Frau-Holle-Mohn Journal

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Journal FRAU-HOLLE-MOHN

www.mohnbluetefrauholle.land

ERLEBNIS MOHNBLÜTE Anbau und Ernte Schmeckewöhlerchen und Rezepte

Titel: ©Friedegunde-Buhl

Tipps für Ihren Besuch

MAGAZIN ZUM FRAU-HOLLE-MOHN


©Annkathrin Possner

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Liebe Leserinnen und Leser, die intensive Farbe der Mohnblüten ist der atemberaubende Höhepunkt des Farbenspiels im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land. Dem Weiß der Kirschblüte im April folgt das Gelb der Rapsblüte im Mai. Die pinkfarbenen Blüten des Mohns zeigen ab Ende Juni den Beginn des heiß ersehnten Sommers an. Die beiden Mohndörfer Germerode und Grandenborn bieten ganz unterschiedliche Kulissen für die zauberhafte Blüte. Jedes Mohndorf hat seinen besonderen Reiz. Grandenborn liegt auf dem Muschelkalkplateau des Ringgaus. Der Boden ist dort steinig und flachgründig, doch das beeinträchtigt das Wachstum des Mohns nicht. Die Pflanze kommt mit kargen Böden gut zurecht. Kulinarische Spezialitäten und die unmittelbare Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze, heute das Grüne Band, prägen den Ringgau. In der Ferne kann man den Hohen Meißner sehen. Germerode am Hohen Meißner hat sich längst als Mohndorf etabliert. Die »Mohntenne« lädt alljährlich in den Feldern zur Rast ein. Das Mohnkino informiert erstmalig zur Mohnblüte 2017 eintreffende Gruppen über die Mohnblüte sowie weitere Ausflugsziele in unserer Region. Von einer Anhöhe am Mohnwanderweg hat man rundum herrliche Ausblicke ins Werratal, weit hinüber nach Thüringen und auf die Hessische Schweiz. Es gibt viel zu sehen und zu erleben. Sie sind herzlich eingeladen, dabei zu sein! Ihr Geo-Naturpark Frau-Holle-Land

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Inhalt Die Mohnfee lädt ein .........................................................................4 ©Rolf Günther

Wie aus einer Idee das bezaubernde Mohndorf Germerode wurde ...............................5 Blüht denn der Mohn schon? ............................................................6 Bienen im Mohnfeld ..........................................................................7 Tanz der Mohnfee ..............................................................................8 Blütezeit ..............................................................................................9 Mohnwanderwege............................................................................ 10 Mit der »Mohnschnecke« unterwegs ............................................. 11 Schmeckewöhlerchen ..................................................................... 12 (M)Ein Tag im Mohn ....................................................................... 13 Fotowettbewerb .............................................................................. 14 Alte Kulturpflanze Mohn ................................................................ 16 Mohn-Anbau . .................................................................................. 17 Ernte des Mohns ............................................................................. 20 Mohnsamen . ................................................................................... 20 Mohn als vielseitiges Lebensmittel ................................................ 21 Frau Holle und der Mohn ............................................................... 22 Einkauf . ........................................................................................... 24 Kulturpflanzen am Weg – Dinkel ................................................... 25 Unterwegs in der Region................................................................. 26 Geo-Naturpark Frau-Holle-Land . ................................................... 28 Mohn-Rezepte ................................................................................. 29 Kinderseite ...................................................................................... 32

©Siegfried Seifert

Partner ............................................................................................. 34

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Die Mohnfee lädt ein ...

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nsere Felder sind die einzigen Mohnfelder Hessens, die man während der Blüte so hautnah und intensiv erleben kann. Die Mohnblüte ist ein Augen- und Ohrenschmaus. Inmitten der Blüten schlendern Sie auf strohunterlegten Pfaden, um Sie herum summen und brummen die Insekten in unterschiedlichen Tonlagen. Ich lade Sie herz­ lich ein, sich zwischen Ende Juni und Mitte Juli ein Meer von rosavioletten Blüten anzu­ schauen und bei einer Einkehr die Mohnprodukte zu genießen. Sehen wir uns? Ihre Mohnfee Lena

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Wie aus einer Idee das bezaubernde Mohndorf Germerode wurde ...

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ls Beispiel für eine überaus erfolgreiche Regionalentwicklung wurde vor etwa acht Jahren ein Mohnprojekt aus dem »Waldviertel« in Österreich in unserer Region vorgestellt. Das Konzept und die herrlichen Fotos von den dort blühenden Mohnfeldern begeisterten Marco Lenarduzzi, den Geschäftsführer des hiesigen GeoNaturparks. Diese Art der Regionalförderung konnte er sich auch für unseren Landstrich gut vorstellen. Abends beim Bier erzählte er Björn Sippel, dem Wirt des Meißnerhofs in Germerode, davon. Die Beiden begannen Luftschlösser zu bauen. Doch nach und nach gelang es wirklich, die Idee umzusetzen, denn Björn Sippel besaß als Landwirt auch einige Felder und er betrieb schon eine Ölmühle. Dort stellt er Rapsöl her. Dass es so viel schwieriger sein würde, aus den winzigen Mohnsamen Öl zu pressen und dass auch beim Säen und bei der Ernte im September viel zu experimentieren war, konnte er sich zu dem Zeitpunkt noch nicht ausmalen. Da mussten viele Siebvarianten probiert

und der Mähdrescher umgebaut werden. Es war schwierig, überhaupt an die Schlafmohnsamen heran zu kommen. Heute darf nicht jeder einfach drauf los säen, er muss (auch als privater Gärtner fürs kleinste Beet) einen Antrag bei der Bundesopiumstelle einreichen. Die Felder werden jährlich gewechselt und erst drei bis vier Jahre später kann wieder auf demselben Feld Mohn ausgesät werden. Deshalb sind eine Menge Felder nötig. Andere Landwirte tauschen Felder mit Björn Sippel, damit die organisatorische Meisterleistung gelingen kann. 2010 wurde Mohn in Germerode erstmals auf 1,5 Hektar angebaut, jedes Jahr vergrößert sich die Anbaufläche. 2017 soll rosa Kulturmohn auf 22 Hektar erblühen. Rund 4 Hektar kommen in Grandenborn dazu. Zahlreiche Mohnblütenschilder weisen in den Orten schon früh darauf hin, dass die Blüte bevor steht oder dass sie nun endlich da ist.

