e·MIXOLOGY 3/2013

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Bereits vor acht Jahren stand Branimir Hrkac hinter dem Tresen der Bristol Bar, im gleichnamigen Hotel, in Frankfurt. Er machte eine Ausbildung zum Hotelfachmann und sei der einzige Azubi gewesen, der ausschließlich an der Bar gearbeitet habe. Die Hotelzimmer kannte er nur vom Hörensagen. Er beendete seine Ausbildung und zog hinaus in die Frankfurter Nächte. Heute ist er zurück, steht wieder hinter der Bar, ist ihre Seele und ihr Gehirn. Aus dem einstigen Azubi ist »Bristol Brani« geworden. 2003 wurde die Hotelbar im Bristol Hotel eröffnet. Eine erste Implementierung des 24-Stunden Bar-Konzepts im Raum Frankfurt machten die Bar schnell zu einer Nightlife-Institution und zu einem angesagten Szenetreff. Wie das mit dem Hype so ist, war der Lack bald ein wenig ab. Die Gäste zogen weiter, die Bar wurde zum Anhängsel des erfolgreichen Hotels. Identifikation und Alleinstellungsmerkmal verblassten und die Zeiten rauschhafter Nächte waren immer rarer gesät. Was blieb, war der gute Name.

Gekko, Roomers & Frankfurter Nächte Über die Stationen Mood Bar, Jumalis und Coconut Groove kam Branimir Hrkac 2005 zum Gekko Management. Wie sich herausstellen sollte ein Glücksfall für die späteren Ambitionen, eine eigene Bar zu eröffnen. Zunächst aber arbeitete Brani für das Gekko Management, barlöffelführend in den verschiedenen gustatorischen Tempeln von Frankfurt. Unter anderem in der Gerbermühle, Turmbar und im Roomers. Nach acht

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Neue Bars — Bristol Bar Reloaded

Jahren bei Gekko Management schien die Zeit reif für eigene Projekte. Was lag näher als den darbende Heimatbetrieb wieder in die Spur zu bringen. Die beiden Gründer von Gekko, Micky Rosen und Alex Urseanu, legten ihm nicht nur keine Steine in den Weg, sondern fungieren nun als stille Teilhaber der Bristol Bar und Branimir Hrkac ist jetzt der Pächter seiner alten Liebe.

Zurück zur alten Liebe »Die Bristol Bar war immer meine Heimat, der Ort an dem ich das Bar-Handwerk gelernt habe.« Vier Monate wurde über dem neuen Konzept gegrübelt: »Ehrlich gesagt war es an der Zeit etwas zu verändern, die Bar war nicht mehr der Betrieb, in dem ich groß geworden bin.« Unter anderem wurde ein eigener Straßenzugang gelegt, um die Bar aus dem engen Kontext des gleichnamigen Hotels zu lösen und die neue Eigenständigkeit zu betonen. Bevor im Januar die große Wiedereröffnung gefeiert werden konnte, wurde zwei Wochen lang hart gearbeitet. Aus alt mach neu und das Herzblut sowie die persönliche Bindung, die Branimir gegenüber dem Projekt empfindet, sind spürbar. »Ich gehe jetzt nicht mehr zur Arbeit, die Bristol Bar ist mein zweites Wohnzimmer […], ein Ort, an dem sich jeder wohlfühlen soll und gerne wiederkommt.«

Transformer Die Bar, der Chef und das Interieur sind alle neu, aber das Ganztags-Barkonzept blieb. Um sieben am Morgen kann es sich der Gast, bei frischen Kaffee und selbstgemachtes Gebäck, gemütlich machen. Zeitungen, Kartenspiele und das Lustige Taschenbuch liegen


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