Frau-Holle-Mohn Journal

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J urnal FRAU-HOLLE-MOHN

ERLEBNIS

Zwei Mohndörfer Pinkfarbene und bunte Felder ©Marlen Gutschmidt

Herzhafte und süße Gerichte

www.mohnbluetefrauholle.land


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Liebe Leserinnen und Leser, die intensive Farbe der Mohnblüten ist der atemberaubende Höhepunkt des Farbenspiels im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land. Dem Weiß der Kirschblüte im April folgt das Gelb der Rapsblüte im Mai. Die pinkfarbenen Blüten des Mohns zeigen ab Ende Juni den Beginn des heiß ersehnten Sommers an. Die beiden Mohndörfer Germerode und Grandenborn bieten ganz unterschiedliche Kulissen für die zauberhafte Blüte. Jedes Mohndorf hat seinen besonderen Reiz. Grandenborn liegt auf dem Muschelkalkplateau des Ringgaus. Der Boden ist dort steinig und flachgründig, doch das beeinträchtigt das Wachstum des Mohns nicht. Die Pflanze kommt mit kargen Böden gut zurecht. Kulinarische Spezialitäten und die unmittelbare Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze, heute das Grüne Band, prägen den Ringgau. In der Ferne kann man den Hohen Meißner sehen. Germerode am Hohen Meißner hat sich mit der Mohntenne und dem Mohnkino längst als Mohndorf etabliert. Von der Anhöhe am Mohnwanderweg hat man rundum herrliche Ausblicke ins Werratal, weit hinüber nach Thüringen und auf die Hessische Schweiz. Es gibt viel zu sehen und zu erleben. Sie sind herzlich eingeladen, dabei zu sein! Ihr Geo-Naturpark Frau-Holle-Land

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Inhalt Die Mohnfee lädt ein .........................................................................4 Wie aus einer Idee das bezaubernde Mohndorf Germerode wurde ...............................5 Blüht denn der Mohn schon? ............................................................6 Bienen im Mohnfeld ..........................................................................7 Tanz der Mohnfee ..............................................................................8 Blütezeit ..............................................................................................9 Mohnwanderwege............................................................................ 10 Mit der »Mohnschnecke« unterwegs ............................................. 11 Schmeckewöhlerchen ..................................................................... 12 Filmreife Landschaft im Mohnkino . .............................................. 13 Fotowettbewerb .............................................................................. 14 Alte Kulturpflanze Mohn ................................................................ 16 Mohn-Anbau . .................................................................................. 17 Ernte des Mohns ............................................................................. 20 Mohnsamen . ................................................................................... 20 Saat-Hafer ........................................................................................ 21 Frau Holle und der Mohn ............................................................... 22 Frau Holles Blumenwiesen ............................................................. 24 Unterwegs in der Region................................................................. 26 Mohn-Rezepte ................................................................................. 28 Mohn als vielseitiges Lebensmittel ................................................ 31 Kinderseite ...................................................................................... 32 Geo-Naturpark Frau-Holle-Land . ................................................... 34

©Renate Spörer

Einkauf . ........................................................................................... 35

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Die Mohnfee lädt ein ...

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nsere Felder sind die einzigen Mohnfelder Hessens, die man während der Blüte so hautnah und intensiv erleben kann. Die Mohnblüte ist ein Augen- und Ohrenschmaus. Inmitten der Blüten schlendern Sie auf strohunterlegten Pfaden, um Sie herum summen und brummen die Insekten in unterschiedlichen Tonlagen. Ich lade Sie herz­ lich ein, sich zwischen Ende Juni und Mitte Juli ein Meer von rosavioletten Blüten anzu­ schauen und bei einer Einkehr die Mohnprodukte zu genießen. Sehen wir uns in Germerode? In Grandenborn treffen Sie meine neue Kollegin Mohni, das Mohnschaf.

Ihre Mohnfee Lena

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Wie aus einer Idee das bezaubernde Mohndorf Germerode wurde ...

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ls Beispiel für eine überaus erfolgreiche Regionalentwicklung wurde vor etwa zwölf Jahren ein Mohnprojekt aus dem »Waldviertel« in Österreich in unserer Region vorgestellt. Das Konzept und die herrlichen Fotos von den dort blühenden Mohnfeldern begeisterte Marco Lenarduzzi, den Geschäftsführer des hiesigen GeoNaturparks. Diese Art der Regionalförderung konnte er sich auch für unseren Landstrich gut vorstellen. Abends beim Bier erzählte er Björn Sippel, dem Wirt des Meißnerhofs in Germerode, davon. Die beiden begannen Luftschlösser zu bauen. Doch nach und nach gelang es wirklich, die Idee umzusetzen, denn Björn Sippel besaß als Landwirt auch einige Felder und er betrieb schon eine Ölmühle. Dort stellt er Rapsöl her. Dass es so viel schwieriger sein würde, aus den winzigen Mohnsamen Öl zu pressen und dass auch beim Säen und bei der Ernte im September viel zu experimentieren war, konnte er sich zu dem Zeitpunkt noch nicht ausmalen. Da mussten viele Siebvarianten probiert und der Mähdrescher umgebaut werden. Es

war schwierig, überhaupt an die Schlafmohnsamen heran zu kommen. Heute darf nicht jeder einfach drauf los säen, er muss (auch als privater Gärtner fürs kleinste Beet) einen Antrag bei der Bundesopiumstelle einreichen. Die Felder werden jährlich gewechselt und erst drei bis vier Jahre später kann wieder auf demselben Feld Mohn ausgesät werden. Deshalb sind eine Menge Felder nötig. Andere Landwirte tauschen Felder mit Björn Sippel, damit die organisatorische Meisterleistung gelingen kann. 2010 wurde Mohn in Germerode erstmals auf 1,5 Hektar angebaut, jedes Jahr vergrößert sich die Anbaufläche. Seit 2017 blüht der Mohn auch in Grandenborn aus dem Meißner-Mohn wurde der Frau-Holle-Mohn. Für eine reiche Ernte wurden im Jahr 2019 insgesamt knapp 30 Hektar Mohn ausgesät. Zahlreiche Mohnblütenschilder weisen in beiden Orten schon früh darauf hin, dass die Blüte bevor steht oder dass sie nun endlich da ist.

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Blüht denn der Mohn schon?

