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Samstag, 27. Januar 2024 · KW 04 · 48. Jahrgang
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AUSZEICHNUNG: Heimat- und Carneval-Verein Bürstadt verlieh den Courage-Orden 2024 der Fernsehjournalistin und Kriegsberichterstatterin Katrin Eigendorf
Mutig mittendrin in Kriegen und Krisen BÜRSTADT – Wie passen Spaß und Frohsinn in der Fastnacht zu Kriegen und Krisen? Zum einen hören Kriege wegen Fastnacht leider nicht auf und Krisen in der Welt bleiben oder es entwickeln sich neue, zum anderen lässt sich mit guter Stimmung viel erreichen. Der Heimat- und Carneval-Verein Bürstadt (HCV) hat am Sonntag mit der Verleihung des CourageOrdens 2024 an die Fernsehjournalistin und Kriegsberichterstatterin Katrin Eigendorf bewiesen, dass sich Freude und Ernst harmonisch verbinden lassen. Seit 1999 berichtete sie zunächst aus Afghanistan, Syrien und Tschetschenien und seit dem Krieg in der Ukraine von dort, aktuell seit dem Hamas-Überfall auch aus Israel – mutig mittendrin, häufig in gefährlicher Mission mitten im Kriegsgeschehen. Dank ihrer Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch und Russisch, erworben vor Jahren als Korrespondentin in Moskau, stehen ihr viele Möglichkeiten offen, mit Menschen zu kommunizieren, wie Laudator Volker Bouffier betonte. Bürgermeisterin Schader erinnerte in ihrem Grußwort an den Beginn des Courage-Ordens, als der HCV 1983 gleich groß anstatt klein angefangen habe und den damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher auszeichnete. Mit Katrin Eigendorf habe der HCV eine ausgezeichnete Wahl getroffen – und
Bildergalerie auf www.tip-suedhessen.de HCV-Präsident Patrick Brenner (links) legte der Fernsehjournalistin Katrin Eigendorf den Courage-Orden um, die Urkunde erhielt sie aus der Hand des HCV-Präsidenten Frank Reichmann. Foto: Hannelore Nowacki
endlich mal eine Frau. Das neue Goldene Buch der Stadt Bürstadt war bereits für die späteren Widmungen der Ehrengäste aufgeschlagen, für Bouffier war es das dritte Mal. Was die Bürgermeisterin mit dem sprichwörtlichen Augenzwinkern zur Bemerkung veranlasste, er sei wohl deswegen gekommen. Bouffier, ganz in seinem Element als mitreißender Redner, konterte später mit Humor: „Eure Bürgermeisterin ist eine mittlere Granate“ und er sei nicht wegen des dritten Mals
gekommen. Bürstadt nannte er ein Juwel, Bürstadt sei toll – so etwas sage er zwar überall, „aber hier stimmt’s“. Das Raunen und Klatschen bewies ihm: „Die Stimmung ist gut“. Mit dreifachen Helau-Rufen und hochfliegenden Armen wurden die Redebeiträge bejubelt, hier und da raunte bei gewagten witzigen Aussagen das Publikum nach närrischem Brauch ein AuAuAu. So auch als Landrat Christian Engelhardt in seinem Grußwort Lampertheim als Krisenregion auf die Schippe
INNENSTADT: Strategiekonzept Einzelhandel im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss vorgestellt
nahm. Den HCV und die Bürstädter Fastnacht mit dem ehrenamtlichen und kreativen Einsatz das ganze Jahr über und die Jugendarbeit ließ der Landrat hochleben ebenso wie die neue Courage-Ordens-Trägerin.
Lobrede für Mut und Demokratie Als Laudator schwenkte Volker Bouffier nach dem fastnachtlichen Streifzug hin zu ernsten Worten und zum Wirken der neuen Courage-Ordens-Trägerin und
eine Freude und Ehre sei es, die Laudatio zu halten. Katrin Eigendorf nehme seit 30 Jahren mit ihren Berichten aus Kriegsund Krisengebieten eine Aufgabe wahr, die für eine Gesellschaft unverzichtbar sei. Aufgabe von Journalisten sei zu beschreiben was ist und die Dinge einzuordnen, denn das Erste, was im Krieg verloren gehe, sei die Wahrheit. Katrin Eigendorf gehe dahin, wo wesentliche Veränderungen geschehen. „Frau Eigendorf, Sie sind eine mutige Frau, das muss man sagen, klug und vielfach ausgezeichnet“. Herz, Anteilnahme und Weitblick zeichne sie aus. Als unerschrockene und freie Journalistin sei ihr viel zu verdanken. Ein fröhliches Gemüt und ein ernster Blick gehören zusammen, ist Bouffier überzeugt, auch „Mut und Zuversicht braucht es immer“. Selbst im eigenen Land, was nicht jedem gefallen möge, meinte Bouffier. Ebenfalls Applaus erhielt Bouffier für seine Frage, wann endlich gegen Putin als Kriegsverbrecher demonstriert werde. „Wo ist der Aufschrei, wo die Empörung“, fragte Bouffier kritisch. In Brüssel kümmere man sich um Tomaten. In ihren Dankesworten lobte Katrin Eigendorf zunächst den HCV für seine beeindruckende Leistung, um dann in eindringlicher Rede für Mut und Haltung zu werben: „Mutig ist, für eine Haltung zu stehen“. Fortsetzung auf Seite 2
www.juwelier-bisch.de
U N G ER
EHRENAMT: Neun Kommunen im Kreis kooperieren in der Weiterbildung von Ehrenamtlichen und anderen Freiwilligen
Innenstadt als Wohlfühloase Für jedes Problem
eine Lösung
Auch der Schillerplatz mit Umgebung soll attraktiver werden – denn nicht immer pulsiert hier das Leben wie bei einem Markttag am Samstag bei der Veranstaltungsreihe „Kultur auf dem Wochenmarkt“. Foto: Hannelore Nowacki
LAMPERTHEIM – Die Zukunft der Innenstadt mit Blick auf Kaiserstraße, Domwiese, Europaplatz und Schillerplatz sowie angrenzenden Straßen kann beginnen. Denn nun liegt das 138-seitige „Strategiekonzept Einzelhandel zur Stärkung der Innenstadt“ vor. das im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss (SEBA) vorgestellt und wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Es soll langfristig als Richtschnur dienen. Die darin formulierten Ergebnisse, Ziele und Empfehlungen erläuterte Dr. Christian Eckert von der imakomm AKADEMIE GmbH in Aalen, die die Stadt Lampertheim im Juni 2022 mit der Erarbeitung beauftragt hatte. Eine Beschlussfassung war nicht vorgesehen. Bürgermeister Gottfried Störmer wies auf das geförderte Stadtumbauprogramm hin, das mit dem
Strategiekonzept einen weiteren Baustein bekommen habe. Im Ausschuss war man sich einig: Das Strategiekonzept soll nicht in der Schublade verschwinden.