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Blüht denn der Mohn schon?

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©Gisela Auel

as ist eigentlich eine simple Frage und sie stellt sich spätestens, sobald der rote Klatschmohn blüht. Die Anrufer im Informationsbüro meinen aber den rosa aufblühenden Mohn auf den Feldern bei Germerode. Es ist jedes Jahr wieder neu und aufregend, wann der Mohn wohl blühen wird. Alle Jahre wieder entwickelt sich aus der Frage, die sich von Woche zu Woche vervielfacht, eine Zerreißprobe für die Nerven der Geo-Naturpark-Mitarbeiterinnen. Freundlich und geduldig geben sie jeden Tag hundert Mal die Auskunft, dass die rosa Mohnblüte nicht zeitgleich mit dem roten Klatschmohn einsetzt und erklären die Gründe. Es gibt dann am Ende des Gesprächs in vielen Fällen dennoch die Frage »Und wann blüht nun der Mohn?« Was nach vielen Jahren Mohnanbau feststeht, ist die Erkenntnis: »Die Natur macht, was sie will, wir müssen uns nach ihr richten!«


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Bienen

im Mohnfeld

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urch Zufall war von kompetenter Seite mehr darüber zu erfahren, wann die Mohnblüte beginnt: Die Mohnpflanzen hatten sich schon gut entwickelt und viele Knospen angesetzt. Wie jedes Jahr hatte Andrea Imhäuser, Mitarbeiterin im Geo-Naturparkbüro und Imkerin aus Passion, am frühen Morgen zwei ihrer Bienenvölker nach Germerode gebracht. Bald darauf beobachtete sie, wie eine der Bienen wieder und wieder um eine einzige aufgeblühte Mohnblume herum summte. Der schlanke Stängel wiegte sich sanft im Wind und an ihm entfalteten sich rosaviolette, zarte Blütenblätter.

Ein blühendes Mohnfeld ist Anziehungspunkt für eine Vielzahl an Insekten, welche ebenso wie die Honigbienen, nach Nektar und Pollen suchen. Hiermit sorgen sie für die Bestäubung der Mohnblüten und damit für eine reiche Mohn­ernte im August. Gruppenführungen speziell zum Thema Insekten, begleitet durch die erfahrene Imkerin Andrea Imhäuser, sind beim Geo-Naturpark buchbar unter

05651 992330.

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Tanz der Mohnfee »Oh, was ist das denn?«, staunte die Imkerin

Die vielen Mohnpflanzen warten auf mich, damit

und trat vorsichtig näher. Sie entdeckte, dass

sie endlich aufblühen können.« Andrea glaubte

die leichten Blütenblätter etwas umhüllten. Die

zu träumen. Da hatte das geflügelte Wesen sie

Biene war jetzt so aufgeregt, dass ihr Summen

auch entdeckt. »Hallo, wer bist du denn?« fragte

immer lauter wurde. Plötzlich bewegte sich

die Mohnfee. »Ich bin Imkerin, meine Bienen

etwas in der Mitte der Blüte. Ein winziges Wesen

sorgen dafür, dass die Mohnblüten bestäubt wer-

mit kleinen leuchtenden Flügelchen räkelte sich,

den, wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen. Aber im

rieb sich verschlafen die Augen und setzte sich

Moment haben sie noch nicht so viel zu tun, es

auf. Dann sah es sich um. Ringsherum ein riesi-

blüht ja kaum etwas.«

ges, grünes Mohnfeld, soweit das Auge reichte – und keine einzige andere dieser vielen Mohnpflanzen auf dem Feld war erblüht. »Hallo,

»Oh! – Das liegt an mir!« sprach die Mohnfee. »Ich hab verschlafen, jetzt beeile ich mich aber.« Schon schüttelte sie ihre Flügelchen

liebe Biene, vielen Dank,

und flog in einem großen Bogen über das Feld.

dass du mich aufgeweckt

Jedes Mal, wenn sie auf einer der Knospen zu

hast!« Die Imkerin war

tanzen begann und Feenstaub ausstreute, öffne-

verblüfft, dass sie dieses

ten sich weitere Blüten, bis sich nach und nach

kleine Wesen verstehen

ein ganzes Meer seidig schimmernder wunder-

konnte. Das war ja eine

schöner Mohnblütenköpfe im Wind bewegte.

Sensation! »Es ist

Nach einer Weile landete die kleine Mohnfee

höchste Zeit für mich.

am Bienenstand, wo die Imkerin noch

Ich bin die Mohnfee

immer beschäftigt war. Die nutzte

und ich habe hier noch so viel zu tun.

gleich die Gelegenheit, um eine Frage loszuwerden, die sie schon lange beschäftigte: »Kleine Mohnfee, kannst du mir sagen, warum die Knospen sich nicht jedes Jahr zur gleichen Zeit öffnen?« »Ja, meine Liebe, sie müssen erst


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für meinen Tanz bereit sein.« »Was meinst du denn damit?« »Wenn das Frühjahr gnädig mit den winzigen Mohnsamen umgegangen ist, kann es sein, dass ich meine Arbeit schon Mitte Juni beginnen kann. Aber wenn Gewittergüsse die Samen wieder fortspülen und im April noch Mohn gesät wird, dann weiß ich, dass ich noch ein bisschen länger schlafen kann.« »Dann blüht der Mohn also später, wenn spät gesät wird?« »Nicht immer«, antwortete die Mohnfee, »weißt du noch, in einem Frühjahr lag im April noch Schnee, und ich dachte schon, ich würde erst wieder im Juli tanzen. Doch Sonne und Regen waren in einem Monat so freundlich zu den Mohnpflanzen, dass sie prächtig gewachsen waren und viele pralle Knospen hatten. Da musste ich schon viel früher kommen.« »Dann weißt du auch nicht, wann der Mohn blühen wird?« »Oh doch, er wird immer dann blühen, wenn ich getanzt habe.« Und schnell wie der Wind flog sie zum nächsten Mohnfeld davon. Wer am Morgen durch die Mohnfelder wandert, entdeckt vielleicht die kleine Mohnfee und kann zusehen, wie sie wieder Tausende neuer Knos-

©Vivienne Fey

Blütezeit Die Blütezeit unterteilt sich in drei unterschiedlich intensive Blühabschnitte. Zuerst sind zwischen vielen grünen Knospen die ersten offenen rosavioletten Mohnblüten zu entdecken. Die folgende Blütezeit hält sich etwa 14 Tage lang. In der Abblühphase gibt es noch blühende Pflanzen, aber immer mehr grüne Mohnkapseln auf den Mohnfeldern. Auch diese Zeit ist sehr reizvoll.

pen mit ihrem Tanz zum Erblühen bringt. Jeden Morgen aufs Neue.