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©Claudia Wolff

as ist eigentlich eine simple Frage und sie stellt sich spätestens, sobald der rote Klatschmohn blüht. Die Anrufer in der Geo-Naturpark-Geschäftsstelle meinen aber den pink aufblühenden Kulturmohn auf den Feldern. Es ist jedes Jahr wieder neu und aufregend, wann der Mohn wohl blühen wird. Alle Jahre wieder entwickelt sich aus der Frage, die sich von Woche zu Woche vervielfacht, eine Zerreißprobe für die Nerven der Geo-Naturpark-Mitarbeiterinnen. Freundlich und geduldig geben sie jeden Tag hundert Mal die Auskunft, dass die pinkfarbene Mohnblüte nicht zeitgleich mit dem roten Klatschmohn einsetzt und erklären die Gründe. Es gibt dann am Ende des Gesprächs in vielen Fällen dennoch die Frage »Und wann blüht nun der Mohn?« Was nach vielen Jahren Mohnanbau feststeht, ist die Erkenntnis: »Die Natur macht, was sie will, wir müssen uns nach ihr richten!« Selbst in den nur 15 Fahrminuten voneinander entfernten Mohndörfern blüht es nicht zeitgleich. Ein bis zwei Tage Versatz sind ganz normal.


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Bienen D

im Mohnfeld Der schlanke Stängel wiegte sich sanft im Wind und an ihm entfalteten sich rosa­ violette, zarte Blütenblätter.

Haben Sie es gewusst? Für ein 500 g-Glas Bienenhonig besuchen die Bienen bis zu 8 Millionen Blüten. Sie sind dafür 5.000 Stunden unterwegs und legen 40.000 Flugkilometer zurück.

©Heinz Klein

urch Zufall war von kompetenter Seite mehr darüber zu erfahren, wann die Mohnblüte beginnt: Die Mohnpflanzen hatten sich schon gut entwickelt und viele Knospen angesetzt. Wie jedes Jahr hatte die Imkerin Andrea Imhäuser am frühen Morgen zwei ihrer Bienenvölker nach Germerode gebracht. Bald darauf beobachtete sie, wie eine der Bienen wieder und wieder um eine einzige aufgeblühte Mohnblume herum summte.

Ein blühendes Mohnfeld ist Anziehungspunkt für eine Vielzahl an Insekten, welche ebenso wie die Honig­ bienen, nach Nektar und Pollen suchen. Hiermit sorgen sie für die Bestäubung der Mohnblüten und damit für eine reiche Mohn­ernte im September.

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Tanz der Mohnfee »Oh, was ist das denn?«, staunte die Imkerin

pflanzen warten auf mich, damit sie endlich

und trat vorsichtig näher. Sie entdeckte, dass

aufblühen können.« Andrea glaubte zu träumen.

die leichten Blütenblätter etwas umhüllten. Die

Da hatte das geflügelte Wesen sie auch entdeckt.

Biene war jetzt so aufgeregt, dass ihr Summen

»Hallo, wer bist du denn?« fragte die Mohnfee.

immer lauter wurde. Plötzlich bewegte sich

»Ich bin Imkerin, meine Bienen sorgen dafür,

etwas in der Mitte der Blüte. Ein winziges Wesen

dass die Mohnblüten bestäubt werden, wenn

mit kleinen leuchtenden Flügelchen räkelte sich,

sie von Blüte zu Blüte fliegen. Aber im Moment

rieb sich verschlafen die Augen und setzte sich

haben sie noch nicht so viel zu tun, es blüht ja

auf. Dann sah es sich um. Ringsherum ein riesi-

kaum etwas.«

ges, grünes Mohnfeld, soweit das Auge reichte – und keine einzige andere dieser vielen Mohnpflanzen auf dem Feld war erblüht. »Hallo, liebe Biene, vielen Dank,

»Oh! – Das liegt an mir!« sprach die Mohnfee. »Ich hab verschlafen, jetzt beeile ich mich aber.« Schon schüttelte sie ihre Flügelchen und flog in einem großen Bogen über das Feld.

dass du mich aufgeweckt

Jedes Mal, wenn sie auf einer der Knospen zu

hast!« Die Imkerin war

tanzen begann und Feenstaub ausstreute, öffne-

verblüfft, dass sie dieses

ten sich weitere Blüten, bis sich nach und nach

kleine Wesen verstehen

ein ganzes Meer seidig schimmernder wunder-

konnte. Das war ja eine Sensa­

schöner Mohnblütenköpfe im Wind bewegte.

tion! »Es ist höchste

Nach einer Weile landete die kleine Mohnfee

Zeit für mich. Ich bin die Mohnfee und ich habe hier noch so viel zu tun. Die vielen Mohn-

am Bienenstand, wo die Imkerin noch immer beschäftigt war. Die nutzte gleich die Gelegenheit, um eine Frage loszuwerden, die sie schon lange beschäftigte: »Kleine Mohnfee, kannst du mir sagen, warum die Knospen sich nicht jedes Jahr zur gleichen Zeit öffnen?« »Ja, meine Liebe, sie müssen erst


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für meinen Tanz bereit sein.« »Was meinst du denn damit?« »Wenn das Frühjahr gnädig mit den winzigen Mohnsamen umgegangen ist, kann es sein, dass ich meine Arbeit schon Mitte Juni beginnen kann. Aber wenn Gewittergüsse die Samen wieder fortspülen und im April noch Mohn gesät wird, dann weiß ich, dass ich noch ein bisschen länger schlafen kann.« »Dann blüht der Mohn also später, wenn spät gesät wird?« »Nicht immer«, antwortete die Mohnfee, »weißt du noch, in einem Frühjahr lag im April noch Schnee, und ich dachte schon, ich würde erst wieder im Juli tanzen. Doch Sonne und Regen waren in einem Monat so freundlich zu den Mohnpflanzen, dass sie prächtig gewachsen waren und viele pralle Knospen hatten. Da musste ich schon viel früher kommen.« »Dann weißt du auch nicht, wann der Mohn blühen wird?« »Oh doch, er wird immer dann blühen, wenn ich getanzt habe.« Und schnell wie der Wind flog sie zum nächsten Mohnfeld davon. Wer am Morgen durch die Mohnfelder wandert, entdeckt vielleicht die kleine Mohnfee und kann zusehen, wie sie wieder Tausende neuer Knos-

©Bärbel Heun

Blütezeit Die Blütezeit unterteilt sich in drei unterschiedlich intensive Blühabschnitte. Zuerst sind zwischen vielen grünen Knospen die ersten offenen rosavioletten Mohnblüten zu entdecken. Die folgende Blütezeit hält sich etwa 14 Tage lang. In der Abblühphase gibt es noch blühende Pflanzen, aber immer mehr grüne Mohnkapseln auf den Mohnfeldern. Auch diese Zeit ist sehr reizvoll.

pen mit ihrem Tanz zum Erblühen bringt. Jeden Morgen aufs Neue.

