Friesenanzeiger - Februar 2012

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Valentinstag | Friesenanzeiger Dort, wo früher Stinte schwammen:

Frische regionale Küche im »Wiesengrund« in Stinteck Wenige Kilometer nordwestlich von Büsum gab es noch vor 50 Jahren am Deich noch eine kleine, „Ecke“ genannte Einbuchtung. Dort tummelten sich damals ganz besonders viele Stinte im seichten, wärmeren Wattwasser. Dieser kleine, heringsartige Meeresfisch war früher eines der Hauptnahrungsmittel der Küstenbewohner. Nach dem Stint und seinem dortigen Fanggrund, dem „Eck“, wurde der kleine Ort hinter dem Deich benannt: Stinteck. Heute ist Stinteck ein herrliches Ziel für Ausflüge. Über den Deich nur zehn Minuten per Rad - oder einen gesunden Spaziergang von 45 Minuten ist Stinteck von Büsum entfernt. Einen schönen Platz zur Rast bietet seit 22 Jahren das fahrradfreundliche, reetgedeckte Café und Restaurant „Wiesengrund“ in Stinteck. Am Kamin in den gemütlichen Räumlichkeiten oder auf der schönen Sonnenterrasse warten Kuchen und Torten aus eigener Konditorei und gesunde, regionale Küche darauf, den Gast zu verwöhnen. Besonderen Eröffnungsangebote, wie den frisch in Roggenmehl gewälzten, gebratenen Stint oder einer knusp-

rigen halben Ente für 12,02 Euro nach der Winterpause oder zartes Lamm und Kohlgerichte fehlen hier nicht auf der Speisekarte. Die Inhaber Thomas und Wilfried Borkenhagen legen großen Wert auf Qualität und Frische ihrer Speisen, die Wilfried Borkenhagen persönlich zubereitet. Leicht und schmackhaft interpretiert er mit seinen Mit einem ganz besonderen Menü zum Valentinstag am 14. Februar öffnet das Café und Restaurant „Wiesengrund“ nach eine kurzen Winterpause wieder seine Pforten. Candlelight-Dinner mit Gängen wie „Schmetterlingen im Bauch“, „Herzenswärmer“, „Vollkommener

Gerichten die Küche der Nordseeküste neu. Für viele Gäste gehört ein Besuch des Restaurants seit Jahren fest in ihr Urlaubsprogramm. Auch jüngere Gäste, die mit ihren Eltern früher im Urlaub zum Speisen kamen, kehren heute gerne mit ihren eigenen Kindern zurück. Text: Claudia Steinseifer, Fotos: privat

Leidenschaft“ und „Wolke Sieben“ verführen an diesem Abend für 19,90 Euro den Genießer. Um Reservierung wird gebeten unter Tel.: 04834/962300, Restaurant „Wiesengrund“, 25762 Westerdeichstrich, Stinteck 16. Im Februar und März geöffnet Di- Sa ab 17:00 Uhr, Sonntags ab 11:30 Uhr.

Valentinstag, Tag der Liebe und kleiner Aufmerksamkeiten Ein Tag der Zweisamkeit, an dem man mit Blumensträußen, süßen Verführungen und kleinen Geschenken seine Liebe bekundet - das ist zunehmend auch in Deutschland der Valentinstag. Im Jahre 1950 wurde unter dem Einfluss der amerikanischen Besatzung der erste offizielle Valentinsball in Deutschland gefeiert. Die genauen Ursprünge des Valentinstages sind bis heute nicht ganz geklärt, Spuren und Legenden führen bis in die Zeit der Römer und heidnischer Rituale. So feierten die Römer am 15. Februar das Fest des Herdengottes Lupercus (Faunus) als Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest. Auch ein im Februar gefeiertes Fest, zu dem die Göttin Juno mit Blumengebinden geehrt wurde, ist als Ursprung denkbar. Aus dem dritten Jahrhundert wird von Valentin, Bischof von Terni als möglichem Ahn des Valentinstages berichtet. Gegen den Befehl des Marcus Aurelius Claudius Goticus (268 bis 270) traute er heimlich und verbotenerweise christliche junge Paare und wurde dafür hingerichtet. Bis zur Reform des römischen Generalkalenders (1970) wurde am 14. Februar sein Gedenktag gefeiert, allerdings verquickten sich die Geschichten mindestens dreier Valentins in der Legende. Naheliegender dürfte der mittelalterliche Brauch in Nordfrankreich und England sein, der auf das Fest der Paarung der Vögel 44 | www.friesenanzeiger.de

und dem Erwachen der Frühlingsgefühle zurückzuführen ist. Am14. Februar durfte sich jeder Valentin seine Valentine auf Zeit erwählen. Ein Jahr lang konnten sie sich in allen Ehren gegenseitig begleiten und kennen lernen und mit kleinen Geschenken bei Laune halten, spätere Hochzeiten waren durchaus erhofft. Entscheidend war, welchen Mann die junge Frau am 14. Februar erblickte, denn dieser ward ihr Valentin. In manchen Fällen entschied auch das Los. Mit kleinen Geschenken und Briefen im Vorfeld war die schicksalhafte Auswahl zu aller Zufriedenheit zu manipulieren. Das zwischen 1374 und 1380 geschriebene Gedicht „Parlament der Vögel“ von Geoffrey Chaucer zeugt bis heute von dem besonderen Zauber des Valentinstages im britischen Mittelalter. In England fasste das Fest der Liebenden zunächst als höfisches Fest Fuß, erfreute sich jedoch schnell beim ganzen Volk großer Beliebtheit. Durch britische Auswanderer gelangte der Brauch nach Amerika und weitete sich dort zum “Tag der Freundschaft und familiären Beziehungen aus“. Durch die zunehmende Werbung der Süßwarenfabrikanten, Floristen und Grußkartenhersteller erfreut sich der Valentinstag auch in Deutschland seit über einem halben Jahrhundert stetig wachsender Beliebtheit. Texts: Claudia Steinseifer


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