Auf der Internetseite des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land sind etwa ab Mitte Juni aktuelle Fotos zum Stand der Mohnblüte eingestellt und Sie können täglich am Mohntelefon 05602 935617 erfahren, unter wie weit die rosavioletten Blüten des Mohns schon entwickelt sind: www.mohnbluetefrauholle.land

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Mohnwanderwege Grandenborn

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edes Jahr können Besucher auf strohunterlegten, verschlungenen Pfaden mitten durch die Blütenpracht schlendern. Das erlaubt eine intensive Betrachtung der Blüten sowie sensationelle Natur- und Landschafts­ fotos. Viele Bänke laden zu einer Rast ein.

Germerode Am Mohnparkplatz beim Sportplatz, Neuer Weg 10, 37290 Meißner-Germerode startet der relativ leicht zu gehende, 3-4 Kilometer lange Mohn-Rundwanderweg. Er führt mit kleinen Steigungen hinauf zu einer Anhöhe östlich des Dorfes. Hier sind nicht nur herrliche Blicke über viele blühende Mohnfelder sondern auch auf den Hohen Meißner, in das Werratal und hinüber zur Hessischen Schweiz möglich. Abkürzungsmöglichkeiten sind vorhanden. Wer mehr laufen möchte, nimmt sich den ganzjährig beschilderten Panoramaweg Germerode vor. Fast am Ende der Runde lädt das Café in der Mohntenne zu einem Imbiss oder Kaffee und Kuchen ein. Von hier sind es rund 300 m zurück zum Parkplatz.

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Am Mohnparkplatz auf dem Festplatz, Rendaer Weg, 37296 Ringgau-Grandenborn startet der relativ leicht zu gehende, etwa 3-4 Kilometer lange Mohn-Rundwanderweg. Er führt mit kleinen Steigungen hinauf zu einer Anhöhe südlich des Dorfes. Von hier sind herrliche Blicke über das Plateau mit seinen blühenden Feldern und auf das Dorf möglich. Wer mehr laufen möchte, nimmt sich den Rundweg 1 um das Dorf oder den Premiumweg P13 Boyneburg vor. Beide sind ganzjährig unverlaufbar beschildert. Am Ende des Ausfluges lädt der Teichhof zu süßen oder herzhaften Gerichten mit und ohne Mohn ein. Wer die Mohnfelder unter kundiger Begleitung einer Naturparkführerin erleben möchte, hat dazu nach vorheriger Anmel05651 992330 an den dung unter Sonntagen in der Hauptblütezeit Gelegenheit. Gruppen können zum Wunschtermin buchen. www.mohnbluetefrauholle.land

Bitte pflücken Sie keine Mohnblumen, denn sie würden in der Vase nicht lange halten. Sie sollen nach dem Abblühen geerntet werden.


© G. Scchäfer

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Mit der »Mohnschnecke« unterwegs

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ährend der Blütezeit drehen die Planwagen, die »Mohnschnecken«, an den Wochenenden verlässlich ihre Runden. Start ist am Sportplatz in Germerode oder am Teich in Grandenborn. Gegen Entgelt können alle mitfahren, denen der Fußweg zu beschwerlich ist oder die gern mal wieder mit dem Schlepper unterwegs sein möchten. Von montags bis freitags kann dieser sogenannte Pendelverkehr der Mohnschnecken eingeschränkt sein. An den Wochentagen haben vorgebuchte Fahrten für Gruppen Vorrang. Das eigene Befahren der Feld- und Wanderwege mit Pkw ist nicht erlaubt.

Buchung und Beratung unter info@naturparkfrauholle.land

05651 992330,

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Schmeckewöhlerchen an der Mohntenne

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u einem Besuch der Mohnfelder gehört eine Kostprobe der heimischen Mohn­ spezialitäten unbedingt dazu. Umgeben von Feldern verwandelt sich kurz vor und während der Mohnblüte eine ehemalige Feldscheune in ein uriges Landcafé. Die Mohntenne lädt zum Genießen der heimischen Mohn-Spezialitäten ein. Hier werden Kaffee und Kuchen, Mohnbratwurst und weitere kleine Gerichte sowie Erfrischungen angeboten. Die Mohntenne ist während der Saison von Montag bis Freitag ab 11 bis 17 Uhr, an Wochenenden ab 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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(M)Ein Tag im Mohn deutschlandweit einmalig. Je nach Licht, sieht der Mohn dabei ganz unterschiedlich aus. In der Mittagssonne leuchten die Blüten in kräftigem Pink. Gegen Abend, wenn die Sonne tief steht und lange Schatten wirft, schimmern sie mystisch Violett. Das Erlebnis Mohnblüte ist in keinem Jahr gleich. Denn in jeder neuen Saison sät Landwirt Björn Sippel andere Flächen ein. 14 Hektar waren es in der siebten Mohnsaison. Und es werden immer mehr. Sogar auf dem Ringgau in Grandenborn werden im Jahr 2017 fünf Felder erblühen. So kann man die Landschaft am Fuße von Frau Holles märchenhaftem Reich auf immer neue Weise erfahren. Aus neuen Blickwinkeln. In einem neuem Licht. Am Ende der drei Kilometer langen Runde führt an der Mohntenne dann wohl kein Weg vorbei. Nach so viel Bewegung und frischer Luft knurrt jetzt der Magen. Eine Mohnbratwurst oder eine Tasse Kaffee mit einem Stück Mohnkuchen schmeckt nun gleich drei Mal so gut. Vom Platz auf der Terrasse kann man den Blick noch ein letztes Mal in aller Ruhe über die Felder schweifen lassen. Rosafarbene Blütentupfer in den grünen Hügeln überall. Kristin Weber