Auf der Internetseite des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land sind etwa ab Mitte Juni aktuelle Fotos zum Stand der Mohnblüte eingestellt und Sie können täglich am Mohntelefon 05602 935617 erfahren, unter wie weit die rosavioletten Blüten des Mohns schon entwickelt sind: www.mohnbluetefrauholle.land

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Mohnwanderwege J edes Jahr zur Mohnblütezeit können Besucher auf strohunterlegten, verschlungenen Pfaden mitten durch die Blütenpracht schlendern. Das erlaubt eine intensive Betrachtung der Blüten sowie sensationelle Natur- und Landschafts­fotos. Viele Bänke laden zu einer Rast ein.

Germerode

Grandenborn Am Mohnparkplatz auf dem Festplatz, Rendaer Weg, 37296 Ringgau-Grandenborn, startet der relativ leicht zu gehende, etwa 3-4 Kilometer lange Mohn-Rundwanderweg. Er führt mit kleinen Steigungen hinauf zum Waldrand nordwestlich von Grandenborn. Von hier ist ein herrlicher Blick über das Ringgauplateau mit seinen blühenden Feldern und auf das Dorf möglich. Wanderer kön-

Am Mohnparkplatz beim Sportplatz, Neuer

nen durch den Buchenwald bis zur Ruine Boyne-

Weg 10, 37290 Meißner-Germerode, startet der

burg laufen oder die saisonal beschilderte Erwei-

relativ leicht zu gehende, 3-4 Kilometer lange

terung des Mohnwanderweges nutzen. Am Ende

Mohn-Rundwanderweg. Er führt mit kleinen

des Ausfluges lädt der Teichhof zu süßen oder

Steigungen hinauf zu einer Anhöhe östlich des

herzhaften Gerichten mit und ohne Mohn ein.

Dorfes. Hier sind nicht nur herrliche Blicke über viele blühende Mohnfelder sondern auch auf den Hohen Meißner, in das Werratal und hinüber

Wer die Mohnfelder unter kundiger

zur Hessischen Schweiz möglich. Abkürzungs-

Begleitung einer Naturparkführerin/

möglichkeiten sind vorhanden. Wer mehr laufen

eines Naturparkführers erleben möchte,

möchte, nimmt sich den ganzjährig beschilderten

hat dazu nach vorheriger Anmeldung unter

Panoramaweg Germerode vor. Fast am Ende der

05651 992330 an den Wochenenden in

Runde lädt das Café in der Mohntenne zu einem

der Blüte­zeit Gelegenheit. Gruppen können

Imbiss oder Kaffee und Kuchen ein. Von hier sind

zum Wunschtermin buchen.

es rund 300 m zurück zum Parkplatz.

www.mohnbluetefrauholle.land

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©Artur Iba

Bitte pflücken Sie keine Mohnblumen, denn sie würden in der Vase nicht lange halten. Sie sollen nach dem Abblühen geerntet werden.


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Mit der »Mohnschnecke« unterwegs

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ährend der Blütezeit drehen die Planwagen, die »Mohnschnecken«, verlässlich ihre Runden. Start ist am Sportplatz in Germerode oder am Teich in Grandenborn. Gegen Entgelt können alle mitfahren, denen der Fußweg zu beschwerlich ist oder die gern mal wieder mit dem Schlepper unterwegs sein möchten. Von montags bis freitags kann dieser sogenannte Pendelverkehr der Mohnschnecken eingeschränkt sein. An den Wochentagen haben vorgebuchte Fahrten für Gruppen Vorrang.

©Artur Iba

Von den Landstraßen rund um Grandenborn und Germerode sind einige Felder gut sichtbar. Das eigene Befahren der Feld- und Wanderwege mit Pkw ist nicht erlaubt. 05651 992330, Buchung und Beratung unter info@naturparkfrauholle.land, www.mohnbluetefrauholle.land

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Schmeckewöhlerchen an der Mohntenne

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u einem Besuch der Mohnfelder gehört eine Kostprobe der heimischen Mohn­ spezialitäten unbedingt dazu. Umgeben von Feldern verwandelt sich kurz vor und während der Mohnblüte eine ehemalige Feldscheune in ein uriges Landcafé. Die Mohntenne lädt zum Genießen der heimischen Mohn-Spezialitäten ein. Hier werden Kaffee und Kuchen, Mohnbratwurst und weitere kleine Gerichte sowie Erfrischungen angeboten. Die Mohntenne ist während der Saison von Montag bis Freitag ab 11 bis 17 Uhr, an Wochenenden ab 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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Filmreife Landschaft

im Mohnkino

Anschaulich wird die mit der Mohnblüte verbundene Arbeit von der Aussaat über die Blüte bis zur Ernte dargestellt. Der Rotmilan fühlt sich nur dort wohl, wo die Natur noch in Ordnung ist; er leitet seine Zuschauer durch das Frau-Holle-Land. Wandern, Radfahren, mit dem Kanu auf der Werra unterwegs sein, für Naturliebhaber und Aktivurlauber sind die Bedingungen hier optimal. Eine filmische Begegnung mit Frau Holle auf ihrem Hausberg ist genau so dabei, wie die Nordhessische Ahle Wurscht.

Während der Mohnblüte täglich geöffnet. Der Film läuft in Dauerschleife im Mohnkino Germerode, Vockeröder Str. 3, 37290 Meißner-Germerode Für Gruppen sind in Germerode jederzeit Sondertermine – auch außerhalb der Mohnblüte – im Landhotel Meißnerhof, gleich gegenüber, buchbar. 05657 234. Mohnkino Grandenborn, Am Teich 23, 37296 Ringgau-Grandenborn

©Heinz Klein

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ehmen Sie Platz und genießen Sie für eine knappe halbe Stunde die eindrucksvolle Landschaft des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land!

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Fotowettbewerb B

2018 Platz 3 ©Evgeny Lorenz

eliebter Bestandteil der Mohnblüte ist der Fotowettbewerb. Die eingereichten Fotos sollen Momente, Eindrücke oder Besonderheiten an oder in den Mohnfeldern zeigen.

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Auch wenn die Auswahl schwer fällt, es kann nur ein Foto pro Teilnehmer eingereicht werden. Dieses senden Sie bitte mit dem Name des Fotografen/der Fotografin im Bildtitel unter dem Stichwort »Fotowettbewerb Mohn« per E-Mail an info@naturparkfrauholle.land ein.


