeschäft «Velo Köbi» in Nesslau in der Administration und in der Werkstatt tätig. Den Einstieg fand sie

fast zufällig: «Ich fragte als Kundin nach einem Zubehörteil für mein Velo Die Inhaber suchten gerade Verstärkung und boten mir aufgrund unseres Gesprächs eine Stelle an.» Götte ist glücklich: «Ich

würde meinen Job nie mehr mit der Arbeit im Büro tauschen», schwärmt sie. «Der Kundenkontakt, die administrativen Tätigkeiten und die Arbeit in der Velowerkstatt ergänzen sich ideal.»

Checkliste zur Berufsfindung

1. Aufs Bauchgefühl hören: Wenn etwas nicht mehr stimmt, hinsehen statt wegschauen. Nicht immer bedingt das einen Jobwechsel. Oft genügt eine neue Sicht auf die eigenen Tätigkeiten

2. Herausfinden, was einem Freude macht und worin man gut ist und sich dafür Zeit nehmen. Überlegen, wie man diese Kenntnisse nutzen und sie in einem Arbeitsumfeld einbringen kann.

3. Mit Vertrauenspersonen sprechen und ehrliches Feedback einholen.

Weiterführende Adressen zur Berufs- und Laufbahnberatung

Schweizerisches Informationsportal der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung: Das Portal gibt Antworten zu Fragen zu Lehrstellen, Berufen, Aus- und Weiterbildungen. Berufsberatung.ch

Berufungszentrum Zürich: Das Zentrum unter der Leitung von Christoph Stelzhammer und Daniela Maiwald hat sich auf individuelle Karriereberatung und Persönlichkeitsentwicklung spezialisiert. christophstelzhammer.com/ berufungszentrum

Loopings – Kompetenzzentrum für Arbeit 45+: unterstützt Menschen ab der Lebensmitte, ihre berufliche Zukunft selbstbestimmt und kreativ zu gestalten. Unternehmen begleitet Loopings rund um Fragen des Generationen- und Late-Career-Managements loopings.ch

Von Rundstedt – Karriereberatung: Von Rundstedt unterstützt Menschen bei ihrer Positionierung auf dem Arbeitsmarkt, damit sie eine Stelle finden, die ihnen Spass

macht und sie beruflich wie auch persönlich weiterbringt. rundstedt.ch/karriereberatung

Via Mia: Unterstützt Menschen ab 40 Jahren dabei, ihre Arbeitsmarktfähigkeit einzuschätzen, die berufliche Situation zu reflektieren und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen. Das Angebot ist kostenlos und umfasst eine Standortbestimmung mittels Assessment, das die eigenen Stärken und Potenziale sichtbar macht Ergänzend erhalten Teilnehmende Informationen zu

4. Menschen aus Wunschberufen kennenlernen, Gespräche führen, schnuppern oder Praktika absolvieren und das eigene Netzwerk aktivieren.

5. Recherchieren Linkedin-Profil anpassen, Veranstaltungen besuchen, Podcasts hören, Weiterbildungen abchecken, Praktika machen, um sich im neuen Bereich einzuarbeiten.

6. Hilfe in Anspruch nehmen. Etwa bei einem Coach oder mit einem Berufs- oder Laufbahnberater

Arbeitsmarkttrends, Branchenentwicklungen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Ziel ist, die Arbeitsmarktfähigkeit langfristig zu erhalten und neue berufliche Perspektiven zu eröffnen. viamia.ch

Weiterbildungsportal: Auf der Plattform finden sich die Angebote von rund 230 Weiterbildungsanbietern weiterbildung.swiss

Online-Magazin für die Berufsfindung: fuerslebengut.ch

Nichtein Weg, Dein Weg.

Freiwillig, aber nicht umsonst

Wer sich ehrenamtlich engagiert, bekommt viel zurück Und fördert dadurch vielleicht auch die eigene Karriere. Von Yvonne Vahlensieck

Freiwilligenarbeit fördert Sinn, Kontakte und oft auch die eigene berufliche Entwicklung.

«Neben einem offenen Herzen braucht es quasi auch eine offene Tür.»

Wiebke Bleidorn, PsychologieProfessorin, Universität Zürich

Wenn es um soziales Engagement geht, ist die Schweiz spitze.

Zwei Drittel der Bevölkerung leisten freiwillige Arbeit in irgendeiner Form. So das Ergebnis des diesjährigen FreiwilligenMonitors der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG). Die Zahlen seien ein Hinweis darauf, dass es in der Schweiz gut um den sozialen Zusammenhalt steht, so das SGG-Team.

Als Motivation gaben die rund 5000 Befragten überwiegend den Wunsch an, anderen helfen zu wollen. Aber auch der persönliche Gewinn spielt eine Rolle. Denn auch wenn die Arbeit in den meisten Fällen unentgeltlich ist, so profitieren Freiwillige doch auf andere Weise: Sie können sich persönlich weiterentwickeln sowie Kompetenzen und Erfahrungen sammeln. Einige erhoffen sich auch einen Nutzen für die Karriere. Letzteres gilt vor allem für sogenannte formelle Freiwilligenjobs in Vereinen und Non-Profit-Organisationen. Hier hat das Engagement in einem Viertel der Fälle einen Bezug zur beruflichen Tätigkeit.

Das Ehrenamt sollte zur Persönlichkeit passen

Doch wie findet man eine Freiwilligenarbeit, die nicht nur sinnhaft ist, sondern einen auch weiterbringt? Immerhin steht eine riesige Bandbreite an Posten zur Auswahl: Besuchsdienst im Altersheim, Mitglied in der Kirchenpflege Trainerin im Sportverein, Hausaufgabenhilfe oder Fahrdienste für Menschen mit Behinderung – um nur einige Beispiele zu nennen. «Wenn man aktiv etwas leisten will für die Gesellschaft, dann sollte man etwas finden, was gut zu einem passt», sagt die Psychologie-Professorin Wiebke Bleidorn von der Universität Zürich. «Die grösste Befriedigung und auch der beste Erfolg sind zu erwarten, wenn die ausgeübte Tätigkeit der eigenen Persönlichkeit entspricht.» Ihr Team führt gerade eine grosse Studie zum Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf das zivile Engagement in der Schweiz durch.

Nach vorläufigen Ergebnissen engagieren sich Menschen eher, wenn sie ihren Horizont erweitern wollen und offen sind für neue Erfahrungen, so Bleidorn. Zusätzlich zu Verträglichkeit und Empathie kommt also als wichtige Eigenschaft die Extraversion hinzu, eine nach aussen gewandte Haltung. «Neben einem offenen Herzen braucht es quasi auch eine offene Tür.»

Das soll natürlich nicht heissen, dass introvertierte Personen die Finger von Freiwilligenarbeit lassen sollen. Denn es existieren auch genügend Aufgaben für Menschen, die eher im Hintergrund wirken möchten «Es gibt für jede und jeden eine Möglichkeit», sagt Sibylle Freudweiler-Haab Präsidentin von benevol Schweiz, der Dachorganisation der regionalen Fachstellen für freiwilliges Engagement. Auch sie führt ihr Mandat übrigens ehrenamtlich aus. «Es muss ja nicht unbedingt jeder eine Jugendgruppe führen. Man kann beispielsweise auch einen Artikel für die Clubzeitschrift schreiben oder bei der Administration helfen.» Wichtig sei aber, dass man sich vorher gut überlegt, was und wie viel man eigentlich leisten will und auch kann. Dafür solle man sich mit der verantwortlichen Person vor, aber auch nach einem Einsatz austauschen. Vielleicht bietet gerade ein freiwilliges Engagement einmal die Chance, sich aus der eigenen Komfortzone zu

bewegen. Wie die Psychologin Bleidorn erklärt, lässt sich die Persönlichkeit zwar nicht komplett umdrehen. Aber bis zu einem bestimmten Grad sind Veränderungen im Laufe des Lebens durchaus möglich, wie die Forschung zeigt. Wenn sich also bei einem Freiwilligeneinsatz versteckte Talente offenbaren, so kann sich dies durchaus auch auf die Weiterentwicklung im Beruf positiv auswirken.

