NaTech Info Juni 2014

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NaTechInfo Informationsbulletin des Vereins NaTech Education Nr. 16, Juni 2014

Editorial

Prof. Dr. Thierry J.-L. Courvoisier Professor für Astrophysik, Universität Genf, Präsident a+ (Akademien der Wissen­ schaften Schweiz) und Präsident SCNAT (Akademie der Naturwissenschaften Schweiz)

Die Wissenschaft zwischen Kultur und Vergnügen der eigenen Erzeugung materieller oder virtueller Artefakte eine tiefe Zufriedenheit ein. Und schlussendlich geht es um die Entdeckung des Unbekannten bzw. den Überschneidungspunkt mit der Welt der Wirtschaft und der Industrie.

Wir, die Akteure der Forschung, der Bildung und der Innovation, sind besorgt wegen einer möglichen Schwäche in der Schweizer Bildungslandschaft, die sich in den Bereichen der Naturwissenschaften, der Ingenieurswissenschaften, der Mathematik und der Informatik zeigt. Diese Bereiche sind von vorrangiger Bedeutung für das Leben unserer Gesellschaft. Ein Mangel an Nachwuchs beschäftigt die Wirtschaft, die öffentliche Hand und die Schulen auf allen Ebenen. Die Notwendigkeit, eine in diesen Bereichen aktive erwerbstätige Bevölkerung zu haben, lenkt unsere Bemühungen in Richtung einer zweckorientierten Herangehensweise an diese Berufe, indem die Anstellungsmöglichkeiten und der Wert der von diesen Berufen geleisteten Arbeit für die Gesellschaft unterstrichen werden. Dadurch gerät der kulturelle Wert der sogenannten harten Wissenschaften zuweilen in den Hinter-

Inhalt Editorial Kurz nachgefragt bei ... • Prof. Dr. Markus Wilhelm NaTech Fokus • Natur & Technik begreifen 4 Fragen an ... • Isabelle Brunner, Primarlehrerin Aktuelles Die Geschäftsstelle informiert Kooperationen • Hochschule Luzern - Technik & Architektur NaTech Info 01/14

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Das Betreiben der Wissenschaften bereitet auch das Vergnügen des Verstehens, diesen besonderen Moment, den man als «Aha-Erlebnis» bezeichnet, ein flüchtiger Augenblick, in dem ein Sachverhalt plötzlich Sinn ergibt. Die Studentin, der Forscher oder die Ingenieurin begreifen dann, wie die scheinbar losen Teile eines Puzzles sich zusammenfügen und ein Stück natürliche Harmonie aufzeigen.

grund. Dieser letzte Aspekt ist jedoch wesentlich. Unsere gesamte Zivilisation ist auf dem aufgebaut, was wir im Laufe der Jahrtausende von der Natur gelernt haben. Unsere Philosophie und unsere Weltsicht sind zutiefst geprägt davon, was wir über die Erde, das Universum oder auch die Biologie und den Menschen wissen, in einem Wort: von unseren wissenschaftlichen Kenntnissen.

Diese Freuden geben sich nicht ohne weiteres preis. Sich diesen sogenannten harten Wissenschaften zu nähern, verlangt eine gewisse Askese und eine echte intellektuelle Disziplin. Dies kann eine Gegenbewegung zur von der Werbung konstant vermittelten Konsumwelt erfordern.