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Jede/r Teilnehmer/in versichert, dass er/sie Urheber der eingereichten Bilder ist und erklärt sich damit einverstanden, dass der Geo-Naturpark Frau-Holle-Land das eingesandte Foto kostenfrei nutzen darf. Es wird versichert, dass durch eine Veröffentlichung die Rechte Dritter (z.B. der/des Abgebildeten oder des Fotografen/der Fotografin) nicht verletzt werden.

Ausstellung Während der Mohnblütezeit sind die Siegerfotos der vergangenen Jahre ausgestellt. Das Refektorium des Klosters Germerode (in der ersten Etage) und das Dorfgemeinschaftshaus in Grandenborn beherbergen die Ausstellungen.

2018 Platz 1 ©Michael J. Kahlert

2018 Platz 2 (©Sabine Bunse

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©Kai Weishapel

©Heike Hilberger

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Alte Kulturpflanze Mohn

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chlafmohn (Papaver somniferum) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen in Europa. Die Verwendung ist als Nutzpflanze in Südeuropa schon in der Jungsteinzeit vor etwa 8000 Jahren nachgewiesen, als die Menschen ausprobierten, was essbar ist. Sie werden den stark öl­hal­ tigen Samen des Mohns als Speisefett ver­ arbeitet haben. Möglicherweise stellten sie dabei fest, dass man damit gut schlafen und träumen konnte, Schmerzen erträglicher wurden und Wunden schneller heilten. So bahnte sich der Mohn seinen Weg in die weite

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Welt. Nicht jeder Mohn ist ein Schlafmohn. Mohn hat inzwischen eine große Familie. Es gibt über 800 Zuchtsorten und mehr als 120 wild wachsende Arten. Mohn ist Sinnbild für Reichtum, Glück, Fruchtbarkeit, Erfolg, er steht für Lebensfreude, Sorglosig­keit, Jugend und Genuss. Neben Nahrung und Lebensraum für viele nützliche Insekten ist Mohn auch eine Heilpflanze und er liefert den Rohstoff für eine Vielzahl regionaler Leckereien.


©Tamara Wenk

Mohn-Anbau

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n Deutschland wurde Mohn noch vor dem zweiten Weltkrieg landwirtschaftlich angebaut, in der DDR sogar bis zur Wiedervereinigung. Die Einbeziehung in das Betäubungsmittelgesetz brachte dem Mohnanbau ein jähes Ende. Heute stehen jedoch morphinarme Mohnsorten zur Verfügung, die mit Genehmigung wieder ausgesät werden dürfen. Von der Bundesopiumstelle zu­gelassen sind zurzeit nur zwei Sorten Sommermohn, deren Morphingehalt unter der Nachweisgrenze liegt: Mieszko und Viola.

Der Sommermohn »Mieszko« wird im Frühjahr ausgesät und blüht Anfang Juli rosa. Der Wintermohn »Zeno Morphex« kommt im Herbst in den gut vorbereiteten Boden und blüht oft schon im Mai in etwas dunklerem violettrosa. Der genehmigungsfähige Wintermohn ist ein Schüttmohn, seine Kapseln öffnen sich beim Austrocknen. Er ist maschinell sehr schwer zu ernten, weil die winzigen Samen bei der kleinsten Berührung herausfallen und sich so

Es ist nicht möglich, aus diesen Schlafmohnpflanzen oder Pflanzen­ teilen Rausch­mittel herzustellen.

selbst aussäen. Im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land wird deshalb überwiegend

©Heinz K. S.

Sommermohn angebaut, der seine Kapseln geschlossen lässt.

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©Ranate Claussen

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Ernte des Mohns

©Andrea Imhäuser

Die reifen braunen Mohnkapseln des FrauHolle-Mohns werden Anfang September mit einem vorübergehend in den Einstellungen auf die Mohnernte angepassten Mähdrescher geerntet. Im Drescher werden die Kapseln zerstoßen und aus jeder Kapsel fallen mehrere Tausend Samenkörner in den Auffangbehälter. Es folgt die Trocknung und eine sehr aufwändige Reinigung.

Mohnsamen Angebaut wird der nahezu morphinfreie Kulturmohn vor allem wegen seiner Kapseln mit unzähligen stahlblauen Mohnkörnern. Mohnsamen gehört zu den kal­ziumreichsten Lebensmitteln überhaupt. Ein Esslöffel Mohn kann mehr Kalzium liefern, als ein halbes Glas Milch. Hätten Sie das gedacht?

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Saat-Hafer

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(Avena sativa)

Kulturpflanzen am Mohnweg Vor der Motorisierung war Hafer der Treibstoff für Arbeits-, Transport- und Militärpferde. Merkmale: Die Hafer-Arten gehören zur Familie der Süßgräser und sind einjährige, krautige Pflanzen; der Halm ist hohl und rundlich. Hafer unterscheidet sich von anderen Getreidearten in der Form des Fruchtstandes, der als Rispe aus­ gebildet ist. Geschichte: Um ca. 5.000 v. Chr. sind die ältesten Nutzungsnachweise von Hafer in Polen und der nördlichen Schwarzmeerregion zu finden. Die ersten Nutzungsbelege in Mitteleuropa lassen sich auf 2.400 v. Chr. datieren. Ab

Anbau: Hafer bevorzugt ein gemäßigtes Klima mit

dem Hochmittelalter ist Hafer in Mittelgebirgs-

hohen Niederschlägen. Seine Ansprüche an den

lagen eine bedeutende Feldfrucht, die erst durch

Boden sind sehr gering. Die Aussaat erfolgt im

die Einführung der Kartoffel ihre Stellung verlor.

Frühjahr. Die Ernte findet ab Mitte August statt.

Noch 1939 rangierte Hafer in der weltweiten Be-

Da sich viele Getreideschädlinge in Hafer nicht

deutung nach Weizen und Mais an dritter Stelle.

vermehren, gilt Hafer unter den Getreidearten als

In Deutschland war Hafer bis in die erste Hälfte

„Gesundungsfrucht“. Das Getreide wird züchte-

des 20. Jahrhunderts nach Roggen die wichtigs-

risch kaum bearbeitet, so stagnieren die Durch-

te Getreideart. Heute spielt der Haferanbau für

schnittserträge bei ca. 5.000 kg je Hektar. Aus

Deutschland keine wichtige Rolle mehr.

diesem Grund und wegen der für die menschli-

Nutzung: Ernährungsphysiologisch ist Hafer die hochwertigste Getreideart, die in Mitteleuropa angebaut wird. Indem die Körner entspelzt und nicht geschält werden, bleiben die Vitamine der äußeren Kornschicht erhalten. Aufgrund der

che Ernährung notwendigen aufwändigen Entspelzung der Körner ist der Anbau von Hafer für Landwirte ökonomisch wenig interessant. Für die Nutzung als Futtergetreide für Pferde, Rinder oder Geflügel können die Spelzen am Korn bleiben.

vielfältigen Anwendungen und Wirkungen wur-

Andrea Imhäuser

de Hafer im Jahr 2017 sogar zur Arzneipflanze

Quellen: wikipedia und i.m.a information.medien.agrar e.V.

des Jahres ernannt. Hafer ist besonders reich an Biotin, Vitamin B1, Vitamin B6, Magnesium, Eisen und Silizium. Hafer wird heute vorwiegend zu Flocken, Grieß und Mehl verarbeitet. Aus den ganzen Haferkörnern kann Hafertee gekocht werden.