Einblick in sinnhafte Berufe

Gerade Menschen am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn sind sich oft noch unsicher, wo ihre Interessen und Begabungen liegen. In der Schweiz haben deshalb Schnupperlehren und Berufspraktika für Schulabgänger eine lange Tradition. «In Gesundheitsberufen ist das Hereinschnuppern in den Berufsalltag wichtig bevor man sich für eine Ausbildung entscheidet», sagt Philippe Scheidegger Er ist Leiter Bildung bei der kantonalen Organisation der Arbeitswelt (OdA) Gesundheit Bern, zuständig für Bildungsfragen in vierzehn nichtuniversitären Gesundheitsberufen. Die OdA Gesundheit Bern unterhält im Auftrag des Kantons eine Plattform, auf der alle Gesundheitsbetriebe Einblickstage ausschreiben können.

Viele junge Leute, aber auch Erwachsene auf der Suche nach Umorientierung

Weiterführende Infos zu Freiwilligenarbeit

Freiwilligenmonitor Schweiz

2025: Aktuelle Zahlen zu Umfang und Art der freiwillig geleisteten Arbeit in der Schweiz und die Motivation dahinter Erhoben von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG). freiwilligenmonitor.ch

Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV): Der Dachverband vereint rund 60 Jugendorganisationen aus der

würden sich für einen Gesundheitsberuf interessieren, weil sie darin eine sinnhafte und befriedigende Arbeit sehen, sagt Philippe Scheidegger «Und das ist auch in der Tat so.» Er vermutet aber, dass viele aufgrund der Schicht- und Wochenendarbeit zögern, einen solchen Beruf zu ergreifen. Er empfiehlt deshalb einen Einblickstag und ein anschliessendes mehrtägiges Berufswahlpraktikum. Das bietet die Möglichkeit, den Alltag auf einer Station im Spital im Pflegeheim oder bei der Spitex ganz nah mitzuerleben. «Da kann man die Sinnhaftigkeit wirklich spüren, zum Beispiel wenn Dankbarkeit zurückkommt», so Scheidegger Er empfiehlt auch, mehrere solche Praktika in verschiedenen Gesundheitsberufen durchzuführen, damit man einen lebensechten Einblick in den Berufsalltag bekommt und die Sparte findet, die am besten passt Den Lebenslauf aufwerten

Doch das Engagement von Jugendlichen muss sich nicht auf Praktika beschränken: Viele Organisationen sind auf die freiwillige Mitarbeit der nächsten Generation angewiesen, zum Beispiel das Jugendrotkreuz, die Verkehrskadetten oder die Pfadi. Dort können junge Leute sinnvoll Zeit investieren und gleichzeitig ausserhalb des Schulumfelds Selbstvertrauen und Kompetenzen erwerben. Viele dieser Organisationen stellen mittlerweile auch Bescheinigungen aus, welche die ausgeführten Tätigkeiten und erlernten Fähigkeiten auflisten. «Das bringt auch beruflich viel weiter», sagt Benevol-Präsidentin Freudweiler-Haab «Junge Menschen, die oft ausser dem Schulzeugnis noch nichts vorzuweisen haben, können die Bescheinigung ihrem Lebenslauf oder ihrer Bewerbung hinzufügen.» Als wichtiges Mittel dazu nennt sie das «Dossier freiwillig engagiert» – ein offizieller Nachweis für freiwilliges Engagement. «Damit sprechen wir auch Anerkennung aus und führen den Helfenden klar vor Augen, was sie eigentlich leisten.» Bei vielen Organisationen können freiwillig Engagierte auch von kostenlosen Weiterbildungsangeboten profitieren. So bietet Pro Senectute Schweiz beispielsweise Kurse in den Bereichen Finanzen, Kommunikation und Gesundheit an – nur ein Beispiel von vielen. Und noch einen anderen Punkt findet Freudweiler-Haab wichtig: «Freiwilligenarbeit ist generationenübergreifend.» In vielen Vereinen übernehmen Menschen jeden Alters gemeinsam Verantwortung. So ergibt sich gerade für junge Menschen – aber auch für ältere – die Chance, neue Kontakte zu knüpfen und das eigene Netzwerk zu vergrössern. Dies erweitert den persönlichen Horizont, kann aber vielleicht auch für das Weiterkommen im Beruf von Nutzen sein.

ganzen Schweiz. Er setzt sich dafür ein, dass Kompetenzen, die Jugendliche in der ausserschulischen Bildung erwerben – in Vereinen, Freiwilligenarbeit oder Projekten –, anerkannt und sichtbar gemacht werden. sajv.ch

Benevol Schweiz: Dachorganisation der regionalen Fachstellen für freiwilliges Engagement in der Deutschschweiz mit über 2000 angeschlossenen

Organisationen. Onlineportal für die Vermittlung von Freiwilligen. benevol-jobs.ch, dossier-freiwillig-engagiert.ch

OdA Gesundheit Bern: Bietet umfassende Infos über Gesundheitsberufe sowie eine Plattform für freie Plätze für Einblickstage und Berufspraktika. Ähnliche Organisationen und Angebote gibt es auch in anderen Kantonen. gesundheitsberufe-bern.ch

Zwischen Business u So geht soziales

Social Entrepreneurs wollen beides: wirtschaftlich bestehen und die Welt ein Stück besser machen Wer diesen Weg geht, braucht Mumm, Managementwissen und Durchhaltevermögen. Aber es ist lernbar.

Von Cornelia Glees-zur Bonsen

Luxusuhren – damit kennt sich Sebastian Lanz ziemlich gut aus. Viele Jahre machte er als Angestellter Marketing für die hochpreisigen Hingucker am Handgelenk. Heute führt der 46-Jährige seine eigene Firma in einem ganz anderen Sektor: Als Chef von RRRevolve verkauft er nachhaltige Mode, vor allem online, aber auch in vier Stores in Zürich und Bern Die drei «R» stehen dabei für die Nachhaltigkeitsprinzipien Re-Use (wiederverwenden), Reduce (reduzieren) und Recycle (wiederverwerten).

«Wir landeten zwischen Stuhl und Bank: Klassischen Förderstellen waren wir zu sozial; sozialen Institutionen zu unternehmerisch.»

Pia Tschannen, Unternehmerin

Für Pia Tschannen begann der Weg in Richtung Unternehmertum ganz anders: in der Forschung an der Universität Bern. Bereits in ihrer Diplomarbeit im Fach Sozialgeografie beschäftigte sie sich mit prekären Arbeitsverhältnissen in der Reinigungsbranche. Heute führt sie in Bern zusammen mit Hansjürg Geissler das Unternehmen «Fairness at Work» mit 350 Mitarbeitenden und insgesamt 115 Vollzeitstellen. Gemeinsam schaffen sie mit ihren Vermittlungs- und Beratungsleistungen faire und legale Arbeitsplätze, unter anderem im Tieflohnsektor der Haushaltshilfen. Vor allem junge Berufstätige und Familien, die Reinigungskräfte suchen, nehmen ihr nachhaltiges Angebot in Anspruch –nach dem Motto «Buy social».

