Museen sind weit mehr als nur Stätten der Wissensvermittlung und Identitätsstiftung. Sie sind lebendige Orte der persönlichen Kommunikation und des Austauschs. Um Besucher auf diese Reise mitzunehmen, bieten digitale Angebote einen hervorragenden Vorgeschmack auf das, was sie in Ihrem Museum erwartet.
Die Menschen hinter den Kulissen sind entscheidend dafür, dass Museen zu besonderen Orten werden. Doch um Ausstellungen sowohl technisch als auch kreativ umzusetzen, bedarf es auch kompetente externe Partner.
Vom 7. bis 8. November findet in Leipzig die internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik statt. In der aktuellen Ausgabe des Magazins stellen wir Ihnen einige der ausstellenden Firmen vor, die Sie auch auf der Messe antreffen werden. Ihre Standnummern und weitere
Informationen finden Sie im begleitenden Branchenprimus.
Ein kostenloses Besucherticket können Sie unter www.mutec.de/tickets mit dem Einladungscode MTC24TICKET erhalten.
Obwohl wir uns an die digitale Kommunikation gewöhnt haben, bietet die Messe eine wertvolle Gelegenheit, sich persönlich bei den Fachständen der verschiedenen Anbieter beraten zu lassen. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich von Fachvorträgen inspirieren zu lassen oder verabreden Sie sich mit Kollegen anderer Museen zum Efahrungsaustausch.
museum.de ist ebenfalls Aussteller. Am Stand A04 beraten wir Sie gerne zum Thema Audioguide. Neu in unserer Produktfamilie sind KI-Audioguides, die eigenständig über den Datenpflegebereich von museum.de erstellt werden können. Dank digitaler Klone von "echten Sprechern" sind die ultrarealistischen KI-Stimmen kaum noch von herkömmlich erstellten Hörbeiträgen zu unterscheiden.
Zehn Jahre Museum im Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen Autorin: Jutta Jäger-Schenk
Seit 2014 beherbergt das Alte Rathaus am Marktplatz der malerischen Kleinstadt Emmendingen in Südbaden auch das kleine Museum des Deutschen Tagebucharchivs, welches schon 1998 gegründet wurde. Dieses barocke Juwel, mit seinen knarrenden Dielen und den roten Samtüberwürfen auf den Vitrinen, bietet einen einzigartigen Blick auf die verborgenen Schätze des Archivs, die sonst in der Dunkelheit säurefreier Mappen und Kartons schlummern.
Das Museum erstreckt sich über zwei kleine Räume, ausgestattet mit Schaukästen, Wandtafeln und einer Medienwand. Seit 2020 lädt die Ausstellung „Lebenslust-Lebenslast-Lebenskunst. Tagebücher erzählen“ Besucher dazu ein, in die Geschichten und Gedanken vergangener Tage einzutauchen.
Zum zehnjährigen Jubiläum des Museums im Herbst 2024 wird die Ausstellung um
neue sehenswerte Exponate erweitert. Die Ausstellung zeigt ausschließlich Tagebücher, obwohl die Sammlung auch Autobiografien und Briefe, insgesamt 27.500 Dokumente von 5.500 Autoren und Autorinnen umfasst.
Die Fokussierung auf Tagebücher erweist sich als kurzweilig und abwechslungsreich. Neben bekannten Formen wie Eltern-, Jugend-, Reise-, Kalender- und Kriegstagebüchern sowie dem klassischen Tagebuch, das als „Seelenfreund“ und „Alltagschronist“ fungiert, gibt es zahlreiche außergewöhnliche Diarien zu entdecken, die neugierig machen:
gewohnheiten und Gesprächsthemen?
- Welche Lebensschnipsel tragen zum Alltagschaos der Scrapbooks einer Ärztin bei?
- Was verraten die Stammtischtagebücher der Männergemeinschaft „Ruhige Ecke“ aus den 1930er Jahren über deren Trink-
- Was verewigt die Konstanzer Apothekerin in den streichholzschachtelkleinen Miniaturbüchlein „Mooroase“?
- Was hat es mit dem 6 Meter langen „Lebensleporello“ auf sich?
- Was ist ein „Schlaues Buch“ und was möchte die Grafikerin Anna Babette Erkes mit ihren Zeichnungen von der Frau unter der Käseglocke zum Ausdruck bringen?
Die Ausstellung zeigt Tagebücher ganz normaler Menschen, in denen sich Lust und Last des Lebens niederschlagen. Die Waagschale zwischen beidem im Gleichgewicht zu halten, bedeutet Lebenskunst. Das Tagebuch kann dabei unterstützen.
So trägt die Tagebuchschreiberin Kiki Suarez durch ihre Illustrationen die faszinierende Welt ihres Auswanderungslandes Mexiko in die Ausstellung hinein. Ursula Kopf, Kommunalpolitikerin, spickt ihre Reise-Kladden mit originellen und witzigen Skizzen. Einige Kugelschreiberstriche erwecken die Eigenarten des jeweiligen Landes rascher zum Leben, als Worte es tun könnten.
Linke Seite: Das Alte Rathaus am Emmendinger Marktplatz ist seit zehn Jahren das Domizil des kleinen Museums im Deutschen Tagebucharchiv
Rechte Seite, oben: Geheimnisse der Mooroase: Ein Miniaturdiarium
Unten: Ursula Kopfs Reisejournale, 2. Hälfte 20. Jahrhundert
Schriftbilder erinnern an grafische Kunstwerke: Die mikroskopisch winzig beschriebenen Bibelkalender einer Romanistin aus den 1980er Jahren oder die steilen und energischen Schriftzüge eines kriegsversehrten Lateinlehrers in den 1920er Jahren sind kaum zu entziffern, jedoch faszinierend anzuschauen. Die Geheimschrift eines Schülers aus den 1990ern lässt ebenso rätseln wie ein Tagebuch aus dem Ersten Weltkrieg in Gabelsberger Stenografie.
Zeugnisse lebenslangen Schreibens sind die 42 Tagebücher des in Berlin geborenen Eisenwarenhändlers und Zeichenlehrers Emil Schneider (1828-1895). Seine Niederschriften und Zeichnungen aus 50 Jahren zeugen von der Badischen Revolution, dem Deutschen und Deutsch-Französischen Krieg, der Cholerapandemie, dem Dreikaiserjahr, der Sonnenfinsternis und vielem mehr.
Mit 17 Jahren schreibt er 1845: „…weil ich niemand gefunden habe, dem ich mich so recht innig und ganz hingeben könnte und weil ich auch wünsche, mich später einmal lebhaft an diese Jugendkämpfe zu erinnern, so will ich mir selbst einen Freund schaffen und bilden, der Alles, was ich ihm mittheile, unverändert aufbewahren soll und stets
bereit sein es mir treulich wiederzugeben. Und dieser Freund sollst Du sein, mein Tagebuch, Dir will ich nichts verborgen halten, was in mir und um mich hervorgeht; meine Freuden und meine Leiden, meine Hoffnungen und meine Wünsche, Alles dies will ich deinen verschwiegenen Blättern anvertrauen und das Geschwätz mit dir soll mir das liebste sein.“
Begleitend zur Ausstellung gibt es einen Katalog und einen Audioguide.
Museum im Deutschen Tagebucharchiv Marktplatz 1 79312 Emmendingen Tel. 07641/574659 dta@tagebucharchiv.de https://tagebucharchiv.de
im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr Flugplatz Berlin-Gatow vom 21.06.2024 bis zum 03.11.2024
Ausstellung Prinzip Held*
Die Ausstellung Prinzip Held* entstand als Verbundprojekt zwischen dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr Flugplatz Berlin-Gatow (MHMBw Flugplatz Berlin-Gatow) und dem Sonderforschungsbereich (SFB) 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“ der Universität Freiburg. Sie hat das Ziel, Ergebnisse der langjährigen und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten wissenschaftlichen Forschung des SFB in das gestaltende und niedrigschwellige Medium der Ausstellung zu transferieren und damit einem breiten außeruniversitären Publikum zugänglich zu machen.
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Die Universität Freiburg und das ZMSBw sehen die Arbeit an innovativen, wissenschaftlich erarbeiteten und weit über den akademischen Bereich hinausreichenden Vermittlungs-, Lehr- und Bildungskonzepten mehr denn je als Teil ihres gesellschaftlichen Auftrags, der Third Mission. Das MHMBw Flugplatz Berlin-Gatow bot den für eine Wissenschaftsausstellung wichtigen experi-
mentellen Freiraum und war der erfahrene Partner für den Wissenstransfer im Medium der Ausstellung.
Die Ausstellung wurde auf einer Fläche von 1.000 qm im Flugzeughangar 5 des MHMBw Flugplatz Berlin-Gatow aufgebaut. Das Gelände des ehemaligen Flugplatzes ist dabei selbst ein Ort, an dem verschiedene
Zeitschichten spezifischer Heroisierungen und ihres Scheiterns aufeinandertreffen: 1935 durch Adolf Hitler eingeweiht, wurden Piloten der NS-Luftwaffe im „Fliegerhorst Gatow“ ausgebildet, der nach dem Zweiten Weltkrieg von der britischen Royal Air Force genutzt wurde, bevor ihn 1994 die Bundeswehr übernahm. Die denkmalgeschützte Halle war bislang als Depot für Großtechnik genutzt worden. Da sie nicht mit dem für Sammlungsobjekte notwendigen Museumsklima, Vitrinen und anderen Komponenten der präventiven Konservierung ausgestattet ist, besteht die Ausstellung vorwiegend aus Bildern und Gestaltung, deren Einfallsreichtum und Ausdruckskraft einen neuen Blick auf das alte Thema „Helden“ vermittelt, das schon vielfach in Ausstellungen behandelt wurde und wird.
Die Ausstellung Prinzip Held* orientiert sich nicht an heroischen Biografien, und folglich präsentiert sie diese auch nicht entlang ihrer Erinnerungsobjekte. Denn das epochen- und kulturübergreifende Phänomen des Heroischen lässt sich weniger aus den persönlichen Eigenschaften heroisierter Individuen erklären, als aus den Heroisierungsprozessen, die sich zwi-
schen heroisierter Person und heroisierender Gemeinschaft vollziehen. Die Ausstellung richtet den Fokus auf die Erzählmuster, Modi und Bausteine, aus denen alle Heldenerzählungen bestehen und die erst dem Helden und der Heldin über Zeiten und Systeme hinweg so etwas wie Identität geben. Die alle heroischen Figuren vereint – selbst dann, wenn die Heroisierten selbst oft nichts zu verbinden scheint.
Es gibt nicht DEN Helden oder DIE Heldin für alle. Aber alle Heroisierungen folgen immer demselben Prinzip Held, für das es neun Bausteine braucht. Diese Matrixhaftigkeit bestimmt auch Aufbau und Gliederung der Ausstellung. So bilden die neun Bausteine des Heroischen gleichzeitig auch die neun Bereiche der Ausstellung. Inszeniert auf farblich unterschiedlich gestalteten Flächen, werden die Begriffsfelder jedes Bausteins abgesteckt und gleichzeitig geschärft durch Fallbeispiele aus der SFB-Forschung oder solche, die sich auf den SFB beziehen. Da es um die zentralen Aspekte und Bausteine von Heroisierungen und nicht um die heroischen Figuren selbst geht, sind bei der Frage nach dem „Prinzip Held“ die dargestellten konkreten Personen und Ereignisse auswechselbar.
Linke Seite, oben: Der Ausstellungsort: Hangar 5, MHMBw Flugplatz Berlin-Gatow, 20. Juni 2024
Unten: Jedem Baustein des Heroischen ist eine eigene Farbe zugeordnet. Bis zu sechs Fallstudien sind in unterschiedlichen Möbelarrangements zu symbolischen Kürzeln für den größeren Zusammenhang der einzelnen Fallbeispiele gestaltet.
Dem breiten Forschungsspektrum des SFB entsprechend, sind die Fallbeispiele zeitlich und thematisch weit gestreut. Dies ermöglicht eine hohe Stichprobengröße. Dabei erfolgt die vergleichende Betrachtung verschiedener Zeitstrukturen des Heroischen von der Antike bis zur Gegenwart aus den verschiedenen disziplinären Perspektiven des SFB, in dem u.a. Archäolog*innen, Historiker*innen, Sozial-, Literatur-, Musik- oder Islamwissenschaftler*innen und Sinolog*innen geforscht haben.
Im Kern geht die Ausstellung der Frage nach: Was ist ein Held? Um in diesem Sinne akademische Einzelfälle verallgemeinerbar zu machen, ist jedem Fallbeispiel eine kurze und eingängige Kernaussage vorangestellt. Sie bezieht sich auf den speziellen Fall, formuliert aber eine über das konkrete Beispiel hinausgehende Erkenntnis. Mit allen Kernaussagen zusammen wird das Gesamtfeld des Heroischen vermessen und definitorisch umschrieben. Sie können in ihrer aphoristischen Verdichtung zugleich wie ein fast track durch die Ausstellung genutzt werden.
In diesem komplexen Netzwerk ist alles mit allem verbunden – auch die Besucherinnen und Besucher. Um möglichst viele von ihnen für Wissenschaft nicht nur zu interessieren, sondern vielleicht auch zu begeistern, stellt sich die Ausstellungsgestaltung bewusst in die Tradition der Gattung Wissenschaftsausstellung. Diese ist uralt und unterscheidet sich grundlegend von den musealen Stillleben des späten 19. Jahrhunderts und ihren bis heute selbstverständlichen Konventionen in Museen. Schon die Kunst- und Wunderkammern mit dem Wissen und der Wissenschaft der Frühen Neuzeit sollten Gottfried Wilhelm Leibniz zufolge „Jahrmärkte gelehrter Lustbarkeiten“ sein, um mit spielerischen und ästhetischen Mitteln nicht nur die Vernunft, sondern auch die Affekte zu erreichen und so die Neugier zu instrumentalisieren.
Und genau das macht Rimini Protokoll, das bekannte Berliner Autor*innen-Regie-Team, das für die Gestaltung und Inszenierung der Ausstellung gewonnen werden konnte: um „out of the box“ und jenseits deutscher Museumsnormen zu denken.
Die Ausstellungsmöbel bestehen aus ausgemustertem Bundeswehrmobiliar, vorwiegend der „Olympia“-Serie von 1972. Vom Designer Otl Aicher für die Olympischen Spiele von München entworfen, hatten diese farbenfrohen Möbel zunächst der Ausstattung olympischer Wohn- und Büroräume gedient und waren im Anschluss von der Bundeswehr genutzt worden.
Aicher zielte auf „postheroische Regenbogenspiele“ und brach dabei mit allen militärischen Möblierungstraditionen. Mit der kreativen Umnutzung der Olympia-Möbel in skulpturale Inszenierungen übersetzt Rimini Protokoll die Fallbeispiele der Ausstellung in ein eigenes Zeichensystem. Die Collagen als dinghafter Ausdruck der Forschungsinhalte schaffen durch theatrale ÜberraschungsEffekte und ironische Kombinationen – auch in Verbindung mit audiovisuellen Medien – eindringliche Vorstellungs- und Abstraktionskontexte.
Linke Seite: Aus Bundeswehr-Spinden wurden in der Fallstudie „Eltern“ lebensgroße Stand-In Pappaufsteller mit Guckloch.
Rechte Seite, oben: Wie relevant ist jeder der neun Bausteine im einzelnen heroischen Fallbeispiel? Als verbindendes Element der Ausstellung zerlegt der „Hero*-Score“ alle Fallbeispiele in Einzelteile der Heroisierung und macht sie bewertbar.
Unten: Die Held*-Maschine als Sinnbild zentraler Aussagen der Ausstellung: Heroische Handlungsmacht braucht Widerstände und deshalb dürfen auch die Gegenspieler nicht schwächeln. Und weil Größe relativ ist, benötigt ihre Zuschreibung Kontrastfiguren, denen sie abgesprochen wird. Heroische Narrative sind hochselektive und daher unwahrscheinliche Wirklichkeitskonstruktionen, die komplexe gesellschaftliche Prozesse radikal vereinfachen. Wobei Heldenverehrung weniger in Einsicht als in einer Emotion gründet. Und so verwundert es nicht, dass der Status von Helden und Heldinnen äußerst labil ist.
Einladend und publikumsfreundlich bilden die Möbel gleichzeitig eine ausgedehnte Sitz- und Leselandschaft. Die Ausstellung ist ein Schnellkursus zur Helden-Forschung des SFB, aber gehetzt werden soll niemand. Im Gegenteil, die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, Platz zu nehmen und sich Zeit für das vertiefende Studium der Fallbeispiele zu lassen. Dabei können nicht nur, sondern sollen Schubläden, Schreibtische und Spinde gerne geöffnet werden, um weiterführende Informationen und Bilder und häufig Gebrauchsgegenstände zum Fallbeispiel zu finden, die den Bekanntheitsgrad eines Helden oder einer Heldin
Die Ausstellungmacher*innen (v.l.n.r):
OTL Dr. Heiner Bröckermann (Leiter Grundlagen ZMSBw), Dr. Gorch Pieken (Ltd. Kurator), Dominik Steinmann (Szenograph), Daniel Wetzel (Rimini Protokoll), Dr. Doris Müller-Toovey (Leiterin Neukonzeption MHMBw Flugplatz Berlin-Gatow),
Prof. Dr. Ralf von den Hoff (Sprecher des SFB), OTL Ralf-Gunter Leonhardt (Abteilungsleiter MHMBw Flugplatz Berlin-Gatow),
Andreas Geißler (Kurator), Georg Werner (technische Entwicklung/ Realisierung Held*-Maschine), Helgard Haug (Rimini Protokoll).
auf eBay oder in Souvenirshops illustrieren. Nicht nur der Tastsinn, alle Sinne gehören zur Versinnlichung von Forschungsinhalten, etwa wenn die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher ein ritterliches Lanzenstechen austragen, beim Büchsenwerfen Wilhelm Tell nacheifern oder in einen fernen Spiegel schauen und Sophokles‘ Antigone betrachten und zugleich unsere Gegenwart sehen – und dies im fernen Spiegel schärfer, als es durch die unmittelbare Betrachtung möglich wäre. Durch die nicht nur begeh- und berührbare, sondern von den Besucherinnen und Besuchern auch bespielbare Ausstellung wird die räumliche Wissenserfahrung intensiviert, die zum Erleben und Weitererzählen anregt.
Am Ende der Ausstellung kann sich das Publikum eine aufblasbare Monumentalskulptur selbst erschaffen. Diese Held*-Maschine ohne mimetische Bezugnahmen oder repräsentative Formen ist am ehesten noch einem riesigen Mikroorganismus vergleichbar. Sie versinnbildlicht die Bausteine und typischen Baupläne des Heroischen – kurz: das „Prinzip Held“. Jede heroische Figur ist eine Konstruktion und entsteht gemeinschaftlich. Gemeinsam können zwanzig Besucherinnen und Besucher die Held*-Maschine zur vollen Größe aufpumpen und sie dabei ein Ober-
licht der Halle durchringen lassen. Damit schlägt die Installation einen motivischen Bogen zum Anfang der Ausstellung, der im Außenbereich mit überlebensgroßen Publikumsbildern beginnt. Denn das Publikum macht die Helden. Helden brauchen ein Publikum. Sie sind das Produkt heroisierender Zuschreibungen. Wir alle sind vielleicht keine Heldinnen oder Helden, aber wir alle sind Heldenmacher*innen bzw. Heldenzerstörer*innen.
Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Essayband (D /E) im Wallstein Verlag erschienen.
Am Flugplatz Gatow 33 14089 Berlin Tel. 030 / 3687-2601 info@mhm-gatow.de www.mhm-gatow.de
Automatisierter Zugang zu Kunst und Kultur
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MUTEC 2024 Die Museumsfachmesse in Leipzig
Messe besucht, Ausstellung geplant, Museum neu konzipiert –was die MUTEC ermöglicht
Die Messe findet vom 7. bis 8. November statt
Wenn Sie in den nächsten Monaten eine neue Ausstellung in Ihrem Museum kuratieren sollen, wenn Ihr Museum dringend etwas frischen Wind benötigt oder Sie sich mit zahlreichen Expert:innen der Branche zu aktuellen Themen wie beispielsweise virtual reality austauschen wollen – dann sollten Sie zur MUTEC kommen.
Gute Gründe für den Messe-Besuch
Die größte internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik in Deutschland findet vom 07. bis 08. No-
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vember 2024 auf der Leipziger Messe statt. Den Termin gilt es nicht zu verpassen, denn die nächsten Inspirationen gibt es erst wieder auf der MUTEC 2026 zu holen. Die MUTEC ist eine feste Größe im Kalender der Fachwelt aus Museen, Science Centern, Archiven, Bibliotheken, Theatern und anderen Kultureinrichtungen.
Der viel gewichtigere Grund aber: nirgendwo sonst ist alles, was es für eine gelungene Ausstellung braucht, versammelt und wird in derart ansprechendem Ambiente mit zahlreichen Gelegenheiten zum Aus-
tausch unter Gleichgesinnten präsentiert. Ob Vitrinen oder 3D-Lösungen, Lichtilluminationen, Regal-Modelle oder e-Tickets – Sie werden finden, was Sie suchen. Und vielleicht werden Sie merken, dass es für einige der aktuellen Herausforderungen Ihres Museums schon längst die passende Lösung gibt!
Auch das wird Teil Ihres Messebesuchs sein: Ihnen werden Lösungen und Ideen aus zahlreichen Ländern präsentiert. Stand jetzt beteiligen sich Aussteller aus 14 Ländern an der MUTEC. In Leipzig werden
Aussteller aus China, den USA, Serbien, Slowenien, Frankreich, den Niederlanden, Ungarn, der Türkei und weiteren Ländern erwartet. Entsprechend international ist auch das Publikum vor Ort. Sich gegenseitig inspirieren lassen und voneinander lernen können – das verspricht die MUTEC.
Oben: Impressionen von der MUTEC 2022 – Eine Messe, die sie staunen lässt
Übrigens! Das MUTEC – Team freut sich besonders darüber, dass sich die MUTEC-Aussteller in diesem Jahr in einer eigenen Messehalle präsentieren werden. Das zeigt: die MUTEC wächst und ist gefragt und bietet nun noch mehr Platz. Der wird genutzt für die Präsentation von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen, Innovationen und Trends von morgen. Zwei Foren und zusätzliche Aktions- und Sonderschauflächen sorgen für noch mehr spannende Impulse und Inspiration.
Neben den Ausstellern ist es auch das Fachprogramm…
…dass Anstöße gibt und akute Fragestellungen mit kreativen Lösungen und konkreten Handlungsempfehlungen verknüpft. Sieben Themenblöcke gibt es auf der MUTEC.
Das sind Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Barrierefreiheit und Inklusion, Ausstellungsgestaltung, Licht, Sichern und Bewahren, Bildung und schlussendlich Vermittlung.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Sina Herrmann vom Deutschen Museumsbund wird beispielsweise im Block Nachhaltigkeit und Klimaschutz praktische Tipps zum Thema geben. Welche Maßnahmen sind umsetzbar und welche Herausforderungen entstehen dabei? Konkretisiert wird ihr
Impulsvortrag durch die Präsentationen des Deutschen Hygiene Museums Dresden und des Jüdischen Museums Berlin. Ihre praktischen Beispiele zeigen die Maßnahmen und Konzepte, die ergriffen wurden, um dem Anspruch an Nachhaltigkeit gerecht zu werden.
Barrierefreiheit und Inklusion
Ein zweites Beispiel ist der Vortrag "Kein Geld, keine Zeit, kein Bock. Barrieren für
Barrierefreiheit" von Dirk Sorge. Er beleuchtet die oft unsichtbaren Hindernisse, die Museen und Kultureinrichtungen bei der Umsetzung von Barrierefreiheit und Inklusion begegnen. Es fehlt oft nicht nur am Geld, oft scheitert es auch an mentalen Hürden und mangelnder Priorisierung. Sorge berichtet von strukturellen Problemen, die den Fortschritt ausbremsen genauso wie von kreativen Lösungen und gezielten Maßnahmen mit kleinen Erfolgen. Der Vortrag wird verdeutlichen, dass Barrie-
refreiheit weit über die bloße physische Zugänglichkeit hinausgeht und vielmehr eine grundlegende Frage der Einstellung und des Willens zur Inklusion ist.
Links: Impressionen von der MUTEC 2022 – Hören, Sehen, Fühlen ist auch auf der MUTEC 2024 wieder möglich
Oben: 3D-Digitalisierung klingt für viele nach ferner Zukunft – auf der MUTEC ist sie Gegenwart
Rechts: Wo Technik Kulturgut trifft… und neue Ideen der Wissensvermittlung präsentiert werden
Der Block Ausstellungsgestaltung wird, passenderweise, von VerA, dem Verband für Ausstellungsgestaltung übernommen. „Gesellschaft im Wandel. Wie Ausstellungen Raum für die Themen unserer Zeit bieten“ ist der Titel der Vortragsreihe. Der Themenblock Bewahren widmet sich der Depotplanung, zwei Workshops von Prevart GmbH geben hier Impulse.
Ticket für MUTEC gilt auch für den Eintritt zur Messe denkmal
Vom 07. bis zum 09. November findet parallel zur MUTEC die denkmal, die Europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung in der Nachbarh-Halle statt. Das Beste am Ticket: eines genügt und sie können beide Messen
besuchen. Holen Sie sich Ihr allumfassendes und interdisziplinäres Update zum State of the Art beim Erhalt und bei der Präsentation des Kulturerbes.
Verbände: ICOM und VerA
Erneut hat die MUTEC den International Council ofn Museums (ICOM) Deutschland als wichtigen Partner an ihrer Seite. Dazu freuen wir uns, die bewährte Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Museumsbund und dem VerA-Verband für Ausstellungsgestaltung fortsetzen zu können und weitere Museumsverbände mit den gemeinsamen Aktionen und Programmpunkten begrüßen zu dürfen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! www.mutec.de
Oben: Impressionen von der MUTEC 2022 – Eine Messe, die sie staunen lässt
Die Realisierung von Edutainment-Systemen gehört zu unserer Kernkompetenz.
Wir verwandeln ihr Museum, ihre Veranstaltung, ihr Projekt oder ihr Gebäude zu einem echten Erlebnis.
CaspAR in Greifswald
Die Augmented Reality-Apptour auf dem Caspar-David-Friedrich Bildweg in Greifswald
Im Jahr 2024 wurden anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich bedeutende Ausstellungen in Hamburg, Dresden und seiner Geburtsstadt Greifswald veranstaltet. Im Kontext dieses deutschlandweit gefeierten Jubiläums entwickelte die Erfurter Medienagentur KIDS interactive eine außergewöhnliche App, die das Leben und Werk des weltberühmten Malers aus Greifswald mit Hilfe modernster Augmented Reality-Technologie (AR) auf neue und spannende Weise erfahrbar macht – und zwar vor Ort in seiner Geburtsstadt Greifswald, in der er auch lange lebte und seine Spuren hinterlassen hat.
Herzstück der App „CaspAR“ ist dabei die interaktive Inszenierung der insgesamt 15 Stationen des seit mehreren Jahren bestehenden Caspar-David-Friedrich-Bildweges in der Greifswalder Innenstadt, an denen Besucher*innen faszinierende Details, Geschichten und Anekdoten aus dem Leben und Wirken Caspar David Friedrichs erfahren können.
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Die Stationen des Bildweges markieren Orte, an denen der Maler Motive für seine Bilder skizzierte oder die in anderer Weise mit seinem Leben in Greifswald in Verbindung
Orte multimedial über die Smartphones der Besucher*innen.
Ins interaktive Neuland
stehen, wie der Greifswalder Dom oder sein Geburtshaus. An allen Stationen weisen Schilder auf den jeweiligen Bezug zu Friedrichs Leben oder Wirken hin. Hierauf baut die App CaspAR auf und erweitert diese
In kreativer Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber Medienzentrum Greifswald, der Stadt Greifwald und Geschichtsexperten des Pommerschen Landesmuseums wurde das innovative App-Konzept von KIDS interactive entwickelt. Hierbei gab es zum Teil allererste Berührungspunkte mit den Möglichkeiten der Augmented Reality-Technologie, die in einem Workshop mit der Agentur vorgestellt und gemeinsam erprobt wurden. Hierbei entstanden die ersten Ideen, sich dem Thema „Caspar David Friedrich“ mit dem richtigen Fingerspitzengefühl kreativ zu nähern und ein adäquates und doch zeitgemäßes Vermittlungsformat zu entwickeln.
Augmented Reality-Technologie ermöglicht dabei das eindrucksvolle Erscheinen des berühmten Malers als Video-Hologramm an den Bildweg-Stationen auf dem Smartphone-
oder Tablet-Display. Dort begegnet man auch immer seiner Frau Caroline, die viel Interessantes über Friedrichs Leben und Schaffen in Greifswald zu berichten weiß. Welche Skizze entstand während ihrer Hochzeitsreise? Welche Verbindung hatte die Familie zur Nikolaikirche? Welche Ansichten und Orte dienten als Vorlage für seine Gemälde?
Für das Projekt konnten der bekannte TV-Schauspieler Henner Momann für die Rolle Caspar David Friedrichs und seine wunderbare Kollegin Julia Maronde für die Darstellung seiner Ehefrau „Line“ gewonnen werden. Im Greenbox-Studio von KIDS interactive schlüpften die beiden Schauspieler mit Hilfe von professionellen Kostüm- und Maskenbildnern und viel Herzblut in ihre historischen Rollen. Besucher*innen des Greifswalder Bildwegs können nun gespannt den Erzählungen und Anekdoten Caroline Friedrichs folgen, während sie dem Künstler beim Skizzieren seiner Greifswalder Lieblingsmotive über die Schulter schauen. Selbstverständlich hat dem auch Caspar David Friedrich an jeder Station etwas hinzuzufügen. Das Erzählformat nutzt dabei die Form eines Dialoges zwischen Caroline Friedrich und einem interessiert zuhörenden virtuellen Besucher, der immer noch ein bisschen
mehr über den Maler erfahren möchte und hier und da auch etwas Wissenswertes beitragen kann.
Partizipativ, spielerisch und zeitgemäß
Das fesselnde Storytelling und integrierte Gamification-Elemente wie Carolines Quiz-
frage am Ender jeder Station machen die Bildweg-Tour zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.
Darüber hinaus bietet die App „CaspAR“ noch weitere interessante Inhalte: So gewähren historisch-fiktive Chatverläufe mit Friedrichs Familienmitgliedern, Malerkollegen oder berühmten Zeitgenossen
wie z.B. Goethe unter dem Menüpunkt „Botschaften“ ebenso unterhaltsame wie ungewöhnliche Einblicke in Friedrichs Alltag und sein privates und berufliches Netzwerk. Die Chatverläufe wurden anhand von überlieferten Briefwechseln Friedrichs erstellt und geben so kleine, unterhaltsame Einblicke in die Beziehungen des Malers. Dieses zeitgemäße Social-Media-Format der Präsentation soll auch jüngeren Zielgruppen einen Zugang zum Leben der Friedrichs in Greifswald mit einem Augenzwinkern erleichtern.
Unter dem Menüpunkt „Lebensstationen“ findet sich eine chronologische Übersicht über die prägenden Ereignisse in Friedrichs Lebens, die sein künstlerisches Schaffen
beeinflusst haben. In den Kategorien „Skizzen“ und „Gemälde“ können zahlreiche von Friedrichs Werken bis ins Detail herangezoomt werden und in Ruhe betrachtet werden. Aktuelle Fotos seiner damaligen „Motive“ finden sich unter dem gleichnamigen Menüpunkt in der App.
Ein besonderes, einmaliges Highlight ist der virtuelle Besuch im „Atelier“ des Künstlers. Hierfür wurde Friedrichs Atelier – zu sehen auf dem berühmten Gemälde von Georg Friedrich Kersting – von den 3D-Experten von KIDS interactive getreu der historischen Vorlage als 3D-Raum nachmodelliert und kann nun mit Hilfe der App als „begehbares Gemälde“ virtuell betreten werden.
Für weiteren interaktiven Spaß sorgt die Möglichkeit, Teil des berühmten Greifswalder Marktplatz-Bildes zu werden, auf dem der Maler seine Familie dargestellt hat. Direkt am Marktplatz, wo sein berühmtes Bild entstand und nun als Kopie am Haus der Sparkasse hängt, können Besucher*innen sich mit der App virtuell in Caspar David Friedrichs Familienbild platzieren und danach das Ergebnis mit Familie und Freunden teilen.
Die App „CaspAR“ macht Caspar David Friedrichs Leben und Werk auf lebendige und interaktive Weise erfahrbar und bietet sowohl Einheimischen als auch Touristen ein einzigartiges kulturelles Erlebnis. Die App ist kostenfrei in den Appstores verfügbar.
Auf der MUTEC 2024 wird die Entstehung dieses außergewöhnlichen Kulturprojektes in einem Vortrag von Joerg Michel, verantwortlich für die Konzeption und Kreation von „CaspAR“, präsentiert.
Das Forum Altes Rathaus Borken – kurz FARB – ist die kulturelle Mitte der FünfTürme-Stadt Borken im westlichen Münsterland. Nicht nur seine Lage mitten im historischen Zentrum Borkens gibt ihm ein besonderes Alleinstellungsmerkmal.
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Kunst, Kultur, Geschichte und Tourismus eröffnet. Unter einem Dach findet man hier eine ständige Sammlung zur Stadtgeschichte, wechselnde Ausstellungen, ein vielfältiges Kulturprogramm und die Tourist-Information.
Das FARB als modernes Ausstellungshaus
Die Dauerausstellung im FARB beinhaltet drei spannende Perspektiven auf die Stadtgeschichte.
Sie umfasst das interaktive Stadtmodell, die Bibliothek der Erinnerungen mit persönlichen Geschichten von Borkenerinnen und
Das Gebäude hat außerdem eine bis ins Mittelalter zurückreichende Vergangenheit und einen einzigartigen Charakter. Das Ensemble aus altem Rathaus und der gotischen Heilig-Geist-Kirche wurde 2020 mit einem modernen Konzept als Ort für
Borkenern sowie den Objekt-Speicher mit einem digitalen Museumsguide. In mehreren Sonderausstellungsräumen zeigt das FARB zusätzlich wechselnde Ausstellungen zu Kunst und Kultur. Neben einem virtuellen Rundgang durch den Objekt-Speicher, welcher auf der Website verfügbar ist, werden auch regelmäßig Führungen durch das Haus angeboten.
Neben deutschen Führungen können Besucherinnen und Besucher auch an Führungen auf Englisch und Niederländisch teilnehmen. Das FARB ist außerdem ein außerschulischer Lernort, den Schulklassen mit Führungen und Workshops erkunden können.
Borken – eine Stadt mit Grafiktradition
Der Grafikschwerpunkt gehört zum Profil der Stadt und des FARB. Unter dem Leitbild „Wir l(i)eben Druckgrafik“ pflegen und fördern die Stadt und der Kreis Borken die druckgrafische Tradition. Das FARB besitzt eine eigene Druckwerkstatt, die als lebendiger Ort das alte Handwerk lebt. Umgeben von historischen Druckpressen widmet sich das ehrenamtliche FARB-Druckteam der „Schwarzen Kunst“ des Druckhandwerks. Hier können Neugierige mehr über Drucktechniken und die Kunst der Radierung erfahren, oder im Rahmen von Workshops sogar selbst kreativ werden.
Linke Seite, oben: Außenansicht FARB, Blick vom Marktplatz
Erst eine Kirche, dann ein Ratssitzungssaal und jetzt ein Ort für Konzerte und Veranstaltungen. Im Saal der denkmalgeschützten Heilig-Geist-Kirche und auf den Terrassen vor und hinter dem FARB erwarten Besucherinnen und Besucher regelmäßig Konzerte, Vorträge und Kulturveranstaltungen in ganz besonderer Atmosphäre. Sowohl Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstlern als auch Kleinkunst-Formaten aller Art wird hier eine Bühne geboten. Das FARB ist außerdem Gastspielort des Münsterland Festivals sowie des internationalen Holzbläser Festivals „summerwinds münsterland“.
Vom FARB aus raus ins Grüne!
Oben: Konzert im historischen Saal der Heilig-Geist-Kirche
Ob Stadtführungen, Fahrradtouren oder andere Freizeittipps – direkt am Marktplatz gelegen ist das FARB mit der Tourist- Information Willkommensort für Gäste und idealer Ausgangspunkt für Freizeitaktivitäten in und um Borken. Bei allen Fragen rund um einen geplanten Aufenthalt steht das Team der Tourist-Information mit Rat und Tat zur Seite. Vom Fahrradverleih und dem Verkauf von Radwanderkarten und Event-Tickets, bis hin zur Unterkunftsvermittlung ist die Tourist-Information in Borken die beste Anlaufstelle. Regelmäßig werden in Borken auch Stadtführungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Diese reichen von historischen Führungen mit kostümier-
ten Stadtführerinnen und Stadtführern bis hin zu verschiedensten Themenführungen.
FARB Forum Altes Rathaus Borken Markt 15 46325 Borken Tel. 02861/939252 info@farb.borken.de https://farb.borken.de Instagram und Facebook @farbborken
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Schloss Weissenstein in Pommersfelden:
Ein barockes Meisterwerk
Schloss Weissenstein, eines der prachtvollsten Barockschlösser Deutschlands, wurde zwischen 1711 und 1718 von Lothar Franz von Schönborn, dem Fürstbischof von Bamberg und Kurfürsten von Mainz, erbaut. Dieses architektonische Juwel, entworfen von Johann Dientzenhofer und Johann Lukas von Hildebrandt, stellt einen Höhepunkt der Barockarchitektur dar.
Das Schloss, eine imposante Dreiflügelanlage, ist bekannt für seine prächtigen Räume, darunter die märchenhafte Muschelgrotte, die durch ihre naturalistische Ausstattung mit Muscheln, Schnecken, Edelsteinen, Korallen uva. besticht. Das Herzstück des Schlosses ist die beeindruckende Treppe, welche sich über drei Stockwerke erstreckt und mit farbenfrohen Fresken geschmückt ist. Das Porzellan- und Spiegelkabinett, ein kleines, aber reich dekoriertes Zimmer, zeigt die Liebe des Barocks für aufwändige und kleinteilige Innenraumdekorationen.
Neben der Architektur ist Schloss Weissenstein für seine bedeutende Kunstsammlung berühmt, die Werke von Rubens, Tizian, Van Dyck und Dürer umfasst. Die Sammlung wurde von Lothar Franz von Schönborn zusammengetragen und zählt zu den größten privaten Gemäldesammlungen in Deutschland.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Schloss Weissenstein in Pommersfelden nicht zerstört, um- oder ausgebaut, sodass sich Gebäude und Ausstattung bis heute im Original präsentieren. Lediglich der Barockgarten wurde Ende des 18. Jahrhunderts in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet, was den Wandel der Gartengestaltung jener Zeit widerspiegelt.
