Mittwoch, 17. Februar 2021, 7. Woche

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4 LOKAL-NACHRICHTEN

NIBELUNGEN KURIER | Mittwoch, 17. Februar 2021

BUND WORMS: Kritik zu Neonicotinoiden im Zuckerrübenanbau / Pestizide tragen zum Schwund der Artenvielfalt bei

SPD HOCHHEIM: Spende im Wert von jeweils 200 Euro an Wormser Tierheim und Gnadenhof

„Notzulassung sehr problematisch“

Pflanzenschutzmittel getötet oder geschädigt werden, da sie deren Immunsystem schwächen, die Orientierung stören und die Fortpflanzung beeinträchtigen. Zudem sei die Wirkung der Abbauprodukte nahezu unerforscht. Klar sei jedoch, dass sie lange in der Umwelt verbleiben, von wild wachsenden oder folgenden Kulturpflanzen aufgenommen werden können und in diesen systemisch wirken. Dies geschehe auch in den extra für Insekten angelegten Blühstreifen.

Argument greife zu kurz Das immer wieder angeführte Argument, dass die Saatgutbehandlung der Zuckerrübe trotz der systemischen Wirkung für Bienen nicht gefährlich sei, da die Rübe vor der Blüte geerntet und verarbeitet wird, greife zu kurz, so die Meinung des BUND. Denn aufgrund des Wurzelüberdrucks würden in Jungpflanzen kleine Wassertröpfchen an den Blatträndern (Guttation) gebildet. In diesen vor allem am Morgen sichtbaren Wassertröpfchen seien sehr hohe Konzentrationen des Insektizids nachzuweisen. Es

konnte festgestellt werden, dass Guttationswasser von Bienen aufgenommen und auch zur Aufzucht der Brut genutzt werde. Der Einsatz von Pestiziden trage mit zum Schwund der Insektenvielfalt bei. Dadurch werde nicht nur die (gerade für die Landwirtschaft) wichtige Bestäubungsleistung beeinträchtigt, sondern auch die Nahrungskette der Feldvögel gestört, fürchtet der Umweltverband. Studien legen einen Zusammenhang zwischen der Abnahme der insektenfressenden Vögel und der steigenden Konzentration bestimmter Neonicotinoide nahe. Auch sind „Ackerpfützen“, in denen relevante Konzentrationen der Wirk- oder Abbaustoffe gefunden wurden, eine wichtige Wasserquelle für Vögel und andere Wildtiere.

Schädigung für Feldvögel Eine weitere direkte Schädigung für Feldvögel bestehe, wenn das gebeizte Saatgut nicht oder nur unvollständig in den Boden eingearbeitet werde. „Nur sechs mit Neonicotinoiden gebeizte Zuckerrübensamen wirken für ein Rebhuhn tödlich, bei einem Feldsperling

Familien- und Traditionsbetriebe

Seit über

Anzeigensonderveröffentlichung

„Völlig falsches Signal“ Diese Umstellung brauche Zeit, eine unabhängige Forschung, Know-how, Offenheit, althergebrachte Pfade zu verlassen und eine klare Agrarpolitik, die in der Übergangszeit EU-weit (finanzielle) Unterstützung garantiere. Die Notzulassung der Neonicotinoide sei nach Auffassung des Naturschutzverbandes ein völlig falsches Signal. Allein eine Rettung der Biodiversität und der Bauern sichere auch künftig die regionale Erzeugung unserer Lebensmittel und eine hohe Artenvielfalt in unseren Kulturlandschaften. Dazu bietet der Naturschutzverband den Dialog auf Augenhöhe mit Landwirten an. Dies sei im Übrigen bereits im Projekt des BUND „Wein, Weizen, Wildbienen“ erfolgt.

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aus dem Nibelungenland stellen sich vor Hier sind echte „Meister der Farben“ am Werk!