Unternehmerinnen sind hier in der Mehrheit

Und weil Social Economy als weiblich gilt, sei noch eine weitere Sozialunternehmerin erwähnt: Muriel Hendrichs. Sie gründete 2015 «L’Alberoteca» im Tessin. Die Ethnobotanikerin wollte sich für den Erhalt bedrohter Arten in der italienischsprachigen Schweiz einsetzen. Daraus wurde rasch mehr. Heute bietet L’Alberoteca Beratung zur biodiversen Landschaftsgestaltung sowie Umweltbildung in Kooperation mit lokalen Organisationen an. Apropos weiblich: Nach Angaben von SENS, der Dachorganisation der Social Economy in der Schweiz, liegt der Frauenanteil in der Chefetage von Sozialunternehmen hierzulande bei stolzen 51 Prozent. Die entsprechende Dachorganisation in Deutschland veröffentlichte in ihrem jüngsten Monitor, dass jedes zweite Sozialunternehmen von einer Frau gegründet werde. So unterschiedlich Ziele und Zugänge zur sogenannten Social Entrepreneurship beziehungsweise Social Economy

sein mögen, so haben sie doch alle eines gemeinsam: Am Anfang steht immer der Wunsch, etwas zu tun, das erfüllt und Sinn stiftet. «Ich wollte mich schon lange selbständig machen und habe zunächst mit dem Verkauf von nachhaltigen Accessoires und Einrichtungsgegenständen angefangen Aber vor allem wollte ich etwas Sinnvolles tun, so bin ich zum Thema Nachhaltigkeit gekommen und damit zur nachhaltigen Fashion», erzählt Sebastian Lanz. Was Social Entrepreneurship bedeutet, ist in der Schweiz rechtlich nicht definiert. Doch in Anlehnung an Rahmenwerke der OECD, der EU und des Forschungsnetzwerks EMES zum Thema Sozialunternehmen gibt es zentrale Merkmale und Prinzipien. Sie grenzen die Branche zum einen gegenüber der Gesamtwirtschaft ab und zum anderen gegenüber Ehrenamt und einem geförderten Sozialsektor Nicht immer ist die Abgrenzung ganz trennscharf.

Im Zentrum steht jedoch der Wille eine positive gesamtgesellschaftliche Wirkung mit oftmals innovativen Geschäftsmodellen zu erzielen, um Lösungen für grosse gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel, die Alterung der Gesellschaft, Mobilität und Verteilungsgerechtigkeit zu entwickeln. Es geht also um das «Mindset», die Wertorientierung der Gründerin oder des Gründers, wie Rahel Pfister sagt, die Geschäftsführerin von SENS in Zürich.

Doch mit dem richtigen Bewusstsein allein ist es nicht getan Denn Sozialunternehmen sind letztlich Unternehmen und beruhen – anders als karitative Organisationen – darauf, dass sie mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit eigenen Produkten oder Dienstleistungen erwirtschaften Die reine Gewinnmaximierung steht jedoch nicht im Vordergrund, vielmehr verfolgen sie eine sogenannte Social Mission. Deren Ziel ist es, soziale, kulturelle oder ökologische Wirkung, kurz: Impact, zu erzielen «Das Geschäftsmodell muss also mit der Wirkungslogik verzahnt sein», erklärt Rahel Pfister Geschäftsführerin von SENS in Zürich.

Allfällige Gewinne werden in die Weiterentwicklung der Organisation und zur Stärkung des sozialen Ziels reinvestiert, was in der Wirtschaftspraxis oft zu Diskussionen führt. Ein weiteres nachhaltiges Grundprinzip charakterisiert Sozialunternehmen: eine gute Governance. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden

Der gesellschaftliche Impact der Geschäftsidee müsse messbar sein, sagt Rahel Pfister,

partizipieren können und die Organisation als Unternehmen unabhängig von Dritten entscheidet

Ohne BusinessKnow-how geht es nicht Klingt anspruchsvoll – und das ist es wohl auch. Was braucht man also, um Sozialunternehmerin oder -unternehmer zu werden? Muss man dazu geboren sein oder kann man alles erlernen? So viel ist gewiss: Ohne Grundkenntnisse in Betriebswirtschaftslehre (BWL) geht es nicht. In diesem Punkt unterscheiden sich die Anforderungen an angehende Sozialunternehmerinnen und -unternehmer in keiner Weise von Gründerinnen und Gründern herkömmlicher Startups. Businesspläne mit Angaben zu Produk-

ten und Märkten, Innovation, Finanzen Personal und Leadership, IT, Beschaffung, Marketing und Vertrieb – klassische BWL-Themen sind auch für die Social Economy von grosser Bedeutung. Sebastian Lanz kannte die freie Wirtschaft aus der Uhrenindustrie. Und bei Pia Tschannen ergänzten sich beim Start ihr wissenschaftlicher Background und das Knowhow ihres Partners Hansjürg Geissler ideal. Doch der Teufel steckt wie immer im Detail – auch in unzulänglichen politischen Rahmenbedingungen für die Branche in der Schweiz.

Also: Erlernbarer Beruf oder doch Berufung? In der Forschung zum Unternehmertum insgesamt habe man diese Frage lange unter dem Stichwort «Nature versus nurture» diskutiert, wie Professor Pascal Dey von der Berner Fachhoch-

Kontakt: lyceum-alpinum.ch/kontakt

und Verantwortung: Unternehmertum

schule (BFH) ausführt Der Experte für Social Innovation und Social Entrepreneurship bringt den aktuellen Stand der Forschung auf den Punkt: «Es gibt ein Bündel an Techniken und Verhaltensweisen für Unternehmerinnen und Unternehmer, die lernbar sind.»

Wichtig sei es, Ideen zu entwickeln und Opportunitäten zu erkennen, um diese dann zur Marktreife zu entwickeln. Auch die Fähigkeit, Unsicherheit sowie komplexe und mehrdeutige Situationen auszuhalten, hebt Pascal Dey hervor: «Es ist alles lernbar, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad.»

Bei Sozialunternehmen gebe es jedoch einen grossen Unterschied: «Die Motivlage ist anders. Klassische Unternehmen sind stärker instrumentell und durch finanzielle Anreize getrieben, während

Sozialunternehmer mehr Impact-orientiert sind und gesellschaftliche Probleme lösen wollen», erklärt der Wissenschaftler. Ein erlernbarer Beruf? «Ja», lautet seine Antwort. Aber der Wunsch nach Sinnhaftigkeit gehe zugleich in Richtung Berufung, so Pascal Dey «Bei Sozialunternehmen ist die Gründerpersönlichkeit nicht auswechselbar, sie ist der zentrale Anker und Treiber des Geschäfts.»

Wenn die Idee zum Härtetest wird

Pia Tschannen und Sebastian Lanz hatten ihr jeweiliges Geschäftsmodell anfangs bald gefunden, dann wurde es ernst. Wenig überraschend ging es in beiden Fällen zuerst einmal ums Geld. Die Versuche, eine Fremdfinanzierung zu finden, scheiterten allerdings Beide machten damals, vor 20 Jahren, die typische Erfahrung, zwischen Stuhl und Bank zu sitzen. Sie landeten in einem Gap der Schweizer Förderlandschaft: «Klassische Förderstellen für Unternehmensgründungen sagten uns, wir seien ‹zu sozial› und sollten zu Sozialen Diensten oder Hilfswerken gehen. Aber für diese waren wir zu unternehmerisch aufgestellt», erinnert sich die 52-Jährige Also nahmen sie eigenes Geld in die Hand und bauten «Fairness at Work» auf Basis einzelner Projekte Schritt für Schritt auf. Kein Einzelfall. «Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz hinterher Es fehlen vor allem eine rechtliche Verankerung, ein eigenes Fördersystem und Gründerzentren», bemängelt Rahel

Pfister Auch Professor Dey sieht ein Kernproblem in den Förderrichtlinien für Startups: Die Vergabekriterien öffentlicher Förderagenturen mit dem Fokus auf rasche Skalierung und Wachstum passten nicht zu den Bedürfnissen des Sektors.