Die Neugier, die Begierde, zu wissen und zu verstehen, die Zufriedenheit über eine physikalische, chemische oder im InforEin naturwissenschaftliches Studium ist matikbereich liegende Entdeckung oder zuallererst einmal ein Vergnügen, eine Entwicklung, die Entdeckerfreude und Einführung in eine Welt erstaunlicher Zu- der Wunsch, an der kulturellen Entwicksammenhänge. Es bietet die Faszination, lung unserer Gesellschaft teilzuhaben, einen Teil unserer Realität zu erforschen, sind die Gründe, die Junge und weniger seien dies nun die Struktur der Materie, Junge zur Wissenschaft treiben. Und ich die Entwicklung des Universums, der wage zu behaupten, dass dies der innere molekulare Aufbau oder die Prozesse des Lebens. Gleichzeitig stellt sich bei Fortsetzung Seite 2


Die PH Luzern führt ein naturwissenschaftliches Labor für Schulklassen und Lehrpersonen der Zentralschweiz. Das Lernlabor Luzern versteht sich als Ergänzung und Erweiterung des Bildungsangebots im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich vom Kindergarten über die Primarstufe bis hin zur Sekundarstufe I. www.lernlabor-luzern.ch

Kurz nachgefragt bei …

Prof. Dr. Markus Wilhelm Mitglied Leitungsteam Ausbildung S1, Leiter Lernlabor Luzern, Präsident Verband Fachdidaktik Naturwissenschaften Schweiz (DiNat.ch)

Lernen im Lernlabor (Sek I): Unter der Handlupe, dem Lichtmikroskop und dem Rasterkraftmikros­ kop verfolgen die Schülerinnen die Veränderung von Farben und Oberflächenstrukturen eines Schmetterlingsflügels und erfahren so den Sprung vom Kontinuum ins Diskontinuum.

Seit Frühling 2011 steht das Lernlabor Luzern unter Ihrer Leitung, Welches persönliche Erlebnis löste Ihren Einsatz für das Zentrum aus? Einer meiner Studenten konnte in einer wissenschaftlichen Studie nachweisen, dass Lernende signifikant tiefere Fachkenntnisse und ein tieferes Fähigkeitskonzept in Chemie und Physik haben, wenn sie von Naturwissenschafts-Lehrpersonen unterrichtet werden, welche teilfachfremd oder ganz fachfremd sind. Weil in der Zentralschweiz ein sehr grosser Teil der Lehrpersonen teilfachfremd unterrichtet, bedeutet dies, dass wir den Lernwillen und das Potenzial der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich Naturwissenschaften und Technik bei Weitem nicht ausschöpfen. Unzählige Lernende werden aufgrund der mangelnden Kenntnisse ihrer Lehrpersonen daran gehindert, naturwissenschaftlich-technische Berufe erlernen zu können.

sollen im Lernlabor mittels naturwissenschaftlichen Methoden das kritische Denken erlernen, um es für ihren Alltag nutzbar zu machen. Sie sollen mittels Experimenten oder Beobachtungen auf Gesetzmässigkeiten schliessen und diese wiederum nutzen, um prognostisch wirken zu können. Konkret heisst dies beispielsweise, dass die Lernenden ausgehend von der bestehenden Solaranlage auf dem Dach des Lernlabors, mittels kleiner Solarzellen herausfinden, wie diese geschaltet sein sollten, damit sie das Licht am optimalsten nutzen können, sogar dann, wenn ein schattenwerfendes Objekt dazwischen liegt. Die Kenntnisse der Modelle werden mit der Realsituation auf dem Dach des Lernlabors verglichen und schliesslich auf eine mögliche Solaranlage des eigenen Schulhauses der Jugendlichen übertragen.

Wie wird das Lernlabor Luzern im Jahr 2020 aussehen? Grossartig wäre es, wenn wir das Lernlabor schliessen müssten, weil zwischenzeitlich in allen Schulen der Zentralschweiz die Infrastruktur genügend gut ist, dass naturwissenschaftlichtechnischer Unterricht lehrplankonform umgesetzt werden kann und alle aktiven Lehrpersonen eine genügend gute Ausbildung in Naturwissenschaften haben. Weil dieses Ziel leider absolut unrealistisch ist, wird es das Lernlabor Luzern auch im 2020 noch geben. Es wird dann Welches Ziel verfolgt das Lernlabor mehr Angebote in den Bereichen «MoLuzern? Das Grundanliegen ist, die universel- derne Biologie», «Umweltchemie» und le Bedeutung der Naturwissenschaf- «Umwelttechnik» bereitstellen, und zwar ten für alle erlebbar und verstehbar zu für alle Schulstufen und Niveaus von Primachen. Die Kinder und Jugendlichen mar bis Sek I. NaTech Info 01/14

