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Wir wollen weiter gierig sein und gewinnen

Lukas Demming stand aufgrund kontinuierlich guter Leistungen beim SC Wiedenbrück schon seit längerer Zeit auf der Wunschliste des WSV. Warum der Wechsel aber erst im vergangenen Sommer zustande kam und wie die erste Saisonhälfte in neuer Umgebung für ihn verlaufen ist, berichtete uns der 22-Jährige in einem ausführlichen Gespräch während der Winterpause.

Lukas Demming spielte nicht nur in den letzten Jahren, sondern bereits den Großteil seiner Jugendlaufbahn beim SC Wiedenbrück. Den Sprung in die erste Seniorenmannschaft schaffte der gebürtige Gütersloher dort unter dem damaligen Trainer Björn Mehnert. So ist es wenig überraschend, dass „Mehne“ in seiner Eigenschaft als späterer WSV-Coach zu jenen Protagonisten gehörte, die den Kontakt zu Lukas Demming suchten. Der Sommerneuzugang erzählt: „Der erste Kontakt vor dem Wechsel kam bereits vor über einem Jahr zustande. Die Kommunikation lief viel über Gaetano Manno, Stephan Küsters, Björn Mehnert und meinem Berater - wobei ich am Ende noch ein Jahr in Wiedenbrück geblieben bin, um meinen Bachelor abzuschließen. Für die aktuelle Saison stand dem Wechsel dann nichts mehr im Weg und ich bin froh, die Entscheidung so getroffen zu haben.“

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Die Entscheidung für den Zeitpunkt des Wechsels spiegelt den reifen Eindruck des Westfalen wieder, der vor dem nächsten Schritt in seiner Fußballkarriere zunächst seinen dualen Bachelor-Studiengang beenden wollte. Und so sagt unsere Nummer 8, auf ihre Stärken neben dem Platz angesprochen: „Durch mein Studium im Wirtschaftsingenieurwesen und meine Arbeit in einem Automatisierungsunternehmen kann ich ganz gut programmieren, was bei einem Fußballer wahrscheinlich nicht so häufig vorkommt. Generell finde ich, dass das Studium ganz gut zu mir passt, gerade weil viel Mathe, logisches Denken und der Bezug zur Wirtschaft darin vorkommt.“

Ein Spätstarter wechselt sein Umfeld

Auf dem Platz merkt man Lukas nicht an, dass er nie in einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt und seine komplette Jugend nicht in den höchsten Spielklassen verbracht hat. Wann hat der 22-Jährige gemerkt, dass es für ihn trotzdem fußballerisch im Seniorenbereich hoch hinausgehen kann? „Die Idee kam tatsächlich erst sehr spät, weil ich den größten Teil meiner Jugend beim SC

Wiedenbrück nie in der höchsten Spielklasse gespielt habe. Das ist bei dem Großteil der Regionalligaspieler anders, die oft Stationen wie zum Beispiel Dortmund oder Leverkusen hatten. Als A-Jugendlicher konnte ich mich dann im Training der ersten Mannschaft immer besser durchsetzen, bin zum Ende der Saison auf meine ersten fünf Regionalligaeinsätze gekommen und stand in der Startelf. In dieser Phase entstand langsam das Bild in meinem Kopf, dass tatsächlich noch etwas gehen kann - und bis hierhin hat sich das sehr gut entwickelt.“