Die Firma Kurt Heilmann Malerbetrieb e.K. steht in der 2. Generation für Zuverlässigkeit und Qualität bei privaten wie gewerblichen Kunden Saskia und Uwe Heilmann bringen mit ihrem 20-köpfigen Team Farbe ins Leben! Umso mehr, als dass das Pfiffligheimer Traditionsunternehmen sich als geprüfter Verarbeiter der Schweizer High-End-Naturpigmentfarben KT Color sogar als „Meister der Farben“ bezeichnen darf. Diese Meisterschaft und das hohe fachliche Niveau des Unternehmens belegen die zahlreichen privaten und gewerblichen Kunden im Umkreis von ca. 50 Kilometern, für die der Meisterbetrieb bereits tätig war. 1973 von Kurt Heilmann gegründet, wird er heute von Sohn Uwe und dessen Ehefrau Saskia geführt. Damals wie heute standen Zuverlässigkeit, Qualität und Service

im Mittelpunkt des handwerklichen Schaffens, wobei sich die Größe und das Leistungsspektrum der Firma enorm verändert haben. So sind es nicht nur die „klassischen“ Maler-, Tapezierund Lackierarbeiten, die von dem Kurt Heilmann Malerbetrieb e.K. angeboten werden, sondern auch Innen- und Außenputze, Wärmedämmverbundsysteme, Fußbodenverlegung, Brandschutzsysteme, Betonsanierung und vie-

lerlei kreative Innenraumtechniken. Die kompletten Leistungen und weitere Infos findet man unter www.kurt-heilmann.de. Jüngste Anerkennung der hohen Kompe-

Unterstützung durch Futtermittel

Die Spenden nahm Christiane Gumpert (links), erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Worms, stellvertretend von Patrick Mais, Kassierer des Ortsvereins, entgegen.

Der SPD-Ortsverein WormsHochheim spendete Futtermittel im Wert von jeweils 200 Euro an das Wormser Tierheim und an den Gnadenhof. Coronabedingt nahm stellvertretend für beide Organisationen Christiane Gumpert, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Worms Stadt und Land e. V., das Futter von Patrick Mais, Kassierer des Ortsvereins, entgegen. Sie nutzte die Gelegen-

heit, ein Anliegen vorzubringen: Weil die Aufgaben immer intensiver würden, wünsche sich der Tierschutzverein eine stärkere finanzielle Beteiligung an den Kosten durch die Kommunen, so Gumpert. Patrick Mais versprach, das Thema in die SPDFraktion des Stadtrates zu tragen und fand bereits bei der umweltpolitischen Sprecherin der SPD Stadtratsfraktion, Patricia Sonek, ein offenes Ohr.

EBWO AÖR: Schadstoffmobil sammelt Sonderabfälle aus Privathaushalten am 27. Februar am Stadionparkplatz

Mobile Schadstoffsammlung im Februar

Nur kleine Elektrogeräte dürfen bei der Schadstoffsammlung abgegeben werden. Größere, wie beispielsweise Computerteile, müssen nach wie vor zum Wertstoffhof gebracht werde. Foto: Pixabay

Jahren

Der BUND Worms sieht die Notzulassung der Neonicotinoide als sehr problematisch an und unterstützt die Kritik des Imkervereins Worms. Die Politik solle besser nachhaltig und biologisch wirtschaftende Bauern fördern, statt Notfallzulassungen für problematische Pestizide zu erteilen. „Dem Naturschutzverband ist dabei klar, dass die Landwirte Sicherheiten brauchen, wie sie ihre Kulturen auch zukünftig schützen können“, so die Kreisgruppe. „Neonicotinoide sind Insektizide, die als Kontakt- und Fraßgifte wirken und das Nervensystem schädigen. Sie gehören zu den weltweit am häufigsten angewendeten Pestiziden. Die wasserlöslichen, systemisch wirkende Neonicotinoide gelangen in alle Teile der Pflanzen (u. a. Pollen, Nektar, Guttationssaft). Die Pflanze nimmt das Pflanzenschutzmittel jedoch nicht vollständig auf, ein nicht zu unterschätzender Anteil gelangt in den Boden und ins Wasser“, informiert der BUND. Der BUND befürchtet, dass aufgrund der unkontrollierten Verbreitung nach der Anwendung auch wichtige Nützlinge wie Honigbienen und Wildbienen durch diese

für Sie da!