Heute empfiehlt Pia Tschannen angehenden Sozialunternehmerinnen und -unternehmern, sich gute Kommunikationsfähigkeiten anzueignen. Denn man müssenichtnurpotenziellenGeldgebern das eigene Geschäftsmodell verständlich machen, sondern auch der breiten Öffentlichkeit: «Es erstaunt mich immer wieder, dass ich niemandem erklären muss, warum ich mit einem Unternehmen viel Geld verdienen will Aber wenn ich ein Unternehmen gründe, das zusätzlich auch einen sinnvollen Zweck verfolgt, dann muss ich das den Leuten

ausführlich erklären», bedauert Pia Tschannen, die seit 2020 im Vorstand von SENS mitarbeitet und 2023 das Präsidium übernommen hat.

Für viele Unternehmen ist es gar nicht so leicht, Business und Impact in Einklang zu bringen. Diese Herausforderung bringt einige Probleme bei der Umsetzung des jeweiligen wirkungsorientierten Geschäftsmodells mit sich, weiss SENSGeschäftsführerin Rahel Pfister «Man braucht auf jeden Fall Know-how, was Impact überhaupt bedeutet und wie man Wirkung misst.» Auch in puncto Unternehmensstatuten, die festhalten, dass Gewinne reinvestiert werden,müsse man sich juristisch fit machen.

Sebastian Lanz weiss nach 15 Jahren Erfahrung als Chef von RRRevolve, dass es nicht so leicht ist, «hehre Unternehmensziele» und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bringen. Vor allem Personalthemen und nachhaltige Beschaffung seien dicke Bretter, die der gelernte

Journalist und Kommunikationsexperte bohren muss. «Wir sind selbst nicht Produzenten, arbeiten aber mit unseren Brands an der Transparenz in der Lieferkette, um faire Arbeitsbedingungen zu garantieren. Da hängen allerdings mehr als 100 Zulieferer dran. Das verursacht zusätzliche Kosten.» Auch die Beschäftigung von Mitarbeitenden aus dem zweiten Arbeitsmarkt ist für den 46-Jährigen eine organisatorische und finanzielle Herausforderung. Doch er steht dazu – aus Überzeugung. Sein Tipp: sich informieren und gut vernetzen. Er empfiehlt Einsteigerinnen und Einsteigern das Netzwerk «Impact Hub Switzerland» und bestärkt sie ausdrücklich: «Man hat mehr Ausgaben, nicht mehr Verdienst als Sozialunternehmer Aber dafür gibt es viel mehr Miteinander statt Gegeneinander, einen guten Austausch mit Lieferanten und selbst mit Wettbewerbern. Man muss einfach Biss und Herzblut mitbringen.»

Wo Social Entrepreneurs durchstarten

Das Angebot an Plattformen, Studienangeboten und Förderprogrammen in der Schweiz ist in den letzten Jahren gewachsen.

Universität Basel

Kurs «Skills for Social Entrepreneurship» sowie CAS «Global Social Entrepreneurship»

Universität Lausanne (UNIL) Kursmodul «Social Innovation»

Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HEG-FR / HSW-FR) CAS «Social Entrepreneurship»

Berner Fachhochschule (BFH), Departement Wirtschaft

M.Sc «Entrepreneurship & Business Innovation», M.Sc «Circular Innovation and Sustainability»

ZHAW

Social-Entrepreneurship-Labor, Studiengang «Sustainability Management».

Sustainability Management School (SUMAS) Studienangebote zu Nachhaltigkeit

und verantwortungsvoller Unternehmensführung.

Institute for Social Banking (ISB) Weiterbildungen zu sozial orientiertem Bank- und Finanzwesen.

Social Impact Catalyst (SENS & Venturelab) Programm zur Mobilisierung von «for impact»-Kapital.

SIBA – Soziale Innovation Bern Accelerator Accelerator-Programm für SocialImpact-Startups

UZH Entrepreneur Fellowship –«Sustainable Society» Fellowship-Programm mit Fokus Nachhaltigkeit.

Innosuisse Entrepreneurship Training Schweizweites Trainingsprogramm für Startups

Plattform SENS – Social Entrepreneurship Schweiz Vernetzung und Förderung von Social Entrepreneurs.

«Vergabekriterien öffentlicher Förderagenturen mit dem Fokus auf rasche Skalierung und Wachstum passen nicht zu den Bedürfnissen des Sektors.»

Pascal Dey, Professor für Social Innovation, BFH

Start: NOV

Recht studieren an der Fachhochschule

Gastbeitrag Das Jurastudium an der Fachhochschule wird immer beliebter: Die ZHAW hat erstmals Diplome im Bachelorstudiengang Angewandtes Recht vergeben Der Abschluss ist praxisnah und an mehreren Universitäten masterfähig. Von Andreas Abegg und Philipp Sieber

Das Recht ist eine praktische Disziplin und wie gemacht für ein Studium, das Theorie und Praxis verbindet, wie es an Fachhochschulen üblich ist. Exemplarisch dafür steht die Entwicklung des Studienangebots der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Seit 2022 können Studierende an der ZHAW den Studiengang Angewandtes Recht absolvieren. Im vergangenen August haben die ersten Absolventinnen und Absolventen dieser in der Schweiz einmaligen Ausbildung ihre Diplome entgegengenommen. Der Studiengang baut auf den Erfahrungen in der wirtschaftsjuristischen Ausbildung auf Schon seit dem Jahr 2003 bietet die ZHAW den Bachelorstudiengang Wirtschaftsrecht an, der 2014 durch den Masterstudiengang Management and Law ergänzt wurde. Mit dem Bachelor Wirtschaftsrecht hatte die ZHAW 2003 Neuland in der Schweizer Juristenausbildung betreten Der Studiengang kombiniert eine rechtswissenschaftliche Ausbildung mit Wirtschaftswissenschaft und Kommunikation. Ziel war und ist es, Fachkräfte für die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Recht auszubilden Der Studiengang wird sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend angeboten und richtet sich vor allem an Personen mit abgeschlossener kaufmännischer Berufslehre und Berufsmaturität.

Wirtschaftsjuristinnen und -juristen sind heute in ganz unterschiedlichen Bereichen erfolgreich tätig. So übernehmen sie – um nur einige Beispiele zu nennen– Funktionen in Compliance und Datenschutz, Treuhand- und Steuerwesen oder im Personalbereich. Die Arbeitgebenden schätzen es, dass Studienabgänger über Berufserfahrung verfügen. Das macht sie schnell zu produktiven Mitarbeitenden: Ein klarer Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach Wirtschaftsjuristinnen und -juristen ist ungebrochen hoch. Was ursprünglich als berufsorientierte Ausbildung gedacht war, hat sich schon seit den ersten Jahren zu einem akademischen Sprungbrett entwickelt – mit deutlich mehr Anschlussmöglichkeiten als zunächst erwartet. Viele Studierende haben nach dem Bachelor Wirtschaftsrecht ein juristisches Masterstudium an einer Universität angeschlossen und sind heute als Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte oder gar als Professoren tätig. Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelors Wirtschaftsrecht zeigen, wie der Wechsel zwischen verschiedenen Hochschultypen erfolgreich gelingen kann. Was früher Ausnahme war ist heute Realität – und belegt die Wirksamkeit bildungspolitischer Reformen Seit 2006 verpflichtet Artikel 61a der Bundesverfassung Bund und Kantone, einen

«Mit dem Bachelor FH in den juristischen Master einer Universität: Durchlässigkeit wird hier Realität.»