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Frau Holle und der Mohn

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m die dank der Brüder Grimm weltweit bekannt gewordene Märchenfigur Frau Holle ranken sich viele Sagen, die rund um den Hohen Meißner spielen. Sie hängen zusammen mit Mythen und Bräuchen, die sich teilweise bis in die Antike und zu den germanischen Stämmen zurückverfolgen lassen. Oftmals haben sich diese Bräuche trotz der Christianisierung über die Jahrhunderte hinweg erhalten. So ist Frau Holle nach dem Volksmund für das Wetter verantwortlich, nicht nur für den Schnee, den ihre je nach Wintersaison mehr oder weniger fleißige Magd aus den Kissen schüttelt. Im Frühjahr schreitet Frau Holle über Felder und Wiesen und lässt die Natur erwachen. Sie sorgt für fruchtbare Äcker und Wiesen.

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©Eric Soika

Im Jahreslauf kommt den Rauhnächten, der Zeit zwischen Heilig Abend und dem Dreikönigstag, eine besondere Bedeutung zu. Frau Holle zieht dann gemeinsam mit dem wilden Heer und viel Getöse umher, dabei soll sie die Seelen der Verstorbenen einsammeln und unter den Frau-Holle-Teich bringen. Von dort werden sie wiedergeboren. Nicht umsonst hält sich im Frau-Holle-Land hartnäckig die Geschichte, die kleinen Kinder kämen aus dem Frau-Holle-Teich. Die Menschen der Region stellten dem unheimlichen Zug der wilden Jagd in den zwölf Rauhnächten Opfergaben bereit, um sie milde zu stimmen und ihren Segen für die eigenen Felder und die Familie zu erbitten. Unter den Opfergaben waren vor allem Speisen, die symbolisch für Fruchtbarkeit stehen, so auch die Lieblingsspeise der Frau Holle, der Mohn.


©Ralf Schäfer

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Der Überlieferung nach soll die Muttergöttin Demeter den Mohn entdeckt haben. Vom griechischem Dichter Theokrit (3. Jh. v. Chr.) stammt die Kunde, dass der Mohn aus den Tränen der Liebesgöttin Aphrodite entsprungen sei. Seit alters her gilt diese Pflanze als Symbol der Fruchtbarkeit.

So ist es also kein Wunder, dass Frau Holle – dem Mythos nach – den Mohn besonders gern haben soll. Sicherlich freut es sie auch sehr, dass die pinkfarbenen Mohnfelder nun direkt »vor ihrer Haustür« blühen.


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Frau Holles Blumenwiesen

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ie sind wie aus dem Märchen! Wenn man sich eine Blumenwiese vorstellt, wie die, auf der Goldmarie und später auch die Pechmarie nach ihrem Fall durch die Brunnen von Vockerode aufgewacht sind, dann wird sie wohl so ausgesehen haben: Wie eine von „Frau Holles Blumenwiesen“ im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land.

Genau gezählt sind es 41 vorwiegend farbenfreudige Kultur- und Wildpflanzenarten, die hier – nicht alle gleichzeitig, aber doch immer viele verschiedene – vom frühen Sommer bis in den späten Herbst, im günstigsten Fall bis zu den ersten Nachtfrösten – blühen. Von „A“ wie Acker-Witwenblume, über Goldlack, verschiedene Nelkenarten und Königskerzen bis hin zu „Z“ wie Zahn­öhrchen-Margerite reicht die Inhaltsliste der Mischung „Cosmos“, die wir über Saaten-­Zeller beziehen.

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©Andrea Imhäuser

Die Wiesen sind nicht nur etwas für‘s Auge sondern auch für‘s Ohr. Die Wiesen klingen: Ein emsiges Gesumme und Gebrumme ertönt. Denn hier geht es nicht nur um den schönen Schein sondern auch um das pure Sein. Es gibt viele Gründe, die in den letzten Jahrzehnten zu einem Insektensterben geführt haben:

der Verlust von Biotopen und Biotopverbindungen durch die Zerstörung von Landschaft und erhöhten Stickstoffgehalt in den Böden, intensive Landwirtschaft mit Monokulturen und Pestizideinsatz, dazu Lichtverschmutzung und Klimawandel. Eigentlich wird uns das nur dann richtig bewusst, wenn wir uns erinnern, wie noch vor ein paar Jahren die Windschutzscheibe nach einer Autofahrt durch die Dämmerung eines Sommerabends aussah. Dabei sind es nicht nur etliche Arten, die auf der Roten Liste gelandet sind, weil sie auszusterben drohen. Es sind bei allen Arten deutlich weniger Einzeltiere unterwegs. Je nach Studie ist von einem Rückgang von bis zu 80% der Insekten in den letzten 30 bis 40 Jahren die Rede. Das hat weitreichende Konsequenzen nicht nur für unser Obst, das auf die Bestäubung angewiesen ist – wie

AUSGABE 2015


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eben auch noch viele weitere Pflanzen und deren Pflanzenesser. Fehlt den Insekten die Nahrung, dann sind weniger Insekten als Nahrung für Säugetiere – wie Igel und Fledermäuse –, für Eidechsen, Nattern, Kröten, Frösche, sogar Fische wie natürlich auch für viele Vögel da. Eine Reihe von Untersuchungen weisen inzwischen auch einen erschreckenden Rückgang der Vogelpopulation nach. Eine logische Folge, wenn man die Nahrungsketten betrachtet. Frau Holles Blumenwiesen sind deshalb ein reich gedecktes Buffet für Insekten, aber auch für Insektenfresser – und somit ein wichtiger Beitrag im Versuch, das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen. Auch Sie können einen Beitrag leisten: von der Blumenwiese und der Hecke im heimischen Garten bis zum Blumenkasten am Fenster in der Großstadt. Fast alle Saatguthersteller haben inzwischen als besonders insektenfreundlich ausgewiesene Blühmischungen, die in den Garten(bau-)märkten erhältlich sind.