© H. Wallbraun

©Stefan Rieger

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chon von weitem sieht man sie: In den grünen Hügeln des Meißner-Vorlandes leuchten überall rosafarbene Tupfer auf. Für gut zwei Wochen stehen die Mohnfelder jedes Jahr in voller Blüte. In Meißner-Germerode kann man die Mohnblüte sogar getrost als die fünfte Jahreszeit betrachten. Nun haben nicht nur die Insekten allerhand zu tun, um den Mohn zu bestäuben. Die bunten Farben ziehen auch Besucher aus ganz Deutschland magisch an. Also, das Auto am Sportplatz geparkt. Dort gibt es nicht nur ausreichend freie Stellflächen, dort beginnt ganz gemütlich der Mohnwanderweg. Auf drei Kilometern Länge lädt der Rundweg ein zu einem Spaziergang, den man leicht in weniger als einer Stunde schaffen kann. Allerdings sollte die Zeit bei der Reise durch den Mohn keine Rolle spielen. Im Gegenteil. Wer sich hierbei Zeit nimmt, wird mit dem Spiel der Farben belohnt. In einer sanften Steigung schlängelt sich der Weg aufwärts. Der Wind streicht flüsternd durch die Obstbäume, die den Aufstieg säumen, und lässt die Blätter rascheln. Die landwirtschaftlichen Wege können problemlos von Rollstuhlfahrern befahren werden. Wer hingegen sportlich aktiv die Mohnfelder erkunden möchte, kann das beim Nordic-Walking tun. Oben auf der Höhe ist es dann ganz still. Keine Verkehrsgeräusche, nichts. Nur die Laute der Natur. Die Stimmen der Vögel. Schwirrende Insekten. Hier öffnet sich ein fantastischer Panoramablick, Berge auf 360 Grad. Angefangen mit dem geschwungenen Rücken des Hohen Meißners im Westen, schweift der Blick über die Hessische Schweiz im Nordosten und weiter übers Werratal. Bei gutem Wetter glaubt man in der Ferne sogar, die Plesse bei Wanfried zu erahnen. Nach hier oben, zum höchsten Punkt, bringt auch die Mohnschnecke, ein von einem Traktor gezogener Planwagen, ihre Fahrgäste. Auf Pfaden aus Stroh geht es mitten in die Mohnfelder hinein. Spätestens jetzt heißt es, den Fotoapparat zücken. Die Gelegenheit zu Aufnahmen direkt aus der Blütenpracht heraus ist in Germerode wohl

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Fotowettbewerb © Wolfgang Nickel

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eliebter Bestandteil der Mohnblüte ist der Fotowettbewerb. Die eingereichten Fotos sollen Momente, Eindrücke oder Besonderheiten an oder in den Mohnfeldern zeigen.

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Auch wenn die Auswahl schwer fällt, es kann nur ein Foto pro Teilnehmer eingereicht werden. Dieses senden Sie bitte mit dem Name des Fotografen/der Fotografin im Bildtitel unter dem Stichwort »Fotowettbewerb Mohn« per E-Mail an info@naturparkfrauholle.land ein.


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Jede/r Teilnehmer/in versichert, dass er/sie Urheber der eingereichten Bilder ist underklärt sich damit einverstanden, dass der Geo-Naturpark Frau-Holle-Land das eingesandte Foto kostenfrei genutzt werden darf. Es wird versichert, dass durch eine Veröffentlichung die Rechte Dritter (z.B. der/des Abgebildeten oder des Fotografen/der Fotografin) nicht verletzt werden.

Ausstellung Während der Mohnblütezeit sind die Siegerfotos der vergangenen Jahre ausgestellt. Das Refektorium des Klosters Germerode beherbergt die Ausstellung in der ersten Etage.

©Anja Horn

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©Kai Weishapel

© Thomas Kailer

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Alte Kulturpflanze Mohn

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chlafmohn (Papaver somniferum) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen in Europa. Die Verwendung ist als Nutzpflanze in Südeuropa schon in der Jungsteinzeit vor etwa 8000 Jahren nachgewiesen, als die Menschen ausprobierten, was essbar ist. Sie werden den stark öl­hal­ tigen Samen des Mohns als Speisefett ver­ arbeitet haben.

Welt. Nicht jeder Mohn ist ein Schlafmohn. Mohn hat inzwischen eine große Familie. Es gibt über 800 Zuchtsorten und mehr als 120 wild wachsende Arten.

Möglicherweise stellten sie dabei fest, dass man damit gut schlafen und träumen konnte, Schmerzen erträglicher wurden und Wunden schneller heilten. So bahnte sich der Mohn seinen Weg in die weite

Neben Nahrung und Lebensraum für viele nützliche Insekten ist Mohn auch eine Heilpflanze und er liefert den Rohstoff für eine Vielzahl regionaler Leckereien.

Mohn ist Sinnbild für Reichtum, Glück, Fruchtbarkeit, Erfolg, er steht für Lebensfreude, Sorglosig­keit, Jugend und Genuss – auch wenn es nur kurz sein mag.


© Tamara Wenk

Mohn-Anbau

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n Deutschland wurde Mohn noch vor dem zweiten Weltkrieg landwirtschaftlich angebaut, in der DDR sogar bis zur Wiedervereinigung. Die Einbeziehung in das Betäubungsmittelgesetz brachte dem Mohnanbau ein jähes Ende. Heute stehen jedoch morphinarme Mohnsorten zur Verfügung, die mit Genehmigung wieder ausgesät werden dürfen. Von der Bundesopiumstelle zu­ gelassen sind zurzeit nur zwei Sorten, deren Morphingehalt unter der Nachweisgrenze liegt.

Es ist nicht möglich, aus diesen Schlafmohnpflanzen oder Pflanzen­ teilen Rausch­mittel herzustellen.

Der Sommermohn »Mieszko« wird im Frühjahr ausgesät und blüht Anfang Juli rosa. Der Wintermohn »Zeno Morphex« kommt im Herbst in den gut vorbereiteten Boden und blüht oft schon im Mai in etwas dunklerem violettrosa. Der Wintermohn ist ein Schüttmohn, seine Kapseln öffnen sich beim Austrocknen. Er ist maschinell sehr schwer zu ernten, weil die winzigen Samen bei der kleinsten Berührung herausfallen und sich so selbst aussäen. Im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land wird deshalb überwiegend Sommermohn angebaut, der seine Kapseln geschlossen lässt.