Jan Wallimann, Absolvent Bachelor Angewandtes Recht ZHAW, setzt sein Studium an der Universität Freiburg mit dem Master of Law fort

durchlässigen Bildungsraum zu schaffen. Der Bachelor Wirtschaftsrecht setzt diesen Auftrag konkret um und sendet zugleich ein starkes Signal: Bildung in der Schweiz ist offen und durchlässig. Wie sich das juristische Studienangebot der ZHAW weiterentwickelt hat, geht massgeblich auf Impulse der Wirtschaftsrechts-Alumni und -Alumnae zurück Dies gilt sowohl für den interdisziplinären Masterstudiengang Management and Law wie auch für den stärker auf öffentliches Recht und Strafrecht ausgerichteten Studiengang Angewandtes Recht. Dieser gliedert sich in zwei zentrale Lernbereiche: Die juristische Fachkompetenz macht zwei Drittel des Studienprogramms aus, die juristische Sprachund Methodenkompetenz umfasst das verbleibende Drittel. Im Lernbereich juristische Fachkompetenz absolvieren die Studierenden Module in den juristischen Kernbereichen Privatrecht, Öffentliches Recht und Strafrecht Im Lernbereich juristische Sprach- und Methodenkompetenz lernen sie, Klienten-

briefe zu schreiben, Sachverhalte zu erstellen, juristische Gutachten bzw Legal Memoranda zu verfassen, Reglemente und Statuten zu entwerfen sowie Gesuche und Entscheide zu redigieren. Diese Module schärfen praxisrelevante handwerkliche Kompetenzen. Der Studiengang ist damit so ausgestaltet, wie es das Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz für Fachhochschulstudiengänge verlangt: praxisbezogen und berufsfeldorientiert Dass im Vergleich zu einem Universitätsstudium der juristischen Sprachund Methodenkompetenz besondere Beachtung geschenkt wird, steht dem wissenschaftlichen Anspruch des Studiums nicht entgegen. Vielmehr verstärken sich Fach-, Sprach- und Methodenkompetenz gegenseitig. Bei Teilzeitstudierenden, die rund zwei Drittel der Studierenden ausmachen, ist der Unterricht auf zwei Arbeitstage pro Woche konzentriert, um eine studienbegleitende geregelte Arbeitstätigkeit zu ermöglichen. Wie beim Bachelor

Wirtschaftsrecht verfügen die meisten Studierenden über eine kaufmännische Berufslehre und Berufsmaturität, sind also qualifizierte Berufsleute. Wie Umfragen bei potenziellen Arbeitgebenden gezeigt haben, sind Absolventinnen und Absolventen des Bachelors Angewandtes Recht für juristische Aufgaben in zahlreichen Berufsfeldern geeignet. Sie können in Verwaltungen, bei Polizei und Strafverfolgungsbehörden, im Justizvollzug sowie in staatsnahen Betrieben arbeiten. Auch im Gesundheits- und Sozialwesen sind sie einsetzbar Dasselbe gilt für Verbände, NGOs und regulierte Branchen. Eine Reihe von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern hat bereits begonnen, Studierende noch während des Studiums gezielt anzuwerben, um sie für juristische Tätigkeiten einzusetzen – nicht im Rahmen von Praktika, sondern als fest angestellte Mitarbeitende. Dabei handelt es sich vor allem um juristisch geprägte Tätigkeiten mit Sachbearbeiterstatus – nicht innerhalb klassischer Rechtsdienste, sondern eingebettet in betriebliche Abläufe und im «Business» Auch der Bachelor Angewandtes Recht bietet eine hohe Durchlässigkeit zu juristischen Masterprogrammen an Schweizer Universitäten. Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen werden ihr Studium an den Universitäten Luzern, Freiburg und Basel fortsetzen –ein deutliches Zeichen für die Anschlussfähigkeit des Programms. Der Bachelor Angewandtes Recht vollzieht somit, was in anderen praktischen Disziplinen schon lange der Fall ist. In Fachbereichen wie Betriebsökonomie, Informatik, Psychologie, Architektur und Ingenieurswesen sind Studienangebote sowohl auf Fachhochschul- als auch auf Universitätsstufe üblich. In all diesen Fällen handelt es sich nicht um Doppelungen. Vielmehr stellt das Angebot sicher, dass die Studiengänge auf die Eingangskompetenzen sowie Lerncharakteristika ihrer Zielgruppen ausgerichtet sind. Der Bachelor Angewandtes Recht öffnet den Zugang zum juristischen Berufsfeld für breitere Bevölkerungsschichten. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit und stärkt die Durchlässigkeit im Schweizer Bildungssystem. Gleichzeitig hilft er, den steigenden Bedarf an qualifizierten juristischen Fachkräften zu decken.

Gastbeitrag Prof Dr Andreas Abegg, Rechtsanwalt, ist Leiter des Instituts für Regulierung und Wettbewerb an der ZHAW School of Management and Law. Prof Dr Philipp Sieber Rechtsanwalt LL.M., ist Leiter des Bachelorstudiengangs Angewandtes Recht und Leiter Lehre der Abteilung Business Law an der ZHAW School of Management and Law.

Diplomandinnen und Diplomanden der Studiengänge Wirtschaftsrecht, Angewandtes Recht und Management and Law mit Reto Steiner (ganz rechts), Direktor der ZHAW School of Management and Law.
Gian Jucker Absolvent Bachelor Angewandtes Recht ZHAW erhält sein Diplom von Studiengangleiter Philipp Sieber (rechts).

Berufung ist kein Luxusgut

Die Arbeitswelt verändert sich rasant Statt mehr zu schuften, sollten wir lernen, unserer inneren Stimme zu folgen – und die eigene Arbeit so zu gestalten, dass sie Sinn macht.

Von Mathias Morgenthaler

Sind wir naiv? Während Chatbots auf der Basis von künstlicher Intelligenz Texte schreiben, Diagnosen stellen und bald auch Anwälte, Controllerinnen und Werbetexter ersetzen, diskutieren wir ernsthaft über Berufung? Täten wir nicht besser daran, härter zu arbeiten, programmieren zu lernen und weniger wählerisch bei der Berufswahl zu sein, um im globalen Wettbewerb nicht unterzugehen?

Das Gegenteil ist der Fall. Wir sollten nicht härter arbeiten, sondern smarter Die Zukunft gehört nicht den Angepassten, sondern den Entdeckerinnen und Entdeckern. Die grösste Ressource in Zeiten exponentieller Technologie ist nicht Fleiss, sondern Kreativität. Und diese Kreativität entfaltet sich nicht, wenn wir uns pausenlos abmühen und brav Jobprofile ausfüllen. Sie entfaltet sich, wenn wir Abstand gewinnen zu den Dingen und ein Gefühl dafür entwickeln, was uns wichtig ist und was wir bewegen wollen.