Und hier finden Sie Frau Holles Blumenwiesen: gegenüber der Jausenstation Weißenbach – Der Urgeschmack, Weißenbachstr. 1A, 37247 Großalmerode-Weißenbach (begehbar, mit Bienen-Informations-Pfad und Terminen mit dem Imker Hubert Hering) am Mohnwanderweg in 37296 Ringgau-Grandenborn, Start: Rendaer Weg (begehbar) am Mohnwanderweg in 37290 Meißner-Germerode, Start: Neuer Weg 10 (begehbar) am Kirschwanderweg 3 in 37213 Witzenhausen, Start: Hof Kindervatter, Auf der roten Leithe 1 (begehbar) am Kirschwanderweg 1 in

TIPP: Lassen Sie Frau Holles Blumenwiesen auch in Ihren Garten einziehen! Das von uns verwendete Saatgut erhalten Sie in haushaltsüblicher Abfüllung im Hofladen der Jausenstation Weißenbach sowie über den Online-Shop www.der-urgeschmack.de.

37215 Witzenhausen-Wendershausen, Start: Eschweger Str. 14 (Ausblick) am Premiumweg P20 Ulfener Karst (im Bereich Burgberg) in 36205 SontraUlfen, Start: Wanderparkplatz am Sportplatz, Rendaer Str. (begehbar)

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Unterwegs ...

im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land Die Höhepunkte der Region zu entdecken, ist ganz einfach: Man betrachte unsere ErlebnisKarte und lasse sich inspirieren. Oder aber, wer es lieber papierlos mag, lade sich im Store die neue Geo-Naturpark-App für Android oder iOS herunter. Dann hat man Tipps, Informationen und die Navigation für ungezählte Ausflugsziele immer – auch offline – dabei. Einige Appetithappen präsentieren wir Ihnen hier:

Weser Hann. Münden

B Frau Holle

Neu-Eichenberg

Fulda

Der durch die Brüder Grimm bekannt gewordenen Märchenfigur liegen regionale Sagen über eine seit vorchristlicher Zeit verehrte Große Göttin zugrunde. Sagenorte erwandern: Frau-HolleTeich, Kalbe, Kitzkammer am „P1 Hoher Meißner“

A7

Werra

Holleum Das Frau-Holle-Museum im alten Rathaus von Hessisch Lichtenau ist nur ein Beispiel für die vielen ungewöhnlichen, besonderen Museen der Region. Mehr Museen sehen: Zinnfigurenkabinett in Eschwege, Salzmuseum in Bad Sooden-Allendorf, Tropengewächshaus in Witzenhausen.

G

Kassel Nieste Kaufungen Lohfelden Helsa

A7

Fulda­ brück Söhrewald

F

Witzenhausen

Niestetal C

A38

C

E X5 H

Großalmerode Berkatal B D E

Hessisch Lichtenau

D

Meißner A44

Barfußpfad

Waldkappel

Über mehr als 30 Stationen für alle Sinne leitet der 1,5 km lange Barfußpfad am Jugenddorf Hoher Meißner. Tipp: Am Barfußpfad startet der Trink Wasser!-Themenwanderweg zum Bergwildpark Meißner.

E

Sontra K

Nentershausen

Bergwildpark Meißner Der weitläufige Park hat sich auf heimische Wildtier­ arten spezialisiert. Sie alle dürfen frei herum laufen und auch gefüttert werden. Tipp: Mit Kindern unbedingt ausreichend Zeit einplanen, denn der große Abenteuerspielplatz am Eingang hat maaaaagische Anziehungskraft.


F Kirschenland Witzenhausen Das erste große Naturschauspiel des Jahres im GeoNaturpark ist die Kirschblüte in Witzenhausen. Ab etwa Mitte April strahlen hier mehr als 100.000 Kirschbäume in weiß. Später locken dann die roten Früchte zum Kirschenerntefest, der Kesperkirmes. Kirschenland entdecken: 3 Kirschwanderwege, Kirschradweg (Rundtour), Kirschenerlebnispfad

G Zwei-Burgen-Blick Der Zweiburgenblick zeigt die Burgruine Hanstein im benachbarten Eichsfeld und die bei ganzen Generationen als Gruppenreiseziel bekannte Jugendburg Ludwigstein. Mittelalter erleben: Die Tannenburg Nentershausen wird an vielen Tagen zum begehbaren Bilderbuch des Mittelalters und auch Schloss Berlepsch bietet im Jahresverlauf Mittelalterfeste an.

H Bad Sooden-Allendorf Die Städte und Orte im Geo-Naturpark sind vor allem von Fachwerkbauten geprägt. Das in sich geschlossenste Fachwerkbild bietet gewiss Bad Sooden-Allendorf. Die Doppelstadt ist eine alte Salzsiederstadt, heute Kurbetrieb mit großem Gradierwerk und solegefüllter WerratalTherme. Ebenso sehenswert: z. B. Kreisstadt Eschwege mit viel Flachschnitzereien, Wanfried mit zahlreichen renaissancezeitlich verzierten Häusern und dem wiederhergestellten Endhafen der Weser-Werra-Schifffahrt, Fachwerk in Witzenhausen und Sontra – vor allem rings um den Martktplatz, aber auch kleine Dörfer wie Altenburschla oder Weißenborn

I H

I

Bad Sooden-Allendorf X5 H

Eschwege Wehretal

30 Jahre – 30 Orte

Meinhard J

Wanfried Weißenborn

Das Grenzmuseum Schifflersgrund ist Deutschlands dienstältestes Grenzmuseum und befindet sich direkt an der früheren Grenze. Unter dem Motto „30 Jahre – 30 Orte“ stellen wir insgesamt 30 „Grenzorte“ vor – am einfachsten zu finden über unsere App.Tipp: Beteiligen Sie sich am Kunstwerk „#1000_steine_im_werratal“ und verdeutlichen Sie, wie auf dem ehemaligen Todesstreifen Deutschland und Europa wieder vereint werden.

J

Ringgau

X5 H

Werratalsee

Herleshausen

Hessens drittgrößter See – fußläufig von Eschweges Altstadt wie auch aus dem Meinharder Ortsteilen Schwebda und Grebendorf zu erreichen – ist ein ganzer Urlaub an einem halben Tag. Vom Wasser in die Luft: Wer mehr Aktivität mag, besucht die nahen Leuchtberge. An ihrem Fuß liegt der Kletterwald Eschwege und bietet Nervenkitzel.