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© Manfred Funcke

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Ernte des Mohns Die reifen braunen Mohnkapseln des FrauHolle-Mohns werden im August/September mit einem vorübergehend in den Einstellungen auf die Mohnernte angepassten Mähdrescher geerntet. Im Drescher werden die Kapseln zerstoßen und aus jeder Kapsel fallen mehrere Tausend Samenkörner in den Auffangbehälter. Es folgt die Trocknung und eine sehr aufwändige Reinigung.

Mohnsamen Angebaut wird der nahezu morphinfreie Kulturmohn vor allem wegen seiner Kapseln mit unzähligen stahlblauen Mohnkörnern. Mohnsamen gehört zu den cal­ciumreichsten Lebensmitteln überhaupt. Ein Esslöffel Mohn kann mehr Calcium liefern, als ein halbes Glas Milch. Hätten Sie das gedacht?

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© Silvia Brübach

Mohn

als vielseitiges Lebensmittel

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eine Verwendungsmöglichkeiten in der Küche sind sehr vielfältig. Mohn kann süße wie auch herzhafte Speisen bereichern und mit festen Körnern, gemahlen oder auch flüssig eingesetzt werden. Mit seinem hohen Gehalt an Leucin und Lysin (Aminosäuren) passt Mohn ideal zu Getreide und Kartoffeln. Landwirt Björn Sippel (Meißnerhof Germerode) verarbeitet den von ihm geernteten Mohn im eigenen Restaurant, verkauft ihn an Bäckereien und Privatpersonen oder verarbeitet ihn in der hof­ eigenen Ölmühle zu kalt gepresstem Meißner-Mohn-Öl.

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Frau Holle und der Mohn

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m die Dank den Brüdern Grimm weltweit bekannt gewordene Märchenfigur Frau Holle ranken sich viele Sagen, die rund um den Hohen Meißner spielen. Sie hängen zusammen mit Mythen und Bräuchen, die sich teilweise bis in die Antike und zu den germanischen Stämmen zurückverfolgen lassen. Oftmals haben sich diese Bräuche trotz der Christianisierung über die Jahrhunderte hinweg erhalten. So ist Frau Holle nach dem Volksmund für das Wetter verantwortlich, nicht nur für den Schnee, den ihre je nach Wintersaison mehr oder weniger fleißige Magd aus den Kissen schüttelt. Im Frühjahr schreitet Frau Holle über Felder und Wiesen und lässt die Natur erwachen. Sie sorgt für fruchtbare Äcker und Wiesen. Im Jahreslauf kommt den Rauhnächten eine besondere Bedeutung zu. Die Zeit zwischen Heilig Abend und dem Dreikönigstag, wenn Frau Holle gemeinsam mit dem wilden Heer und viel Getöse umherzieht. Dabei soll sie die Seelen der Verstorbenen einsammeln und unter den Frau-Holle-Teich bringen. Von dort werden Sie wiedergeboren. Nicht umsonst hält sich im Frau-Holle-Land hartnäckig die Geschichte, die kleinen Kinder kämen aus dem Frau-Holle-Teich. Die Menschen der Region stellten dem unheimlichen Zug der wilden Jagd in den zwölf Rauhnächten Opfergaben bereit, um sie milde zu stimmen und ihren Segen für die eigenen Felder und die Familie zu erbitten. Unter den Opfergaben waren vor allem Speisen, die symbolisch für Fruchtbarkeit stehen, so auch die Lieblingsspeise der Frau Holle, der Mohn.

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© Paavo Blofield

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Der Überlieferung nach soll die Muttergöttin Demeter den Mohn entdeckt haben. Vom griechischem Dichter Theokrit (3. Jh. v. Chr.) stammt die Kunde, dass der Mohn aus den Tränen der Liebesgöttin Aphrodite entsprungen sei. Seit alters her gilt diese Pflanze als Symbol der Fruchtbarkeit.

So ist es also kein Wunder, dass Frau Holle – dem Mythos nach – den Mohn besonders gern haben soll. Sicherlich freut es sie auch sehr, dass die pinkfarbenen Mohnfelder nun direkt »vor ihrer Haustür« blühen.


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© A Reyer-Günther

Einkauf

Wer nun so viel über die Mohnprodukte und die Herkunft des Mohns erfahren hat, möchte sicher auch wissen, wo sie erhältlich sind:

Während der Saison Mohnlädchen am Mohnparkplatz 1, Neuer Weg 10, 37290 Meißner-Germerode Hier gibt es außerdem leckeres Mohn-Eis und viele interessante Informationen rund um den Geo-Naturpark Frau-Holle-Land. Mohn-Öl und Mohn-Honig stehen zum Probieren bereit.

Ganzjährig im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land Hotel-Restaurant Meißnerhof, Im Rasen 12, 37290 Meißner-Germerode Dorfladen Germerode, Neuer Weg 2, 37290

Hofladen der Jausenstation Weißenbach, Weißenbachstr. 1a, 37247 GroßalmerodeWeißenbach

Meißner-Germerode Der Teichhof - Hotel, Restaurant und Hofladen, Am Teich 5, 37296 Ringgau-Grandenborn Landmetzgerei Henning, Lindenweg 1, oder an der Mohntenne, 37290 Meißner-Germerode

Bioland-Imkerei Imhäuser, Auf dem Ahrenberg 2, 37242 Bad Sooden-Allendorf TIPP! Mit Honig vermischt ergeben die Mohn­ samen eine kraftspendende Mahlzeit. Das wussten schon die Römer.

Im Netz: Online-Shop der Jausenstation Weißenbach, Weißenbachstr. 1a, 37247 Großalmerode-Weißenbach, www.derurgeschmack.com

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Dinkel

Kulturpflanzen am Mohnweg

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inkel ist ein enger Verwandter

des heutigen Weizens. Es gibt viele Mischformen und Übergänge zwischen Dinkel und dem heutigen »modernen« Weizen. Die ältesten Funde von Dinkel stammen aus Westgeorgien und den Tälern des Ararat-Gebirges (heutige Türkei) aus dem 6. bis 5. Jahrhundert vor Christus. In der Jungsteinzeit wurde Dinkel in Mittel- und Nordeuropa vor allem im Alpenraum angebaut. Die ersten Anbaugebiete Deutschlands – ab etwa 500 nach Christus – waren Baden-Württemberg und Franken, weswegen der Dinkel auch den Beinamen »Schwabenkorn« erhielt. Ortsbezeichnungen wie »Dinkelsbühl« zeugen noch heute von der damaligen Popularität dieser Getreideart. Im 20. Jh. reduzierte sich der Dinkelanbau stark, da er schlechte Ernteerträge brachte und außerdem als Spelzgetreide schlecht zu verarbeiten war. Im Unterschied zum Weizenkorn ist das Dinkelkorn fest mit den Spelzen verwachsen und erfordert in der Verarbeitung einen zusätzlichen Arbeitsschritt.