Welche persönlichen Anliegen haben Sie an die Aktivitäten von NaTech Education? Mir ist die Integration von Technik in die Bereiche Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft ein grosses Anliegen. Mir scheint eine gewisse Gefahr zu bestehen, dass bei der Bestrebung, Natur­ wissenschaften und Technik in der Bildung zu stärken, zu oft nur noch auf die wirtschaftliche Bedeutung geachtet wird. Technikkritik oder Technikängste werden oft ausgeblendet, statt als Innovationsmotor genutzt zu werden. Ich denke da an Ansätze wie Bionik oder Cradle to Cradle, mit denen aufgezeigt werden kann, wie mit technischer Innovation Umweltprobleme zu lösen sind. In diesen Bereichen könnte sich NaTech Education profilieren und in den Schulen vermehrt auch bei technikkritischen Lehrpersonen auf offene Ohren stossen.

Fortsetzung Editorial Antrieb der Mehrheit meiner Kolleginnen und Kollegen ist, die ein wissenschaftliches Studium abgeschlossen haben. Die utilitaristischeren Aspekte kommen erst später oder auch nie ins Spiel. Verbinden wir in unserem Diskurs also «Kultur und Vergnügen» häufiger mit «Wissenschaft und Mathematik». Wir werden dann näher an der Wahrnehmung sein, die die Wissenschaftler von ihrem Beruf haben, und wir werden die Jungen, die sich in der Berufswahlphase­ befinden, besser zu ermutigen wissen.

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NaTech Fokus

v.l.n.r.: Kleine Hilfestellungen beim Bau eines technischen Objekts… – Ein Automatiker-Lehrling bei der Präzisionsarbeit.

Natur & Technik begreifen – Eine Initiative zur Förderung des naturwissen­schaftlich-technischen Unterrichts im Kanton Thurgau Die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) führt zusammen mit dem Amt für Volksschule (AV) seit 2013 die Initiative «Natur & Technik begreifen» durch. Das dreijährige Projekt hat zum Ziel, Lehrpersonen von der Vorschulstufe bis zur Sekundarstufe I mit Weiterbildungen, Beratungen und Projekten in ihrem Natur-, Naturwissenschafts- und Technikunterricht zu unterstützen. Die Entstehungsgeschichte Die Thurgauer Regierung setzt in der aktuellen Legislaturperiode einen Schwerpunkt, um die Stellung des Kantons im wirtschaftlichen Wettbewerb zu stärken. Unter diesem Aspekt wird in den Regierungsrichtlinien u. a. die Massnahme formuliert, die Zahl der Lernenden und Studierenden in den MINT-Bereichen zu steigern und somit dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Als eine Folge dieser Bestrebungen wurde von der PHTG und dem AV die Initiative «Natur & Technik begreifen» lanciert.

Die Initiative wird von Nicole Schwery­ und Patric Brugger (PHTG) geleitet. Hierfür stehen sie als Projektleitung im Austausch mit dem AV, einer fachlichen Begleitgruppe und Schulvertretern der Sekundarstufe II. Die Angebote werden von der Projektleitung entwickelt und umgesetzt und sind hier abrufbar: www.phtg.ch/natur-technik-begreifen