K

Werra

Glück Auf! – Radrundtour Die alte Bergbauregion im Süden des Frau-Holle-Landes lässt sich bald auf einer neuen rund 30 km langen E-Bike-Radrundtour zwischen Sontra, Nentershausen und Cornberg erkunden. Mehr Radwege: u. a. Kirschradweg in Witzenhausen, zwei Mountainbike-Parcours im Kaufunger Wald. Wichtigster Radweg für die Region ist der Werratal-Radweg, der den Fluss auf 300 km von den Quellen bis zum Weserstein begleitet.


FRAU-HOLLE-MOHNJournal

Mohn Rezepte

Mohn-Käsekuchen mit Kirschen Zutaten: 250 g Mehl, 300 g Butter, 250 g Zucker, 1 Eigelb, 200 g Mohn (ganz oder gemahlen, je nach Geschmack), 100 ml Milch, 2 Eier, 500 g Magerquark, 1 Päckchen Puddingpulver Vanille, 1 EL Zitronensaft, 700 g entsteinte Sauerkirschen (frische oder eingekochte) Puderzucker zum Bestäuben Teig: 125 g Butter, 50 g Zucker, 1 Eigelb und 250 g Mehl Zu einem Mürbeteig kneten und etwa eine halbe Stunde kalt stellen. Mohnmasse: Mohn mit 100 g Zucker 50 g Butter und der Milch in einem Topf

Viel Freude beim Nachkochen und Nachbacken!

kurz aufkochen, von der Herdplatte nehmen und ca. 30 Minuten quellen lassen. Quarkmasse: 125 g Butter und 100 g Zucker schaumig rühren, Eier zufügen, Quark, Puddingpulver und Zitronensaft unterrühren. Eine Springform fetten, den Teig hineindrücken, dabei einen ca. 4 cm hohen Rand hochziehen. Die Mohnmasse auf dem Teig verteilen, Kirschen darauf verteilen und hierüber die Quarkmasse streichen. Im vorgeheizten Backofen (Umluft) bei 175°C eine Stunde backen, langsam abkühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben

©Andrea Imhäuser

Ausprobiert, aufgeschrieben und für lecker befunden von Andrea Imhäuser

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©Der Teichhof

MEISSNER-MOHNJournal

Nordhessisches

Mohn-Dessert Mohnpfannkuchen So geht‘s: 2 Scheiben Graubrot (kann auch 2-3 Tage alt sein), 20 g Mohn, 2 EL Zucker Brot in Würfel schneiden und in der Pfanne mit etwas Öl und dem Zucker karamellisieren lassen, dann den Mohn dazu geben. Schmandcreme: 0,5 l Milch, 0,5 l Schmand, 6 Eigelb, 60 g Zucker, Saft einer halben Zitrone, Mark von einer Vanilleschote, 4 Blatt Gelatine Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Milch und Zucker im Topf aufkochen, dann in einen Anschlagkessel umfüllen. Das Eigelb in die nicht mehr kochende Milch-Zucker-Mischung geben und im Wasserbad mit einem Schneebesen aufschlagen bis Masse anfängt zu stehen. Nun die Gelatine hinein geben und verrühren. Danach den Schmand und den Zitronensaft unterrühren. Die entstandene Schmandcreme auf die gerösteten Brotwürfel geben.

mit süßem Schmand und Beeren Zutaten: 4 Eier, 2 EL Zucker, 300 ml Milch, 100 g Mohn, 200 g Mehl, 1 Msp. Backpulver, 1 Prise Salz, 1 Becher Schmand, 1 EL Vanillezucker, 100 g Beeren

Die Eier mit dem Zucker cremig aufschlagen, dann mit der Milch verrühren. Nun Mohn, Salz, Mehl und Backpulver dazugeben und alles zu einem glatten Teig rühren. Danach den Teig für ca. 15 Minuten ruhen lassen, da das Mehl noch ausquillt. Dann 1-2 Schöpfkellen Teig in eine auf mittlere Hitze erhitzte, beschichtete Pfanne geben. Nach ca. 2 Minuten bilden sich kleine Bläschen, dann den Pfannkuchen einmal wenden und von der anderen Seite schön goldbraun ausbacken. Schmand und Vanillezucker verrühren. Mit Beeren ausgarnieren. Guten Appetit wünscht Tim Linhose, Der Teichhof

Ich empfehle Weckgläschen sowie Preiselbeeren und Minze zur Dekoration. Guten Appetit wünscht Björn Sippel vom Meißnerhof

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FRAU-HOLLE-MOHNJournal

Mohn-Schafskäse-

Frühlingsrolle

1 Packung Strudelblätter oder Yufkateig (10 Blätter, 20 x 20 cm aus dem Kühlregal), 1 Packung Schafskäse, 250 g, 20 g Butter, 1 Ei, 40 g Frau-Holle-Mohn Die Teigblätter bei Raumtemperatur ca. 10 Minuten ruhen lassen. Den Schafskäse in vier gleichmäßige Riegel schneiden. Butter schmelzen. Je 1 Teigblatt mit Butter bestreichen, ein weiteres Blatt darauf legen, dieses erneut mit Butter bestreichen. Einen Schafskäse-Riegel mittig platzieren und die Ränder mit Eigelb bestreichen. Die Teig-

Frau-Holle-Mohn-

Röstbrot

(Buntes Röstebrot mit Frischkäse, Kochschinken, Rucola, gerösteten Pinienkernen und Mohnöl aus dem Frau-Holle-Land)

spitzen über den Riegel klappen. Ecken von beiden Seiten zur Mitte hin überschlagen

Zutaten:

und zu einer festen Rolle aufrollen. Erneut

2 Scheiben Natursauerteigbrot,

mit Butter bestreichen und mit dem Mohn

100 g luftgetrockneter Bauernschinken,

bestreuen. Mit den übrigen Teigblättern

70 g Rucola, 50 g Ziegen-Schnittkäse

ebenso verfahren. Rollen auf ein mit

Honig-Balsamico-Dressing,

Backpapier ausgelegtes Blech legen und im

Cranberries, Pinienkerne,

vorgeheizten Backofen bei Umluft: 175°C

Frau-Holle-Mohn, Frau-Holle-Mohnöl

ca. 15 Min. backen (E-Herd: 200°C). Guten Appetit wünscht Anett Eberhardt, Fasserie-Catering in Abterode