In neuerer Zeit erlebt dieses Getreide wieder eine deutliche Renaissance, insbesondere in der Bio-Landwirtschaft. Er wird von vielen Allergikern sehr geschätzt und bildet mittlerweile eine beliebte Alternative zu Weizen. Heute wird Dinkel wieder verstärkt angebaut, seine Anbaufläche liegt inzwischen bei über 50.000 ha allein in Deutschland. Grünkern: Traditionell wird ein Teil des Dinkels schon vor der Reife, also noch grün, geerntet. Das unreife Getreide, Grünkern genannt, ist nicht lagerfähig und muss getrocknet werden. Obwohl Dinkel einen hohen Proteingehalt hat, sind Teige aus Dinkelmehl beim Backen schwierig zu handhaben. Dinkelmehl enthält weniger Gluten als Weizenmehl, was bei Gluten-Unverträglichkeiten interessant ist. Gerösteter Dinkel kann zur Herstellung von Dinkelkaffee verwendet werden, ähnlich wie andere Gertreidesorten beim Malzkaffee. (Quelle: Wikipedia)

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Unterwegs in der Region

Liebe Frau Wettengel, Sie sind eine der Naturparkführerinnen, die wir oft bei den Führungen durch die Mohnfelder und auch im Mohnlädchen antreffen. Was bedeutet die jährliche Mohnblüte für Sie? Rosa satt! Man kann davon lesen oder Bilder sehen, aber in einem blühenden Schlafmohnfeld mittendrin zu stehen ist einfach umwerfend! Das genieße ich also. Und dann ist es diese ganz besondere Sommeratmosphäre mit Korngeruch, Lerchengesang, Hummelsummen, mal Hitze, mal Regen, und all die Menschen, die neugierig hierher kommen, und es sich gut gehen lassen. Und Mohneis natürlich! Wenn Gäste schon mal in Germerode sind, was sollten Sie sich hier ebenfalls noch anschauen? Familien sollten auf alle Fälle den Bergwildpark Meißner gleich oberhalb des Ortes besuchen, im Sommerhalbjahr ist täglich bis 18 Uhr geöffnet. Hier laufen viele Tiere frei herum, die Kinder dürfen sie füttern und streicheln. Wenn man nach der Hitze auf den Mohnfeldern mehr die Kühle und Stille sucht, dann ist die Klosterkirche »St. Maria und Walpurga« ein guter

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Tipp. Eine romanische Klosterkirche vom Feinsten, also wirklich sehenswert - zumeist bis zum Sonnenuntergang geöffnet. Ebenfalls schön ruhig und kühl ist das Besucherbergwerk Grube Gustav, ca. 6 km von hier, hinter Abterode gelegen. Da sollte man sich warm anziehen, die Temperatur ist nämlich nur 10 Grad Celsius!Als Viertes noch in der unmittelbaren Nähe: der Barfußpfad am Hohen Meißner beim Jugenddorf oberhalb von Vockerode. Der ist mittlerweile 1,5 km lang und hat mehr als 30 Stationen. Vieles ist überraschend – nicht nur für die Füße sondern auch für Ohren, Augen, Nase und Hände. Da sollten Sie aber mindestens zwei Stunden einplanen. Besonders, wenn die Kinder erst mal die Schlammtreppe entdeckt haben! (Wechselsachen für Kinder sind durchaus empfehlenswert ...) Germerode liegt ja direkt am Hohen Meißner. Das soll die Heimat von Frau Holle sein ... Ja! Und diese Frau Holle ist viel mehr als die Märchenfigur, die durch die Brüder Grimm bekannt wurde. Sie ist eine jugendliche, weiße Göttin, aber auch die reife Fruchtbarkeitsgöttin und dann die alte Hüterin der Schwelle ... Der Hohe Meißner ist Schauplatz vieler Sagen und Mythen um Frau Holle. Dafür gibt es bereits aus vorchristlicher Zeit Belege. Wir finden mehr als 20 Sagenorte zu Frau Holle auf und um den Hohen Meißner. Etwas ganz Besonderes ist der berühmte FrauHolle-Teich, aber auch Kalbe und Kitzkammer – geologische Sehenswürdigkeiten. Und: sie liegen direkt am ersten unserer 21 qualitätsgeprüften Premiumwege – das ist eine schöne Tageswanderung im Reich der Frau Holle. Und wer noch mehr zu Frau Holle erfahren will, ist im Frau-Holle-Museum, dem Holleum, und auf dem Frau-Holle-Rundgang in Hessisch Lichtenau gut aufgehoben.


Wenn Gäste hinab ins Tal fahren, was sollten sie sich auf alle Fälle ebenfalls anschauen? Ui, da gibt es so viel! Unsere kleinen Fachwerkstädte sind in jedem Fall eine Reise wert. Die alte Salzsiederstadt Bad Sooden-Allendorf mit dem Gradierwerk, den stattlichen Fachwerkhäusern und der Kurpromenade Weinreihe. Die bunte Einkaufsstadt Eschwege mit ihren Aussichtstürmen, direkt am Werratalsee gelegen mit Badestränden und Ausflugsschifffahrt. Die kleine Renaissancestadt Wanfried. Die Universitäts- und Kirschenstadt Witzenhausen mit dem berühmten Zweiburgenblick ... Zweiburgenblick? Ja, sowas gibt es hier! Von Wendershausen aus sieht man gleichzeitig Burg Hanstein als alte, erhabene Burgruine aus dem Mittelalter und den etwas jüngeren Ludwigstein, heute Jugendburg und Herberge. Die standen sich an der hessisch-thüringischen Grenze lange feindlich gegenüber! Wir haben aber noch viel mehr Burgen und Schlösser in der Region, das hängt auch damit zusammen, dass das Werratal eigentlich immer Grenzgebiet war. Reste einer Grenzanlage aus neuerer Zeit finden sich auch: Im Grenzmuseum Schifflersgrund, dem ältesten Grenzmuseum Deutschlands, bei Bad Sooden-Allendorf kann man u.a. Reste der ehemaligen innerdeutschen Grenze besichtigen. Und viele Spuren davon– Kolonnenweg, Agentenschleusen, Grenzpfähle – sind auch beim Wandern und Radfahren zu finden. Kann man denn die Wanderungen und Ausflüge auch mit kulinarischen Abenteuern oder gemüt­lichem Kaffeetrinken verbinden? Oh ja! Angefangen mit den ganzen Burgen und Schlössern – Berlepsch, Rothestein, Tannenburg, Normannstein usw. Dann aber auch der Bilsteinturm bei Roßbach, die Teufelskanzel, das Bühlchen bei Weißenbach, der Hohe Meißner selber ... (Erst laufen, dann schlemmern). Überall Cafés und Restaurants. Wir leben nicht schlecht hier!