Die Notzulassung der Neonicotinoide sei nach Auffassung des Naturschutzverbandes ein völlig falsches Signal. Foto: Picabay/ Ehrecke

reichen zwei. Gerade bei der Vogelwelt der Feldflur“, betont der BUND, ist ein außerordentlich hoher Rückgang der Arten- und Bestandszahlen zu verzeichnen. Der BUND fordert daher, dass Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz mit derart umweltschädigenden Mitteln zur Verfügung stehen müssen. Ausgehend von längst bekannten Maßnahmen wie einer abwechslungsreichen Fruchtfolge, die den Entwicklungszyklus der Schädlinge unterbreche, und der gezielte Einsatz von Nützlingen, die Schädlinge biologisch bekämpfe, müssen neue Pflanzenschutzstrategien entwickelt, erforscht und in der Ausbildung der angehenden Landwirte gelehrt werden. Dabei sollten Erfahrungen ökologisch wirtschaftender Landwirte die Zuckerrüben auch ohne den Einsatz von Neonicotinoiden anbauen, einfließen. Schließlich dürfen auch Vorgaben für den Handel oder die verarbeitende Industrie bzw. Aufklärung der Verbraucher nicht außen vor gelassen werden, erklärt der BUND.

tenz sowie der permanenten Fortbildung ist die Auszeichnung als zertifizierter Fachbetrieb der „Gütegemeinschaft lebensgerechter Handwerksleistungen“.

Die Entsorgungs- und Baubetrieb Worms AöR (ebwo AöR) führt am Samstag, dem 27. Februar 2021, die nächste mobile Schadstoffsammlung im Bereich der Stadt Worms durch. In der Zeit von 7.45 bis 12 Uhr können Sonderabfälle in haushaltsüblichen Mengen am Stadionparkplatz in der Alzeyer Straße kostenlos abgeben werden, wobei die Annahme auf 60 Kilogramm bzw. auf Gebinde mit einen Gesamtvolumen von 60 Liter begrenzt ist. Auch wenn die Sammlung im Freien stattfindet, gelten die Abstands- und Hygieneregeln. Bei der Übergabe der Sonderabfälle an das Personal ist auch das Tragen einer medizinischen Maske notwendig. Als Sonderabfälle gelten Abfälle, die besonders gesundheits- und umweltgefährdend sind wie beispielsweise, Altöl, Batterien, Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, Quecksilber, Farben, Säuren, Laugen, Beizen, Pflanzen- und Holzschutzmittel, Fleckenentferner und Imprägniermittel, Fotochemikalien, Klebstoff, Haushaltsreiniger, Lösungsmittel, Bremsflüssigkeiten, Kraftstoffe, Pflanzenschutzmittel, Laborchemikalien, Ölfilter, ölverschmierte Betriebsmittel, PUSchaumdosen, Spraydosen, Verdünner, Feuerlöscher, Propangaskartuschen und Campinggasflaschen (max. 5 Kilogramm).

Zusätzlich zu den o.g. Sonderabfällen werden auch kleine Elektrogeräte angenommen. Größere Elektrogeräte sind weiterhin beim Wertstoffhof in der Bobenheimer Straße anzuliefern oder über die Hausratabfuhr anzumelden.

Keine Munition Restentleerte Spraydosen und Farbeimer sind über den gelben Wertstoffsack oder die Gelbe Tonne zu entsorgen. Eingetrocknete lösemittelfreie Wandfarben können über die Restabfalltonne entsorgt werden. Nicht angenommen werden bei den Sammlungen explosive Stoffe wie Munition und Feuerwerkskörper. Es wird darauf hingewiesen, dass von Wormser Gewerbe- und Landwirtschaftsbetrieben nur Kleinmengen entgegengenommen werden, ggf. ist bei Aufforderung die Herkunft des Abfalles nachzuweisen. Aus Sicherheitsgründen dürfen Sonderabfälle nicht an den Sammelpunkten abgestellt werden, sondern sind direkt dem Personal am Sonderabfallmobil zu übergeben. Das Abstellen der Sonderabfälle außerhalb der Sammlungszeiten gilt als Ordnungswidrigkeit und wird entsprechend geahndet. Für nähere Infos steht die ebwo AöR unter Telefon 06241/9100-70 oder -72 zur Verfügung.


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