Von der Fabrikhalle

zum Yogastudio

Frithjof Bergmann, Sozialphilosoph und Begründer der «New Work»-Bewegung, brachte es auf die Formel: «Tun, was wir wirklich, wirklich wollen.» Das war schon Ende der 1970er Jahre kein romantisches Hobbyprojekt, sondern eine Überlebensstrategie. Damals drohte in der US-amerikanischen Automobilindustrie wegen der ersten Automatisierungswelle eine Massenentlassung. Bergmann schlug den Managern von General Motors in Flint vor, nicht die Hälfte der Leute auf die Strasse zu stellen, sondern die Mitarbeiter nur noch die Hälfte des Jahres bezahlt am Fliessband arbeiten zu lassen und ihnen die andere Hälfte Zeit zu geben, sich mit etwas Interessanterem zu beschäftigen: mit der Frage, was sie wirklich tun wollten. So entstanden –aus der Not geboren – persönliche Lebensentwürfe und stimmige Tätigkeiten. Fabrikarbeiter wurden zu Yogalehrern, Schriftstellern, Gastronomen Heute gibt es weniger Fliessbandjobs, aber nach wie vor viele Menschen, die sich ohne Herzblut bei ihrer Arbeit abmühen. Wer den grössten Teil seiner Lebenszeit mit einer Tätigkeit verbringt, zu der er keinen inneren Bezug hat, läuft Gefahr, sich selbst zu verlieren – und bald auch seinen Job Denn austauschbare Routinearbeit wird von Algorith-

men übernommen. Was weiterhin eine Daseinsberechtigung hat, sind Tätigkeiten mit einer persönlichen Handschrift, Arbeit die Sinn stiftet und Beziehungen gestaltet, die Neues hervorbringt. Es wäre fatal, die Suche nach der Berufung als Luxusproblem Privilegierter abzutun. Denn die Kosten, die unmotivierte Mitarbeitende erzeugen, sind enorm: Laut Gallup leisten in der Schweiz 81 Prozent der Angestellten nur Dienst nach Vorschrift, weitere zehn Prozent haben innerlich gekündigt. Chronischer Stress verursacht allein in der Schweiz Milliardenkosten. Und wer auf dem Sterbebett bereut, die eigenen Träume nie ernst genommen zu haben, zahlt den höchsten Preis von allen. Doch wie kommt man ihr auf die Spur der eigenen Berufung?

Hans Rusinek der an der Universität St.Gallen zum Wandel der Arbeitswelt forscht, bringt es wie folgt auf den Punkt: «Wo deine Talente auf die Bedürfnisse der Welt treffen, liegt deine Berufung.» Damit sagt er auch: Die Suche nach Berufung ist kein esoterischer Egotrip. Sie verlangt nicht nur Selbsterkenntnis –sondern auch Offenheit und Dialog Wer mehr Sinn und Erfüllung sucht, muss sich nicht zurückziehen und/oder selbstständig machen, sondern manchmal ist der lohnendste Weg, den bisherigen Job so umzugestalten, dass er mehr Freude macht, mehr die eigene Handschrift bekommt (Job-Crafting); statt zu kündigen also mit dem Arbeitgeber Freiräume auszuhandeln

Die Schule der Anpassung verlassen

So unterschiedlich die Wege sind, die zur eigenen Berufung führen, eine Sache ist unerlässlich: die eigene innere Stimme ernster zu nehmen als die Erwartungen anderer Das ist oft schwieriger, als es klingt. Wir lernen früh, uns anzupassen. Wir werden als Kinder für das richtige Verhalten gelobt, für Ungehorsam getadelt, später fürs Bravsein befördert. Wir werden Spezialisten darin, Erwartungen zu erfüllen Und wundern uns, wenn sich keine Erfüllung einstellt.

Die Anpassungskarriere ist bequem, aber teuer: Sie kostet Lebendigkeit, Kreativität – und am Ende die Freude an der Arbeit. Sich zu entwickeln heisse, sich aus den Erwartungen anderer herauszuwickeln und Eigenes zu wagen, hat der Neurobiologe Gerald Hüther treffend festgestellt. Wer sich seiner Beru-

fung nähern will, kommt nicht darum herum, Menschen zu enttäuschen und sich mit Unsicherheit anzufreunden.

Keine Prüfung,sondern eine Expedition

Deshalb plädiere ich für ein Bildungsund Arbeitsmodell, das die Entdeckerqualitäten des Menschen ins Zentrum rückt statt den Fleiss:

• BildungalsEntdeckungsreise:Weg vom kollektiven kurzfristigen Auswendiglernen für Prüfungen, hin zu individueller Neugier. Kinder brauchen weniger standardisierte Lernziele, sondern die Gelegenheit herauszufinden, was sie wirklich interessiert

• Organisationen als Möglichkeitsräume: Es braucht in Unternehmen weniger starre Jobprofile und mehr Rollen, die sich verändern dürfen; mehr Arbeit, die in Projekten organisiert ist statt in Abteilungen; Organisationen sollten Mitarbeitende mehr an ihren Werten und ihrem Potenzial messen statt an ihrem CV und der Anzahl Dienstjahre.

Nicht die Angst zu scheitern sollte uns als Kompass dienen, sondern die Freude am Lernen und Gestalten.

• Wachstum beginnt im Kopf: Nicht die Angst zu scheitern sollte uns als Kompass dienen, sondern die Freude am Lernen und Gestalten Das Leben ist keine Prüfung, sondern eine Entdeckungsreise. Was wir heute können und wissen, ist weniger entscheidend als dass wir motiviert sind, Neues zu lernen

Seine Berufung zu leben ist also keineswegs egoistisch; es bedeutet vielmehr, das eigene Leben ernst zu nehmen und einen Beitrag zu leisten, der über das reine Funktionieren hinausgeht. Das ist eine Notwendigkeit in einer Welt, in der Menschen ihre Einzigartigkeit neu definieren müssen. Wer glaubt, er könne in disruptiven Zeiten überleben, indem er noch härter arbeitet, irrt. Wir müssen nicht schneller im Hamsterrad laufen –wir müssen aussteigen. Und anfangen, das zu tun, was wir wirklich, wirklich wollen und was die Welt ein klein wenig besser macht.

Mathias Morgenthaler ist als Laufbahnberater bei Swiss Olympic und als selbstständiger Coach und Journalist tätig. Er ist Autor der Bücher «Beruf und Berufung», «Aussteigen – Umsteigen» (mit Marco Zaugg) und «Out of the Box» (alle im Zytglogge-Verlag erschienen). beruf-berufung.ch

Diese Offenheit sollten wir auch in Bezug auf unsere Berufung bewahren. Berufung ist kein heiliger Gral, den wir eines Tages finden. Das Wort steht für einen Suchprozess, der nie ganz abgeschlossen ist, der uns aber mit Sicherheit näher zu uns führt und gleichzeitig unseren Empathiemuskel stärkt Wenn mehr Menschen ihre Berufung leben, profitieren nicht nur sie selbst Studien zeigen: Wer seine Arbeit als sinnvoll erlebt, ist gesünder engagierter kooperativer Das färbt ab – auf Teams, auf Unternehmen, auf die Gesellschaft Die Folgen wären: weniger Zynismus, weniger Aggression, weniger Flucht in Ersatzbefriedigungen; stattdessen mehr Achtsamkeit, mehr Gemeinschaft und mehr Nachhaltigkeit.