© Schloss Berlepsch

© N. Haase

© C. Hotze

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Haben Sie auch ein paar Tipps für schlechtes Wetter? Hm. Es regnet ja nie in Nordhessen! (lacht) Nein, wir haben da für diesen Fall ein paar ungewöhnlichen Museen: das Zinnfigurenkabinett in Eschwege, das Salzmuseum in Bad Sooden-Allendorf, die Kautabakmanufaktur in Witzenhausen oder das Glas- und Keramikmuseum Großalmerode. Spannend ist auch das Tropengewächshaus in Witzenhausen. Dort wachsen Kakao, Kaffee, Tee, Bananen, Grapefruit – was das Herz begehrt. Und natürlich die WerratalTherme im Bad Sooden-Allendorf – nicht nur bei schlechtem Wetter! Und wo finden wir Sie an Ihren freien Tagen? Gerne mal im Garten vom Café Ringelnatz in meiner Wahl-Heimatstadt Witzenhausen. Oder auf einem kleinen Rundgang durch den Eibenwald am Badenstein. Oder in Kassel auf der Fulda beim Training für die nächste Ruder-Regatta. Was ist Ihr ganz besonderer Geheimtipp? Tja, wenn ich mich da festlegen soll ... dann nehme ich die »Nase«, eine Kalksteinklippe auf dem Premiumweg P16 bei Asbach-Sickenberg. Da geht es aber wirklich steil bergauf! Vielen Dank für das Gespräch

Bettina Wettengel (Jahrgang 1961, in Kassel aufgewachsen), führt mit Unterbrechung seit 2008 Gruppen durch den Naturpark. Gelernte Schulgeographin und Krankengymnastin, Naturenthusiastin mit Hang zu kulturhistorischen Themen und seit 4 Jahren dem Rudersport verfallen.

Informationen zu diesen und vielen weiteren Ausflugs­zielen auf www.naturparkfrauholle.land

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Geo-Naturpark Frau-Holle-Land

Unser Geo-Naturpark ist einer von bundesweit nur 30 Hotspots der biologischen Vielfalt. Der Hohe Meißner, das Werratal und der Kaufunger Wald, tiefe Wälder im Wechsel mit Wiesen und Äckern bestimmen die Landschaft. Bei uns finden Sie bunte Bergwiesen und kristallklare Bäche in fast unberührter Natur. Eingebettet in die Mittelgebirgslandschaft liegen kleine Fachwerkorte und viele Sehenswürdigkeiten. Lassen Sie sich von der großen Naturvielfalt auf kleinem Raum bezaubern!

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Ein süßer Gruß aus der Küche von Björn Sippel:

Mohn Rezepte

Mohnsoufflee mit Beeren und Eis Brandteig herstellen: 0,5 l Milch Mark einer Vanilleschote 150 g Zucker 100 g Butter

© B. Sippel

80 g Mohn

So geht‘s:

Viel Freude beim Nachkochen und Nachbacken!

Zutaten in einen Topf geben und kurz aufkochen lassen. 100 g Mehl darüber sieben und auf niedriger Stufe mit einem Löffel kräftig rühren bis der Teig zu einem Kloß geworden ist und sich leicht vom Boden des Topfes löst. 2 Eier nach und nach hinzugeben. Die Masse abkühlen lassen, der Teig muss aber geschmeidig bleiben. Ggf. noch ein 1 Ei unterrühren. 8 Eiweiß steif schlagen und unterheben. Den Teig in Förmchen füllen, die Förmchen mit den Füßen in ein Wasserbad stellen. Das Ganze im Ofen bei 180 Grad ca. 15 Minuten backen. Mit Puderzucker bestäuben und mit Minzblättern dekorieren. Dazu Erdbeeren und Vanilleeis reichen.

Weitere leckere Rezepte finden Sie unter www.mohnbluetefrauholle.land

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Mohntorte Ein Rezept aus der Küche des Urgeschmacks! Boden für die Mohntorte: 6 Eier 200g Zucker 55g Frau-Holle-Mohn 120g Frau-Holle-Mohn 200g Weizenmehl 1 Teel. Backpulver Zutaten gut verrühren, das Ganze in eine Tortenform geben und bei 180° C Umluft backen.

Füllung der Mohntorte: 800ml Sahne 4 Pck. Sahnesteif 50g Zucker

© Der Urgeschmack

Sahne mit Zutaten vermischen und mit Mixer aufschlagen.

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Holunder-Sahne: 100ml Holundersaft 30g Zucker Mark von einer halben Vanilleschote Holundersaft mit den Zutaten gut verrühren. Anschließend die Hälfte der fertiggeschlagenen Sahne mit zu dem Holundersaft zugeben und langsam untermischen. Den fertiggebackenen Tortenboden zwei Mal durchschneiden ( Oberteil, Mittelteil, Unterteil). Den unteren Tortenboden mit der Holundersahne bestreichen, den mittleren Torten Boden auf den bestrichenen unteren Boden legen, danach den mittleren Tortenboden auch mit der restlichen Holundersahne bestreichen und danach den oberen Tortenboden darauflegen. Die fertig geschichtete Torte mit der restlichen Sahne von außen bestreichen. Anschließend mit Sahnetupfern ganieren. Nach Belieben mit gehackten Pistazien­ kernen, Beeren und Eierlikör dekorieren.