Heute ist Schloss Weissenstein ein lebendiger Ort der Kunst und Kultur. Die Stiftung Schloss Weissenstein, gegründet 1996, verwaltet das Anwesen und sorgt für den Erhalt dieses kulturellen Erbes. Jährlich zieht das Collegium Musicum, eine renommierte Musikakademie, junge Musiker aus aller Welt an, die im Marmorsaal Konzerte
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geben. Zusätzlich finden Ausstellungen, Lesungen und Führungen statt, die das Schloss zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum machen.
Darüber hinaus kann das Schloss für verschiedene Veranstaltungen gemietet werden. Es ist ein beliebter Ort für Hochzeiten, Firmenevents, Filmdrehs und Festivals. Die barocke Kulisse bietet eine unvergleichliche Atmosphäre für besondere Anlässe, und die Räumlichkeiten des Schlosses und seiner Nebengebäude können flexibel für Veranstaltungen verschiedenster Art genutzt werden.
Schloss Weissenstein ist nicht nur ein architektonisches Denkmal, sondern auch ein Ort, an dem Geschichte, Kunst und Kultur miteinander verschmelzen. Die Stiftung Schloss Weissenstein spielt eine zentrale Rolle in der Bewahrung dieses Erbes für zukünftige Generationen. Dank ihrer Bemühungen bleibt das Schloss ein lebendiger
Teil der deutschen Kulturlandschaft und ein beliebtes Ziel für Touristen und Kunstliebhaber gleichermaßen.
Mit seiner Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart ist Schloss Weissenstein ein faszinierender Ort, der sowohl für Geschichtsinteressierte als auch für Liebhaber der Barockkunst viel zu bieten hat. Ein Besuch im Schloss ermöglicht einen Einblick in die prachtvolle Welt des 18. Jahrhunderts und zeigt, wie dieses kulturelle Erbe bis heute lebendig geblieben ist.
Schloss Weissenstein Schloss 1 96178 Pommersfelden Tel. 09548 / 9818-0 info@schloss-weissenstein.de www.schoenborn.de
Melanchthonhaus Bretten
Philipp Melanchthon – Humanist, Reformator, Universalgelehrter
Das Melanchthonhaus wurde 1897 an der Stelle des 1689 abgebrannten Geburtshauses des Reformators Philipp Melanchthon errichtet. Es besitzt eine Gedächtnishalle
mit Statuen berühmter Reformatoren und Wandgemälden mit Szenen aus Melanchthons Leben sowie weitere sehenswerte Räume mit historischen Drucken und Originalhandschriften, Wappen, Gemälden, Gedenkmünzen und Druckgrafiken. Die aus Wand- und Deckentäfelungen, Wandgemälden, historischen Bücherschränken und Vitrinen bestehende Innengestaltung samt wertvoller Butzenscheiben blieb seit der Eröffnung des Hauses im Jahre 1903 weitgehend unverändert.
Außerdem ist das Melanchthonhaus Bretten, nach der Lutherhalle in Wittenberg, das zweitgrößte reformationsgeschichtliche Museum in Deutschland. Es beherbergt neben dem Museum auch eine der umfangreichsten Melanchthon-Spezialbibliotheken weltweit und ist darüber hinaus eine überaus bedeutende Dokumentationsstelle der Internationalen Melanchthonforschung.
Gedächtnishalle
In der eindrucksvollen Gedächtnishalle mit Wandgemälden erschließt sich dem Besucher die Biographie sowie das außerordentlich umfangreiche Lebenswerk Philipp Melanchthons.
Städtezimmer
Im Städtezimmer befinden sich die holzgeschnitzten Wappen von 121 Städten, bei denen nachweislich feststeht, dass Philipp Melanchthon persönlich mit ihnen Beziehungen unterhalten hat. Die Vielzahl der Städte zeigt, wie groß sein Einfluss auf das Kirchen- und Schulwesen war. Im Städtezimmer wie auch in anderen Museumsräumen befindet sich auch die Bibliothek. Sie besitzt zahlreiche wertvolle Raritäten, die den Besucher zum Staunen und Bewundern bringen.
Das Fürstenzimmer führt in die politischen Kräfte der Reformation ein. Es zeigt Bildnisse von Fürsten, Grafen und weiteren Adligen, die die Reformation in ihren Ländern eingeführt haben. Außerdem sind in den Vitrinen
des Fürstenzimmers ausgewählte Bildnisse, Handschriften und Drucke ausgestellt, die in Melanchthons Leben, sein umfangreiches Schrifttum und seine Wirkungsgeschichte einführen.
Die Wandmalerei im Humanistenzimmer stellt herausragende Zeitgenossen Melanchthons aus Wissenschaft und Kunst dar und verdeutlicht die Vielfalt der wissenschaftlichen Begabungen und Interessen des Universalgelehrten.
Theologiezimmer
Im Theologenzimmer zeigt die Wandmalerei die bedeutendsten Theologen zu Melanchthons Zeit. Die Decke des Raumes ist jener im Studierzimmer Melanchthons in Wittenberg nachgebildet.
Im mächtig erscheinenden Haus am Brettener Marktplatz öffnet sich somit der gesamte Kosmos einer herausragenden Persönlichkeit und einer spannungsreichen Epoche. Es lohnt sich, in diese Welt des Philipp Melanchthon einzutauchen!
Faszination Porzellan im MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG
Ausflugsziel für Kulturinteressierte, Porzellanfans und Familien
Seit ihrer Gründung 1747 produziert die Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG am gleichen Standort in Niedersachsen. Bis heute entsteht ihr mit viel Handarbeit und Liebe zum Detail exklusives Porzellan. Das ehemalige Jagdschloss in Fürstenberg, ein Denkmal der Weserrenaissance, diente lange selbst als Produktionsstätte. Heute entsteht das Porzellan für den weltweiten Markt in modernen Nebengebäuden und das Schloss beherbergt das Museum der Manufaktur.
„Drei Jahrhunderte Porzellan. Anfassen. Erleben. Begreifen. Mit viel Spaß und ohne Angst vor teuren Scherben.“ Wenn der Leiter des MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG, Dr. Christian Lechelt, von dem modernen Museumskonzept erzählt, spürt man die Leidenschaft für das innovative Porzellanmuseum. Denn Anfassen und Ausprobieren sind in Norddeutschlands
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einzigem Porzellanmuseum ausdrücklich erwünscht. An sogenannten Hands-On-Stationen können Besuchende z.B. individuelle Tafeln decken oder den Formenreichtum von Tassen erkunden. In der Besucherwerkstatt wird vorgeführt, wie Porzellan hergestellt wird. Wer möchte, kann hier selbst kreativ werden und einen FÜRSTENBERG Teller bemalen. Darüber hinaus bietet das Museum Führungen, Workshops und Porzellanmalkurse.
Bei einem Rundgang durch die abwechslungsreiche Dauerausstellung des Museums erfährt man, warum das Jagdschloss 1747 als Standort für eine der ältesten Porzellanmanufakturen Deutschlands gewählt wurde. Das Museum erzählt von der wechselvollen Gründungsgeschichte der Manufaktur und der Entwicklung der Tafelkultur vom luxuriösen 18. Jahrhundert bis zum fantasievollen Mix-and-Match der Gegenwart. Besuchende entdecken hier wertvolle FÜRSTENBERG Einzelstücke sowie Design-Ikonen und erfahren die Hintergründe der Porzellanherstellung. Regelmäßige Kulturveranstaltungen und Sonderausstellungen ergänzen das Museumsprogramm.
Neben der abwechslungsreichen Dauerausstellung zeigt das Museum noch bis Frühjahr 2025 zwei Sonderausstellungen. Als „Hausgäste“ beehren einzigartige FÜRSTENBERG Porzellane des Museum August Kestner das Porzellanmuseum in Fürstenberg. „Diese hervorragenden Stücke kehren an den Ort ihrer Herstellung zurück und machen sozusagen Urlaub bei uns“, sagt Dr. Lechelt. Die „Hausgäste“ sind Leihgaben des Museum August Kestner in Hannover, das zu den wichtigsten Museen für angewandte Kunst in Deutschland gehört.
Die FÜRSTENBERG Sammlung umfasst einen Querschnitt der Produktion des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Besonders beeindruckend ist die Vielzahl von Stücken aus der ersten Zeit der Porzellanherstellung in Fürstenberg ab 1753. Aufgrund von Sanierungsarbeiten und eines großen Bauprojekts für ein neues Sammlungsdepot wurden verschiedene Teilsammlungen aus Hannover ausgelagert. Eine Auswahl der schönsten und interessantesten Porzellane wird in einer Kabinettausstellung im Museum Schloss Fürstenberg zusammengestellt. Darüber hinaus wird es einige „Hausgäste“ auch in der Dauerausstellung zu entdecken geben.
Mit „Scherben zum Glück“ entführt das Museum in eine Zeit des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs und erzählt gleichzeitig eine große Liebesgeschichte. 1913 heiratete Victoria Luise, die einzige Tochter von Kaiser Wilhelm II., den Hannoveraner Welfenprinzen Ernst August. Zum letzten Mal vor dem Ersten Weltkrieg versammelte sich der europäische Hochadel. Die politisch arrangierte Hochzeit war gleichzeitig eine Liebesheirat – eine Geschichte, die bis heute fasziniert. Die Hochzeitsgeschenke für das Paar waren
mehr als großzügig. So schenkte das Landesdirektorium der Provinz Hannover ein herrschaftliches Porzellanservice für 50 Personen und bis zu elf Gänge. Fast 700 Einzelteile wurden dafür in der bayerischen Porzellanmanufaktur Nymphenburg aufwändig angefertigt und von Hand bemalt. Das Museum Schloss Fürstenberg präsentiert in der Sonderausstellung „Scherben zum Glück“ dieses Service erstmals in großem Umfang der Öffentlichkeit. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit der Richard Borek Stiftung, Braunschweig und ermöglicht ein Eintauchen in die längst vergangene Welt höfischer Prachtentfaltung, deren Fundamente 1913 aber bereits wackelten.
Wer nach dem Museumsbesuch Lust auf Porzellan für zuhause bekommen hat, findet das gesamte Sortiment der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG im Manufaktur Werksverkauf auf dem Schlossgelände. Exklusive Tischwäsche und hochwertige Accessoires runden das Angebot ab. Im größten Fachgeschäft für FÜRSTENBERG Porzellan weltweit berät ein fachkundiges Team die Kund*innen.
Im Bistro CARL mit Biergarten genießen die Gäste bei regionalen Speisen sowie Kaffee und Kuchen den Blick auf das Wesertal und das Schloss.
Unten: In der besonderen Atmosphäre ehemaliger Produktionsräume der Porzellanmanufaktur erleben Besucher*innen im Manufaktur Werksverkauf die gesamte aktuelle FÜRSTENBERG Kollektion.
29. September 2024 bis 13. Januar 2025. Autorin: Dr. Adina Rösch
Perry Comos Songtitel „Magic Moments“ steht Pate für die Ausstellung zu Theodore Lukas (bekannt als T. Lux) Feiningers (1910–2011) im Museum Lyonel Feininger. Das vielfältige Werk des deutsch-US-amerikanischen Künstlers, das Fotografie, Malerei und Grafik umfasst, ist ein eindrucksvolles Erbe eines Künstlers, der sich zwischen den Welten und Kulturen bewegte und dabei stets seine künstlerische Unabhängigkeit bewahrte. Als jüngstes Kind von Julia und Lyonel Feininger und Bruder des bekannten Fotografen Andreas Feininger, wurde T. Lux in eine bedeutsame Künstlerfamilie
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hineingeboren aus deren Schatten er zeitlebens herauszutreten strebte. Seinen Bildern liegt daher ein unverwechselbar eigener Stil zugrunde, der sich durch einen Hang zur Neoromantik auszeichnet, wodurch er sich klar vom Vater als Vorbild lossagt. Traumbilder – so nennt T. Lux Feininger sie, die aus Realem genauso wie aus dem Fantastischem oder Imaginärem erwachsen. Gemäß der Liedzeile „[…] Magic moments | Memories we've been sharin', | Magic moments | […]“ zeigt die Ausstellung einen Querschnitt durch das umfangreiche Oeuvre T. Lux Feiningers und rückt dabei
vor allem Bilder in den Fokus, die magische Augenblicke beleuchten – von fast unwirkliche anmutenden Landschaften, über raue Straßenszenen bis hin zu ätherisch schönen Frauen.
Beeinflusst durch seine Lehre am Bauhaus sowie in Folge der Emigration in die USA 1936, begann T. Lux Feininger sich intensiv der Malerei zu widmen, dem Medium, dem er sich nach und nach fast ausschließlich zuwandte. In den Vereinigten Staaten musst er sich in einer bis dato unbekannten künstlerischen Umgebung zurechtfinden,
was direkten Einfluss auf seine Bildsujets hatte. So fanden Motive aus seinem unmittelbaren Umfeld, genauso wie aus seiner Imagination und auch nicht selten aus der Literatur Einzug in seine Bildwelten. Fasziniert vom pulsierenden Leben der modernen Großstadt, des American Way of Life, bildet T. Lux fortan Straßenszenen, Wolkenkratzer, Brücken und andere Ingenieurleistungen des 19. Jahrhundert in seinen Gemälden ab.
Unter Einfluss der Bauhauslehre bediente er sich anfangs noch einer geometrisch-abstrakten Bildsprache, die mehr und mehre einer realistischeren, klar komponierten, erzählerischen weicht. Er experimentierte mit diversen Techniken und Materialien, um neue visuelle Effekte zu erzielen. In den 1950er- und 1960er-Jahren entwickelte T. Lux eine Vorliebe für einen lyrisch-expressiveren Stil. Die Farben wurden lebhafter, die Formen freier und die Kompositionen dynamischer.
Diese Entwicklung wird auch in seinen maritimen Landschaften sichtbar. Insbesondere diese Arbeiten sind stimmungsgeladen. Die von ihm gemalten Wolken- und Wellenformationen sind oftmals Spiegelbilder von Seelenzustände in einem komplexen Spannungsfeld von Mensch und Natur; vermengt mit einer Prise Fantasie, eröffnet T. Lux in diesen Bildern eine neo-romantischen Perspektive auf die Welt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ebenso literarische Quellen Einfluss auf sein Schaffen haben. Mitunter zum Politthriller „Der Mann der Donnerstag war“ (1910) von Gilbert Keith Chesterton hat er um 1929 im Rahmen seines Bauhaus-Studiums in der Bühnenwerkstatt eine Reihe von Bühnenbildern entworfen.
Eine Werkgruppe sticht im Oeuvre des Künstlers allerdings besonders heraus: seine Frauen-Bilder. Das Frauenbild von T. Lux wurde seit jeher von starken und bemerkenswerten Frauen geprägt. Zuallererst von seiner Mutter, Julia Berg, selbst Künstlerin, die ihre Karriere zugunsten des Familienmanagements aufgegeben hat, über die herausragende Künstlerinnen des Bauhauses bis hin zu seiner zweiten Frau Patricia. Die Frauen, die im Lauf seines Lebens seinen
Weg gekreuzt haben – sei es auf beruflicher oder persönlicher Ebene – forderten dem Künstler Respekt ab, der sich letztlich im Umgang mit weiblichen Protagonistinnen in seinem Werk zeigt.
Frauen treten in seinen Bildern in unterschiedliche Kontexten auf – mal als Femme fatale, mal als unschuldiges Mädchen, als Dompteurin, als Model oder auch einfach in ganz alltäglichen Situationen. Diese Arbeiten sind Zeitzeugnisse und gewähren Einblicke in die sich wandelnden Rollen und Darstellungen von Frauen im 20. Jahrhun-
dert. T. Lux Feiningers Frauen-Bilder sind somit ein bedeutender kunsthistorischer Beitrag, der sich lohnt genauer beleuchtet zu werden.
Das Antikenmuseum der Universität Leipzig wurde 1840 gegründet und ist damit eine der traditionsreichen Sammlungen griechischer und römischer Altertümer an deutschen Universitäten. Nach wechselvoller Geschichte sind die einst gemeinsam aufgestellten Bestände derzeit auf zwei Standorte im Stadtgebiet verteilt.
Seit 1994 zeigt das Antikenmuseum die originalen Werke seiner öffentlich zugänglichen Lehr- und Studiensammlung in der Alten Nikolaischule. Sie besteht aus den Gegenständen, die aufgrund ihres dauerhaften Materials durch die Zeiten hinweg noch vom Leben im antiken Mittelmeerraum zeugen können. Dazu gehören bemalte Keramik, Marmorskulpturen, Terrakottafiguren und Tonreliefs, Statuetten und
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Die Welt des Mittelmeeres zu Gast in Leipzig
Das Antikenmuseum der Universität ... nicht nur für Studierende.
Autor: Dr. Jörn Lang
Geräte aus Bronze, tönerne Lampen oder Gläser. Neben der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist es heute Sachsens einziges Museum, das umfassend die griechisch-römische Antike thematisiert.
In den etwa 450 gezeigten Objekten werden Aspekte wie die antike Mythologie oder unterschiedliche Bestattungsgebräuche z. B. in Tonsarkophagen aber auch unterhalb von Marmorstelen, bis hin zu ausgelassenen Ausschnitten des antiken Lebens in Form von Szenen aus dem Gelage thematisiert. Während die ältesten Funde aus den Schliemann Grabungen von Troja noch in die sog. Bronzezeit, den Zeitraum des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr. gehören, datieren die spätesten Funde in die römische Kaiserzeit des frühen 5. Jhs. n. Chr. Damit vereint das Museum Hinterlassenschaften aus deutlich über 3000 Jahren Menschheitsgeschichte. Besonders reichhaltig sind die Bestände griechischer Keramik, die in Athen gefertigt wurde und in den Jahren 600–400 v. Chr. als regelrechter Exportschlager im gesamten Mittelmeergebiet Verbreitung fand. Die Entwicklung ihrer Formen und Dekoration wird von den Anfängen bis in ihre Blütezeit gezeigt. Neben Marmorköpfen und Skulpturen aus der römischen Kaiserzeit ist ein besonderer Höhepunkt des Besuchs gerade kein antikes Objekt, sondern ein Hausmodell, das der britische Architekt Nicholas Wood angefertigt und dem Museum geschenkt hat. Es zeigt das aus einem Roman des 19. Jahrhunderts bekannte ›Haus des Tragischen Poeten‹, auf dessen Türschwelle ein Mosaik liegt. Es warnt Eintretende vor dem Hund.
Unten: Bestattungsbräuche und Zeugnisse der Grabungen Heinrich Schliemanns (rechts)
Rechte Seite, oben li.: Raum mit Gefäßen aus Griechenland
Unten: Blick in die Ausstellung
Rechts: Hausmodell von Nicholas Wood
Zur Dauerausstellung neu hinzugetreten ist ein Rundgang für Sehschwache und Blinde, für die an eigens rot markierten Stationen Antike buchstäblich »zum Greifen nah« ist. Wie auch andere Ausstellungen ist dies das Ergebnis der Arbeit von Studierenden, deren Engagement zur anhaltenden Lebendigkeit des Ortes beiträgt.