2 Scheiben Natursauerteigbrot in einer Pfanne mit Pflanzenöl rösten. Anschließend Frau-Holle-Mohn (je nach Belieben) daraufstreuen. Danach 100 g luftgetrockneten Bauernschinken, hauchdünn geschnitten, ganz locker und leicht auf das Mohnbrot legen. Frischgewaschenen Rucola in einer Schüssel mit ganz wenig Honig-Balsamico-Dressing vermischen. Das belegte Schinken-Brot mit dem Rucola ordentlich bedecken. Nach Belieben/Geschmack kann man noch Ziegen-Schnittkäse über das Brot raspeln. Geröstete Pinienkerne und getrocknete Cranberries leicht hacken und

©harikarn /Shutterstock

darüber streuen. Zum Schluss das ganze Brot mit FrauHolle-Mohnöl beträufeln. Als vegetarische Variation wird der Schinken mit Meißner-Gebirgskäse ausgetauscht. Guten Appetit wünscht Roswitha Pflüger von der Jausenstation Weißenbach

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FRAU-HOLLE-MOHNJournal

Mohn

als vielseitiges Lebensmittel

S

©Irina Rostokina/Shutterstock

eine Verwendungsmöglichkeiten in der Küche sind sehr vielfältig. Mohn kann süße wie auch herzhafte Speisen bereichern und mit festen Körnern, gemahlen oder auch flüssig eingesetzt werden. Mit seinem hohen Gehalt an Leucin und Lysin (Aminosäuren) passt Mohn ideal zu Getreide und Kartoffeln. Landwirt Björn Sippel (Meißnerhof Germerode) verarbeitet den von ihm geernteten Mohn im eigenen Restaurant, verkauft ihn an Bäckereien und Privatpersonen oder verarbeitet ihn in der hof­eigenen Ölmühle zu kalt gepresstem Frau-Holle-Mohnöl.

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KINDERSEITE QUIZ Warum gibt es Frau Holles Blumenwiesen? Nur eine Antwort ist falsch, welche? 1 2 3 4

BILDAUSSCHNITT Von welchem Bild im Heft stammt dieser Bildausschnitt? Kannst Du die Seite finden? Auflösung Seite 35.

Damit Insekten ein Zuhause finden. Damit Insekten ausreichend Nahrung bekommen. Damit auch Vögel, Frösche und Igel ausreichend Nahrung haben. Damit Menschen tolle Fotos machen können.

Im Geo-Naturpark Frau Holle-Land gibt es nicht nur ausgewiesene Spazierwege durch blühende Mohnfelder sondern auch durch blühende ... Nur eine Antwort ist falsch, welche? 1 Kirschenplantagen 2 Bananenstauden 3 Blumenwiesen 4 Tulpenfelder Wenn der Mohn seine rosa Blütenblätter verliert, produziert die Pflanze ihre Samen. Wie heißt der Pflanzenteil, in dem die Mohnkörner reifen: 1 2 3 4

Blüte Stempel Kapsel Krone

Warum heißt die Region Geo-Naturpark Frau-Holle-Land? 1 2 3 4

Weil Frau Holle eine Göttin war, die auf dem Hohen Meißner wohnte. Weil die Brüder Grimm das so festgelegt haben. Weil das Märchen Frau Holle hier früher mal gespielt hat. Weil sich die Tourismusleute der Region das so ausgedacht haben.

Zähl die Zahlen der richtigen Antworten zusammen. Das Ergebnis lautet: ................. Auflösung Seite 35.

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SUCHBILD

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©Big Boy/Shutterstock

AUSMALBILD

Auflösung Seite 35.

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FRAU-HOLLE-MOHNJournal

Geo-Naturpark Frau-Holle-Land

Unser Geo-Naturpark liegt in einem von bundesweit nur 30 Hotspots der biologischen Vielfalt. Der Hohe Meißner, das Werratal und der Kaufunger Wald, tiefe Wälder im Wechsel mit Wiesen und Äckern bestimmen die Landschaft. Bei uns finden Sie bunte Bergwiesen und kristallklare Bäche in fast unberührter Natur. Eingebettet in die Mittelgebirgslandschaft liegen kleine Fachwerkorte und viele Sehenswürdigkeiten. Lassen Sie sich von der großen Naturvielfalt auf kleinem Raum bezaubern!

www.naturparkfrauholle.land

Geo-Naturpark-App Stecken Sie sich den ganzen Geo-Naturpark in die Tasche! Mit der neuen Geo-Naturpark-App haben Sie alle wichtigen Informationen zum Frau-Holle-Land auf Ihrem Smartphone online und offline immer dabei. Probieren Sie es aus! www.naturparkfrauholle.land/app

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Einkauf Was gibt es Schöneres als die Erinnerung an die herrlich pinkfarbenen Mohnfelder mit nach Hause zu nehmen? Das Mohnlädchen Germerode und der Hofladen Grandenborn bieten eine gro-

Jausenstation Weißenbach, der-urgeschmack.de/shop/

ße Auswahl an Mohnprodukten an, so lassen sich die Eindrücke zu Hause auffrischen. Außerhalb der Blüh-Saison sind alle Mohnprodukte über die nebenstehenden online-shops bestellbar.

Hofladen Der Teichhof, shop.derteichhof.de/

Impressum Herausgeber und Informationen: Geo-Naturpark Frau-Holle-Land Niederhoner Str. 54, 37269 Eschwege 05651 992330, 05651 99233-9 info@www.naturparkfrauholle.land, www.naturparkfrauholle.land Satz und Gestaltung: Grafikatelier A. Köhler, 37269 Eschwege Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang Auflage: 5000 Expl. Dieses Journal wurde nach bestem Wissen erstellt. Der Geo-Naturpark FrauHolle-Land übernimmt dennoch keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, Vervielfältigung, Übersetzung und Übernahme in andere Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Stand April 2019

Zahl ist 12. uiz: Die gesuchte Auflösung Mohnq 6. schnitt: Seite Auflösung Bildaus

Fotos:

Soweit nicht anders angegeben: ©Geo-Naturpark Frau-Holle-Land, ©A. Imhäuser, ©A. Iba, ©G. Schäfer, ©J. Budde ©B. Dürr, ©R. Teutsch, ©Jausenstation, ©Schellenberger, ©A. Demandt, ©Stadt Hessisch Lichtenau, ©Atelier Blume, ©G. H. Weber, ©A. Reyer-Günther; Adobe Stock: ©Kyungwon, ©Leonardo Franko, ©Tino Neitz, ©MAK; Shutterstock: ©nada54, ©Richard Peterson, ©Volosina, ©Linda Vostrovska; 123rf.com: ©madllen Alle Rechte vorbehalten.

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