MFG - Das Magazin / Ausgabe 66

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TEXT: JOHANNES REICHL | FOTOS: WINGEDWOLF-FOTOLIA, HÖSSINGER, MUSEUM NIEDERÖSTERREICH

ner als Urheberin ortet. „Sie hat mit ihrem ehrlichen Ja zu St. Pölten ein jahrelanges Dogma durchbrochen. Dafür würde ich ihr an Stelle der Stadt sofort die Ehrenbürgerschaft verleihen!“ Think Big Durch den politischen Schulterschluss zwischen Stadt und Land sind jedenfalls die Grundvoraussetzungen für eine positive Bewerbung erfüllt. Auch inhaltlich ist die Dynamik der Stadt an allen Ecken und Enden geradezu greifbar, wenngleich es dennoch Aspekte gibt, die zu Naskos Zeiten im Hinblick auf eine europäische Kulturhauptstadt stärker ausgeprägt schienen. Allen voran ist diesbezüglich das – zumin-

dest nach außen hin sichtbare und zelebrierte – Europa-Engagement St. Pöltens zu nennen. So heimste man in den 90ern eine europäische Auszeichnung nach der anderen ein, mit dem Europapreis des Europarates 2001 als Höhepunkt, was – angetrieben von Sigi Nasko und seinem damaligen Stellvertreter, einem gewissen Matthias Stadler – geradezu wie ein Sport betrieben wurde, weil man schlicht an die Idee eines gemeinsamen Europas

glaubte. „Es herrschte damals eine regelrechte Europa-Euphorie vor. Wir wollten, dass St. Pölten quasi nicht nur irgendein Punkt auf der Landkarte ist, sondern aufgrund seiner Lage tatsächlich so etwas wie ein Herz in diesem Europa wird.“ Die Manifestationen erschöpften sich dabei nicht nur in Auszeichnungen und Festen „die programmatisch schon ein bisschen wie die einer europäischen Kulturhauptstadt im Kleinen anmuteten, mit

Ich würde an Stelle der Stadt der Landeshauptfrau sofort die Ehrenbürgerschaft verleihen! SIEGFRIED NASKO

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