Neben dieser Präsentation ist seit dem Frühjahr 2024 erstmals auch der Bestand der seit 1968 magazinierten Abgüsse nach antiken Skulpturen zumindest in Teilen wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Der Raum des Mittelmeeres war über viele Jahrhunderte von unterschiedlichen Formen griechischer und römischer Kultur geprägt. Eine typische Ausdrucksform dieser Kulturen war die Anfertigung von Bildwerken, durch die öffentliche und private Räume gestaltet wurden. Noch heute zeugen die insbesondere in Marmor und Bronze erhaltenen Überreste von reichhaltigen Ideen zur Gestaltung von Formen und hohem handwerklichen Geschick. Berühmte Werke wie die Venus von Milo in Paris, ein Relief vom Titusbogen in Rom oder Reliefs vom Pergamonaltar in Berlin haben über die Jahrhunderte einen nahezu ikonischen Status erlangt.
Seit Gründung des Antikenmuseums 1840 hatten Abgüsse solcher Skulpturen aus Museen der gesamten Welt einen festen Platz im Bestand der Sammlung. Sie dienten vor allem dazu, weit verstreute Bildwerke miteinander vergleichen zu können. Die Abgüsse entstanden, indem von originalen Werken Formen abgenommen und anschließend in Gips ausgegossen wurden. Das Ergebnis waren Wiederholungen im Maßstab 1:1,
die in Serie produziert werden konnten. Zu ihren Blütezeiten vereinte die Leipziger Sammlung fast 3000 solcher Werke. Trotz der Folgen des Zweiten Weltkriegs haben sich zahlreiche der historischen Abgüsse erhalten. Heute umfasst der Bestand knapp 800 Objekte.
Durch sie können Gäste auch ohne große Reisetätigkeit einen Eindruck der Vielfalt von Skulpturen aus dem antiken Mittelmeerraum gewinnen.
Linke Seite, oben: Neuer Rundgang für Sehschwache und Blinde
Unten: Magazinierte Abgüsse sind teilweise zugänglich
Rechts und unten: Berühmte Abgüsse mit ikonischen Status
Die Besucher:innen erwartet kein Museum, sondern ein Depot und damit eine dynamische Umgebung, in der vor allem Forschende und Studierende tätig sind. Wie im Antikenmuseum hinterlässt das Wirken der Studierenden bleibende Spuren. Sie arrangieren die Ordnung im Depot und haben zahlreiche der Texte verfasst, die ausgewählte Objekte erläutern.
Das Antikenmuseum ist immer wieder als Lernort für Studierende bezeichnet worden. Diese Aufgabe erfüllt es zunächst durch die Objekte und Lehrveranstaltungen im Museum. Die Bestände dienen als Anschauungsmaterial für die Herstellung von Keramik, die Behandlung von Oberflächen von Steinskulptur oder auch Schadensbilder, die beispielsweise durch die bewegten Ereignisse des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Im Zuge von Tätigkeiten als Studentische Hilfskräfte besteht zudem die Möglichkeit, erste Erfahrungen im Bereich der personalen
Skulpturen aus dem antiken Mittelmeerraum. Im Vordergrund die frisch restaurierte Gruppe des sogenannten ›Toro Farnese› in Neapel
Rechte Seite: Studierende im Museum
Von den ersten Schritten der Menschheit bis zur kulturellen Blüte
Dieser einmalige Atlas zeichnet die Geschichte der Homininen und des Homo sapiens nach. In großformatigen Karten, Rekonstruktionen, Fundstätten und weltweiten Funden zeigt der Bildband anhand von paläoanthropologischen, geschicht lichen und geographischen Erkenntnissen, woher wir kommen, wie wir die Welt besiedelten und warum die Menschheit entstehen konnte. Eine eindrucksvolle Reise an den Ursprung des modernen Menschen.
Blick ins Buch!
Vermittlung zu sammeln. Die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit oder Social Media werden federführend von den Studierenden selbst gestaltet. Und die Mitarbeit in Sonderausstellungen erlaubt es schließlich, Eindrücke von den logistischen Herausforderungen im Museumsbetrieb zu gewinnen.
Weder das Museum noch das offene Depot der Abgüsse sind somit als starre Behälter zu sehen, in denen immer neue Generationen von Studierenden vergleichbare Inhalte erlernen. Das Verhältnis ist vielmehr ein gegenseitiges. Denn jede Generation bringt eigene Interessen und neue Fragen mit in das Studium und damit auch in das Museum. Der regelmäßige Wechsel dieser Studierenden entwickelt eine ganz eigene Dynamik. Das Museum ist damit nicht allein der Ort eines wissenschaftlichen, oder eines didaktischen und ästhetischen Anspruchs, sondern Ausdruck einer Vielzahl sich verändernder Ideen.
Oben: Zeitgenössische Tätowierungen von Bildmotiven aus dem antiken Mittelmeerraum
Rechts: Das Plakat nimmt die Idee eigenständiger Abteilungen innerhalb des Museums auf
Es ist daher nicht allein ein natürlicher Begegnungsraum zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, sondern auch ein Ort des Experiments. Der nächste Versuchsaufbau ist die Sonderausstellung »Antike, die unter
die Haut geht« (Laufzeit 9. Oktober 2024 – 23. Februar 2025). Körper, die Tätowierungen tragen, gehören zum Alltag unserer Gegenwart. Sowohl die Entscheidung für ein Tattoo als auch die ausgewählten Motive werden als Ausdruck hochgradiger Individualisierung empfunden. In der griechisch-römischen Antike hingegen dienten solche Markierungen am Körper vor allem der Kennzeichnung von sozialen oder kulturellen Unterschieden.
Doch was passiert, wenn Motive aus längst vergangenen, antiken Gesellschaften auf einmal in den Hautbildern des 21. Jahrhunderts auftreten? Dieses Phänomen ist der Ausgangspunkt der Ausstellung. In ihr werden zeitgenössische Tätowierungen von Bildmotiven aus dem antiken Mittelmeerraum in den Blick genommen. Der besondere Fokus liegt auf Darstellungen von Statuen, die als eine der zentralen kulturellen Ausdrucksformen der griechischen und römischen Mittelmeerwelt angesehen werden dürfen.
Antikenmuseum
Alte Nikolaischule, 1. Obergeschoss Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig
Abguss-Sammlung
Dittrichring 13, 1. OG (Zugang über Eingang G2 Kunsthalle) 04109 Leipzig
Historisches Flair und interaktive Entdeckungen. Autorin: Anika Preuß
Im Herzen des Ruhrgebiets, wo einst Kohle und Stahl die Landschaft prägten, erhebt sich eine unerwartete Oase der Geschichte: Schloss Horst in Gelsenkirchen. Hier, wo die
Moderne die Spuren der Vergangenheit beinahe verdeckt hat, bietet das Erlebnismuseum Schloss Horst eine einzigartige Zeitreise in das 16. Jahrhundert.
Gelsenkirchen, bekannt für seine Industriegeschichte, zeigt in diesem Juwel eine andere Seite – eine Seite, die tief in die Wurzeln der Renaissance führt. Betritt man das Museum, so betritt man nicht nur ein restauriertes Schloss, sondern eine lebendige Baustelle vergangener Zeiten. Man wird hineingezogen in die Hektik des mittelalterlichen Bauens, in das Klirren der Werkzeuge und das Rufen der Handwerker, die hier einst Stein auf Stein setzten. Das Museum, lässt nicht nur die Berufe jener Zeit wieder auferstehen und erweckt die Geschichte der Region auf faszinierende Weise zum Leben. Es widmet sich auch dem Leben des Adels im Emscherbruch während der Renaissance.
Inmitten der urbanen Landschaft Gelsenkirchens erinnert Schloss Horst daran, dass auch diese Stadt ihren handwerklichen und feudalen Ursprung hat. Wer durch die Tore des Schlosses tritt, verlässt die Gegenwart und taucht ein in eine Welt, in der Tradition und Handwerk noch im Mittelpunkt standen – eine Welt, die bis heute nachhallt.
Erhalt eines Erbes: Die aufwändige Restaurierung von Schloss Horst
Nachdem die Burg Horst im Jahr 1554 einem verheerenden Feuer zum Opfer gefallen war, entschloss sich Rutger von der Horst, ein neues, prächtiges Bauwerk an ihrer Stelle zu errichten. In Bautagebü-
chern hielt er akribisch die Fortschritte und Herausforderungen der Baustelle fest. Diese wertvollen Aufzeichnungen bieten heute einzigartige Einblicke in die damalige Bauweise und die Herausforderungen, denen sich die Handwerker in der Renaissance stellen mussten.
Rutger von der Horst vertraute dafür auf den renommierten niederländischen Baumeister Arnt Johannsen to Boecop von Arnheim, der die Leitung der Baustelle übernahm. Unter seiner Führung entstand ein Schloss im Stil des niederländischen Manierismus, das sich durch seine architektonische Raffinesse und künstlerische Detailverliebtheit auszeichnete.
Doch der feine Emschersand und ein vermutlich schlecht gesetztes Fundament machten dem Bauwerk zunehmend zu schaffen. Dazu setzte die Witterung dem Schloss stark zu und der Verfall setzte ein. Eine umfassende Restaurierung wurde unabdingbar, um dieses historische Erbe zu bewahren.
1985 schloss sich eine engagierte Bürgerinitiative zusammen, die den Förderverein Schloß Horst e.V. gründeten und sich für den Erhalt des Schlosses einsetzten. Ihr Einsatz zahlte sich aus, als das Schloss 1988 in den Besitz der Stadt Gelsenkirchen überging, die eine umfangreiche Restaurierung in die Wege leitete. Professor Jochem
Jordan übernahm die Verantwortung für den Um- und Neubau des Schlosses. Ihm gelang es, die historische Bausubstanz unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Anforderungen authentisch zu bewahren und sie kunstvoll mit modernen Elementen zu einem stimmigen Gesamtbild zu vereinen.
Archäologische Schätze: Die verborgene Geschichte von Schloss Horst
Die Geschichte des Hauses findet sich nicht nur in den Mauern des Gebäudes, sondern auch tief im Boden, der es umgibt. Bei archäologischen Ausgrabungen, die in den letzten Jahrzehnten durchgeführt wurden, kamen faszinierende Funde ans Licht, die
ein neues Licht auf das Schloss und seine Entstehungsgeschichte vor hunderten von Jahren werfen.
Schicht für Schicht legten die Archäologen Fundamente, Werkzeuge und Alltagsgegenstände frei, die von den Händen längst vergangener Bewohner geschaffen wurden und einen Einblick in den Alltag geben. Diese Funde erzählen Geschichten von den Menschen, die einst auf dieser Baustelle arbeiteten, von den Herausforderungen, die sie meisterten, und von den Technologien, die sie nutzten. Besonders beeindruckend sind die Überreste der ursprünglichen Besiedelungen, die tief im Erdreich verborgen waren und nun wieder ans Tageslicht geholt wurden.
Von Museum bis Trauung: Die vielfältigen Facetten des Schlosses Horst
Neben dem faszinierenden Erlebnismuseum, das Besuchern einen tiefen Einblick in die historische Baustelle bietet, dient das Schloss auch als kulturelles Zentrum. Hier finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt, die von Konzerten über Lesungen bis hin zu mehrtägigen Veranstaltungen reichen und das historische Ambiente auf lebendige Weise nutzen.
Ein weiteres Highlight des Schlosses ist das Standesamt von Gelsenkirchen, das seine Trauungen im stilvollen Kaminzimmer und dem prächtigen Rittersaal durchführt. Beide Räume strahlen den charmanten Renaissance-Stil aus und bieten den Paaren eine unvergessliche Kulisse für ihren großen Tag. Die elegante Atmosphäre und die historische Pracht des Schlosses machen jede Trauung zu einem einmaligen Erlebnis,
das von der Romantik der vergangenen Zeiten geprägt ist.
Statement von Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), zur neuen Präsentation der Juwelen im Historischen Grünen Gewölbe
„Knapp fünf Jahre nach dem Einbruch in das Historische Grüne Gewölbe dürfen wir nun zum ersten Mal die Juwelen, die wir im Dezember 2022 zurückerlangt haben, der Öffentlichkeit präsentieren. Wir sind dem Landgericht Dresden sehr dankbar, dass es die Verlagerung der Juwelen an ihren angestammten Ort genehmigt hat. Sie bleiben indes weiterhin für die gerichtliche Begutachtung sichergestellt. Die Wiedereinrichtung der Vitrine erlaubt es nun den Bürgerinnen und Bürgern Sachsens sowie allen interessierten Besuchenden, das Grüne Gewölbe wieder nahezu in seiner vollständigen Pracht zu erleben.
Präsentiert werden die Juwelen exakt so, wie sie den SKD zurückgegeben wurden –mit Schäden, die kaum sichtbar sind, wenn auch restaurierungsbedürftig. Das barocke Schmuckensemble im Juwelenzimmer ist weltweit in seiner Art einzigartig. Museen sind Forschungseinrichtungen und der Bewahrung kultureller Werte verpflichtet. Wir berücksichtigen daher niemals nur den rein materiellen Wert der Objekte, sondern zuallererst ihren kulturellen Wert. Bei den zurückgegebenen Stücken handelt es sich um künstlerische Hauptwerke der sächsischen und internationalen Juwelierkunst des 18. Jahrhunderts. Wir gehen davon
aus, dass grundsätzlich alle Schäden restaurierbar sind. Dafür tritt nach der Freigabe der Juwelen eine internationale Expertenkommission zusammen.
Oben: Pressetermin mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Generaldirektorin der SKD Prof. Marion Ackermann, Direktor Grünes Gewölbe und Rüstkammer der SKD, Dr. Marius Winzeler und Staatsministerin für Tourismus und Kultur, Barbara Klepsch am 13.08.24 im Historischen Grünen Gewölbe im Residenzschloss Dresden.
Natürlich geben wir die Hoffnung nicht auf, auch die übrigen Juwelen dereinst wieder hier im Grünen Gewölbe ausstellen zu können. Wir sind der Soko Epaulette dankbar, dass sie weiter Hinweisen nachgeht. Wir können den Einbruch nicht ungeschehen machen. Aber wir können sicherstellen, dass er so nicht noch einmal passieren kann. Die Sicherheitsarchitektur der uns anvertrauten Sammlungen und Liegenschaften, die weit über den alleinigen Verantwortungsbereich der SKD hinausreicht, wurde einer gründlichen Revision unterzogen und daraus entsprechende Ableitungen getroffen – wie gewohnt in enger Abstimmung mit allen dafür zuständigen Instanzen.
Ich danke dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen und der Staatsministerin für Kultur und Tourismus für ihre besondere Unterstützung in den vergangenen Jahren. Auch der Staatsanwaltschaft und der Polizei mit ihrer jeweiligen unglaublichen Leistung sowie allen Mitarbeitenden des SKD-Teams, die gemeinsam unermüdlich auf dieses Ziel hingewirkt haben, gilt mein aufrichtiger Dank. Jetzt ist es Zeit, nach vorne zu blicken. Wir laden die Öffentlichkeit ein, die erweiterten Öffnungszeiten des Historischen Grünen Gewölbes zu nutzen – jeweils donnerstags bis samstags bis 20 Uhr – sowie sich eines der tausend Freitickets auf unserer Website zu sichern.“
Das Haus der Geschichte in Bonn hat mit seinem Projekt #PROBERAUM neue mediale Wege in der musealen Vermittlung erkundet. In drei innovativen Wechselausstellungen wurden historische Themen in faszinierende digital-mediale Formate und vielfältige Inszenierungen übersetzt. Das Ergebnis: Ein mit dem German Design Award ausgezeichnetes Konzept, das die Spannungsfelder von Vergangenheit und Gegenwart, analog und digital, Information und Interaktion erprobt.
Spielfläche: Kreativität entfesselt
Die erste Ausstellung "Spielfläche" empfängt Besucher mit einer Frage, die der Regisseur Hermann Vaske 30 Jahre lang stellte: "Warum bist Du kreativ?" Von dort
aus entfaltet sich ein Parcours der Möglichkeiten: Eine überdimensionale Paillettenwand lädt zum kollektiven Gestalten ein, während eine digitale LED-Wand durch Körperbewegungen gesteuert wird und verborgene Inhalte preisgibt. Hier verschmelzen haptisches Erleben und digitale Innovation zu einer einzigartigen Erfahrung.
In der zweiten Ausstellung wird der Kalte Krieg anhand von Spielzeug aus Ost und West greifbar. Besucher betreten durch ein Sternenportal eine immersive Weltraumlandschaft, in der Licht, Ton und Gestaltung im Duktus der Spielzeuge ineinandergreifen.
Die beiden zentralen interaktiven Terminals – eine raumgreifende LED-Ellipse um den "Sputnik" und ein digitalisiertes "Ziel Mars"-Brettspiel – verbinden historische Artefakte mit modernster Präsentationstechnik. Hier wird Geschichte spielerisch erlebbar und der Wettlauf ins All beginnt erneut. Film: Wettlauf ins All
Zeitfluss: Persönliche und kollektive Erinnerung
Die dritte Installation, "Zeitfluss", verwandelt 30 Jahre Zeitgeschichte in einen interaktiven Datenstrom. Besucher "fischen" Themenkapseln mit einem manuellen Hebel aus dem digitalen Fluss und tauchen an verschiedenen Terminals in die Vergangenheit ein. Gleichzeitig können sie ihre eigenen Erinnerungen auf einer analogen Zeitleiste verewigen. So entsteht ein lebendiger Dialog zwischen persönlicher Erfahrung und historischem Kontext.
Nachhaltigkeit und Forschung im Fokus
#PROBERAUM geht über die reine Ausstellungskonzeption hinaus. Das flexible Rohrsystem und die wiederverwendbare Technik punkten in Sachen Nachhaltigkeit. Gleichzeitig dient das Projekt als Forschungsplattform: Durch umfangreiches Tracking und Feedback werden Besucherverhalten und -präferenzen analysiert, um zukünftige Ausstellungskonzepte zu optimieren.
Im #PROBERAUM hat das Haus der Geschichte Bonn in Zusammenarbeit mit der Eydos GmbH und der RV realtime visions GmbH nicht nur drei faszinierende Aus-
stellungen geschaffen, sondern auch neue Wege der Inszenierung und Vermittlung gewagt. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie digitale Technologien, immersive Erlebnisse und klassische Exponate zu einer neuen Form des historischen Storytellings verschmelzen können. Es eröffnet technische, wissenschaftliche und inszenatorische Räume, die multimediale Ausstellungskonzepte weiterdenken.
#PROBERAUM: ein Experiment für die multimediale Zukunft unserer Museumslandschaft.
Eine Reise durch die Geschichte der Haushaltswaren im Museum der Bayerischen Metallwarenfabrik Nürnberg
Autorin: Dr. Isabel Fürsattel
Die Bayerische Metallwarenfabrik GmbH Nürnberg, kurz BMF wurde am 2. April 1902 von den beiden Freunden Hans Wagner, Handelsvertreter, und Willy Gundel, Kaufmann, gegründet. Die im Stadtteil Johannis ansässige Firma produzierte „Luxus- und Gebrauchsgegenstände“ und gehörte jahrzehntelang zu den führenden Unternehmen der metallverarbeitenden Branche in Nürnberg.
Sie überdauerte zwei Weltkriege und drei Unternehmergenerationen und entwickelte sich von einem metallverarbeitenden Kleinbetrieb im Laufe der Jahrzehnte zu einem international tätigen Geschenkartikelhersteller. 1991 wurde das Familienunternehmen verkauft, 1998 musste der neue Eigentümer Konkurs anmelden.