Der Weg zur Berufung ist nicht in einem Zug gewonnen: Es braucht Geduld

Und, was willst du später einmal werden?» Diese Frage, scheinbar harmlos, stellt sich für viele Jugendliche sehr konkret und entscheidend. In einem Bildungssystem, das für seine effiziente duale Ausbildung bekannt ist, wird der frühe Eintritt in die Arbeitswelt zur Herausforderung. Denn dieses Modell zwingt manche Jugendliche zu schwierigen Entscheidungen in einem Alter, in dem sich die Interessen noch schnell verändern «Zwischen 13 und 15 haben viele noch keine klare Vorstellung und das ist normal», sagt Joël Viau, Leiter der Berufsberatung des Kantons Waadt. Die Entwicklung einer beruflichen Identität brauche Zeit, und es sei üblich, mehrere Möglichkeiten zu erkunden, bevor man seinen Weg findet. Laut Berufsberatung.ch gibt es über 200 mögliche Lehrberufe – von Mechatronik über Logistik bis hin zu Pflege und Informatik Eine riesige Auswahl, die einen Jugendlichen ohne klare Vorstellungen von seinen Stärken und Vorlieben leicht überfordern kann.

Kollektive Selbstbefragung

Wie findet man sich in diesem Dschungel der Berufe zurecht? «Es reicht nicht, Tiere zu mögen, um tiermedizinische Assistentin zu werden oder gerne zu kochen, um in die Gastronomie zu gehen», erklärt Joël Viau. Begleitung sei deshalb entscheidend. Dazu gehören Standortbestimmungen, um die eigenen Interessen zu erkennen, individuelle Arbeit an Selbstvertrauen und Motivation, aber auch die Auseinandersetzung mit vorhandenem Wissen und teils überlieferten Vorstellungen von Berufen All das bieten die Berufsberatungszentren an, um Jugendliche zu unterstützen Ein weiterer Hebel sind Schnupperlehren, die ab etwa 13 Jahren sehr empfohlen werden und eine wichtige Rolle spielen. Sie ermöglichen, für einige Tage in den Alltag eines Berufs einzutauchen und Vorstellungen mit der Realität zu vergleichen. «Manche merken dabei, dass ein Beruf weniger ideal ist, als sie dachten – oder umgekehrt» so Viau.

In dieser heiklen Frage der frühen Berufswahl können auch die Eltern entscheidend helfen – oder zusätzlichen

Wie den richtigen Weg finden, wenn man sich noch sucht?

Mit 15 Jahren müssen einige Jugendliche zum ersten Mal eine berufliche Richtung wählen. Doch wie soll man schon so früh wissen, was man im Leben machen will? Ein Blick über den Röstigraben. Von Thomas Pfefferlé

Druck ausüben. «Wichtig ist, dass sie zuhören und sich über die Realität und Vielfalt der Berufe informieren, um einen objektiven Blick zu behalten, ohne ihre eigene Erfahrung zu vermischen oder ihre Erwartungen auf die Kinder zu übertragen», betont Viau. «Und die Schule bereitet das Feld vor, indem sie sensibilisiert, insbesondere mit den Modulen zur Berufswahlvorbereitung, die ab der 9. Klasse etwa einmal pro Woche angeboten werden.»

Berufswechsel als konstruktiver Weg

Es gilt auch, daran zu erinnern, dass eine Lehre kein endgültiger Weg und schon gar keine Sackgasse ist. Jedes Jahr wechseln laut Bundesamt für Statistik fast ein Viertel der Lernenden den Lehrberuf oder brechen ihre Ausbildung ab Diese Mobilität ist Teil des Lernprozesses selbst. «Auch wenn die erste Berufswahl wichtig ist, sie ist nicht endgültig», betont Viau. «Man sollte deshalb nicht zögern, eine Ausbildung zu beginnen, denn man kann später immer noch korrigieren dank der zahlreichen Brücken und Anschlussmöglichkeiten im Bildungssystem.»

In einer Zeit, in der sich die Arbeitswelt rasch wandelt, Berufe sich verändern und ständig neue Kompetenzen gefragt sind, wirkt die Vorstellung einer einzigen und

«Es ist wichtig, dass Eltern sich über die Realität der Berufe informieren, ohne ihre eigenen Erwartungen auf die Kinder zu übertragen.»

Joël Viau, Leiter der Berufsberatung des Kantons Waadt

endgültigen Entscheidung mit 15 Jahren zunehmend überholt. Statt als starre Weichenstellung sollte die Berufswahl als flexibler Weg mit Versuchen, Irrtümern und Lernen gesehen werden.

Für Steve Egger bedeutete diese pluralistische Sichtweise, dass er zwei eidgenössische Fähigkeitszeugnisse (EFZ) machte und am Ende einen ganz anderen Beruf ausübte. Heute arbeitet er im Transportdienst im Universitätsspital Lausanne Zuerst absolvierte er 2010 eine Lehre als Interactive Media Designer und schloss 2016 eine zweite Lehre als Hochbauzeichner ab «Wie viele andere Jugendliche wusste ich nach der Schule nicht, was ich machen wollte.» Nach einem Vorberei-

tungsjahr am Berufsbildungszentrum Vevey wechselte er an die Eracom, die Westschweizer Schule für Kunst und Kommunikation in Lausanne, wo er die Lehre als Multimediagestalter begann. Angeregt auch durch Freunde, erwies sich diese Wahl als sehr bereichernd: 2015 veröffentlichte er den Comic «Willkommen in der Rekrutenschule» (Original: «Bienvenue à l’école de recrues»), der sofort von der Westschweizer Buchhandelskette Payot als Favorit ausgezeichnet wurde. Das Werk verbindet seinen humorvollen Blick auf die Rekrutenschule mit den zeichnerischen und technischen Fähigkeiten, die er an der Kunstund Kommunikationsschule erworben hatte. «Diese Lehre hat mir sehr viel ge-

bracht, sowohl technisch als auch menschlich, dank der Lehrpersonen, die uns die Augen öffneten für die Möglichkeiten dieses Berufs.» Danach machte er die gestalterische Berufsmaturität und absolvierte die Lehre als Hochbauzeichner mit dem Ziel, später einmal Architektur zu studieren. Nach knapp einem Jahr im Planungsbüro, wo der hohe Druck und die starren technischen Vorgaben seine Berufswahl ins Wanken brachten, kündigte er Er kehrte ans Universitätsspital zurück wo er schon zehn Jahre zuvor in der Logistik gearbeitet hatte. Heute schätzt er besonders den menschlichen Kontakt und die Teamdynamik, und der Job lässt ihm genug Zeit, um parallel an eigenen kreativen Projekten zu arbeiten.

Von der Lehre an die Universität

Für Anna*, 26, heute Studentin der Sozial- und Politikwissenschaften an der Universität Lausanne, war die Wahl der Lehre besonders schwierig. «Mit 15 begann ich eine KV-Lehre in einer Umzugsfirma. Ich konnte mir nicht vorstellen zu studieren, und ich war vor allem von der Aussicht auf finanzielle Unabhängigkeit angezogen. Die Lehre schien mir der beste Weg dorthin.»