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Die Angebote Die Initiative «Natur & Technik begreifen» startete im Januar 2013 mit einer gleichnamigen Tagung, an welcher für Lehrpersonen Workshops aus den Themenbereichen Natur, Naturwissenschaft und Technik angeboten und durch Vorträge von namhaften Referierenden abgerundet wurden. Nach diesem geglückten Projektstart begann die konzeptionelle und inhaltliche Arbeit, um verschiedene Angebote zu entwickeln und anschliessend umzusetzen. Seit rund einem halben Jahr kann nun für alle Schulstufen der Volksschule eine breite Palette verschiedener Projekte angeboten werden:

tung bleibt und die Lehrpersonen eigene Erfahrungen sammeln können. Das Angebot wird in Zusammenarbeit mit dem Swiss Science Center Technorama Winterthur durchgeführt. Im Schuljahr 2014/2015 wird die Weiterbildung zum Thema «Experimentieren mit Klang und Schall» erneut angeboten. Der Natur auf der Spur Schulklassen der VS, US, MS und Sek I aus dem gesamten Kanton können während 2–8 Lektionen mit einem Förster oder einer Naturpädagogin auf Waldentdeckungen gehen. Das Angebot wird vom Forstamt Thurgau mitfinanziert und ist für die Klassen kostenlos.

Natur & Technik on Tour Natur & Technik on Tour ist eine Weiter- Der Technik auf der Spur bildung für Lehrpersonen aller Schulstu- «Der Technik auf der Spur – mit Experifen mit der Besonderheit, dass das Ange- mentierkisten die Faszination Technik erbot an acht Schulen im Kanton Thurgau leben» ist eine stufenspezifische, dreion Tour ist. Es handelt sich um ein zwei- stündige Weiterbildung. Dabei erhalten die Lehrpersonen einen vertieften Einblick stufiges Angebot: Stufe I: In einer dreistündigen Weiterbil- in die Materialien der Experimentierkisten dung für Lehrpersonen der VS, US, MS und können nach der Weiterbildung dank und Sek I werden stufenspezifische Expe- der finanziellen Unterstützung durch die rimente zu Licht & Optik in Workshops Industrie- und Handelskammer Thurgau durchgeführt. Als Einstieg in die Weiter- die Kisten kostenlos im Klassensatz beziebildung erhalten die Teilnehmenden ei- hen. Die Kiste für die Unterstufe behannen fachdidaktischen Input mit Blick auf delt das Thema «Brückenbau», die Kiste der Mittelstufe das Thema «Wind» und die den Lehrplan 21. Stufe II: Die Teilnehmenden der Stufe I Kiste der Sek I das Thema «Energie». werden zu einer ganztägigen Vertiefung Triff deine NaTech-Zukunft des Themas ins Technorama eingeladen. Das Berufswahlangebot «Triff deine NaMit der Zweistufigkeit wird garantiert, Tech-Zukunft» ist für die Sekundarstufe I dass das Thema längerfristig von Bedeu- konzipiert. Während einer Lektion besu

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– Wie fühlt es sich an? Es kribbelt!

4 Fragen an…

Isabelle Brunner Primarlehrerin

chen Berufslernende aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich und KantonsschülerInnen mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt als Team Sek I-Klassen. Beim Besuch gewähren die Lernenden einen Einblick in ihren Alltag und zeigen auf, weshalb sie ihre gewählte Ausbildung fasziniert. Dabei können sich die Lernenden auf Augenhöhe begegnen und sich in ihrer Sprache über die beruflichen Möglichkeiten austauschen. Das Angebot wird in Kooperation mit Swissmechanic Thurgau und der Kantonsschule Kreuzlingen angeboten. mobiLLab Das mobiLLab ist ein mobiles HightechLaboratorium mit 12 Arbeitsplätzen, welches für einen Tag an eine Sekundarschule I kommt. Es möchte bei den Jugendlichen das Interesse an Naturwissenschaften und Technik mit Hilfe modernster Instrumente und Methoden fördern. Das mobiLLab ist ein Projekt der Pädagogischen Hochschule St. Gallen und der Metrohm Stiftung, welches nun auch im Kanton Thurgau angeboten werden kann. Die Angebote der Initiative werden sehr gut besucht und die Rückmeldungen der Lehrpersonen fallen im Anschluss an die Veranstaltungen äusserst positiv aus. Besonders geschätzt wird dabei, dass die Angebote niederschwellig, kompetenzorientiert und in der Schulpraxis direkt umsetzbar sind.