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Zum 101. Jahrestag im April 2003 wurde in drei Räumen des ehemaligen Firmengebäudes das BMF-Museum errichtet. Auf über 250 qm wird die Firmengeschichte der BMF dokumentiert. Produktentwürfe, Firmenkataloge und zahlreiche historische Erzeugnisse erinnern an die Bedeutung der Bayerischen Metallwarenfabrik. Anhand von Produktbeispielen aus über 100 Jahren lässt sich die Entwicklung von Geschmack, Design und Tafelkultur des vergangenen Jahrhunderts ablesen.
Spiegelbild der Gesellschaftsentwicklung
Zu Beginn vertrieb die BMF neben zugekauften Artikeln in erster Linie selbst produzierte Silberwaren, Tafelgeräte und galvanisierte
Haushaltswaren. Zeitverzögert spiegelte das Sortiment das Stilempfinden und Bedürfnis gutbürgerlichen Wohnens zwischen dem Ende des oft pompösen Historismus und dem Beginn des Jugendstils wider. Zum 25-jährigen Jubiläum ist dieser passé und
es dominiert die Reinheit der (Zweck-)Form. Neben Nickel und Messing sind Glas und Steingut bevorzugte Materialien der 20er und 30er Jahre.
Das „Nierentischzeitalter“ der 50er Jahre findet sich auch in schrägen Mustern und asymmetrischer Formensprache der Haushaltsgegenstände. Zwischen 1950 und 1980 war die Blütezeit des Unternehmens. Zu Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders waren Teewagen und Cocktailshaker en vogue, man feierte das Leben und die BMF produzierte dazu die passenden Gerätschaften.
Bestseller Bierseidel
Das Unternehmen war nie ein Vorreiter in der Design-Entwicklung: man nahm den Stil der Zeit auf und setzte ihn meist zeitverzögert in der Produktgestaltung um. Richtete man sich in den Anfangsjahren an ein gut betuchtes Bürgertum, waren die 80er Jahre gekennzeichnet durch eine Orientierung am Massenmarkt – was nicht zuletzt den gestiegenen Lohnkosten in Deutschland und der damit einhergehenden
Linke Seite (oben), Rechte Seite oben rechts: Austellung. Das Museum befindet sich in der früheren BMF Fabrik
Linke Seite, unten: Der bmf candleholder - heute wie damals beliebt
Produktionsverlagerung Richtung Asien geschuldet war. Den größten Umsatzhit landete man in den 70er Jahren mit den patentierten bedeckelten Bierseideln, die es in unzähligen Varianten gab.
Die Produktpalette der Firma BMF umfasste ein breites Spektrum und reicht von Haushaltsgegenständen über Geschirr bis hin zu Kleinmöbeln, von A wie Alkoholtester bis Z wie Zigarettenständer. Dabei feiert fast jeder Besucher auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten: zahlreiche Artikel - vom Cocktailshaker über den „Zuckerprinz“ und Tortenplatten bis zu unterschiedlichsten Bierseideln - kennen viele aus dem eigenen Haushalt (oder dem der Eltern und Großeltern). Während man über manche geschmacklichen Vorlieben aus heutiger Sicht eher den Kopf schüttelt, sind andere
inzwischen fast Kult – oder erleben ein Revival wie jüngst der „Combi-Leuchter“, ein ikonisches Design der 70er, das gut 50 Jahre nach seiner Markteinführung nun von einem kleinen Dänischen Startup (STOFF Nagel) als bmf candleholder wieder produziert wird.
Öffnungszeiten: Sonntags von 14 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung. Auf Wunsch werden auch Führungen angeboten. Die Museumsräumlichkeiten können für Veranstaltungen gemietet werden.
Museum der Bayerischen Metallwarenfabrik Wiesentalstraße 34 90419 Nürnberg info@bmf-museum.de www.bmf-museum.de
Caspar David Friedrich. Wo alles begann
Ausstellung im Albertinum und Kupferstich-Kabinett Dresden
Als ein Höhepunkt des ereignisreichen Jubiläumsjahres zum 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs zeigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) seit Ende August 2024 die große Sonderausstellung „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“ im Albertinum und Kupferstich-Kabinett. In Dresden, „wo alles begann“, fand der Maler und Zeichner für mehr als 40 Jahre seinen Lebensmittelpunkt und wurde zum wohl bedeutendsten Künstler der deutschen Romantik. Hier setzte er sich mit den Landschaftsgemälden der Alten Meister auseinander, beteiligte sich an den zeitgenössischen Kunstdebatten und wanderte in der näheren und weiteren Umgebung der Stadt, um sich von der Natur inspirieren zu lassen.
Albertinum
Im Albertinum (24.8.2024–5.1.2025) bietet die großzügige Ausstellungsarchitektur 47 Gemälden Friedrichs ausreichend Raum, um in die Tiefe seiner Landschaften eintauchen zu können.
Friedrichs wichtigste Themen – Natur, Politik und Religion – werden in der Vielschichtigkeit, mit der er sie in seinen Kunstwerken reflektierte, sichtbar. Sie werden in fünf Kabinetten präsentiert, die einzelnen Aspekten und Motiven seines Schaffens gewidmet sind: Rückenfigur, Erinnerungsbilder, Farbe, Bäume und Religion. Die Klarheit seiner Landschaftskompositionen und die tiefen Empfindungen, die darin
zum Ausdruck kommen, sorgten schon zu Lebzeiten des Künstlers für Aufsehen und wirken in ihrer Intensität noch heute. Einige von Friedrichs bedeutendsten Landschaftsgemälden wie der „Tetschener Altar“,
Linke Seite, oben: Caspar David Friedrich, Das Große Gehege bei Dresden, 1832
„Schiffe im Hafen am Abend“, der „Friedhof“ oder das „Große Gehege bei Dresden“ sind nur in Dresden zu sehen. Zu Friedrichs eigenen Werken kommen im Albertinum 19 Landschaftsbilder aus der Gemäldegalerie Alte Meister hinzu, die Friedrich intensiv studiert und daraus Anregungen für sein eigenes Schaffen übernommen hat. Dazu gehören Hauptwerke der Galerie von Jacob van Ruisdael, Salvator Rosa und Claude Lorrain. Auf einer Wand, die der Präsentation bei den jährlichen Ausstellungen der Dresdner Akademie nachempfunden ist, zeigt das Museum 121 Gemälde von Künstlerinnen und Künstlern des frühen 19. Jahrhunderts; Werke, mit denen sich Friedrich beschäftigte und von denen er sich mit seiner Malerei abgrenzte. Mit über 60 weiteren Leihgaben aus Madrid,
Linke Seite, oben: Caspar David Friedrich, Böhmische Landschaft mit dem Milleschauer, 1808
Prag, Wien und Winterthur sowie aus deutschen Sammlungen wie Chemnitz, Erfurt, Essen, Lübeck, Mannheim, Schwerin und Weimar bietet die Ausstellung eine intensive Begegnung mit der Epoche der Romantik und Friedrichs melancholisch-hoffnungsvollen Bildwelten. Unter den herausragenden Leihgaben befinden sich „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ aus der Hamburger Kunsthalle sowie der „Mondaufgang am Meer“ und „Der Watzmann“ aus der Alten Nationalgalerie Berlin.
Kupferstich-Kabinett
Mit mehr als 160 Werken stellt das Kupferstich-Kabinett (24.08.–17.11.2024) im Dresdner Residenzschloss den Zeichner Caspar David Friedrich in den Vordergrund und vergegenwärtigt seinen künstlerischen Denk- und Schaffensprozess, der eng mit seinen Wanderungen verknüpft war. Der Kunst auf Papier widmete sich der Künstler bereits vor der Malerei und blieb ihr bis zu seinem Tod treu.
Mit großer analytischer Klarheit und Präzision, aber auch emotionaler Hingabe hielt Friedrich die Landschaften in Dresden, der Sächsischen Schweiz, Greifswald, Rügen oder auch im Riesengebirge in seinen Zeichnungen fest. Die Wege, auf denen er wanderte, werden in der Ausstellung sichtbar und laden dazu ein, den Spuren des Künstlers zu folgen.
Im Kupferstich-Kabinett kann das Publikum den fragilen Studien, Entwürfen und Zeichnungen des Romantikers, die normalerweise lichtgeschützt im Depot aufbewahrt werden, nahekommen. Friedrich zeichnete mit Bleistift und Feder die Linien weiter Küstenlandschaften, knorrige Bäume und schroffe Felsen in seine
Skizzenbücher und schuf Meisterwerke in Sepia- und Aquarellfarben oder Gouache. Im Residenzschloss sind neben exquisiten Leihgaben aus Basel, Paris und Winterthur selten gezeigte Werke wie „Das Felsentor im Uttewalder Grund“ aus dem Museum Folkwang Essen, das „Hünengrab am Meer“ der Klassik Stiftung Weimar, und Friedrichs Werkreihe zum „Plauenschen Grund“ aus der Städtischen Galerie Dresden zu sehen.
Herausragender Höhepunkt der Präsentation ist das jüngst von der Klassik Stiftung Weimar, den SKD und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung der Länder sowie weiterer
Förderer erworbene „Karlsruher Skizzenbuch“, das einen tiefgreifenden Einblick in die frühe, leidenschaftlich präzise Arbeit des Künstlers in und vor der Natur bietet.
Oben: Caspar David Friedrich, Blick aus dem Kapitelsaal der Klosterruine Heilig Kreuz bei Meißen, um 1824
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Stand E05 07. - 08. November 2024
Museum Abteiberg Mönchengladbach, Szenographie: Paul Wenert
Friedrichs vielschichte Gedankenwelt offenbart sich allerdings nicht nur in seinen Zeichnungen, sondern auch in einem einzigartigen Manuskript aus dem Bestand des Kupferstich-Kabinetts, in der er als reifer Künstler die Kunst seiner Zeit reflektierte und kunsttheoretische Überlegungen anstellte.
Die Ausstellung wird neben digitalen Angeboten im Albertinum und im Residenzschloss durch ein umfangreiches Online-Angebot erweitert, das sukzessiv entsteht und über die Laufzeit hinaus dauerhaft zugänglich sein wird. So erhalten Besucherinnen und Besucher unter anderem die Möglichkeit, die Ausstellung bei einem 3D-Rundgang von zu Hause zu erleben und über die Plattform voices (https://voices.skd.museum/) die Netzwerke Friedrichs, die Entstehungsorte seiner Werke sowie Gemälde und Zeichnungen wie das Karlsruher Skizzenbuch interaktiv zu erkunden.
Begleitet wird die Jubiläumsschau in Albertinum und Kupferstich-Kabinett zudem von der Sonderausstellung „Caspar David Friedrich und das Geld seiner Zeit“ (24.08.2024–05.01.2025) im Münzkabinett des Residenzschlosses. Die kleine Präsentation bietet einen Einblick in die finanziellen
Lebensverhältnisse Friedrichs und seiner Mitmenschen im frühen 19. Jahrhundert. Die Zeit des Künstlers in Dresden war eine Periode weitreichender politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Umbrüche in Sachsen und Europa, die sich unter anderem in den zeitgenössischen Münzen, Geldscheinen, Briefen und Umrechnungstabellen widerspiegeln. Anhand von Münzen, Papiergeld, Schatzfunden sowie archivalischen Dokumenten, Preisund Einkommenstabellen und Objekten der Geldaufbewahrung betrachtet das Münzkabinett den Dresdner Maler in seiner Zeit. Darüber hinaus werden Medaillen gezeigt, die zu Ehren des großen Romantikers entstanden sind oder die von ihm inspiriert wurden.
Oben: Ausstellungsansicht "Caspar David Friedrich. Wo alles begann" im Kupferstich-Kabinett
Links, mitte: Das Karlsruher Skizzenbuch im Kupferstich-Kabinett
In der neu konzipierten Interimsausstellung des Gutenberg-Museums in Mainz ist der Name Programm
Architektenbüro h4a Gessert + Randeker Architekten für sich entscheiden konnte. Für die Zeit des Neubaus hat das Gutenberg-Museum einen nicht weniger geschichtsträchtigen Standort gefunden. Einzelne Abschnitte des ehemaligen Reichklaraklosters, die Herberge des Naturhistorischen Museums, wurden saniert, sodass
Im Herzen der Mainzer Altstadt, am historischen Standort gegenüber dem Dom, wird in den kommenden Jahren das neue Gutenberg-Museum, ein Ensemble aus verschiedenen Gebäuden, entstehen. Noch bis zum 6. Oktober 2024 kann die Ausstellung am Liebfrauenplatz 5 besucht werden. Der Schellbau, wie das in den 1960er Jahren eröffnete Ausstellungsgebäude heißt, wird nach der Schließung des Museums rückgebaut und macht Platz für einen Neubau.
Denn um auch für nachfolgende Generationen das Erbe Gutenbergs ansprechend vermitteln zu können, braucht es Gebäude, welches den Anforderungen eines Museumsgebäudes der heutigen Zeit entspricht.
Das Museum wird sich noch mehr in die Mainzer Stadtgesellschaft einfügen und soll ein „Haus für alle“ werden. Basierend auf der Arbeit der „Arbeitswerkstatt Modernisierung Gutenberg-Museum" wurde im Februar 2022 ein Architektenwettbewerb ausgelobt, welchen das Stuttgarter
das Gutenberg-Museum vorübergehend mit ausgewählten Objekten einziehen kann. Die Interimsausstellung „Gutenberg-Museum MOVED“ ist dabei viel mehr als nur eine Auswahl der wichtigsten Schätze des Museums. Besucher:innen erwartet ab dem 23. November ein neu entworfenes und interaktives Szenografiekonzept.
So wie einst Johannes Gutenberg die Welt mit seinen Erfindungen in „Bewegung“ versetzte, trägt das Gutenberg-Museum diese Bewegung weiter fort. Unter der Überschrift „Mit Gutenberg in die Zukunft – Schlaglichter einer Medieninnovation“ werden in der Interimsausstellung herausragende mediengeschichtliche Objekte aus der Sammlung des Gutenberg-Museums präsentiert und mit aktuellen Thematiken aus Gesellschaft und Medien verknüpft. Sie zeigt bewegende Geschichten rund um die bewegende Person Gutenberg und um dessen mediales Echo, welches noch heute nachhallt.
Die neuen Ansätze in der musealen Präsentation kommen in den eigens für die Interimsausstellung sanierten Räumlichkeiten des Naturhistorischen Museums bestens zur
Geltung. Das mit dem Stuttgarter Atelier Brückner entwickelte Szenografiekonzept beinhaltet eine frische und zeitgemäße Ansprache der Gäste des Gutenberg-Museums in historischem Ambiente.
Im Eingangsbereich werden die Besucher:innen von Gutenberg höchstpersönlich begrüßt – und zwar durch das eindrucksvolle „Scholl-Denkmal", eine von Joseph Scholl im Jahr 1827 geschaffene Sandsteinstatue Gutenbergs.
Nach vielen Jahrzehnten im "Haus zum Römischen Kaiser", dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Gutenberg-Museums am Liebfrauenplatz zog das Denkmal vor sechs Jahren anlässlich einer Sonderausstellung zum Gutenberg-Jahr 2018 ein paar Meter weiter in das damalige Museumsfoyer.
Kein leichtes Unterfangen, denn immerhin ist die Sandsteinfigur annähernd lebensgroß.
Es ist selbstredend, dass das älteste Denkmal des Erfinders „sein" Museum mit in die Interimsausstellung begleitet. Nun verleiht das älteste Denkmal des Erfinders dem Museumseingang eine besondere historische Atmosphäre, die das Erbe Gutenbergs lebendig hält und dessen bedeutenden Einfluss würdigt.
Im angrenzenden Raum lädt ein neu gestaltetes Stadtmodell dazu ein, die faszinierende Geschichte der Landeshauptstadt Mainz zu entdecken. Es veranschaulicht sowohl Gutenbergs Leben und seine bedeutenden Wirkungsstätten als auch wichtige Orte der Wissenschaft und Innovation in der Stadt.
Das benachbarte Kirchenschiff beherbergt den zentralen Medientisch. Dieser wird ergänzt durch Vitrinen und illuminierte Bilder in den Nischen. In verschiedenen Themenbereichen laden die Exponate zur Auseinandersetzung mit der Frage ein, wie
relevant das Wirken Gutenbergs heute noch ist. Beim Eintritt in die Ausstellung erhalten die Besucher:innen eine Medienkarte in Form eines leeren Blatt Papiers, welches einen Chip enthält. Die Karte ermöglicht den Abruf zusätzlicher Inhalte an mehreren interaktiver Stationen in Form einer abstrahierten Druckerpresse. Einzelne Objekte der Ausstellung werden somit auf dem Papier zum Leben erweckt.
Im Refektorium, dem linken Gebäudeteil des ehemaligen Klosters, befindet sich das Highlight der Ausstellung: die Schatzkammer mit den beiden Gutenberg-Bibeln. Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen und strengen konservatorischen Vorgaben werden dort die ältesten und wertvollsten Exponate des Hauses in einem ebenerdigen Kubus präsentiert. Bis heute gehören die Gutenberg-Bibeln zu den schönsten und wertvollsten gedruckten Büchern und bilden als analoges Medium den einzigartigen Auftakt des Buchdrucks mit beweglichen Lettern.
Auch dem Bedürfnis der vor allem jüngeren Generation, ein Bild von sich festzuhalten und mit anderen zu teilen, kommt die Interimspräsentation entgegen. An einer Selfie-Station können die Gäste ein Foto von sich in der Kulisse einer Druckwerkstatt machen und den Schnappschuss am Ende der Ausstellung ausgedruckt mit nach Hause nehmen.
In den oberen Etagen geht es überwiegend analog zur Sache: In zwei Gutenberg-Werkstätten wird anschaulich demonstriert, wie zu Gutenbergs Zeit gedruckt wurde. Auch der Druckladen, die museumspädagogische Abteilung, bietet weiterhin als einzigartiger
Projektraum die Möglichkeit, Druckgeschichte(n) hautnah zu erleben.
Naturwissenschaften und Druckkunst unter einem Dach
Die Entscheidung der Landeshauptstadt Mainz, beide städtischen Museen für einige Jahre zusammenzulegen, ist ein Pilotprojekt, das neue Synergieeffekte erzielt und mit den unterschiedlichen Ausstellungsinhalten beider Häuser neue Formen musealer Zusammenarbeit ermöglicht. Dem gesamten Projekt ist die Idee der Nachhaltigkeit eingeschrieben. Die sanierten Räume bieten dem Naturhistorischen Museum in der Nachnutzung die Option, sich nach dem Auszug des Gutenberg-Museums neu in Szene zu setzen und die eigenen Ausstellungsinhalte neu zu präsentieren.
Oben: Bis heute gehören die Gutenberg-Bibeln zu den schönsten und kostbarsten gedruckten Büchern und bilden als analoges Medium den einzigartigen Auftakt des Buchdrucks mit beweglichen Lettern.
Das Beavers befindet sich in Erlenbach am Main, fast genau in der Mitte zwischen Frankfurt und Würzburg und wurde vor vielen Jahren von Christoph Reichel-Dittes und seiner Familie gegründet.
Das Rock-Museum „Beavers“ ist ein Anziehungspunkt für Freunde aller populären Musikrichtungen. Den Schwerpunkt bildet die Rockmusik, aber Schlager- und Volksmusikfans sind im Beavers ebenso gerne zu Besuch wie Techno-Freaks oder Metal-Jünger. In dem Museum finden im Jahr über 100 Veranstaltungen statt.
