






Biel-Benken, im Dezember 2022
Ein bewegtes Jahr neigt sich seinem Ende zu. Vieles ist passiert in den letzten Monaten: Eine Pandemie trat in den Hintergrund, ein neuer Krieg in Osteuropa dafür in den Vordergrund. Irgendwo auf der arabischen Halbinsel wird in klimatisierten Stadien Fussball vor halbleeren Rängen gespielt, während wir dazu angehalten werden, möglichst zu viert duschen zu gehen. Diese Liste an Absurditäten liesse sich wohl beliebig fortsetzen, doch zum Glück gibt es auch Positives zu berichten. Das gemeinsame Fasnachtsprojekt 2023 mit unseren Freunden von den Messingkäfern ist auf sehr gutem Weg. Nach zahlreichen Proben ab Mitte August ging es vom 11. bis 13. November nach Häusern ins gemeinsame Probenwochenende. Unser erster gemeinsamer Auftritt zum Fasnachtsauftakt auf Einladung der hiesigen Fasnachtsgesellschaft «Hüsemer Hase» war noch von etwas Nervosität geprägt, aber den Zuschauern gefiel es sichtlich, zu den schrägen Klängen aus dem benachbarten Ausland zu tanzen und zu klatschen. Das Wochenende selbst war intensiv und von einer grossen Übungsdisziplin geprägt, es wurde gefeilt und geprobt, verbessert und angepasst.
Am Samstag erwartete uns nach der Putzaktion vom Freitag ein völlig anderes Programm. Wir versammelten uns um 10:00 Uhr auf dem Gelände der Swissterminal AG, gleich neben dem Festgelände, und wurden dort von Angestellten der Migros empfangen, die für das Catering der VIP-Gäste verantwortlich waren. Nach etwas Hin und Her erhielt ich dann die nötigen Informationen für unsere Helfergruppe, und wir machten uns auf den Weg zu den verschiedenen VIP-Zelten. Dort mussten wir uns zunächst gedulden und durchfragen, bis wir endlich alle wussten, was wir wo und wie zu tun hatten. Auch dieses Mal waren die Aufgaben vielfältig: Arbeiten an der Bar, Versorgung und Nachschub, Mise en place in den verschiedenen Küchenbereichen usw. Wer wie ich das Pech hatte, in einem Küchenzelt zu landen, wo gefühlt 20 Backöfen und Steamer in Industriegrösse auf vollen Touren liefen, musste sich schon bald den Schweiss aus den Augen wischen. Nachdem viele von uns eine gute Stunde lang einfach nur rumstehen mussten, sorgte das Eintreffen der ersten VIP-Gäste gegen 12:00 Uhr sofort für Hektik. Plötzlich musste es schnell gehen, denn das Servicepersonal stürmte die Küchenzelte, um die Vorspeisen abzuholen. Teller um Teller wurde bereitgestellt und kaum war die Vorspeise durch, mussten auch schon die Hauptspeisen bereitstehen. Zum Glück behielten die Küchenchefs den Überblick! Nachdem auch die Desserts serviert worden waren, sank der Stresspegel schlagartig wieder ab und das erschöpfte Küchenpersonal durfte dann auch von den erlesenen Speisen probieren. Anschliessend hiess es noch putzen und nachdem wir noch ein paar zusätzliche Tische in eines der grossen VIP-Zelte getragen und aufgestellt hatten, wurde uns von einem der Verantwortlichen noch ein Bier spendiert, der sich sehr zufrieden mit unserer Leistung zeigte. Wer wollte, konnte sich noch im Zelt der Migros ein zweites Mittagessen gönnen. Einige nutzten dann den frühen Feierabend, um noch etwas auf dem Festgelände zu bleiben, während die anderen nach Hause gingen, um sich für den Sonntag auszuruhen.