Ganz aus Wiedenbrück weg ist der Rechtsfuß aber noch nicht, denn noch immer sind seine Familie und Freunde ein Anlaufpunkt: „Ich habe meine Wohnung in Wuppertal auf dem Ölberg, fahre aber noch häufig über die freien Tage in die Heimat, um die alten Freunde zu besuchen und etwas mit der Familie zu unternehmen. Ansonsten bleibe ich gerne auch ab und zu in Wuppertal, lade Freunde zu mir ein oder treffe mich mit einem sehr guten Freund in Köln.“ Lukas hat sich mit dem Wechsel seines Umfelds sehr gut arrangiert: „Klar ist das ein neues Gefühl, bei einem anderen Verein zu spielen. In Wiedenbrück kannte ich nicht nur die Menschen im Verein, sondern auch im Umfeld, denn ich komme schließlich von dort. Hier in Wuppertal komme ich aber auch sehr gut klar. Man lernt automatisch neue Leute kennen und ich bin von allen Seiten gut aufgenommen worden. Meiner Meinung nach ist das generell etwas, das den Sport besonders macht. Jedes Jahr gibt es bekanntlich leichte Veränderungen in den Mannschaften und daher wird es neuen Spielern sehr einfach gemacht, sich zu integrieren.“

Freunde zu mir ein oder treffe mich mit einem sehr guten Um-

Vom Pechvogel zum Glücksbringer

Die Sommervorbereitung und der Saisonbeginn liefen für unseren Neuzugang nicht ganz optimal, denn der defensive Mittelfeldspieler musste zunächst über einen längeren Zeitraum mit einem Muskelbündelriss pausieren. Die glückliche Wendung: Seitdem Lukas wieder auf dem Feld steht, verloren die

Rot-Blauen kein einziges Spiel mehr und nur bei seinem Ex-Klub in Wiedenbrück mussten die Punkte geteilt werden. Zu seinen ersten Monaten im neuen Verein zieht der 22-Jährige deshalb ein durchweg positives Fazit: „Aktuell fühle ich mich wohl in Wuppertal, auch wenn das Wetter zu Beginn dieses Jahres schon noch ausbaufähig ist. Aber man hat seinen Rhythmus gefunden, die Mannschaft macht Spaß, man genießt seine erste Wohnung und auch mit meinem Studium komme ich voran. Persönlich war ich natürlich sehr enttäuscht, anfangs aufgrund der Verletzung nicht mit dabei gewesen zu sein. Nach dem Wechsel hatte ich mir ein paar Dinge vorgenommen, die ich dann so nicht umsetzen konnte. Umso erleichterter bin ich natürlich, dass wir nach dem schwierigen Saisonstart eine so starke Endphase gespielt haben und ich zu meinen ersten Einsätzen gekommen bin. Diese haben mir sehr dabei geholfen, mich richtig in der

Die letzten Erfolge vor der Winterpause sorgen bei dem ehrgeizigen Mittelfeldspieler allerdings nicht für Zufriedenheit, vielmehr möchte Lukas Demming gemeinsam mit seinen Teamkameraden in der Rückrunde genau dort weitermachen, wo man vor der Winterpause aufgehört hat: „Wir wollen nahtlos an die Endphase anknüpfen. Wir wollen weiter gierig sein und gewinnen. Natürlich möchten wir in den restlichen Spielen noch so viele Punkte wie möglich holen. Für mich persönlich ist es wichtig, viel zu spielen. Ich möchte mich auf keinen Fall erneut verletzen oder aus anderen Gründen Spiele verpassen. Weiterhin ist mein Ziel, noch das eine oder andere Tor zu erzielen bzw. aufzulegen sowie auch technisch möglichst guten Fußball zu spielen.“ Dabei feiert Lukas diese Erfolge natürlich besonders gerne mit dem rot-blauen Anhang: „Es ist ein tolles Gefühl, vor das Stadion zu fahren und dabei von vielen wartenden Fans empfangen zu werden. Generell finde ich das Stadion des WSV sehr schön. Ich freue mich jetzt schon wieder auf den Moment, kurz vor dem Anpfiff im Tunnel zu stehen sowie im Spiel mit den Fans über unsere Tore zu jubeln.“

Wir bedanken uns bei Lukas Demming für die Zeit, die er sich für die neunzehn54-Redaktion genommen hat, und drücken ihm die Daumen, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen. Darüber hinaus wünschen wir Lukas, dass er weiter an seine starken Leistungen im WSV-Trikot anknüpfen kann!