© Fasserie

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Kabeljau

mit Mohn-Kräuterkruste Sie benötigen:

8 Kabeljaufilets (à 120 g) 2 EL Rapsöl zum Anbraten 2 EL Butter zum Braten Salz, Zitrone Für die Kruste: 2 Zweige Rosmarin etwas geschnittenen Schnittlauch 60 g Maisgrieß 40 g Mohn So geht‘s:

Den Mohn in einer Pfanne bei mittlerer Hitze leicht anrösten, damit der Geschmack sich gut entfalten kann. Jetzt den Maisgrieß mit dem Mohn und dem Schnittlauch mischen. Die Kabeljaufilets mit Salz und Zitrone würzen. Den Fisch mit einer Seite in die Mohn-Kräutermischung drücken. Diese Seite zuerst in einer heißen Pfanne anbraten. Nun den Rosmarinzweig hinzugeben. Nach ca. zwei Minuten den Fisch wenden, die Butter in die Pfanne geben und den Fisch zu Ende garen. Mit buntem Pfannengemüse der Saison servieren.

Mohn-MousseDessert (für ca. 6 Personen) So geht‘s:

aus weißer Schokolade und Meißner-Mohn 100 ml Sahne und 150 g weiße Schokolade im Wasserbad schmelzen und glattrühren. 400 ml Sahne mit 1 Päckchen Sahnesteif schlagen bis die Sahne fest steht. Wenn die glatt gerührte Sahne-SchokoladenMasse etwas abgekühlt ist, können 2 cl. Fruchtlikör, (bevorzugt Kirsche) und 20 g Mohn (etwas gequetscht) mit eingerührt werden. Die geschlagene Sahne nun vorsichtig unter die Schokolade heben. Das Mousse vielleicht noch in ein Behältnis umfüllen, aus dem es gut portioniert werden kann.

Guten Appetit wünscht Annett Eberhardt aus der Fasserie in Abterode.

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KINDERSEITE QUIZ

Was benötigt man nicht, um Schlafmohn anzubauen? 1 Eine Genehmigung 2 Mohnsamen 3 Mohnkuchen Wie ist der Vorname der Mohnfee ? 1 Lena 2 Lisa 3 Laura Womit wird der Mohn geerntet? 1 Sense 2 Rasenmäher 3 Mähdrescher

n sich Im unterem Bild habe . 5 Fehler eingeschlichen Findest Du sie? Auflösung Seite 35.

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Zähl die Zahlen der richtigen Antworten zusammen. Das Ergebnis lautet: .................

Auflösung Seite 35.

SUCHBILD

Was sieht man vom Aussichtspu nkt bei Wendershausen? 1 Brandenburg und Burgruine Brandenfels 2 Ruine Hanstein und Burg Ludwigstein 3 Sensenstein und Burgruine Sichelnstein


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BILDAUSSCHNITT

AUSMALBILD

Heft stammt dieser Von welchem Bild im Du die Seite finden? Bildausschnitt? Kannst e 35. Auflรถsung Seit

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Unsere Partner Für den 2010 erstmals im Geo-Naturpark angebauten Mohn gibt es von Jahr zu Jahr mehr zuverlässige Partner mit kreativen Ideen. So entstanden regionale Produkte mit und aus Mohn. Unsere Bäcker verarbeiten für ihre Brötchen und Brote goldgelben Weizen, aromatischen Roggen und ursprünglichen Dinkel. Verfeinert werden die herzhaften oder süßen Gebäcke schließlich durch Frau-Holle-Mohn.

Sie möchten den heimischen Mohn kosten? Folgende Bäckereien backen mit Frau-Holle-Mohn: Bäckerei Wolf: Filialen in Eschwege, Wanfried und Bad Sooden-Allendorf, www.wolfsbaeckerei.de.

Landbäckerei Bechthold-Stange: Dorfläden in Meißner-Germerode, Cornberg, Wehretal-Hoheneiche, Weißenborn, Filialen in Eschwege, Meinhard-Grebendorf, Café in Herleshausen, www.landbaeckerei.de.

Bäckerei Theis: Malsfeld, mit Back-Stop-Filialen in ganz Nordhessen.

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Alles Käse? Ganz neu in diesem Jahr ist der Bioland-Schnittkäse aus der Jausen© Der Urgeschmack

station. Hier wird bekanntlich der Urgeschmack der Region bewahrt. Alexander Weiland stellt den Frau-Holle-Mohn-Käse in Weißenbach her. Angeboten wird er im Hofladen und über den online-shop (s. S. 24).

Weiter denken, näher einkaufen! Informieren Sie sich über regionale Lebensmittel und deren Hersteller aus dem Werra-Meißner-Kreis. Entdecken Sie das vielfältige Angebot von über 180 Herstellern! Porträts von Initiativen, Darstellungen von aktuellen In­novationen und ein Terminkalender mit interessanten Veranstaltungen machen die Seite immer wieder aufs Neue interessant.

www.regionale-entdeckungen-wmk.de

Impressum Herausgeber und Informationen: Geo-Naturpark Frau-Holle-Land Niederhoner Str. 54, 37269 Eschwege 05651 992330, 05651 99233-9 info@www.naturparkfrauholle.land, www.naturparkfrauholle.land Texte: Hanna Wallbraun, Anja Laun, Andrea Imhäuser, Claudia Krabbes, Kristin Weber Satz und Gestaltung: Grafikatelier A. Köhler, 37269 Eschwege Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang Auflage: 5000 Expl. Dieses Journal wurde nach bestem Wissen erstellt. Der Geo-Naturpark FrauHolle-Land übernimmt dennoch keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, Vervielfältigung, Übersetzung und Übernahme in andere Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Stand Juni 2017

Zahl ist 9. uiz: Die gesuchte Auflösung Mohnq . schnitt: Seite 18 Auflösung Bildaus

Fotos: Soweit nicht anders angegeben: ©M. Lenarduzzi, ©A. Imhäuser, ©S. Pfingst ©A. Demandt, ©P. Vesely; Fotolia: ©Kyungwon, ©Leonardo Franko, ©Schmutzler-Schaub, ©Linda Vostrovska ©Tino Neitz, ©auremar, ©Dia­na Taliun; Shutterstock: ©nada54, ©ZoranOrcik, ©Sea Wave, ©irin-k, ©Linda Vostrovska, ©Big Boy; Pixelio: ©Matthias Starke Alle Rechte vorbehalten.

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