F esttage | FRIESENANZEIGER Dithmarschen:
Voller Einsatz für Pflegekinder
Referentin Inken Voß-Carstensen
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278 Dithmarscher Männer und Frauen sind mit Herz und Seele dabei, 311 Jungen und Mädchen vom Säuglingsalter bis zur Volljährigkeit ein zweites Zuhause auf Zeit zu geben. Oft liegen zwischen dem ersten Anruf der Jugendamts-Mitarbeitenden und dem Klingeln des neuen Familienmitgliedes an der Haustür keine zwei Stunden. Im 53. Jahr hat sich das Dithmarscher Pflegekinderwesen bewährt. Der Leitende Kreisverwaltungsdirektor Malte Spitzer: „Hier leben bodenständige Familien, die bereit sind, ihre Fähigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen.“ Die Erfahrung zeige: Sie wollen bewusst auf Jahre helfen. Da die Bestätigung durch das soziale Umfeld, die gute Vernetzung mit anderen Pflegeeltern und der enge Kontakt zum Kreis selbstverständlich sind, ist die Motivation hoch. Pflegeeltern sind stolz, wenn sich neben den biologischen Kindern auch der anvertraute Nachwuchs gut entwickelt. Die persönlichen Kontakte zwischen Pflegeeltern und langjährigen Pflegekindern enden nicht mit deren Volljährigkeit. Dennoch, so Landrat Dr. Jörn Klimant, sind sich alle Beteiligten - abgebende Eltern, Pflegeeltern, sozialpädagogisches Personal und Heranwachsende - bewusst, dass es sich um ein Pflegeverhältnis auf Zeit handelt. Die Auswahl treffen Mitarbeitende des Amtes aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und ihren Kontakten mit leiblichen und (Auszug)
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pflegenden Eltern. Mit der Vermittlung beginnt die eigentliche Arbeit der Fachkräfte. Selbstverständlich halten die Mitarbeitenden vom Pflegekinderdienst weiterhin engen Kontakt. Dr. Jörn Klimant: „Im Jahre 2011 wurden 59 so genannte Hilfen begonnen und 61 beendet.“ Am Ende eines Lebensabschnitts als Pflegekind steht entweder die Rückkehr in die Ursprungsfamilie oder das Erreichen der Volljährigkeit. Der Weg zurück hat, wenn es sich mit dem Kindeswohl vereinbaren lässt, absolute Priorität. Der Landrat: „Vor diesem Hintergrund ziehe ich meinen Hut vor den sozial engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die als Pflegeeltern zum vollen Einsatz mit Herz und Seele bereit und in der Lage sind, ‚ihr’ Kind wieder loszulassen.“ „Sie leisten eine wertvolle Arbeit.“ Mit diesen Worten zollte Diplom-Sozialarbeiterin Inken Voß-Carstensen den Pflegeeltern Respekt. Sie referierte vor Pflegeeltern, Landrat und Fachpersonal über die Regionalisierung des Jugendamtes. Pflegekinder in der eigenen Familie aufzunehmen und zu erziehen, ist eine der schwierigsten Aufgaben in der Jugendhilfe, fügte die Leiterin der Sozialraumorientierten Jugendhilfen beim Diakonischen Werk Husum hinzu. Während dieser Schritt zu Beginn des nächsten Jahres in Dithmarschen beim Fachdienst Sozialpädagogische Hilfen im Jugendamt vollzogen wird, arbeiten die Mitarbeiter in Nordfriesland bereits seit 2002 in Kooperation mit anderen Hilfe-Organisationen wie dem Diakonischen Werk Husum erfolgreich nach diesem Konzept. Ziel sei es, sozialpädagogisches Handeln effektiver zu machen und zu qualifizieren, betonte die Referentin. Die Arbeit solle dort stattfinden, wo der Bedarf ist. Sozialraumorientierung beinhalte, professionelle und ehrenamtliche Arbeit zusammenzuführen und zu vernetzen. Die Helfer orientieren sich an den Zielen, Wünschen und am Willen der Klienten. Fähigkeiten und Stärken herauszuarbeiten, Ressourcen im persönlichen Umfeld der betreuten Menschen zu nutzen, sei im Hilfeprozess richtungweisend. „Klienten werden zu CoProduzenten der Hilfe“, sagte sie. Für Dithmarscher Pflegeeltern, die nicht in Heide wohnen, bietet die Sozialraumorientierung den Vorteil, dass sie ab Januar ihre Ansprechpartner in der Nähe vorfinden. Persönliche Gespräche, vielleicht auch mit anderen Hilfeanbietern, lassen sich dann künftig einfacher realisieren. Text und Foto links:
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