Rory Gallaghers Weggefährte Gerry McAvoy gastierte mehrfach hier und gab es den Betreibern schriftlich: „Ich war richtig verblüfft von der Vielzahl der Memorabilia, die alle Wände des Beavers zieren.” Corky Laing (Mountain) schrieb sogar einen Zwei-SeitenBrief und zog das Fazit: „Es war brillant für mich, in diesem Umfeld aufzutreten” und Leo Lyons (Ten Years After) gratulierte zum zehnjährigen Jubiläum des Beavers: Es ist immer großartig, hier aufzutreten. Signierte Gitarren, unter anderem von den Rolling Stones, Jethro Tull, Deep Purple, Graham Nash, Keith Richards, Saga, Manfred Mann, Hooters, Spotnicks, Steve Lukather und von vielen weiteren Künstlern sind in den Räumlichkeiten zu sehen.
Zu bestaunen sind im Museum Memorabilien aus 7o Jahren Musikgeschichte. Eine
speziell für Peter Kraus gefertigte Framus-Gitarre gibt es zu bewundern und auch Bühnenkleidung der Schlagerlegende Manuela ist zu sehen.
Gold- und Platin-Awards von vielen berühmten Musikern wie z.B von den Beatles, Paul McCartney, Rory Gallagher, Hootie and the Blowfish, Jimi Hendrix und vielen weiteren Künstlern glitzern den Beavers-Gästen entgegen.
Auf hunderten, teils 60 Jahre alten Konzertplakaten grüßen die Starclub-Heroinnen The Liverbirds neben der Jazz-Legende Ella Fitzgerald von einer der Wände im Konzertsaal, die Hagener NDW-Rocker Extrabreit haben ihren Platz neben dem Rock’n’Roll-Urvater Chuck Berry gefunden, Kings of Leon hängen zwischen Depeche Mode und AC/DC. Zu sehen ist außerdem ein Plakat vom legendären Woodstock-Festival das von vielen Künstlern signiert wurde.
Aber auch voll funktionsfähige Juke-Boxen, alte Radiogeräte, Grammophone und weitere antike Abspielgeräte gibt es zu bewundern. Hunderte signierte Platten-Cover, Konzerttickets von den 50er Jahren bis aktuell und viele weitere Erinnerungsstücke an die Musik der letzten 70 Jahre sind ausgestellt.
Die Zig-Tausend Schallplatten, Zeitschriften wie „Bravo”, „Musikparade”, „Melody Maker”, „Musical Express“ , „Rolling Stone“,
Autogramme, Konzerttickets, Fotos, und viele mehr hat Reichel haarklein digital katalogisiert, so dass zusätzlich zum Museum auch noch ein akribisch geführtes Archiv zur Populären Musik entstanden ist.
Neben der Dauerausstellung werden auch immer wieder verschiedenen Kapitel der Musikgeschichte dargestellt. So gab es im letzten Jahr alte Kinoplakate von schauspie-
lernden Musikern bzw. singenden Schauspielern und die dazugehörigen Schallplatten zu sehen und in diesem Jahr fand eine Ausstellung zum Thema Beatles statt. Begleitet werden diese Ausstellungen jeweils von passenden Musikveranstaltungen.
Die Ausstellungsstücke werden von Zeit zu Zeit ausgetauscht, so daß es immer wieder Neues zu sehen gibt.
Beavers – Rock-Museum und Live-Club! Dr.-Gammert-Str. 7a 63906 Erlenbach am Main Tel. +49 (0) 9372 – 706 34 54 info@beavers-music.de www.beavers-music.de www.rock-museum.de
„Ich steh` auf Kunst!“
Ein kreativer FOTOBODEN™ wird Teil der Inszenierung und erschafft unvergleichliche Erlebnisse in gigantischen begehbaren Kunstwerken auf der ganzen Welt
Ein kreativer FOTOBODEN™ wird Teil der Inszenierung und erschafft unvergleichliche Erlebnisse in gigantischen begehbaren Kunstwerken auf der ganzen Welt.
Im Ballon Museum stehen Besuchende dank FOTOBODEN™ unweigerlich auf Kunst – mehr kann sich eine Ausstellung nicht wünschen. In der riesigen Wanderausstellung mit Stationen unter anderem in Paris, Mailand, Neapel, London, Atlanta, Barcelona und Düsseldorf können auf einer Fläche von 17.000 Quadratmetern – mehr als zwei Fußballfeldern – Besucherinnen und Besucher Kunst nicht nur von außen betrachten, sondern auch Objekte berühren und ein Bestandteil der Kunst werden.
Mit FOTOBODEN™ konnte eine neue Welt erschaffen werden, die den Vorstellungen der Künstler gerecht wurde und so den Anspruch an ein Kunsterlebnis gleichermaßen bei Besucher: innen und Ausstellenden neu definiert.
Die einfache Handhabe auch auf riesigen Flächen machte den individuell bedruckbaren Vinylboden zum perfekten Partner. Dass mit FOTOBODEN™ außerdem der logistische Aufwand sehr gering gehalten werden konnte, war ein weiterer wichtiger Faktor für das Gelingen dieser weltweiten Wanderausstellung.
Es zeigt sich einmal wieder, dass FOTOBODEN™ mehr ist als nur ein Bodenbelag. Er ist ein vielseitiges Gestaltungselement, das kulturelle Räume bereichert und Besuchererlebnisse nachhaltig prägt. Besuchen Sie uns auf www.fotoboden.de und entdecken Sie die unendlichen Möglichkeiten der individuellen Bodengestaltung.
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Wie entstanden der „röhrende Hirsch“ und andere textile Wandbilder in den Wohnstuben unserer Großeltern? Was versteht man unter der „Formel 1 des Ostens“?
Die ehemalige heimische Textilindustrie und die Rennstrecke Sachsenring stehen im Mittelpunkt der Ausstellungen im Textil- und Rennsportmuseum Hohenstein-Ernstthal in Westsachsen.
Hier erleben Sie funktionstüchtige Jacquard-Webmaschinen, die mit der Technologie der Lochkarte, dem Ursprung der heutigen digitalen Welt, eine Vielfalt an Mustern in Wandbilder einwebten. Auf der legendären Rennstrecke Sachsenring waren in den 1980er Jahren die rasanten Rennautos der Klasse MT 77 Publikumsmagnete, die zur Bezeichnung „Formel 1 des Ostens“ führten. Heute wird hier jährlich der Motorrad Grand Prix Deutschland ausgetragen.
Textile Welten
Ein textiles Wandbild mit dem Motiv des "Röhrenden Hirsches" war um 1930 bis 1950 typisch über den Sofas der Großelterngenerationen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit der schweren Jacquardwebtechnik in unserer Region ein breites Sortiment an Tischdecken, Möbelstoffen und Wandbildern gewebt.
Linke Seite, oben: Wandbild „Röhrender Hirsch“ und „Venedig“, um 1935. Foto: Andreas Tittmann
Unten: Webschütze
Rechte Seite, links oben: Das Museum befindet sich in einer ehemaligen Jacquardweberei, die 1867 gegrünet wurde.
Herzstück des Museums ist die historische Schauweberei, die einen authentischen Eindruck von der Produktion vermittelt. Anhand zahlreicher Arbeitsgänge vom Entwurf bis zum fertigen Gewebe kann man hautnah die Herstellung der Textilien miterleben. Der Lärm der Webstühle und der Geruch der ölgetränkten alten Dielung lassen die Arbeitswelt der ehemaligen Textilarbeiter wieder lebendig werden.
Ab 1840 entstehen die ersten Webfabriken mit der Spezialisierung auf Bett- und Diwandecken. Die reich gemusterten, schweren Stoffqualitäten werden auf dem 1805 erfundenen Jacquardwebstuhl gefertigt. Auf Messen und Märkten sind die „Hohensteiner Decken“ ein Markenzeichen.
Um 1910 sind über 30 mechanische Webereien ansässig, die Decken, Möbelstoffe und das neue Sortiment der gewebten Wandbilder produzieren. Neben dem Binnenmarkt
wird auch ein großer Teil der Produktion in alle Welt exportiert. Der allgemeine Wirtschaftsaufschwung Mitte der 1920er Jahre beschert auch den Hohenstein-Ernstthaler Decken- und Möbelstoffwebereien einen Wachstumsboom, der jedoch 1929 durch die Weltwirtschaftskrise jäh einbricht.
1953 entsteht aus zuvor enteigneten Betrieben der VEB Möbelstoffwebereien Hohenstein-Ernstthal mit über 1000 Beschäftigten. Von den immer noch hoch in Mode stehenden Wandbildern werden in den Jahren 1957 bis 1964 über vier Millionen Stück gefertigt, das Sortiment umfasst 95 verschiedene Motive, davon 20 in modernem, zeitgemäßem Design.In der Sammlung des Museums befinden sich ca. 350 verschiedene Motive von gewebten Wandbildern aus der Zeit von 1900 bis 1990.
Der umfassendste Zusammenschluss zum VEB Möbelstoff- und Plüschwebereien Hohenstein-Ernstthal (MPW) erfolgt 1971. Der Großbetrieb mit über 5000 Beschäftigten besteht aus 56 Einzelstandorten in den vier Teilwerken Hohenstein-Ernstthal, Chemnitz, Kirchberg und Lichtenstein. Die Kollektion umfasst neben Möbelbezugs- und Dekostoffen auch Tischdecken, Webbilder, Gebetsteppiche, Autositzbezüge, Plüsche für Spielwaren, Mützenplüsch für die Volksarmee, Malerwalzen, Bettumrandungen und Kunstblumensamt. In den 1970er Jahren
Oben: Nähmaschinen und Mode ergänzen die Ausstellungen zur Textilgeschichte
werden in großem Umfang glatt gemusterte Stoffe für Ikea in Schweden produziert.
Pro Tag entstehen mehr als 100.000 qm Stoffe in einer Bandbreite von insgesamt 1000 Dessins mit über 5000 Farbvariationen. Der MPW Hohenstein-Ernstthal erzeugt ca. 75% des Möbelstoffbedarfs der DDR. Exporte gehen in alle Ostblockstaaten sowie in fast alle Länder Westeuropas und nach Übersee wie Neuseeland, Japan oder Saudi-Arabien.
Mit der politischen Wende kommt es 1991 zur Liquidation des VEB MPW, vier Jahre später 1995 wird in einem der Betriebsteile das Museum errichtet.
In einem zweiten Saal werden an funktionstüchtigen Strickmaschinen die ehemals weltweit bedeutende Herstellung von Strumpfwaren aller Art gezeigt, die in unserer Nachbarstadt Oberlungwitz, auch als Strumpfstadt bezeichnet, zuhause war. Aus unseren umfangreichen Textilsammlungen zeigen zwei Ausstellungen die Vielfalt der hier in über 100 Jahren industriell gefertigten Produkte: Wandbilder, Möbelbezugsstoffe, Tischdecken, Strümpfe, Handschuhe, Unterwäsche, Trikotagen, Bademoden, Malimoerzeugnisse u.v.a.
Legenden vom Sachsenring
Die 1927 gegründete Rennstrecke Sachsenring ist heute mit der Ausrichtung des deutschen Motorrad Grand Prix das größte Sportereignis in Deutschland mit ca. 250.000 Besuchern; in den 1950er Jahren sogar über 350.000. Entlang einer chro-
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nologischen Rennstrecke vom ersten Badberg-Vierecks-Rennen 1927, dem Großen Preis von Europa in den 1930er Jahren, über die Weltmeisterschaftszeit 1961 bis 1972, das Ende der alten Rennstrecke 1990 und den Neubeginn des MotoGP auf dem Sachsenring 1998 kann der Besucher die geschichtliche Entwicklung des Sachsenrings ergründen. Neben ca. 25 Rennmotorrädern ist in der Ausstellung der DDR Formelrennwagen MT 77 zu sehen, ein Beispiel für die Rennautos der Formel 1 des Ostens. In einem Kinobereich dokumentieren historische Filmaufnahmen ab 1927 bis in die Gegenwart die Begeisterung, die die alljährliche Rennveranstaltung vor allem auf der alten Rennstrecke durch die Stadt Hohenstein-Ernstthal bei den Zuschauern auslöste.
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Mit allen Sinnen in die Bibel hineinschlüpfen
Bibelwelt Salzburg – Das Erlebnishaus zum Buch der Bücher wird zehn Jahre jung. Autor: Dr. Eduard Baumann, Direktor der Bibelwelt
Nach 12 jähriger Planungsphase und zweijähriger Bauzeit entsteht im April 2015 in Salzburg die „Bibelwelt“ als interaktives Erlebnishaus. Auf 1000 m² werden in der Elisabeth-Kirche, von der Zweidrittel für die Bibelwelt reserviert wurden, die Themen hebräische Schrift, Judentum, Prophet/inn/ en, Jesus, Paulus und die Umwelt der Bibel präsentiert. Eine Familienoase, Legospielstationen und ein großes Beduinenzelt laden zum Verweilen bei Kaffee, Tee und allerlei biblischen Accessoires im Museumsschopp ein. Ein Bibelgarten bildet den paradiesischen Vorplatz zur Bibelwelt. Leiter des ökumenischen Projektes auf Vereinsbasis ist der röm.-kath. Pfarrer und Bibelreferent der Erzdiözese Salzburg, Heinrich Wagner.
Die Besonderheit dieses Bibelhauses ist die Grundidee, biblische Inhalte durch Erlebnisarchitektur lebendig werden zu lassen. Alle Sinne werden dabei angesprochen. Es gilt das Motto „Berühren erwünscht!“ Kunstwerke, dunkle Gänge, Riech- und Taststationen sowie die altersspezifisch erstellten Audioguides lassen die Besucher/ innen in eine sie ergreifende multimediale Erlebniswelt eintauchen.
Hinter einem 8 m hohen Ohr betritt man einen Raum mit Wurzeln, der die Bibel als kulturelles und religiöses Buch vorstellt, das die Welt maßgebend geprägt hat. Es folgt eine überdimensionale Schriftrolle, die die ersten Zeilen der Bibel in hebräischen Buchstaben präsentiert.
Im 1. Stock werden die Prophet/inn/en des Alten Testaments ins Zentrum gerückt. Kinder und gelenkige Abenteuer/innen
steigen in das im tosenden Sturm bedrohte Schiff des Jona und folgen dessen - mit viel Gegenwind versehene - Reise nach Ninive. Der Jesusweg beginnt am Jordan mit einem modernen Schweißkunstwerk Johannes des Täufers. Danach taucht man in die orientalische Welt Jesu ein, vorbei am Raum der Fülle der Reich Gottes Predigt Jesu, der Heilung des blinden Bettlers Bartimäus, zu den Stufen des Jerusalemer Tempels, um schließlich vorbei am Judaskuss den ersten
dunklen Gang - den Todesgang Jesu - vorsichtig vorwärts tastend hindurch zu gehen. Er endet im hellen Auferstehungsraum. Der Paulusweg startet mit dessen Werkstatt
als „Zeltmacher“ und führt die Besucher/ innen durch einen 10 m langen verwinkelten dunklen Gang. Hier kann nicht nur erfahren werden, wie Paulus nach seinem Lichterlebnis vor Damaskus zu Boden stürzt und erblindet. Man erlebt am eigenen Leib, wie es sich in vollkommender Dunkelheit als „Blinde/r“ anfühlt, den Weg bis zu den segnenden Händen des Hananias zu finden, die Paulus das Augenlicht zurück schenken, um dann im Raum der Wüste nachzuspü-
ren, wie er dieses Erlebnis in dreijähriger Einsamkeit verarbeitet hat. Ein Gigantofuß verdeutlicht die großen Anstrengungen der folgenden Missionsreisen, die auf einer 40 m² großen, begehbaren Landkarte nachvollzogen werden können. Auf zehn Städten, in denen er länger wirkte, stehen Säulen mit Gucklöchern, hinter denen die Orte sichtbar werden. Die Besucher/innen können Rätsel lösen und mit richtiger Antwort Tresore öffnen, in denen etwas von
dem erlebbar wird, was uns die Texte von Paulus erzählen. Wer will, kann dies alles auch vom Deck des 10 m langen Paulusschiffes überblicken.
Schließlich zeigt ein Taufspiel, wie die Predigt des Paulus die antike Klassenwelt aufsprengt und den Startschuss für einen langen und noch andauernden kulturellen Entwicklungsprozesses setzt, an dessen Ende die Gleichheit aller Menschen steht. So schreibt Paulus den Galatern „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid «einer» in Christus Jesus.“ (Gal 3,8) Ein Judentumsraum, ein Bibelkino und eine geheimnisvolle „Zelotenrutsche“ machen den Besuch für Groß und Klein zu einem besonderen Erlebnis.
Hier ist etwas europaweit Neues entstanden, das einen starken kulturellen und religiösen Impuls in unserer Gesellschaft setzt, die heute mehr denn je nach Orientierungspunkten für ein gelingendes Zusammenleben sucht.
Bibelwelt
Dr. Eduard Baumann
Plainstr. 42 A 5020 Salzburg, Österreich +43 (0)676 8746 7080 info@bibelwelt.at www.bibelwelt.at
Museum Karlstein am Main
Geologie, die Schlacht bei Dettingen von 1743 und Kinderwelten. Autor: Joachim Lorenz
Einst als Schulhaus errichtet, später als Rathaus genutzt, seit 1975 Museum: Das Gebäude aus den Jahren 1905/1913 beherbergt seit nunmehr fast 50 Jahren ein aktives Museum im Karlsteiner Ortsteil Dettingen. Betreut wird es vom örtlichen Geschichtsverein.
Im 1. Obergeschoss werden Funde aus der Vorgeschichte gezeigt, die bei der Kiesgewinnung und beim Autobahnbau gefunden wurden. In einem großen Raum wird die Schlacht von 1743 in der österreichischen Erbfolge zwischen Franzosen und Engländern thematisiert, zu deren Siegesfeier Georg Friedrich Händel das „Dettinger Te Deum“ komponierte. Das 2. Obergeschoss ist ein klassisches Heimatmuseum und präsentiert die Ortsgeschichte. Im Dachgeschoss befinden sich die umfangreichen
Unten:
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„Kinderwelten“, d.h. Spielzeug und kindgemäße Gebrauchsgegenstände aus der Zeit zwischen 1900 und den 1970er Jahren.
Der Keller beherbergt geologisch-mineralogische Exponate und Rohstoffe aus der Region Spessart. Dazu auch als Ergänzung
Oben: Das Museum in Karlstein a. Main
Blick in den Raum mit den Exponaten zur Schlacht bei Dettingen 1743
farbige und seltene Belegstücke wie Meteoriten, Kupfererze, Konkretionen und diverse Mineralien als Erze für Metalle und Produkte des Alltags.
In der Graslitzer Stube im Erdgeschoss wird an die Vertreibung der deutschen Menschen nach dem 2. Weltkrieg aus dem heute tschechischen Erzgebirge erinnert sowie deren Aufbauleistung gewürdigt.
Sonderausstellungen in unregelmäßigen Abständen erweitern das Museum. Derzeit ist eine zum facettenreichen Fossilien Holz des Main-Einzugsgebiet zu sehen. Diese wird ab Mai 2025 von einer zur Schlacht bei Dettingen 1743 und zu den bronzezeitlichen Gussformen aus dem seltenen Gestein Hösbachit abgelöst.