Am Sonntag waren wir ab 13:00 Uhr bei der Glasrückgabe im Einsatz. Anders als gedacht hiess das aber nicht, gemütlich in einem der entsprechenden Stände auf die Retouren zu warten. Vielmehr mussten wir uns einen Handwagen und leere Harassen schnappen und selbst auf die Suche nach Altglas gehen! Die Organisatoren hatten sich grundsätzlich ein gutes Konzept ausgedacht, um zu verhindern, dass überall auf dem Gelände Glasflaschen herumlagen: Wer seine Glasflasche zu einer der Sammelstationen zurückbrachte, erhielt dafür einen Franken zurück und hatte dabei die Möglichkeit, diesen Franken für nachhaltige Projekte, zum Beispiel zur Unterstützung von Jungschwingern, zu spenden. Leider hatten schon am Samstag einige ganz Schlaue herausgefunden, dass sich auf diese Weise ziemlich viel Geld verdienen liess. Unsere mobilen Teams sahen sich teilweise mit richtigen «Banden» konfrontiert, die uns die Flaschen vor der Nase wegschnappen wollten. Machte man mal eine Pause, durfte man den Handwagen mit den gefüllten Leergut-Harassen nicht aus den Augen lassen! Trotz dieser Widrigkeiten drehten wir immer wieder unsere Runden auf dem Festgelände und es gelang uns zum Glück auch, unzählige Flaschen zu «retten» und zurückzubringen. Es muss der Ordnung halber doch noch erwähnt werden, dass viele Besucherinnen und Besucher die Flaschen ganz
Würdest Du etwas ändern? Nein
Hast Du Vorschläge für die Zukunft der Mohreköpfe? Nein
Was denkst Du über die Gugge-IG? Ich finde es gut.
Und übers Comité? Ich habe mir noch nicht wirklich Gedanken über das Comité gemacht.
Und im Allgemeine über die Fasnacht? Ich liebe die Fasnacht, ich liebe die grossen Wagen, Räppli, Schnitzelbängg, den Cortège und die Cliquen und die Waggis natürlich.
Schildere uns Dein schönsten Erlebnis mit den Mohrenköpfen: Teilnahme an der Fasnacht 2022, auch wenn es nur ein Tag war. Was fällt Dir spontan zu folgenden Fragen ein?
Ferien See, fischen, Sonne, Freunde, baden und tauchen, Spass Mohreloch Keller, Musik, Instrumente, gute Stimmung, die Leute im Verein Basel Chrüterhüsli, Eric Weber, Fasnacht, Rhein Glaibasel d’Gugge, Altstadt, Rhein Zukunft Freundin, Haustiere, Ausziehen, Erfolg, Erwachsen sein, Erfüllung von Träumen
Und nun die in einem Interview üblichen Fragen:
Deine Lieblingsmusik? Rap, Jazz, Funk, Rock
Dein Lieblingsessen? Burger
Dein Lieblingsgetränk? Cola
Lieblingsfilm? Urlaubsreif
Traumfrau? sind ganz viele , über 30! (Anm. der Redaktion: es geht hier um die Anzahl, nicht das Alter….)
Lieblingslokal? Restaurant Casablanca
Deine schönste Reise? nach Estavayer-le-lac
Lieblingsstadt? Estavayer-le-lac
Dein grösster Wunsch? Freundin zu bekommen (hab nicht mehr viel Zeit)
(
Nachstehender Text wurde mit freundlicher Genehmigung von der Webseite der Guggemuusig Messingkäfer (www.messingkaefer.ch) gekürzt übernommen.)
Am 14.04.1962 treffen sich im Restaurant Viadukt (späteres Happy-Night) 6 Männer zur Gründungsversammlung einer neuen Guggenmusik. Erster Präsident wird Max Derendinger. Die ersten Proben finden bei Jacky in seinem Restaurant dem Jägerstübli (heutiges Jackson’s Pub) in Aesch statt. Jacky ist es denn auch, welcher dem neuen Verein den Namen „Messingkäfer“ gibt.
Mit etwa 25 Aktiven bestreiten die Messingkäfer 1963 ihre erste Fasnacht. Im November des gleichen Jahres beziehen die Käfer ihr neues Stammlokal, das Restaurant Vogesenstube in Basel.
Von 1965 bis 1972 nehmen die Messingkäfer neben der Basler Fasnacht aktiv am Rosenmontagsumzug in Mainz teil. Jeweils von Freitag bis Dienstag wüten die Messingkäfer in Mainz und Umgebung.
Im Jahr 1966 erlebt die Gugge den ersten grossen Crash. Nach nur 4 Jahren schrumpft der Verein auf ca. 15 Aktivmitglieder. Bis Ende der Sechziger erholen sich die Käfer jedoch wieder. Weil man sich mit einer im gleichen Stammlokal domizilierten Gugge nicht sonderlich gut versteht, suchen sich die Messingkäfer 1970 ein neues Stammlokal. Man wird im Restaurant zum alten Schimmel in Basel fündig. Zudem wird Kurt Grieder neuer Präsident der Gugge.
