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Samstag, 13. Januar 2024 · KW 02 · 48. Jahrgang
BAUERNPROTEST: Landwirte fahren mit Traktoren auf der B 44 nach Wiesbaden für Erhalt der bisherigen Besteuerung
GmbH
„Keine Zukunft ohne Bauern“
www.juwelier-bisch.de
Bildergalerie auf www.tip-suedhessen.de Traktoren auf der B 44 in der Dunkelheit gegen sechs Uhr bei Biblis.
LAMPERTHEIM – Der Protest der Landwirte gegen die schrittweise Abschaffung der Dieselrückvergütung und andere Benachteiligungen begann am Montag in ganz Deutschland und Hessen. Ziel der Landwirte in Südhessen von Lampertheim bis Wiesbaden war die Kundgebung an der Staatskanzlei, an der etwa tausend Personen teilnahmen. „Ein Erfolg“, meint Willi Billau, Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Starkenburg, auf Nachfrage des TiP. Auch die Kollegen seien zufrieden. Das betreffe die Kundgebung, aber auch die Erlebnisse unterwegs, als Leute den vorbeifahrenden Landwirten zujubelten und mehrheitlich winkten. „Das war sehr schön“. Eine Frau von einer Gärtnerei habe ihm mit der Bemerkung „wir stehen hinter euch“ ein
Päckchen zugesteckt. Billau ist sicher: „Wir werden nicht aufgeben“. Besonders freut ihn, dass mehrere Ministerpräsidenten die Anliegen der Bauern unterstützen. Die Landwirtschaft habe ihre Klimaziele bereits erreicht, nicht aber der Verkehr. Die Bundesregierung hätte bei den Sparmaßnahmen zum Beispiel an eine Kerosinsteuer denken können. Wie Billau berichtete, waren die Landwirte mit 2.500 Traktoren in Wiesbaden angekommen, angemeldet waren nur 800 Traktoren. Das habe dazu geführt, dass die protestierenden Bauern nur nach und nach in die Stadt einfahren konnten, die letzten habe die Polizei um 16 Uhr durchgelassen, nachdem die ersten Teilnehmer schon um 14 Uhr an der Staatskanzlei vorbeigefahren waren.
NEUJAHRSEMPFANG: Seniorenbegegnungsstätte „Alte Schule“ begrüßte das neue Jahr in geselliger Runde mit Sekt und Büffet
Foto: Hannelore Nowacki
Unterstützung der Mittelstandsvereinigung In Lampertheim waren die Landwirte früh auf den Beinen für die Bauern-Demo in der Landeshauptstadt, denn es geht für sie um viel, wenn nicht gar um die Zukunft und die Existenz. Das machten einige Landwirte im Gespräch mit dem TiP deutlich. Kalt und klar war der dunkle Morgen, der Himmel noch schwarz – Zeit für zahlreiche Landwirte, sich zur Abfahrt nach Wiesbaden zur zentralen Bauerndemonstration in Hessen zu treffen. Mit riesigen und kleinen Schleppern unterschiedlichster Bauart machten sich die Landwirte von Lampertheim aus über die B 44 auf den Weg nach Wiesbaden als Auftakt der Protestwoche, um gegen die von der Bundesregierung geplanten Steuererhöhun-
gen und Kürzungen zu protestieren. Auf der B 44 Richtung Biblis und Groß-Gerau rollte der Verkehr, dazwischen immer wieder ein paar Traktoren, einige mit großen Plakaten an der Front. Zu lesen war zum Beispiel „No Farmer – No Food – No Future“ und „Keine Zukunft ohne Bauern“. Auch die Mittelstandsvereinigung Südhessen (MIT) nahm an der Demo teil, wie das große Schild am Schlepper verriet. In einer Pressemitteilung bekundete der MIT-Bezirksvorsitzende und ehemalige Landrat des Kreises Bergstraße Matthias Wilkes die Solidarität der Mittelstandsvereinigung mit den protestierenden Bauern: Die Entscheidung der Bundesregierung zur Beibehaltung der KfzSteuerbefreiung könne lediglich als ein erster Schritt dahingehend
gesehen werden, dass die Ampel in Berlin langsam die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft für gesunde und wohnortnahe Lebensmittelversorgung in Deutschland erkenne. Nachvollziehbar und richtig sei, dass der Bauernprotest wie geplant weitergehe.
