muz08 | Draußen. Oder digital.

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Bisher noch ohne Namen Das ÖBZ-Gelände liegt in einem Abschnitt des ­Grünflächen-Verbunds „Grünes Band Ost“, der noch keinen Namen hat. Wie wär’s mit Englschalkinger Anger?

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er Begriff Anger stammt aus dem Mittelhochdeutschen. Das Deutsche Wörterbuch von Friedrich L. Weigand aus dem Jahr 1968 beschreibt ihn als „wildgrünes Grasland“. Straßennamen wie der Untere Anger und der Oberanger in der Nähe vom Sendlinger Tor erinnern d ­ aran, dass es auch unmittelbar vor den Toren Münchens derartige wildgrünen Flächen gab. Im Münchner Osten kennt man den Denninger Anger. Von der Bahntrasse der S8 im Osten durchzieht er den Stadtbezirk 13 bis zur Richard-StraußStraße im Westen. Das 24 Hektar große Gebiet mit Wiesen und Äckern, das in den letzten Jahren zum sogenannten Pühnpark umgestaltet wurde, gehört zu seinem Mittelabschnitt. Dort kreuzt der Denninger Anger den von Norden kommenden Grünzug, in dem auch das ÖBZ-Gelände liegt. Er ist, wie der Denninger Anger und der Ostpark, Teil des circa 9 Kilometer langen und etwa 140 Hektar umfassenden ­Grünflächen-Verbunds, dem Grünen Band Ost. Dass diese Flächen bis heute von Bebauung frei geblieben sind, geht übrigens auf Vorkriegsplanungen zurück, die im Münchner Osten ursprünglich eine kreuzungsfreie Nord-Süd-Verbindungsstraße vorgesehen hatten. Die als

An|ger Substantiv, maskulin [der] Ein meist grasbewachsenes Land in ­Gemein­besitz, das von allen Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt genutzt werden kann.

„Tangente 5-Ost“ bezeichnete Strecke sollte von Perlach über Berg am Laim, Zamdorf, Denning und Englschalking nach Johanneskirchen führen. 1984 wurde die Planung jedoch zugunsten des grünen Verbundprojekts verworfen. Anders als für die Ost-West-Verbin­ dung, den Denninger Anger, gibt es für die Abschnitte der Nord-Süd-­ Querung keine konkreten Bezeichnungen. Der Verein für Stadtteilkultur im ­Münchner Nordosten e. V. (NordOstKultur) findet, dass sie einen eigenständigen regionalen Namen verdienen. Für den Bereich von der nördlichen Stadtgrenze bis zur Englschalkinger Straße könnte er sich „Oberföhringer Anger“ vorstellen. Der Abschnitt, der mit den Freiflächen des ÖBZ an der Englschalkinger Straße beginnt und im Süden bis zur Eggenfelder Straße reicht, könnte „Englschalkinger Anger“ heißen. Das würde für das ÖBZ-Gelände ziemlich gut passen. Im Wikipedia-­ Eintrag wird ein Anger als siedlungs­ nahes, grasbewachsenes Land ­beschrieben, das von den Bewohner­ innen und Bewohnern für gemeinschaftliche Aktivitäten und für Feste genutzt wird. Oder auf das ÖBZ übertragen: Der Englschalkinger Anger als Ort für Begegnung, fürs gemeinsame Lernen, Entdecken und Erleben. (mh) Grünes Band Ost

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