1972 nehmen die Messingkäfer zum ersten Mal am Drummeli teil. Der Auftritt erfolgt gemeinsam mit der Guggemusig Fuegefäger.
Das Sujet der Fasnacht ’73 heisst: „der letzte Schweizer“. Als Requisit dient eine waschechte Sau. Allerdings wird dieses Säuli von der Bevölkerung mit gemischten Gefühlen bewundert. Die einen finden es „härzig“, die anderen finden dies eine Tierquälerei. Im gleichen Jahr zügeln die Messingkäfer erneut und finden im Restaurant Drei Könige in Kleinhüningen eine neue Bleibe.
1980 tritt Kurt Grieder als Präsident zurück. Sein Nachfolger wird Christian Schleuniger.
Im Januar 1981 beziehen die Messingkäfer im UG des Restaurant Müllheimerhof ihren neuen Guggenkeller.
Im Sommer ’81 reisen die Messingkäfer nach Dieppe (F) an der Aermelkanalküste. Dort entsteht die Idee zum neuen Stammkostüm „Diepper“, mit welchem man 1982 am Monster auftritt.
An der Vorfasnacht 1984 in Reinach schaffen es die Käfer, innert 15 Minuten zwei Trommeln zu verschleissen. Hans Cereghetti übernimmt das Präsidium.
Die Jubiläumsreise zum 25-jährigen Geburtstag führt die Messingkäfer im Mai für vier Tage nach Köln.
Im Januar 1991 treten die Messingkäfer gemeinsam mit der Gruppe „Crazy“ am Gasse-Jätter-Oobe im Stadtcasino auf. Zudem im Februar: Auftritt mit der Kindergugge „Bodesuuri“ aus Reinach am Drummeli (40 Joor IG-Gugge).
1992 treten die Messingkäfer erneut am Drummeli auf. Diverse Güggeler anderer IG-Guggen werden für eine Woche ein „Käfer“ und verstärkte die Gugge allabendlich musikalisch.
Ab 1993 verbringen die Messingkäfer die Vorfasnacht wieder jedes Jahr in und um Mainz.
An der GV 1993 übergibt Hans Cereghetti nach 10-jähriger Amtszeit den Vorsitz an Markus Vögtli. Im März spielten die Messingkäfer vor dem Match FCB gegen GC vor 30’000 Zuschauern im alten Joggeli.
Wegen eines Wirtewechsels musste man Ende 1994 das Probelokal im Müllheimerhof verlassen. Während der Suche nach einer neuen Bleibe proben die Messingkäfer vorübergehend in den Restaurants Rheinfelderhof und Züribieter. Schlussendlich wird man im Gundeli fündig und die Gugge eröffnen in einem leeren Untergeschoss nach rund halbjähriger Bauzeit den eigenen Guggenkeller.
An der Fasnacht 2012 feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Es ist auch die Geburtsstunde des gelben Weissclowns, welcher anlässlich des Jubiläums drei Tage bei schönstem Fasnachtswetter dem Fasnachtspublikum präsentiert wird. Seither ist er als Stammkostüm das Abbild der Messingkäfer. Die Jubelreise führt die Käfer nach Hamburg.
2014 übernimmt Björn Hufschmid das Präsidium des Vereins. Auf ihn folgt im Jahr 2020 Lukas Stöcklin.
2021 muss der eigene Vereinskeller im Gundeli leider aufgrund Abrisses aufgegeben werden. Die neue Lokalität der Messingkäfer befindet sich nun im Brückenkopf der Schwarzwaldbrücke beim Wasserfahrverein „Rhywälle“.
Unser erster gemeinsamer Auftritt (am 11.11.22): Ständeli bei der Narrenzunft Hüsemer Hase 1960 zur Fasnachtseröffnung
Am 2. Abend die grauen Eminenzen beider Vereine ein enormes Sitzleder hatten? die MK54er Sousaphonisten erstmalig an ihre Grenzen gebracht wurden? eine neue Methode erfunden wurde, um den Schnupftabak einzunehmen? darüber diverse MK62 Mitglieder Auskunft geben können? erstmalig am Sonntagmorgen noch ein zusätzliches neues Stück probiert wurde? es sich bei MK54 MK62 um militärische Abkürzungen handelt und diese nicht im Dienstbüchlein stehen?