CIL – das neue Gremium für mehr aktive Mitarbeit Aus der Innenstadt lässt sich viel machen, das geht jedoch nicht wie von selbst – solche Veränderungen hin zu mehr Anziehungskraft müssen auch von allen Akteuren mitgetragen und vorwärtsentwickelt werden. Daran lassen der Referent, der Ausschuss und der Bürgermeister keinen Zweifel. Das Stadtmarketing soll zwar eine Hauptrolle bei der Umsetzung und Erreichung der Ziele übernehmen. Aber nicht alles könne aufs Stadtmarketing abgeladen werden, machte
Bürgermeister Störmer deutlich. Mit der City-Initiative Lampertheim (CIL) wird eine neue Plattform geschaffen, die das Vorhaben aus privater Sicht begleitet und für sichtbaren Output, sprich Ergebnisse, sorgen soll. Geschäftsleute, Immobilienbesitzer und die Jugend sollen an Bord genommen werden. Das Gremium ohne neue Rechtsform, bestehend aus 15 Personen, soll sich eine freiwillige Geschäftsordnung geben, sich vierteljährlich treffen und einmal im Jahr den politischen Gremien berichten. Da auf das Stadtmarketing in der Hauptrolle der Umsetzung mehr Arbeit zukommt, müsste das Personal aufgestockt werden. Nach Rechnung des Referenten fehlen 1,8 Vollzeitstellen im Vergleich mit anderen Kommunen. Fortsetzung auf Seite 2
die Bürger, die ihre Freizeit für andere aufwenden“, sagte Schmidt.
Neues Vorstandsmodell erleichtert ehrenamtliches Engagement Der Viernheimer Bürgermeister Matthias Baaß machte auf eine wichtige neue Regelung für Vereinsvorstände aufmerksam, die zur Entlastung beitragen und zur Vorstandsarbeit motivieren soll: Aus der Mitte einer Mitgliederversammlung können mehrere Personen gewählt werden, die sich die üblichen Vorstandsaufgaben teilen. Sich rechtzeitig über die Zukunft des Vereins Gedanken zu machen, empfiehlt Baaß, wenn sich zum Beispiel kein Vorstand findet. Harald Hofmann, Leiter des Fachbereichs Ehrenamt in Viernheim und in der Lampertheimer Vereinswelt auch durch die Moderation beim Vereinsfrühschoppen bekannt, rät zu angeleiteter Moderation von außen, wie bei der Rettung des Lampertheimer VogelparkVereins. Das neue Vorstandsmodell gebe eine neue Freiheit. Die Weiterbildungsangebote könnten auch Freiwillige und Ehrenamtliche in anderen Organisationsformen und Initiativen wahrnehmen. Fortsetzung auf Seite 2
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LAMPERTHEIM – Im Verein kriselt es? Gute Informationen und Tipps, für das Sprechen vor Publikum, das Selbst- und Zeitmanagement, das kleine 1x1 der Satzung, für die Öffentlichkeitsarbeit und viele weitere Aufgaben wären hilfreich? Dann lohnt sich ein Blick in das neue Programm für die kostenfreie Weiterbildung im Ehrenamt, das Lampertheim neben weiteren acht Kommunen im Kreis Bergstraße unterstützt. Für nahezu jede Aufgabe und jedes Problem im ehrenamtlichen Bereich von Vereinen und anderen Organisationsformen ehrenamtlichen Engagements bietet das neue Weiterbildungsprogramm ein Seminar oder einen Workshop und auch kostenfreie Beratung bei akut auftretenden Situationen. Das können mal zwei Stunden oder ein ganzer Tag sein. Bei einem Treffen auf Einladung des Ersten Stadtrats Marius Schmidt hoben auch drei Bürgermeister und zuständige Mitarbeiter der beteiligten Kommunen die Bedeutung dieser Weiterbildungsangebote hervor. Damit werde die Arbeit der Ehrenamtlichen nicht nur wertgeschätzt, ihnen werde auch Gelegenheit gegeben, sich mit den aktuellen Aufgaben und Herausforderungen der Vereinsarbeit sowie den Fragen der Zukunft auseinandersetzen zu können. „Was wären wir ohne
TAGESFAHRTEN 2024 (ohne Taxizubringer) 05.05. 06.05. + 11.06. 07.05. + 03.07. 15.05. + 04.07. 19.05. 11.06. + 28.08.
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