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Was ist für Sie als Lehrperson wichtig für den Technikunterricht auf der Primastufe? Generell ist es für mich von grosser Bedeutung (in allen Fächern), dass die Kinder einen Bezug zu ihrem persönlichen Alltag herstellen können. Dadurch ist das Interesse der Schülerinnen und Schüler in der Regel grösser. Dies gilt auch für den Technikunterricht. Es ist mir wichtig, dass die Kinder bei «technischen» Angelegenheiten so viel wie möglich selbst heraustüfteln können und realisieren, was das mit ihrem eigenen Leben zu tun hat. Wie gestalten Sie den Unterricht mit Ihren Schülerinnen und Schülern konkret? Ich muss zugeben, dass ich noch nie wirklich bewusst etwas Technisches unterrichtet habe. Grundsätzlich achte ich jedoch bei allen Fächern darauf, dass ich den Schülerinnen und Schülern die thematischen Inhalte so «schmackhaft» wie möglich mache und sie erkennen können, dass dahinter ein Sinn steckt.

dies den Kindern vermitteln soll, ist eine andere Frage. Klar kann man durch Basteln eines Flugzeugs oder eines Schiffs das Verständnis für die Technik vermitteln – aber mir fehlen weitere konkrete Beispiele oder ein Katalog an Ideen. Wie beurteilen Sie im Rückblick die Technikwoche an der PH Thurgau? Welche Impulse daraus sind für Ihren Unterricht von Bedeutung? In der Technikwoche wurde mir nochmals bewusst, wie viel Technik wirklich in allem steckt. Bei einem Drucker oder Staubsauger denkt wohl jeder an Technik – aber das Bewusstsein, wie viel Technik zum Beispiel in einem Käse steckt (Produktionsweg etc.) habe ich häufig nicht. Ich denke, dass das viele Kinder ebenfalls nicht realisieren. Die Technikwoche zeigte mir, dass auch ich häufig Dinge nicht hinterfrage und die Kinder vermutlich auch nicht. «Den Kindern die Augen zu öffnen» – das nehme ich mit! Vielen Dank!

Welche zusätzlichen Informationen und Hilfestellungen wünschen Sie sich für Ihre Lehrtätigkeit? Ideen für Lektionen, wie man Technik unterrichten könnte, wären toll. Ich weiss zwar, was Technik ist, doch wie ich

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Zusammenarbeit Schule – Wirtschaft: kein Tabu, sondern Notwendigkeit! Seit einigen Jahren erlebt die MINT-Förderung einen Boom. Aber angesichts der bestehenden personellen und finanziellen Engpässe in der Bildungslandschaft wird es immer schwieriger, erfolgreiche Technikförde-

Aktuelles Generalversammlung NaTech Education An der GV vom 19. März 2014 wurde von allen­Anwesenden die Wichtigkeit der Akti­ vitäten von NaTech Education bestätigt. Der Verein wird als Interessensvertreter im Bereich Naturwissenschaften und Technik wahrgenommen, und die Mitglieder, der Leitende Ausschuss, das Präsidium und die Geschäftsstelle sind der Meinung, dass der Verein eine wichtige Rolle als Brückenbauer zwischen Wirtschaft und Bildungspolitik bzw. deren Akteuren spielt und auch weiterhin spielen sollte. Im neuen Geschäftsjahr werden wir uns erneut bemühen, weitere Finanzierungsquellen zu sichern und eine breitere Mitgliederbasis zu gewinnen, damit wir unsere Aktivitäten in zwar bescheidenem aber effektivem Umfang aufrechterhalten können. In Bezug auf die zurzeit fehlende Grundfinanzierung konzentrieren wir uns nun auf unsere Kernkompetenzen. Der Geschäftsbericht 2013 und die Aktivitäten 2014 sind auf www.natech-education.ch zu finden. Die nächste Generalversammlung findet am Mittwoch, 25. März 2015 statt. Technikwochen an Pädagogischen Hochschulen NaTech Education unterstützt das Spezialisierungsstudium «Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik» (MINT) an der PH Luzern, in dem 6 verschiedene Module angeboten werden. Es soll eine klare Profilierung im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich ermöglichen. Dazu vermittelt es exemplarisch vertiefte Einblicke in Themen wie Kugelgeometrie, Verschlüsselungsverfahren und Informationssicherheit, Soziobiologie