Lampertheimer Protest Ein Treffpunkt in Lampertheim war bei Gemüsebau Schmidt in den Böllenruthen, hierher kamen Dr. Willi Billau, Lampertheimer Landwirt und Agrarwissenschaftler, Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Starkenburg sowie deren Sprecher für den Kreis Bergstraße, und sein Sohn Martin Billau, der in der elterlichen Landwirtschaft als Betriebsleiter tätig ist. Fortsetzung auf Seite 2
VERANSTALTUNGSREIHE: Kreiskrankenhaus Bergstraße veranstaltet 13 spannende Vorträge zu unterschiedlichsten Medizinthemen / Auftakt am 23. Januar im Marstall
„Eine Freude – volles „Gesundheitsforum“ wird Haus und gute Laune“ fortgesetzt und ausgebaut LAMPERTHEIM – Wenn es im neuen Jahr so kommt, wie von Bürgermeister Gottfried Störmer und Erstem Stadtrat Marius Schmidt beim Neujahrsempfang der Seniorenbegegnungsstätte „Alte Schule“ (SBS) gewünscht, wird 2024 ein glückliches Jahr. Auf den dekorierten Tischen hatte das ehrenamtliche Mitarbeiterteam, auch als Blaue Engel bekannt, eine stattliche Anzahl Glückskäfer platziert und in den frischen Frühlingsprimeln steckten Schornsteinfeger als weitere Glücksbringer. Uwe Häußer, der für den geschäftsführenden Ausschuss der SBS die Gäste begrüßte, wünschte sich, dass alle gesund bleiben und das Haus immer so voll werde. Eingeladen zu diesem geselligen Höhepunkt am
Jahresanfang hatten der Seniorenbeirat der Stadt Lampertheim und die Seniorenbegegnungsstätte. Eine gerne gepflegte Tradition, die nur während der Coronapandemie ausgesetzt werden musste. „Volles Haus“ war eine Feststellung, die bei den Begrüßungsreden mit großer Freude betont wurde. Kontakte könnten sich hier entwickeln, freute sich Bürgermeister Störmer, der die gute Laune der rund fünfzig Gäste auch dem Engagement der „Blauen Engeln“ zuschrieb, die die Gäste „fantastisch“ versorgen. Allerdings blieben an diesem eiskalten Wintertag die leichten blauen T-Shirts im Schrank, die Engel hatten sich warm angezogen. Fortsetzung auf Seite 2
Bildergalerie auf www.tip-suedhessen.de Blickfang und ein leckerer Genuss sind die selbst gesteckten Käse-Igel zwischen den üppig bestückten Platten. Foto: Hannelore Nowacki
KREIS BERGSTRASSE – Gesundheit erhalten, Gesundheit wiederherstellen: Auch in diesem Jahr verspricht das Programm des „Gesundheitsforums Bergstraße“ des Kreiskrankenhaus Bergstraße wieder viele spannende Vorträge aus den medizinischen Fachbereichen der Klinik. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an alle Interessierten sowie Betroffenen und spannt einen weiten Themenbogen in unterschiedliche Gebiete der Medizin. Prävention und Therapie aber auch spannende Erkenntnisse stehen dabei im Mittelpunkt der jeweiligen Veranstaltungsthemen. Vor Ort mit Experten ins Gespräch zu kommen, kann dabei interessante Perspektiven auf die Medizin der Gegenwart und Zukunft eröffnen, zum Verstehen beitragen und Fragen beantworten. Zugleich geben die Vorträge der Chefärzte und Oberärzte einen umfassenden Einblick in die medizinische Leistungsvielfalt am Klinikstandort Heppenheim und bieten Besuchern Gelegenheit zum Dialog mit den Medizinern. Das Konzept kommt an, wie der große Zuspruch des Vorjahres gezeigt hat. In Folge des großen Interesses wird die Reihe in diesem Jahr fortgesetzt und wächst von acht auf 13 Veranstaltungen an. Veranstaltungsort ist wieder der Marstall im Amtshof in Heppenheim, der Eintritt ist kostenfrei, Beginn ist jeweils um 17 Uhr, Ende gegen circa 19 Uhr.
Auftakt am 23. Januar zum Thema Kopfschmerzen
Dr. Cordula Müller, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe, referiert beim Gesundheitsforum Bergstraße auch in diesem Jahr wieder über das Tabu-Thema Inkontinenz. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße
Eine der Neuerungen: Auf mehrere der Veranstaltungen folgen telefonische Sprechstunden, um Gelegenheit zu ArztPatienten-Gesprächen jenseits der Öffentlichkeit der großen Runden an den Abenden zu geben. Aufgegriffen werden mit der Reihe Themen aus der Kardiologie, Neurologie oder Gynäkologie aber auch Ernährung, Durchblutungsstörungen, Diabetes oder die Wirkung von Narkosen sind Gegenstand der Vorträge. Für Laien verständlich bringen die Fachärzte ihre Expertise ein.
Der erste Termin des Gesundheitsforums widmet sich gleich einer der großen Volkskrankheiten: den Kopfschmerzen. Dargelegt werden die unterschiedlichen Kopfschmerzarten sowie Ursachen und Therapien durch Dr. Matthias Ungerer, Oberarzt und Facharzt der Neurologie am Kreiskrankenhaus Berg-straße. Kopfschmerzen zählen zu den mit am häufigsten auftretenden Leiden bei Menschen. Die Medizin kennt 220 Arten von Kopfschmerzen. Nicht weiter schlimm und schnell vorbei, lässt sich erfreulicherweise in der Vielzahl der Fälle sagen. Auch wenn die Momente der Schmerzen selbstredend oft sehr unangenehm sind. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Schmerz nicht nur kurzzeitig zu spüren ist und Übelkeit oder Schwindel damit einhergehen. In Wiederholung auftretend und ohne konkrete Ursache ist dies ein eigenes Krankheitsbild. Migräne und Spannungskopfschmerzen gehören dazu. Mögliche Therapien sind hier individuell angelegt. Dr. Ungerer erklärt an dem Abend, wie es zu den Schmerzen kommt und was sich dabei im Gehirn abspielt. Im Fokus hat er vor allem häufige Arten des Kopfschmerzes. Fortsetzung auf Seite 2