Der Geschichtsverein öffnet auch die benachbarte spätgotische Hippolyt-Kirche für Besichtigungen. Nicht weit vom Museum lädt die Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1923 zu einem Besuch ein. Sie gilt als die erste moderne Kirche Deutschlands und beherbergt einen beeindruckenden Freskenzyklus aus der Zeit des Expressionismus.
Oben, rechts: In den „Kinderwelten“ wird Spielzeug der letzten 120 Jahre gezeigt
Mitte, rechts: Ein Blick ins frühmittelalterliche Karlstein
Unten, rechts: Im Keller befindet sich die Ausstellung zur Geologie und den Rohstoffen der Region
Links, mitte: Latènezeitlicher Mahlstein aus einem Hügelgrab – das Gestein stammt aus der Eifel
Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet Museen innovative Möglichkeiten, um das Museumserlebnis zu transformieren und die Art und Weise zu revolutionieren, wie Sammlungen präsentiert und mit Besuchern interagiert wird. Mit ihrer Fähigkeit, Daten präzise zu analysieren, unterstützt KI nicht nur die Klassifizierung und Analyse von Sammlungen, sondern bereichert auch die
Gestaltung von Ausstellungen, indem sie diese individueller und interaktiver macht.
Eine beeindruckende Umsetzung dieser Idee zeigt der AI EXPERIENCE ROOM im Reutlinger Innoport, der mithilfe von modularen Mila-wall Stellwänden realisiert wurde. Diese temporären und flexiblen Raum-in-Raum-Lösungen vereinen KI mit
interaktiven Erlebnissen und Lernprozessen. Der AI EXPERIENCE ROOM bietet eine einzigartige Umgebung, in der Besucher durch den Einsatz von KI in ein spannendes Abenteuer eintauchen, in dem sie Rätsel lösen, Exponate erkunden und Schritt für Schritt neue Technologien entdecken. Museen können gerade damit auch ein junges Publikum ansprechen bei denen Experience Rooms schon längere Zeit etabliert sind. Es handelt sich also nicht um einen kurzfristigen Trend, sondern um einen neuen Weg, spielerisch Wissen zu vermitteln.
Der Raum ist in drei separate Bereiche unterteilt, die jeweils thematisch und gestal-
terisch aufeinander aufbauen. Im ersten Raum, einer Werkstatt, beginnt die Reise. Im nächsten Raum, einem Hightech-Labor, wird das Erlebnis vertieft. Schließlich gelangen die Besucher in einen vollständig schwarz gestalteten Raum mit großen Bildschirmen, der durch eine futuristische Atmosphäre besticht. Überall gibt es versteckte Details zu entdecken: alte Spinde, Radios und Schubfächer und Objekte, die mit Scannern interaktiv erforscht werden können.
Das Konzept ist inspiriert von den populären Escape Rooms und fördert spielerisch das Verständnis von Zukunftstechnologien mit besonderem Fokus auf Künstliche
Intelligenz. Diese Erlebniswelt richtet sich an Familien, Technologieinteressierte und Unternehmen gleichermaßen und schafft Raum für moderne Wissensvermittlung.
Durch die innovative Raumgestaltung mit modularen Wänden wird das Erleben auf eine neue Ebene gehoben. Mila-wall, als Experte für flexible Raum-in-Raum-Lösungen, bietet Museen die Möglichkeit, ihre Ausstellungen durch solche dynamischen Raumkonzepte zukunftsweisend und inspirierend zu gestalten. So entstehen Lernund Erlebnisräume, die den Wissens- und Technologietransfer auf spannende Weise unterstützen.
Die Räume sind auf Basis der modularen und wiederverwendbaren Stellwandtechnik gestaltet, das heißt Sie können jederzeit an neue Inhalte angepasst werden, umgebaut oder an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Wenn ein Raum nicht mehr benötigt wird, können ca. 80-90% der Stellwände für Ausstellungen wiederverwendet werden. Nachhaltig, flexibel und immer wieder einsetzbar.
Der AI EXPERIENCE ROOM ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Künstliche Intelligenz das Potenzial hat, Museen als Orte des Lernens, Staunens und Entdeckens neu zu definieren.
Besuchen Sie uns auf der Mutec in der Halle 4, Stand C15. Entdecken Sie vor Ort die vielfältigen Möglichkeiten der Mila-wall, von der Stellwand, zum Chillout Room, zur Videobox und zum KI-Experience Room.
Wir erzählen die Geschichte der Elektrifizierung. Autor: Hanswalter Dobbelmann
Wie wählte man eigentlich mit einem Telefon ohne Tasten? Wer oder was ist Ohm? Was ist eine Fönraupe? Sind Elektroautos ein neues Thema? Kann man Blitze einfangen und ausstellen? Und wie kommt der Strom in die Steckdose? Das sind Fragen, die man sich vielleicht stellt, wenn man anfängt, über etwas so Alltägliches wie Strom nachzudenken. Die Geschichte dazu erzählen wir in der Zeitreise Strom.
Aktive Anlage, Denkmal und Museum
Unser Museum befindet sich im Umspannwerk Recklinghausen direkt an der Stadtgrenze zu Herne an Emscher und Rhein-Herne-Kanal. Es wurde im Februar 1928 in Betrieb genommen und versorgt bis heute den Stadtteil Recklinghausen-Süd mit Strom. In zwei der alten Gebäude, die seit 1994 unter Denkmalschutz stehen, sowie in den beiden Neubauten von 2000 und 2009 warten 2.000 qm Ausstellungsfläche darauf, entdeckt zu werden.
Nach einer spielerischen Einführung in das Phänomen Strom mit Handbatterie, Kurbelgenerator und riesigen Plasmakugeln zeigen wir historische Maschinen zur Stromerzeugung. In einem weiteren Ausstellungsbereich wird die historische Dimension der Elektromobilität aufgearbeitet. Dieser schließt an eine „Platzsituation um 1925“ an, in deren Mitte eine Straßenbahn von 1916 steht. Unsere Schaudepot gibt Einblicke in die Sammlungsarbeit des Museums und beherbergt manch merkwürdige Objekte wie Rauchverzehrer, ein Schuh-Röntgengerät oder frühe Elektrotherapiegeräte. Im Obergeschoß zeigen wir auf dem weiteren Rundgang an zahlreichen Beispielen aus Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft und Haushalt, wie der Einsatz von Elektrizität unseren Alltag verändert hat. Hier werden viele Besucherinnen ihnen sehr vertraut vorkommende Objekte wiederentdecken. Im historischen Umspannwerk erfahren die Besucherinnen dann einiges über die Technik von Stromtransport und Stromverteilung.
Ein Museum mit Zukunft
Aber: Elektrizität ist kein rein historisches Thema. Weil unser Alltag auch morgen ohne Elektrizität nicht denkbar ist, werfen wir einen Blick in die Zukunft. Sind die Stromnetze von morgen sichtbar? Wie macht man Strom aus Wind und Sonne und reicht der für alle? Fahren wir morgen überhaupt noch Auto und wenn ja, fahren wir selbst oder machen das Roboter für uns? Das sind Fragen, denen wir in diesem Ausstellungsteil auch nachgehen werden.
Mit Kaffeesatz, Frosch auf der Leiter, einem Kartenspiel und anderen merkwürdigen Objekten beginnt der Start in unseren Zukunftsbereich aber eher ungewöhnlich. Die Begriffe Energie, Netze, Mobilität und Mensch-Maschine erwartet man da eher, wenn es um die Zukunft der Elektrizität geht. An diesen vier Themenfelder zeigen wir, welche Visionen die Menschen seit
jeher mit Elektrizität verbunden haben und welche Vorstellungen der Welt von morgen wir heute mit ihr verbinden.
Unser erster Blick in die Zukunft beginnt in der Vergangenheit. Denn die geheimnisvolle Energie Elektrizität hat die Menschen schon früh dazu veranlasst, sich zu überlegen, was da wohl möglich sein würde. Zitate belegen, dass auch die Fachleute damals nicht immer richtig gelegen haben, weder atomgetriebene Staubsauger noch Flugzeuge sind bis heute Wirklichkeit. In anderen Bereichen ist da mehr passiert und unser Roboterstammbaum zeigt, dass auch diese Geschichte schon recht alt ist.
Im letzten Raum schauen wir dann aus der Zukunft auf heute. Hier stehen die Dinge im Mittelpunkt, in denen wir aktuelle Lösungsansätze für die Zukunft sehen. E-Scooter, die Wärmepumpe, Solardachziegel und sogar der Thermomix sind bei uns deshalb schon „museumsreif“. Was es damit auf sich hat, erklären wir dann im Verlauf dieses Ausstellungsbereichs.
Das Museum ist Teil eines touristisch attraktiven Areals
Der Bedeutung des Museums für die regionale Geschichte entsprechend, ist die Zeitreise Strom im Umspannwerk Recklinghausen ein Ankerpunkt auf der Route der
Industriekultur. 25 „Meilensteine der Industriekultur“ bilden hier ein Netz von Orten mit besonderer historischer Relevanz und herausragender touristischer Bedeutung. Die Auszeichnung „Ankerpunkt“, erkennbar an der gelben „Ankerpunktnadel“, ist ein Qualitätssiegel und gleichzeitig auch ein Qualitätsversprechen an die Besucher.
Zusammen mit dem benachbarten, über eine Emscherbrücke angebundenen Stadthafenareal, dem Emscherradweg, der stillgelegten Emscherkläranlage in Herne und der nahen Haldenlandschaft Hoppenbruch/ Hohewart ist im Museumsumfeld eine attraktive touristische Achse für Naherholung suchende Menschen und Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland entstanden, auf der sich jährlich mehr als 100.000 Menschen bewegen. Viele davon nutzen den Emscherradweg und machen auf ihrer Fahrt Station am Museum. Das Museum ist zertifizierte Tourist Information und hält dementsprechend touristische Informationen über Recklinghausen und Herne bereit. Das Museum verfügt über ein Museumscafé mit Außenbereich und einen Museumsshop, in dem eine Auswahl regionaler Produkte angeboten wird.
Zeitreise Strom –
Das Deutsche Elektrizitätsmuseum Uferstr.2-4 45663 Recklinghausen Tel. 02361/9842216 info@zeitreisestrom.de www.zeitreisestrom.de
Stadtgeschichtliches Museum Wismar SCHABBELL
Die eigene Dauerausstellung entdecken
Einige Jahre hatte es gedauert, bis das SCHABBELL, das Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude des Stadtgeschichtlichen Museums der Hansestadt Wismar am 17.12.2017 nach sieben Jahren des Umbaus und der Kernsanierung erstmals wieder seine Türen für Gäste öffnete. Die Dauerausstellung zur fast 800-jährigen Stadtgeschichte war noch nicht ganz fertig, einige Ausstellungbereiche standen bis dato erst auf dem Papier. Überall waren noch kleine Ecken, die an die vergangenen Jahre der Bautätigkeit erinnerten. Stück für Stück wurde in den folgenden Jahren ergänzt: Die Dauerausstellung wurde um die Bereiche Wismar-fürstlich und Wismar-schwedisch erweitert und durch ein Lapidarium und ein Schaumagazin bis 2021 komplettiert. Das Museum versteht sich als barrierearmer und mehrsprachiger Hafen für interessierte und neugierige Menschen von Nah und Fern.
Wunderbar, die Dauerausstellung mit ihren fast 3000 Exponaten ist fertig. Nun ist die Arbeit für das Museumsteam also endlich vollbracht, oder?
Weitere sieben Jahre später können wir diese Frage eindeutig beantworten: Eine Dauerausstellung zu Planen ist ein Kraftakt, aber sie auch mit Leben zu erfüllen und dem Gast zu erläutern, eine Daueraufgabe.
Der repräsentative Bau an der Schweinsbrücke 6/8 wurde einst vom Wismarer Ratsherren und späteren Bürgermeister Heinrich Schabbell als Wohn- und Arbeitshaus für sich und seine Familie erbaut. Die Familie erwirtschaftete im 16. und 17. Jahrhundert ihren Wohlstand durch das Verhandeln ihres, in diesem Wohn- und Arbeitshaus gebrauten Bieres, auf den Routen des hansischen Handelsnetzwerkes. Heinrich Schabbell wählte den niederländischen Steinmetz und Baumeister, Philipp Brandin, der unter anderem für die Herzöge von Mecklenburg und das dänische Königshaus tätig war, um seinen Familiensitz „der Stadt zur Ehre und zur Zierde“ bauen zu lassen, wie es in einer zeitgenössischen Urkunde hieß. Brandin brachte für die Wismarerin-
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nen und Wismarer gänzlich unbekannte Bauformen in die Hansestadt, sodass das schabbellsche Wohnhaus als erster Renaissance-Bau im Ostseeraum, sogar 2002 im Rahmen des Welterbe-Antrages der Altstädte Wismar-Stralsund explizit aufgeführt wurde.
Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurde auch eine Neuausrichtung der Nutzung ins Auge gefasst, deren Ideen durch eine Namensänderung unterstützt werden sollte. Der neue Name sollte vor allem als Sehenswürdigkeit positioniert werden, nicht in erster Linie als Museum. Gesucht wurde ein kurzer prägnanter und eindeutiger Name, der den Badegast aber auch den Kulturtouristen anziehen und Reiseveranstalter locken würde. Auf der Suche nach einer neuen Marke war von Beginn an klar, dass der Namensteil Schabbell vom Erbauer des Hauses Heinrich Schabbell erhalten bleiben sollte. Dieser Name war etabliert und für die Wismarerinnen und Wismarer wichtig, um sich auch mit den neuen Häusern zu identifizieren.
Nach vielen Vorschlägen wurde die Variante SCHABBELL weiterverfolgt und durch die Subline „Museum • Leben • Welterbe“ mit Inhalt gefüllt.
Neben den neuen Schwerpunkten, den Museumskomplex als Ort der Begegnungen unterschiedlicher Kulturen, als Veranstaltungslocation für Familien- und Firmenevents, als Leuchtturm für pädagogisch-historische Bildungsarbeit auszubauen, sollte eine Dauerausstellung entwickelt werden, die mit all diesen Themen in Einklang gebracht werden konnte.
Diese Dauerausstellung umfasst drei Stränge, die sich durch den ganzen Musemskomplex ziehen. Das größte Exponat dieser Ausstellung bedient den ersten Strang: Die Häuser des Heinrich Schabbell zeigen beispielhaft wie es sich als Teil der lokalen Elite in einem Renaissance-Bau in einer Hansestadt um 1600 lebte. Der zweite Strang beleuchtet die Stadtgeschichte Wismars von der ersten urkundlichen Erwähnung 1229 bis zur politischen Wende 1989 und darüber hinaus.
Das Gläserne Museum vervollständigt als dritter Strang die Ausstellung und präsentiert die Arbeitsbereiche der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einer Ausstellung. Hierzu gehören eine Werkstatt für Schaurestaurierungen, das Schaudepot und die Vorstellung des Sammlungsmanagements.
Die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte ist unter anderem mit folgenden Leitfragen konzipiert worden: Wie lebt es sich in einer europäischen Stadt? Wer hat in der Stadt „das Sagen“? Was passierte währenddessen in Europa und der Welt? Woran glaubten die Wismarerinnen und Wismarer? Womit verdienen sie ihr Geld?
Schnell waren daher die Inhalte der Präsentation klar. Eine weitere Entscheidung des Museumsteams war es, die originalen Objekte in der Dauerausstellung sprechen zu lassen. Ergänzt wurde diese traditionelle Ausstellungsform durch moderne Präsentationsmöbel, interaktive Stationen und Tastobjekte. Die Museumsgäste können sich heute über verschiedene Möglichkeiten die Ausstellung erschließen. Sie können
wählen, ob sie sich das Museum individuell anhand der Texte in Deutsch, Englisch und teilweise leichter Sprache oder mit Hilfe eines Audioguides in Deutsch, Englisch, Leichter Sprache, Deutsch mit Audiodeskription oder einem Kinder-Audioguide erarbeiten. Darüber hinaus wurde ein 90-minütiger Rundgang unter dem Thema „Häuser und Highlights“ der Sammlung entwickelt.
Diese Idee kam sowohl sprachlich als auch inhaltlich schnell an seine Grenzen, sodass nach und nach auch Führungen in Englisch, Französisch, Arabisch, Russisch, Ukrainisch, Darsi und Farsi angeboten werden. Durch das Engagement von Gästeführenden aus den unterschiedlichen migrantischen Communitys werden diese Angebote sowohl bei Neubürgern als auch Touristen nachgefragt.
Auch inhaltlich kam das Führungskonzept „Häuser und Highlights“ schnell an seine Grenzen. War es gut geeignet, um einen Überblick über die 800-jährige Stadtgeschichte und die Architektur der Häuser Heinrich Schabbells zu geben, so merkte das Kuratorenteam schnell, dass das Gros der Exponate nicht besprochen wurde. Gleichzeitig wurden durch Anregungen von Gästen nach Führungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und historischen Highlights aus dem städtischen Veranstaltungskalender immer wieder neue Spezialführungen durch die Dauerausstellung entwickelt. Da eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte aus einem reichen Fundus unterschiedlichster Sammlungsgegenstände entwickelt wird, zeichnet sich diese Vielfältigkeit auch in den ausgestellten Exponaten wieder. Dieser oft scherzhaft als „bunter Gemischtwarenladen“ bezeichnete Mix an Objekten ermöglicht vielfältige Blicke auf die dingliche
Überlieferung der Stadtgeschichte. Der folgende Reign an thematischen Schwerpunkten soll auch anderen Kolleginnen und Kollegen Inspiration bieten, die eigene Arbeit durch eine andere Brille zu sehen. Eine Spezialführung ist durch ihre regelmäßige Nachfrage bereits fast zu einem Klassiker geworden: „Vom Essen, Trinken, Brauen und Verdauen“ ist ein Rundgang, der nahrungsethnolgische Fragestellungen der Vormoderne mit Kunsthandwerk verbindet und dies niedrigschwellig und manchmal sogar schlüpfrig präsentiert.
Hieran erfreuen sich Gäste aus unterschiedlichsten Milieus zu verschiedensten Anlässen. Er wird gerne zu Teamtagen und Betriebsausflügen, im Rahmen von Raumvermietungen zu Geburtstagen und Hochzeiten, aber auch für das kulturelle Rahmenprogramm „nebenbei“ zu größeren Veranstaltungen angefragt. Das Beste an diesem Thema ist: Jeder kann mitreden und niemand wird ausgeschlossen. Vorwissen wird nicht benötigt.
Gerade für die kleineren Gäste hat sich die Tierführung als besonders interessantes Thema herausgestellt. Sie animiert unter Anleitung des Museumspädagogenteams zum spielerischen Entdecken der Exponate. Während es sich bei einer kunstvoll
gestalteten Renaissance-Tapisserie in erster Linie um Kunsthandwerk handelt, dass religionsgeschichtliche Themen aufgreift, sehen Kinder zuerst Papageien, Kamele und einen lustig dreinschauenden, zu klein
geratenen Löwen. Ähnlich verhält es sich bei einer Reihe von ausgestellten Asiatika, die im 19. Jahrhundert von der ausgewanderten Familie Möglin in Australien gesammelt und testamentarisch ihrer Heimatstadt zu Lehrzwecken vermacht wurde. Die unterschiedlich großen Bronzen, die als traditionelle Räuchergefäße genutzt wurden, präsentieren sich in Form von Ente, Drache oder Fisch. Abschließend ist die Klärung des Straßennamens ein Muss, warum liegt das Museum eigentlich an der Schweinsbrücke? Daher wird auch die seit dem 13. Jahrhundert praktizierte innerstädtische Schweinehaltung kindge-
recht erklärt. Auch in dieser Führung können die Kinder mitreden und mitmachen.