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GV 2014: Demo «Science on table» zum Bereich Sonnenforschung

und Verhaltensökologie, Biotechnologie, Halbleiterelektronik und Solartechnik sowie Robotik und Ingenieuranwendungen. Techniktage an den Primarschulen Wir freuen uns, dass NaTech Education das Unterrichtsangebot «Roboter bauen mit Lego Mindstorms» im Kt. Luzern im Schuljahr 2014/2015 fortsetzen wird. Unser Dank gilt der Dienststelle Volksschulbildung DVS des Kantons Luzern für die langjährige Zusammenarbeit und das Vertrauen in unser Angebot. Und ausserdem besonders dem Team Informatik/ICT der PH Luzern für die tolle Unterstützung bei der Durchführung des Workshops an den Schulen. «Achtung Technik Los!» Bereits 5 Aktionstage im Grossraum Nordwestschweiz und im Raum Zürich wurden dieses Jahr durchgeführt – und dies mit grossem Erfolg! Nach den Sommerferien ist die Wanderausstellung unter anderem unterwegs in Fehraltorf, Wohlen, Brugg und Liestal. Alle Infos zum Projekt gibt es auf www.achtungtechniklos.ch.

GV 2014: Das Röntgenteleskop STIX (Spectrometer Telescope for Imaging X-rays) entwickelt an der FHNW.

Die Geschäftsstelle informiert rung zu betreiben. In Zeiten des Sparens braucht es neue Finanzierungsmodelle. Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen sind im Trend. Besonders in den Bereichen Technikverständnis, Informatik und Naturwissenschaft können ausserschulische Kooperationen spannende Perspektiven eröffnen. Jugendliche haben die Möglichkeit, über die Grenzen der Schule hinauszublicken, vielfältige Technikbereiche kennen zu lernen und Tätigkeitsgebiete zu erkunden, in denen sie mitgestalten und mitentscheiden können. Auch geschlechtsspezifische Grenzen können auf diese Weise reduziert werden. Die Lehrpersonen erhalten die Gelegenheit, im direkten Dialog vertiefte Kenntnisse über die Arbeits-, Wirtschafts- und Berufswelt zu erwerben. Die Verwendung des Begriffs Schulsponsoring ist im schulischen Kontext häufig nicht eindeutig und klar und daher oft Ursache für Missverständnisse. Es benötigt einen Vertrag mit klaren Spielregeln: Zielsetzung, Gegenleistung, Transparenz der Geldquellen, etc. (siehe dazu «Leitfaden für Schulen, Schulträger und Unternehmen» aus Deutschland (tiny.cc/hdnmgx)). In unserem Nachbarland sind solche Kooperationen heute in verschiedenen Formen und Intensitäten an der Tagesordnung, vielfach mit sehr positiven Resultaten. Eines ist sicher: auch in der Schweiz können beide Seiten davon profitieren.