Doch im zweiten Lehrjahr kam die Ernüchterung. Die Arbeit war eintönig die Atmosphäre schlecht, die Perspektiven unbefriedigend. Anna entschied sich für eine völlige Neuorientierung und begann eine Lehre als tiermedizinische Assistentin.«WirhattenimmerTierezuHause, und ich dachte, dieser Bereich würde mir gefallen.» Nach weniger als einem Jahr brach sie jedoch ab Die Mithilfe bei Operationen und manche Behandlungen wurden für Anna zur Belastung. Ohne zu wissen, wie es weitergehen sollte, nahm sie sich, mit der Unterstützung ihrer Eltern, eine Auszeit von einem Jahr Reisen nach Italien und in die USA halfen ihr ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. In New York absolvierte sie ein Praktikum bei einer Organisation, die Menschen am Rand der Gesellschaft wie Obdachlose unterstützt Das war der Wendepunkt: Sie entdeckte ihre Leidenschaft für soziale Fragen. Zurück in der Schweiz, holte sie die Matura nach und begann das Studium an der Universität Lausanne, wo sie nun ihren Bachelor abschliesst «Wenn ich auf meinen Weg zurückblicke, denke ich manchmal, dass ich Zeit verloren habe – besonders in den Phasen zwischen meinen abgebrochenen Lehren. Vielleicht hätte ich mir früher mehr Rat holen sollen, um schneller zu meinem Bereich zu finden Aber gleichzeitig haben mir diese Erfahrungen geholfen herauszufinden, was mich wirklich motiviert, und so habe ich letztlich meinen Weg gefunden.» * Name geändert

Manchmal

Traumjob Influencerin und Fussballer

Traumberufe wie Ärztin oder Pilot sind zeitlos – doch neue Rollenbilder und Trends verändern die Berufswünsche von Jugendlichen Manche Träume bleiben, andere weichen der Realität Von Fabian Ruch

Kürzlich bei der ärztlichen 10-Jahres-Kontrolle. Frage an den Sohn: «Was ist dein Traumberuf?» Die Antwort: «Fussballprofi. Sportjournalist. Pilot.» Der Kinderarzt lacht und sagt, das sei eine klassische Antwort. Zuerst ein kindlicher Wunsch, dann der Beruf des Vaters oder der Mutter schliesslich etwas Aufregendes, Spannendes, Schwärmerisches. Wer fliegt schon nicht gerne um die Welt? Erwachsene erinnern sich gerne an diese unbeschwerte Zeit zurück. Wer noch Freundebücher aus der Kindheit besitzt schmunzelt über die Gedanken und Wünsche von damals. Fussballprofi? Knapp verpasst. Immerhin: Sportjournalist und etwas mit Kommunikation – das passt schon. Mit zehn steht einem die Welt noch offen. Man malt sie sich, wie sie einem gefällt. Es dauert nur ein paar Jahre – bis zur Oberstufe ab der 7. Klasse – bis aus Spass plötzlich Ernst wird.

Wenn man mit Lehrerinnen und Lehrern spricht, zeigt sich: Beim Thema Traumjob geht es Kindern und Jugendlichen meist um Interessen und Freude, nicht um Karriere oder Lohn. Eine Erhebung der Pädagogischen Hochschule Zürich betont, dass intrinsische Motivation in jungen Jahren entscheidender ist als Einkommen oder Aufstiegschancen.

Traditionen halten sich hartnäckig

Zahlreiche Studien zu den beruflichen Erwartungen von Kindern zeigen: Die Präferenzen haben sich zuletzt nicht dramatisch verändert. Mädchen möchten am liebsten Tierärztin, Ärztin, Anwältin oder Lehrerin werden, Jungen Polizist, Informatiker, Sportler oder Ingenieur Astronautinnen und Feuerwehrmänner fehlen ebenfalls nicht. Das zeigt eine Auswertung der OECD-Studie «Dream Jobs? Teenagers’ Career Aspirations and the Future of Work» (2020). Sie

empfiehlt, Kindern früh ein realistisches

Bild der Arbeitswelt zu vermitteln – mit Praktika, Berufsberatung, Kontakten zu Betrieben und Jobmessen. Bei der Entscheidung für einen Traumjob stechen oft zwei Faktoren heraus: zuerst Faszination, später gesellschaftliches Prestige. Mit der Pubertät wird der Blick pragmatischer die ersten Realitäten des Arbeitsmarkts werden spürbar

Die Arbeitswelt verändert sich rasant, KI beschleunigt diesen Wandel zusätzlich. Dennoch bleiben geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen: Mädchen bis 15 Jahre bevorzugen kreative und soziale Berufe – Sängerin, Schauspielerin, Prinzessin –, Jungen träumen weiterhin von Pilot, Sportler, Lokführer Ab 15 verändern sich die Prioritäten: Berufe wie Managerin, Psychologin, Anwältin IT-Fachmann oder Architekt rücken vor Darauf verweist auch die JAMES-Studie der ZHAW (2022), die regelmässig Mediennutzung und Zukunftswünsche von Jugendlichen erhebt.

Mehrere Studien zeigen, dass die meisten Menschen später nicht in ihrem einstigen Traumberuf arbeiten. Das ist kein neues Phänomen – gesellschaftliche und technologische Entwicklungen haben Berufsbilder schon immer verändert. Traumberufe wie Bauer, Schmied oder Dienstmädchen sind fast verschwunden. In einer Folge der SRFSendung «Rendez-vous» von 1967 sieht man Buben mit leuchtenden Augen erzählen, warum sie die Berufe als Maurer und Metzger Bauer und Mechaniker reizen, während nicht wenige Mädchen unbedingt Coiffeuse werden wollen.

Laut der Jugendtrendstudie Schweiz 2025 bleibt die berufliche Orientierung von jungen Menschen zwar traditionsbewusst, aber der Druck durch Automatisierung und die Chancen durch neue Technologien verändern die Erwartung an den Arbeitsmarkt spürbar

Heute stehen Berufe in IT Robotik Umweltschutz, Gesundheit und Naturwissenschaften bei Jugendlichen hoch im Kurs. Sportträume bleiben populär, doch die Professionalisierung erleichtert heute die Vereinbarkeit von Schule und Spitzensport. Swiss Olympic verweist auf Programme wie «Talent Eye», die duale Karrieren ermöglichen.

Stadt träumt anders als Land

Das Schweizer Bildungssystem ist durchlässig: Kinder können ihre Wahl auch später ändern. Das bietet Chancen, kann aber überfordern. Viele Jugendliche wissen nach der obligatorischen Schulzeit noch nicht, wo ihre Talente liegen. In ländlichen Regionen sind die Präferenzen teils andere als in Städten. Regula Grunder, Lehrerin in Adelboden, beob-

achtet: «Natürlich gibt es ein Alter, in demKinderHelikopterpilot,Pistenbullyfahrer Skifahrer oder Eishockeyprofi werden wollen. Aber früher träumten die Jugendlichen mehr, heute sind sie realistischer.» Es bestehe ein Bedürfnis nach Sicherheit, handwerkliche Berufe stehen hoch im Kurs. Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, dass in ländlichen Regionen rund ein Drittel mehr Jugendliche eine Lehre im Handwerk beginnen als in urbanen Kantonen. Die Eidgenössische Jugendbefragung ch-x im Auftrag des VBS untersucht derzeit, wie Schweizer Jugendliche ihre Zukunft und mögliche Berufslaufbahnen wahrnehmen – auch vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Krisen, der Digitalisierung und neuer Technologien wie KI.

Der Einfluss dieser Technologien zeigt sich in ihrem Alltag bereits: Bewerbungen lassen sich in Minuten fehlerfrei erstellen. «Noch bis vor Kurzem war das für nicht wenige Kinder und deren Eltern eine Herausforderung», sagt Grunder Zudem buhlen Firmen früher um Talente, was den Entscheidungsprozess beschleunigt. «Für Kinder in der 8. Klasse ist es eigentlich zu früh, um sich bereits für eine Richtung zu entscheiden.»

Es ist das Alter, in dem die meisten erst realisieren, dass es mit der Karriere als Influencerin oder Fussballspieler vielleicht doch nicht ganz so einfach wird.

Fabian Ruch schrieb wie sein Sohn Fussballprofi in das Freundebuch. Klappte knapp nicht Heute macht er in Kommunikation, ist unter anderem Journalist und hat auch einen FussballPodcast («Anderi Liga 2.0»).

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