Ein weiterer Blick auf die Dauerausstellung eröffnet sich, wenn der Fokus der Stadtgeschichtsschreibung von einer männlich konnotierten Darstellung erweitert wird: „Wismars weibliche Seite“ erzählt die Stadtgeschichte an vielen Ecken der Ausstellung aus weiblicher Perspektive. Diese wiederum pendelt sich ebenso zwischen Tradition und Innovation ein, wie sie es auch bei den männlichen Vertretern macht – jedoch mit einem Unterschied: Die Bewohnerinnen der Stadt Wismar waren als Fürstinnen, Nonnen, Bürgerin, Handwerkerin, Kauffrau, oder auch als Bürgermeisterin an der Prägung der Stadtgeschichte beteiligt, können ebendiese jedoch aus ganz anderen Blickwinkeln erzählen.
Technikfans wiederum finden sich begeistert in der Industriegeschichte der Stadt wieder. Während die vormodernen Ausstellungsbereiche eher von handwerklichen Tätigkeiten im Schiffbau und von den Zinngießern berichten kann, ist die Geschichte des 20.
Jahrhunderts ein Füllhorn von Technisierung und Industrialisierung, die kaum jemand in einer kleinen Stadt an der Küste erwartet: Die Stadt Wismar wurde 1848 durch die Initiative von bürgerschaftlichem Engagement an das seinerzeit wachsende Schienennetz angebunden. Dies sorgte für den industriellen Ausbau in der Stadt. Im Museum wird daher die Geschichte einer Firma gezeichnet, die als Eisengießerei Crull startete und sich unter der Firmierung der neuen Eigentümer als Podeus’sche Maschinenfabrik weltweit einen Namen machte, denn sie produzierten Eisen- und Straßenbahnwaggons, Automobile, LKWs, kettenbetriebene Ackergeräte und den Wismarer Schienenbus.
Auch die 1933 eröffneten Norddeutschen Dornier-Werke, die in Wismar, Lübeck und Berlin Flugzeuge produzierten, werden in der Dauerausstellung des Museums präsentiert und mit Hörstücken von Zeitzeugen untermauert. Hier wird die Industriegeschichte mit den Grausamkeiten der NS-Zeit und den damit einhergehenden Kriegsereignissen miteinander verbunden.
Oben: Installation der maritimen Geschichte im Ausstellungsbereich „Wismar weltweit“
Unten:
Ähnlich wie die Themen „Essen und Trinken“ und die Tierführung finden sich auch zur maritimen Geschichte in jedem Ausstellungsbereich vom Mittelalter bis in die DDR-Geschichte Ausführungen zum Schiffbau, zur Schifffahrt und zum Handel von Gütern über die Kaikante.
Ganz neu und modern stellt sich das SCHABBELL als Location für Brautpaare heraus. Im Innenhof des Museums kann ab 2025 in historischem Ambiente geheiratet werden, sodass die Häuser Heinrich
Schabbells hoffentlich bei vielen Brautpaaren das Setting für den schönsten Tag des Lebens bildet.
Stadtgeschichtliches Museum der Hansestadt Wismar SCHABBELL
Das Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan liegt im Herzen der bedeutendsten Porzellanregion Europas: Oberfranken. Mit seinen zwei Standorten ist es das größte Museum für Porzellan in Europa. Die Originalschauplätze der Porzellanindustrie in Selb und Hohenberg a.d. Eger entführen Sie in die Geschichte der Weltmarken Rosenthal und Hutschenreuther – und darüber hinaus.
Selb – Fabrik & Technik
Wissen Sie, wie aus unscheinbaren Kaolinbrocken das „weiße Gold“ wird? Haben Sie schon mal zwischen übermannshohen, rumpelnden Trommelmühlen gestanden, während eine Dampfmaschine zischt? Bei stündlichen Live-Vorführungen nehmen wir Sie mit auf eine aufregende Zeitreise in die Blüte der Porzellanherstellung. Entdecken Sie, wie der Alltag der Porzelliner aussah. Nebenan beschreiten Sie den Weg der Firma Rosenthal von den bescheidenen Anfängen zum prachtvollen Mythos einer Weltmarke!
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Hohenberg a.d. Eger – Villa & Sammlung
Wollen Sie wissen, wie Geschirr zu Zeiten August des Starken aussah? Erkennen Sie das Festtagsservice Ihrer Großmutter wieder? Erinnern Sie sich noch an das kostbare
Hochzeitsservice Ihrer Eltern, das an Weihnachten zu Bruch ging? Im Porzellanikon in Hohenberg a.d. Eger, der Direktorenvilla des Familienunternehmens C.M. Hutschenreuther, werden Sie Nostalgisches und Vertrautes, Teures und Alltägliches,
Kurioses und Einmaliges finden. Tauchen Sie ein in 300 Jahre Porzellangeschichte im deutschsprachigen Raum!
Für alle Neugierigen, Erlebnishungrigen und Entdeckerfreudigen bietet das Porzellanikon abwechslungsreiche Programme zum Mitmachen. Familiennachmittage, Seniorenprogramme, Mit-Mach-Führungen oder Mal-Nachmittage laden die ganze Familie ein. Groß und Klein sind herzlich eingeladen, selbst kreativ zu werden! Die aktuellen Termine finden Sie auf unserer Website. www.porzellanikon.org
Porzellanikon Hohenberg Schirndinger Straße 48 95691 Hohenberg an der Eger Tel. +49 9233 7722-0 hohenberg@porzellanikon.org
MISSION: KERAMIK – neue Dauerausstellung im Porzellanikon Selb
High-Tech-Keramik ist überall. Space Shuttles, Hüftgelenke und Wasserhähne –was haben diese Dinge schon gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig. Doch überall ist High-Tech-Keramik drin! Was passiert, wenn auf einmal sämtliche Keramik von der Welt verschwindet, können Sie ab 27. Oktober mit Ihrer ganzen Familie erleben: Dann eröffnet die neue Dauerausstellung „MISSION: KERAMIK“ im Porzellanikon Selb. Zusammen mit unserer Heldin Lucy und den magischen Ceramicons können Sie aufregende Abenteuer erleben, Experimente durchführen und die Keramik aus dem Weltall zurück auf die Erde holen. Die Welt ist gerettet!
Staatliches Museum für Porzellan in Selb & Hohenberg a.d. Eger
Das
Vasa-Museum in Stockholm
Die Vasa, ein prachtvolles schwedisches Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert, erlitt eines der tragischsten Schicksale in der maritimen Geschichte. Am 10. August 1628 sank das imposante Schiff nur wenige Minuten nach dem Ablegen auf seiner Jungfernfahrt im Hafen von Stockholm. Aufgrund von Konstruktionsfehlern und einem zu hohen Schwerpunkt kenterte die Vasa, noch bevor sie die offene See erreichte. Heute ist das vollständig erhaltene Wrack im Vasa-Museum in Stockholm zu bewundern, wo es als einzigartiges Zeitzeugnis der Schiffbaukunst und Seefahrt dieser Epoche ausgestellt wird.W
Konstruktion und Rohbau der Vasa
Die Vasa wurde zwischen 1626 und 1628 auf der königlichen Werft in Stockholm unter der Leitung des niederländischen Schiffbauers Henrik Hybertsson gebaut. Der Bau folgte den Prinzipien des niederländischen Schiffsdesigns, das zu dieser Zeit als eines der fortschrittlichsten galt. Hybertsson, der als erfahrener Schiffbauer galt, orientierte sich an den Schiffen, die in den niederländischen Provinzen als leistungsstark und effektiv bekannt waren, musste jedoch die Anforderungen des schwedischen Königs Gustav II. Adolf berücksichtigen, der ein außergewöhnlich stark bewaffnetes und repräsentatives Kriegsschiff forderte.
Die Vasa war ein Zweidecker-Linienschiff, eine neue und ehrgeizige Schiffsart für die Zeit. Ihre Länge betrug 69 Meter, die Breite 11,7 Meter und die Höhe einschließlich der Masten 52,5 Meter. Sie besaß einen Tiefgang von etwa 4,8 Metern. Der Rumpf wurde fast vollständig aus Eichenholz gefertigt, und es wurden etwa 1.000 ausgewachsene Eichenbäume gefällt, um das Material bereitzustellen. Dies war ein enormer Aufwand, da solche hochwertigen
Eichen vor allem in den großen Wäldern Schwedens gefunden werden mussten, was den Ressourcenbedarf des Schiffbaus verdeutlichte.
Schiffsrumpf und Bauweise
Der Rumpf der Vasa wurde in mehreren aufeinanderfolgenden Schichten gebaut, wobei die untersten Planken an den Kiel befestigt wurden und dann nacheinander nach oben aufeinander folgten. Die Bauweise des Rumpfes war typisch für die niederländische Tradition, die sich durch einen relativ flachen Boden auszeichnete, was das Schiff seetüchtiger machte, aber auch seinen Schwerpunkt erhöhte und somit die Stabilität beeinträchtigte. Der Kiel war robust und etwa 23 Meter lang, was das Rückgrat des gesamten Schiffs bildete.
Die Decks wurden durch dicke Balken getragen, die mit Querbalken verbunden waren, und sie trugen das Gewicht der schweren Geschütze sowie der großen Mengen an Vorräten und Ausrüstung. Die Planken des Decks waren fest miteinander verbunden, um dem Druck der Wellen und der Ladung standzuhalten. Jedes Deck war mit zusätzlichen Verstärkungen ausgestattet, um die Stabilität zu erhöhen, aber die zusätzliche Belastung durch die Geschütze und die Höhe der Aufbauten verursachte das zentrale Problem: einen zu hohen Schwerpunkt.
Besonders innovativ war der Einsatz von eisernen Nägeln und Bolzen, die zur Verstärkung der hölzernen Struktur dienten. Diese Nägel waren besonders teuer, da sie in aufwendigen Verfahren hergestellt wurden. Auch die Verbindung der Planken am Schiffsrumpf war durch gezapfte Ver-
bindungen stabilisiert, die nach damaligem Standard höchste Stabilität versprachen.
Konstruktionsfehler und politische Einflüsse
Einer der Hauptgründe für den Untergang der Vasa lag in den wiederholten Änderungen des Entwurfs während des Baus. Ursprünglich sollte das Schiff ein Einzeldeck-Kriegsschiff werden, jedoch entschied Gustav II. Adolf, dass ein zweites Geschützdeck hinzugefügt werden sollte, um die Feuerkraft des Schiffs zu maximieren. Dies führte zu erheblichen Problemen bei der Balance, da das zusätzliche Gewicht der Kanonen und der Decks die Stabilität des Schiffs gefährdete.
Während der Bauzeit wurden keine ausreichenden Tests durchgeführt, um die Stabilität des Schiffs unter Seebedingungen zu überprüfen. Ein Krängungstest, bei dem Mannschaften von einer Seite zur anderen liefen, um das Schiff zum Schwanken zu bringen, wurde durchgeführt, aber frühzeitig abgebrochen, als das Schiff bedrohlich schwankte. Doch aufgrund des großen Drucks, das Schiff schnell einsatzbereit zu machen, wurde auf weitere Maßnahmen verzichtet.
Masten und Takelage
Die Vasa war mit drei Hauptmasten ausgestattet: dem Vormast, dem Großmast und dem Kreuzmast, die eine beeindruckende Höhe aufwiesen und dem Schiff eine majestätische Erscheinung verliehen. Der Großmast war der höchste der Masten und maß 52,5 Meter, was für damalige Kriegsschiffe außergewöhnlich war. Die
Masten bestanden aus massivem Holz und waren durch aufwendige Taue und Wanten stabilisiert, die das Gewicht der Segel und die Bewegungen bei starkem Wind ausbalancieren mussten.
Die Takelage bestand aus einer komplexen Anordnung von Seilen, Wanten und Stagen, die zusammen das Rigging-System bildeten, mit dem die Segel bedient wurden. Diese Seile bestanden aus Hanf, der in den nordischen Ländern als robustes und langlebiges Material für maritime Anwendungen galt. Die gesamte Länge der Seile an Bord betrug mehr als 1.200 Meter, und es gab spezielle Knoten- und Spannvorrichtungen, um die Spannung auf den Seilen zu regulieren.
Die Segel der Vasa bestanden aus schwerem Leinentuch und hatten eine Gesamtfläche von etwa 1.275 Quadratmetern. Diese Segelfläche verlieh dem Schiff theoretisch eine hohe Geschwindigkeit, doch aufgrund der schlechten Balance und der instabilen Konstruktion konnte die Vasa ihre Segel nie vollständig ausnutzen.
Bewaffnung
Die Vasa war als Kriegsschiff außergewöhnlich stark bewaffnet. Ihre Hauptbewaffnung bestand aus insgesamt 64 Kanonen, darunter 48 schwere 24-Pfünder-Kanonen, die auf zwei durchgehenden Geschützdecks platziert waren. Diese 24-Pfünder-Kanonen, von denen jede etwa eine Tonne wog, konnten Kugeln von ungefähr 11 Kilogramm verschießen. Die Feuerkraft dieser Geschütze war für die damalige Zeit gewaltig und entsprach der Strategie des Königs, ein schlagkräftiges Schiff für seine Kriegsflotte zu bauen.
Die Kanonen waren auf schweren Holzschlitten montiert, die es ermöglichten, die Geschütze zurückrollen zu lassen, wenn sie abgefeuert wurden. Dies war ein notwendiges Designmerkmal, da die Kanonen durch den Rückstoß nach dem Schuss stark zurückgeschleudert wurden. Jeder Kanonenschlitten war mit Eisenreifen verstärkt und mit Hebeln und Seilen gesi-
chert, um die Kanonen bei stürmischer See zu stabilisieren.
Zusätzlich zu den 24-Pfündern war die Vasa auch mit leichteren 3-Pfünder-Kanonen und Falkonet-Kanonen bewaffnet, die zur Verteidigung gegen kleinere Schiffe oder für Nahkämpfe verwendet wurden. Auf dem Oberdeck befanden sich Handwaffen wie Musketen und Pistolen sowie Pulvervorräte für die Kanonen.
Der Untergang der Vasa
Am 10. August 1628 brach die Vasa zu ihrer Jungfernfahrt von Stockholm auf. Tausende Menschen versammelten sich, um das imposante Schiff in den Hafen hinausfahren zu sehen. Schon nach wenigen Minuten geriet das Schiff jedoch in Schwierigkeiten. Eine plötzliche Böe von der Backbordseite brachte das Schiff stark ins Schwanken. Aufgrund des hohen Schwerpunkts und der
unzureichenden Ballastmenge konnte sich das Schiff nicht stabilisieren, und Wasser begann, durch die geöffneten Kanonenluken einzudringen. Innerhalb von wenigen Minuten kenterte die Vasa und sank etwa 1.300 Meter vom Ufer entfernt.
Der Untergang der Vasa war das Ergebnis einer Kombination von Konstruktionsfehlern und äußeren Bedingungen. Die zusätzlichen Kanonen und Decks erhöhten den Schwer-
punkt erheblich, und die Ballastmenge war zu gering, um das Schiff bei Windstößen stabil zu halten. Es gab außerdem Fehler bei der Planung der Rumpfform, die zu einer unzureichenden Gewichtsverteilung führten. Die schnelle Entscheidung, die Kanonenluken zu öffnen, um zu salutieren, verschlimmerte die Situation, da dadurch Wasser ins Schiff eindringen konnte.
Frühe Bergungsversuche
Unmittelbar nach dem Untergang wurden erste Bergungsversuche unternommen, um die wertvollen Kanonen aus dem Wrack zu holen. Glockentaucher, die in Taucherglo-
Oben: Per Edvin Fälting und Anders Franzén gehen am 24. April 1961 an Bord
Unten: Die Vasa auf dem Weg ins Trockendock von Beckholmen im Jahr 1961
cken aus Holz und Metall arbeiteten, gelang es, einige der Kanonen zu bergen. Diese frühen Tauchgänge waren extrem gefährlich und technisch schwierig, doch insgesamt konnten etwa 50 der ursprünglichen 64 Kanonen geborgen werden. Die eigentliche Bergung des Schiffs wurde jedoch nicht weiterverfolgt, da die technischen Möglichkeiten zu dieser Zeit noch nicht ausgereift genug waren.
Die Vasa blieb bis Mitte des 20. Jahrhunderts am Meeresgrund liegen, weitgehend ungestört. Erst 1956, nach jahrzehntelanger Suche, entdeckte der schwedische Amateurhistoriker und Marinearchäologe Anders Franzén das Wrack. Franzén hatte die Hypothese aufgestellt, dass das kalte, salzarme Wasser der Ostsee das Holz des Schiffs konserviert haben könnte, was sich als korrekt erwies.
Die Bergung der Vasa stellte ein außer-
gewöhnlich komplexes technisches Unterfangen dar. Zwischen 1959 und 1961 wurde das Wrack in einer der aufwendigsten Bergungsoperationen der damaligen Zeit gehoben. Zunächst mussten Tunnel unter dem Rumpf des Schiffs gegraben werden, um Stahlseile hindurchzuführen. Diese Seile wurden dann an schwimmenden Pontons befestigt, die das Schiff langsam und vorsichtig an die Oberfläche zogen. Besondere Herausforderungen waren dabei die Stabilität des Wracks, das nach über 300 Jahren unter Wasser äußerst fragil war. Durch vorsichtige Hebeverfahren und schrittweise Bewegung konnte die Vasa schließlich am 24. April 1961 wieder das Tageslicht erblicken.
Restaurierung und Konservierung
Nach der Bergung begann ein langer und aufwendiger Prozess der Konservierung und Restaurierung. Da das Holz des Schiffs durch das salzarme Wasser zwar gut erhalten, aber dennoch von Wasser gesättigt war, drohte es bei Austrocknung zu schrumpfen und zu zerfallen. Um dies zu verhindern, wurde ein Konservierungsverfahren entwickelt, bei dem das Holz des Schiffs über viele Jahre hinweg mit Polyethylenglykol (PEG) behandelt wurde. Dieses Verfahren bestand darin, das Wasser im Holz durch PEG zu ersetzen, was die Zellstruktur des Holzes stabilisierte und es vor dem Zerfall schützte.
Die Konservierung war ein äußerst aufwendiger Prozess, der bis 1979 andauerte. Über 17 Jahre hinweg wurde die Vasa kontinuierlich mit PEG besprüht, um sicherzustellen, dass das Holz nicht austrocknete. Gleichzeitig wurden beschädigte oder fehlende Teile des Schiffs sorgfältig restauriert oder ersetzt. Die Restaurateure orientierten sich an historischen Zeichnungen, Berichten und den Funden, die an Bord des Schiffs gemacht wurden.
Ein besonders anspruchsvoller Teil der Restaurierung war die Rekonstruktion der Takelage und Masten. Viele der Originalmasten und Segel hatten die Jahrhunderte nicht überstanden und mussten neu gefertigt werden. Dabei stützten sich die Restaurateure auf traditionelle Handwerkstechniken des 17. Jahrhunderts, um eine möglichst authentische Nachbildung zu gewährleisten.
Vasa-Museum
Galärvarvsvägen 14 115 21 Stockholm, Schweden Tel. 46-8-51954880 registrator@smtm.se www.vasamuseet.se
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