Brigitte Manz-Brunner Geschäftsführerin NaTech Education

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Kooperationen

Dr. Franziska Mattle Schaffhauser Programmleiterin Nachwuchsförderung Hochschule Luzern – Technik & Architektur

Nachwuchsförderung an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur An der Hochschule Luzern – Technik & Architektur werden die Ingenieurinnen und Ingenieure von morgen ausgebildet. Um dem Fachkräftemangel im MINT-Bereich zu begegnen, ist es uns ein wichtiges Anliegen, junge Menschen für Technik zu begeistern und aufzuzeigen, dass diese alles andere als eine trockene Materie ist und viel mehr bedeutet, als ölige Maschinen in Gang zu setzen oder einen Computer am Laufen zu halten. Als Maschineningenieurin oder als Informatiker zu arbeiten bedeutet nämlich vor allem eines: kreativ zu sein und die Welt von morgen mitzugestalten. Mit unserem Engagement in der Nachwuchsförderung möchten wir vor allem auch das Interesse von Mädchen und junge Frauen für das Berufsfeld der Ingenieurin wecken. Gerade in den klassischen Studiengängen wie Elektro- und Maschinentechnik sowie Informatik ist der Frauenanteil sehr gering. Mit dem Nachwuchsförderprogramm bietet die Hochschule Luzern – Technik & Architektur eine breite Palette an spannenden ein- bis mehrtägigen Workshops und engagiert sich mit ausgewählten Angeboten wie ITgirls@hslu oder TinkerTecGirls@ hslu insbesondere für die Frauenförderung im Bereich Technik.

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Neben dem primären Fokus auf Kinder und Jugendliche versuchen wir bewusst auch Mittler wie Eltern, Lehrpersonen und Berufsberatende für die Thematik zu sensibilisieren. So veranstalten wir zum Beispiel im Rahmen der TechWeek@hslu einen gemeinsamen Abschlussevent, zu dem auch die Eltern und Lehrpersonen eingeladen sind. Auch bei diesen Anspruchsgruppen gilt es, Vorbehalte gegenüber der Technik abzubauen. Auf einem Campus-Rundgang zeigen wir ihnen auf, was Informatikerinnen und Ingenieure am Departement Technik & Architektur forschen und lehren und wie vielfältig und zukunftsorientiert dieses grosse Berufsfeld ist. Dies ganz nach dem Motto: «Wo Neugier sich bildet»! Das und noch mehr beinhaltet unser Programm. Weitere Projekte – auch in Zusammenarbeit mit anderen Bildungsinstitutionen und Verbänden – sind in Planung. Denn eine nachhaltige Nachwuchsförderung verlangt Networking und das Nutzen von Synergien. In erster Linie bedeutet es aber, mit vollem Einsatz dabei zu sein, die eigene Begeisterung für Technik und Informatik weiterzugeben und die Faszination beim Gegenüber zu wecken. Weitere Infos: www.hslu.ch/nachwuchs

Über NaTech Education Der Verein NaTech Education • setzt sich für die Förderung der Naturwissenschaften und des Technikverständnisses auf der Primarschulund Sekundarstufe I ein, • fördert die Schaffung von geeigneten Lehrmitteln für das Technikverständnis in der Volksschule, • engagiert sich, damit die Bildungsziele, die zum Verständnis von Technik und Naturwissenschaften führen, auf der Ebene der Volksschule im Lehrplan verankert sind. Machen Sie mit!

Mitgliedschaft Werden Sie Mitglied von NaTech Education und leisten Sie einen Beitrag zur Förderung der Naturwissenschaften und des Technikverständnisses in der Allgemeinbildung! Einzelmitgliedschaft: CHF 100.– Kollektivmitgliedschaft: CHF 750.– Gönnermitgliedschaft: ab CHF 5000.– Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Webseite unter www.natecheducation.ch/mitgliedschaft.html oder per E-Mail: info@natech-education.ch

Impressum Redaktion Brigitte Manz-Brunner, Inci Satir NaTech Education, Klosbachstrasse 107, 8032 Zürich, www.natech-education.ch Gestaltung, Layout, Realisation www.visum-design.ch, Bern Übersetzung Supertext, Zürich Druck Kaelin Produktion AG, Zürich Auflage F 500, D 1600 Exemplare Erscheinungsweise Zweimal jährlich 6


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